1903 / 66 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

berg (nl.) und Hirt (kons.), die

zu leisten.

verhand ehan

nach absolut notwendig ist zu einem gedeihlichen

Bei dem Kapitel „Kunst und Wissenschaft“ spricht 8 Abg. Dr. Lotichius (nl.) seine Freude darüber aus, daß für die Königliche Bibliothek und die Akademie der Wissenschaften ein neues Gebaude erbaut werden solle, und daß die Stadt Berlin jetzt weit mehr für die Kunst tue als früher.

Abg. Metger (nl.) beklagt, daß der Raummangel in der Nationalgalerie den Ankauf neuer Gemälde erschwere.

Abg. Schmitz⸗Düsseldorf (Zentr.) befürwortet, die Provinzen an dem v. der reichen Schätze der Berliner Kunstsammlungen teilnehmen zu lassen. Die Kunst müsse dem Volke nahe gelegt werden.

Generaldirektor der Königlichen Museen Dr. Schöne: In das

riedrichs⸗Museum sollen die gesamten Sammlungen der christlichen

eit bis 1800 kommen, also die sogenannte Gemäldegalerie. In einiger Zeit wird allerdings in unseren Museen kein Platz mehr vor⸗ handen Fiit Weniger geeignete Objekte werden ausgeschieden werden. Den Wünschen der Provinzen nach Abgabe von Kunstschätzen wird nach Möglichkeit stattgegeben. Den Antauf der besten zeitgenössischen Gemälde zu bewirken, ist mit Schwierigkeiten verbunden, bleibt aber i nser Ziel. 8 8 8 8 ieeege ses Sice (kons.) hält es für richtig, einen Erweiterungs⸗ bau für das Museum für Völkerkunde herzustellen.

Generaldirektor der Königlichen Museen Dr. Schöne spricht die Hoffnung aus, daß in nicht zu ferner Zeit die Raumfrage in befriedi⸗ gender Weise werde gelöst werden. *

Abg. Freiherr von Wangenheim (kons.) wünscht eine Reno⸗ vierung der Marienkirche in Stargard.

Abg. von Riepenhausen kkonf.) schildert die Schwierigkeiten, die sich der Renovierung der Nikolaikirche in Stralsund entgegen⸗ gestellt hätten. . w Ein Regierungskommissar sagt zu, daß man dem Wunsche des Abg. Freiherrn von Wangenheim näher treten werde, sobald sich die Kosten übersehen ließen. Die Klagen über den baulichen Zustand der Nikolaikirche in Stralsund seien berechtigt, aber die Wiederher⸗ stellung der dort befindlichen mittelalterlichen Malereien könnte nur einem ersten Künstler übertragen werden. Wenn die Kosten von den Beteiligten nicht aufgebracht werden könnten, werde ein Staatszuschuß gewährt werden. .

Abg. Kreitling (fr. Volksp.): Die Stadt Berlin hat seit Jahren einen Fonds von 100 000 in ihren Etat, eingestellt, der dielfach nicht verwendet werden konnte; so ist z. B. der Märchen⸗ brunnen nicht zur Aufstellung gelangt. Wir sind gar nicht in der Lage, die Kunstdenkmäler zu bestimmen, die wir wünschen, wir müssen sogar solche als Geschenk annehmen, die wir gar nicht haben wollen. Berlin kann 8 nicht dafür bluten, daß es die Reichshauptstadt ist. Die rheinischen Städte tun auch nichts für die Kunst, wenigstens nicht in dem Sinne, wie man es jetzt von Berlin verlangt.

Das Kapitel wird bewilligt. Darauf vertagt sich das Haus.

Schluß der Sitzung um 10 ¾ Uhr. Nächste Sitzung: Dienstag, 11 Uhr. (Fortsetzung der zweiten Beratung des Etats des Ministeriums der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.)

46. Sitzung vom 17. März 1903, 11 Uhr.

Die zweite Beratung des Entwurfs des Staatshaus⸗ haltsetats für das Rechnungsjahr 1903 wird im Etat des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten, und zwar im Ausgabekapitel „Kunst und Wissenschaft“, fortgesetzt.

