1892 / 13 p. 16 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Jan 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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gesellschaften stellen Nachforschungen an und erstatten die Telegramm⸗ gebühren in begründeten Beschwerdefällen. Verzeichniß.

22]“ 8 Die Weigerung betreffs der Nachforf 12 en und Staaten. ebührenerstattung erstreckt sich 1

alle Orte. 1 alle Orte, ausgenommen die Kabelgesellschafts⸗An⸗ stalten Buenaventura, Colon und Panama.

Bolivien. Columbien . .

Costa Rica .. alle Orte. Ecuador . .. alle Orte, ausgenommen Guayaquil und Santa Elena. Guatemala .. alle Orte.

alle Orte.

alle Orte, ausgenommen Coatzacoalcos, Jaltipan, Mexico City, Reyes, Salina Cruz, San Ge⸗ ronimo, Tampico, Vera Cruz und Zarabia.

alle Orte, ausgenommen Callao, Lima, Mollendo und Payta.

alle Orte, ausgenommen Caracas und La Guayra.

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Peru

Venezuela ..

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Das Eisenbahn⸗Betriebsamt Altona macht bekannt, daß Eises halber die Fährverbindung zwischen Karolinenkoog und Tönning bis auf Weiteres eingestellt ist.

Bremen, 14. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd⸗ Der Dampfer „Hohenzollern“ ist heute in Bremerhaven, der Schnelldampfer „Trave“ ist gestern Abend in Dover und der Schnelldampfer „Fulda“ heute Vormittag in Genua angekommen. Der Schnelldampfer „Havel“ hat am 13. Januar Nachmittags die Reise von Southampton nach New⸗VYork fortgesetzt. Der Post⸗ dampfer „Karlsruhe“ hat am 13. Januar Mittags die Reise von Genua nach Southampton fort, 18

15. Januar. (W. T. 89 Der Postdampfer „Gera“, nach dem La Plata bestimmt, hat am 11. Januar Santa Cruz passirt. Der Postdampfer „Ohio“ hat am 14. Januar Nachmittags die Reise von Antwerpen nach Corunna fortgesetzt.

Bremen, 15. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer „Gera“ hat am 12. d. Santa Cruz passirt. Der Dampfer „Ohio“ ist gestern von Antwerpen abgegangen. Der Schnelldampfer „Elbe“ hat gestern die Heimreise von New⸗ York nach der Weser begonnen. Der Fchthrüchfe „Trave“ ist gestern Nachmittag in Nordenham angekommen. Der Dampfer „Amerika“ ist gestern von Baltimore abgegangen. Der Dampfer „Stuttgart“ ist gestern in LEETöö angekommen. Der Dampfer „Frankfurt“ hate heute Dover passirt.

Hamburg, 15. Januar. (W. T. B.) Hamburg⸗Ame⸗ rikanische Hacketfahrt „Actiengesellschaft. Der Post⸗ Fetpter aFeset hat, von New⸗York kommend, heute Mittag Lizard passirt.

16. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Moravia“ ist, von New⸗VYork kommend, gestern Abend auf der Elbe eingetroffen.

London, 15. Januar. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Trojan“ ist heute auf der Heimreise in Southampton, der Union⸗ dampfer „Moor“ auf der Ausreise in Capetown angekommen.

9 1X1A4“ Theater und Mufik.

Berliner Theater.

Gestern Abend trat Frau Sorma zum ersten Mal als Desde⸗ mona auf; das ausverkaufte Haus begleitete diese neue Leistung der geschätzten Künstlerin mit lebhaften Beweisen der Theilnahme. Alles, was lieblich und hold in dieser zarten 81161““ Gestalt ist, brachte Frau Sorma anmuthig zur Entfaltung; ihre Liebesbeweise waren von inniger, keuscher Zürnichtet durchweht; das dühe Erschrecken bei den unerwarteten Wuthausbrüchen des Mohren glich dem Erzittern eines scheuen Wildes; das thränenschwere Uebermaß des Jammers, dessen Ursprung Desdemona nicht kennt und dessen Ende sie nicht absieht, wirkte voll auf die Seelen der Zuschauer und Zuhörer und gewann den ergreifendsten Ausdruck in dem naiven s. wermüthigen Liede von der Weide. Es war eine duftige, poesieumflossene Mädchen⸗

