1902 / 287 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Dec 1902 18:00:01 GMT) scan diff

8 602 588,— 30 707 205,—

5) durch Uebernahme der im Nachtrags⸗Etat vom 22. Juli 1896 angesetzten außerordent⸗ aus Anleihemitteln zu erfolgen hatte, auf den ordentlichen Eiaia— 6) m Etat für 1899 aus⸗ gebrachten Anleihezuschusses von aus den Mehreinnahmen bei 7) durch Mehreinnahmen aus Anlaß der Expedition nach Ost⸗Asien im Betrage von 4 252 238,91 Der Kurs, zu welchem die Schuldverschreibungen im Durchschnitt begeben sind, beträgt Reichsschukhklklt 99,0455 %, für die 3 ½ prozentige Reichsschuld. 101,10236 sodaß der Zinsfuß, zu welchem die Reichskasse den aufgenommenen Erlös zu verzinsen hat, sich

lichen Ausgaben, deren Deckung nur eventuell durch Deckung des i 8 den Ueber⸗ weeisungssteuern; sind 234 867 088,68 für die frühere 4 prozentige, jetzt 3 ½ prozentige für die 3 prozentige Reichsschuld 87,3661 „, für die frühere 4 prozentige, jetzt 3 ½ prozentige

Reichsschuld auf“ 3,5337 %, für die 3 ½ prozentige Reichsschuld auf 3,461838 für die 3prozentige Reichsschuld auf. 39938

berechnet.

Die thatsächliche Verzinsung des gesammten bis Ende September 1902 durch Begebung von Schuldverschreibungen reali⸗ sierten Anleihebetrags stellt sich im Durchschnitt auf 3,460 %.

8 b⸗ 8 4 8 1 . Literatur.

„Die Reform des höheren Schulwesens in Preußen“ betitelt sich ein soeben auf Anregung des Kultus⸗Ministers von W. Lexis in Verbindung mit einer Anzahl hervorragender Schul⸗ männer und Universitätslehrer herausgegebenes Buch (Verlag der Buch⸗ handlung des Waisenhauses in Halle a. S.; Pr. 12 ℳ, geb. 14 ℳ). weimal ist es in Preußen zu einer tiefgreifenden Reform des höheren Schulwesens unter der unmittelbaren Führung der Krone gekommen: das erste Mal unter Friedrich dem Großen nach der Festigung des Königreichs Preußen und das zweite Mal unter Kaiser Wilhelm II., nachdem Deutschland als geeinigtes Reich die ihm gebührende Stelle unter den großen Kulturstaaten eingenommen hatte. Das Buch be⸗ schäftigt sich mit dieser zweiten Reform; es soll gewissermaßen einen Kommentar zu dem Allerhöchsten Erlaß vom 26. November 1900 bilden und zeigen, wie dieser Erlaß eine seit Jahrzehnten gegen tief wurzelnde Traditionen sich durchsetzende Entwickelung zum Abschluß gebracht und die Grundlinien einer Neugestaltung des höheren Ünterrichtswesens gezogen hat, die bei voller Anerkennung der Be⸗ deutung der humanistischen Bildung den Bedürfnissen und Forde⸗ rungen des neuen Jahrhunderts gerecht zu werden versucht. Paul Heyse: San Vigilio. Illustriert von Fritz Reiß. Verlag von Carl Krabbe in Stuttgart. (Pr.: geh. 2 ℳ; geb. 3,50 ℳ) Das vorliegende Buch versetzt den Leser an die romantischen Ufer des Gardasees in das sonnige Gardone. Eine Verlobung, bei der sich nicht die „Rechten“ gefunden haben, steht im Mittelpunkt der Er⸗ zählung. Sowohl ihr malerischer Hintergrund, als die handelnden Personen treten gleich lebensfrisch und edel aus dem Rahmen der sonst mehr oder weniger alltäglichen Geschichte hervor. Endlich er⸗ scheint auch hier der „Rechte“ und macht, auf brausendem See, in schwankem Boot das Weib seiner Liebe nach dem romantisch einsamen San Vigilio rettend, sie frei und beide glücklich. .

