1895 / 24 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sun, 27 Jan 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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und Königlich Preußischen Ktaats-Anzrigern

des Beutschen Reichs⸗Anzeigers

Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

No. 24. Berlin, Sonntag, den 27. Januar, Morgens. Ein Vierteljahrhundert ist nahezu verflossen, seitdem das Veranstaltung des Wettbewerbes und die Verleihung des Ehren⸗

deutsche Volk, dem Ruf seiner Fürsten folgend, sich in Ein⸗ müthigkeit erhob, um fremden Angriff abzuwehren, und in glorreichen, wenn auch mit schweren Opfern erkämpften Siegen die Einheit des Vaterlandes und die Wiederbegründung des Reichs errang. Meine Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin hat an der Entwickelung, welche dem deutschen Städtewesen dadurch beschieden ward, reichen Antheil genommen, und sind die städtischen Behörden mit Hin⸗ gebung und Erfolg bemüht gewesen, die kommunalen Einrich⸗ tungen der Stadt ihrer Stellung im Reich entsprechend würdig auszugestalten. Als Zeichen Meiner Anerkennung für die Stadt und zur Erinnerung an die ruhmreiche Vergangenheit unseres . Vaterlandes will Ich daher einen bleibenden Ehrenschmuck für Meine Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin stiften, welcher die Entwickelung der vaterländischen Geschichte von der Begründung der Mark Brandenburg bis zur Wiederaufrichtung des Reichs darstellen soll. Mein Plan geht dahin, in der Sieges⸗Allee die Marmor⸗Standbilder der Fürsten Brandenburgs und Preußens, beginnend mit dem Markgrafen Albrecht dem Bären und schließend mit dem Kaiser und König Wilhelm I., und neben ihnen die Bildwerke je eines, für seine Zeit besonders charakterischen Mannes, sei er Soldat, Staatsmann oder Bürger, in fortlaufender Reihe errichten zu lassen. Die Kosten der Gesammt⸗ ausführung will Ich auf Meine Schatulle übernehmen. In⸗ dem Ich Mir die weiteren Bestimmungen vorbehalte, freue Ich Mich, dem Magistrat und den Stadtverordneten hiervon an Meinem heutigen Geburtstag Kenntniß zu geben. Berlin, den 27. Januar 1895.

Wilhelm R. 8 An den Magistrat und die Stadtverordneten zu Berlin.

Nachdem Ich die bei der Generalverwaltung der König⸗ lichen Museen von 59 Künstlern rechtzeitig eingereichten Arbeiten zur Ergänzung des jugendlichen Frauenkopfes aus Pergamon einer eingehenden Prüfung unterzogen habe, will Ich den durch Erlaß vom 27. Januar v. J. aus Meiner Schatulle aus⸗ gesetzten Preis von Ein Tausend Mark hiermit dem Bildhauer Reinhold Felderhoff zu Berlin verleihen und zugleich dem Grafen von Goertz genannt von Schlitz in Weimar für seine ebenfalls ausgezeichnete Arbeit eine ehrenvolle An⸗ erkennung zusprechen. Für den nächsten Wettbewerb bestimme

Ich als Aufgabe: „Die Ergänzung eines Abgusses der antiken Marmorstatue einer tanzenden Mänade in Meinen Museen zu

Berlin“, und will Ich für diesmal den Preis auf 2000

erhöhen. Ihren Vorschlägen über Ausschreibung und Ein⸗

richtung des Wettbewerbs sehe Ich entgegen.

Berlin, den 27. Januar 1895.

8 Wilhelm R. An den Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.

Zu Meiner Freude habe Ich in letzter Zeit mehrfach Ge⸗ legenheit gehabt, wahrzunehmen, wie die Deutschen Männer⸗ gesangvereine bestrebt sind, den vaterländischen Gesang zu pflegen und zu fördern. Eingedenk dessen, daß Deutsches Lied und Deutscher Sang alle Zeit auf die Veredelung der Volks⸗ seele einen segensreichen Einfluß geübt und die Nation in der Treue gegen Gott, Thron, Vaterland und Familie gestärkt haben, wünsche Ich am heutigen Tage Meiner warmen Theil⸗ nahme an diesen Bestrebungen besonderen Ausdruck zu geben. Zu dem Ende will Ich hierdurch einen Wanderpreis stiften, welcher dei einem etwa jährlich zu veranstaltenden Wettstreite Deutscher Männergesangvereine dem jedesmaligen Sieger für die beste Leistung auf diesem Gebiete zuerkannt werden soll. Der Preis soll in Form eines Kleinodes aus edlem Metall hergestellt und bei feierlichen Gelegenheiten um den Hals ge⸗ wagen werden. Wegen der näheren Bestimmungen uͤber die

g

dem dienstthuenden Kammerherrn bei Ihrer Majestät der

A

.⸗ Den Rothen Adler⸗Orden

e en Hof⸗Marschall Freiherrn von und zu Egloff⸗

stein,

dem Se Kammerherrn und Rittergutsbesitzer, Mit⸗ es

dem Hof⸗ und Domprediger, General⸗Superintendenten

dem Bibliothekar der Königlichen Hausbibliothek Robert⸗

preises sehe Ich Ihren Vorschlägen alsbald entgegen. Berlin, den 27. Januar 1895.

Wilhelm R

An den Minister der geistlichen ꝛc.

Angelegenheiten

.“

Nachdem der von Mir zur Hebung des Rudersports an den höheren Lehranstalten Berlins gestiftete Wanderpreis, bestehend in einer silbernen altgothischen Kanne, nunmehr fertiggestellt worden ist, lasse Ich Ihnen denselben hierneben zugehen. Um den bei den Schüler⸗Regatten interessierten Kreisen Gelegenheit zur Besichtigung des Preises zu geben, wünsche Ich, daß derselbe einige Zeit im Kunstgewerbe⸗Museum aus⸗ gestellt werde. Zugleich veranlasse Ich Sie, Mir wegen der näheren Bestimmungen für das diesjährige Wettrudern dem⸗ nächst Vorschläge zu machen.

