1903 / 98 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Apr 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Mitnist

8 Fasbeitgbren wollen, welche die

8 an

mmissionsberatung für erforderlich. eine ortsstatutarische Regelung für be

Verwaltungsbehörden beschäftigt worden sind“ den dch drcer Eror ach unerheblicher Erörterung, an der sich die 2 84 Vactelberg (kons.), Keruth (fr. Beitsgich Ee ügg. vengeddorf (Zentr.), Freiherr von Richthofen und Meyer⸗ Biephol (nl.) beteiligen, wird der Antrag des Abg. Freiherrn Se hehofen gegen die Stimmen der Konservativen und der de konservativen, der Antrag des Abg. Peltasohn gegen die der freisinnigen Vereinigung und eines Teils der jationalliberalen und der Antrag des Abg. Keruth gegen die der Sae. Volkspartei abgelehnt. ierauf § 12 in der Fassung der zweiten Lesung gegen ver⸗ lte Stimmen der Konservativen angenommen. 8 8 13 wird ohne Erörterung angenommen, ebenso § 14,

dem Freiherr von Richthofen (kon b2 der Finanzen und des Innern .

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hat, daß die

ncte geseges,soneit er sich auf das staatbensenschethr wcriune

der Universität bezieht, erlassen mögen. Auch § 15 wird ohne Erörterung angenommen.

Abg. Freiherr von Richthofen (konf.): Ich habe na M reunde über unsere Abstimmung über das ganze Gesetz es Närung abzugeben: Wir sind Gegner des Gesetzes, wie es durch die Annahme des 8 in seiner jetzigen Fassung sich gestaltet hat, und unsere Gegnerschaft ist durch die heutige Diskussion nicht verringert sondern vermehrt worden. Wir sind deswegen gegen die je ige

assung, des § 4, weil wir anben⸗ daß Sie doch eine Regelung

3 inister des Innern und der Fi für nicht wünschenswert halten. Obwohl wir also Gegner ö ud, werden wir doch aus formellen Gründen jetzt hier für das Gesetz immen, deswegen, weil wir wünschen, daß auch der andere Faktor

Gesehgebuns Gelegenheit hat, sich in dieser wichtigen Sache zu knteg. 5 8 i meiner Freunde: obwohl

ür b Vorlage sind, werd 9 t hesfa ei. Nca dshlace, een wir aus diesen formellen

Hierauf wird der Gesetzentwurf fast einstimmi 3 1 f fast einstimmig an⸗ Es folgt die erste Beratung des Gese 1 2 erste 2 b entwurfs, be⸗ treffend die polizeiliche Regelung 88 Zwunftg sbe⸗ wesens, —— Wortlaut hat:

urch Polizeipervordnung können Vorschriften üb ie Ein⸗

richtung des Feuerlöͤschwesens, beenlo 8” dir F. deüchene

zur Hilffeleistung bei Bränden, zur Bedienung der Lösch⸗ und

Rettungsgeräte und zur Gestellung der erforderlichen Gespanne, über

die e von Feuerwehren aus den feuerlöschpflichtigen Per⸗

über die Verpflichtung zur Hilfeleistung bei Bränden in

85 55 Firfndn getroffen werden. von urth (kons.): Ich halte die Bedenken, die gege dieses C —* geltend gemacht sind, 8 unberechtigt. Nomentlich für K 8 85 dort ist eine Regelung durch Veüsamnane 42—2 glich, der Kreistag kann aber nur für den Kreis g. Kreitling (fr. Volksp.): Ich halte eine Einzelregelung dieser Frage durch Ortsstatut für zweckmäßiger und beankrage

gen

. esveisung des Gesetzentwurfs an eine Kommission von 21 Mit⸗ gliedern. Abg. Herold (Zentr.): Auch ich erachte eine ein im großen und ganzen halte ich 8 Aach das 2 9. auf verwiesen. Wesentlich verbessert würde der Gesetzentwur 1 —2 den Erlaß der Polizeiverordnungen an die Zu⸗ timmung der Gemeindevertretung knüpfte.