Friedrich Spielhagen: Die schönen Amerikane⸗ rinnen. Illustriert von C. H. Kuechler. Verlag von Carl Krabbe in Stuttgart. (Pr.: geh. 2 ℳ., geb. 3,50 ℳ) Das Buch bietet eine Satire auf den mancher Orten herrschenden „Ausländer⸗Kultus“, die, in das Gewand eines Reiseerlebnisses gekleidet, sich innerhalb des Badelebens einer thüringischen „Sommerfrische“ abspielt. Trotz der etwas umständlichen Schreibweise und der bisweilen allzu gewaltsam konstruierten Episoden begegnet der Leser mancher typischen Figur und humorvoll geschilderten Situationen, die wohl geeignet sind zu interessieren, zumal der in einem Siege der Liebe über alle Ränke und Tücken ausklingende Schluß Fc befriedigen dürfte.

Süderssen. Roman von ilhelm Meyer⸗Förster. (Stuttgart, Deutsche Verlags⸗Anstalt.) Pr.: geh. 3 ℳ, geb. 4 Dieser neueste Roman des namentlich durch sein Schauspiel Alt Heidelberg“ bekannten Schriftstellers versetzt den Leser in die Welt Börse, deren Vorgänge er sachkundig und

des Turfs und der

mit lebensfrischer Charakterisierung zu schildern weiß. Er ent⸗ rollt dabei gleichzeitig in fesselnden Bildern die ver⸗ fehlte Existenz eines Sportsman sowie dessen unglückliche

Liebe zu der Tochter seines geldstolzen Protektors, deren junges Leben durch den Todeskeim einer unheilbaren Krankheit dahinsiecht. Trotz des tragischen Ausgangs der wechselvollen Handlung entbehrt diese nicht humoristischer Episoden und bietet eine interessante Bereicherung zu den bisherigen Werken des talentvollen Verfassers.

„Laternen brennen!“ Novellen von Fr. Freiherrn von Dincklage. Verlag von Gerhard Stalling in Oldenburg i. Gr. pr 3 ℳ, geb. 4 % Die fünf in der vorliegenden Novellen⸗ ammlung enthaltenen Erzählungen „Im Nebel Der wilde Cloppen⸗ burger Gesa Schnee Der alte Coo B. H. G. und Halb Storks“ zeigen sämmtlich die bekannten Vorzüge des Autors. Sie erhellen die interessanten, vielfach dem Seelehen und Offiziers⸗ kreisen entlehnten Schilderungen, wie die „Positionslaternen“ der Schiffe deren Kurs. Sie bestehen vornehmlich in der Darbietung einer

esunden literarischen Kost, die in ungekünstelter, bald harmlos heiterer,

kbald ernst gediegener Form verabreicht wird. Die ganze Anlage ist wohldurchdacht, und wenn sich die Konflikte lösen, brennen die geistigen „Lichter“ doppelt hell. Jeder Leser erkennt dann befriedigt den ziel⸗ bewußten Kurs und die Nutzanwendung des Ausgucksrufes „Laternen brennen“ auf manche kritischen Lagen im Menschenleben.

Rauschende Palmen. Bunte Erzählungen und Novellen aus der Südsee. Von Richard Deeken. Mit vielen ganzseitigen Illustrationen. Verlag von Gerhard Stalling, Oldenburg i. Gr. Preis brosch. 3 ℳ, geb. 4 ℳ%ℳ Der um die deutsche Kolonialsache verdiente Verfasser bietet in dem hübsch ausgestatteten Bändchen zwölf Erzählungen aus der farbenprächtigen, durch ihre Natur wie ihre Be⸗ wohner gleich interessanten Inselwelt Polynesiens. Die Erzählungen zeugen von feinem Naturempfinden und einer guten Beobachtungsgabe; der Umstand, daß der Verfasser die Gegenden und Zustände, die er schildert, aus längerer persönlicher Beobachtung kennt, verleiht dem Buch einen Werth über die reine Unterhaltung hinaus, die es gewährt.