Ueber die Erledigung einer Reihe von Titeln dieses

Kapitels ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

NH

Die dabei auszugsweise mitgeteilte Erwiderung des Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und MediY inalangelegenheiten Dr. Studt auf die Ausführungen der Abgg. Seydel⸗Hirsch⸗ für den Schutz der Kirche Wang im Riesengebirge eintraten, hatte folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Die begeisterten Schilderungen von den Reizen des Riesengebirges, die die beiden Herren Vorredner als meine schlesischen Landsleute hier entworfen haben, finden in meinem Herzen um so lebhafteren Wiederhall, als meine schönsten Jugenderinnerungen

sicch an dieses herrliche Gebirge knüpfen. Ich bin gern bereit und habe schon dazu die nötigen Schritte getan, um im Einvernehmen mit den beteiligten Ressorts die Möglichkeit zu erwägen und tunlichst

herbeizuführen, daß das Enteignungsgesetz gegenüber dem Vorgehen des Nachbars der Kirche Wang zur Anwendung gelangt. (Bravo!)

Ob das überhanpt möglich ist und mit welchem Erfolge, ist zur Zeit nicht zu

übersehen. Sollte der Erfolg ein negativer sein, 8 bin

r it, in weitere Erwägungen der Frage einzutreten, ich ahe von den Herrn Vorrednern betonten Zweck S 1 emacht werden können. Aber, meine Herren, ich mache verfügbar 85 aufmerksam, daß es Sache der Beteiligten sein wird, zugleich dar ich diligentiam zu prästieren und einen tunlichst großen 8 dem wie es scheint, nicht unerheblichen Kostenbedarf

eitrag .

gu der Forderung für den Ankauf 8 Gröfkece e

Ar deis en Grundstücks Pariser Platz 4, das soll, berichtet

Arnim 1 der Akademie der Wissenschaften dienen soll, vlichns⸗ grünbfen 8— Friedbe rg (nl.) eingehend über die Komn

ungen. s.): Vor drei Jahren kauften wir

Z Pappenheim (kons.); V ifclsfreien Ansicht der

das Tncg van heh an, auf dem nach der zweifelsfkeien nobwendig

b 2 en 8 w ür die Errichtung aller notwendigen Ferieamg. gggegenn, Hlis ste. auch der Königlichen Biblioth, k,

8 üt 6 figd Follte Der Miistrepihdent wölle Feag shee, de Calesühgen 1 haben meine Freunde manche

t ärungen der I9 1Sgs enn ET1“ und der Forderung zugestimmt. Jetz

e uns damals e ie Regierung und sagt uns, daß sie un 8 drei be hat. Wir siehen wieder vongeen van vän Plee 81 Regernn ine aan 8 Universität zu öö gefunden haben, daß die Bi der lniverstttr anvecen delar geesh n Regie 5 darauf nicht geben lassen, denn aeatehs ger 889 8 ahn ier i 8p erörtert worden. 8 h its vor 30 Jahren hier im⸗ Ferden. der Vorbereitung so großer Bau n 8 Jahre so, im näͤchsten oßer Summen, die die Regiern ng esem 8, im naösihn sa gec begründet, muß das Vertrauen erschüttern, Ienetaeti es mit der Regierung. „Der Not gehorchend, dee She Heulea,hen muß ich für die Forderung Fnmen deni ncg veben uns derh unseren vorsührigen Seefee. Feich 8 1”g- wird andere Ka 6 eine Anzahl meiner Freunde Umgan des Arnimschen deforderie 1 1hneg ist; von sachberständiger Seite ist mir als ungenügend bejeichnet worden. Minister der geistlichen, Unterrichts⸗

angelegenheiten Dr. Studt:

eweiteres zu b Meine Herren! Ich 88 85 etwas peinliche ist. Sie ist pein⸗

e 1gg hes einem veränderten or drei in Aussicht ge 89 für die n Staatsregierung, weil sie an das hohe Haus