estalt, die Frau Sorma als Desdemona bot; etwas mehr feurige Liebesgluth, wie sie die Sonne des Südens erzeugt, diesem Bilde der Desdemona eingefügt, hätte die raschblütige Venetianerin, die um des Geliebten willen heimlich dem Vaterhause entflieht, noch schärfer ekennzeichnet. Das angstvolle Aufschreien des Entsetzens, das Er⸗ im Tode in der Sterbescene gelang der Künstlerin trotz des zarten Organs recht gut. 8 Die üͤbrigen Rollen lagen wie in den früheren Vorstellungen in den Händen bewährter Kräfte. Herr Barnay als Othello ist wiederholt rühmlich anerkannt worden und ebenso Fräulein Butze als Emilia; endlich ist auch der Jago des Herrn Stahl eine längst bekannte tüchtige Leistung.

Die Darsteller, und 1 Frau Sorma und Herr Barnay erschienen nach jedem Actsch 8 unter stürmischen Beifallsbezeugungen der Zuschauer wiederholt vor der Gardine.

Lessing⸗Theater.

Helg a“, Schauspiel in fünf Acten von Hans von Hopfen, hatte bei seiner gestrigen ersten Aufführung wohl einen Achtungserfolg, und die sich bemerkbar machende Opposition gelangte nicht zum Siege. Gleichwohl werden auch diejenigen, welche Beifall spendeten, von dem Inhalt des Stücks wenig erwärmt worden sein und sich mehr durch die technische Geschicklichkeit, die es verstand, von

Act zu Act Spannung hervorzurufen, Feffüedigt gefühlt haben. Hopfen hat, dem sog. realistischen Geschmack Rechnung

tragend, zu dem stärksten Mittel gegriffen, um einen dramatischen Conflict herzustellen. Es handelt fich um die gewaltsame Verführung

eines Backfisches, Helga, der nun nicht die Schuld, wie sophistisch

behauptet wird, sondern die schmachvolle Thatsache mit sich herum⸗

trägt. Das herangewachsene b allen Heirathsanträgen

bis zu dem Augenblick, wo sie Nachricht erhält, daß ihr brutaler Verführer sich verheirathet hat. Die Charaktergröße, die man in ihrer eigerung finden könnte, erweist sich indeß nur als eine Furcht vor Verrath, vor dem sie nunmehr sicher zu sein glaubt, wo sie jene Nachricht erhält. Sie heirathet, wird aber alsbald von dem zum Wittwer gewordenen Menschen von neuem bedroht; sie sticht ihn nieder und enthüllt ihrem Manne alles, der ihr schließlich alles verzeiht. Daß die Verführung nicht eine Episode, sondern die Grundlage des Dramas bildet, muß, weil sie durch vier Acte hindurch den Mittelpunkt der Gedanken bildet, jedes zartere Empfinden abstoßen; nicht minder widerwärtig ist die Bru⸗ talität, die der Verführer an den ag legt. Dieser sowohl wie die ganze dramatische Entwicklung sind 1 dem Leben abgelauscht, sondern eine ausgeklügelte Gedankencombi⸗ nation, die fortwährend zum Widerspruch anreizt. Die Nebenepisoden und Nebenpersonen haben umsomehr Natürlichkeit, können aber doch die Grundstimmung des ganzen Dramas nicht verwischen. Denn immer wieder muß sich das Gefühl dagegen auflehnen, daß Verhältnisse in aller Breite dramatisch entwickelt werden, von denen man in guter Gesell⸗ schaft kaum im Flüstertone zu reden wagt. Die technische Entwicklung verräth eine gute Mache. Die Schauspieler thaten ihre Schuldigkeit; Fräulein Reisenhofer gab die Titelrolle und löste ihre Aufgabe in geschickter, lobenswerther Weise; die Damen Marie Mayer und von Pöllnitz wußten zwei ältere Damen gut zu charakterisiren, Herr Molenar gab den betrogenen, Herr Sauer den betrügenden Mann den Intentionen des Dichters angemessen, Herr FHäclen und Fräulein Groß verstanden, in das Zusammenspiel wirksam ein⸗