Minister des Innern Freiherr von Hammerstein: Meine Herren! Der Gegenstand des gegenwärtigen Gesetzes betrifft

nichts⸗ was irgendwie mit dem Parteiinteresse in Verbindung steht. Das

gehende Kom⸗

Gesetz will nur einem Bedürfnis entsprechen, welches sich in allen Tellen des Staats in den letzten Jahren als dringend herausgestellt bat (ehr richtig! rechts), und das Gesetz will eigentlich gar nichts Neues schaffen, sondern nur dem bestehenden Zustande eine gesetzliche se geben. Jeder von uns, der sich in den ländlichen ügeen⸗ und das ist die große Mehrzahl der Gemeinden, und zwar die Gemeinden, auf welche das Gesetz zunächst Bezug at, für welche es von einer entscheidenden Bedeutnng sein wird jeder von uns, der sich in den ländlichen Gemeinden einmal umgesehen hat, weiß, daß es ein uraltes Herkommen ist, daß jeder Haussohn in der Gemeinde bei Feuern Hilfe leisten muß, ein zuraltes Herkommen, daß jeder Anziehende gewisse Leistungen für die Feuerwehr zu übernehmen hat, jeder neu gegründete Haushalt des⸗ gleichen. Das ist lange Jahre gegangen, ohne daß darüber irgend etwas geschrieben worden ist. In unserer heutigen Zeit sind wir nun gewohnt, daß wir eine gesetzliche Basis immer gedruckt oder geschrieben auf Papier verlangen, man mag darüber klagen, oder mag das für vorteilhaft halten die Tatsache besteht, daß heutigen Tages das nicht für Recht gilt, was nicht geschrieben ist. Nun hat man deshalb versucht, da, wo es notwendig erschien, dieses alte Herkommen in den Gemeinden durch Polizeiverordnungen zu regeln, und diese Polizei⸗ verordnungen haben Jahre hindurch ihre Schuldigkeit getan.

Neuerdings ist nun das höchste Gericht in Preußen von der Anschauung ausgegangen, daß diese Materie durch Polizeiverordnungen überhaupt nicht zu regeln sei, und hat hingewiesen, wie die Herren Vorredner ja auch schon ausgeführt haben, auf den Weg des Ortsstatuts. Die Herren Vorredner haben selbst schon ausgeführt, daß das Ortsstatut gerade in diesem Falle vollständig unpassend ist, weil es den Kern der Sache nicht trifft, weil es eine Menge von Leuten, auf die man bei der Feuerhilfe rechnen muß, freilassen würde, und aus anderen Gründen. Es hat deshalb nach meiner Auffassung als das Einfachste geschienen, das, was lange Jahrzehnte bestanden hat, wiederherzustellen und ihm die gesetzliche Grundlage zu geben, also das Recht der Regelung durch Polizeiverordnung. Meine Herren, es hat bei dem Entwurf vollständig fern gelegen, damit in die Selbst⸗ verwaltung der Gemeinden einzugreifen. Soweit die Gemeinden selbstbewußtes Leben, eine weiter entwickelte Organisation haben,

so wird jeder Polizeiverwalter in der überwiegendsten Mehr⸗ zahl der Fälle ist der Polizeiverwalter gleichzeitig der Vor⸗ stand der Gemeinde niemals eine derartige Polizeiverordnung er⸗ lassen ab irato aus eigenem Belieben, sondern wird sie auf das Sorgfältigste mit seinen Kollegen in der Gemeindeverwaltung regeln. Ich glaube nicht, daß Uebelstände jemals daraus hervorkommen werden, daß eine solche Verordnung erlassen wird.

Meine Herren, ich habe ja selbstverständlich keinen Einfluß auf ihre Beschlüsse und darauf, ob Sie die Sache zunächst kommissarisch beraten wollen oder nicht. Mir liegt aber daran, daß dies tatsächlich bestehende Bedürfnis befriedigt wird, und ich möchte dringend bitten, dafür zu sorgen, daß auch dieses kurze Gesetz noch in dieser Session verabschiedet wird. (Bravo!)

Abg. Winckler (kons.) bittet, von einer kommissarischen Be⸗ haselns es sei notwendig, das Gesetz noch zu Sge 8

Abg. Dr. Sattler (nl.): möchte einen Vermittlungsvor⸗ schlag machen: heute die a08. c - zweite am Moniag vor⸗ zunehmen, aber auf die Kommissionsberatung zu verzichten.

Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Fritzen (Zentr.), Graf von Limburg⸗Stirum (kons.) und eines Re⸗ gierungskom missars wird der Antrag auf Kommissions⸗ beratung abgelehnt; die zweite Beratung im Plenum wird an einem späteren Tage stattfinden.

