1894 / 170 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Jul 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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Brauerei⸗Boykott und nahm folgende, von den Blättern mit⸗

Entschließung an: Die Versammlung erklärt, daß es die

flicht aller zum größten Theil vom arbeitenden Volk lebenden Wirthe ist, in ihrem eigenen Interesse gegen die boykottierten Brauereien Front zu machen und jede Verbindung mit ihnen abzubrechen, nachdem der Brauereiring es nicht einmal für nothwendig befunden, zu den vom Verbande der Gastwirthe angebahnten Friedensvermittelungen zu erscheinen. Die Freie Vereinigung der Berliner Zeitungsspediteure und Verkäufer hat in ihrer Generalversammlung vom 16. Juli eine Ent⸗

schließung angenommen, in der sie sich gegen die Verwendung der Kinder bei dem Vertrieb und der Spedition der Zeitungen wäßrend

der Nachtzeit ausspricht.

In Brünn befinden sich einer Mittheilung des „Vorwärts“ zu⸗ folge alle Hutarbeiter der Hutfabrik von N. Trollers Söhne im Ausstande. .

In Reichenberg i. B. haben die Bauarbeiter die Arbeit niedergelegt. 1 1 8

In Böhmisch⸗Kamnitz befinden sich die Rothgerber der Firma Raimund Schiffer im Ausstand.

In Freinersdorf bei Znaim hat das Dreherpersonal der

abrik von Vranicky am 21. Juli wegen Lohnstreitigkeiten die Arbeit eingestellt. Die Zahl der Ausständigen beträgt 22. In Budapest haben 40 Steinarbeiter die Arbeit niedergelegt.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 8. Juli bis inkl. 14. Juli cr. zur Anmeldung gekommen;

978 Lebendgeborene, 274 Theschließungen, 30 Todtgeborene, 668 Sterbefälle.

Kunst und Wissenschaft.

Der Geheime Kommerzien⸗Rath Krupp in Essen hat vor einigen Mener von dem jüngstverstorbenen Professor Bruno Pig lIhein dessen großes Gemälde „Moritur in Deo“ erworben und dieses Kunstwerk Seiner Majestät dem Kaiser und, Fönig. als Geschenk für die National⸗Galerie angeboten. Wie die „2 .A. Ztg.“ erfährt, hat der⸗Kaiser b Sren unts genehmigt und das Kunstwerk der ge⸗

mmlung überwiesen. 1 nemef Ralichen Mittheilung aus München zufolge ist der außer⸗ ordentliche Professor an der Berliner Universität Dr. Furtwaͤngler zum ordentlichen Professor der Archäologie an der Universität München, sowie zum Museumskonservator ernannt worden.

1

Literatur.

Kulturgeschichte.

serausgabe einer „Illustrierten Bibliothek der 1 er Raktur eschichte“ hat die Verlagsbuchhandlung von P. Friesenhahn in Leipeig unternommen. Sie legt dabei, wie in der vortrefflichen an dieser Stelle s. Zt. ausführlich gewürdigten Demmin'schen Encyklopädie der Waffenkunde („Die Kriegswaffen“, 4. Aufl. 1893) das Hauptgewicht auf eine erschöpfende und doch kurze und präzise Darstellung unter steter lebendiger Erläuterung durch zuverlässige, sorgfältig gewählte Abbildungen. Wenn die weiteren

Bände das halten, was die vorliegende, von dem bekannten Kultur⸗

historiker und Staats⸗Archivar in St. Gallen Dr. Otto Henne

am Rhyn verfaßte illustrierte„Geschichte des Ritterthums dar⸗

bietet, so kann man dem Unternehmen einen guten Erfolg verheißen. Dieses Werk giebt in knapper übersichtlicher Darstellung zunächst eine Geschichte des weltlichen Ritterthums von seinem Ursprung bis zum Verfall, indem es die Entstehung desselben, die Ritterburgen, das Leben der Ritter (Geburt, Taufe, Erziehung, Ritter⸗Rechte und