zugreifen. Sing⸗Akademie. 1

In dem gestrigen Kammermusik⸗Abend der Herren Kruse, Markees, Müller und Dechert lernten wir eine interessante Novität, ein Streich⸗Trio (A-moll) von W11“ Koch, kennen. Der Componist (Cellist der Königlichen Kapelle), der sich bereits durch einige größere Orchesterwerke und durch mehrere Lieder sehr

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vortheilhaft bekannt gemacht hat, läßt auch in diesem Trio Originalität in Erfindung der Motive, sowie eine den klassischen Vorbildern folgende klare und feinsinnige Art der Durchführung er⸗ kennen. Ein überwiegend freundliches und anmuthiges Wesen geht durch die beiden Hauptsätze, deren letzter die Klangfülle eines vollen Quartetts erreicht. Der ruhige Andantesatz, der durch ein breit angelegtes, sehr melodiöses Cello⸗Solo eingeführt wird, ist durchweg von sehr fesselnder Wirkung, während in dem kurzen raschen Satz ein munteres Motiv von slavischem Charakter sehr geschickt behandelt wird. Das von den Herren Kruse, Müller und Dechert vortrefflich ausgeführte Trio erfreute sich der Fünstigsten Aufnahme von Seiten des zahlreich erschienenen Publikums Nach diesem Werk folgten drei schwedische Volkslieder mit Trio⸗ begleinatg, bearbeitet von E. Krause. Frau Professor Schultzen⸗von Asten, begleitet von ihrer Schwester und den Herren Kruse und Dechert, trug diese kleinen anmuthigen Lieder mit vielem Geschmack

vor und wiederholte auf Wunsch die beiden letzten: ein im Wald“. Den Beschluß des

hehe und das bekannte „Bin ich Abends machte Schubert's herrliches Streichquintett. Die Aus⸗ führung, bei der sich noch der Cellist Herr R. von Mendelssohn den vier oben genannten Herren anschloß, war eine in jeder Beziehung lobenswerthe. Der dritte Abend findet am 8. März statt.

Am Montag geht im Königlichen Opernhause Verdi's Oper „Ein Maskenball“ mit den Damen Hiedler, Staudigl und Herzog, den Herren Rothmühl, Bulß, Krasa, Stammer und Krolop in Scene. Am Dienstag gelangt „Dinorah’ mit Fräulein Dietrich in der Titelpartie neueinstudirt zur Darstellung. Herr Kapellmeister Kahl leitet die Vorstellung.

Der Spielplan des Königlichen Schauspielhauses wird von dem „Eingebildeten Kranken“ beherrscht, der stets vor ausver⸗ kauftem Hause wurde. Auch der Montag gehört mit „Was ihr wollt“ der heiteren Muse. Mittwoch findet eine Wiederholung von „Narziß“ statt. An Lessing's Geburtstag (22.) kommt „Nathan der Weise“ zur Aufführung; am Sonnabend wird „Uriel Acosta“ wiederholt.

Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 17. bis 23. Januar lautet: Sonntag: „Oberon“. Montag: „Ein Maskenball“. Dienstag: Neu einstudirt: „Dinorah“. Mittwoch: „Das goldene Kreuz“, „Cavalleria rusticanau. Donnerstag: „Othello“. Freitag: „Mignon“. Sonnabend: „Die Afrikanerin“.