und Medizinal⸗

daß die Situation in

Anträge gestellt hat, welche von dem Abg. von Pappenheim soeben als Zumutungen charakterisiert worden sind. Meine Herren, ich will auf den Ton dieser Kritik nicht eingehen und erkläre meinerseits ohne weiteres, daß es selbstverständlich für die Königliche Staatsregierung nicht leicht war, die von dem Herrn Abgeordneten geschilderte Zu⸗ mutung an dieses hohe Haus zu stellen. Es ist das auch erst nach mehrjährigen gründlichen Erwägungen der Sache geschehen. Wenn nunmehr nach der einen oder anderen Richtung eine etwas über⸗

raschende Aenderung des Programms eingetreten ist, so muß ich für mein Ressort nicht nur das „errare humanum“ in Anspruch nehmen, sondern auch dem hohen Hause zur

Erwägung stellen, daß bei so umfassenden Projekten doch im Laufe der Zeit namentlich auf Grund der speziellen Veranschlagung leicht eine Aenderung eintreten kann. Die Königliche Staatsregierung würde vor einer schweren Verantwortung stehen, wenn sie in einem solchen Falle nicht nach gewonnener besserer Erkenntnis Abänderungs⸗ vorschläge unterbreiten wollte.

Also so liegt die Sache, meine Herren. In dieser überaus wich⸗ tigen, einen sehr großen Kostenbedarf beanspruchenden Angelegenheit darf sich die Staatsregierung darauf berufen, daß schon seit drei Dezennien der Gedanke besteht, das sogenannte Akademieviertel ganz zu Bibliothekzwecken in Anspruch zu nehmen. Es lag hierbei aber sehr nahe, auch in nähere Erwägungen darüber einzutreten, ob nicht, wenigstens vorläufig, noch andere Institute darin Unterkommen finden müßten, namentlich angesichts des Umstandes, daß die neuzuschaffenden Räume zunächst nicht im vollen Maße durch die Bibliothek in An⸗ spruch genommen werden, da es sich vielmehr für letztere auch um die Befriedigung des Zukunftsbedürfnisses handelt.

Meine Herren, ein Patent beansprucht die Unterrichtsverwaltung durchaus nicht für den Gedanken, daß das gesamte Akademieviertel für die Zwecke der Bibliothek verwendet werden soll. Der Gedanke ist im Jahre 1875 aufgetaucht, ist dann weiter verfolgt worden, und es haben nachher die Meinungen geschwankt; es sind namentlich aus diesem hohen Hause sehr begründete Vorschläge an die Königliche Staatsregierung herangetreten, welche eine Aenderung des Programms als notwendig erscheinen ließen.

Nun gebe ich zu, daß, wenn dasjenige, was wir jetzt dem hohen Hause vorschlagen, in irgend einer Weise entweder erhebliche Mehr⸗ forderungen bedeutete oder etwas Minderwertiges oder nur etwas Gleichwertiges wäre, die an Sie gestellte Zumutung zweifelhafter Natur wäre. Aber, meine Herren, ich stehe vor Ihnen mit dem guten Gewissen, daß der Vorschlag, der Ihnen jetzt unterbreitet ist, nach den verschiedensten Richtungen hin als einwandfrei, als etwas Besseres und als erhebliche Mehraufwendungen nicht er⸗ fordernd bezeichnet werden kann. Meine Herren, ich gestatte mir namentlich darauf hinzuweisen, daß eine ganz entschiedene Verbesserung des bisherigen Zustandes schon darin liegt, daß nun die Institute, die in diesem Akademieviertel untergebracht werden sollen, einen einheit⸗ lichen Charakter aufweisen, sehr zum Vorteile derer, die auf die Be⸗ nutzung dieser Einrichtungen angewiesen sind.

