1902 / 152 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

alten Regierung wegen der von ihr erfahrenen großmuüͤthigen gBr ihre Sympathie zugewendet hätten, aufgefordert, sen nach Beendigung des Krieges mitzuwirken an der Be⸗ örderung der Freundschaft zwischen den früheren Feinden und an der Herstellung von Wohlfahrt und Frieden in Transvaal. Den Ober⸗Kommissar Lord Milner habe er der Sympathie und der Unterstützung der Deutschen versichert. Der Ober⸗ Kommissar Lord Milner habe darnach eine Ansprache gehalten, in r er die Mitglieder der Kolonie zu der erfolgreichen Art beglückwünschte, in der sie die heimischen Sitten nach Süd⸗ Afrita verpflanzt hätten. Er habe sodann der Wolke gedacht, die sich auf die Krönungsfestlichkeiten gesenkt habe, welche unter anderm auch die öͤrderung der Gefühle der Kameradschaftlich⸗ keit zwischen Briten und Deutschen in Süd⸗Afrika zum Ziele hätten. Lord Milner habe sodann die bezüglich der britischen rmee verbreiteten falschen Vorstellungen, an welchen die Deutschen in Süd⸗Afrika keine Schuld trügen, erwähnt und hinzugesetzt, er vertraue auf die herzliche Mitwirkung und Sympathie der Deutschen in der Zukunft und hoffe, daß die Beziehungen zu denselben nicht auf bloß formelles gesetz⸗ mäßiges Verhalten, sondern vielmehr auf Einigung der Herzen gegründet sein möchten. Später habe sich LrdMeülner mit einigen Worten in deutscher Sprache verabschiedet, die herzlichen Beifall hervorgerufen hätten.

IX. internationaler Schiffahrts⸗Kongreß.

In Düsseldorf ist gestern der neunte internationale Schiff⸗ greß und mit demselben eine reich beschickte Ausstellung von Apparaten, 3 und Reliefplänen eröffnet worden. Wie „W. T. B.“ berichtet, fand für die Theilnehmer am Sonntag ein statt, zu welchem neben Vertretern 5 aller deutschen desstaaten auch eine große Anzahl von olchen aus dem Auslande erschienen war. Der Minister für Handel und Gewerbe Möller hieß die Erschienenen willkommen und bemerkte, die preußische vI eine Vertiefung des allgemeinen teresses für die Aufga der Binnenschiffahrt. Nachdem sodann der Ministerial⸗Direktor Schultz in englischer und zöͤfischer Sprache die Gäste begrüßt hatte, dankte der erste zöfische Delegirte, der Chef⸗Ingenieur für Brücken⸗ und Straßenbau rahay de Franchtmont. Derselbe gab zugleich dem Erstaunen 2 ea” die Entwickelung der deutschen Industrie ruck. Gestern Vormi um 9 ½ Uhr traf Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron⸗ rinz, der Protekkor des Kongresses, auf dem Hauptbahnhof in ein, von wo sich Höchstderselbe als⸗

nach der sestlich geschmückten Tonhalle beg Dort wurde

uf in Anwesenheit von 2400 Theilnehmern der Kongreß durch eine Rede des Ministerial⸗Direktors Schultz eröffnet, in der dieser olgendes ausführte: Unter den bemerkenswerihen Fortschritten die seit letzten Kongresse in Deutschland, das jetzt zum ersten Mal in eigener Vertretung auf dem Kongreß erscheine, auf dem Gebiete des Schiffahrtswesens erzielt worden seien, sei der in diesem Jahre er⸗

ichte Abschluß der Aufgaben des Hochwasser⸗Ausschusses an erster

elle zu erwähnen. Die zehnjährigen Arbeiten dieses aus der eigenen itiative Seiner Majestät des Kaisers hervorgegangenen Ausschusses ten die Richtigkeit des bei der Regulierung und Kanalisierung der ept⸗ Ströme angewandten Systems erwiesen. In⸗ und Aasg. hätten die Arbeiten übereinstimmend als mustergültig anerkannt. Aus dem Bureau des Ausschusses sei für Gewässerkunde als ö—ö erwachsen. Der fuhr dann fort: „Als eine weitere, üheraus sch erthe Folge der Arbeiten des Wasser⸗ ist die Erkenntniß der Nothwendigkeit zu; nen, daß

die iedenen Ressorts, denen bei uns wa iche F anvertraut sind, nie wie bisher, 22 sondern nur nach Ver⸗ ständigung mit den ü betheiligten Behörden vorgehen, sodaß für die Fel⸗ möge es sich um Meliorationen, um Regulierungen oder zanalisierungen schiffbarer oder nicht schiffbarer Flüsse, um die An⸗ neuer künstlicher Wasse um den Ausbau von

und Serhäsen, um Beleuchtung der Meeres⸗ um Thalsperrendauten oder um die Kanalisation