Im Verlage von Fr. Bahn in Schwerin i. M. sind zwei Bücher voon Johannes Dose auf dem Weihnachtsmarkt erschienen, die sich ihres von echt religiösem Geist getragenen Inhalts, ihrer guten Charakter⸗ und Zeitschilderungen wegen zu Weihnachtsgeschenken für die reifere Jugend wohl eignen. Das eine, „Des Kreuzes Kampf ums Dannewicke“, schildert die Gewinnung der Nordmark für das Christenthum, das andere, „Der Kirchherr von Westerwohld“, st eine anschauliche Erzählung aus der Zeit des Unterganges des

8

8 Nordstrandes. „— Kurt Toeppen: „Ali, der ostafrikanische See⸗ räuber“. Erzählungen aus dem Seeräuberleben der Lamu⸗Leute

ist in der Absicht geschrieben, der heranwachsenden Jugend zu erzählen, wie der afrikanische Eingeborene spricht, lebt und denkt. Der Ver⸗ fasser hat mit den Eingeborenen lange gelebt und deshalb ist er auch im stande gewesen, eine Seeräubergeschichte zu schreiben, die trotz aller Abenteuerlichkeit zum größten Theil wirkliche Erlebnisse schildert. Es ist keine Geschichte nach dem Rezept der Seemannsgeschichten, wie sie häufig von Leuten geschrieben werden, die niemals Salzwasser ge⸗ rochen haben, sondern ein auf eigener Anschauung des Ver ass be⸗ ruhendes Sittenbild aus dem schwarzen Erdtheil, ein Stück Leben aus

8

(geb. 5 ℳ, Verlag von Dietrich Reimer, Berlin). Das Werkchen

der Zeit kurz vor der Niederwerfung des Aufstandes in Deutsch⸗

Ostafrika. 8 „Durch Indien ins verschlossene Land Nepal. Ethnographische und photographische Studienblätter von Dr. Kurt Boeck. Mit 36 Separatbildern, einem Panorama und 240 Ab⸗ bildungen im Text, sämmtlich nach photographischen Aufnahmen des Verfassers, sowie einer Kartenskizze. (Preis: in elegantem Leinenband 10 ℳ) Verlag von Ferdinand Hirt u. Sohn in Leipzig) Der bekannte Kenner und Erforscher Mittel⸗Asiens hat im vorliegenden Buche das Ergebniß seiner Erfahrungen auf seinen in den 1890 er Jahren durch Britisch⸗Indien und das für den Europäer fast unzugängliche Himalaja⸗Königreich Nepal unternommenen Reisen niedergelegt. In einer Fassung, die Unterhaltung mit Belehrung verknüpft, versteht er es, in einer für jedermann leicht verständlichen und spannenden Weise ein Kulturbild der von ihm besuchten Länder und Völker zu gebfn, das durch die vielen dem Text beigefügten Illustrationen an eiz und Anschaulichkeit noch gewinnt. Weder als chronologisch ge⸗ ordnetes, ermüdendes Reisetagebuch, noch als erschöpfende wissenschaftliche Abhandlung, sondern in Form eines Spazierganges durch die wichtigsten Gebiete Indiens, vom Süden Ceylons bis hinein in das Herz Nepals, wird dieses Skizzenbuch dem Leser geboten. In buntem Wechsel bietet es in zwanglosem, oft humoristisch, ja selbst satirisch gefärbtem Plauderton Erlebnisse und Beobachtungen in Verbindung mit den erwähnten Bildern, die um so werthvoller sind, als sie nicht aus den Musterbüchern der Kunsthandlungen zusammengesucht, sondern durch⸗ weg von dem Verfasser selbst aus dem Leben herausgegriffen und photographisch festgehalten sind. Die gediegene und geschmackvolle Ausstattung, welche der Verlag dem Werk hat zu theil werden lassen, dient ihm auch äußerlich als gute Empfehlung.

Völkerkunde in Charakterbildern. Von Leo Fro⸗ benius. Mit über 700 Abbildungen im Text und auf Tafeln. Eleg. geb. Preis 15 Verlag von Gebrüder Jänecke in Hannover. Das Buch will mit Wort und Bild eine populäre Einführung in die ethnographische Wissenschaft bieten. Die Völker aller Erdtheile werden in ihrem Sinnen und Trachten, ihrem Thun und Treihen, ihren Lebensanschauungen, ihrer Kunstfertigkeit vorgeführt. Die Schilderungen sind auf wissenschaftlicher Grundlage aufgebaut und be⸗ friedigen daher nicht allein die heranwachsende Jugend, sondern auch erwachsene Leser.

