1903 / 80 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Apr 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet m Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,

daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist,

heteilt. Der Durchschn reis wird aus den u⸗ eerundet Hlen b Punkt (.) in den hicheh sechs Spalten, E“

1903 1 erin B itts- Am vorigen Außerdem wurden vpril gering mittel gut Verkaufte Verkaufs⸗ Ee Markttage am Markttage 8 Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge für (Spalte 1) 8 8 wert 1 Doppel⸗ Hunce vich überschläglcher g höchster niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner zentner 885 dem Söcähan Sera 78 (Preis unbekannt) Landsberg a. W.. 5 Weizen. 14,50 14,50 +† —242— ¹15,50 15,50 Frelaauauau11X“ 15G 15,20 15,20 V 15,30 15,30 15,40 8 Hirschberg i. Schl. . . . . . 115 1239 1400 1470 1480 1520 c 0 40 EETT1öe 15,80 15,80 14,95 14,5 26. 3. eldern. 15 15,80 15,80 16,10 16, 6, 3 110 16,40 Nauß 1 1880 1330 15,00 159,99 1640 1940 111“ 1470 14890 15,00 1540 b In 111““ v’“ 1980 ö 1— —8A— V17,00 1720 94 0 1700 1725 26.3. 8b 8 13,50 123,90 14,00 14,70 14,80 15,20 3 8 Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, en). 1“.““ 1.“ 16,80 16,80 17,00 17,10 17,20 17,20 17,06 16,81 26. 3 Roggen. Landsberg a. W. . . 12,60 12,60 2, E 13,00 13,00 Wongrowitz . -8 2 * 1 8 2 7 2, 2, 8 f E11“ 1199 1489 8 I g 88 1189 100 1 150 11,50 11,79 18. 3. . Hirschberg 2 Schl. 1“ 12,00 12,50 12,50 12,80 1589 1330 200 3122 12,65 12,75 256. 3 z58 8 2 5 225 26. . Fetttnner 1.“ 13,70 13,70 14,00 14,00 * ECETL11“] . S 13,60 13,90 13,90 1420 14.20 14,60 70 1 000 14,29 14,33 256. 3 1 Vssbhr. 1 1 28 1949 188 70 1870 180 2 348 13,04 13,05 1.4. . NFastat .. . .. 1425 14,50 14,50 1479 1979 1830 28 412 14,71 14,1 114A46“*“ 6 12,00 12,20 12,40 12,50 12,80 1 1 8 1 1 8 Gerste. 24 Landsberg a. W.. 12,60 12,60 13,50 13,50 5 Ostrowo i. P.. . 1 11,40 V 11,90 12,20 12,60 12,90 13,30 . 1 Vongrowiß 4 11,00 11.20 11,20 11,50 40 11,61 18. 3 b reslau. . .. 11,20 11,80 1240 13,30 13,90 14,20 1— 8 . rschberg i. Schl. 11,80 11,80 13,30 13,30 14,70 14,70 7 90 13,35 13,25 256. 3 1 mtibor.. . . 10,70 11,00 11,20 11,50 200 2220 11,10 11,10 26. 3. 8 Göttingen . 14,00 14,00 15,20 15,20 1 8 1 3 . e 13,00 13,30 1330 1970 13,70 14,00 30 405 13,50 13,50 25. 3. 8 . 88 8 g 85 . 8 S8 4 58 14,60 14,70 28. 3. Rastat 2 2 E2 17 1 8 Chaäteau⸗Salins. 8 14,00 14,40 88 8. 4 5 89 1—g 8* F 8 Breblan . .... . 11,20 11,80 12,40 13,30 h 13,90 14,20 8 1 3 ¹ B Hasfer. 2. Hondeberg a. ZW 13,60 13,60 8 15,00 15,00 8 111XA“ 14,60 14,60 V 14,80 14,80 15,00 15,00 30 5 26. 2 Ostrowo i. P... 12,10 1220 % y1220 12,30 12,30 12.40 8* 8 ö 8 irschberg i. Schl.. 8 12,60 12,80 12,90 13,00 13.10 1320 38 485 12,93 12,93 2 1 atibor . . .. 1 12,00 1260 300 3 680 12,30 1388 ½ 8 Göttingen 13,80 13.80 14,20 14,20 1 * 1 en 8 12,50 13,00 13,00 13,50 1889 1n09 86 1170 13,60 13,67 28. 3. 1 eu 2 2,10 13,10 60 756 . 2 amngenuanu— 3 18 249 8 . Chzteau⸗Salins. 8 11 eo.188 . . 1410 1880 28.3. 5. S“ 11,70 12,20 12,50] 12,70 1 13,00 13,20 1 8

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daß entsprechender Bericht fehlt.

