1892 / 25 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Jan 1892 18:00:01 GMT) scan diff

gerode, 3) Kramer, August, Schriftsetzer in Magdeburg⸗Sudenburg, 4) Voigt, Gustav, Schriftsetzer in Magdeburg.

Bluchdrucker⸗Berufsgenossenschaft Section VIII.

8 (Brandenburg.)

Bezirk des Schiedsgerichts: Brandenburg.

Sitz des Schiedsgerichts: Berlin.

I itzender: Poschmann, Königlicher Ober⸗Regierungs⸗Rath zu Berlin.

Stellvertretende Vorsitzende: 1) Dr. Dippe, Königlicher Regierungs⸗Rath zu Berlin, 2) Stock, Königlicher Landgerichts⸗Rath. in Berlin, 3) Dr. Andrae, Königlicher Landrichter in Berlin, 4) Königlicher Amtsgerichts⸗Rath in Berlin.

Beisitzer: 1) Dreyer, E., Buchdruckereibesitzer in Berlin, 2) Dr. P. Hempel, in Firma Hempel & Co., in Berlin, 3) Teetz, Emil, Stereotypeur in Berlin, 4) Martin, Johann, F., Maschinen⸗ meister in Berlin. b 8 3.

Erste stellvertretende Besihen⸗ 1) Rohde, Robert, Buch⸗ druckereibesitzer in Berlin, 2) Buchbinder, E., in Neu⸗Ruppin, 3) Barisch, Karl, Factor in Berlin, 4) Hintze, Albert, Maschinen⸗ meister in Berlin. .

Zweite stellvertrende Beisitzer: 1) vacat, 2) Kummer, H., in Firma Moritz & Kummer, in Berlin, 3) Knoch, Hugo, in Berlin, 4) Littmann, Maschinenmeister in Berlin.

b““ Section IX. (Nordost.)

Bezirk des Schiedgerichts: Schlesien, Pommern, Ost⸗ preußen, Westpreußen und Posen.

Sitz des Schiedsgerichts: Breslau. 1 Vorsitzender: vom Hove, Königlicher Ober⸗Regierungs⸗Rath in

Breslau. 8

Stellvertretende Vorsitzende: 1) Horn, Königlicher Regierungs⸗Rath in Breslau, 2) Müller, Königlicher Regierungs⸗ Rath in Breslau.

Beisitzer: 1) Friedrich, H., in Firma Graß, Barth & Co., in Breslau, 2) Neusch, G., Disponent zu Breslau, 3) Lachmann, v1 Schriftsetzer in Breslau, 4) Glaß, Reinhold, Zeitungsfactor in Breslau.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Schirmer, L., Buch⸗ druckereibesitzer in Glatz, 2) Trewendt, H., in Firma Eduard Tre⸗ wendt in Breslau, 3 Pape, Bruno, in Breslau, 4) Lohfeld, Heinrich, Buchdruckereifactor in Görlitz.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Schröter, Moritz, in Firma G. Rieck'sche Buchdruckerei (F. W. Schröter) in Freiburg i./Schl., 2) Hoffmann, E. G., in Firma Hoffmann & Reiber, in Görlitz, 3) Schliebs, Paul, Buchdrucker in Breslau, 4) Brykczinski, Joseph, Schriftsetzer in Posen.]

8 8 Privateisenbahn⸗Berufsgenossenschaft, Sektion I. Bezirk des Schiedsgerichts: Ostpreußen, Westpreußen,

Posen, Schlesien, Brandenburg (mit Berlin), Königreich

Sachsen, Hannover, Schleswig⸗Holstein, Mecklenburg⸗Schwerin,

Mecklenburg⸗Strelitz, Oldenburg ohne Birkenfeld, Braunschweig,

Lübeck, Bremen, Hemburh Provinz Sachsen, Sachsen⸗Weimar, Sachsen⸗

Meiningen, Sachsen⸗Altenburg, Sachsen⸗Coburg⸗Gotha, Anhalt,

Schwarzburg⸗Rudolstadt, Schwarzburg⸗Sondershausen, Waldeck, Reuß

älterer Linie, Reuß jüngerer Linie, Schaumburg⸗Lippe, Lippe.

Sitz des Schiedsgerichts: Berlin. Vorsitzender: Kaiser, Dirigent der Ministerial⸗, Militär⸗ und

Baukommission, Geheimer Regierungs⸗Rath zu Berlin.

Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Dippe, Regierungs⸗

Rath zu Berlin.

Beisitzer: 1) Krüger, Eisenbahn⸗Director in Ffan h i./ Pr., 2) Schmidt, Baurath in Stettin, 3) Schwarz, August, Schlosser

in Königsberg i./Pr., 4) Reichelt, Theodor, Werkstattarbeiter in Jena.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Wendland, Eisenbahn⸗ Director in Königsberg i./Pr., 2) Lenz, Eisenbahn⸗Bau⸗ und Betriebs⸗ Unternehmer in Stettin, 3) Rudermund, Louis, Vorarbeiter in Docken 1 Wöieiizurg, 4) Ragnigk, Friedr., Streckenarbeiter in Königs⸗

erg i./Pr.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Fischer, Eisenbahn⸗ Director in Oels, 2) Schirmer, Eisenbahn⸗Director in Stettin, 3) Ambrosius, Wilhelm, Stellmacher in Lübeck, 4) Meincke, Johann Friedrich Robert, Stationsarbeiter in Pyritz.

rivateisenbahn⸗Berufsgenossenschaft, Section II. Bezirk des Schiedsgerichts: Westfalen, Rheinprovinz, Hessen⸗ Nassau, Hessen, Birkenfeld.

Sitz des Schiedsgerichts: Köln.

Vorsitzender: Reichensperger, Königlicher Landgerichts⸗Rath in Köln.

Stellvertretender Landgerichts⸗Rath in Köln.

Beisitzer: 1) Deckner, Justiz⸗Rath in Dortmund, 2) Siemsen, Eisenbahn⸗Director in Siegen, 3) Plagge, Heinrich, Hobeler in Mainz, 4) Reiland, Philipp, Monteur in Mainz.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Ottermann, Eisenbahn⸗ Director in Dortmund, 2) Hespe, Betriebs⸗Director in Krefeld, 3) Priester, Georg, Vorarbeiter in Darmstadt, 4) Dunkel, Heinrich, Kesselschmied in Mainz.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Schlieper, Betriebs⸗ Inspector in Dortmund, 2) Schönfeld, Eisenbahn⸗Director in Lipp⸗ stadt i./W., 3) Schneider, Anton, Dreher in Mainz, 4) Weber, Joh. Val., Lackirer in Mainz.

Berlin, den 19. Januar 1892. Der Minister für Handel und Gewerbe.

Im Auftrage: Lohmann.

Vorsitzender: Etzweiler, Königlicher

Beamtenverein. 1“ 8

Für die Stadt Limburg und deren Umgebung hat sich unter starker Betheiligung ein allgemeiner Beamtenverein gebildet, der als Zweigverein des Preußischen Beamtenvereins zu innover thätig sein will. 110848 Heg e

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Bauernverein. Zur sittlichen und wirthschaftlichen Hebung des Bauernstandes im Unterlahnkreise, zur Frheältug des bürgerlichen Grundbesitzes da⸗ selbst und zur Vertretung der bäuerlichen Interessen hat sich im November v. J. ein „Bauernverein Unterlahn“ gebildet, dessen Sitz sich in der Stadt Nassau befindet. Zur Erreichung der Vereinszwecke sind in gäaaficht genommen: die Abhaltung von Vorträgen und Versamm⸗ lungen, die lbhaltung von Leseabenden, insbesondere an der Hand eines Vereinsblattes, die Herbeiführung der Gewährung von Rechts⸗ schutz durch Rathertheilung, Belehrung u. s. w. und gütliche Bei⸗ legung von Streitigkeiten, die Beförderung oder Einrichtung von Versicherungen, die Herbeiführung eines gemeinschaftlichen Bezugs von landwirthschaftlichen Bedarfsgegenständen aller Art so⸗ wie endlich die Herbeiführung eines gemeinschaftlichen Verkaufs voon landwirthschaftlichen Erzeugnissen. Daß die Gründung dieses Vereins einem wirklichen Bedürfniß entsprach, ergiebt sich aus der Thatsache, daß ihm innerhalb der ersten beiden Wochen seines Be⸗ stehens über 100 Mitglieder, die fast ausnahmslos dem kleineren Bauernstande angehören, beigetreten sind.

I.