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der Ortschaften handeln stets ein beinsames Vorgehen 2 erwarten v- w

ämmtlicher eerbaubehörden ird.“ Nach einem Rekhlr in Deutschland und im 1e in Preußen in 27 vollendeten bedeutenden wasserbaulichen Arbeiten

der . halte unentmuthigt an der Hoff⸗

die schon bei den Kongressen erwähnte

ee eag eftse Len dhe Wiedereinbri unter Fach zu bri Die Raveichen ür seien im een begriffen, über d en derselben, den Vertreter der verzugsweise treibenden Bevölkerung bekämpfen, eine Einigung zu er⸗ Eesae gr ereeee immer drin erausstellende Nothwendigkei des weiteren 18.hann der künstl Wasserstraßen anerkennen

besonders wenn die Lage unserer Staatsfinanzen sich wieder werde, und 2 es gelinge, auch den vpon diesen

irekt berührten Landestheilen eine

Sees der Tarife zu ge⸗

währen. begeistert aufgenommenes Hoch t den her aus.

8* ] .Ses ee Versamml it ei urzen spr ie er mit einem Ho auf Eee Füebbliche Hoheit den Kronprinzen, den

des Kongresses, schloß, in welches die Anmesenden lebhaft

Seine gerliche und Königliche Hoheit der Kronprinz erwiderte mit folgenden Worten: See ense amm· lung! Ich danke Ihnen von v für die freundlichen Worte der Begrüßung, die Sie an mich gerichtet haden Ich habe eine auf⸗ richtige Freude, am heutigen Tage in Ihrer Mitte weilen zu dürfen. mich mit fr Stolz, der Protekter einer so

und wichtigen igung sein zu dürfen. Herbei⸗

von sast allen Grenzen der haben Sie sich, meine hier En um die des nationalen und die tel zu ih⸗ g zu n en Ich

sehe in dem neunten ecet nche nur einen vegneee

d einen jener Berüt sas ee stoc. erde at h Brrardiha dech

in 2 und öre gegenseitigen Vorzüge anerkennen. Meine

Wün handl. des Kongresses begleiten die⸗

e⸗ stbestem ifall aufgenommen.

mledann nahm der Staatssekretär des 25 Staats⸗Minister Dr. von Posadowsky, welcher Vertreter des Reichs⸗ Bälow erschienen war, das Wort, um Folgendes

. 2 Gure Kaiserliche Hoheit! Hochgeehrte 1 Diese 1 chiffsbau die hervorragendsten er 8 4802

liefert den augenfälligen d welcher eFarsse⸗ und technis Schwerkraft die Fragen ie diesem Kongreß dverbandelt werden sollen. In höchft veranschaulicht Ihr 2 die

schritte, effebaun und ifahr Jahr⸗ vom drachengeschmückten vieeeas e modernsten Topus eines Onean⸗Passagterdampfers. Maß

Geistesanfpannung, von frischem Wagemuth und IF um K. ieser Höhe 1 in seiner

Z g 8 ²

1 be vvszeher⸗ ,2 Eien hüee a ei. ee wo wirn zean in 5 bie 6 Tagen

reuzen können, 1 iffsfü n der Schnelligkeit der Betriebssicherheit erreicht, daß wir das Meer, das gewaltigste und gefährlichste Element, fast vollkommen beherrschen.

