die Leimindustrie waren im Jahre 1900 Pennsylvanien (1,7 Millionen Dollar), Massachusetts (0,9) und New 9 8 (0,75),. Das Rohmaterial Pasbesonder⸗ Lederabfälle) hatte im Jahre 1900 einen Wert von 24 Millionen Dollar. In den letzten drei Jahren bewertete sich die Le von Lederabfällen nach den Vereinigten Staaten auf 8 Millionen Dollar im Jahre 1900, auf 1,1 Millionen Dollar im Jahre 1901 und 0,7 Millionen Dollar im Jahre 1902.
Davon kamen: 1
1900 1901 1902 8 Dollar Aus Großbritannten. 536 000 524 000 408 000 Aus Deut chland ¹) 276 000 205 000 72 000.
— An fertigem Leim belief sich die Einfuhr nach den Vereinigten Staaten 1902 auf 4,8 Mhelle sa Pfund im Werte von 477 000 Doll. 6 8 hatten 2,8 Millionen Piund einen Durchschnittswert von 6 Cents für das Pfund, während 1,7 Millionen Pfund durchschnittlich 6 Cents für das Pfund wert waren. lei Was die verschiedenen Einfuhrländer anbetrifft, so lieferte (unter Füicheitiger Angabe der Werte in Klammern) Großbritannien 1,94 D ill. Pfd. (160 000 Doll.), Frankreich 1,43 Mill. Pfd. (212 000 Doll.), eutschland 1,07²) Mill. Pfd. (60 000 Doll.) und Belgien 000 Pfd. (32 000 Doll.). b w En Pfund französischer Leim hatte Fierage einen Durchschnitts⸗ 8 von 15 Cents, während das Pfund deutscher Leim nur etwa ents = 25 ₰ wert war. auf Der port von amerikanischem Leim belief sich im Jahre 1902. de 29 Millionen Pfund im Wert von 284 000 Dollar, sodaß danach f aͤmerikanische Leim einen Durchschnittswert von 9—10 Cents das Pfund besitzt. Von der amerikanischen Ausfuhr gingen nach Groß⸗ (67 annien 1,3 Mill. Pfd. (128 000 Doll.), Canada 0,64 Mill. Pfd. r. (67 000 Doll.) und Deutschland *) 0,46 Mill. Pfd. (41 000 Doll). 1 Eine der wichtigsten Verwertungen des tierischen Leims besteht n der Verwendung für Schleifpapier, und zwar dergestalt, daß ein leifmittel, wie Schmirgel, Feuersteinsplitter, Sand, Glimmer, auf arkes Papier aufgeleimt wird. In den Vereinigten Staaten benutzt man als Schleifmittel auch minderwertige Granaten, wie sie in den Adirondacks gefunden werden. Diese Schleifpapiere finden in den verschiedensten Industrien, z. B. bei der Holzbearbeitung und der Fabrikation von Schuhen, Filzhüten usw., ausgedehnte Verwendung. S Ueber die Menge des in den Vereinigten Staaten hergestellten leifpapiers Niegen statistische Angaben nicht vor, ebensowenig sind aahlen über eine etwaige Einfuhr angegehen. Die Ausfuhr ist nach 2er amerikanischen Statistik sehr gering, nämlich im Jahre 1902 nur 300 Dollar, davon 600 Dollar nach Deutschland.) 1“ d Nach den Vereinigten Staaten geht kein deutsches Schleispapier, da das dort gebräuchliche viel stärker und daher auch teurer ist als das in Deutschland hergestellte. 8 “ 5 in der Leim⸗ 8 Schleifpapierindustrie existiert ein größerer Trust, die American Glue Co. Die Gesellschaft ist im Jahre 1894 i New Jersey inkorporiert worden. Sie hat ihren Sitz in Boston und ist mit 800 000 Dollar Stammaktien sowie der doppelten Summe Sprozentiger Vorzugsaktien kapitalisiert. Die Vorzugsaktien sind von Anfang an regelmäßig mit 8 %. und die Stammaktien seit 1901. mit 4 % verzinst worden. Die Werke der Gesellschaft liegen haupt⸗ sächlich in den Neuenglandstaaten, vor allem in Massachusetts. Der Trust ist das bedeutendste Unternehmen dieser Art in Amerika, nimmt aber weder in der Herstellung von Leim, noch in der von schleifpapier eine „kontrollierende Stellung ein. Der Sohlleder⸗ trust (U. S. Leather Co.) soll seinen ganzen Lederabfall dem Leimtrust überlassen, während der Oberledertrust (American Hide & Leather seine Abfälle selbst verarbeitet. (Bericht des Kaiserlichen General⸗ konsulats in New York.)