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Wohlfahrts⸗Einrichtungen. Die Stadt Goslar beabsichtigt, ein öffentliches Schlachthaus zu erbauen, und es soll mit den Erdarbeiten dazu in nächster Zeit begonnen werden. Ein daselbst zusammengetretener Verein erri htet mit namhafter Unterstützung aus der Kämmereikasse eine öffentliche Bade⸗ und Schwimmanstalt; der Bau ist unlängst begonnen

1 FsFSord Ostlee agag. 3 „Das Schiff“, Wochenblatt für die gesammten Interessen der Binnenschiffahrt, begründet von Dr. Ntn von Studnitz, enthält in Nr. 616 u. a. einen Aufsatz über den Nord⸗Ostsee⸗ Kanal, dem wir die nachfolgenden Angaben entnehmen. Die Ab⸗ messungen des Kanals werden derartig eingerichtet, daß ihn die größten Schlachtschiffe der deutschen Kriegsmarine befahren können. Seine Länge beträgt 98,6 km, die Tiefe 9 m, bei niedrigstem Wasser⸗ stand 88 m. Die Breite der Sohle ist 22 m, des Wasserspiegels 60 bis 70 m. Die größten die Ostsee befahrenden Dampfschiffe können auf der ganzen Strecke des Kanals aneinander vorbeifahren, die großen Kriegsschiffe nur in den Ausweichestellen, deren sechs angelegt sind, die eine Sohlenbreite von 60 m haben und 450 m lang sind. Von den vier Eisenbahnlinien, die der Kanal durchschneidet, werden drei und zwar zwischen Itzehoe und Heide, Neumünster und Rends⸗ burg und zwischen Kiel und Eckernförde durch Drehbrücken mit einer lichten Schiffahrtsweite von 50 m über ihn hinweggeführt, während die vierte Eisenbahn von Neumünster über Grünthal nach Heide durch eine feste Brücke, die 42 m hoch über den zukünftigen Wasserspiegel sein wird, hinübergeführt wird, sodaß die größten Kriegs⸗ schiffe mit voller Bemastung darunter hindurchfahren können. Auf siebzehn Führen erfolgt die Ueberführung der Chausseen und Landstraßen. Nach dem jetzigen Stande der Arbeiten hofft man die ursprünglich festgesetzte Vollendungsfrist im Jahre 1895 innehalten zu können. Die E1“ betragen 156 Millionen Mark, die Erdbewegung 77 Millionen Kubikmeter. Die Segler sollen in Schleppzügen von drei bis vier Schiffen durch Schleppdampfer bugsirt und dieser Betrieb auch Nachts bei elektrischer Beleuchtung fortgesetzt werden. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 10 km in der Stunde ist die Dauer der Kanalfahrt auf dreizehn Stunden angenommen. Zur Deckung der Unterhaltungs⸗ und theilweisen Verzinsung der Baukosten soll eine Abgabe von durchschnittlich 75 für die Register⸗ tonne Reinladefähigkeit vorläufig angenommen werden.

Volkszählung in EC1“

Nach dem vom Statistischen Bureau Vereinigter Thüringischer Staaten auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1890 heraus⸗ gegebenen Ortsverzeichniß hat das Herzogthum Sachsen⸗Altenburg einen gesammten Flächengehalt von 132 374 ha 64 a, wovon 65 676,42 ha auf den Ost⸗ und 66 698,22 ha auf den Westkreis ent⸗ fallen. Es wurden gezählt 22 304 bewohnte und 217 unbewohnte Wohnhäuser, welche sich auf 439 Gemeinden (Städte und Dörfer) vertheilen. In diesen Gemeinden existiren 38 848 Haushaltungen, welche aus 83 010 männlichen und 87 854 weiblichen, in Summa 170 864 Personen bestehen, von denen 119 861 auf den Ost⸗ und 51 003 auf den Westkreis entfallen. Der Ostkreis hat 280, der Westkreis 159 Gemeinden, und im Ostkreis kommen auf 1 qkm 182,5, im Westkreis auf 1 qkm nur 76,5 Be⸗ wohner. Unter der Ende 1890 ortsanwesenden Bevölkerung befanden sich 2091 Katholiken und 45 Juden, und zwar kommen 1825 Katho⸗ liken und 33 Juden auf den Ost⸗ und 266 Katholiken und 12 Juden auf den Westkreis.

Zur Arbeiterbewegung.

