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Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats
„Anzeiger. 1
Das Ergänzungsheft zum Seminar⸗Lesebuche.
on den im Auftrage des Ministers der geistlichen, und Medizinal⸗Angelegenheiten ausgearbeiteten ngen zum Seminar⸗Lesebuche“ liegt jetzt der „Vater ländisches“ betitelt, vor, welches eine geihe von in sich abgeschlossenen Aufsätzen enthält, die zu⸗ mmen ein fortlaufendes Lebensbild der brandenburg⸗preußi⸗ en Regenten von dem Großen Kurfürsten an bis zu dem regierenden Kaiser bilden. Zum Theil den Werken deutscher
jetzt
ichtsschreiber, wie Leopold von Ranke, Graf von Stillfried⸗ Gechicissch Ludwig Hahn, F. L. von Rönne, Bernhard
vrcara, nig Häusser, Franz Kugler, Gustav Freytag u. A.,
9. L. hülaen tzum Theil aus Briefen, Erlassen uns asaeas Kundgebungen der Herrscher selbst bestehend, bieten die einzelnen Aufsätze eine solche Fülle geistigen Inhalts daß manches größere Werk in dieser Hinsicht durch des Heft übertroffen wird, und es erscheint deshalb auch vor⸗ ugsweise für seine Bestimmung geeignet, die hohen Tugenden 8 Hohenzollern, Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit, Arbeits⸗ freudigkeit und strenge Zucht, und die Erfolge erkennen zu lussen, durch welche die preußischen vee. stets die Wohl⸗
Laller ihrer Unterthanen, insbesondere aber die der
2 Klassen der Bevölkerung, gefördert und gesichert
— der Spitze des Buches steht eine Anzahl von Aus⸗
sprüͤchen jener Herrscher, welche von deren Frömmigkeit und vohem lichtgefühl ein beredtes Zeugniß ablegen und die nnee Persönlichkeit jedes Einzelnen von ihnen wie ein Spiegabld zeigen. Ganz besonders bezeichnend sind die Aussprüche Friedrich Wilhelm’'s L: „Zur Arbeit sind die Negenten geboren“; Friedrich'’s II.: „Mein Leben ist auf der Nige; die Zeit, die ich noch habe, muß ich benutzen. Sie gehört nicht mir, sondern dem Staate“; Friedrich Wil⸗ helm s III.: „Meine Sache ist die meines Volkes“; Wilhelm's I. „Meine Hand soll das Wohl und das Recht aller Schichten der Bevölkerung hüten“ und Friedrich's III. „Ich kenne kein anderes Ziel meines Strebens, als das Glück und die Wohlfahrt des Vaterlandes“. Diese charakteristischen Aus⸗ sprüche dürsften, wie die am Schluß des Buches aufge⸗ führten allgemein bekannten Hohenzollernsprüche und einige in das Werk aufgenommene Gedichte, vorzugsweise für die Be⸗ handlung im Unterricht der Volksschule geeignet sein und nicht verfehlen, auf das Gemüth der jugendlichen Schüler einen tiefen und bleibenden Eindruck zu machen.
Als Einleitung zu den Lebensbildern der einzelnen Herrscher dient eine kurze Abhandlung über das Hohenzollern⸗ regiment, in welcher gezeigt wird, wie, mehr als in anderen Staaten, i Brandenburg⸗Preußen der Charakter der 82 es war, der den Staat gebildet hat, wie kein anderes
ürtengeschlecht ihnen je als Erzieher gleichgekommen, und wie & ihnen in strenger Arbeit gelungen ist, ein Volk für ihren Staagt zu schaffen, wie sie selbst, hart, sparsam und von unvergleichlicher Energie, dabei aber mild, gerecht und für das Wohl ihrer Mitmenschen bedacht. An diese Einleitung schließt sich dann die Schilderung des Großen Kurfürsten, dieses ersten deutschen Staatsmannes im siebzehnten Jahrhundert, dem es gelang, den Grund zu der späteren Größe des Landes dadurch zu legen, daß er das Selbstvertrauen des Bürgers und des Bauern hob, auf deren Wohlfahrt der neue Staat von da ab ruhte, daß er Gewerbe und Handel förderte, zuerst den Staatshaushalt ordnete, stets bemüht war, die Wunden zu heilen, welche der dreißigjährige Krieg geschlagen, und Wissenschaft und einer eigenthümlichen deutschen Richtung pflegte. 8e innerste Wesen dieses Herrschers zeigt sich auf das arste in seinem, dem Buche eingefügten politischen Ver⸗ mächtniß, das er für seine Söhne im Jahre 1667 niederschrieb, welches ein glänzendes Zeugniß für seine Frömmigkeit, Gerechtigkeit und staatsmännische Weisheit ablegt.