Zum Schluß folgt noch die zweite Beratung der An⸗ träge der Abgg. von Wentzel⸗Belencin (kons.) und . (Zentr.) auf Annahme eines Gesetzentwurfes zur Ab⸗ änderung des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juni

1891. Abg. Graf zu Limburg⸗Stirum kkons.): Ich schla 3 ¹ . S 88 ge vor, die 1 trã he an eine Kommission von 14 Mitgliedern zu verweisen, am eens erständigung unter den Parteien des Hauses möglich ist. 8 g.. Kölch (Zentr.) erhebt gegen diesen Vorschlag Widerspruch. n ur. reiherr von Zedlitz und Neukirch (freikons.): Selbst 8 Vrahme pleses Gesetzentwurfes würden wir nicht weiter 8e 8 B Venn wir einen der beiden Anträge annehmen, so würden wr 90 b 8e der Regierung oder auch bei dem Herrenhaus kein 889 a 8 ir müssen deshalb die maßgebenden Gesichts⸗ 8 2 2 zusammenstellen und zu einem Plane zusammenfassen. Henhalh. ist der einzige praktische Weg die Verweisung an eine Mitgliedern. Vielleicht kann da wenigstens die ag ür eine Aenderung des Einkommensteuergesetzes vereinbart enn ich also den Vorschlag des Abg. von Limburg.Stirum terstütze, so will ich nur die definitive Aktion vorbereiten, nicht ver⸗

schieben. Bemerkungen der Abgg. Dr. Langerhans

8 Nach weiteren (fr. Volksp.) und Krawinkel (nl.) werden die Anträge an

eine Kommission von 14 Mitgliedern verwiesen.

Darauf vertagt sich das Haus.

Schluß der Sitzung 4 ¼ Uhr. Nächste Sitzung: Monta 11 Uhr (2. und 3. Beratung der Ehchte ezung; antog. gheh Antrag Eckert, betreffend Aenderung des § 26 der Ge⸗ chäͤftsordnung; Gesetzentwurf, betreffend das Feuerlöschwesen).

Nr. 18 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 24. April, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Exequaturerteilung 2) Marine und Schiffahrt: Ausführungsbestimmungen zum Allerhöchsten Erlasse, betreffend die Führung des Eisernen Kreuzes auf der Handelsflagge, vom 7. Februar 1903. 3) Finanzwesen: Nachweisung der Ein⸗ nahmen des Reichs vom 1. April 1902 bis Ende März 1903. 4) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Nr. 33 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 25 April, hat olgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nichtamtliches: Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für den Neubau der Kaiser Wilhelm⸗Akademie in Berlin. Zur Unterhaltung der Drahtleitungen bei den Sicherungsanlagen auf den Eisenbahnen. Schnellmesser I1I, ein Schiebetachymeter für lotrechte Lattenstellung.

Vermischtes: Technische Hochschule in Darmstadt. Wettbewer um Entwürfe für ein deutsches Presseheim. Flußlaboratorium der Großherzoglich Technischen Hochschule (ridericiana“ in Karlsruhe Einführung des Metermaßes in Amerika. Baukosten der Hoch⸗ bauten in Haesßen Vakehr auf den Wasserstraßen Charlottenburgs im Jahre 1902. Bücherschau.

Statistik und Volkswirtschaft.

Deutschlands Außenhandel im 1. Vierteljahr 1903. Nach dem soeben vom Keaiserlichen Statistischen Amt heraus⸗

gegebenen Märzheft der „Monatlichen Nachweise über den aus⸗ wärtigen Handel des deutschen Zollgebiets“ betrug im 1. Viertel⸗

jahr 1903:

