1902 / 4 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Jan 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung

Bei dem Berggewerbegericht zu Beuthen O.⸗S. ist dem Bergmeister Osterkamp zu Kattowitz der Vorsitz der Kammer Nicolai des Gerichts übertragen worden.

Berlin, den 4. Januar 1902.

Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: von Velsen.

Haup verwaltung der Staatsschulden. Bekanntmachung.

„Bei der heute öffentlich in Gegenwart⸗ wirkten Verloosung der Aktien de Wittenbergeschen Eisenbahn, jetz städter Zprozentigen Rentenpapiere, s Nr. 467 bis 469, 471 bis 481 1 7 ;8 37588

2 E7 8 8 5. Npne g. 2 3 8 12 076 bis 12081, 1 ꝑℳ8 bis 9954, 12 069 bis 12 074, bis 12958, 12 7. 2083 bis 12 085, 12097, 12 955

Thaler =

zusammen 118 Stück. über je 200 22 600 Thaler oder 67 800

„den Besitzern zum 1. Juli 1902 mit der fündigt, die in den ausgeloosten Nummern Kapitalbeträge nebst den Stückzinsen vom 1. Januar bis 30. Juni 1902 gegen Quittung abe der Aktien und der nach dem Kündigungstermin werdenden Zinsscheine Reihe IV Nr. 4 bis 10 905 Anweisungen für die nächste Reihe vom 1. Juli 19 2*, ab bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin, Tan benstraße 29, zu erheben. Die Zahlung erfolgt werktäglich veon 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß der letzten drei Geschäftstage jedes Monats.

Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungs⸗Haupt⸗ kassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse. Zu diesem Zwecke können die Effekten einer dieser Kassen schon vom 2. Juni 1902 ab eingereicht werden, welche 8 der Staats⸗ schulden Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen h Feststellung die Auszahlung vom 1. Juli 1902 ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten.

Vom 1. Juli 1902 ab hört die Verzinsung der verloosten Aktien auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, noch rück⸗ ständigen Aktien:

Aus der Kündigung zum 1. Juli 1898. Abzuliefern mit Zinsschein Reihe III Nr. 10 nebst Anweisung zur Abhebung der Reihe IV unter Vergütung der Stückzinsen fuͤr die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1898.

Nr. 5942.

Aus der Kündigung zum 1. Juli 1900.

Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe IV Nr. 2 bis 10 nebst

Anweisung zur Abhebung der Reihe V unter Vergütung der

Stückzinsen für die Zeir vom 1. Januar bis 30. Juni 1900. Nr. 19 096.

) 8 Aus der Kündigung zum 1. Juli 1901.

nes Notars be⸗ r Magdeburg⸗ Magdeburg⸗Halber⸗ ad folgende Nummern

Diese werden Aufforderung g⸗ verschriebenen für die Zeit

und Rückg⸗ zahlbar nebst 9

kat und nach

Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe IV Nr. 3 bis 10 nebst Anweisung zur Abhebung der Reihe V unter Vergütung der Stückzinsen für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1901. Nr. 4813, 14 615, 17 434, 17 440, 17 441 wiederholt aufgerufen. Formulare bezeichneten Kassen unentgeltlich verabfolgt. Berlin, den 2. Januar 1902.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

I1“ Erster Nachtrag zur Tagesordnung für die 41. Sitzung des Bezirks⸗

Eisenbahnraths am 9. Januar 1902 (IForgens 10 Uhr) in Hannover.

10) Herstellung einer besseren Verbindung Braun⸗ chweigs mit Mecklenburg und Pommern.

Von den Mitgliedern des Bezirks⸗Eisenbahnraths Herren von Cölln, Lemmer und von Schwartz ist nachstehender Antrag gestellt:

Der Bezirks⸗Eisenbahnrath wolle beschließen, die Königliche Eisenbahn⸗Direktion zu ersuchen, behufs eerbeiführung einer besseren Verbindung Braunschweigs mit Meckle urg und Pommern einen direkten Anschluß in Stendal des Zuges 17 nach Wittenberge sowie in umgekehrter Richtung durch Halten des Zuges D8 in Lehrte An⸗ schluß an den Zug 143 nach Braunschweig herbeizuführen.

Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 6. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten im sen Palaic heute Vormittag die Vorträge des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von

Lucanus und des Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten Dr. Studt.

1 Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. gStein“, Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Bachem, am 3. Januar in San Juan de hers ico eingetroffen und beabsichtigte, heute

von dort nach Cienfuegos in Sce zu gehen. d M. S. „Bussard“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Bassewit, ist am 3. Januar von Hongkong nach emn und S. M. S Tiger“, Kommandant: Korvetten⸗ - en. am 4. Januar von Hongkong

Mittelstädt nach Bangkok in Ser 2

zu den Quittungen werden von den oben⸗

8 Die (Ausdehnung auf das kirchliche

Bayern.

Der Finanzausschuß der Kammer der Reichsräthe beschloß am. Sonnabend, wie die Müncheger Blätter melden, über die ngriffe, die in der Kammer der Abgeordneten auf Re⸗cchsräthe gerichtet worden waren, welche Aufsichtsräthe der Schuckert⸗Gesellsch aft sind, weder zu verhandeln, noch eir en Beschluß zu fassen. Ueber den Beschluß der Kammer oer Abgeordneten, betreffend die Anstellung israelitischer Justizbeamten (Antrag Dr. Heim), beschloß der Ausschuß mit allen gegen eine Stimme, zur Tagesordnung überzugehen, in Anbetracht des Umstandes, daß die Anstellung der richter⸗ lichen Beamten ein Recht der Krone sei.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das offiziöse Wiener „Fremdenblatt“ führt an leitender

Stelle aus:

Es wäre gewiß besser gewefen, jene Deklaration, die Fürst Czartoryski vor dem Eingange in die Tagesordnung im galiz ischen Landtage vorbrachte, zu unterlassen, da sie dem Wirkungskreise des Landtages nicht gemäß war, der natürlich auf Landesangelegen⸗ heiten eingeschränkt ist. Ueberdies gerieth sie noch durch die Kritik von Verfügungen eines fremden Staates, die sie enthielt, in Widerspruch mit dem im öffentlichen Verkehr der Staaten anerkannten Grundsatze, wonach die inneren Verhältnisse eines Staats keinen Gegenstand der Kritik seitens einer politischen Körperschaft des anderen Staats zu bilden haben. Wenn der Vertreter der Re⸗ ierung trotzdem dagegen keine Einsprache erhob, so entsprang dieses Zerhalten gewiß nur dem Wunsche, der Angelegenheit dadurch nicht zu einer größeren Ausdehnung zu verhelfen und sie möglichst einfach und klanglos zu Ende zu führen. Bei momentanen

Fallungen, die mit dem Auftauchen nationaler Fragen nahezu überall verbunden sind, ent pricht es gewiß einer praktischen Politik, sie möglichst rasch vorbeiziehen zu lassen. Sie schwinden dann ebenso rasch, wie sie gekommen, ohne eine Spur zu hinterlassen, während der Widerspruch oder Widerstand sie nur verdichtet und zu einer Be⸗ deutung anschwellen läßt, die ihnen weder zukommt, noch auch irgend Jemandem erwünscht sein kann.

