1892 / 25 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Jan 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Mannigfaltiges.

Ueber die gestrige Sitzung der Stadtverordneten ent⸗ nehmen wir der „Tägl. Rdsch.“ Folgendes: In Bezug auf die Ein⸗ richtung und den Betrieb von Bedürfnißanstalten für beide Geschlechter hatte der Ausschuß der Versammlung eine Veschäuß⸗ fassung vorgeschlagen, die dahin lautete, daß der Betrieb der Bedürfniß⸗ anstalten für die Zeit bis zum 1. April 1900 den Unternehmern Protz und Hirschberg und von Asten übertragen, die Errichtung von sechs Bedürfnißanstalten nach dem System Beetz dem genannten Unternehmer gestattet werde, und daß die Auswahl der jedem Unternehmer für die Bedürfnißanstalten zu üͤber⸗ weisenden Plätze durch eine gemischte Deputation erfolge. Die Ver⸗ sammlung krat dem Ausschußantrage bei. Auch in Bezug auf den Theil des Antrags Stadthagen und Genossen, der den in den Fort⸗ bildungsschu zu ertheilenden Unterricht betrifft (den Magistrat zu ersuchen, in den Fortbildungsschulen über die sich aus dem verhältniß ergebenden Rechte und Pflichten, sowie über die Unfal 9 Invaliditäts⸗und Altersversicherungsgesetze L 8 ertheilen zu lassen), erklärte die Versammlung sich mit denh 2 8 8 des Ausschusses einverstanden, der, noch weiter gehend, .becr. 9 Schülern auch eine kurze und faßliche Aufklärung über solche recht⸗ kichen Verhältnisse, die in das praktische Leben en, ertheilt werde. Mit den vom Magistrate vorgeschlagenen?2 Tehb. rungen der allgemeinen und speciellen Bedingungen für 1 2 fSsgc einer Pferde⸗Eisenbahn von Pankow nach Nieder⸗ hausen erklärte sich die Versammlung ebenso wie mit der Vor⸗ lage wegen Durchlegung der Verbindungsstraße zwischen Wasser⸗ gasse und der Köpenickerstraße einverstanden.

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No 25.

Der Regierungs⸗Baumeister Herr Walther⸗ hielt gestern Abend in der Urania einen Vortrag Ee e umd sene Weltwunder und ihre naturwissenschaft ich⸗-technische Bedeutung“, der, wenn er auch zumeist nur Bekanntes den durch das vielversprechende Thema ungewöhnlich zahlreich angelockten Zu⸗ hörern ins Gedächtniß zurückrief, doch durch die geistvolle Zusammen⸗ stellung, das sachverständige Urtheil und die vollendete Redeform mit großem Interesse aufgenommen wurde. Man sei zwar gewöhnt, so etwa begann der Redner, in der Uranig von Wundern sprechen zu hören, diesmal seien es jedoch nicht die Wunder der FSehanfung von denen die Rede sein solle, sondern die von Menschenhänden au geführten Bauwerke, die das Erstaunen der Mit⸗ und Nachwelt erregt hätten und als die Wunder der Welt bezeichnet zu werden pflegten. Aus jedem Conversations⸗Lerxikon könne man entnehmen, daß die Zahl der Wunder der alten Welt in der Regel auf sieben angegeben und als solche die folgenden Werke bezeichnet würden: Die Pyramiden von Memphis, die hängenden Gärten zu Babylon, der Diana⸗ Tempel zu Ephesus, das Zeusbild des Phidias zu Olympia, das Mausoleum zu Hetlarkäh der Pharus von Alexandrien und der Koloß von R hodus. In kurzen Worten wurden die genannten Bauwerke unter Zuhilfenahme vortrefflicher Abbildungen möglichst eingehend geschildert und durch ein reiches Zahlenmaterial ihre staunenswerthen Gräßenverhältnisse nachgewiesen. Besonders fesselnd waren die Auslassungen des Vortragenden über die Pyramiden, über ihren Zweck und ihre Bauart. Nachdem man lange zweifelhaft darüber gewesen, ob diese riesigen, 3000 Jahre vor Christi Geburt aufgeführten, auf die heutige Zeit unversehrt überkommenen Bauten, ursprünglich zu astronomischen Zwecken oder zum Schutze des fruchtbaren Nildeltas gegen das Eindringen des flüchtigen Wüstensandes aufgeführt waren, sist es, wie bekannt, jetzt als unumstößliche Thatsache nach⸗ ggewiesen, daß die Pyramiden als Begräbnißstätten der Könige dienten.

1 Untersuchu 2. Aufgebote,

s⸗Sachen. Basteülungen u. dergl.

. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Reichs⸗An

gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerun g 1 g9

Dritte Beilage b zeiger und Königlich Preußischen St

Berlin, Freitag, den 29. Januar

E

Ein jeder König begann mit dem Bau seines Grabmals un⸗ machen und der Eiffelthurm und selbst Paris überhaupt nicht zu sehen

mittelbar nach dem Regierungsantritt, und zwar stets mit der zur Aufnahme der Gebeine bestimmten Grabkammer, die dann im weiteren Verlaufe der Regierung ausgebaut wurde und deren Größenver⸗ hältnisse sich deshalb naturgemäß nach der Länge der Regierungs⸗ dauer richteten. Man hat berechnet, daß die größte der Pyramiden auf eine Regierungszeit von mindestens fünfzig Jahren schließen läßt. Die Grabkammer, die kunstvollen Gänge im Innern der Pyramiden, die sinnreiche Art ihrer Erbauung und die ganzen Pyramiden in ihrer imposanten Erscheinung wurden in Bildern vorgeführt. Viel geringer als über diese Pyramiden ist unsere Kenntniß von den hängenden Gärten zu Babylon, was sich dadurch erklärt, daß das zur Zeit des Nebucadnezar entstandene Babylon schon im Zeitalter des Pausanias ein Trümmerhaufen war, eine Folge der Vergänglichkeit des Materials, mit dem die Riesenbauten von Babylon 88 waren. Von den Gärten wissen wir nur so viel, daß sie nach Art der Terrassen des Parks von Sanssouci bei Potsdam angelegt waren und vHbiuße wie dort in diesen Gärten Gewächse gezogen wurden, die das Nützliche mit dem Angenehmen verbanden.

Nachdem der Vortragende sodann die übrigen Wunder der Alten Welt in ähnlicher Weise besprochen, wandte er sich den Wundern der Neuen Welt zu, die er auch in der Anzahl von sieben vorführte. Wenn es in der Alten Welt hauptsächlich Götter⸗ und Todtenverehrung war, die solche Werke hervorgebracht haben, so sind die Wunder der Neuen Welt mehr durch die Bedürfnisse des Verkehrslebens und die Speculation entstanden. Den Anfang machte der Redner mit einer Beschreibung des Suezkanals, des unsterblichen Werks des Franzosen Lesseps; danach schilderte er den mit fast unüberwindlichen Schwierig⸗ keiten ausgeführten Bau des Tunnels durch den St. Gotthard, der den Verkehr Deutschlands mit Italien vermittelt, erklärte darauf den Bau des überaus kühnen und gewaltigen Brückenwerks über den Firth of Forth, das Edinburg mit dem Norden verbindet, zeigte mehrere Riesenviaducte, ging über den verwegensten Bau der Neuzeit, die schnell wieder verschwundene Drahtseilbrücke über den Niagara mit einigen humoristischen Bemerkungen hinweg, um zum Schluß bei einer Be⸗ schreibung des Eiffelthurms bis in die geringsten Einzelheiten zu gehen und auch länger zu verweilen bei der in Nhew⸗Port errichteten, durch die Franzosen den Amerikanern geschenkten Statue der Freiheit.

Dann machte Herr Walther Körber noch einige Mittheilungen über die geplanten Weltwunder der Zukunft, den Tunnel, der Frank⸗ reich mit England verbinden soll und dessen Ausführung bisher haupt. sächlich nur verhindert ist durch die handelspolitischen und militär⸗ politischen Bedenken der öffentlichen Meinung in England; er sprach von einer Brücke, die zur Verbindung der⸗ selben Länder ernstlich über den Kanal geplant wird, die mit einem Kostenaufwand von 860 Millionen Francs hergestellt werden soll und bei der soviel Eisentheile erforderlich sein würden, daß die Eisenwerke sämmtlicher Länder allein dadurch während der auf zehn Jahre berechneten Bauzeit senügende Beschäftigung haben würden; endlich erwähnte er des in New⸗York geplanten, bei einer Längenausdehnung von 1000 m ebenso kühn wie geistvoll ohne Pfeiler gedachten Brückenbaues über den North⸗River, dessen zweifellos ausführbares von dem Deutschen Lindenthal her⸗ Füctendes Projert voraussichtlich binnen kurzer Zeit begonnen werden würde.

