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Galarock der Gardes du Corps, mit Ihrer Magestät der
Königin von Württemberg und Seine Majestät der König von Württemberg, in der Unirn des Cürassier⸗Regiments Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (Westpreußisches) Nr. 5, mit Ihrer Majestät der Kaiserin in die große Mittelloge und verneigten Sich huldvoll vor den Versammelten, die sich von ihren Sitzen erhoben hatten und mit tiefer Verbeugung Ihre Majestäten begrüßten, während das Orchester die Nationalhymne spielte. In der Mitte der Loge an der Brüstung nahmen zur Linken Ihrer Majestät der Königin von Württem⸗ berg Seine Majestät der Kaiser und König Platz, Aller⸗ höchstwelchem zur Linken Ihre Majestät die Kaiserin, Seine Majestät der König von Württemberg, Ihre Königliche Hoheit in Heinrich und Seine Königliche Hoheit der
die Prinzessin 8 de Großherzog von Hessen folgten, während Ihrer Majestät
der Königin von Württemberg zur Rechten Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Carl
die Plätze einnahmen. Die Vorstellung, an welcher hervor⸗ ragende Kräfte der Oper mitwirkten, bot den Anwesenden reichen künstlerischen Genuß; in der Penig wurden in dem großen Concertsaal, wo Ihre Majestäten Cercle hielten, Er⸗ frischungen gereicht. Der Vorstellung, die bis 11 Uhr dauerte, wohnten die Majestäten bis zum Schluß bei; beim Verlassen der Loge verneigten Sich Allerhöchstdieselben, von den Ver⸗ sammelten ehrfurchtsvoll begrüßt, wiederum huldvoll grüßend und wurden bei der Fahrt nach dem Königlichen Schloß von der dichtgedrängten Menge mit brausenden Hochs empfangen.
1 Die Feierlichkeiten im Lande nahmen nach den vorliegen⸗ den Berichten überall denselben erhebenden und patrio⸗ tischen Verlauf; über Festgottesdienste, Festacte in den Schulen, Flaggenschmuck, Festtafel, Illumination, Con⸗ cert, Parade und Zapfenstreich wird aus Königsberg i. Pr., Danzig, Elbing, Posen, Nordhausen, Kiel, Hannover, Köln und anderen preußischen Städten berichtet. Nicht minder betheiligten sich die Hauptstädte der deutschen Bundesstaaten an einer würdigen Veranstaltung der Feier. München erglänzte in reichem Flaggenschmuck, und in den Offiziers⸗Speiseanstalten fanden Festessen statt; jedoch unterblieb wegen des Hinscheidens Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin Max in Bayern das im Festsaal des Rathhauses anberaumte Festessen. In der Hauptstadt des Königreichs Sachsen wurde der Tag durch Festgottesdientt und Festacte in den Schulen, in Karlsruhe auch noch durch eine Gala⸗ vorstellung im Hoftheater, ferner durch ein Festmahl, bei welchem der Staats⸗Minister Dr. Turban das Hoch auf Seine Majestät ausbrachte, gefeiert; Festberichte liegen ferner aus Darmstadt, aus dem Großherzogthum Mecklenburg⸗ Schwerin, aus dem Großherzogthum Oldenburg, aus Hamburg u. s. w. vor.
Auch die Deutschen im Auslande haben den Tag nicht vporübergehen lassen, ohne von ihrer patriotischen Gesinnung Zeugniß abzulegen, und vielfach haben sich auch Ausländer selbst an den festlichen Veranstaltungen betheiligt. In Paris fand gestern Abend aus Anlaß des Ge⸗ burtstags Seiner Majestät des Kaisers auf der deutschen Bot⸗ schaft großer Empfang statt, bei welchem die Minister, die Vertreter des Militär⸗ und Civilstaats des Präsidenten Carnot, zahlreiche sonstige Staatswürdenträger, die Mitglieder des diplomatischen Corps, Senatoren, Deputirte und die hervor⸗ ragendsten Mitglieder der deutschen Colonie erschienen. In Brüssel beging die deutsche Colonie den Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers durch ein Festbankett, an welchem der deutsche Gesandte Graf von Alvensleben theilnahm. In dem Toast auf Seine Majestät feierte Graf von Alvensleben den Handelsvertrag zwischen Deutschland und Belgien als ein Ereigniß, welches bestimmt sei, eine weitere Annäherung zwischen dem deutschen und dem belgischen Volke herbei⸗ zuführen. 1
In Genua veranstaltete die deutsche Colonie im Stadt⸗ hause ein Festmahl, an welchem neunzig Personen theil⸗ nahmen. Der deutsche Consul sowie die Consuln von Oester⸗
reich⸗Ungarn und Dänemark “ dem Festmahl bei.