Für das Königliche Siehen ge Sonntag: „Uriel Acosta“. Montag: „Was ihr wollt“. Dienstag: „Der zerbrochene Krug“, „Der eingebildete Kranke“. Mittwoch: „Narziß“. Donners⸗ tag: „Der esaßen Krug“, „Der eingebildete Kranke“. Freitag: „Nathan der Weise“. Sonnabend: „Uriel Acosta“.

Trotzdem die General⸗Intendantur der Köni lichen Schauspiele seit dem 14. d. M. täglich bekannt hacht⸗ daß Meldungen um Zu⸗ schauerbillets zum Subscriptionsball nicht mehr entgegen ge⸗ nommen werden, gehen solche doch noch immer in großer Zahl ein. Die General⸗Intendantur macht deshalb nochmals darauf aufmerk⸗ sam, daß alle Meldungen, die nach dem 14. d. M. eingegangen sind, unberücksichtigt bleiben müssen und daß von den vor diesem Tage ein⸗ gegangenen Gesuchen nur ein kleiner Theil wird Berücksichtigung finden können.

Im Deutschen Theater finden morgen, am Dienstag, Don⸗ nerstag und Sonnabend Wiederholungen von „College Crampton“

statt. Am Montag geht „Egmont“ und Freitag „Iphigenie auf Tauris“ als 5. und 6. Vorstellung des III. Goethe⸗Cyklus in Secene. Für Mittwoch ist „Romeo und Julia“ angesetzt.

Ohnet's Schauspiel „Der Hüttenbesitzer“ geht am Berliner Theater morgen in der Abendvorstellung zum fünfzigsten Male in Scene und wird am Montag, Mittwoch und Sonnabend wiederholt. Am Freitag (19. Abonnements⸗Vorstellung) findet zur Feier von Geburtstag eine Aufführung des neueinstudirten und theilweise neu besetzten Lustspiels Minna von Barnhelm“ statt. Am Dienstag gelangt „Othello“ zur Derstelung. Der Donnerstag bringt auf besonderen Wunsch eine Wiederholung der Werke „Esther⸗ und „Der Geizige“. Morgen Nachmittag geht das Lustspiel „Nach Madrid“ in Scene.

morgen, am Dienstag und am Donnerstag wiederholt werden. Der Schwank „Die Großstadtluft“ wird am Montag, Mittwoch und Freitag zur Aufführung gelangen, während am Sonnabend eine Doppelvorstellung von Ludwig Anzengruber's Volksstück „Das vierte Gebot“ und „Cavalleria rusticana“ stattfindet.

Im Wallner⸗Theater sind morgen wiederum Dovppel⸗ vorstellungen angesetzt: Nachmittags 4 Uhr gelangt zu ermäßigten Preisen (Parquet 1 ℳ) der Laufs'sche Schwank „Ein toller Einfall“ zur Aufführung, während Abends 7 ½ ÜUhr die Repertoire⸗Posse „König Krause“ in Scene geht.

Im Belle⸗Alliance⸗Theater findet morgen die einzige Sonntagsvorstellung des Anzengruber'schen Volksstückes „Der ledige Hof“ durch die „Münchener“ statt. .

Zu der am 23. Januar bei Kroll stattfindenden letzten

Wiederholung des „Märchenbilderbuchs“ von Olga Morgenstern, mit lebenden Bildern von Professor Doepler d. Aelt. ist die Nachfrage F. Billets eine Froße; deshalb findet außer bei Raabe u. Plothow, Potsdamerstr. 7a., und Challier, Leipzigerstr. 56, auch noch im Invalidendank, Markgrafenstr. 51 a., der Billetverkauf statt. Den gesanglichen Theil bei der Aufführung haben auch diesmal nam⸗ hafte Künstlerinnen übernommen. Da die Aufführung hauptsächlich für Kinder bestimmt ist, ist der Anfang auf 5 Uhr festgesetzt. Für die am Sonntag in der Sing⸗Akademie stattfindende zweite populäre Sonntags⸗Matinse Sigismund Blumner’s hat außer dem Kammervirtuosen Herrn Florian Zajic (Violine), dem Concertmeister Herrn Theodor Krelle (Bratsche) und dem Königlichen Kammermusiker Herrn Eugen Sandow (Cello) nun auch Herr Pro⸗ fessor Heinr. Barth seine Mitwirkung zugesagt; der Künstler über⸗ nimmt das zweite Clavier in Mozart's D-dur-Sonate für zwei Claviere. Alessandro Costa, ein hier noch nicht bekannter Componist aus Italien, giebt Montag in der Sing⸗Aka demie ein Concert mit eigenen Compositionen, in dem das Philharmonische Orchester mitwirkt.