L. von Seydlitz'sche Geographie. Ausgabe C. Großes Lehrbuch der Geographie. 23. Bearbeitung besorgt unter Mitwirkung vieler Fachmänner von Professor Dr. E. Oehlmann. Verlag von

Ferdinand Hirt Breslau (5,25 ℳ). Das weitverbreitete, vorzüg⸗ liche Lehrbuch hat in der vorliegenden Neuauflage eine bedeutende und dankenswerthe Vermehrung des Anschauungs⸗

stoffes (Bilder, Karten, mathematische Figuren) erhalten. In textlicher Beziehung ist die mathematische Geographie in zwei Theile gegliedert, indem die astronomische Geographie gesondert behandelt wurde, eine Anordnung, die durch Entlastung der allgemeinen Erdkunde den Lernenden von Nutzen sein dürfte; auch die Handels⸗ geographie hat eine sachkundige Neubearbeitung erfahren. Die Aus⸗ stattung des Buches sowie die Hervorhebung des Wichtigsten durch besonderen Druck erhöht die Brauchbarkeit dieses mit Recht beliebten Lehrmittels, das Zuverlässigkeit mit Anschaulichkeit und lebendiger

Darstellung auf das glücklichste verbindet. 11“ 1 1““ Kurze Anzeigen et. erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten eibt.

Wie der Peter am Kreuzweg. Roman von C. Teja. 2,50 Leipzig, Hermann Seemann Nachfolger.

Gesina Erdrückt. Zwei Erzählungen von Ida Boy⸗Ed. 2 Leipzig, Hermann Seemann Nachfolger.

Stephan Henlein. Roman von Lu Volbehr. 2 Leipzig, Hermann Seemann Nachfolger.

La mère de Goethe d'après sa correspondance, par Paul Bastier Lector à Puniversité de Koenigsberg. Paris, Perrin & Cie.

Ringel Reihe Rosen Reigen. Idyll aus der guten alten Zeit von Leo Frobenius. 2. Aufl. 2 Leipzig, Hermann Seemann Nachfolger.

Weltreise⸗Skizzen. Von Dr. med. A. Lurz. 5. Liefg.: Von San Francisco bis New York. Dresden, Wilhelm Baensch.

Die Völker der Erde. Von Dr. Kurt Lampert. Eine Schilderung der Lebensweise, der Sitten, Gebräuche, Feste und Zeremonien aller lebenden Völker. Mit etwa 650 Abbildungen nach dem Leben. Vollständig in 35 Lieferungen à 0,60 Lfg. 19 bis 22. Stuttgart, Deutsche Verlags⸗Anstalt.

Die vier Evangelien nach der deutschen Uebersetzung D. Martin Luther’s. Mit über 300 Bildern nach deutschen, italienischen und niederländischen Meisterwerken des 14. bis 16. Jahr⸗ hunderts. Preis 15 ℳ, früher 48 Gera⸗Untermhaus, Fr. Eugen Köhler's Verlag.

Aesthetik der deutschen Sprache. Von Dr.

Weise. Gebd. 2,80 Leipzig, B. G. Teubner. 1“ 8 S2 8 Haäandel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Kohlenversorgung Berlins in den Monaten Januar bis Oktober 1902.

8.

Oskar

J b 3en Januar bis anuar bis Oktober Oktober

t t t a. Zufuhr an den Eisenbahnstationen und 88 innerhalb des Weichbildes von Berlin (abzüglich des Versands).

Steinkohlen, Koks und Briquets:

englische 31 548 310 264 amerikanische. 285 4 335 westfälische. 18 661 142 080 sächsische .. 965 15 318 oberschlesische . . 89 607 866 384 niederschlesische . 24 483 180 207

zusammen . 165 549 1 518 588

Braunkohlen und Briquets:

böhmische . . . 2 247 17 553 35 426 preuß. g. 101 564 763 045 832 400 u. sächs.] Kohlen . 530 6 683 11 315

zusammen . . 104 341 787 281 879 141.