In Triest wurde der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers von der reichsdeutschen Colonie durch ein Festbankett auf dem Stadthause gefeiert. Nachdem zunächst Kaufmann Lüders einen Toast auf den österreichischen Kaiser ausgebracht und eine Militärcapelle die österreichische Volkshymne gespielt hatte, brachte der deutsche General⸗Konsul Dr. Michahelles das mit Jubel E16““ Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus; die Musik spielte die preußische Nationalhymne.
In Bukarest wurde der Geburtstag Seiner Majestät durch ein Tedeum in der protestantischen Kirche gefeiert. nahmen daran theil die Minister Lahovary und Carp, General Baroni als Vertreter des Königs, die Spitzen der Civil⸗ und Militärbehörden, der deutsche Gesandte von Bülow, das Gesandtschaftspersonal und Mitglieder des diplomatischen Corps, sowie der deutschen Colonie. Hierauf war Empfang in der deutschen Gesandtschaft, dem ein Lunch folgte. Am Nachmittag gab die deutsche Colonie ein Bankett, an welchem sich sowohl Fers von Bülow, als auch der österreichisch⸗ ungarische Gesandte Graf Goluchowski betheiligten.
In Sofia wurde in der protestantischen Kapelle ein Fest⸗ gottesdienst abgehalten, an welchem der deutsche General⸗ Konsul Freiherr von Wangenheim, das Konsulatspersonal und Mitglieder der deutschen Colonie theilnahmen. Später empfing Freiherr von Wangenheim die Besuche des Ministers des Auswärtigen und der diplomatischen Agenten, welche ihre Glückwünsche abstatteten.
In Konstantinopel fand Vormittags in der Kapelle der deutschen Botschaft ein von dem Botschaftsprediger Pastor Suhle geleiteter Gottesdienst statt, welchem beiwohnten: der
Botschafter von Radowitz, die Mitglieder der Botschaft, der General⸗Konsul Gillet, die Mitglieder des Konsulats, der Commandant, die Offiziere und Matrosen des Kaiserlichen Fahrzeugs „Loreley“, der rumänische Gesandte Mitilineo,
die in türkischen Diensten stehenden deutschen Offiziere und Beamten und zahlreiche Mitglieder der deutschen Colonie. Mittags erschienen der Ober⸗Ceremonienmeister Munir⸗Pascha unnd der General⸗Adjutant des Sultans, Schakir⸗Pascha, in der deutschen Botschaft, um die Glückwünsche des Sultans zu überbringen. Zu gleicher Zeit gab ein türkisches Kriegsschiff 21 Salutschüsse ab. Der Botschafter von Radowitz empfing dar⸗ auf die Mitglieder der Colonie und brachte dabei die Gesundheit Seiner Majestät des Kaisers aus. Am Abend fand in dem Saale des deutschen Vereins „Teutonia“ ein Festessen statt, bei welchem der Botschafter von Radowitz den Trinkspruch auf Seine Majestät den Kaiser ausbrachte. Die Versammlung sandte Seiner Majestät ein Glückwunsch⸗Delegramm. Der
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Botschafter von Radowitz wohnte hierauf auch noch der vom deutschen Handwerkerverein veranstalteten Feier bei.
Endlich meldet „Reuter's Bureau“ aus Sa nsibar: Der Sultan stattete anläßlich des Geburtstags Seiner Majestät des Deutschen Kaisers dem deutschen Konsul einen Gratulations⸗ besuch ab.