In der II. Populären Sonntags⸗Matinése Sigismund Blumner'’s am Sonntag wird der Großherzoglich badische Kammer⸗ virtuos Herr Florian Zajic mitwirken. Im nächsten VI. Phil⸗ hharmonischen Concert unter Hans von Bülow'’s Leitung, dem ersten Concert des II. Cyklus Beethoven's Symphonie Nr. 2, D-dur, die „Préludes“ von Li zt und die Ouverture zu Wagner's „Fliegendem Holländer“ zur Aufführung; die Solistin des Abends ist Frl. Gabriele Wietrowetz, welche Joachim's „Ungarisches Violinen⸗ concert“ spielen wird. Der Einzelkarten⸗Verkauf für dieses Concert beginnt morgen.

Das Programm des Concerts, das der Componist Alessandro Costa am Montag in der Sing⸗Akademie veranstaltet, enthält aus⸗ schließlich Werke des Concertgebers, und zwar ein Quintett für zwei Violinen, zwei Bratschen und Cello, ein Quintett für Klavier, zwei Violinen, Bratsche und Cello, ferner eine Reihe von Liedern; die vocale in diesem Concert übernimmt Frau Helene Lieban⸗Globig, während das Streichquartett die Herren Johann Kruse und Gensse und Herr Ernst Famf (Clavier) den instrumentalen Theil ausführen. Der Componist und Claviervirtuose Josef

Weiß, zur Zeit Professor am Kaiserlichen Conversatorium in St. Deehäh wird hier am Dienstag gemeinschaftlich mit der bekannten Sopranistin Fräulein Marie Busjaeger in Bremen ein Concert in der Sing⸗Akademie veranstalten. Paul Heilbrun, ein junger Pianist, giebt hier am Mittwoch unter Mitwirkung der Sän⸗ gerin Fräulein Lydia Müller ein Concert im Saal der „Gesell⸗ s 88t der Freunde“, Potsdamerstraße 9. Das Programm des nächsten II. Kammermusik⸗Abends des Künstlerpaars Gustav und

Ingeborg Exner und des Herrn Fritz Espenhahn im Hôtel de F am Mittwoch bebeh von Instrumentalwerkens Robert

Volkmann'’'s Trio B-moll op. 5, Adagio und Allegro für Ce Heinr. Hofmann und Mendelssohns Trio D-moll op. sn Cello von Das älteste active Mitglied der Deutschen Bühne, der H. liche Hof⸗Balletmeister Richard Fricke in Dessau, begchersog. 18. Januar sein 50 jähriges Jubiläum als Balletmeister in einem Alter von 73 Jahren. Derselbe trat schon im Jahre 1824 bei deß Balletschule in Leipzig als Eleve ein, wurde 1842 unter Genée Balletmeister am Danziger Stadt⸗Theater und schloß 1853 einen lebenslänglichen Contract mit der Intendanz des Dessauer Hof⸗ Theaters, an welchem er heute noch in Rüstigkeit und Frische wirkt. .

Mannigfaltiges.