ls ein weiteres leuchtendes Vorbild in der Reihe der 1 reußischen Könige wird dann der so lange und schwer ver⸗ seints Friedrich Wilhelm I. hingestellt, welcher, nachdem 8 Vorgänger Friedrich I. seinem Hause durch die Erwerbung r Königswürde neuen Glanz verliehen, der preußischen vee ihre Schulung und ihren Corpsgeist, dem Be⸗ mten seine Pflichttreue und seine Uneigennützigkeit, dem Lanzen Volke seine Zucht und seinen Fleiß, dem preußischen taate jene Straffheit, Spannkraft und Zähigkeit gegeben at, die ihn noch heute vor allen anderen auszeichnen. 2 wird gezeigt, wie der König das Verhältniß der privilegirten Stände in Stadt und Land umgestaltete und eren Macht brach, wie er bestrebt war, die Industrie zu urdern und wie er durch seine Schulgesetzgebung⸗ nament⸗ v aber durch die Aufhebung der Hörigkeit auf den omänen dafür sorgte, die Verhältnisse der kleinen Leute zu verbessen. Eine Anzahl von Kabinets Ordres, welche beigefügt find, lassen erkennen, wie sehr dem König das Wohlergehen
seiner Bürger, seiner Bauern und der Leute auf seinen Do⸗ ünen am Herzen gelegen hat, daß er den Uebergriffen der
eamten gegen ihre Untergebenen stets zu wehren suchte und emüht ware 8 Loos des dieaen Mannes“ zu verbesege Er Wie Friedrich der Große, der durch seine Ie Erfolge Preußen zu ungeahntem Ruhm führte, über das seinen 88 Fürstlichen Berufs gedacht hat, wird durch Auszüge aus d onsidérations sur l'état du corps politique de 1'Europe un
aus seinem „Antimachiavell“ gezeigt, in welchem er sagte: 1 er Fürst it nicht 1 numschtänkie Herr, 1 8* . sste Biener des Staats“, und „Der Fürst soll das iie re olkes, das Volk der Nuhm des Fürsten sein.“ Was Friehrich nin Große für sein Land gethan, wird an seinen b üsserung des Oder⸗ und Warthebruchs und an allen den ver⸗ schiedenen Zweigen menschlicher Thätigkeit, denen er sein Viteresse widmete deutlich nachgewiesen, und es werden als Beleg dierfür eine Reihe von Erlassen angeführt, aus denen seine Sorge für die Verbesserung der Lage der unteren Klassen Frict Auch die Förderung der Rechtspflege während seiner siegierung, deren bleibendes Denkmal das Allgemeine Landrecht wird gebührend hervorgehoben. Wie warm Friedrich der
Berlin, Sonnabend, den 22. November
Große für das Glück seines Landes empfand, zeigt die aus seinem Testament abgedruckte Stelle, in welcher es heißt: „Möge mein Reich durch die Milde seiner Gesetze der glück⸗ lichste, möge es in Rücksicht auf die Finanzen der am besten verwaltete, möge es durch ein Heer, das nach Ruhm und Ehre strebt, der am tapfersten vertheidigte Staat sein! O möge es in höchster Blüthe bis an das Ende der Zeit fortdauern!“
Wenn sein Nachfolger durch den Ausbruch der französischen Revolution auch in schwierigere Verhältnisse versetzt wurde, so erscheint doch Friedrich Wilhelm II. gleichfalls bemüht, den Wohlstand der Bürger weiter zu heben und die Härten der früheren Verwaltung zu beseitigen, oder doch wenigstens zu mildern. Viel verdankt ihm die Entwickelung des preußischen Schulwesens, welchem er von Beginn seiner Regierung das lebhaf⸗ teste Interesse zuwandte, und für welches er durch die Errichtung eines philologischen Seminars einen tüchtigen Lehrerstand heran⸗ zubilden wußte. Ungleich schwerere Zeiten noch hatte Friedrich Wilhelm III. in den ersten Decennien seiner Regierung durch⸗ zumachen, jener Periode der tiefsten Erniedrigung Preußens durch Napoleon I., welche er in stiller Gottergebenheit trug und welche die Veranlassung wurde zu der Wiedererhebung des Landes auf dem inneren Gebiete. In dem Buche wird in lebhaften Farben die Standhaftigkeit des Herrschers im Unglück und andererseits seine Hingebung an das Wohl des Landes geschildert. Wir sehen, wie er die Auf⸗ hebung der Leibeigenschaft und Erbunterthänigkeit veranlaßte und die freie Gebahrung mit dem Grundeigenthum herbei⸗ führte. Neben der Heeresreform verdankt ihm der preu⸗ ßische Staat die Einführung der Städteordnung, die Aufhebung drückender Bann⸗ und “ die Aufhebung der veralteten Zunftverfassung und eine gründliche Veränderung der bestehenden Steuergesetzgebung. Mit besonderem Nachdruck wird gezeigt, wie Friedrich Wil⸗ helm III. die Friedensperiode nach den Befreiungskriegen dazu verwandte, durch die Gründung des deutschen Zollvereins der durch die Kontinentalsperre