In Eilenburg faßte eine gut besuchte Gewerkschafts⸗ versammlung am 27. d. M. in Bezug auf den Halberstädter Gewerkschaftscongreß eine Resolution, die, wie der „Vorwärts“ ber ichtet, den Vorschlag enthält, man möge die Fecr der Delegirten mindestens um vier Fünftel beschränken, da erstlich in Anbetracht der traurigen wirthschaft 1 Lage der Arbeiter eine Kostenersparniß ge⸗ boten und zudem noch genug Ausstände zu unterstützen seien, wofür das Geld bessere Verwendung finden würde.

In Köln beschloß eine stark besuchte socialdemokratische Volksversammlung für den ersten April die Uebernahme der

Der „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ zufolge wählte die gestern in Bochum stattgehabte Hauptversammlung des West saffich n Koks⸗Syndicats sämmtliche bisherigen Mitglieder des Aufsichts⸗ sich damit einverstanden, die jetzige wanzig⸗

raths wieder und erklärte 1 1 procentige Productionsein auch für den Monat ebruar

bestehen zu lassen. Die Jahresproduetion an Koks im Ober⸗ Bergamtsbezirk Dortmund betrug im Jahre 1891

4388 010 t gegen 4 187 780 t im Jahre 1890. Geldwe der 11“ betrug dagegen 18 Millionen Mark weniger 8 im Jahre 1890. 8 8 3

Wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, erzielte die Rpeinisch⸗ Nassauische Bergwerks⸗ und Hütten⸗Aectiengesellschaft im Jahre 1891 einen etwa gleich großen Gewinn wie im Jabre 1890

Die Harpener Bergbau⸗Actien⸗Gesellschaft habe im Dezember 1891 einen Betriebsüberschuß von 750 000 erzielt.

Leipzig, 28. Januar. (W. T. B.) Kammzug⸗Ternin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Februar 3,45 ℳ., 8 März 3,47 ½ ℳ, per April 3,50 ℳ, per Mai 3,52 ½ ℳ, per Immi 3,55 ℳ, per Juli 3,55 ℳ, per August 3,55 ℳ, per Septenber 3,55 ℳ, per Oktober 3,55 ℳ, per November 3,55 ℳ, per Dezember 3,55 Umsatz 225 000 kg.

London, 28. Januar. (W. T. B.) Wollauction. Leb⸗ hafte Betheiligung, Preise unverändert.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

Bradford, 28. Januar. (W. T. B.) Wolle fest, Preise unverändert, Garne ruhig, fest. 8

Rotterdam, 28. Januar. (W. T. B.) In der heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltenen Zinnauction wurden 28 000 Blöcke Bancazinn zu 53 ¾ à 54 ¼ durchschnittlich 54 ½ und 5100 Blöcke Billiton⸗Zinn zu 53 ½ à 53 ¾ verkauft.

St. Petersburg, 29. Januar. (W. T. B.) Die Unter⸗ handlungen wegen Uebernahme einer Obligationen⸗Anleihe von Privat⸗Eisenbahngesellschaften durch ein Pariser Syndicat sind einstweilen eingestellt worden, weil der von russischer Seite gebotene Uebernahmepreis dem letzteren unannehmbar erschien.

Nese 28. Januar. (W. T. B.) Die Börse verkehrte im ganzen Verlauf in recht fester Schluß sehr fest. Der Umsatz der Actien betrug 341 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 300 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 147 000 Unzen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 28. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Havel“ hat vorgestern Nachmittag die Heim⸗ reise von New⸗York angetreten. Der Dampfer „Baltimore: ist gestern, der Dampfer„Preußen” heute in Antwerpen angekommen.

ver Dampfer „Berlin“ ist heute, der Dampfer „America“ gestern in Bremerhaven angekommen. Der Dampfer „Stutt⸗

gart“ ist heute in Colombo angekommen. Der Dampfer „Saale“ ist gestern Abend von Sou 88 mpton abgegangen. London, 28. Januar. T. Der Castle⸗Dampfer

(W. T.

„Methven Castle“ ist gestern, der Castle⸗Dampfer „Hawarden Castle“ heute auf der Heimreise von Capetown abgegangen. Castle⸗Dampfer „Grantully Castle“ ist heute auf der Ausress von London abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Garth Castle⸗ ist heute auf der Ausreise in Durban angekommen. Der Castle⸗ Dampfer „Drummond Castle“ hat heute auf der imrei Madeira passirt.

„Kölner Arbeiterzeitung“ auf die Partei. Das Blatt erscheint von jenem Zeitpunkt ab unter dem Titel: „Rheinische Zeitung für die Interessen der arbeitenden Bevölkerung der Kreise Köln, Mülheim, Gummersbach, Wipperfürth“.