8 Herrenhaus. 6. Sitzung vom 2. April 1903, 12 Uhr.

Es wird die Beratung des Staatshaushaltsetats für 1903 beim Etat der Eisenbahnverwaltung fortgesetzt. 8 zu Inn⸗ und Knyphausen dankt dem Minister für den Bau einer Kleinbahn in seiner Heimat. 1

Graf von Arnim⸗Boitzenburg spricht den Wunsch aus, daß der Zug, der 6 Uhr 5 Mi

nuten vom Stettiner Bahnhof abgeht, bis Prenzlau Dieser Zug fahre außerordentlich langsam: in

ahnhof Prenzlau zeigten sich auch noch andere Uebel⸗ S 2 Klaffe Se sllch vehatsue Professor Dr. Loening: Ich bitte den Minister, doch auf den

Stationen überall an den Laternen die Namen der Stationen an⸗

bringen zu lassen, damit man wenigstens weiß, auf welchem Bahnhof

der Zug hält.

Minister der öffentlichen Arbeiten Budde:

Meine Herren! Ich kann dem Herrn Vorredner antworten, daß bereits vor kurzem ein Erlaß ergangen ist, in dem die Anordnung, die er gewünscht hat, vorgesehen ist; also dem erwähnten Uebelstande wird abgeholfen werden.

Ebenso kann ich dem Herrn Grafen von Arnim⸗Boitzenburg mitteilen, daß seine Fahrplanwünsche sich bereits in Untersuchung befinden; auch die übrigen Angelegenheiten werde ich in wohlwollende

ũ igung ziehen.

Weeen 88 einige Worte über den Eisenbahnetat hinzu⸗ füge, so glaube ich einer Pflicht zu genügen, die mir wohl obliegt, da ich zum ersten Male die Ehre habe, in diesem hohen Hause den Etat zu vertreten. In den letzten Wochen ist sehr viel geredet und geschrieben worden über die Eisenbahnen und namentlich über ihre wirtschaftlichen Erträge in dem Sinne, daß sie das

8 icht gehalten haben, was man von ihnen erwarten konnte.

Man hat darüber geklagt, daß die Eisenbahnen nicht im stande sind,

im laufenden Jahre die dauernden Ausgaben, die in früheren Jahren

uf sie aufgelegt worden sind, nun bei den schwankenden Einnahmen

auch wirklich leisten zu können. Es ist Ihnen in den Etatsberatungen ein wenig erfreuliches Bild vorgeführt worden, das damit abschließt, daß der Etat von 1903 ein Defizit von rund 72 Millionen haben wird.

Das ist die eine Betrachtung in allen diesen Reden: die Eisenbahnen

bringen nicht genug Geld auf. Die zweite Erscheinung, die sich durch

alle Reden hindurchzieht, ist die Masse der Anforderungen, die in der ver⸗ schiedensten Gestalt an die Eisenbahnen gestellt werden. Der eine wünscht

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neue Bahnlinien, die in vielen Fällen nicht rentabel sind, andere wünschen neue Züge, wieder andere wünschen, wie wir soeben gehört haben, besseres Polster in der zweiten Klasse, noch andere allerlei Neueinrichtungen auf mancherlei Gebieten, elektrisches Licht und dergleichen mehr. Fernerhin verlangt man von der Eisenbahnverwaltung mit Recht, daß die Arbeiterlöhne ausreichend sind und in entsprechender Weise ge⸗ steigert werden, daß die Beamten ausreichend besoldet und auch ihre Gehälter allmählich erhöht werden. Mit einem Worte: die Anforde⸗ rungen an die Eisenbahnen nehmen zu, ihre Ausgaben nehmen in gleicher Weise zu, und trotzdem treten immer neue Anforderungen an die Eisenbahnverwaltung heran, daß sie ihre Einnahmen verringern möchte, nämlich durch ständige Ermäßigung der Tarife. Die ver⸗ langten Ermäßigungen sind erstens allgemeiner Natur und beziehen sich auf sogenannte Tarifreformen wie der Herr Berichterstatter in der Budgetkommission sehr richtig gesagt hat, versteht derjenige, der eine Tarifermäßigung haben will, unter einer solchen Ermäßigung immer eine Reform sie beziehen sich aber auch auf sehr viele Einzelwünsche. Es findet kein Kongreß statt, ohne daß mir solche Wünsche auf den Schreibtisch fliegen; die Teilnehmer möchten möglichst umsonst zu dem Kongreß reisen; es findet kein Sängerfest statt, ohne daß die Sanges⸗ brüder möglichst umsonst fahren wollen. Ja, meine Herren, das ist doch aber ein Abladen der Unkosten auf ein falsches Ressort. (Sehr richtig!) Der Gesang ist noch nicht dem Eisenbahnressort angegliedert worden; wenn also die Sangesbrüder Ermäßigung haben wollen, so würde die ein anderes Ressort tragen müssen. (Sehr gut!) Meine Herren, es wird uns sehr viel Arbeit aufgebürdet durch die Abweisung aller dieser Spezialwünsche. Wenn der Eisenbahnminister in dieser Hinsicht den Wünschen Rechnung tragen wollte und ich halte mich für verpflichtet, das noch einmal öffentlich auszusprechen —, so würde er nicht nach dem Grundsatz handeln: gleiches Recht für alle —, er würde auf eine