Pflichten, Frauenleben und Minnedienst, Hochzeiten und Feste, ritter⸗

8

gegangen, die an manchen

eichtsbezirke ausgenommen, ni

und S eine

3 befällt. Vielfach ist derselbe auch mit dem

liche Lebensweise und Vergnügungen ꝛc.), ferner das ritterliche Wehr⸗ wesen (Rüstung, Bewaffnung, Turniere) schildert, und die ritterliche Dichtung ihrem Wesen nach charakterisiert. In dem zweiten Theil werden dann die geistlichen Ritterorden gewürdigt, und zwar besonders eingehend die Tempelritter, die Johanniter, die deutschen Ritter und Schwert⸗ brüder. In einem Anhang endlich sind die modernen Ritterorden behandelt. Eine sehr angenehme, instruktive Beigabe sind die zahlreichen, in den

Text vertheilten Abbildungen, welche alten illustrierten Handschriften

oder den besten wissenschaftlichen Kompendien aus neuerer Zeit, wie Weiß' Kostümkunde, Viollet⸗le⸗Duc's Dictionnaire ꝛc. entnommen sind. Der Preis von 4 (geb. 5 ℳ) für den Band von ca. 20 Bogen ist angesichts der reichen Illustration ein sehr mäßiger zu nennen. Den 4. Band der Bibliothek bildet eine illustrierte Geschichte der Musik, von O. Keller; als 5. Band soll eine illustrierte Geschichte der japanischen Kunst von L. Gonse folgen. Früher bereits erschienen sind ein „Handbuch der griechischen Archäologie“ von M. Collignon und „Die Vlämische Malerei“, von A. J. Wauters. Das ganze Unter⸗ nehmen soll in zwangloser Reihenfolge ca. 60 Bände umfassen.

ELand⸗ und Forstwirthschaft. 8 2 1 reußen um die Mitte des Monats Saatenstand in P Lein 1894. 8

im Königlichen Statistischen Bureau zusammengestellten 1eae der nnte um die Mitte des Monats Juli der Stand der Saaten zu folgenden Erwartungen (Nr. 1 bedeutet eine sehr

ute, Nr. 2 eine gute, Nr. 3 eine mittlere, durchschnittliche, Nr. 4 Nr. 5 eine sehr geringe Ernte): Winterweizen 2/7, Sommerweizen 2,6, Winterspelz 2, Sommerspelz 2, Winterroggen 2,5, Sommerrogen 27, SoneJge s 2,3, Hafer 2,3, Erbsen 24, Klee 3,1, Wiesen 25. 8 8 Kestzffeg 3 e ihtn haben sich, wie die „Statistische Correspondenz“ hierzu bemerkt, besser gestaltet, als nach den Juniberichten 88n (konnte. Die Ende vorigen Monats eingetretene warme

Füesertet,n erdenhe bisher angehalten, übte, da der Boden durch den in⸗

we en auch genügend Feuchtigkeit hatte, auf zwischen reichlich gefallenen Reg nstigen Einfluß aus, sodaß viele

inen eSö. Gadjen gälte ln Juns entstanden waren, wieder aus⸗

Schäden, die durch n une ige ichen eringe Niederschläge kommen nur Klagen 7 murden, nebeten ganigzberg und Gumbinnen sowie einigen Kreisen der Provinz Sachsen Escheielthene Sschcghlcren, ährend sonst fast übera⸗ aten und Wesenfel) renaec⸗ Fl auch mancherorts etwas weniger Niederschläge gewünscht wurden. in letzter Zeit Gewitter nieder⸗ In sämmtlichen Propinen sind din gezet niit sich führten, Ein größerer allgemeiner Schaden scheint aber durch letzteren, wenige Be⸗ öße icht angerichtet worden a 8 8 Was die einzelnen Fruchtarten anlangt, so trat bei dem Winter⸗