Zum Schluß erwähnen wir, um die festliche Stimmung, die der Geburtstag Seiner Majestät allenthalben verbreitet hat, zu kennzeichnen, noch zweier Festartikel; der „Düssel dorfer Anzeiger“ schreibt:
Königs und Kaisers Geburtstag ist von jeher ein Freudenfest für das ganze preußische und deutsche Volk gewesen: ein Volk, welches den obersten Hüter
feinen Monarchen liebt, welches in ihm 8 seines Wohls, den 1 seines Rechts und den Förderer i
seiner edelsten Interessen erblickt, gedenkt natürlich mit Theilnahme und Dankbarkeit dessen, was die hohe Person des Monarchen anbetrifft, und wie es alle Handlungen und Kundgebungen, alle Er⸗ eignisse in dem Leben seines Kaisers mit dem Gefühl begleitet, daß die engsten Wechselbeziehungen zwischen Fürst und Volk estehen, so giebt es sich auch den Empfindungen herzlicher Freude an dem Tage hin, der seinem Kaiser das Leben gegeben hat. In die freudigen Glückwünsche, die dem Monarchen aus seiner Familie und aus seiner engsten Umgebung entgegentönen, stimmt das ganze preußische und deutsche Volk mit Aufrichtigkeit ein, indem es zugleich seine Gebete für die Gesundheit und das Leben des Kaisers zum Himmel empor⸗ sendet.
G Ja, das Geschick möge ihm Kraft verleihen, daß er seines hohen und verantwortungsvollen Amts zum Besten des Vaterlands walte und die hohen Ziele, die er sich gesteckt hat, erreiche. Mit welchem Eifer er sich diesen Zielen widmet, davon hat der Kaiser in dem nunmehr zurückgelegten Lebensjahre wieder mannig⸗ fache unzweideutige Beweise gegeben. Aus allen seinen Kundgebungen leuchtet der Gedanke als Leitstern hervor: Dem Vaterlande zu dienen! Dem Vaterlande, der Nation ist sein ganzes Denken geweiht. Auf dem Festmahle des brandenburgischen Provinzial⸗Landtags am 20. Fe⸗ bruar vorigen Jahres bekannte er offen, wie seine täglichen Gebete zu Gott auf das Wohl des Volkes gerichtet sind, wie aber auf der anderen Seite die Krone nicht diese oder jene Parteiwünsche verwirklichen könne, sondern über den jetzigen, auf Interessen gegründeten Parteien stehen müsse. Sich und seinem Volke stellte er die Aufgabe: „Wir müssen vorwärts streben, wir müssen arbeiten und im Innern kämpfen.“ „Aber“ — setzte er hinzu — „wenn das Ganze gedeihen soll, so müssen
hier und da im Einzelinteresse Opfer gebracht werden.“ Es ist dies in schlichten Worten das ganze sociale Programm des Kaisers. Ohne solche Opfer läßt sich der sociale Friede,
läßt sich das Gedeihen eines Volkes nicht erreichen. Freilich mag manchem ein nach seinem Gefühl schwer zu tragendes Opfer an⸗ gesonnen werden; aber der Kaiser betonte in jener Rede mit Recht die Nothwendigkeit, den Blick stets auf das Ganze gerichtet zu halten, und so können wir mit dem Dichter hinzufügen: „Wer den Blick aufs Ganze hält gerichtet, dem ist der Streit in seiner Brust geschlichtet.“
Kaiser Wilhelm hat im letzten Jahre das Friedenswerk in hohem Maße gefördert. Die Verlängerung des Dreibundes, die persönlichen Besuche in Holland, England und Oesterreich weisen mit beredter Sprache hierauf hin. Ein wie aufrichtiger Freund und Förderer des Friedenswerks der Kaiser aber ist, davon legte er in den schönen Worten Zeugniß ab, die er am 4. Mai bei dem Provinzialfest in Düsseldorf sprach: „Ich wollte nur, der europäische Friede läge in Meiner Hand; Ich würde jedenfalls dafür sorgen, daß er nie mehr gestört werde; .... jedenfalls werde Ich nichts unversucht lassen, und was an Mir liegt, dafür sorgen, daß er nicht gestört wird.“
Aber auch dem socialen Frieden, der Besserung der socialen Verhältnisse und der Sitten hat der Kaiser sein Augenmerk zuge⸗
wandt. Wie hesorgt er um das sittliche Wohl des Volks ist, davon lieferte der Erlaß vom 22. Oktober Kunde, der aus Anlaß betrü⸗
bender Vorgänge eine Reform auf gewissen Gebieten der polizeilichen Executive und der Strafrechtspflege verlangte.