Um nun aber die Kleinheit dieser uns mit Erstaunen und gerechter Bewunderung erfüllenden Menschenwerke in Vergleich zu den Wundern in der Schöpfung der Welt deutlich vor Augen zu führen, theilte Herr Körber mit, daß von einer Beobachtungsstation auf dem Monde mit den vollkommensten Instrumenten von all den angeführten Wunderwerken auch nicht das Geringste wahrzunehmen sein würde, daß Großbritannien den Eindruck einer schwimmenden Schuhsohle

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Deffentlicher Anzeiger.

nannten Marie Watteland, wird gem

sein würde.

Dann wurde eine Karte des Mars gezeigt mit den riesigen Furchen, die manche Astronomen als großartige Wasserrinnen und von den Mars⸗ Bewohnern ausgeführte Kanalbauten sich denken, und daran die Bemerkung geknüvft, daß allerdings diese Bauten, wenn man sie sich als künstliche Erzeugnisse der Bewohner des Mars vorstellen könnte, Alles übertreffen würden, was jemals von Menschenhänden hergestellt worden sei. Bis diese Vermuthung sich zur Kenntniß verdichtet hätte, könnten die Menschen, so schloß der Redner, mit stolzer Befriedigung auf die besonders in letzter Zeit ausgeführten und für die Zukunft be⸗ absichtigten Werke blicken, die an Großartigkeit auch Alles hinter sich ließen, was aus dem Alterthum unsere Bewunderung erregt.

Rom, 25. Januar. Der „Köln. Ztg.“ wird über das Erd⸗ beben vom 22. Januar geschrieben: Die ausführlichen Nachrichten erkennen, daß wir hier in Rom nur die letzten Ausläufer eines tellurischen Ereignisses wahrgenommen haben, das seinen eigentlichen Herd in dem benachbarten Albaner⸗Gebirge hat. Die wissenschaft⸗ lichen Meldungen bezeichnen als Mittelpunkt der Erschütterung den alten Krater unterhalb des Monte Cavo, den jetzt der See von Nemi einnimmt. In der nächsten Umgebung des Sees ist in der That das Erdbeben am heftigsten gewesen, die Orte Genzano, Cività Lavinia und Velletri haben am meisten darunter gelitten. Die Bewegung pflanzte sich, allerdings in schwächerem Maße, nach allen Seiten sert nordwärts bis zum Tiberthal und in die Gegend von Perugia, östlich bis Aquila, südlich nach Caserta und Benevento, westlich bis zum Meere, wo sie in Anzio, Nettuno und Gacta verspürt wurde. Am schlimmsten mitgenommen ist der Ort Cività Lavinia, jedoch ist es nicht richtig, daß der dortige Glockenthurm, ein mittelalterlicher Bau, eingestürzt sei. Es fielen nur einige Zinnen herab, durchschlugen das Dach eines benachbarten Hauses und verwundeten zwei Bewohner. Da der Thurm außerdem gefahrdrohende Beschädigungen erfahren hat, ließ ein vom Ministerium des Innern entsandter Ingenieur einen Theil des Gemäuers abtragen. Außer zahlreichen Privat⸗ häusern des Ortes sind stark beschädigt das Rathhaus, die Kirche, wo eine Wölbung einstürzte, und die Wohnungen zweier Geistlichen. Der Bevölkerung hat sich eine namenlose Angst bemäch⸗ tigt, obgleich die Erschütterung sich nicht wiederholt hat. Die Be⸗ wohner haben die Häuser verlassen und wohnen zumeist auf der Piazza Bernini unter Nothzelten, in Wagen und Tonnen. Aehnliche Zustände herrschen in Genzano, dessen Einwohner aufs Land auswandern, da sie noch mit Schrecken der Zerstörungen des Erdbebens vom Jahre 1836 gedenken. Da der Dom von Genzano schwer beschädigt ist, wurde gestern die Messe auf dem freien Platze davor gelesen. Auch hier ist das Rathhaus stark mitgenommen, der Palazzo Cesarini hat Schäden erlitten, die auf 50 000 Lire geschätzt werden, an der Via Annunziata drohen sämmtliche Häuser einzustürzen. In Velletri, wo die Menschen ebenfalls die Nächte im Freien zubringen, sind die Polizeicaserne, der alte Palazzo des Fürsten Ginnetti, die Schule auf der Piazza S. Lorenzo und viele Privathäuser stark beschädigt, von der Kirche ist das Kreuz herabgestürzt. In seiner Aufregung und Un⸗ wissenheit bedrohte das Volk den Director des dortigen Observa⸗ toriums, weil er das Erdbeben nicht vorher angekündigt habe, und verlangt zu wissen, ob die Erscheinungen sich wiederholen werden! Das einzige, was zum Schutze und zur Beruhigung der Bevölkerung geschehen konnte, ist die Entsendung von Sachverständigen und Genietruppen, welche die Häuser auf ihre Festigkeit untersuchen und die erforderlichen Räumungen, Abtragungen und Ausbesserungen vor⸗ nehmen. Auch sollen die am schwersten Betroffenen mit Geld unter⸗ stützt werden.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 5 9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

Beschlusses Niemann zu Wustrow ein Kopital von 350 Thlr.