Der Arbeitsmarkt im Monat August 1903 nach Berichten der Industrie.
Der Monat August weist nach dem „Reichs⸗Arbeitsblatt“ gegen die Vormonate im allgemeinen eine leichtere Besserung in den haupt⸗ sächlichsten Industrien auf, nur einige bestimmte Industrien, die teils von der Salson abhängig sind (Buchdruckergewerbe) oder vom Wetter (Bierbrauerei) berichten über eine hervortretende eisee Im Kohlenbergbau wies der August, soweit der Stein⸗ kohlenbergbau in Betracht kommt wieder einen sehr guten Ge⸗ schäftsgang auf. Die Lage wird durchgängig als befriedigend und in Anbetracht, daß es sich um einen Hochsommermonat. sandelt, von mehreren Seiten als vorzüglich bezeichnet. An mehreren Zechen, insbesondere solchen, welche an der Peripherie der einzelnen Berg⸗ baubezirke liegen und nicht an größere Ortschaften ange⸗ schlossen sind, hat sich sogar ausgesprochener Arbeitermangel geltend emacht. Die Löhne beginnen wieder eine steigende Tendenz zu er⸗ halten. In der westfälischen Koksproduktion brachte der Monat August eine Besserung. Die Abnahme war im ganzen befriedigend,
8 inschränkungen einzelner Hochofenwerke standen ver⸗ süürkte “ 1ge gegenüber. Der Absatz in Gießereikoks und in Brechkoks ließ noch viel zu wünschen übrig. An⸗
eebot von Arbeitskräften war knapp. Löhne steigen. Auch in der “ und Brikettfabrikation ist im Monat August eine weitere Besserung eingetreten, nur einige Werke der Oberlausitz klagen über Verschlechterung. Das Angebot von Arbeitern WE“ aus der Lausitz und aus Sachsen, ebenso wie aus dem rheinischen ezirk war sogar empfindlicher Arbeitermangel gemeldet. Feierschichten sind mur vereinzelt vorgekommen. . 3 In dgs Mers allindustrie bessern sich die Verhältnisse weiter. Die Fisengießerei war auch im Monat August rege beschäftigt, sodaß die Verhältnisse als normal, teilweise als befriedigend be⸗ zeichnet werden. Stahl⸗ und Walzwerke sind meist normal eschäftigt und in der Trägerfabrikation hat die Na frage es Vormonats angehalten, in der Röh rengießer ei ist sie noch stärker geworden. Eine bemerkenswerte Besserung zeigt der August nunmehr fast durchgängig auch im Maschinen bau. Die drbeitszeitverkürzungen haben fast in allen Betrieben aufgehört, die. Löhne liegen zur Zeit jedoch noch unverändert. Das große Angebot on Arbeitskraft, welches in dem Vormonate noch bestand, ist stark zurückgegangen. Auch im Werkzeugmaschinenbau meldet die große Mehrzahl der Berichte eine 2 esserung der Beschäftigung und normale Arbeiterverhältnisse. Die Löhne liegen still. Im okomotiv⸗ und Dampfmaschinenbau wird aus den meisten rten eine weitere Besserung gemeldet, vereinzelte Meldungen liegen aber au über unbefriedigende Beschäftigung vor. Ueber⸗ angebot von Arbeitskräften bestand noch nach wie vor, anderseits wird über kangel an geübten, selbständigen, nach Zeichnung arbeitenden Schmieden und Maschinenarbeitern Fetjagt. An vielen Stellen war Ueberarbeit wegen dringender ieferungen erforderlich. Der Eisenbah nwagenbau liegt nach wie vor am schlechtesten. Die Werke arbeiten fast durchgängig mit stark verringertem Personal bei normoler Arbeitszeit oder unter Bei⸗ behaltung des Uen ersöummes mit sehr stark verkürzten Arbeitszeiten. Die Löhne liegen fest. In der Drahtstiftfabrikation flaute die bisher gute Beschäftigung im Monat August ab⸗ In der elektrischen Industrie ist die Gesamtkonjunktur zwar immer noch nicht völlig zufriedenstellend, die ö- der letzten konate hat aber auch im August angehalten. Arbeitskräfte waren v