Mit warmem Herzen ist der Monarch auf das Wohl seines Volks bedacht. Unserem Kaiser hierfür dankbar zu sein, ist nicht nur Pflicht, sondern auch Bedürfniß des Volks, und dieses Gefühl läßt sich an seinem Geburtstag nicht besser zum Ausdruck bringen, als in dem Wunsch: Gott segne, Gott erhalte unseren Kaiser und gebe ihm eine lange, gesegnete Regierungszeit!
Das „Dresdener Journal“ feiert den Geburtstag mit folgender Festbetrachtung:
Während man am heutigen Tage in Preußen das Geburtsfest
des Königs und Kaisers Wilhelm 11. im engsten Anschluß an die
Verehrung des angestammten Monarchenhauses feierlich be⸗ geht, gedenkt man im ganzen übrigen Deutschland und so auch in Sachsen mit warmer Theilnahme und Verehrung des für das gesammte geeinigte Reich thätigen Schirmherrn. Seine frische Kraft und kühne Zuversicht wird getragen von der Kraft und Zu⸗ versicht des germanischen Volkes, von der Treue und der brüderlichen Hingebung eines hochgemuthen Fürstenbundes, der in gegenseitiger Harmonie einen gefeiten Trutz⸗ und Schutzkreis um den Vertreter des deutschen Staatslebens gezogen hat. Ein gewaltiges, in seiner Macht wohl unbesiegbares Bündniß und Symbol für Völkerfrieden und sittliche Culturentfaltung —, so steht diese segensreiche Vereinigung da, inmitten Europas, allen Stürmen der Zeit fest und ruhig entgegenblickend und innig verbunden mit zwei gleichgestimmten Se Das sind Vereinigungen und Bürgschaften, die nicht über Nacht geboren sind; das von Deutschland im immer gleichen Wandel des Rechts und der Mäßigung erworbene Vertrauen hat diese Vereinigungen geschaffen, und daneben sind dem Deutschen Reiche und seiner Politik auch von anderen Seiten Achtung und Freundschaft in Fülle zu theil geworden.
Dieses staatliche Gebilde, welches uns eine frucht⸗ bringende Zukunft verspricht, ist keine Schöpfung unseres jungen Kaisers. Es wurde von der Thatkraft Wilhelurs 18 und der ihn verbündeten Fürsten sowie vom Genius des großen Kanzlers mit patriotischer Zaubermacht ins Leben gerufen und war ein Vermächtniß für den Erben des Kaiserlichen Throns. Darin
aber liegt das Segensreiche und Beruhigende, daß jenes uner⸗ meßliche Erbe einen seiner Größe würdigen Verwalter ge⸗
funden hat. Dieser frohen Hoffnung, die sich mehr und mehr in den weitesten Kreisen zur Erkenntniß umwandelt, geben wir uns am heutigen Tage mit gehobener Stimmung hin. Möge die Gnade des Weltenlenkers die Sonne hell scheinen Hassen auf den Lebensweg eines nach Wahrheit suchenden Fürsten!
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Heute hielt der Bundesrath eine Plenarsitzung ab. Vorher tagten die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen und für Handel und Verkehr, sowie die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Elsaß⸗Lothringen.
