zu können. Die Textilarbeiterschaft des ganzen Fall River⸗ und Lowell⸗Bezirks ist eine äußerst gemischte. Altansässige Neuengland⸗ arbeiter sind kaum vertreten. Weit über 60 % sind jüngst ein⸗ gewanderte Leute, namentlich. Irländer, Franzosen, Canadier, Slaven und Griechen. Die Kolonie der letzteren in Lowell allein umfaßt etwa 3500 Arbeiter. In den von der “ be⸗ troffenen Fabriken sind rund 865 000 Spindeln, 24 000 Webstühle und 1500 Strickmaschinen im Betriebe. Die Fabrikation erstreckt sich auf Waren von den groben Sheetings und Drills bis zu den feinsten Baumwollflanells, Halbleinen, Handtüchern, Unterzeugen und Strumpf⸗ waren. Eines der Werke, die Massachusetts Mills, arbeitet für den Erport. Der Streik in Lowell dürfte einen beträchtlichen Ausfall in der Produktion von Neu England verursachen und auf den New Vorker Markt nicht ohne Einfluß bleiben. Weitere Ausstände wurden im April in den Werken der American Cotton Yarn Company er⸗ wartet, und auch an anderen Orten regte sich, wie stets im Frühjahr, die Streiklust. 4 1 8 Das Mannfakturwarengeschäft, das sich, was die erste Ver⸗ mittelung betrifft, sowohl für Importware wie für lnlenrische immer mehr in New York zentralisiert, war in der ersten Saison für die Einkäufer aus den Staaten Wö“ rege. Die Bestände der Detaillisten sollen in fast allen Waren sehr gering sein. Aus den rüheren Saisons ist der Angabe nach nur wenig herüber wFenommen worden. In Damenkleiderstoffen steht ein großer Bedarf für die eenres in ganz hellen Tönen, ereme und weiß, bevor. „Auch in Wasch⸗ offen erwartet man einen bedeutenden Umsatz. Die diesjährigen Muster sollen eine ungewöhnliche Auswahl an Stoffen und Dessins zeigen. Seide findet diesmal auch für die wärmere Jahreszeit größere Verwendung, sowohl für Ober⸗ wie für Unterkleider. Die agmerikanischen Seidenfabrikanten haben sich infolge der hohen Roh⸗ eidenpreise genötigt gesehen, die Preise um 10 % über diejenigen im letzten Hebb zu erhöhen. Weniger aktiv und vorteilhaft wie der amenkleiderstoffmarkt ist derjenige für Herrenwaren, weil darin noch größere Bestände 1ee fis zund besonders die Stellung von Kammgarnstoffen bedroht scheint.
Der nistoffen bene der American Woollen Company ist vor kurzem erschienen. Der Nettoreingewinn der Gesellschaft stellte sich darnach für 1902 auf 3 227 667 Doll. gegen 2 077 758 Doll. für 1901. Nach Abzug von 1 400 000 Doll. von ersterer Summe für die Dividende auf die Vorzugsaktien bleibt der Betrag von 1 827 667 Doll. für die Divi⸗ dende auf die Stammaktien, etwas mehr als 6 %. Das durch den
arenverkauf erzielte tatsächliche Geschäft bewertete sich auf 35 600 000 Doll. Für Verbesserungen der Betriebsanlagen wurden im Jahre 1902 2 502 066 Doll., seit Gründung der Gesellschaft im ganzen 5 597 940 Doll. ausgegeben. Die Dividendenerklärung der erke in Fall River beträgt für das erste Vierteljahr 82 F. 309 525 Doll. auf 21 363 000 Doll., mithin 1,44 % (etwa 5,75 % im Jahre), und ist etwas höher als im letzten Quartal des vorigen Jahres. ie Lage der dortigen Industrie scheint daher durch die vor⸗ jährige Lohnerhöhung ebenso wenig betroffen worden zu diejenige der American Behohlen Company durch den vorjährigen Strei
jestoffe.