Aus Bukarest wird der „Frkf. Ztg.“ telegraphirt, daß mehrere liberale Blätter, welche die von den Setzern verlangte neunstündige Arbeitszeit verweigert haben, autographirt erscheinen.

Ueber die Vorgänge in dem Grubenbezirk von Bilbao wird der „Mgadb. 3üg;. vom 27. d. M. gemeldet, daß die Bewegung einen anarchistischen Charakter annehme. Die Zahl der Ausständigen betrug 7000. Vom gestrigen Tagetheilt das Blatt weiter mit: Die Zahl der gestern in Bilbao vorgenommenen Verhaftungen übersteigt 200, darunter sind mehrere Anarchistenführer, die vom Kriegsgericht abgeurtheilt werden sollen. In der Ortschaft Axconeda fand ein blutiger Zu⸗ sammenstoß zwischen Arbeitern und Cavallerie statt. Die letztere hieb mit dem blanken Säbel ein und verwundete viele Arbeiter. Ein Offizier, zwei Unteroffiziere und mehrere Soldaten wurden durch Steinwürfe verletzt. Bei dem in Bilbao verhafteten Anarchisten Pablo Carrasco wurden sechs Dynamitbomben gefunden. Die Zahl der Ausständigen ist heute auf 12 000 angewachsen. Aus Vittoria sind vier Bataillone Infanterie in Bilbao eingetroffen.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Stand der Saaten. Im Regierungsbezirk Hildes heim ist die Winterbestellung rechtzeitig beschafft worden. Die Saaten sind gut in die Erde ge⸗ kommen, haben sich, von dem milden Herbst begünstigt, kräftig ent⸗ wickelt und erwecken gute Hoffnungen.

Auch im Regierungsbezirk Wiesbaden ist die Aussaat des Wintergetreides überall gut von statten gegangen, und der nach der Aussaat gefallene Regen hat das Keimen und Aufgehen der Saat dergestalt begünstigt, daß Winterweizen und Winterroggen gegen⸗ wärtig durchweg sehr gut stehen. 8 ö1116““ 8

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks 1 an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 28. d. M. gestellt 9344, nicht rechtzeitig

gestellt keine Wagen. d. M. gestellt 3121, nicht

In Oberschlesien sind am 27. rechtzeitig gestellt keine Wagen. 1

DSie Zuckerraffinerie Hildesheim hat wieder einen sehr günstigen Abschluß gemacht, indem sie ihren Actionären 55 % Divi⸗ dende zahlen konnte. Zur Zeit besteht lebhafte Nachfrage für Roh⸗ zucker zu steigenden Preisen, raffinirte gemahlene Zucker sind ebenfalls leicht verkäuflich, dage ven finden Brotzucker nur schwer Absatz Wund nur zu unverhältnißmäßig billigen Preisen. Die Pro⸗ duction der Raffinerie zu Hildesheim ist bereits für 8i,haen Monate verkauft, für Melasse, welche das Rohproduct für dieselbe bildet, tritt die Concurrenz der Melassebrennereien so scharf auf, daß der Kaufpreis dafür sich bereits von 2 auf circa 3,40 gehoben E“ S ist Zucker nicht aufge⸗ eichert, ie Rohzucker von den Raffineri Hande f⸗ daohnneh sinie 1 Kaffinerien und dem Handel auf Auf dem Kalibergwerke bei Vienenbur s 8 die zunehmende Nachfrage nach Kainit für Düngun 1 besandees trieb belebt, und zwar umsomehr, da das Werk 1 des Erfaufens des großen Kalisalzbergwerks Douglashall bei Westeregeln einen Theil

von dessen ausfallender Production zu ersetzen hat. Es wird dadurch

eine weit höhere Quartalsförderung als bisher erreichen.

Mannigfaltiges.