Berlin, den 27. Januar 1895.

Wilhelm R. An den Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.

F 8 8. 3 Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: aus Anlaß Allerhöchstihres heutigen Geburtstages den

nachstehenden Personen Auszeichnungen zu verleihen, und zwar:

Das Großkreuz des Rothen Adler⸗Ordens mit Eichenlaub:

Staats⸗Minister und Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen.

dem

Den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse:

Seiner Durchlaucht dem Prinzen Friedrich von Sachsen⸗ Meiningen, Herzog zu Sachsen, dem Geschichtsmaler, Professor und Senator der Köni lichen Akademie der Künste Dr. Adolf Menzel zu Berlin.

Den Stern zum Rothen Adler⸗Ord mit der Königlichen Allerhöchstihrem Oberst⸗Kaͤmmerer, Kraft zu Hohenlohe⸗Oehrin dem Staats⸗Minister und Minister Domänen und Forsten Freiherrn v Loxten.

en zweiter Klasse Krone: Erbprinzen Christian gen, Durchlaucht, für Landwirthschaft, on Hammerstein⸗

um Rothen Adler⸗Orden zweiter lasse mit Eichenlaub:

dem Staats⸗Minister und Minister des Innern von Köller,

dem Staats⸗ und Justiz⸗Minister Schönstedt,

dem Ober⸗Landstallmeister Grafen von Lehndorff zu Berlin,

dem General⸗Intendanten der Königlichen Schauspiele Grafen von Hochberg zu Berlin,

Allerhöchstihrem Ober⸗a ermeister Falkenstein auf eisdorf.

Den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub:

Den

Grafen von der Asseburg⸗

Kaiserin und Königin, weiland Ihrer Majestät der von dem Knesebeck.

Kammerherrn, Kabinets⸗Rath Kaiserin und Königin Augusta

dritter Klasse mit der Schleife:

glied

auses der Abgeordneten Freiherrn von Erffa auf Schlo

Wernburg,

Faber zu Berlin. G

Die Königliche Krone zum Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse:

Tornow zu Berlin.

Den Königlichen Kronen⸗Orden erster Klasse: .

Allerhöchstihrem Ober⸗Küchenmeister Grafen Gerhard von

Dönhoff zu Berlin.

Den Stern zum Königlichen Kronen⸗Orde zweiter Klasse:

Allerhöchstihrem Haus⸗Marschall Freiherrn von Lyncker.

Den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse:

dem Zeremonienmeister, Kammerherrn und Rittergutsbesitzer Freiherrn von dem Knesebeck⸗Milendonck auf Schloß Tylsen bei Salzwedel. b

Das Kreuz der Ritter des Königlichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern:

II stihrem Korrespondenz⸗Sekretär und Schatullverwalter, e

die zweite Klasse der mit der Jahreszahl 1

Allergnädigst geruht:

des Reichs⸗Postamts Staats⸗Ministers zu verleihen.

Geheimer Kabinets⸗Rath, Wirklicher Geheimer Rath Dr. von

General⸗Lieutenant und General⸗Adjutant von Winterfeld,

General⸗Lieutenant und

Militär⸗Ober⸗ und Garnison⸗Pfarrer, Hofprediger D. Frommel lin;

Berlin.

heimen Regierungs⸗Rath Mießner zu

1I11“ 9 8e.

eine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: auf den Vorschlag Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, im Hinblick auf den diesfälligen früheren Beschluß Ihrer Majestät der hochseligen Königin Elisabeth und des damaligen Kapitels der ersten Abtheilung des Luisen⸗ Ordens, der Freiin Ernestine Senfft von Pilsach zu Berlin den Luisen⸗Orden erster Abtheilung mit der Jahreszahl 1866 zu verleihen.

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11““

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: auf den Vorschlag Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin und des Kapitels der zweiten Abtheilung des Luisen⸗Ordens: der Ehegattin des Landraths, Geheimen Regierungs⸗Raths reiherrn von Meerscheidt gen. von Hüllessem, E“ geb. Gräfin von Keyserlingk, zu ggen, der Ehegattin des Majors a. D., freien ö Se zu Lynar, Bertha, geb. Gräfin zu Solms⸗ Baruth, auf Schloß Lübbenau, der Wittwe des Ziegeleibesitzers Schmidt, Emilie, Weyer, zu Lenzen, Landkreis Elbing, dem Fräulein Anna Keuter, Tochter des verstorbenen Stadtgeri ts⸗Präfidenten Reuter zu Königsberg i. Pr., un der Ehegattin des Banquiers und Rittergutsbesitzers von Krause, Eva, geb. Braehmer, zu Berlin eSg Abtheilung des Luisen⸗Ordens zu verleihen.

geb.

1

Seine Majestät der Kaiser und König haben dem Kaiserlichen Wirklichen Ge⸗

men Rath, Staatssekretär Dr. von

tephan den Rang eines

8

6 8 öchste Kabinetsordre vom 27. Januar ecr. erhalten:

3 den Rang unmittelbar hinter den 1 Ctaals⸗Ministern,

Lucanus;

den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse . nii Ei henhen und Schwertern am Ringe:

G des Garde⸗Korps, beauftragt mit der Pörehe Adjutant von Lindequist,

Kommandeur der 26. Division (1. Königlich Württem⸗

bergische);

1 Adler⸗Orden zweiter Klass E eih einlaub:

zu Ber

1u.“

8—