8 in den Zeitungen vielfach erörterte Ver⸗ einigung südlicher Cite anbk g. känchen und ⸗Webereien endlich festere Gestalt angenommen. Unter dem Namen The 8 Tertile Company hat sich in New Jersey eine Gesellschaft inkor oriert, welche angeblich etwa 70 Werke aufkaufen will. Das Kapital dieses Unternehmens soll aus 6 Millionen Doll. in 6 prozentigen Schuld⸗ verschreibungen, 7 Millionen Doll. in Vorzugsaktien und 7 Millionen Doll. in Stammaktien bestehen. Die Basis des Ankaufs der einzelnen Werke seitens der neuen Gesellschaft ist die Zahlung von 40 % des Kaufpreises in 6 prozentigen Bonds und von 60 % in Zprozentigen Vorzugsaktien nebst einer Zugabe von 20 % in Stammaktien. Eventuehl soll auch anstatt der Bonds Bargeld gezahlt werden. Ueber die Zahl der Spindeln und Webstühle der Southern Textile Company fehlen, ebenso wie über die Art der von ihr herzustellenden Waren, bisher alle genaueren Angaben. Die Notwendigkeit, das Geschäft der südlichen Textilfabriken auf eine gesundere Basis zu stellen, hat sich schon längst fühlbar gemacht. Ein sehr beträchtlicher Teil der südlichen Werke ist finanziell gänzlich in der Hand der Engros⸗ und Kommissionshäuser in New York, Boston und Philadelphia, die die Fabrikate auf Kommission verkaufen, die Forderungen diskontieren und häufig auch große Vorschüsse leisten. Daher kommt es, daß die Fabriken den Kommissionshäusern und Jobbern meist verschuldet nd. Die Southern Textile Company würde natürlich in der Lage sen den Kommissionshäusern oder deren Agenten für den Verkauf der Ware andere Bedingungen zu stellen als die einzelnen Werke. Sie kann auch ohne Vermittelung des Zwischenhandels direkt 85. Detaillisten herantreten, was den einzelnen See unter Auf⸗ wendung erheblicher Spesen für Reisen usw. möglich ist. handel
Die Idee, von dem Kommissicnshaus und dem ee 8 ist unlängst in einem von der Manufacti 8 Gafchneast Ge ee in New Pork nach Deutschland versandten dund Fee ne worden. Unter Ausschaltung des L1“ 1“ diejenigen ausländischen Fahrikanten im han evr Angestellte S vortgeschäfte machen können, die urch 1 ss one icneneam c Ettn ef. ee 1g. ie Kundschaft aufsuchen lassen. en, 8 * eeüsca für bus Zwecke erforderlichen Spesen P Gerträht, bleiben nach wie vor auf den Agenten angewiesen, der Fertäuse 88 vermittelt, und auf das Kommissionshaus, das 1 vecrützen der genten garantiert zund diskontiert. Das in dem dünbsgeeg dir Manufacturers Commercial Company Femachte 1“ Veus gegen.28. FSö“ püiftung 5 Fesber Komefidet, sich, in eane ür die erste Vermittelun
vmnmüfsionghäuser, Die dem Agenten für die erstf begällen 8 1 ende 2 ision dürfte in den meisten Fä bünfaufs zu zahlende Piübisäan 8. 58 Kundschaft durch den aus⸗ ländischegeteltn 8 hn abgesehen von dem Hlgfnt 89
n 88 2 8 ütt d eee und dem Versand der Waren vom Landungsh
je eenten oder das verbundenen Umstäͤnde und Kosten, die jetzt 8 Agchen würden, da
Rommi abrikanten zur Last fal der anghnefsgas heee Fabrfals geneigt ist, dieselben auf sich
zu nehmen.