Das gilt in erster Reihe von der großen Königlichen Bibliothek, die dort untergebracht und möglicherweise später einmal als Präsenz⸗ bibliothek konstruiert werden soll. Es gilt in zweiter Reihe von der Universitätsbibliothek, die einmal eine Ergänzung der großen König⸗ lichen Bibliothek bildet, andererseits aber in ihrer Benutzbarkeit wesentlich dadurch gefördert wird, daß die Königliche Bibliothek für diejenigen Universitätsangehörigen, die die Universitätsbibliothek be⸗ nutzen, in sehr bequemer Weise gleichzeitig mitbenutzt werden kann. Es gilt dies aber nicht minder von der Akademie der Wissenschaften, welche fortwährend in ihren wichtigen und umfangreichen Arbeiten auf die Benutzung beider Bibliotheken angewiesen ist. So wird auf diese Weise für diese drei großen Institute ein einheitlicher Raum unter einem Dache geschaffen.

Wenn nun, meine Herren, der Hauptvorwurf darauf gerichtet wird, daß jetzt die Akademie der Künste aus diesem Viertel entfernt werden soll, so glaube ich, daß der Gedanke sich sehr wohl recht⸗ fertigen läßt. Die Akademie der Künste, welche große Ausstellungs⸗ räume braucht, würde ganz unverhältnismäßig viel Raum in dem Akademieviertel in Anspruch nehmen und infolgedessen die bessere Verwendbarkeit und Ausnutzung des Viertels erheblich beeinträchtigen. Dieser Gedanke ist nicht gleich von vornherein und namentlich vor zwei und drei Jahren noch nicht ausreichend in Berück⸗ sichtigung gezogen worden, weil die Akademie der Künste ein gewisses Jus quaesitum darauf hat, an einer hervorragend begünstigten Stelle der Haupt⸗ und Residenzstadt einen Ausstellungs⸗ platz, der dem Publikum leicht zugänglich ist, zu besitzen und dauernd zu behalten. Wenn es sich jetzt ermöglichen läßt, für diese Akademie einen geeigneten Unterkunftsraum anderweitig zu schaffen, so ist das, wie ich glaube, nur mit Genugtuung zu begrüßen. Wie ich hierbei besonders hervorheben möchte, bietet das zur Erwerbung für die Akademie der Künste in Aussicht genommene Arnimsche Palais den großen Vorteil, daß eine Reihe von Verwaltungsräumen darin unter⸗ gebracht werden kann, und gewährt außerdem die Möglichkeit, neben einem einwandfreien großen Ausstellungsraum noch kleinere Räume für die Unterbringung der Kunstobjekte usw. zu schaffen, die jetzt fehlen. Wollte man alle diese Ansprüche in dem Akademieviertel befriedigen, dann kämen die wesentlichsten Zwecke nämlich die der Bibliothek, zu kurz. Das ist auf Grund Erwägungen festgestellt worden, und, meine Herren, ich will es 85 als das Ei des Columbus bezeichnen, aber daß damit erhebliche 88 teile verbunden sind, wird wohl niemand mehr leugnen können, nachden

den Beweis geführt haben, die technischen und sonstigen Darlegungen daß es sich in der Tat i in dieser Beziehung nunmehr i reies Projekt handelt. . finanziellen Effekt anbetrifft, so 8 88 8— gehenden Darlegungen des Herrn Referenten Sie hoffen 3 8 8 er Ueberzeugung geführt, daß die Opfer, die Ihnen zugemutet werden, durchaus nützlich angebracht sind. Ich glaube mich der Hoffnung hin⸗ geben zu können, daß weitere erhebliche Opfer dem Landtage auch später nicht werden zugemutet werden. 8

Es ist unter 2 darauf hingewiesen worden, welche Institute vor⸗ läufig in den einstweilen zu Bibliothekzwecken nicht benutzten Räumen untergebracht werden sollen. Es wird in der Beziehung vielleicht noch ein weiteres Programm aufgestellt werden, dessen heutige Erörterung aber zu weit führen würde. Ich hoffe, daß ein Ausweg gefunden werden kann, um auch für die Unterbringung anderer Institute dem Lande nicht weitere Opfer zuzumuten.