die Einfuhr in Tonnen zu 1000 kg: 9 769 485 gegen 8,448 901 und 8 901 872 in den beiden Vorjahren, daher mehr 1 320 584 und 867 613, die Edelmetalleinfuhr: 269 gegen 264 und 238. 35 von 43 Zolltarifnummern weisen eine zunehmende, 8 eine abnehmende Ein⸗ fuhr auf. Unter jenen ragen hervor: Kohlen mit über der Gesamt⸗ einfuhr (+ 487 841), Erden, Erze (+ 347 607), Getreide und andere Landbauerzeugnisse (+ 131 258), Holz (+ 81 022), Abfälle (+– 75 623), Erdöl (+ 35 270), Oel und Fette (+ 32 108), Steine, Baumwolle und Baumwollenwaren, Drogen, Apotheker⸗ und Farbewaren, unter diesen nur Materialwaren mit einem Ausfall von 16 866 Tonnen. In den Ausfall teilen sich frisches Schweinefleisch, frische Seefische außer Ferinen⸗ ferner Rosinen, Salzheringe, Salz und ganz besonders eis, bei dem allein der Rückgang mehr als das Doppelte der fest⸗ gestellten Menge ausmacht. Die Einfuhr von Wein, Rindfleisch, Schinken, Speck, lebenden Süßwasserfischen und frischen Heringen, Korinthen, Kaffee, Kakao, Dörrobst aus Amerika und Serbien, Weizen⸗ mehl und Rohtabak nahm zum Teil recht erheblich zu.

Die Ausfuhr betrug in Tonnen zu 1000 kg: 9 152 026 gegen 7 422 344 und 7 234 414 in den beiden Vorjahren, daher mehr 1 729 682 und 1 917 612, die Edelmetallausfuhr: 116 gegen 94 und 129. 36 von 43 Zolltarifnummern zeigen eine stärkere, 7 eine ge⸗ ringere Ausfuhr. Unter jenen ragen hervor: Kohlen mit % der ganzen Ausfuhr (+ 1 105 514 besonders nach Frankreich, Holland, Oesterreich, Belgien, Rußland, Schweiz —), Erden, Erze (+ 369 067), Eisen (+ 171 074 namentlich Roheisen und Schienen nach den Vereinigten Staaten von Amerika, Eck⸗ und Winkeleisen, Röhren, grobe Eisenwaren, während die Ausfuhr von Alteisen, Brücken ꝛc nachgelassen hat —), Drogen, Avpotheker⸗ und Farbwaren (+ 36 839), Tonwaren, Steine, unter den Nummern mit einer Minderung der Ausfuhr Materialwaren mit einem Ausfall von 55 648 Tonnen trotz verstärkter Gries⸗, Reis⸗, Salz⸗ zc. Ausfuhr. Die Abnahme macht allein bei Rohzucker über 76 000, bei Brotzucker ꝛc. rund 35 000 Tonnen aus. Fast 63 000 Tonnen Rohzucker wurden weniger nach England ausgeführt. Die Rohzuckerausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika beträgt nur noch 1721 gegen 22 749 und 42 882 Tonnen in den beiden Vorjahren. Auch die Rockzucker⸗ ausfuhr nach Canada hat nachgelassen.

Die Einfuhrwerte bis auf einige Waren nach den Vor⸗ jahrswerten betrugen in 1000 ℳ: 1 106 302 gegen 1 376 057 und 1299 439 in den beiden Vorjahren, daher mehr 130,2 und 206,9 Millionen Mark, die Edelmetalleinfuhrwerte: 19 613 gegen 37 633 und 19 564. Mit wesentlich höheren Einfuhrwerten sind. beteiligt: Abfälle, Baumwolle, Drogen ꝛc., Flachs ꝛc, Getreide, Häute, Holz, Kautschuk und Guttapercha, Oel und Fette, Kohlen, Vieh, während nur die Edelmetalle einen scharfen Rückgang brachten. Besonders bemerkenswert erscheint die Zunahme der Einfuhr bei Eisen und