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Lage des Metallmarktes 8 e14“ Staaten von Amerika En 3. 1
b estaltete sich in den Vereinigten Sta Amerde Metanhendeh gegs im allgemeinen ruhig. 1 Für Ffüts b fing die Nachfrage und das Interesse der Feuser. ee eh gesenten an; die Haltung des Kupfermarktes war fes . i Prchee zeigten wenig Neigung zu Verkäufen, da sie teigerung des Preises rechneten. Die Stimmung i ö war infolge eines scharfen Preisrückganges kemhich &. arktlage für Blei war stetig und seit län gerern; Shei ehesgn nicht unterworfen; der Verbrauch dieses 88 Zink stand in fester Preaslnge und Hindigutr mescr eragete Verbrauch. Der Zinkerzhandel im Jop Fötrttt wnendung Zeübehe Regengüsse etwas beeinträchtigt, weil diese 89 ung agofser verhindersen und eine oder zwei bedeutende ö setzten. Die Schmelzhütten vermochten nicht “ “ Breis S für Zintste özig unbedeutend; der 6 Silber wo⸗ de kbenansab vi. keinen erheblichen Schwankungen nusgese. “ isen⸗ und Stahlmarkt nahmen die Großkäufer imn aggeepigrei desp ent ae⸗ Haceg eng heilesa vlaubten. Es gewann * Pradegfäkenägisesnae ora in eine Abwärtsbewegung geraten wären, aber man konnte über ih
üntwi 8 Zu⸗ re weitere Entwickelung nicht verlässiges voraussagen. Bei einigen Werken des Ostens machte sich ein Mangel an S
tahlbillets bemerkbar; der Umsatz von fertigem Cisen war beschränkt.
verschiedenen Plätzen In Roheisen wurden an einige Kaufabschlüsse getätigt; einen großen Eindruck auf 85 Roh
eisenmarkt machte der in den letzten Tagen des Monats von der United States Steel Corporation in Pittsburg vergebene Auftrag für Lieferung von ca. 150 ,000 Tons Bessemer Roheisen. Verkäufer dieses großen Postens sind die Merchant Furnace Association, W. P. Snyder und drei oder vier Eisenmakler. Der vereinbarte Preis ist 18,50 Doll. pro Ton, der um ca. 1,50 Doll. hinter den für kleinere Posten in Pittsburg verlangten Preisen dieser Eisensorte zurückbleibt. Die Lieferung des Eisens an die Korporation soll im Juli, August und 8Se erfolgen. Man erwartet, daß diesem Abschlusse eine Reihe anderer bedeutender Einkäufe seitens der Stahl⸗ und Eisen⸗ werke folgen und ein lebhafteres Geschäft im gesamten Eisenhandel nunmehr eintreten wird. (Nach The Engineering and Mining Journal.) b
Einstellung des Mühlenbetriebs im Staate Minnesota.
Wie das Fachblatt „The Northwestern Miller“ (Minneapolis) mitteilt, Las. Fech großen Weizenmühlen in Minneapolis, Minn., praktisch also nahezu alle Mühlen im Staate Minnesota, welche northern spring Wwheat vermahlen, den Betrieb für unbestimmte Zeit eingestellt. Dieses Vorgehen ist durch die allgemein gedrückte Lage des Mehlgeschäfts und besonders durch den hohen Preis für Kassa⸗ weizen sowie durch die hohen Frachten für Mehl veranlaßt worden. Die Schwierigkeiten, die schon seit längerer Zeit bestehen, wurden dadurch verschärft, daß die Schiffsfracht für den Bushel Weizen von Duluth nach Buffalo auf 2 Cents festgesetzt wurde, während Mehl 9 Cents für 100 engl. Pfund Fracht bezahlen muß, was etwa 5,4 Cents für den Bushel Weizenmehl ausmacht. Bei dieser Fracht⸗ differenz können die Mühlen nicht mehr bestehen und haben daher den Betrieb eingestellt. Die Aussicht auf eine wesentliche Aenderung der Frachtsätze ist gering, da die Kosten der Verfrachtung und Ver⸗ schiffung von Mehl in Fässern erheblich höher sind als die von Weizen in losen Ladungen, welcher den ganzen Schiffsraum füllt und mit den Elevatoren ein⸗ und ausgeladen werden kann. 8
Die Leistungsfähigkeit der Mühlen in Minneapolis beträgt 80 500 Faß Mehl pro Tag. Die Produktion dürfte im letzten Jahre etwa 16 Mill. Faß betragen haben. Davon wurden etwa 4 Mill. Faß ausgeführt. Die Produktion der Mühlen im Innern von Minnesota sowie in Duluth und Superior dürfte sich auf ca. 7 Mill. Faß im Jahre belaufen. Im ganzen können die Mühlen des Nord⸗ Fesgens etwa 110 Mill. Bushel Weizen im Jahre vermahlen.