1 Bezirken keine Besserung, vielmehr ommerweizen in einzelnen Bez hier in Be⸗

b iche Verschlechterung ein. Alle rraßt’ emmmsen mit dEnabeng Bhäene⸗ end kleinen Anzahl, melden, daß der eilwei Stengel und Aehren eiden. hat, der theilweise ienannten grase durchwachsen und wird durch Hessen, und Frittfliegen eschadurch Besonders ungünstig stehen die leiegehes in der Provinz Posen, wie das auch schon nach den Juniberichten zu be⸗ ürchten war. 1b 1u Mit dem Mähen des Roggens ist in den meisten Bezirken der Anfang gemacht; wo dies noch nicht geschehen, steht der Schnitt

aden,

unmittelbar bevor. Die Erntearbeiten schreiten nur langsam fort, da die Frucht auf großen Flächen lagert. Während die Strohernte gute Aussichten bietet, wird der Körner⸗

ertrag den gehegten Hoffnungen nicht ganz entsprechen. Infolge von Feosschicen schlechter Blüthezeit und Keagerns haben die Aehren schlecht angesetzt und sind lückenhaft geblieben. In einigen Berichts⸗ bezirken der Provinz Posen ist der Roggen auf leichten niedrigen I gänzlich erfroren, und befürchtet man hier, nicht die Aussaat zu ernten 1

1“

schwach.

Sturm am 11. Juli

1“

Bezüglich der Sommerung lauten die Berichte ungleich günstiger. Das fruchtbare Wetter der letzten Wochen ist derselben sehr zu statten gekommen und hat manchen Schaden wieder zu beseitigen vermocht.

Die Sommergerste, die hier und da Rost zeigt, verspricht trotzdem

allgemein eine zufriedenstellende Ernte. 1

Der Hafer ist zwar meist kurz im Stroh geblieben, doch scheint das Unkraut, welches ihn nach dem letzten Bericht in vielen Gegenden zu ersticken drohte, nicht in dem Maß schädigend gewirkt zu haben, wie man befürchtete. In einzelnen Bezirken findet sich Iee (Staubbrand); besonders wird hierüber in der Provinz

clchen geklagt. ei den Erbsen, der einzigen Fruchtart, bei der außer beim Spelz nach dem letzten Berichte eine Besserung gegen den Stand im Mai zu verzeichnen war, scheint inzwischen ein ergiebiger Ertrag dadurch in Frage gestellt zu sein, daß sie fast ausnahmslos von Mehlthau befallen sind. Infolge dessen wird befürchtet, daß dieselben trotz guten Standes und ausgezeichneter Blüthe wenig Frucht an⸗

setzen werden.

Die Kartoffeln sind vielfach lückenhaft aufgegangen, da in⸗ folge der Nässe, wie schon im letzten Bericht erwähnt wurde, das Saatgut verfaulte. Die Krautbildung ist mangelhaft und hat ein krankhaftes Aussehen. Ein günstiger Ertrag wird deshalb bis jetzt bei dieser Frucht nicht erwartet. 3

Bei dem anhaltend feuchten und warmen Wetter verspricht der zweite Schnitt Klee besser zu werden und berechtigt zu guten

offnungen. Der im Frühjahr gesäte Klee gedeiht ganz bofsühhich Die euernte ist besser verlaufen, als nach dem Junibericht gehofft werden onnte. In den östlichen Bezirken ist das Heu größtentheils, wenigstens die zweite Hälfte, gut eingebracht worden. In den westlichen Landes⸗ theilen war der Ertrag nach Menge und Güte durchaus zufrieden⸗ stellend. Der zweite Schnitt verspricht einen vollen 3

Im Anschluß an die Saatenstandsberichte für den Monat Juli hatte der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten an⸗ geordnet, eine kurze Antwort auf folgende Fragen zu erfordern: a. Ist in dem Berichtsbezirk eine über das örtliche herausgehende Obsternte zu erwarten? b. Ist eine lohnende Ver⸗ warthung dihss Ueberschusses bei den bestehenden Eisenbahntarifen für

mögli

Von 2651 bis zum 19. des laufenden Monats eingegangenen Berichten haben 639 die erste Frage bejaht; 1708 berichten, daß die zu erwartende Obsternte nicht über den örtlichen Bedarf hinausgehe, während der Rest die Frage unbeantwortet gelassen hat.