gebnis berücksichtigen, welches von dem Herrn Referenten Ihnen ein⸗ gehend vorgetragen worden ist, so darf ich wohl die Bitte aussprechen, daß Sie alle weiteren Bedenken freundlichst fallen lassen. Ich wieder⸗ hole nochmals, daß die Situation für die Königliche Staatsregierung, wenn man die nackte Tatsache in Betracht zieht, daß es sich um wesentliche Aenderungen des bisherigen Projekts handelt, in der Tat keine angenehme ist. Aber, meine Herren, andererseits sind wir auch in der glücklichen Lage, Ihnen nicht bloß ein technisch, sondern auch künstlerisch ein⸗ wandfreies, von den Mitgliedern der Budgetkommission als solches anerkanntes Bauprojekt unterbreiten zu können. Namentlich auch von diesem letzteren Gesichtspunkte aus sehe ich der Entscheidung des Hauses mit einiger Beruhigung und Hoffnung entgegen. (Bravo!)

Abg. Dr. Sattler (nl.): Ich freue mich, daß wir endlich die erste Rate zum Neubau der Königlichen Bibliothek, der äußerst not⸗ wendig ist, in den Etat einstellen konnten; ich hoffe, daß der Erfolg ich einstellen wird. Die Begründung der orderung vor drei Jahren steht mit den heutigen Darlegungen des7 inisters in Widerspruch, das hat ja auch der Minister zugegeben, aber in der menschlichen Natur ist es begründet, daß man einen Plan, den man durchsetzen will, mit aller Wärme verteidigt. So ist es der Regierung vor drei Jahren gegangen, obwohl ihr damals schon vielleicht das jetzige Prolekt auch lieber gewesen wäre. Der neue Plan ist gut und zweckmäßig, das ist ausschlaggebend. Die beiden großen Bibliotheken kommen auf denselben la, das ist ein glücklicher Gedanke. Die Kosten scheinen mir nicht zu hoch zu sein im Vergleich mit den Vor⸗ teilen, die der neue Plan bietet, und deshalb empfehle ich Ihnen die

Bewilligung der Forderung. Hbernarat Dr. Germar widerlegt die

Wirklicher Geheimer finanziellen Bedenken, die gegen das neue Projekt geltend gemacht

worden sind. .

Abg. Dr. Dittrich (Zentr.): Die Akademie der Künste hätte zwar in dem bisherigen Gebäude bleiben können, da die Verwaltungs⸗ räumlichkeiten ausreichend gewesen wären, zur Veranstaltung von Kunstausstellungen bedarf es aber einer großen Halle, die dort nicht vorhanden ist. Eine Verlegung der Bibliotheken war ebenfalls angezeigt, deshalb haben wir seinerzeit dem Ankaufe des Akademieviertels zu⸗ gestimmt. Nachdem sich jetzt die Verhältnisse verschoben haben, könnte man der Frage näher treten, ob man nicht die Akademie der Künste mehr an die Peripherie legen könnte. Aber die Akabdemie hat ein ge⸗ wisses Recht, im Zentrum der Stadt zu liegen. Hingegen scheint mir der Plan nicht von der Hand zu weisen, für den meine Freunde ein⸗ treten, die Akademie in das bisherige Gebäude der SeParet für Musik zu verlegen. Warum ist der Minister nicht diesem Plane näher getreten?

Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ angelegenheiten Dr. Studt:

Der Herr Abg. Dr. Dittrich hat am Schluß seiner Ausführungen die Frage angeregt, welche Gründe die Königliche Staatsregierung dazu bestimmt haben, von dem Gedanken Abstand zu nehmen, daß die Akademie der Künste in dem bisherigen Gebäude der Hochschule für Musik in der Potsdamer Straße hierselbst untergebracht würde. Meine Herren, die Gründe sind im wesentlichen folgende.