Auf die amerikanische Produktenbörse hat die Nachricht von der Betriebseinstellung der Mühlen bisher wenig Eindruck gemacht. Die weitere Entwickelung bleibt freilich abzuwarten. Bei einem Export, der im Jahre 1902 im ganzen 18 328 767 9 aß Weizenmehl betrug, dürfte der Ausfall von 4 Mill. Faß, die jährlich etwa von Minnea⸗ polis ausgeführt werden, bei längerer Betriebseinstellung der dortigen Mühlen sich in den Preisen fühlbar machen. ericht des Handels⸗ sachverständigen bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in New York.)
Gewinnung elektrischer Kraft aus dem Niagara in Canada.
Die Kommission der Provinzialregierung von Ontario für den Queen Victoriapark an der canadischen Seite der Fhisg- bringt in ihrem Jahresbericht für 1902 unter anderem eine Zusammen⸗ stellung der Kraftmengen, welche aus den Fällen durch auf canadjschem Gebiet konzessionierte Elektrizitätsgesellschaften gwonnen den dürfen. Den drei zugelassenen Gesellschaften wurde die Erlbnis erteilt, das Wasser des Niagara innerhalb der Parkanlagen zu ver⸗ wenden, um zusammen elektrische Ströme von 375 000 Pferdekräften zu erzeugen.
Die Canadian Niagara Power Company darf höchstens 100 000, die Ontario Power Company 150 000 und die Toronto and Niagara Power Company 125 000 Pferdekräfte gewinnen.
Die Ontario Power Gesellschaft hat außerdem die Berechtigung, das Wasser des ebenfalls durch die Parkanlagen sich ergießenden Wellandflusses zur Gewinnung von 125 000 Pferdekräften zu benutzen. Bei voller Ausnutzung der Konzessionen werden also im ganzen durch das Wasser beider Flüsse elektrische Ströme von 500 00 Pferde⸗ kräften erzeugt werden können. Die Gesellschaften beschäftigen jetzt über tausend Personen. Ein Wasserbauingenieur, welcher von der Victoria Parkkommission mit der Feststellung der noch übrig bleibenden zur Ausnutzung geeigneten Wasserkraft beauftragt wurde, hat ermittelt,
feeignet sind, Elektrizitätswerke anzulegen und Strom zu denselben osten, wie in den schon fertigen Anlagen zu gewinnen. Die städtischen Behörden und die Privatabnehmer von 8EE“ sind daher noch nicht, wie vielfach befürchtet wurde, der Willkür der drei konzessionierten Gesellschaften preisgegeben, da Konkurrenzunter⸗ nehmen immer noch möglich sind. 3 . Die Kommission ist jedoch der Meinung, daß es sich empfiehlt, die Erteilung neuer 1 bis zu dem Zeitpunkte aufzuschieben, wo eine Vereinigung der bestehenden Gesellschaften zum Zwecke der Verteuerung der abzugebenden elektrischen Kraft eintreten sollte. (Nach „The Monetary Times“, Toronto.)