geschädigten deutschen Industrie Schutz und Stärkung zu gewähren. Bezeichnete die Gründung des Zollvereins einen bedeutenden wirthschaftlichen Fort⸗ schritt, so war sie doch auch, wie gezeigt wird, von nicht minderer politischer Bedeutung, da durch sie die einzelnen Staaten einander nahe gebracht und die Herstellung des heutigen Bundesstaates vorbereitet wurde. In Frie drich Wilhelm IV. wird dann der Fürst gezeigt, der von seinem Vater die hohen⸗ zollernsche Pflichttreue, von seiner Mutter den erhabenen be⸗ geisterten Aufschwung der Seele geerbt hatte. Ein Herz voll Wohlwollen und Milde gegen die Menschen, ein tiefer Sinn für Gerechtigkeit, dabei ein einfacher, kindlicher, demüthiger Glaube war ihm zu Theil geworden, und dieser Glaube er⸗ höhte und verklärte seine Innigkeit und Treue in dem Verhältniß zu seiner Familie wie zu Volk und Vater⸗ land. Die Jahre des Friedens, welche Preußen unter seiner Regierung genoß, förderten Deutschlands Handel und Industrie in hohem Maße, und die hierbei vor Allem ins Spiel kommenden Faktoren, Eisenbahnen und Telegraphen, fanden bei dem König, in richtiger Erkenntniß ihrer Bedeutung, die weitgehendste Unterstützung. Hohe Verdienste erwarb sich Friedrich Wilhelm IV. auch um die geistigen Interessen des preußischen Volkes: das, was er vornehmlich für die Kunst that, bildet eine glänzende Lichtseite seiner Regierung..
Als die leuchtendste Gestalt der hohenzollernschen Herrscher aber tritt uns in dem Werke diejenige Wilhelm’s I. entgegen. In ihm zeigen sich die einzelnen Tugenden seiner Vorgänger zu einem Gesammtbilde vereinigt. Mit einem ernsthaften Willen verband er außerordentliche Güte und Milde, mit kriegerischer Tapferkeit beispiellose Selbstlosigkeit und makellose Reinheit des Charakters. Nichts an diesem Herrscher war klein, und wie seine Persönlichkeit war sein Denken und Handeln stets edel und würdig. Auch der Geringste im Volke wußte, daß in der Brust seines Herrschers ein Herz schlug, welches für die Leiden der Elenden und Armen mitempfand, das zu jeder Stunde bereit war, Hülfe zu schaffen, wo immer solche nöthig und möglich war. In seinen Bestrebungen stand ihm ebenbürtig zur Seite seine
1“ die ba 8 8 n sta, welche nur den kategorischen Imperativ der Pflicht⸗ Mit einer segensreichen Thätigkeit für die Allgemeinheit verband sie jenes liebevolle Eingreifen in das Geschick des Einzelnen, von dem, wie in dem Buche mit Recht hervorgehoben wird, zahllose Züge bekannt geworden sind, und durch welches die Eristenz von ganzen Familien gerettet
1eee Staat, an dessen Spitze ein solches paar stand, konnte natürlich die Sorge für das ohl der Arbeiter nicht hintenangesetzt werden, und so trat denn Kaiser Wilhelm in jener bekannten Botschaft vom 17. November 1881 persönlich für die Durchführung der von ihm als noth⸗ wendig erkannten en. die Sicherung des Arbeiters gegen Noth durch Erkrankung und Unfälle und seine Ver⸗ sorgung im Alter, ein. Wie des Kaisers Herz, so schlug auch
das seines großen Kanzlers des Fürsten Bismarck, welchem, wie auch den Feldmarschällen Grafen Moltke und Grafen Roon, den langjährigen treuen militürischen
Berathern des Kaisers, eigene Abschnitte in dem Werke ge⸗ widmet sind, warm für das Wohl der Armen und Gedrückten, und so kam denn 1883 das Arbeiter⸗Krankenversicherungsgesetz, 1884 das Arbeiter⸗Unfallverficherungsgesetz zu Stande. Die Erfüklung seines zweiten Wunsches, den Arbeitern eine Versor⸗ — gung im Alter zu verschaffen, war dem Kaiser zu erleben nicht vergönnt, das Alters⸗ und Invaliditätsversicherungsgesetz wurde erst am 22. Juni 1889 angenommen; es bleibt ihm aber der Ruhm, den Anstoß zu diesen Einrichtungen gegeben zu haben, deren Segen abzuleugnen nur diejenigen wagen können, welche aus der Erzeugung oder Erhaltung von Unzufriedenheit bei den Arbeitern für sich einen Nutzen erhoffen. Als Kaiser Wilhelm starb, ging ein Klageruf durch das ganze von ihm geeinigte Deutschland, und ein tieferes Gefühl der Trauer, als bei seinem Tode, ist wohl selten in allen Klassen eines Volkes empfunden worden. . Seinem Sohne, dem Kaiser Friedrich, dessen freundlichkeit und Humanität noch frisch in Aller
Menschen⸗ Gedächiniß
ist, und der schon als Kronprinz den Armen zu helfen und
Q(thunlichsten Beseitigung einer solchen Gefahr aber,
führung zu bringen.