Und dabei werden noch täglich neue Erfindungen und Vervollkomm⸗

aus einem völkertrennenden ein völker⸗ eworden. Die Flügel der Schiffsschraube sind 8 Meer dahinfliegen.

nungen gemacht. verbindendes Element g. die eisernen Dädalosflügel, welche über

Schiffahrt hat sich zum mächtigen und stolzen Träger moderner Welt⸗ wirthschaft entwickelt.

heehrten Herren, indem ich Sie eegierungen des Deutschen Reichs

hiermit namens der verhündeten üßen die Ehre habe, gebe ich der Hoffnung Raum, da zerhandlungen dazu beitragen, daß die vielfachen wirthscha und geistigen Bande, welche alle gesitteten Völker verbhinden, noch enger und fester geknüpft werden als bisher, zum Besten des Kultur⸗ fortschritts der gesammten Menschheit.“

3 ierauf begrüßte der Minister der öffentlichen Arbeiten Budde im Namen der preußischen Staatsregierung den Schiffahrtskongreß. Der Minister wies auf die Bedeutung des Rheins hin, der den unmittelbaren Verkehr mit dem großen Weltmeer und den inter⸗ nationalen Welthandel vermittele. Wasserläufe überall begleitet von Eisenbahnen und Landstraßen, 8 b Landes weiter ver⸗ mittelten. Alle diese Verkehrswege zu Lande und zu Wasser könnten und sollten mit⸗ und nebeneinander konkurrieren. f dann fort: „Es besteht eine Konkurrenz zwischen Wasserstraßen und Eisenbahnen; aber es ist ein Wettstreit edelster Art mit dem herr⸗ lichen Ziele, die Kulturaufgaben zu lösen, die uns zufallen. Dieser 1 sich selbstverständlich verschiedenheiten und innere Kämpfe vollziehen, großen Hindernissen gestalten. Verkehrshindernisse kennen, wie der Wasserbau Strombarren hinwegräumt und hohe birgszüge überwindet, so ist es Aufgahe einer klugen Volkswirthschaft, die Interessenkämpfe derartig auszugleichen, daß alle Verkehrswege erschlossen werden und der wirthschaftlichen Entwickelung des Volks⸗ wesens dienen können. Wird dieses Ziel einst erreicht, dann machen sich, wie Sie hier am Rhein es sehen, die Segnungen eines regen Verkehrslebens, wege, welcher Art sie au

Ufern würden die

Der Minister fuhr

nicht ohne Meinungs⸗ die sich unter

Wund Wasser⸗ sein mögen, fühlbar, ebensowohl für den Landmann, der seinen Acker bestellt, wie für Handel und Industrie. Durch Ihre Arbeiten wirken Sie thatsächlich an der Erreichun ich Sie namens der Königli willkommen mit dem Wunsche, rüchte zeitigen mögen.“ ugsansprachen des Ober⸗Bürgermeisters Ausstellung, Geheimen Kommerzien⸗

Und deshalb hei n Staatsregierung n hre Verhandl

folgten dann noc von Düsseldorf, des Präsi

des Präsidenten der Düsseldorfer Handelskammer und nsprachen der Vertreter der fremden Regi chmaligen Hoch auf Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit

den Kronprinzen schloß der Ministerial⸗Direktor Schultz die erste Sitzung des Kongresses.

Am Abend folgten die Einladung des Zentralvereins zur Hebung Kanalschiffahrt zu einem Begrüßungsabend in der Ausstellung, welchem öller und Budde beiwohnten.

Theilnehmer am Schiffahrtskongreß einer der deutschen Fluß⸗ und

auch die Staats⸗Minister Vorsitzende, Geheimer

bautechnischen Arbeiten n tretenen Ländern zur Zeit entweder geplant, in der Ausführung be⸗

iedereinbringung der wasserwirthschaftlichen ührung des Ministers

Rath Wittich⸗Berlin, bewillkommnete die Ansprache auf

großen wasser⸗ verschiedenen ver⸗

griffen oder vollendet w aus, daß man auf die W Vorlage des Vorjahres im Landtage unter der öffentlichen Arbeiten hoffe und sich in dieser Erwartung der kün lichen Mahnung des Handels⸗Ministers Möller erinnere, daß nicht nachgelassen werden Mittellandkanals zu wirken. Dieses M vom Zentralverein be reichis eegirte, eister

Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kongresses, aus.