Konkurse im Auslande. Galizien.
urs ist eröffnet über das Vermögen des nicht protokollierten Kau 8 Lieber in Drohobyez mittels Beschlusses des K. K. Kreisgerichts, Abteilung V, in Sambor vom 22. Mai 1903 böFöö“ Provisorischer Konkursmasseverwalter: Advokat Dr. Marcell Fraenkel in Drohobycz. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) 4. Juni 1903, Vormit⸗ tags 11 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 2. August 1903 bei dem genannten Gericht oder bei dem K. K. Bezirksgericht in Drohobycz an⸗ zumelden; in der Anmeldung ist ein in Drohobyez wohnhafter 8 . stellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 28. August 1903, Vormittags 1uee
gwan gsversteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin wurde das Ver⸗ fahren, betreffend die Zwangsversteigerung des P. Neumannschen Grundstücks, Friedenstr. 98, eingestellt.
Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin gelangten die unterzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Wartenbergstr. 67 in Lichtenberg, dem G. Reich in Friedrichsberg gehörig. 8,20 a. Nutzungswert 7540 ℳ Mit dem Gebot von 46 600 ℳ bar und 73 800 ℳ Hypotheken blieb der Vorschußverein Lichtenberg⸗ Friedrichs berg, e. G. m. b. — Schloßstr. 35 in Steglitz, dem Fhutancgethert L2.009 85 e 8 Wehat von 41 050 ℳ bar und 175 00 otheken blieb Kaufmann Jose ischer hier, Landsberger Str. 19/20, Meistbietender. 98 . 3
1g⸗ ngestellung füͤr Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
zeitig gestellt keine Wagen.
n hes chgen sind am 16.
zeitig gestellt keine Wagen. gestellt 5564, nicht recht⸗
Auf das Ersuchen um eine authentische Erklärung über den Ein⸗ gangszoll für Zucker in Deutschland nach dem 1. September hat der Reichskanzler, nach einer durch „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Neuen Hamburgischen Börsenhalle“, folgende Antwort erteilt: Der aus den Vertragsstaaten stammende Zucker, ebenso der
daß sowol oberhalb wie unterhalb der Fälle noch verschiedene Stellen
H. zu Friedrichsberg, Meistbietender. K. Kosinsky gehörig. 17,06 a.
8 8 LELoombarden 84,00, Elbetalbahn 427,00, An der Ruhr bJhen am 17. d. M. gestellt 17 346, nicht recht⸗
über die Zollgrenze ausgeführte und ins Inland zurückkehrende Zucker ist vom 1. September ab nach dem Satze von 18,80 ℳ für den Doppelzentner raffinierten oder diesem gleichgestellten Zucker und nach dem Satze von 18,40 ℳ für den Doppelzentner Rohzucker zollpflichtig, ohne Rücksicht darauf, ob der Zucker vor oder nach dem Inkrafttreten des Brüsseler Vertrags erzeugt oder ausgeführt ist. — Nach dem Jahresbericht des Vereins deutscher Papier⸗ fabrikanten für die Periode 1902/3 lastete zu Beginn des Jahres 1902 ein schwerer Druck auf der deutschen Papierfabrikation, der bis 8 spät in das Jahr hinein anhielt und der verstärkt wurde durch die in den Kreisen der Papierfabrikation herrschende Besorgnis wegen des Schicksals des neuen autonomen Zolltarifs und der Aussichten fär. die Festsetzung neuer Zölle auf Rohpapiere. Die Preise sanken mehr un
mehr infolge des immer größer werdenden Angebots an Papier. Hierzu trug in erster Reihe die Erweiterung der Produktionsgrenzen vieler Fabriken bei.