Den beiden Regierungen haben wir es zu danken, wenn das Ueberschäumen der Wreschener Affaire auf österreichischen Boden und das Anschlagen derselben sowohl an das österreichische Abgeordneten⸗ haus wie an den galizischen Landtag keinen Augenblick lang jene Beziehungen tangieren konnten, die zwischen unserer Monarchie und dem deutschen Verbündeten, sowie zwischen den beiderseitigen Regierungen bestehen. Man darf wohl sagen, daß die Wreschener Affaire noch rechtzeitig von jenem klaren Fahrwasser abgeleitet wurde, auf dem sich die Politik der beiden verbündeten Staaten in voller Sicherheit bewegt. Daß die Wreschener Angelegenheit und die durch dieselbe herbeigeführte EFrregung des polnischen National⸗ gefühls nicht ohne Echo in Oesterreich bleiben konnte, ergiebt sich den aus der großen Zahl der polnischen Bevölkerung in hesterreich und dem nationalen Charakter Galiziens, das mit den Ver ältnissen des von deutscher Bevölkerung und deutschen Städteansiedlungen durchsetzten posenschen Gebietstheiles Preußens nicht zu ver⸗ gleichen ist. Daß aber dieser Widerhall nicht stärker wurde, ist nicht allein dem Verhalten beider Regierungen zu danken, sondern auch jenem innigen Zusammenschluß zwischen Oesterreich⸗ Ungarn und dem Deutschen Reiche, der Zwischenfälle jeder Art mit aller Ruhe und Objektivität zu behandeln erlaubt. „Die Regierung“ bemerkte Herr Dör. von Koerber aus Anlaß der Wreschener Inter⸗ pellation im Abgeordnetenhause „ist weit entfernt, nationale Empfindungen unter ihre Kontrole zu nehmen oder selbst solche Auf⸗ wallungen zu mißdeuten, aber sie ist dafür verantwortlich, daß die

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internationalen Beziehungen der onarchie vor jeder Ver⸗ bindung mit inneren Vorkommnissen bewahrt werden.“ Dieser

kardinalen Verpflichtung ist worden, indem man die na

IS. im vollsten Sinne entsprochen möglichst schnell ablaufen ließ

esterreich gedrungene nationale Welle und so jede Veranlassung beseitigte, die zu Gährungen und zu Diskussionen geführt hätte, welche der nationalen Erregtheit auf beiden Seiten nur neue Nahrung liefern müßten. Diese Wahrnehmung wird alle auf⸗ richtigen Anhänger unseres Verhältnisses zu Deutschland, das nicht allein auf Verträgen, sondern ebenso auf der vollsten Identität der Friedenspolitik beruht, nur in hohem Maße befriedigen. Es ist neuerlich der Beweis erbracht worden, daß es bei der Innigkeit der beiderseitigen Beziehungen zwischen Oesterreich⸗Ungarn und Deutsch⸗ land keine Zwischenfälle geben kann, die eine Schwierigkeit bereiten könnten oder deren plötzliches Auftauchen zu fürchten wäre. Die stärkste Wurzel des Bundesgefühles in beiden Staaten ruht darin, daß jeder Theil in seinem Hause Herr ist. Eine solche Auffassung des Bundesverhältnisses gestattet eben auch bei jedem Anlaß jenes offene Verhalten, in dem ein werthvoller Vorzug solch vertrauensvoller Beziehungen liegt. In der vorgestrigen Sitzung des böhmischen Land⸗ tages erklärte, wie „W. T. B.“ berichtet, bei der weiteren Berathung des Budgetprovisoriums der czechische Abg. Baxa, eine Besserung der parlamentarischen Verhältnisse sei nur durch Einführung des allgemeinen direkten Wahlrechts zu erzielen. Die Forderungen der Deutschen Böhmens seien unannehmbar. Kein ehrlicher Czeche könne einem Aus⸗ gleich zustimmen, der die Vernichtung der czechischen Minderheiten bedeuten würde. Der Abg. Reiniger (bei keiner erwartete von dem Ausgleichsversuch keinerlei positive Erfolge, da zwischen Deutschen und Czechen unüberbrückbare Gegensätze beständen. Der Abg. Prehm erklärte, die All⸗ deutschen lehnten jedwede Betheiligung an den Konferenzen ab, solange die deutsche Staatssprache nicht gesetzlich sicher⸗ gestellt sei. Der Abg. Herold führte aus, die Jung⸗ czechen seien stets für eine Verständigung beider Volksstämme in Böhmen gewesen und würden nichts unternehmen, was auf sie das Odium werfen könne, den Ausgleich unmöglich gemacht zu haben. Sie müßten sich aber dagegen verwahren, daß die Deutschen ihnen unannehmbare Bedingungen für die geplante Aktion stellten. Die einfachste Form zur Erlangung des nationalen Friedens bestehe darin, daß man beiden Nationalitäten zugestehe, was ihnen nütze und die Lage nicht durch Ueberspanntheiten, wie das Verlangen der deutschen Staatssprache, verschlimmere. Wenn die Regierung den nationalen Frieden ernstlich wolle, müsse sie die Gleichberechtigung der Nationalitäten ohne Bevorzugung der einen und Herabdrückung der anderen zur Geltung bringen. Frage habe eine bedauerliche Verschärfung durch ihre Gebiet erfahren. ie