Unter den 639 Berichten, welche einen Ueberschuß über das örtliche Verbrauchsbedürfnis in Aussicht stellen, halten 167 eine lohnende Verwerthung desselben für möglich; 332 sprechen sich dahin aus, daß eine solche nur dann zu erwarten sei, wenn die bestehenden Eisenbahntarife für Obst herabgesetzt würden. Weitere 140 Berichte lassen es zweifelhaft, ob bei den bestehenden Tarifen eine lohnende Verwerthung möglich sei. Einerseits wird hervorgehoben, daß diese Frage überhaupt nicht beantwortet werden könne, weil die Eisenbahntarife nicht bekannt wären; andererseits wird bemerkt, daß die zur Beantwortung der Frage gestellte Frist zu kurz gewesen sei, um sich genügend darüber unterrichten zu können.

Es ist natürlich, daß für die in der Nähe der großen Städte und Industrieorte gelegenen Berichtsbezirke eine lohnende Verwerthung des Ueberschusses eher möglich ist als für die Bezirke, welche von jenen durch größere Entfernungen getrennt sind. Letztere haben fast ausnahmslos zur besseren Verwerthung des Obstes eine Herabsetzung der Tarife, soweit die Bahn ihnen erreichbar und kein Wasserweg zu Gebote steht, für wünschenswerth gehalten. Einige Berichterstatter äußerten sich

dahin, daß bei einer Ermäßigung der Tarife ein Vortheil weder für den Produzenten noch für den Konsumenten zu erwarten sei, daß derselbe vielmehr in diesem Falle dem

Zwischenhandel zu gute kommen würde. Noch andere sind der Meinung, daß die Verwerthung des Ueberschusses weniger durch die Eisenbahn⸗

tarife als durch den Mangel an Anstalten für Massenverwendung

(Darren, Obstpressen) gehindert sei; auch wird die Anlage von Obst⸗ verwerthungsanstalten für empfehlenswerth erachtet. In einigen Berichten wird eine lohnende Verwerthung des Ueberschusses darum für aus⸗ eeschlossen erachtet, weil die Entfernung bis zur nächsten Eisenbahn⸗ stacion eine so große sei, daß die Ueberführung des Obstes dorthin nicht lohnen würde, weshalb der Ueberschuß an das Vieh verfüttert werden müsse. .

Der Bericht über die Verhandlungen der von dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten von Heyden einberufenen Konferenz zur Erörterung agrarpolitischer Maßnahmen (im „R.⸗ u. St.⸗A.“ wurde darüber in den Nrn. 124 bis 128 referiert) ist jetzt unter dem Titel „Die Agrarkonferenz vom 28. Mai bis 2. Juni 1894“ im Verlage von Paul Parey hierselbst im Druck erschienen (Preis 8 ℳ). Dem sericht vorangestellt sind: das Verzeichniß der Regierungskommissarien, welche neben dem Minister für Landwirthschaft von Heyden und dem Finanz⸗Minister Dr. Miquel an den Berathungen theilgenommen haben, das Arbeitsprogramm zur Klärung der verschiedenen Agrarfragen und das Berathungs⸗Programm, sowie die Liste der zu der Konferenz berufenen Männer der Wissen⸗ schaft und Praxis. Dann folgen die ausführlichen Protokolle über die drei ersten Sitzungen, welche der Generaldiskussion der Agrarfragen gewidmet waren, und über die drei weiteren Sitzungen, in welchen speziell über das Erbrecht für den Grundbesitz, Aner en, Rentenprinzip, Schuld⸗ entlastung und Verschuldungsgrenze, sowie über die Organisation des Real⸗ und Personalkredits für den mittleren und kleineren Grund⸗ besitz und des Real⸗ und Personalkredits für den größeren Grund⸗ besitz berathen wurde. Die am Schluß Engehüngte Rednerliste dient

zugleich als Index für die abgedruckten Reden.

Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapest wird der „Wiener Ztg.“ über den Saatenstand am 15. d. M. 85 den beim Ackerbau⸗Ministerium eingelangten Berichten telegraphiert: „Die große Hh⸗ der letzten Wochen ver⸗ ursachte bedeutenden Schaden an Hackfrüchten, Hülsenfrüchten, Garten⸗ gewächsen und Futterstoffen. Die Getreide⸗Arten haben sich unter guten Umständen entwickelt; auch die Kernentwickelung nahm einen normalen. Verlauf. Rost und Brand schadeten der Qualität nur sporadisch. Das Winter⸗Getreide auch das Sommer⸗Getreide ist daher qualitativ sehr schön. Ueberhaupt schön ist Weizen und Roggen. Weizen ist rößtentheils roth, stählern und wiegt per Hektoliter 75 85 kg. Has Gewicht des Roggens beträgt 70—76 kg. Die Schüttung des geernteten Getreides entspricht meistens den Erwartungen. Die Ernte des Winter⸗ und Sommergetreides ist im großen und ganzen quantitiv meist mittel, qualitativ gut mittel. Das mit Weizen bebaute Areal beträgt 5,3 bis 5,4 Millionen Katastraljoch. Das zu erwartende Resultat beträgt beiläufig 37 bis 38 Millionen Meter⸗Ztr., daher per Katastral⸗ joch 6,5 bis 7 Meter⸗Ztr. Die mit Roggen und Halbfrucht be⸗ baute Fläche beträgt 2,3 Millionen Katastraljoch. Das zu erwartende Resultat beträgt nach den bisherigen Druschproben 15 bis 16 Millionen Meter⸗Ztr., d. i. per Katastraljoch 6,5 bis 7 Meter⸗Ztr. Das mit Gerste bebaute Areal beträgt 1,8 Millionen Katastraljoch. Der Ernteertrag der Wintergerste ist 1.“ gut mittel, während der der Sommergerste höchstens mittel ist. Das zu erwartende Resultat kann mit 11 bis 12 Millionen Meter⸗Ztr. ver⸗ anschlagt werden. Das mit Hafer bebaute Areal be⸗ trägt 1,65 Millionen Katastralioch, das zu erwartende Durchschnittsresultat beträgt 10 Millionen Meter⸗Ztr. Mais steht viel schwächer als im Vorjahre, woran die große Hitze die Schuld trägt. Gartengewächse, Hanf und Flachs stehen meistentheils Futter⸗ und Zuckerrüben hatten schon im Frühjahre mit Insekten viel zu kämpfen und stehen größtentheils schwach mittel. Erdäpfel litten auch Schaden. Der Ertrag des Grummets ist sehr schwach. Der Weinstock steht noch zufriedenstellend, beginnt aber schon stellenweise durch die Hitze zu leiden. Obst litt stark durch den

getheilt wird, am 18. d. M. eine neue Erkrankung an Cholera statt.

en, Thierkrankheiten und A 8 Maßregeln. Spanien. Durch Köni glliche Verordnung vom 16. d. M. ist bestimmt worden, daß Schiffe, welche nach dem 2. d. M. von Danzig ab⸗ gegangen sind und nach dem 10. d. M. in einem spanischen Hafen eintreffen, si einer Quarantäne zu unterwerfen haben, welcher Art auch ihre Ge undheitspässe sein mögen; ferner sind die weniger als 165 km von Danzig entfernt liegenden Hafenplätze als offenkundig verdächtig zu betrachten.

Schweden.

chung des Königlichen Kommerzkollegiums sind inschlepp der Cholera in Schweden über fen unter dem 22. September

Gesundheitswe

Durch Bekanntma die zur Verhütung der nic für reghäasegrt lühasne . J. angeordneten utzmaßregeln für Passagiere der aus Ost⸗ preußen kommenden Schiffe in Kraft t worden. .„R.⸗Anz.“ Nr. 236 vom 2. SrSchiffe S fr gerest ürded. Terxal. Durch Bekanntmachung des Königlichen Kommerzkollegiums vom das 8 gsince die E“ 88. ;d an für choleraver 7 8 ergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 157 vom 6. d. M.) kesegchte errlürt; woreen, ..