Zustandekommen ahnwort werde ganz besonders herzigt werden. Der Redner trank auf das ieder. Namens der Gäste dankte der öster⸗ nisterialrath Dr. Schuster⸗Wien. von Schuh⸗Nürnberg brachte ein H. Kronprinzen, den

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Finanzen der deutschen Bundesstaaten. „Vierteljahrsheft zur Statistik des das Kaiserliche Statistische Amt chen Bundes ten Mitwirkung

n dem eben ers

schen Reiches“ K zum ersten Mal eine Finanz⸗Statistik der deut Arbeit, welche unter der dankenswert 1 Zentralstellen und der zuständigen Finanz⸗ giebt zunächst eine Darstellung der Methode, wurde, um die sehr verschieden gestalteten Bundesstaaten einem einheitlichen Reichsformular anzu⸗ ebnisse der Statistik. 1 en, Staatseinnahmen, auf aatsvermögens und die nd sowohl die vorliegenden eechnungen der Staatshaus⸗ sind noch die

der statistischen Landes⸗ i zu stande kam,

nach welcher

get 1 passen, und schildert sodann die sich auf die Staatsausga wichtigere Bestandtheile des St Staatsschulden. Zu Grunde gelegt neuesten Voranschläge wie die neuesten 1 Daten der einzelnen Bundesstaaten Nachweise aus dem Reichshaushalt angefügt. Als erster eichenden Darstellung der Finanzen der B cheint die Arhbeit noch verbesserun

F der Statistik Rücksicht r en find auch die jetzt schon erzielten

Staatsausgaben (brutto) betragen auf Grund n 4316 Mill. Mark ( ür Reich und Bundesftaaten Mark außerordentliche). Die 4292 Mill. Mark dstock und Anlehen), für 6762 Mill. Mark (344 Mill. Mark

en ordentlichen Ausgaben und Einnahmen der Bundes⸗ he nach voran der Bedarf bezw. der Ertrag von en mit 1809 Mill. Mark Ausgabe und (brutto) Es handelt sich hierbei um Domänen, Telegraphen und sonstige bahnen g allein 22 1319 Mill dentlichen Ausga i bethei

Versuch einer ver

staaten und des i ommen werden

rgebnisse sehr be⸗

der Voranschläge für die Bundesstaate 165 Mill. Mark außerordentliche), Maxk (darunter 381 Mill Staat Jeinnahmen (brutto) belaufen sich 138 Mill. Mark außerordent!

außerordentliche)

iche aus Grun

staaten stehen der Erwerbseinkünft 2582 Mill. Mark Einnahme. Forsten, Bergwerke, . Staatsbetriebe. Die Staatseisen Mark oder 31,7 v. H. 1916 Mill. Mark oder 46,1 v H. an den E Den nächstwichtigen Sie ergeben als Landesft von direkten Steuern 413, von steuern 80 22 M

Eisenbahnen, Posten,

hmen bilden die Steuern. Mark, und zwar in Form Aufwandsteuern 81 und von Verkehrs⸗

en sind lediglich Geld⸗ tik berücksichtigt, während cken, Inventarien, Naturalvorräthen ent⸗ Bezüglich der Staats⸗

taatscisenbahnen ist der Umfang, bei

Theil der Einna euern 574 Mill.

rk. Staatskapitalvermö bestände und Geldforderung die bedeutenden in Grundstücken haltenen Werthe nicht festgeste domänen, Staatsf

Staatsschulden 1 kammt 10 987 Mill Mark, für Resch

. fundierte Schulten si 1 ill. Mark. Aw den Kopf der Bevölk chulden 195 ℳ, an Reichs

Tilgung und chulden sind 8 bezw.

uuu nlagekapital nachgewiesen. 8 3 betragen für die Bundesstaaten ins⸗ taaten 13 383 Mill. nd davon anzusehen

bezw. 13 119 erurg treffen

im Reichsdurchschnitt an Staatssch. 21 24, N. Für Verzinsun der Staats⸗ bezw. Mei

auf den Kopf en orderlich.