Partei des Redners habe immer die religiösen Fragen aus dem politischen Getriebe ausgeschaltet. eenn auch dieses Gebiet in den politischen Zwist hineingezerrt werde, ver⸗ wahre sich die Partei des Redners gegen die Folgen, die bei den nationalen hussitischen Ueberlieferungen des böhmischen Volkes ungeahrte sein könnten. Der Redner erklarte schließlich, der Wunsch, der Landtag möge dem Monarchen eine Adresse überreichen, sei keine Demonstration, son⸗ dern eine politische Aktion, welche so lange werde wieder⸗ holt werden, bis sie eine gerechte Würdigung ge⸗ funden habe. Hierauf sprach der Abg. Schreiner, sodann der Abg. Graf Franz Thun. Dieser führte aus,

handlungen, welches man in Buenos Aires als illoyal be⸗

eder, dem es aufrichtig um das Wohl des Landes zu thun 88 muüͤsse danach bhehe zu einer friedlichen Lösung zu gelangen oder wenigstens dieselbe vorzubereiten, weil durch den natio⸗ nalen Streit das Land und der Staat litten. In Oesterreich könnten die 21 nationalen Momente eine posttipe Gefahr werden. müsse also ein billiger Ausgleich gefucht oder gefunden werden. Nachdem noch die Abg. Adamek un Karl Schwarzenberg gesprochen hatten, wurde das udgetprovisorium angenommen und der Landtag vertagt.

Großbritannien und Irland.

Der frühere japanische Minister⸗Präsident Marquis Ito 5 sich, dem „W. T. B.“ zufolge, am Sonnabend zum Be⸗ uche Lord Salisbury's nach Hatfield begeben.

Frankreich. b Gestern wurde in Paris, wie alljährlich, eine Gedächt⸗ 6 nißfeier für Gambetta veranstaltet, welche ihren Abschluß in einem Bankett fand, bei welchem der Kolonial⸗Minister Decrais den Vorsitz führte und dem auch der Kriegs⸗ Minister, General André und der Senator Cazot, der im Ministerium Gambetta's Justiz⸗Minister gewesen war, beiwohnten. In Erwidernug auf verschiedene Trink⸗ sprüche sagte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Kriegs⸗Minister André, er denke, es sei seine Pflicht, die Klagen derjenigen, welche Kümmernisse hätten und erlitten, anzuhören und sie ihnen nach Möglichkeit zu lindern; er denke, man müsse den drei Worten, die den Wahlspruch der Regierung bildeten, das Wort „Gerechtigkeit“ hinzufügen. Die Rede wurde mit 6 haftem Beifall aufgenommen.

Rußland.

Dem „Russischen Invaliden“ zufolge sollen, um nach Möglichkeit jede Zerstückelung der Kavallerie⸗Abtheilungen im 4 Dienste der Posten zu beseitigen, Kommandos von Stabs⸗Velocipedisten formiert werden, welche bei den Infanterie⸗Abtheilungen im europäischen Rußland (aus⸗ senommen Finland) und in Kaukasien zu zwei bei jedem Infanterie⸗Regiment und zu einem bei den Reserve⸗ Schützen⸗Regimentern oder Bataillonen einzustellen seien.

Spanien. 4

Nach einer Depesche des „Imparcial“ aus Barcelona vom 4. d. M. wird dort wahrscheinlich infolge der vor⸗ gekommenen Ausschreitungen der Belagerungszustand proklamiert werden. Am Sonnabend seien dort zahtreiche Verhaftungen vorgenommen worden. Die Zensur werde streng gehandhabt, man glaube, daß die Verbreitung anarchistischer Blätter werde verboten werden. Aeußerlich sei die Ruhe wieder

hergestellt. 1 Die Polizei hat, wie „W. T. B.“ berichtet, in den Städten Teres, Algar und Arcos in der Provinz Cadiz ver⸗ schiedene anarchistische Verschwörungen entdeckt und mehrere wichtige Schriftstücke beschlagnahmt, welche darthun sollen, daß die Anarchisten die Niederbrennung verschiedener Besitzthümer geplant hätten.