b. Zufuhr an den Eisenbahnstationen und Häfen außer⸗ halb des Weichbildes von Berlin (abzüglich des Versands). Steinkohlen, Koks 8

und Briquets: 3 englische 2 295 79417 100 435 westfälische. 5 069 62 420 92 518 fächsische .. 90 988 309

vbeeschieshche 8 54 880 603 862 517 068 niederschlesische 5 498 98 141 93 961 zusammen. 67 832 844 828 804 289 Braunkohlen und 8 Briquets: 8 böhmische ““ 1 442 11 655 19 89c3 preuß. Briquets 35 773 230 92 229 915 u. sächs.] Kohlen . 115 7 589 10 182 zusammen. 37 330 250 186 259 990

uhr von Seidenwag

is Oktober 1902. 88 Die Ein⸗ und Ausfuhr Großbritanniens in Seidenwaaren erre

während der ersten zehn Monate des laufenden Jahres und der bheiden

Großbritanniens Ein⸗ und Aus in den Monaten Januar

Vorjahre nachstehende Werthe:

1939Z8 ESESinfuhr; 1“ 1 Seidenstoffe (Broadstoffe) 6 293 788 5 942 338 4677995 Bänder aus Seide und Satin. 2 049 442 1 898 604 2231 679 Andere Bänder . . . . . . 3 287 3 413 5 738 Sonstige Seidenwaaren. 3 992 476 3 594 215 4577 108 Zusammen. . 12 338 993 11 438 570 11 492520 Ausfuhr: 2 2 Stoffe aus Seide und Satin. 461 735 431 276 403 125 Tücher, Schärpen, Shawls. 214 489 158 875 111 920 Bänder aller Art . . . . 48 632 24 182 25 230 ede 11““ 81 182 63 908 Andere Waaren aus reiner Seide 148 290 153 44 172 036 Halbseidene Stoffe. . 8388 801 372 854 320 524 Zusammen. 1 386 750 1 221 823 1 156 787 Wiederausfuhr fremder Waaren: Stoffe. 3 400 693 440 014 447 672 Bänder— 235 987 273 304 307 859 Andere Seidenwaaren. 113 497 130 648 144 442 öZusammen. 750 177 843 906 899 973

(Bulletin des Soies et des Soieries.)

Außenhandel Frankreichs in den Monaten Januar bis Oktober 1902. Am auswärtigen Handel Frankreichs waren in den Monate Januar bis Oktober 1902 (und 1901) hauptsächlich folgende Länder

betheiligt: 8 Einfuhr Ausfuhr 1902 1901 1902 1901 Werth in tausend Franken Rußland 170 205 180 992 32 111 33 645 Großbritannien . 478 548 488 679 1 067 815 995 109 Deutschland 336 627 322 504 399 593 367 924 Belgien. 289 486 297 845 518 330 457 661 Schweiz 83 780 83 798 192 583 174 681 Italien. 118 031 116 204 136 622 127 000 Spanien . 131 518 125 233 104 375 1000 Oesterreich Ungarn 60 680 72 491 24 196 16 860 Fürkei .. 84317 65957 35 722 390 Vereinigte Staaten von Amerika . 347 246 372 081 195 167 198 877 Brasilien. 71 205 57 110 27 267 32 448 Argentinien 196 273 230 290 34 943 42 317 Andere Länder 1 257 894 1 197 509 699 011 707 829 Zusammen 3 626 310 3 630 693 3 467 755 3 294 748.