zu klagen.
Mit dem Regierungsantritt Kaiser Wilhelm's II. schließt Es dürfte wie kein anderes geeignet sein, die in dem Allerhöͤchsten Erlaß vom 1. Mai 1885 gestellte Auf⸗ abe zu erfüllen: durch die Kenntniß der vaterländischen Ge⸗ schichte es schon der Jugend zum Bewußtsein zu bringen, daß sicheren mon⸗ ist 22 in einer rechtlichen und wirthschaftlichen Existenz, und so der Aus⸗ deen entgegen zu Keine Geschichte aber eignet sich besser dazu als die der preußischen Könige, in denen sich die Geschichte des preußi⸗ Eine genaue Kenntniß derselben muß und wird in den Herzen der Jugend das höchste Gefühl erwecken, das es auf Erden giebt: die Liebe zu Gott, König
das Werk.
einer
ein geordnetes Vorbedingung
archischen
den
Staatswesen mit Leitung die unerläßliche 1 Schutz und das Gedeihen des Einzelnen
beutung sozialistischer und kommunistischer wirken.
schen Staats verkörpert.
und Vaterland.
890.
wohlzuthun bemüht war, soweit seine Mittel und sein Einfluß reichten, war leider keine lange und thatenreiche Regierung be⸗ schieden. Schwer erkrankt übernahm er, ein Muster preußischen Pflichtgefühls, die Regierung, durch die Hoffnung gekräftigt, daß es ihm vielleicht noch vergönnt sein werde, einige seiner wohlüberlegten Pläne zum Wohle des Vaterlandes zur Aus⸗ Aber er konnte der Welt nur eins zeigen, was vielleicht auch das Schwerste ist, zu leiden ohne
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In Magdeburg fand, wie die gestern eine öffentliche Buchbinder⸗Versammlung statt, z
welcher auch die Angehörigen der graphischen Berufe, als Buch drucker, Steindrucker, Schriftgießer, Lithographen, Graveure u. s. w.
eingeladen waren. Es wurde über den vorläufigen Abschluß de
Lohnbewegung und die Thätigkeit der im Juli d. J gewählten Lohnkommission berichtet, der sei in den meisten Werkstuben eine zehnstündige it und einen Mindestlohn von 15 ℳ einzuführen. Die Be
seitigung der Ueberarbeit und Sonntagsarbeit sei bisher noch nich möglich gewesen, weil sich die meisten Gehülfen dieser Abschaffun Hr. Diedrich⸗Stuttgart sprach über die Noth⸗ Da jetzt die Arbeitskräfte fabrikationsmäßig zusammengewürfelt würden, sodaß in den meisten Lithographen, Steindrucker, Pylographen, Graveure u. s. w. zugleich beschäftigt seien, dürfte es sich vielleicht empfehlen, ein Organisationdesgesammten In Leipzig, Dresden, Berlin, Chemnitz seien zu diesem Zweck schon große erfolgreiche Versamm⸗ Schließlich gelangte ein Antrag, aus den anwesenden Branchen des Buchgewerbes je zwei Vertreter in eine Kommission zu wählen, die eine gemeinsame Vereinigung anstreben
entgegenstellen. Ein wendigkeit einer straffen Organisation.
Geschäften Buchbinder, Buchdrucker, Schriftgießer,
graphischen Gewerbes anzustreben.
lungen abgehalten worden.
soll, zur Annahme.