Rumänien.

Wie dem „W. T. B.“ aus Bukarest gemeldet wird, ist das Parlament am Sonnabend bis zum 23. d. M

vertagt worden. Bulgarien. In der vorgestrigen Sitzung der Sobranje gab, wie „W. T. B.“ meldet, der neue Minister⸗Präsident

Danew die Neubildung des Kabinets in der bereits mit⸗ getheilten Zusammensetzung bekannt und erklärte dann, das neue Kabinet habe das Programm des abtretenden Ministeriums übernommen und werde Finanzmaßnahmen zur Lösung der Finanzkrisis im Einvernehmen mil der Sobranje treffen. Es verlange ein weimonatiges Budgetprovisorium und die FE“ der Session bis zum 1. März. In⸗ zwischen werde die Regierung ein Anleiheprojekt unter Berück⸗ schicgung der erhobenen Einwände vorbereiten. Die Sohra nie bewilligte jedoch die Sessionsverlängerung nur bis gestern, um das Budgetprovisorium zu berathen.

In der gestrigen Sitzung lehnte die Sobranje mit 69 gegen 67 Stimmen das vom Kabinet verlangte zwei⸗ monatige Budgetprovisorium ab. Hierauf wurde die⸗ selbe durch einen Ukas des Fürsten aufgelöst. .

Amerika. .“

Der neue Schatzsekretär Shaw wird, wie dem „W. T. B.* aus Washington gemeldet wird, sein Amt am 25. d. M. antreten.

Die „Agencia Stefani“ berichtet aus Washington, der Staatssekretär Hay habe dem italienischen Botschafter eine offizielle Note, betreffend das Lynchen von Italienern in Ervin, überreicht und dabei mitgetheilt, daß eine Abschrift des Protestes der italienischen Regierung den Aussaüssen des Senats und des Repräsentantenhauses werde zugestellt werden zur Unterstützung des Vorschlages des Präsidenten Roosevelt, die Gesetzgebung dahin abzuändern, daß den Bundesgerichten die Recisprechan über Vertragsverletungen zum Schaden fremdländischer Staatsangehöriger übertragen werde. „4

Die Panama⸗Kanal⸗Gesellschaft hat, dem „W. T. B.“ zufolge, dem Admiral Walker mitgetheilt, daß sie bereit sei, alle ihre Rechte für 40 Millionen Dollars an die Ver⸗ einigten Staaten ahzutreten.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet, der Vertreter der columbischen Aufständischen in New York habe gestern. ein Telegramm erhalten, wonach der General Uribe⸗Uribe mit 2000 Auffzändischen von Venezuela aus in das Depar⸗ tement Santander eingedrungen sei, Bucaramanga ge⸗ 2 habe und den Versuch machen wolle, Panama zu nehmen.

Aus Willemstad vom 4 d. M. erfährt das „Reuter sche Bureau“, man glaube dort, daß der Kreuzer der venezolanischen Aufständischen „Banrigh“ in der Nähe von Barcelona (östlich von Caräcas) Vorräthe gelandet habe. Die venezolanische Flotte habe keine Kohlen, und ihre Maschinen seien nicht in Ordnung. Nach Meldungen aus Caräͤcas habe die Regierung kein Geld und bemühe sich vergeblich, in New York Lriegsvortäthe zu kaufen. Außerdem werde behauptet, daß die ven ola Staatsbeamten seit sechs Monaten kein Gehalt erhalten hätten und nur auf eine günstige Gelegenheit zur pörung warleten,

„Naech einer Meldung der „Agence Havos“ aus Bueno Aires vom 4. d. M. hat sich der argentinisch⸗chilenische Streit neuerdings verschärft infolge des Verhaltens der chilenischen Diplomatie wäͤhrend der schwebenden Ver⸗

trachte. Die argentinische Regierung, welche alle Mittel er⸗