und Staats

Die rei sgesetzliche Krankenversicherung umfaßte im Jahre 1900 in 23 021 Kassen 9 520 763 Personen. Während die Beyölkerung des Deutschen Nüencs seit Pacdns 7,8 v. H. angewachsen ist, hat sich in demselben Zeitraum die Zahl der gegen Krankheit Versicherten um 26,5 v. H. gehoben, sodaß auf Grund des Reichsgesetzes bereits 16,1 v. H. der gesammten Bevölkerung gegen Krankheit versichert sind. usgegeben wurden 1900 für 3 679 285 Erkrankungsfälle mit 64 916 827 Krankheitstagen an Krankheitskosten 157 865 199 ℳ; von letzteren entfallen 44 v. H. auf das Krankengeld, 22, v. H. auf ärztliche Behandlung und 17 p. H. auf Arzenei und sonstige Heil⸗ mittel. Auf ein Mitglied kamen 0,39 Erkrankungsfälle, 6,82 Krank⸗ heitstage und 16.58 Krankheitskosten. Bemerkt sei hierzu, daß nur diejenigen Erkrankungen gezählt sind, die mit Erwerbsunfähigkeit verbunden waren, für die also Krankengeld gezahlt oder Behandlung im Krankenhause gewährt wurde. Das angesammelte Vermögen aller Kassen beläuft sch. auf rund 156 Mill. Mark, wovon den Orts⸗ und Betriebskrankenkassen je 43 v. H., den eingeschriebenen Hilfskassen 10 v. H. gehören.

„Vergleicht man das auf ein Mitglied entfallende Vermögen der einzelnen Kassenarten mit dem jährlichen Aufwand für Krankheit, so ergiebt sich, daß auf ein Mitglied kommen:

- . Krankheitskosten

bei der Gemein ikenversicherung 8,75

den Ortskrankenkassen.... 14,77,½ s 14,99

Betriebskrankenkassen 22,16 LIAOE

akrankentkaeana 15,93

Içnnungskrankenkassen 14,85 1

eingeschriebenen Hilfskassen. 18,05 196

gandesrechtlichen Hilfskassen 15,83 41,63 Zusammen durchschnittlich. . 16,58 16,43

Konkursstatistik.

Nach der vorläufigen Mittheilung des Kaiserlichen Statistischen Amts zur Konkursstatistik gelangten im I. Vierteljahr 1902 im Deutschen Reich 2858 neue Konkurse zur Zählung, gegen 2663 im I. Vierteljahr 1900. 8 „Es wurden 379 Anträge auf Konkurseröffnung wegen Mangels eines auch nur die Kosten des Verfahrens deckenden Massebetrags abgewiesen und 2479 Konkursverfahren eröffnet; von letzteren hatte 2 Lö. in 1629 Fällen ausschließlich die Konkurseröffnung

Lantragt.

Beendet wurden im I. Vierteljahr 1902: 1889 (I. Vierteljahr 1901: 1604) Konkursverfahren, und zwar durch Schlußvertheilung 1259, durch Zwangsvergleich 424, infolge allgemeiner Einwilligung 45 und wegen Massemangels 161. In 687 beendeten Konkursverfahren war ein Gläubigerausschuß bestellt.

Von den 2858 neuen und den 1889 beendeten Konkursverfahren betrafen: Fefüsche Perianen . 10 1608 achlässe ““ 5 8 6

Handelsgesell chaften E6ü6“ Genossenschaften ... 5 8 vA enn andere Gemeinschuldner A“ 10. 1s

Zur Arbeiterbewegung.

In einer Generalversammlung der Bauarbeiter Berlins und der Vororte, die am Sonntag stattfand, berichtete, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, der Vertrauensmann über die Lage des Ausstandes. Bisher ist auf 169 von den feestgestellten 9¹47 Bauten die Forderung von 45 Mindestlohn für die Stunde gestellt und auf 71 Bauten mit 751 Arbeitern be⸗ willigt worden, während 300 Arbeiter auf 55 Bauten sich im Aus⸗ stande befinden. Drei Versammlungen sollen am nächsten Donners⸗ tag über das weitere Vorgehen Beschluß fassen, nachdem heute, Diens⸗ . eine große allgemeine Versammlung des „Zentral⸗Verbandes der

Kaurer“ zum Bauarbeiter⸗Ausstande Stellung genommen haben wird.

Die Lohnbewegung der Klempner in Kiel ist, dem „Vorw⸗ zufolge, durch gegenseitige Vereinbarung zum Abschluß gekommen. Ursprünglich wurden 50 55 Stundenlohn sefordert. Die Innung hat 48 52 ₰, sowie 9 ½ stündige Arbeitszeit bewilligt. Der Tarif⸗ vertrag soll für die Dauer von drei Jahren abgeschlossen werden.