Eisenwaren um 2 ¼ Millionen. 1—

Die Ausfuhrwerte bis auf einige Waren ebenfalls nach den Vorjahrswerten betrugen in 1000 ℳ: 1205 021 gegen 1 080 064 und 1 072 872, daher mehr 125 und 132 Millionen Mark. Die Edel⸗ metallausfuhr war erheblicher als in den beiden Vorjahren; sie ergab 32 463 gegen 18 672 und 20 468. Mit wesentlich höheren Ausfuhr⸗ werten sind von den 43 Zolltarifnummern 34 beteiligt: Baumwolle und Waren daraus, Drogen, Avpotheker⸗ und Farbewaren, Eisen und Eisenwaren, Erden, Erze, Edelmetalle, Getreide, Kupfer, Papier, Kohlen, Seide, Seidenwaren, Wolle und Wollwaren. Von besonderer Erheblichkeit ist der Ausfall von 11 Millionen Mark bei Matffhe . der nur auf die geminderte Zuckerausfuhr zurückzuführen ist.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Berliner Bauklempner (vgl. Nr. 97 d. Bl.) hat, nach der „Voss. Ztg.“, eine neue Wendung genommen; die Ausständigen beharren nicht allein auf einem Stundenlohn von 60 ₰, sondern verlangen auch die gänzliche Abschaffung der Akkordarbeiten, was für viele Betriebe eine vollkommene Umwälzung bedeuten würde. Die Bemühungen, den Ausstand der hiesigen Holzmaschinen⸗ arbeiter (pgl. Nr. 97 d. Bl.) zu beenden, werden fortgesetzt, sie werden aber durch die neuen Sperrmaßregeln der Ausständigen sehr und dürften vollständig scheitern, wenn die Arbeiter am 1. Mai die Arbeit ruhen lassen. Der Ausstand der Stuckateure (pgl. Nr. 96 d. Bl.) scheint einen ungünstigen Verlauf für die Aus⸗ ständigen nehmen zu sollen. .

In Mainz ist, wie die „Frkf. Ztg.“ meldet, unter den Maurern seit einiger Zeit eine Lohnbewegung im Gange; die Situation hat sich verscharft, da der Unternehmerverband, nach Ab⸗ lauf des seither vereinbarten Lohn⸗ und Arbeitstarifs, jede Abänderung dieses zu gunsten der Arbeiter entschieden ablehnte. In einer am Freitag abgehaltenen Versammlung der Maurer wurde einstimmig beschlossen, über die Unternehmerfirma Gebr. Mertes die Sperre zu verhängen, da sich die Firma weigerte, die Akkordarbeit abzuschaffen. Auch die dortige Tüncher⸗, Maler⸗ und Lackiererinnung hat, trotz des Einigungsversuchs des Gewerbegerichts, eine von seiten der Arbeiter geforderte Lohnerhöhung endgültig abgelehnt. Die organisierten Glasergehilfen Stuttgarts, die sich seit einigen Wochen in einer Lohnbewegung befinden, haben, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, am Freitag beschlossen, heute, Montag, die Arbeit niederzulegen. Die Ursache bildet das ablehnende Verhalten de Innungsmeister gegenüber der Einladung der Lohnkommission zu Be⸗ sprechungen, während die nicht der Innung angehörenden Meister sie mit den Gehilfen geeinigt hatten unter dem Vorbehalt, daß au die Innungsmeister dem Abkommen beitreten.

Der Ausstand der Glasschleifer im böhmischen Iser⸗ gebirge (vgl. Nr. 91 d. Bl.) gewinnt der „Köln. Ztg.“ zufo eine größere Ausdehnung. Wiederholt fanden Ruhestörungen sta Eine Versammlung von Arbeitgebern in Tannwald faßte entgegen⸗ kommende Beschtüsse v111“ 6

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Land⸗ und Forstwirtschaft.

Saatenstand, Ernteergebnisse und Getreidehandel in Spanien.

Der Kaiserliche Generalkonsuxl in Barcelona berichtet unterm 15. d. M.: Die Wintersaat hat im vorigen Spätherbst unter günstigen Witterungsverhältnissen gekeimt, und die Ueberwinterung ist gut gewesen. In der ersten Hälfte des Monats März d. J. machte sich jedoch Mangel an Niederschlägen bemerkbar. Die dem Wasser⸗ gebiete der Pyrenäen zugehörigen Provinzen sind von dem Regenmangel weniger betroffen worden, auch die Ostküste hat seither hinreichende Regenfälle gehabt, im üden und Inneren Spaniens aber sind nur stellenweise leichte Regen gefallen, und an vielen Orten dauern die Klagen über den Mangel an Feuchtigkeit, der die Hoffnungen des Landmanns zu zerstören droht, noch fort. B 8 Diese Befürchtungen haben sich auch auf den Markt übertragen

und . die Tendenz der zum Steigen zur Folge gehabt. ter Produzent hält mit seinem Vorrat zurück in der An⸗ nahme, daß er später noch höhere Preise erzielen koönne, und die Ab⸗ nehmer beschränken sich gauf den Ankauf des augenblicklichen Bedarfs. obwohl nicht so gut wie die von man schätzt offiziell das Ergebnis an gegen 1901: 47,7 Millionen hl und 1900: 35,1 Millionen hl —, so erklärt es sich, dar die Getreide⸗ einfuhr der ersten Monate im laufenden Jahre bedeutend geringer ist als im Jahre 1901, diesenige vom Jahre 1902 aber etwas über⸗ steigt. Es wurde eingeführt in den Monaten Januar und Februar

Da die vorjährige Ernte, 1901, recht ve war Weizen auf 46 ½ Millionen nl

Weizen:

1903. 115 751 dz im Werte von 2 720 152 Pes.