Norwegen. Durch Verordnung der Königlich norwegischen Regierung vom 14. d. M. ist die belgische Provinz Lisge (Lüttich) sowie die Nord⸗ küste von Kleinasien bis zum Bosporus bis auf weiteres für cholera⸗ verseucht erklärt worden.

Cholera.

Danzig, 20. Juli. Bei Thorn wurde, wie der „Danz. Allg. Ztg.“ amtlich berichtet wird, gestern die Schifferfrau Gerhardt cholera⸗ verdächtig aufgefunden und der Baracke in Schilno zugeführt. Bei Kl. Janskau wurde ebenfalls gestern der Buhnenarbeiter Gurski choleraverdächtig aufgefunden und in die Baracke zu Graudenz auf⸗ genommen. Der in der Baracke zu Graudenz befindliche Flößer Ulinski, bei welchem Cholera bakteriologisch festgestellt, ist gestern gestorben. Bei dem in der Baracke zu Schilno befindlichen Füße Kaerkoski ist ebenfalls Cholera festgestellt. Aus Krakau bei Danzig wird heute eine neue choleraverdächtige Erkrankung gemeldet. Infolge des unter choleraverdächtigen Erscheinungen stark erkrankten zwanzig⸗ jährigen Arbeiters Müller aus der sog. Schilfkathe in Abbau Weß⸗ linken sind im ganzen 55 Personen unter Quarantäne gestellt. Das Gasthaus bezw. ganze Geschäft des Herrn Klomhuß in Einlage ist, da der erkrankte Müller sich seiner Zeit dort aufgehalten, geschlossen worden und wird polizeilich bewacht.

Wien. In Krakau fand, wie dem Wien. „Fremd. Bl.“ mit⸗

im politischen Bezirk Krakau ergaben sich am 18. d. M. in Bienczyce 3, in ogila 2 Erkrankungen, in Krzeszlawice und Mogila je ein Todesfall, in Bienczyvce und Mogila je eine Genesung. Im politischen Bezirk Nisko, Gemeinde Pysnice, starb am 15. d. M. ein Flößer. Als Todesursache wurde bakterio⸗ logisch Cholera festgestellt. Aus dem politischen Bezirk Borsczow werden 2 Erkrankungen in Jezierzanka gemeldet. Im D Bezirk Zalesczyki erkrankten in der Gemeinde Zalesczyki 9, starben

4 und Feh 5 Personen, in Dzwiniaczh 3 Personen, von denen eine starb. Aus der Bukowina wird gemeldet, daß im Kotzmaner politischen Bezirk eine am 14. d. aus Zalesczyki zurückgekehrte Frau in Okna unter Choleraverdacht erkrankte.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 11 419, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 4083, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 20. Juli, Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter: HFene im Berliner Großhandel zum Wochendurchschnitt per komptant.) per 50 kg. Hof⸗ und Genossenschafts⸗Butter Ia. 93 ℳ, II a. 89 ℳ, —,—, do. abfallende 85 ℳ, Land⸗, Preußische 72 —75 ℳ, Netzbrücher 72 —75 ℳ, Pom mersche 72 —75 ℳ, Polnische —,— ℳ, Bayerische Sennbutter —,— ℳ, do. Landbutter Schlesische 72 75 ℳ, Galizische —X,— ℳ, Margarine 35— 65 Käse: Schweizer, Emmenthaler 85 90 ℳ, Bayerischer 60 68 ℳ, Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 68 73 ℳ, do. IIa. 58 62 ℳ, Holländer 83 88 ℳ, Limburger 35 38 ℳ, Quadrat⸗Mager⸗

—,—

käse Ia. 20 25 ℳ, do. IIa. 12 14 Schmalz: Prima Western 17 % Tara 42,50 43,00 ℳ, reines, in Deutschland raffiniert 45,00 ℳ, do. Berliner Bratenschmalz 46 —47 Fett, in

Amerika raffiniert 38 ℳ, do. in Deutschland raffiniert 33 34 Tendenz: Butter: behauptet. Schmalz: fest. fh