In seiner Plenarsitzung am Dienstag ertheilte der Bundes⸗ rath unter dem Vorsitz des Staatssecretärs des Innern Dr. von Boetticher dem Entwurf eines Gesetzes, be⸗ treffend die Anwendung der für die Einfuhr nach Deutschland vertragsmäßig bestehenden Zollbefreiungen und Zollermäßi⸗ gungen gegenüber den nicht meistbegünstigten Staaten, die Zustimmun
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Der Königliche Ober Ceremonienmeister Ober⸗Hof⸗ und Haus⸗Marschall Seiner Majestät des Kaisers und Königs Graf zu Eulenburg ist von seiner Krankheit hergestellt und hat die Geschäfte wieder übernommen.
Nachdem das erste Stadium der Vorarbeiten für die Betheiligung Deutschlands an der Welt⸗Ausstellung in Chicago abgeschlossen und es somit möglich ist, einen Ueber⸗ blick über den Umfang der Beschickung zu gewinnen, kommt es nunmehr darauf an, einzelne hervortretende Lücken aus⸗ zufüllen und das Vorhandene derart auszugestalten, daß die deutsche Abtheilung den Eindruck eines abgerundeten Ganzen hervorzurufen geeignet ist. In ihrem dahin gerichteten 8 streben wird die Reichsvertretung vielfach durch die innerhalb der einzelnen Industriegruppen neuerdings stattfindenden Ver⸗ handlungen wesentlich unterstützt. So traten die Kunst⸗ gewerbevereine am 23. d. M. in Hannover zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, zu welcher Berlin, München, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Karlsruhe, Frank⸗ furt a. M., Hamburg, Bremen, Magdeburg, Braunschweig ꝛc. Delegirte entsandt hatten. Nachdem für München und Berlin berichtet worden war, daß dort eine Betheiligung in nam⸗ haftem Umfange sich bereits gezeigt habe, wurde allseitig die Nothwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens anerkannt und beschlossen, das Kunstgewerbe unter Mitwirkung des Reichs in zusammenfassender Weise zur Darstellung zu bringen.
Mit der schlesischen Industrie waren bisher generelle Verhandlungen noch nicht gepflogen worden; dies ist indessen durch eine am 25. d. M. auf Veranlassung des Geheinen Commerzien⸗Raths Websky, Konsuls Bauer und Fabrik besitzers Fitzner nach Breslau einberufene Versammlung ge⸗ . schehen, an welcher auch der Reichscommissar, Geheime Regie⸗ rungs⸗Rath Wermuth theilnahm und in welcher namentlich über die Organisation der Textil⸗, Holz⸗ und Metall⸗Industrie Beschluß gefaßt wurde.
Endlich forderte auch der Verein deutscher Papier⸗ fabrikanten seine Mitglieder neuerdings wiederholt zu einer regen Betheiligung auf; nicht minder wird für die Papier⸗ verarbeitungs⸗Industrie sowohl in Berlin als im König⸗ reich Sachsen von sachverständiger Seite eine rührige und er⸗ folgreiche Wirksamkeit entfaltet. Auf die Stimmung der Industrie im ganzen hat die neuerlich bei der Etatsberathung snis Hobte Debatte einen merklich günstigen Einfluß aus⸗ geübt.