Aus der letzten Stadtverordneten⸗Versammlun theilt die „Täͤgl. Rösch. Folgendes mit: Es hat sich aus der Mitte der Versammlung eine Deputation gebildet, die darüber berathen soll, auf welche Weise von der städtischen Verwaltung das Project einer Industrie⸗Ausstellung in Berlin am besten gefördert wird. Die Parkdeputation hatte bekanntlich in Gemeinschaft mit der Baudeputation einen Plan zur Regulirung des Lützow⸗ platzes aufgestellt, den der Magistrat jetzt der Versamm⸗ lung, übersandte. Der Magistrat befürwortete die Annahme des Planes, der unseren Lesern bereits bekannt ist. Die Vor⸗ lage wurde angenommen. In Bezug üuf den

. Neuba der Potsdamerbrücke und die Verbreiterung den Fahrdammes der 8.

Potsdamerstraße vom otsdamer⸗ Platz bis zur Lützowstraße ist der Magistrat der Ansicht der Baudeputation beigetreten und ersucht die Versammlung, von einer Verbreiterung der Potsdamerstraße Abstand zu nehmen. Stadtv⸗ Vortmann beantragte eine Resolution dahin, daß die Versammlung die vom Magistrate angeführten Gründe keineswegs als stichhaltim anerkennen könne, daß sie ihren alten Beschluß aufrecht hält und sich vorbehält, auf ihren früheren Antrag zurückzukommen. Die Ver⸗ sammlung giebt zu der Resolution ihre Zustimmung.

Die Subcommission, welche von der gemischten Deputation des Magistrats und der Stadtverordneten zur Durchführung der für den Fall einer Theuerung beschlossenen Maßnahmen für die Angelegenheiten der Wärmhallen niedergesetzt worden ist, hielt gestern mit dem geschäfts⸗ führenden Ausschusse des Centralvereins für Arbeitsnachweis eine ge⸗ meinschaftliche Sitzung ab, um über die Einrichtung einer dritten Wärmhalle zu berathen. Es wurde beschlossen, in allernächster Zeit die dritte Wärmehalle in Moabit, Wilsnackerstraße 63, zu er⸗ richten. Ueber den gegenwärtigen Verkehr in den beiden Wärm⸗ hallen machte der Vorsitzende des Centralvereins für Arbeitsnachweis Magistrats⸗Assessor Dr. Freund, folgende Mittheilungen: Es ver⸗ kehren in den Wärmhallen täg ich etwa 6000 Personen. Bis jetzt sind ungefähr 53 000 Portionen Suppe, Kaffee, Milch u. s. w. ver⸗ abreicht worden. .

Der Magistrat beschloß, wie wir der „Tägl. Rdsch.“ entnehmen gestern, der Stadtverordneten⸗Versammlung eine Vorlage zu über⸗ geben, wonach ein neues Gebäude für das Märkische Pro⸗ vinzial⸗Museum und für die städtische Bibliothek in dem an der Wallstraße liegenden Köllnischen Park errichtet werden soll. Darin sollen außerdem noch andere städtische Sammlungen ihre Heimstätte finden, in erster Reihe die Göritz⸗Lübeck⸗Stiftung, eine der be⸗ deutendsten Sammlungen von Werken der Literatur und Geschichte.

Im Lessing⸗Theater wird Hans von Hopfen’s Schauspiel „Helga“

einer Meldung des shr 8. afen

Für den Neubau soll ein öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben und für den geeignetsten Entwurf ein Preis von 2500 ℳ, für die See nächstfolgenden Preise von 1500 und 1000 ausgesetzt werden.

Der Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes feiert sein 71. Stt ns se Sonnabend, den 23. d. M., Nachmittags 8 Uhe. durch ein Festmahl im „Englischen Haufe, Mohrenstraße 49, ei Huster.

Gollnow, 15. Januar. Seit heute früh steht laut Meldung des „W. T. B.“ im Centrum der Stadt ein großer Häuser⸗ complex in Flammen.

Kiel, 14. Januar. Der in Hamburg verstorbene Großkaufmann Wille vermachte, wie der „N. Pr. Z.“ berichtet wird, seiner Vater⸗ stadt Kiel zwei Millionen Mark.