41 5 2258 1) Untersuchungs⸗Sachen. [63690] Erledigung des Strafvollstreckungsersuchens. Das hinter der unverehelichten Agnes Kuboth, genannt Skolik, aus Nieder⸗Sodow in Nr. 194 (27 989) des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers pro 1890 erlassene offene Strafvollstreckungsersuchen ist erledigt. C. 245/89. b Lublinitz, den 22. Januar 1892. Königliches Amtsgericht.

[63691 Enilige Staatanwaltschaft Tübingen. In der Strafsache gegen den am 6. September 1870 geborenen Bauernknecht Michael Knauer, zur Zeit in Amerika, zuletzt wohnhaft in Dettingen, O./A. Urach, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ift durch Verfügung der Strafkammer des K. Land⸗ erichts Tübingen vom 18. Januar 1892 dessen Vermögen in Gemäßheit der 88 128) und St. P. O. bis zum Betrage von 600 mit Be⸗ schlag belegt worden. . Den 25. Januar 1892. 1“ Hilfss taatsanwalt Jelin.

[63692] 1““ „K. Staatsanwaltschaft Függen 1869 In der Strafsache gegen den am 18 geborenen Schuhmacher Johann Georg Ruo Fakob den am 1. August 1870 geborenen? E1“ 2 Steinhilber, beide von Bodelshausen, O⸗A. Ratten⸗ burg, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist ꝛrugth Beschluß der Strafkammer des Kgl. Landgeri 8* Tübingen vom 14. Januar 1892 deren Vermögen in Gemätzheit des § 110 letzter Absatz des St. G. B. und der §§ 480, 325 und 326 der St. P. O. bis zu dem Betrage von 600 mit Beschlag belegt worden. 1 4 Den 25. Januar 1892ã. Hilfsstaatsanwalt Jelin.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. 8187,9 dNhach seute erlassenem, seine Inhalte nach in den Amtlichen Mecklenburgischen Anzeigen bekannt

der bisher dem Erbpächter Ludwig Klinckradt ge⸗ hörigen Erbpachtstelle Nr. III. zu Testorf (Flächeninhalt 21 na 11 a 94 qm = 9742 Qu.⸗Ruthen, Hufenstand 80 bon. Scheffl.)

mit Zubehör Termine 8 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Diens⸗ tag, den 12. April 1892, Vormittags

2) zum Ueberbot am Dienstag, den 3. Mai 1892, Vormittags 11 ½ Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Diens⸗ tag, den 12. April 1892, Vormittags

auf der Gerichtsstelle in Zarrentin statt. 1 Auslage der Verkaufsbedingungen vom 28. März 1892 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Schulzen Franck zu Schade⸗ land. Wittenburg i. M., den 22. Januar 1892. Großherzogliches Amtsgericht.

[637144 Alufgebot. .

Auf Antrag des Federviehhändlers, früheren Zimmermanns Wilhelm Walter zu Kunitz soll das Sparkassenbuch Nr 53936 der städtischen Sparkasse zu Liegnitz über 825,69 ℳ, ausgefertigt für den Zimmermann Wilhelm Walter zu Kunitz, welches angeblich am 29. Juni 1891 verbrannt ist, behufs neuer Ausfertigung aufgeboten werden. 8

Der Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 5. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 29, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Liegnitz, den 15. Januar 1892.

Königliches Amtsgericht. [63797] 1 Aufgebot eines Sparkassebuches.

Das auf Marie Watteland, ledig, volljährig, in Schifferstadt, lautende Einlage⸗ und Quittungsbuch der Sparkasse der Stadt Speyer, Co. Nr. 21 666, über eine Rest⸗Einlage von 1470 ℳ, verzinslich zu 3 ½ % vom 1. Januar 1892 an, ist in Schifferstadt angeblich zu Verlust gegangen.

Auf Antrag von Philipp Lauck, Waffelbäcker, in

chtigten der ge⸗

Schifferstadt wohnhaft, als Bevollm 8 8

des K. Amtsgerichts dahier vom Heutigen der In⸗

haber des Gerbese Sparkassebuches auf⸗

gefordert, spätestens in dem auf Freitag, den

28. Oktober 1892, Vormittags 9 Uhr, zu

Speyer, im Sitzungssaale des K. Amtsgerichts, an⸗

beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden

und das Sparkassebuch vorzulegen, widrigenfalls

dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

Speyer, am 26. Januar 1892. Der Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts:

Raquet, Kgl. Sekretär.