Aus Liegnitz schreibt man der „Voss. Ztg.“ unter dem 20. In der Cigarrenfabrik von H. Conrad haben die Cigarrenarbeiter und Wickelmacher die Arbeit niedergelegt. Dieser Ausstand ist um so bemerkenswerther, als er von sozial⸗ dem okratischen Arbeitern gegen einen Arbeitgeber unternommen worden ist, der selbst zu den Führern der Liegnitzer Sozial⸗
d. M.:
demokratie zählt.
In der Zündholzfabrik zu Kempten haben, wie „W. T. B.. vom heutigen Tage meldet, die einheimischen Arbeiter wegen Aufnahme
böhmischer Arbeiter einen Ausstand begonnen. 8
In Chemnitz fand am Mittwoch eine zahlreich besuchte Ver sammlung von Arbeiterinnen und Arbeitern statt, in welche nach dem „Chemn. Tobl.“
sämmtliche Löhne der Arbeiterinnen bewilligt seien. Auch die männ⸗ lichen Arbeiter der Stärker'schen Fabrik (vgl. Nr. 278 d. Bl.) versprachen, die Arbeit nicht eher wieder aufzunehmen, bis die Forde⸗ rungen der Arbeiterinnen bewilligt seien.
Aus Chatelineau meldet ein Wolff'sches Telegramm vom in dem Walzwerk von Dorlodet ein Strike
gestrigen Tage, daß — 1 1 nde ausgebrochen ist. Die Arbeiter hatten die Wiedereinstellung eines entlassenen Heizers verlangt, welche die Direktion verweigerte.
Wie die Londoner „Allg. Corr.“ berichtet, legten 1000 Arbeiter
der Garston⸗Docks bei Liverpool am Mittwoch die Arbeit
nieder, weil die London und North Western Eisenbahngesellschaft,
„Madb. Ztg.“ mittheilt, vor
beschlossen wurde, die ausgesperrten Arbei⸗ terinnen und Arbeiter in ihren Forderungen zu unterstützen, bis
welcher das Dock gehört, neun Dockarbeiter entlassen hatte, die sich
weigerten, einen unter Boykott stehenden Dampfer zu laden.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 9. November bis incl. 15. November cr. zur Anmeldung gekommen: 353 Eheschließungen, 518 Sterbefälle.
978 Lebendgeborene,
Maßregeln.
seuche im Großherzogthum Baden.
30 Todtgeborene,
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
Die Maßregeln zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauen⸗
Wie sich aus der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten
Statistik über die Viehseuchen im Deutschen Reich ergiebt, Maul⸗ und Klauenseuche im Großherzogthum Baden, in dem raum von 1886 bis 1889 den Seuchenstand der arößeren
stoffes, der Entstehungsart und dem Verlauf der betreffenden Krank⸗
heit sowie den jeweiligen Verkehrsverhältnissen angepaßt sein.
die Maul⸗ und Klauenseuche keine einheimische Krankheit, deren Ver⸗ schleppung aber eine ungemein leichte ist, so gelten in Baden hinsichtlich
der Abhaltung der Gefahr der Einschleppung der Seuche aus Auslande die von Reichswegen angeordneten Vieheinfuhrverbote.,
mit Vieh aus den deutschen Buaeeeeegs und im ich schließt, ist angeordnet, daß die Führer von waßs 8 Schweineheerden im Besitz eines thierärgtliches Zen
den seuchenfreien Zustand sein müssen, e
händler, die in Ausü nit einem cheaf
Gemarkung in eine andere breingen. 6ie161 Gesundbeitszeng näß ense
¹ 1. 8 Sleis Hbeschauer 8 8 en an einem badischen Fleischbefe FPransportstörung 2 2 ung von 2. 1 S 82 Vermeid a98 che ersetzt werden, m nnen —
Zeugnisse dur
welche der Verkehr Inlande selbst in Sern-⸗s Scha⸗ nisses übe
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hat die Zeit⸗ Bundes⸗ Die erzielten Erfolge in der
staaten auch nicht annähernd erreicht. b r Fanten fun r en Seuche sind, wie die „Karlsr. Itg.
hervorhebt, einerseits der Durchführung der einschlägigen Bor⸗
schriften des Reichs⸗Seuchengesetzes, aadererfei 8 der auf Grund
dieses Gesetzes erlassenen besonderen Landesverordnungen bei⸗ zumessen. Derartige Maßregeln zur Bekämpfung irgend welcher ansteckender Krankheiten müssen natürlich der Natur des Ansteckungs⸗
Da
dem Zur