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Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte, in der Ersten bzw. Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „R. u. St.⸗A. veröffentliche Uebersicht der Betriebs ⸗Ergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Dezember v. J. ergiebt für die 70 Bahnen, welche auch schon im entsprechen⸗ den Monat des Vorjahres im Betriebe waren und zur Ver⸗ gleichung gezogen werden konnten, mit einer Gesammtbetriebs⸗
oder 964 307 ℳ mehr als in demselben Monate des Vor⸗
länge von 36 982,23 km Folgendes: Im Dezember v. J. be⸗ trug die Einnahme: a. aus dem Personenverkehr: im ganzen 22 425 883 ℳ oder 1 429 489 ℳ mehr als in dem⸗ selben Monat des Vorjahres, auf 1 km Betrieblänge 618 ℳ oder 5,82 Proc. mehr als in demselben Monat des Vorjahres; b. aus dem Güterverkehr: im ganzen 64 221 102 ℳ
jahres, auf 1 km Betriebslänge 1744 ℳ oder 0,69 Proc. mehr als in demselben Monate des Vorjahres. In der Zeit vom Beginn des Etatsjahres bis Ende Dezember v. J. betrug die Einnahme: A. Bei denjenigen Bahnen, deren Rechnungs⸗ jahr die Zeit vom 1. April bis 31. März umfaßt a. aus dem Personenverkehr: im ganzen 217 821 658 ℳ oder 9 236 026 ℳ mehr als in demselben Zeitraume des Vorjahres, auf 1 km Betriebslänge 7455 ℳ oder 2,69 Proc. mehr als in demselben Zeitraume des Vorjahres; b. aus dem Güter⸗ verkehr: im ganzen: 527 651 381 ℳ oder 22 223 963 ℳ mehr als in demselben Zeitraume des Vorjahres, auf 1 km Betriebslänge 17 758 ℳ oder 2,66 Proc. mehr als in demselben Zeitraume des Vorjahres. B. Bei denjenigen; Bahnen, deren Rechnungsjahr mit dem Kalenderjahre zusammen⸗ fällt, a. aus dem Personenverkehr: im ganzen 63 412 889 ℳ oder 1 423 313 ℳ mehr als in demselben Zeit⸗ raume des Vorjahres, auf 1 km Betriebslänge 9206 ℳ oder 0,22 Proc. mehr als in demselben Zeitraume des Vorjahres; b. aus dem Güterverkehr: im ganzen 120 260 338 ℳ oder 4 263 173 ℳ mehr als in demselben Zeitraume des Vor⸗ jahres, auf 1 km Betriebslänge 17 288 ℳ oder 1,59 Proc. mehr als in demselben Zeitraume des Vorjahres. CEroffnet wurden am 1. Dezember v. J. die Strecken Walburg —Wörth a. Sauer 8,93 km (Reichseisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen), Freystadt — Poppschütz 15,30 km (Königliche Eisenbahn⸗Direction zu Breslau) und Hoffnungsthal — Immekeppel 5,70 km (König⸗ liche Eisenbahn⸗Direction zu Elberfeld), am 15. Dezember die Strecken Grottkau —Glambach 26,85 km (Königliche Eisen⸗ bahn⸗Direction zu Breslau) und Schmalkalden— Steinbach-— allenberg 10,64 km (Königliche Eisenbahn⸗Direction zu furt), am 20. Dezember die Strecke Warmbrunn- Petert dorf 8,03 km (Königliche Eisenbahn⸗Direction zu Berlin), am 29. Dezember die Strecke Nagold —Altensteig 15,11 km. (Königlich württembergische Staatseisenbahnen), am 31. De⸗ zember die Strecke Oschatz —Strehla 11,30 km (Königlich
sächsische Staatseisenbahnen).
Der 64. Communal⸗Landtag der Kurmark ver⸗ handelte in seiner 4. Plenarversammlung am 26. d. M. sieben Gutachten des I. und dreizehn Gutachten des II. Aus⸗ schusses. Unter den ersteren befanden sich, nebst drei be⸗ willigten Beihilfen zur Beschaffung von Feuerlöschgeräthen, eine gleichfalls beschlossene Abänderung des Societäts⸗ Reglements behufs Herbeiführung größerer Gleichmäßig⸗ keit der Beiträge für die Land⸗Feuer⸗Societät und eine Vorlage über die Entsendung von Detectivs zur Ermitte⸗ lung von Brandstiftungen. Ein Unterstützungsgesuch eines früheren Beamten fand Gewährung, dagegen wurde ein solches um Entschädigung von Sturmschäden, als den Rahmen der Entschädigungspflicht der Societät überschreitend, an den II. asshhs⸗ zur etwaigen Berücksichtigung aus dem Dispositionsfonds der Kurmärkischen Hilfs⸗
kasse abgegeben. Aus dem letzteren bewilligte der Landtag in 10 Fällen Unterstützungen an milde Stiftungen und wohlthätige Vereine, mußte aber in drei Fällen derartige Gesuche ablehnen
aus Gründen, welche bereits in dem letzten Bericht angedeutet
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