Es hat wie ich das schon vorhin hervorzuheben mir gestattete die Akademie der Künste eine Art von begründetem Anspruch darauf, in möglichster Nähe des Zentrums der Stadt untergebracht zu sein. Sie hat seit einer langen Reihe von Dezennien immer ihre Unter⸗ kunft in dem Akademieviertel gehabt und den Hauptteil des Gebäudes eingenommen. Es ist den Herren ja wohl auch bekannt, daß bei der notwendigen Zugänglichkeit von Ausstellungs⸗ räumen sehr wesentlich die günstige zentrale Lage in Betracht kommt und daß manchmal nur eine ganz kurze Entfernung von der günstigen Lage genügt, um einen sehr günstigen Ausstellungsraum fast gar nicht mehr verwertbar erscheinen zu lassen. Nun ist es deswegen erforder⸗ lich gewesen und eine moralische, beinahe rechtlich begründete Pflicht, die Akademie der Künste ihrem sachgemäßen Wunsche entsprechend so unter⸗ zubringen, daß sie für das Publikum leicht zugänglich bleibt. Ihre Aus⸗ stellungen sind von wesentlicher Bedeutung für unsere gesamte Kunstent⸗ wicklung und sind namentlich auch, wie das dem hohen Hause ja bekannt ist, unabhängig von den sonstigen großen Ausstellungen, die vom Verein der Künstler usw. in dem großen Ausstellungspark von Moabit veranstaltet werden. Die Ausstellungen der Akademie der Künste haben im wesentlichen die Bedeutung, daß da hervorragende Sammelwerke, Sammelausstellungen und Sonderausstellungen statt⸗ finden, die vom künstlerischen Standpunkt aus Wund von dem der Bildung des Geschmacks des Publikums von besonderer Be⸗ deutung sind. Von diesem Gesichtspunkt aus wird aus richtig sein, die Akademie und deren Ausstellungsraäume nicht an einem doch verhältnismäßig entfernt gelegenen Orte, wie das betreffende Viertel der Potsdamer Straße sein würde, unterzubringe

Aber, meine Herren, es würde auch ein finanziell schlechtes Ge⸗ schäft sein, wenn man diese Unterbringung in Aussicht nehmen wollte; denn das bisherige Gebäude der Hochschule für Musik ist für die Zwecke der Unterbringung der Kunstakademie völlig ungeeignet. Es müßte ein völliger Neubau in Aussicht genommen werden, und dieser würde jedenfalls das Doppelte und Dreifache der die für den Ausbau des Arnimschen Palais in Höhe von 550 000 degg kommt endlich noch in Betracht, daß der Bauplatz der bisherigen Hochschule für Musik ein sehr wertvoller ist. Es liegen . schon jetzt Anerbietungen vor, wonach meines Wissens über 4 Millionen Mark dem Staat aus dem Verkaufe dieses Bauplatzes seinerzeit er⸗ wachsen würden. 1 Ich setze als bekannt voraus, meine Herren, daß einstweilen andere Institute in diesem Gebäude untergebracht werden müssen. Wenn dann aber diese Räume frei werden, kann die Veräußerung dieses Bauplatzes erfolgen. Das würde für den Fiskus jedenfalls ein sehr günstiges Geschäft sein. 1b Also es sind nicht bloß gewissermaßen morali der in Aussicht genommenen Unterbringung der in dem Arnimschen Palais in der sondern auch Gründe der Zwe finanzielle Gründe, welche sprechen.

Abg. Graf zu Limbur Stiru schwer verständlich): Ich —8 dem 21 8 ist ganz überraschend, daß dem neuen

anhaften, die das alte Projekt alte rojekt nicht auch Vorteile ausgeschlossen sind? Die finanzielle Berechnung, die man uns vorgelegt hat, kann ich nicht für ausschlaggebend erachten Der Bibliothekbau wird, eine Sehenswürdiskent ersten 5 werden; wenn man aber 780 für das Duabkatmeter 2enbg e 1 sollte man doch etwas Rücksicht auf die Finanzlage LeSiae 8 wir Geld hätten, würde ich ja nichts sagen, aber wir bar n

und Medizinal⸗

sche Ansprüche, welche Akademie der Künste Nähe der Linden zur Seite stehen, 8 ckmäßigkeit und vor allen Dingen für den Vorschlag der Staatsregierung

rojekte nicht zustimmen. euen Projekte plötzlich Vorteile nicht aufweist. Sollte das haben, die dem neuen

18 auf der Tribüne

Wenn Sie das alles zusammenrechnen und das sinanzielle Er⸗

1 der jeht Finanzen. Da wäre es doppelte Pflicht, bei dem Neubau⸗