Ein⸗ und Ausfuhr der wichtigeren Handelsartikel erreichten i den ersten zehn Monaten des Jahres 1902 (die Zahlen für 1901 8 8 Klammern angegeben) die folgenden Werthziffern in tausend ranken: Einfuhr: Getreide und Mehl 130 551 (155 167) Reis 35 887 (24 102) Tafelobst 25 819 (19 626) Wein 74 084 (71 897) Kakao 27 407 (25 742) Kaffee 75 459 (73 241) Schlachtvieh 43 677 (36 002) Käse und Butter 43 983 (44 896) Rohe Häute und Felle 131 104 (126 599) Wolle 317 102 (399 909) Rohe Schmuckfedern 29 759 (32 065) Seide und Floretseide 223 749 (224 659) Jute 29 947 (24 394) Flachs 71 564 (55 876) Baumwolle 190 383 (179 609) Lumpen und Holzstoff 45 295 (39 415) Chilesalpeter 40 739 (45 464) Oelsämereien und Früchte 205 151 (187 298) Roher Kautschuk und Guttapercha 44 825 (41 684) Bauholz 104 319 (108 013) Faßdauben 27 156 (31 227) Petroleum und Schieferöl 35 604 (34 840) Srein⸗ kohlen und Koks 265 272 (281 196) Erze aller Art 66 359 (723 264) Kvupfer 75 768 (65 803) Gewebe aus Seide und Floretseide 60 459 (58 202) Desgl. aus Wolle 35 912 (32 091) Desgl. aus Baumwolle 39 955 (37 293) Papier, Pappe, Bücher und Stiche 34 778 (30 162) Leder 26 990 (25 833) Maschinen 94 054 (105 2800. . Ausfuhr: Gewebe aus Seide und Floretseide 258 787 (233 307 Desgl. aus Wolle 186 868 (185 755) Desgl. aus Baumwolle 141 748 (141 099) Wollengarn 26 772 (19 359) Leder 88 438 (93 261) Lederwaaren 54 739 (58 735) Bijouteriewaaren, ver goldete und versilberte Waaren 26 072 (32 711) Maschinen 44 472 (46609) Wagen 40 148 (24 711) Modewaaren und künstliche Blumen 118 544 (109 683) Damenkleider 83 702 (73 107) Bücher, Stiche und Lithographien 32 757 (31 052) Glas Krystallwaaren 29 405 (33 103) Wein 191 806 (183 038) Branntwein, Spiritus und Liqueur 28 527 (32 249) Roher Zucker 36 436 (69 951) Raffinierter Zucker 38 026 (43 750) Seeffische und Fischmarinaden 29 495 (27 018) Butter 55 125 (48 407) Erze aller Art 36 031 (28 473) Gußeisen, Schmiedeeisen und Stahl 39 574 (19 610) Kupfer und Kupferlegierungen 27 689 (25 381) Lumpen und Holzstoff 30 470 (26 22) Rohe Häute und Felle 119 127 (117 004) Wolle 183 657 (134 161) Rohe Schmuckfedern 29 859 (23 374) Seide und Floretseide 110 910 (97 717). (Documents Statistiques sur le GCommerce de la France.)

und

Die Kupfergruben der Dobrudscha.

1“

Im vergangenen Sommer hat wieder fremdes und besonders englisches Kapital sich für die Kupferminen in der Dobrudscha iu interessieren begonnen. Die Tharsis Sulphur and Copper Company Ltd. in Glasgow hatte einen Ingenieur nach Rumänien entsand um die Kupfergruben in der Dobrudscha untersuchen zu lassen. Die Kupfer führende Gegend bildet ein Dreieck, welches als Basis die Donaulinie zwischen Macin und Tulcea hat, während die Schenke von zwei von Macin einerseits und von Tulcea andererseits nach Hrnahgt gezogenen Linien gebildet werden. Die Erploratione aaben vornehmlich an vier Punkten stattgefunden, welche als Aus gangspunkte einer bergmännischen Ausbeutung dienen können; es sin dies: Balabancea, Islam Geaferca, Carapelit und Altantepe. Die Konzession für den Betrieb der Kupferminen in Balabancea ist a einen Unternehmer Namens Donarino Bafarabeano, ertheilt worden während die übrigen drei Konzessionen von dem Bukarester Fabrikanten E. Wolff erworben worden sind.

Die Ausdehnung der Erzgänge in Balabancea und Ielam Geaferca ist zur Zeit noch nicht genau ermittelt; „Proben aus ber⸗ schiedenen Lagen sollen 4 bis 20 % Kupfergehalt ergeben haben. I Carapelit und Altantepe sollen verschiedene Gänge bis zu Am. mfcht gert besitzen und Proben von 4 bis 16 % Kupfergehalt ge⸗ liefert haben.

Vor der Hand soll indessen das englische Projekt bis auf weiteres aufgegeben sein, angeblich, weil die Fabrikanlagen der Glasgower Gesellschaft für die unter dem Namen Pyrite bekannten Kupfer⸗ vorkommen (Schwefel) eingerichtet sind und die rumänischen Funde Carbonate (Schiefer) ergeben haben. Nach Ansicht von Fachleuten sollen indessen die Kupfervorkommen in der Dobrudscha Beachtung verdienen. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Bukarest.)

(Schluß in der Zweiten Beilage.)