²) Die deut istik führt für die Ausfuhr nach Amerika Prügger Fadtutsche “ nh “ in Fahre 1900, 124 000 ℳ im Jahre 1901 und 13: ℳ im Jahre . aus 2) Nach 1eund 1een Slatifi heltng 88 dole Feeh 8 eut Vereinigten Staaten, 8 dz von discgschland E“
¹) Nach d tatistik betrug die Einfuhr von Leim aus eheghe ntenecghanen atisit btscstand 1078 da im Werte 9 Nach d istik bewertete sich die Einfuhr von 8 Schleif⸗ c der ö“ den Vereinigten Staaten nach eutschland auf 164 000 ℳ 8
8
reichlich vorhanden, an t en Schlossern und Drehern bestand an einigen Orten Mangel. Die elephon⸗ und Telegraphenwerke waren normal beschäftigt, teilweise wird die Beschäftigung sogar als gut bezeichnet. Die elektrische Beleuchtungsbranche war zufrieden⸗ stellend beschäftigt, besser als im Vorjahr um die gleiche Zeit. Die Steigerung in der Nachfrage hängt mit der beginnenden Herbstsaison zusammen. Die Arbeitsverhältnisse waren im allgemeinen normal, aus lokalen Gründen bestand vereinzelt Arbeitermangel.
Die Kabelfabrikation sowie die Fabrikation von sonstigen Drähten hätte besser beschäftigt sein können. Von einer Seite wird unter Berücksichtigung der Jahreszeit die Lage als im allgemeinen noch zufriedenstellend bezeichnet. In der Fabrikation elektrischer und galvanischer Kohle beginnt die Saison, die Beschäfti⸗ gung hebt sich dementsprechend Die Fabrikation von Isolier⸗ materialien war zufriedenstellend beschäftigt, freilich bei edrückten Preisen. In der Akkumulatorenbranche besteht starke achfrage und normales, eher reichliches Angebot von Arbeitskräften. Die Löhne liegen fest, es kamen sehr viel Ueberstunden vor. Ein gleiches ist auch für die Febriet h von Starkstromapparaten zu berichten und für ie Fabrikation elektromedizinischer
rate.
Appaces Baugewerbe war in den einzelnen Städten sehr ver⸗ schieden beschäftigt. Während aus Chemnitz, Liegnitz, Breslau, Forst, Halle, Hanau und Mainz die Beschäftigung als unverändert, zeitweise etwas schleppend gemeldet wird, melden Thorn, Frankfurt a. O., Küstrin, Magdeburg und Braunschweig Besserung, Wiesbaden und Cöln a. Rh. einen starken Geschäftsgang. Dementsprechend sind in einzelnen Städten Lohnsteigerungen eingetreten, während in den übrigen die Löhne festliegen. Die Arbeitszeit war überall unverändert. Die Holzindustrie und der Holzhandel, soweit sie mit dem Baugewerbe in Verbindung stehen, waren normal beschäftigt. In der holzverarbeitenden Industrie zeigte besonders die Parkett⸗ fabrikation eine Besserung, die Holzbildhauerei war, in Berlin wenigstens, nur schleppend beschäftigt. In der Möbelfabrikation war die Beschäftigung durchgehends sehr ruhig, bei festen Löhnen war normales Angebot von Arbeitskräften. b 1 In der E eleiindustrie geht die Kampagne ihrem Ende entgegen, die Beschäftigung war daher im August schwach, einzelne iegeleien stellten gegen Ende August den Betrieb bereits ein. Die Bee nen frstrte war befriedigender beschäftigt. die Chamotte⸗ industrie normal bei normalen Arbeitsverhältnissen. Die Zement⸗ industrie war flott beschäftigt bei gedrückten Preisen. Ueberangebot von Arbeitskräften bestand nicht. Die Steingutfabrikation wies einen ruhigen, normalen Geschäftsgang auf. In einzelnen Orten war infolge der Erntearbeiten ein Arbeitermangel eingetreten
Die Textilindustrie hat zwar auch im August noch unter dem Mißverhältnis von Rohstoffpreis und Fabrikatpreis sehr zu leiden gehabt, immerhin sind Betriebsstörungen in größerem Umfange doch nur verhältnißmäßig wenig bei Werken, die mit Rohstoff zu alten Preisen ungenügend versorgt waren, eingetreten. Die Löhne liegen fest.