schiefe Ebene kommen, so daß er nachher gar nicht mehr wüßte: was ist Tarif, und was ist nicht Tarif? Ich muß also gegenüber

solchen Wünschen hart sein, ich muß dem Rechnung tragen, daß doch gleiches Recht für alle gelten muß, und ich kann derartige Wünsche im einzelnen nicht befriedigen, ohne

einer gewissen Willkür Raum zu geben und ohne unter Umständen unberechtigte finanzielle Ausfälle zu haben. Wenn man darauf hin⸗ weist, daß die Eisenbahnen ja noch immer 6 ¼ % abwerfen, so muß ich dem entgegenhalten, daß die Eisenbahnen im Staatshaushalt auch große Aufgaben zu erfüllen haben. Sie sollen gleichzeitig und an erster Stelle die Verkehrswege sein, die allen Wünschen Rechnung tragen, und die Erfüllung aller dieser Wünsche

sichtigen, daß die Hausbrandkohle hierbei keine Rolle spielt, weil wir in diesem Jahre sehr günstige Witterung gehabt hatten und es hauptsaͤchlich Industriekohle und Koks sind, die diese Verkehrs⸗ steigerung hewirken, daß es in der Industrie etwas besser geht, als man im vorigen Herbst erwarten durfte. Auch in Oberschlesien ist eine Verkehrssteigerung von 4,1 % in der Wagengestellung zu verzeichnen und Fee . gedeckten Güterwagen im ganzen Lande in höherer Anzahl ang. worden, als im vorigen Jahre.

kostet Geld und nochmals Geld und zum dritten Male Geld, und alle diejenigen, die Ansprüche an die Eisenbahnver⸗ waltung stellen, die da wünschen, daß wir weitere Meliorationsbahnen 8 bauen, daß wir unsere Betriebsmittel vermehren, sie verbessern, aus⸗ gestalten usw., die sollten an letzter Stelle darauf dringen, daß die Einnahmen der Eisenbahnen ständig vermindert werden. Aus diesem hohen Hause sind ja derartige Wünsche nicht an mich heran⸗ getreten, ich glaube aber als allgemeinen Gesichtspunkt hier aus⸗ sprechen zu dürfen, daß ich es für meine Pflicht halte, das, was ich übernommen habe, zu erhalten und nicht zu ruinieren. Es ist außer⸗ ordentlich leicht, ein großes Betriebsunternehmen mit wenigen Feder⸗ strichen schwer zu schädigen, aber es ist schwerer, wie es schon in dem Sprichwort heißt, ein Vermögen zu erhalten als zu erwerben. Das gilt noch viel mehr von einem großen Betriebsunternehmen.

Das Bild, welches Ihnen von dem Betriebsjahr 1902 entrollt wurde, ist nicht sehr günstig gewesen, aber ich bin nach Abschluß des Betriebsjahres vom 31. März nunmehr in der Lage, ein günstigeres Ergebnis mitzuteilen, damit der Etat nicht abgeschlossen wird mit dem ungünstigen Eindruck, der zuerst auf den Eisenbahnen gelastet hat.

Die Verkehrssteigerung seit November⸗Dezember v. J. ist immer weiter vorwärts gegangen. Wir hatten im Dezember an Mehrein⸗ nahmen gehabt 5,4 Millionen, im Januar 5,7 Millionen, im Februar über 6 Millionen, und die Verkehrssteigerung hat auch im März an⸗ gehalten. Das zeigen die Verkehrszahlen, die ich geben werde, da die Berechnung der Einnahmen für diesen Monat noch nicht vorliegen. Das Barometer für unseren Verkehr bilden die Industriereviere, besondets an der Ruhr und in Oberschlesien. Wir haben im Ruhrgebiet im Monat März eine ganz erhebliche Verkehrssteigerung gehabt, indem die Wagen⸗ gestellung gegen das Vorjahr 18,7 % höher war. Wenn wir dabei rechnen, daß im März v. J. das Osterfest lag, also mehrere Arbeits⸗ tage weniger waren und die Arbeitstage als Grundlage nehmen, so ist die Verkehrssteigerung immer noch 11,8 %. Wenn wir dabei berück

so erscheint die Annahme berechtigt

sind die fordert