Der Bericht teilt weiter mit, daß infolge der anfangs 1902 von dem Verbande deutscher Druckpapierfabriken vorgenommenen, mit der ge⸗ steigerten Produktionsmöglichkeit zusammenhängenden Herabsetzung der Arbeitsquote ihrer Mitglieder auf 66 % die Fabrikanten genötigt waren, sich nach Ersatz für den hierdurch entstandenen Produktions⸗ ausfall umzusehen; sie gingen auf Kuvertpapiere, fettdichte, Pack⸗ und bessere Papiere bis zu holzfreien Sorten über. Von Ende 1900 bis zum Sommer 1902 seien neun Fabriken mit zehn Maschinen zur Her⸗ stellung von Druckpapier neu errichtet worden und nach Schätzung des Verbandes im Jahre 1901 fünf Fabriken zur Druck⸗ papierfabrikation übergegangen. Nach dem Bericht sei eine Besserung der Verhältnisse auf dem deutschen Papiermarkt nicht eher zu erwarten, als bis Abhilfe gegen solche Uebergriffe auf bisher nicht erzeugte Sorten geschaffen sei. Die Annahme, daß der Tiefstand der Konjunktur überwunden, treffe auch — die Papierfabrikation zu. Die großen, auf ein Anhalten des starken Bedarfs berechneten Papierlager waren zu Beginn des Jahres im Verschwinden begriffen. Die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse trugen dazu bei, eine Steigerung des inländischen Papierverbrauchs herbeizuführen. Für das 4. Vierteljahr konnte die Arbeitsquote der Mitglieder des Verbandes deutscher Druckpapierfabriken von 66 % auf 75 % heraufgesetzt werden; im November 1902 wurde eine weitere Erhöhung auf 85 % not⸗ wendig. Zur Entlastung des deutschen Papiermarktes trug ferner die gesteigerte Ausfuhrtätigkeit sehr viel bei. Die Entscheidung über die Gestaltung des Weltmarktes für Papier lag gleichfalls in den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika. Mit dem a Irre⸗ Aufschwunge
in Industrie und Handel war dort ein niemals vorher dagewesener
Bedarf an Papier aller Art aufgetreten. Die Berichte der amerikanischen Fachblätter über die Papierfabrikation i. J. 1902 stellen na Angabe des Vereins fest, daß das Jahr 1902 nach Umfang der Beschäfti⸗ gung und Höhe der Preise für die amerikanischen Papierfabrikanten einzig dastehe. Die Folgen dieser Hochkonjunktur in den Vereinigten Staaten machten sich für die deutsche Papierfabrikation in zweifacher Weise bemerkbar. Der amerikanische Markt erwies sich als auf⸗ nahmefähiger für den Export als in früheren Jahren, und die ameri⸗ kanischen Papierfabrikanten und ⸗händler konnten sich der Förderung der eigenen Ausfuhr nicht mit voller Kraft und im früheren Umfange widmen, da sie trotz der weiteren Ausdehnung der Papierproduktion alle Kec. voll zu tun hatten, um den Inlandsbedarf zu decken. Nach der Berechnung des Verbandes deutscher Druckpapierfabriken gingen
im Jahre 1902 rund 12. % seines Ablieferungsbestandes ins Aus⸗ land. Der Durchschnittsverkaufspreis des im Jahre 1902 vom Verband deutscher Druckpapierfabriken im In⸗ und Aus⸗ land verkauften Druckpapiers ist vom 1. Januar bis 31. De⸗ zember 1902 von 23,90 ℳ auf 21,70 ℳ frei Verbrauchsstelle
so daß er sich im Durchschnitt auf 22,64 ℳ stellt. Hierbe Export in der Berechnung mit einbegriffen; die erzielten Preise bei der Ausfuhr die Ursache, daß die durchschnittliche Preislage eine so außerordentlich niedrige ist. Auch die auf dem Inlandsmarkte herrschenden Preise hatten zu Beginn des Jahres 1902 infolge der 3
1b childerten Ueber⸗ produktion an Papier und des geringen Absatzes eher die Neigung, noch tiefer herabzugehen. Der scharfe Wettbewerb der Fabriken untereinander, der sich sogar auf bisber noch gar nicht angefertigte Sorten erstreckte, konnte eine Preisbesserung nicht aufkommen lassen. Die Ausfuhrzahlen der deutschen Papierfabrikation könnten, wie der Bericht meint, bedeutend hböhere sein, wenn nicht die Zolltarife der meisten Absatzländer zum Teil mit dem ausgesprochenen Zwecke der Heranbildung eigener Papiererzeugungsindustrien gerade für Papier sehr hohe Schutzzölle vorsähen. Deshalb stlbe England, 8 keine Zölle auf eingehendes Papier erhebt, unter den Abnehmern an erster Stelle. Es sei anzunehmen, daß der englische Markt auch in Zukunft für die deutsche Papierfabrikation ein aufnahmefähiges Absatzgebiet bleiben wird, wenn nicht die hervorgetretenen 2 strebungen zum Ersatz des Freihandels durch die Schutzpolitik scseh heic noch Erfolg, haben werden. In einem der wichtigsten Absatzländer, in Argentinien, habe sich auch im Jahre 1902 ein weiterer Rückgang der deutschen Einfuhr vollzogen. Unter dem Schutze der dortigen hohen Zölle habe sich eine eigene Papierindustrie herausgebildet, die sich, begünstigt von finanziell beteiligten maßgebenden Nee allmählich dem Bedarf des Landes anzupassen beginne.