Einige bemerkenswerthe Erinnerungszeichen sind, wie der „Voss. Z.“ mitgetheilt wird, neuerdings durch Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich dem Kaiser Friedrich⸗Zimmer des Hohen⸗ zollern⸗Museums überwiesen worden. Dazu gehört ein einfaches Kunstblatt aus den schlimmsten Leidenstagen des Kaiserlichen Dulders. Es ist ein Foliocarton mit künstlichen Blumen, unter denen die Veilchen als Lieblingsblumen des Kaisers vorherrschend sind. Zwischen den Blumen stehen die Worte: „Alle eure Sorgen werfet auf Ihn, denn Er sorget für Euch.“ Daneben liegt ein kleiner Octavbrief mit Trmur⸗ rand, der von der Spenderin des Kunstblattes, der Kaiserin Augusta, selbst geschrieben ist; der Inhalt lautet: „Geliebter Fritz. Statt des üblichen Ostereies sendet Dir dies Blatt Deine getreue Mutter. Ostern 1888.“ Ferner befinden sich in demselben Schrank als neue Zuweisungen eine Dornenkrone, die der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm von seiner Orientreise 1869 aus dem gelobten Lande mitgebracht hat. Eine meterlange, mit Malerei geschmückte Wachskerze ist mit folgender, von Kaiser Friehrichn Hand geschriebener Erklärung versehen: „Am Mari ihtmes cem 1854 zu Rom in St. Peter in meiner Gegenwart geweihte Kerze, welche der Papst darauf bei der Procession selber getragen hat, geschenkt vom Prinzen Gustav von Hohenlohe.“ Schließlich sei noch ein Lorbeerkranz erwähnt, der von der Königin von England ihrem sieghaften Schwiegersohn nach Beendigung des deutsch⸗ französischen Krieges überreicht worden ist. Dem Kranz ist eine kleine Karte der Königin mit der Aufschrift „For dear Fritz“ und der vom Kaiser gemachten Nebenbemerkung „Von Ihrer Majestät der Königin von England, Osborne, den 4. nn 1871“‧, beigefügt. Auch in den neu eingerichteten Kaiserin⸗Augusta⸗ Zimmern haben einige Neuerwerbungen Platz gefunden; so unter dem Thronhimmel die von dem zu früh verstorbenen Bildhauer B. Römer 1886 nach dem Leben modellirte Büste der Kaiserin Augusta, die allgemein als das beste Bildwerk der Kaiserin aus dieser Zeit an⸗ gefehen wird. Geradeüber von dem von Plockhorst gemalten Oelbih der Kaiserin hat das kostbare Pianino aus dem Schloß zu Koblen Aufstellung gefunden, das die Kaiserin selbst zu spielen pflegte umd das auch bei Soiréen stets benutzt wurde. Der Hofpianoforte⸗Fabri⸗ kant Karl Mand in Koblenz hat das Instrument dem Museum zum

Geschenk gemacht.

Bremen, 28. Januar. Der Neptundampfer „Fris ist laut Meldung des „W. T. B.“ auf der Fahrt von hier nach Amster⸗ dam bei Egmond (Nord⸗Holland) gestrandet. Die Mannschaft ist ge⸗ rettet, Capitän und Lootse sind an Bord.

Triest, 28. Januar. Aus Genua wird der „Voss. Z.“ ge⸗ meldet, daß im Zuchthause von Oneglia sehr ernste Ruhe⸗ störungen vorkamen. 500 Sträflinge überfielen mit ihrem Hand⸗ werkszeug die Wachen und schlugen sie in die Flucht. Das Militär mußte auf die Sträflinge, welche die innere Einrichtung zerstörten, Feuer geben. Es sollen vier, nach anderen Nachrichten sieben Häft⸗ linge getödtet und etwa fünfzehn verwundet sein.

Preßburg, 28. Januar. Das Kaiserliche Lustschluß Schloß⸗ hof im Marchfelde ist, wie der „Voss. Ztg.“ telegraphirt wird, Nachts abgebrannt. Das Schloß war ein Prachtbau, den Prinz Eugen von Savoyen errichten ließ und in dem noch das Arbeitscabinet des Prinzen erhalten war.

London, 25. Januar. Der in letzter Woche in Dundee ver⸗ storbene Capitalist David Cobb hat, wie der „A. C.“ mitgetheilt wird, sein ganzes Vermögen in Höhe von 70 000 Pfd. Sterl. wohl⸗ thätigen Stiftungen vermacht. Nicht lange zuvor hatten zwei andere Bürger von Dundee, Mr. Peter Carmichael und Mr. Thomas H. Cor, der Stadt gleichfalls 30 000 Pfd. Sterl. und 10 000 Pfd. Sterl. zu wohlthätigen Zwecken hinterlassen. Januar. Längs der Küste von Algerien sind nach gestern große Schneemassen ge⸗

Algter einer Meldung fallen.

28. d

es „H. T. B.*