Das Fesagte gilt besonders für die Baumwollspinnerei, in der zwar einerseits aus den meisten Bezirken über das genannte Mißverhältnis geklagt, andererseits aber doch mitgeteilt wird, daß Arbeitseinschränkungen nur in geringerem Maße wirklich nötig ge⸗ worden sind, als noch vor kurzem befürchtet wurde.
In der Weberei von Futterstoffen ist durch Bestellungen für den Beginn der Saison eine Steigerung der Beschäftigung ein⸗ getreten, die mechanische Buntweberei lag begen flauer. Die Fabrikation von Kammgarn⸗, Buckskin⸗ und heviotstoffen war
zut beschäftigt. Die Löhne lagen fest. Verkürzungen der rbeitszeit kamen nicht vor. Das Angebot von Arbeits⸗ kräften hielt sich in ruhigen, normalen Grenzen. In der
Crefelder Industrie war die Samtweberei wie im Vormonat etwas besser beschäftigt als in der letzten Zeit, auch für Samtband hat die Nachfrage, die im Juli stark zurückgegangen war, wieder um etwas, zugenommen. Schlecht war die Lage des Seschist dagegen in der Seidenstoffweberei, es stand eine unverhältnismäßig hohe Anzahl von Stühlen still. Wenn auch weitere Verkürzungen der Arbeitszeit gegen den Vormonat nicht eingetreten sind, so haben doch die Arbeiter jetzt vielfach nur einen Stuhl zu bedienen, wodurch sich ihr früherer Verdienst um beinahe die verringert. Diese I naturgemäß auch auf die Beschäftigung der Seiden⸗ ärberei ein.
Die Tuchindustrie berichtet mit einer Ausnahme (Bayerische falz) über eine andauernd gute Beschäftigung. Die Plauener tickerei⸗ und Spitzenindustrie ist, wie bereits in den letzten Monaten,
auch im August nicht ganz zufriedenstellend beschäftigt gewesen. Eine Anzahl Maschinen stehen still. Die mechanische Hanfgarn⸗ spinnerei und Bindfadenfabrikation erfuhr im August eine nicht unerhebliche Steigerung der Nachfrage, sodaß ver⸗ einzelt Mangel an Arbeiterinnen eintrat. Löhne und Arbeitszeiten lagen fest. In der Färberei war meist ruhiger Geschäftsgang, so⸗ weit es sich um Wollwarenfärberei handelte, war die Beschäftigung besser als in den Vormonaten. Brfredigen beschäftigt war auch die Stoffdruckerei, für die zur Zeit Zwischensaison besteht. —
Die Konfektionsindustrie in ihren verschiedenen Zweigen (Herren⸗, Damen⸗, Kinderkonfektion, Kleider⸗, Blusen⸗, Mäntel⸗ konfektion) war durchgängig gut beschäftigt im Hinblick auf die bevor⸗ stehende Herbstsaison. Arbeiter und insbesondere Arbeiterinnen waren knapp, wie das im Monat August üblich ist. Die Löhne lagen fest. Ueberarbeit war nur in geringem Umfang nötig. Die Wäsche⸗ fabrikation hatte voll zu tun, in der Putzfederbranche trat im August der in diesem Monat übliche Rückgang an Ordres ein. In der Hutfabrikation ist die Beschäftigung noch schleppend.