[44887] Aufgebot.

Das Quitfungsbuch der Beeskow⸗Storkower Spar⸗ kasse Nr. 6695 lautend auf Marie Liepe in Ahrens⸗ dorf vom 26. Januar 1889 über 60,33 und Zinsen soll der bezeichneten Gläubigerin im Oktober 1889 abhanden gekommen sein.

Auf Antrag der gesetzlichen Vertreter der Gläubi⸗ gerin wird dasselbe aufgeboten und Termin auf den 2. Juni 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 9/9, anberaumt. Die unbekannten Inhaber des Sparkassenbuchs werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine ihre Rechte auf dasselbe anzumelden und es vorzulegen, widrigenfalls die Krastloserklärung des Buches er⸗ folgen wird.

Beeskow, den 23. Oktober 1891.

Königliches Amtsegericht. Richter.

[48550] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Sparkasse des Amtes Lüdenscheid Nr. 1007 über 10 000 ℳ, ausgefertigt für Wilh. Wilmsmann zu Hagen, ist angeblich ver⸗ loren gegangen und soll auf den Antrag des Eigen⸗ thümers, des Ingenieurs Wilh. Wilmsmann zu Hagen, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amorti⸗ sirt werden. Es werden daher die Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 24. Juni 1892, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte ihre Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.

Lüdenscheid, den 18. November 1891.

Königliches Amtsgericht. [36717] Aufgebot. Im Hypothekenbuche für die Büdnerei Nr. 108

N. 273 mit vier Prozent Zinsen eingetragen und der Hypothekenschein darüber ertheilt. Der Vogt Voß zu Wustrow als Kurator, bezw. Bevollmächtigter der Erben des Eigenthümers der Büdnerei, weiland Schiffer Peter Harder zu Wustrow, hat hierher angezeigt, daß das Kapital zurückgezahlt, jedoch der Hypotbekenschein über das genannte Intabulot verloren sei, und die Erklärung der Erben bezw. Erbeserben des intabulirten Gläubi ers bei⸗ gebracht, daß sie kein Recht aus der Eintragung weiter in Anspruch nehmen. Auf Grund des nach § 2, 1) d. der transitorischen Bestimmungen zu der Gesetzgebung über die Grund⸗ und Hyvothekenbücher für den Privatgrunkbesitz in den Großherzoglichen Domänen vom 2 Januar 1854 hierfür anwendlichen Verordnung vom 13. April 1835 werden hiedurch antragsmäßig alle Dieienigen, welche der Tilgung des eingetragenen Rechts rück⸗ sichtlich der gedachten Kapitalforderung widersprechen zu können glauben, hierdurch geladen, ihre Ansprüche spätestens in dem auf Mittwoch, den 6. April 1892, Vorm. 11 Uhr, im Schöffengerichts⸗ zimmer des Amtsgerichtsgebäudes anberaumten Ter⸗ mine gehörig geltend zu machen unter dem Nach⸗ theile, daß der über die Forderung ausgefertigte Hypothekenschein mit den dadurch begründeten ding⸗ lichen Rechten für erloschen erklärt werden und die Tilgung des Intabulats im Hypothekenbuche er⸗ folgen soll.

Ribnitz, den 23. September 1891.

Großherzogliches Amtsgericht.

[63059] Bekanntmachung. Im G. R. u. H. B. Tom. III. Fol. 165 pon Oberhone bezw. Grundbuche Art. 459 Abth. 111 sub 1 sind zu Gunsten des Bauers Christoph Schülbe, Jacobs Sohn, zu Oberhone, 140 Thaler Restdarlehn aus Obligation vom 1. März 1859 ein⸗ getragen. Die Schuldurkunde hierüber, auf ein zu 5 % ver⸗ zinsliches Darlehn von 170 Thaler lautend, ist glaub⸗ hafter Versicherung nach abhanden gekommen.

Auf Antrag des Gläubigers werden etwaige Be⸗ rechtigte aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spä⸗ testens im Aufgebotstermin

den 18. Mai 1892, Vormittags 12 Uhr, dahier anzumelden, widrigenfalls auf Antrag des Gläu⸗ bigers die Urkunde für traftlos wird erklärt werden.

Eschwege, am 12. Januar 1892.

(fr. Nr. 68) zu Wnstrow ist Fol. 1 sub Nr. 1 unter dem 26. Februar 1847 für den Schiffer D. H.

Königliches Amtsgericht, Abth. 11. S Hefe 8 3