In Varna sind, wie aus Sofia berichtet wird, 500 Arbeiter des größten (englischen) industriellen Etablissements in Bulgarien, der dortigen Baumwollspinnerei, in den Ausstand getreten, an⸗ geblich, weil sich die Arbeiter weigern, der an sie gestellten An⸗ bease. auf eine bestimmte Unfallversicherung zu verzichten, Folge zu leisten. 83

Aus Omaha (in Nebraska) meldet „W. T. B.“, daß die Maschinisten der Union Pacific⸗Eisenbahn in den Ausstand getreten seien; in allen größeren und in pielen kleineren Werkstätten werde gefeiert, der Ausstand scheine ein allgemeiner zu sein.

Kunst und Wissenschaft. S

Nachdem die Jubiläumsfeier des Germanischen Museums in Nürnberg einen ebenso erhebenden wie glänzenden Verlauf ge⸗ nommen, mag kurz auch der Stiftungen und Geschenke gedacht werden, die der Anstalt anläßlich des Festes von nah und fern gemacht wurden. Der großartigen Gaben, die Seine Majestät der Kaiser mit der Sammlung von Nachbildungen der deutschen Kaisersiegel und Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗ Regent Luitpold von Bayern mit der Originalpartitur von Richard Wagner's „Meistersinger“ dem Museum zugewendet, wurde schon ebenso gedacht wie des Legats des Herin Karl von Faber in München in der Höhe von 500 000 und der Stiftung eines ungenannt bleiben wollenden Nürnbergers in Höhe von 10 000 Weiter hat das preußische Ministerium der geist⸗ lichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegen heiten in zwei riesigen Mappen 72 Meßbildaufnahmen des Geheimen Ober⸗ Bauraths Meydenbauer, welche Denkmäler aus dem westlichen Theil der preußischen Monarchie zur Darstellung hringen, überreicht. Die König⸗ lich württembergische Staatssammlung vaterländischer Alterthümer hat die Uebersendung einer Nachbildung der metallenen Grakplatte des Herzogs Eberhard im Bart in der Stiftskirche in Tübingen, die Großberzoglich badische Kunst⸗ und Alter⸗ thums⸗Sammlung eine solche des von Niclas von Leyen 1467 ge⸗ schaffenen Kruzifires auf dem Friedhof von Baden⸗Baden in Aus⸗ sicht gestellt. Die bayerische Regierung hat aufrerdem an⸗

ordnet, daß von der Königlichen Hof⸗ und Staatsbibliothek in München 160 Nürnberger Inkunabeln aus der. Jahren 1470 bis 1500 ungefähr ein Drittel dessen, wan, überhaupt in Nürnberg in jener Zeit gedruckt wurde an die P. ibliothek des Ger⸗ manischen Museums abgegeben werde. Unter den sonstigen der Bibliothek gemachten Zuwendungen mag die des Verlags von C. 8. Hirschfeld in Leipzig, der alle seine Verlagserzeugnisse, soweit sie das Museum interessieren, diesem zur Verfögzung stellte, und diejenige von . H. Ed. Heitz in - der vas kostbare Werk über die Pest⸗ blätter des 15. Jahrhunde cts scheakte, erwähnt werden. Ein groß⸗ artiges Legat hat der b⸗kannte Forscher und Sammler von Ex Ubris Karl Emich Graf zu Leiningen⸗Westerburg zugesagt, nämlich seine dgeute schon an 25 000 Stücke zählende Px Libris-Sam mlung. Von den der Sammlung vendeten Gahen sei in oesondere auf die vom Münchener Kunst⸗ "⸗—, veaeleeessecker. der sich fast ausnahmslos bet ’1 V

iesen. 6

Ecenso hat das Germanische National⸗Museum 8 —2 18 I.galt und Ausstattung bemerkenswerthe blrwoen gen, gecen Instituten, Museen, Untpersitäten und historisch⸗ Bereinen erhalten.

Auch zahlreiche Festgaben sind dem W. gseum 1 geun, von

denen folgende genannt sein mögen: 5 B⸗. und 4 Faherhäünderts von der Stadt Z1““ 2

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