Die chemische Industrie weist in den meisten Branchen zufriedenstellende Beschäftigung auf, so insbesondere in der Farben⸗ fabrikation. In der Farbholzexrtraktindustrie war die 8 schäftigung mäßig, in der Gerbextraktindustrie flott. konnten auch hier dem Steigen der Rohstoffpreise nicht folgen. 98 Angebot der Arbeitskräfte in der Industrie war normal. In 8 Kaliindustrie trat eine Steigerung der Beschäftigung im Auguß ein. Es ist dies eine normale Erscheinung, welche mit dem in der Ernte regelmäßig auftretenden größeren Bedarf der Landwirtschaft zusammenhängt. 1 “
Die Papierindustrie ist nach wie vor gut, wenn auf 8 drückten Nefean beschäftigt. Allerdings ist der August in der Faplers industrie regelmäßig der stillste Monat, indes st die sommer siche Stille in diesem Jahre weniger bemerkbar gewesen. Das Anget ot von Arbeitskräften hielt sich in den üblichen Grenzen. Löhne und Ar⸗
itszei iegen fest. “ detse ten Iigen sen peztation hätte stärker beschäftigt sein können. Infolge des allgemein eingetretenen Aufschlags von 10 % auf die Fabrikate waren Aufträge schwieriger hineinzubekommen. Trotzdem bestand an Arbeitskräften, namentlich weiblichen, Mangel, eine Er⸗ scheinung, die den üblichen Verhältnissen dieser Industrie entspricht.
In der Spielwarenindustrie Sonnebergs belebte im August der Eingang von Saisonaufträgen das Geschäft, doch zeigten ich bereits Spuren, daß die Lebhaftigkeit nicht den Umfang der sch ber Jahre erreichen wird. Mangel an weiblichen Arbeitekräften bestand nach wie vor. Im Hinblick auf die Saison begann im August Ueberarbeit, in manchen Großbetrieben sowohl wie in der Haus⸗ industrie. Die Beschäftigung in der Nürnberger Industrie war
ter. 8 1
16 ewerbe ist Juli und August die stillste Sa Die Arbeitslosigkeit war in diesem Jahre sehr groß, gegen Ende Vgru wird jedoch 8 von den meisten Orten ein Steigen des Beschäftigungsgrads gemeldet. —
Be “ 8 verarbeitenden Industrie war ruhiger Geschäfts⸗ gang. Die Lederschuhfabrikation war normal beschäftigt in vollen Arbeitsschichten; die Ledertreibriemenfabrikation wies wie auch in den Vormonaten bereits eine allmähliche Besserung der Beschäftigung 8 In der Lederhandschuhindustrie ist an einigen Plätzen, insbesondere in Halberstadt, Münster und Arnstadt eine erhebliche Verschlechterung eingetreten, sodaß in großem Umfange Handschuhmacher entlassen werden mußten. 88
„In der bayerischen Spiegelglasfabrikation war die Be⸗ schäftigung normal, der Geschäftsgang in Anbeträcht des Hochsommers allenfalls zufriedenstellend. Die rheinisch⸗westfälische Tafelglasfabri⸗ kation war zwar ruhig, aber voll beschäftigt. In der Spirituserzeugung und Reinigung haben wesent⸗
liche Veränderungen der Verhältnisse im August nicht stattgefunden.
Im Vergleich zum August 1902 hat im August 1903 der Absatz im inländischen Trinkverbrauch ungefähr die gleiche Höhe behalten, während der Export im Rückgang, der Verbrauch von denaturiertem Branntwein in dauernd starker Steigerung begriffen ist.
Die fb.Jg, adn der Rohzuckerindustrie im Juli hat auch während des Monats August fortgedauert. Die Rohzuckerpreise zogen an. In den Raffinerien ist im August die Rohzuckerverarbeitung teils beendigt und hat die alljährliche Betriebspause begonnen. An Arbeitskräften ist daher das der Pause entsprechende Ueberangebot. Der Geschäftsgang wurde im August durch das bevorstehende In⸗ bafttreten der Brüsseler Zuckerkonvention im zurückhaltenden Sinne
eeinflußt.