Berlin, 20. Juli. Wochenbericht Stärkefabrikate und Hülsenfrü

Ia. Kartoffelmehl 15 ¾‿ 16 ¼ ℳ,

für Stärke, 1 8 FonstarSa ber st. a. Kartoffelstärke 15 ¾

IIa. Kartoffelstärke und⸗Mehl 12 ½ —14 ½ ℳ, gelber dee 1917164,, 4 Kap.⸗Syrup 18 18 ½ ℳ, Kap.⸗Export 19 19 ½ ℳ, Kartoffelzucker 8 er 17.—17 ½ ℳ, do. Kap. 18 —18 ½ ℳ, Rum⸗Kouleur 33 34 ℳ, Bier⸗Kouleur 32 34 ℳ, Dertrin, gelb und weiß, Ia. 23 24 ℳ, do. sekunda 20 22 Weizenstärke (kleinst) 28 —29 Weizenstärke Fraßft. 34 36 ℳ, Hallesche 35 37 ℳ, eisstärke (Strahlen) 48 49 ℳ, do. 46 47 ℳ, Maisstärke 30 32 ℳ, Schabeflärte 28—30 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 18 21 ℳ, Kocherbsen 16 —21 ℳ, grüne Erbsen 16— 21 ℳ, Futtererbsen 13 ½ - 14. ℳ, inländische weiße Bohnen 13 ½ 14 ½ ℳ, weiße Flachbohnen 14 16 ℳ, ungarise Bohnen 13 ½ 14 ½ ℳ, galizische und russische Bohnen 12 13 ℳ, große Linsen 28 36 ℳ, mittel Linsen 24 28 ℳ, kleine Linsen 14 24 ℳ, Mohn, blauer 44 50 nom., do weißer 90 100 nom., Hirse, weiße 18 20 ℳ, gelber Senf 40 44 ℳ, Hanfkörner 18 bis 20 Buchweizen 14 —18 ℳ, Wicken 17 20 ℳ, Pferdebohnen 13 14 ½ ℳ, Leinsaat 22 24 ℳ, Mais loko 10 ½ 11 per 100 kg, Kümmel 58 66 ℳ, Leinkuchen 12 13 ℳ, Rapskuchen 12 13 ℳ, Roggenkleie 8 ½ —9 ℳ, Weizenkleie 8 ½ —9 ℳ, pa. helle getr. Biertreber 28 30 % 10 ½ - 11 ½ ℳ, pa. Getreideschlempe 31 33 % 12 ½ 13 ½ ℳ, pa. Maisschlempe 40 42 % 12 ½ 13 ½ ℳ, Malzkeime 8 ½— - 10 per Zentner. (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Der Aufsichtsrath der Stettiner Maschinenbauanstalt und Schiffsbauwerft Aktien⸗Gesellschaft vorm. Möller u. Holberg hielt vorgestern eine Sitzung ab, in der der neugewählte Direktor Herr Drawz in sein Amt eingeführt wurde. Es wurde ferner über die Aufstellung einer neuen Bilanz und über einzelne

zunkte des neu aufgestellten Sanierungsplans berathen, der für die Aktionäre sich bei weitem günstiger stellt als der zuerst von dem früheren Prokuristen Herrn Müller entworfene Plan. 1

Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt berichtet die „Schles. Ztg.“: In der Lage des oberschlesischen Eisenmarktes hat sich in verflossener Woche nichts geändert. Die Hochofenwerke arbeiten flott, da es an Absatz für Puddelroheisen nicht fehlt. Gießerei⸗Roheisen geht etwas schwächer, weil nicht alle Giehersle gut beschäftigt sind und die niederse lesischen Werke hauptsächlich englisches und luxemburger Roheisen beziehen. Die Zufuhr an in⸗ und ausländischen Erzen geht flott weiter; vorzugsweise werden nur reiche Sorten bezogen. Für Walzeisen hat sich der Gingang an Aufträgen ein wenig abgeschwächt, weil bei den Werken noch Aufträge auch aus Rußland vorliegen und neue nur gegen