(wovon aus Rußland allein 104 347 dz)

1902. 77 183 dz im Werte von 1 813 807 Pes.,

1501 1“ 5 861 599 Weizenmehl:

19093. v8. 58 275

1902. 18ö 1 109 G15

1901. 55öö 8 EEe1ö1ö6“ andere Getreidearten:

1903. 13 288 dz im Werte von 212 606 Pes.

1902. 3110 8 55 046 8

1901. 188 601 ö“

Die Ausfuhr von Weizen, Roggen, Gerste und Mais ist in den Jahren 1901 und 1902 unbedeutend gewesen und scheint auch in diesem Jahre keinen großen Umfang anzunehmen. Erheblicher als in den Vorjahren ist die Ausfuhr von Reis, dagegen steht die Ausfuhr der nicht besonders aufgeführten Getreidearten (Vogelfutter und dgl.) der vorjährigen beträchtlich nach.

wurde ausgeführt in den Monaten Januar und Februar

eis: 1903. 35 166 dz im Werte von 1 477

006 Pes. 1902. 8 8 241 142 190t 110336 1 4 463 467 nicht besonders genannte Getreidearten: 1903. 1 973 dz im Werte von 35 520 Pes. 1902. 59 0900 1088 991 1901. IWII11“ 187883

Ueber die Witterung und den Stand der Kulturen in der Schweiz wird der Schweizerischen Landwirtschaftlichen Zeit⸗ schrift“ aus der Zentralschweiz unter dem 17. April geschrieben: Der April zeigt sich ungeberdig und wetterwendisch, wie vor, so nach Ostern. Am Ostersamstag sah man nicht selten weidendes Vieh, und die Sense hatte in üppigen Matten ihre Arbeit begonnen. Nach Ostern folgten kalte Nächte, und gestern und heute sehen wir Eis⸗ zapfen, und die winterliche Schneedecke liegt auf dem grünen Rasen. Das Wachstum stockt, wenn sich das Wetter nicht bald bessert. t den Frühjahrsarbeiten geht es nicht mehr vorwärts. Die gepflanzten Kartoffeln wachsen übrigens im kalten Boden auch nicht, und die ver⸗ frühte Gärtnerei war, wie gewöhnlich, nicht von gutem. In unserer Gegend verlangt man bereits 10 Fr. für 100 kg gutes Heu ab Stock. Aus der stschweiz wird demselben Blatt unter dem 18.

geschrieben: Seit einigen Tagen deckt winterliche Hülle Berg und die Temperatur ist stark gesunken, und es scheint, als ob 8 I dem Frühling sein Regiment streitig machen wollte. Obwedls schen. wirte eine unstete und „strube“ Aprilwitterung nicht ungernn, gehen. scheint doch der diesjährige April diesbezüglich viel zu den Die Kirschbäume befinden sich schon seit 10 2 . der Ostschweiz in voller Blüte; im st. „Daß die gegen schon die Kernobstbäume ihre I Obstbäume ung⸗ norme Früblingawiitermng dis eühen

influssen muß, liegt au G

einfiugen habe ac Fassele Blathn en 20. April folgende Mitteilung: Er

ter dem S shausen unte 8 48α % hebiamen Stillstand

sowohl dem Fort⸗ 5 Ni der letzten Wo Entwickelung der bereitete die raunhe Wicheftichen Arbesgen. a1s Poon dümengecsaapft sFteitee 8 mzeitig untergebrachte den wir doch —— 1 1 lie sehr zu, hatt d, die Getreide⸗ und Klee⸗ ind, setzt ihnen die Kärts Ues befriedigend, sie sin ea Re Sonst sätgbenier gut überstanden, nur hie⸗ 92 e feider haben Fengzeracher mit, zu ven nügerns erwagt. Mit Giser man einen edanken des Umackerns Brner wesfind den cag trotz des unfreundlichen 1— vachs nder she offeln, und in den Reben geht das Karsthacken