Heilbronn, 13. Januar. Die Proben hochgespannter elek⸗ trischer Ströme von Lauffen nach Heilbronn und die Ver⸗ suche an den Secundär⸗ und Tertiärtransformatoren fielen, wie der „Frkft. Z.“ berichtet wird, befriedigend aus. Am 11. Januar wurde der Strom von 5000 Volt auf 1500 herabtransformirt und gefunden, daß sowohl Kabelnetz als Transformatoren ausgezeichnet functioniren. Sobald die Staatscommission die Anlage geprüft und die Ge⸗ nehmigung ertheilt hat, werden die siebzig Abonnenten, die sich bis heute angeschlossen haben, Licht und Kraft von Lauffen erhalten.

Neustrelitz, 14. Januar. Auf dem Kaninchenberge, einer An⸗ höhe im hinteren Theile des Großherzoglichen Schloßgartens, ist, wie die „Meckl. Nachr.“ mittheilen, ein Mausoleum in griechischem Stil errichtet worden, das die Statuen der Königinnen Luise von Neec und Friederike von Hannover, bekanntlich Schwestern des Hochseligen Großherzogs Georg, Vaters des regierenden Großherzogs sowie einen Sarkophag der ersteren aufnehmen soll. Früher befand sich in dem sogenannten Luisentempel im Schloßgarten eine Na bil⸗ dung des Sarkophages der Verewigten im Charlottenburger Mauso⸗ leum. Diese Nachbildung war aus Gips und wird einer solchen aus Marmor Platz machen, die Professor Wolff in Rom, ein Neu trelitzer und Schüler des Meisters Rauch, angefertigt hat. Das Mausoleum it bereits bis auf die Fenster und die innere Einrichtung im Bau ertig.

15. Januar. Der holländische, Schooner „Spero in Deo“ ist, wie der „Voss. Z.” telegraphirt wird, bei Curhaven vom Eis vollständig durchschnitten worden und infolge dessen gesunken. Ebendaselbst wurde die englische Schoonerbark „William GeakeV“ durchschnitten in den Hafen geschleppt.

Die in Tooley Street an der Themse gelegene Dampfmühle des Mehlhändlers Seth Taylor wurde, wie die „A. C.“ berichtet, heute Morgen das Opfer einer so verheerenden Feuersbrunst, wie sie London seit langer Zeit ni 3 setcgefücht hat. Die Arbeiter hatten gegen 6 Uhr gerade ihr Wer egonnen, als sie in einem der Nebenhäuser eine laute Explosion hatten die Flammen auch das ebãude ich bald herausstellte, seinem ger au

30 Dampfspritzen erschienen Unst 8 8

Hamburg, London, 13. Januar.

vernahmen. Im Nu roße ergriffen, das wie, weiht war. 25 bis en Brandstätte, ohne indeß etwas Anderes thun, als ein weiteres U. reifen des Feuers verhindern zu können. Der Verlust ist ein se

da das achtstöckige, 120 zu 150 Fuß große Haus über 280 000 Säcke Mehl und sehr werthvolle Maschineneinrichtungen ent⸗ hielt. Zum Glück ist kein Verlust von Menschenleben zu beklagen, wenngleich LE“ um sich zu retten, gezwungen waren,

aus dem dritten Stockwerk auf die Straße zu springen.

In vergangener Nacht erfroren, nach B.“, hier zwei alte Frauen, welche in einer Holzbaracke gese hatten. Zwei weitere Personen wurden auf der Straße erfroren aufgefunden.

Heute um 2 Uhr 25 Minuten Nach⸗ „Voss. Z.“ hier ein ziem⸗ Secunden dauerte und von

Paris, 15. Januar.

Bukarest, 13. Januar. mittags wurde nach einer Mittheilung der lich heftiges Erdbeben verspürt, das vier

wellenförmiger Bewegung war.

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