der Bericht gibt schließlich der Ansicht Ausdruck, wenn die deutsche Feehiasehactat he zu einer allgemeinen Besserung ihrer Verhältnisse gelangen will, so müsse sie das Uebel an der Wurzel an greifen und zunächst durch Einschränkung der Produktion dem Kampfe aller gegen alle ein Ende machen. Die Aussichten für die Durchführ⸗ barkeit eines solchen Versuchs bezeichnet der Bericht zur Zeit als nicht ungünstig. Immerhin seien die Aussichten für die deutsche Papier⸗ fabrikation trotz vorübergehender Besserung noch wenig günstige. Auch die Ausfuhr an Papier sei gefährdet. Betreffs des russischen, de österreichischen und des schweizerischen Zolltarifs sagt der Bericht, wenn die Bindung dieser Sätze auf einer niedrigeren Grundlage nicht gelinge, so habe die deutsche Papierfabrikation mit dem Nachlassen oder wenigstens mit einer bedeutenden Verringerung des Exports zu rechnen. Die Aufnahmefähigkeit des amerikanischen Marktes für deutsches Papier werde verschwinden, wenn die augenblicklich in den Vereinigten Staaten bestehende Hochkonjunktur nachlasse. Die deutsche Pekaesgchn lege nach wie vor das Hauptgewicht auf altung des Inlandmarktes. Die Ausnahmeergebnisse des Jahres 1902 könnten hieran nichts ändern.
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betrug der Sece g der Gotthardbahn im Mai 1903 provisorisch 1 015 000 Fr. (i. V. prov. 840 000 Fr.) — Die Einnahmen der Canadischen Pacific⸗ bahn betrugen in der Woche vom 8. bis 14. Juni 908 000 Doll., das bedeutet eine Zunahme von 209 000 Doll. gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. London, 18. Juni. (W. T. B.) Die Bank von England
hat den Diskont auf 3 % herabgesetzt.
Kursberichte von den Fondsmärkten.
Hamburg, 17. Juni. (W. T B.) Gold in Barren: das Kilogramm 2788 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm 73,00 Br., 72,50 Gd.
Wien, 18. Juni, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Ungar. Kreditaktien 732,00, Oesterr. Kreditaktien 662,00, Franzosen 674,25, Oesterreichische Papierrent 100,30, 4 % Ungarische Goldrente 120,50, Oesterreichische Krone anleihe 100,50, Ungarische Kronenanleihe 99,4), Marknoten 117,33, Bankverein 481,50, Länderbank 415,00, Buschtherader Lit. B. —,— Türkische Lose 125,75, Brüxer —,—, Alpine Montan 374,50.
London, 17. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ¾½ % Eg. Kon 91 16, Platzdiskont 2 ⁄6, Silber 24 . — Bankeingang 100 000
Sterl. —
Pf Paris, 17. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Renke
97,37, Suezkanalaktien 3925. 8u“ gifsabon, 17. Juni. (W. T. B.) Goldagio 23. x an Madrid, 17. Juni. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 36,