Die Bierbrauerei litt im August unter der ungewöhnlich kalten und nassen Witterung. Da zudem in den meisten Brauereien im August das Mälzen beendet wurde, so bestand das in dieser Zeit übliche Ueberangebot von Arbeitskräften. Das kalte Wetter wirkte auch auf die Beschäftigung in der Gastwirtschaft ungünstig ein.
i der Zigarrenindustrie besteht schleppender Geschäftsgang und starkes Ueberangebot von Arbeitskräften.
Die Reederei war normal beschäftigt. Durch das Festlegen der Schnelldampfer herrschte zeitweise ein Ueberangebot von Schiffsleuten. Im Kaibetrieb hielten sich Angebot und Nachfrage nach Arbeits⸗ kräften im Rahmen des Vormonats, dagegen zeigte sich im Werk⸗ stättenbetrieb ein erhebliches Ueberangebot, das wesentlich auf Ent⸗ käsngen e den Werften infolge mangelnder Beschäftigung zurück zuführen ist.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt 19 245, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. gef 1 „In Oberschlesien sind am 22. d. M. gestellt 6131, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. b
Nach dem Entwurf des Vertrags über die Begründung eines Deutschen Stahlsyndikats soll, wie die „Kölnische Zeitung“ meldet, das neue Syndikat umfassen: I. Die gesamte Unendische
Erzeugung der Stahlwerksbesitzer an: a. Rohstahl, einerlei ob nach dem Thomas⸗, Bessemer⸗, Siemens⸗ Martin⸗, Tiegel⸗ oder einem sonstigen Verfahren hergestellt; b. Puddelluppen.
II. Den gesamten Bezug der Stahlwerksbesitzer an: a. Roh⸗ stahl und Puddelluppen; b. gewalztem Halbzeug und sonstigen Stahl⸗ erzeugnissen, bestimmt zur Herstellung der unter III und I1V auf⸗ geführten Erzeugnisse. III. Die gesamte inländische Erzeugung der Stahlwerksbesitzr an folgenden Walzerzeugnisse: a. Halb⸗ zeug, als vorgewalzte Blöcke und Brammen, Knüppel und Platinen; b. schweres Eisenbahnoberbaumaterial, als 1“ auch Rillen⸗ und sonstige Schienen im Gewicht von 14 kg für das laufende Meter und darüber, Eisenbahnschwellen im Gewicht von 13 kg für das laufende Meter und darüber, Laschen und Unterlags⸗ platten sowie Hakenplatten zu vorbezeichneten Schienen und Schwellen; c. leichtes Eisenbahnoberbaumaterial, als Schienen unter 14 kg und Schwellen unter 13 kg das laufende Meter, sowie Laschen und Unterlagsplatten hierzu; d. I⸗, U⸗ und 2⸗Eisen; e. solche Artikel, die irgend einen anderen Namen führen, aber auf den gleichen Walzenstraßen wie die vorbezeichneten Artikel hergestellt werden oder hergestellt werden können. IV. Die gesamte inländische Erzeugung der Stahlwerksbesitzer an: a. Stabeisen (Universal⸗ und Flacheisen, auch Röhrenstreifen und Weichenplatten); Rund⸗ und Quadrateisen; sonstiges Stab⸗ und Stabformeisen, Bandeisen sowie Klemmplatteneisen; b. Walzdraht in allen Fassons, auch gestreckt; c. Grobbleche 5 mm dick und dicker; d. Feinbleche jeder Art unter 5 mm dick; e. Riffelbleche, Warzenbleche und Bleche mit sonstigem Walzenmuster; f. Röhren; g. Eisenbahnachsen, Räder und Rabstreifen; h. Schmiedestücke, Stahlgußstücke; i. Stahlwalzen; k. alle anderen Erzeugnisse, soweit sie nicht aus einem der unter III. und IV. aufgeführten Erzeugnisse, sondern direkt aus Rohstahl und Puddelluppen hergestellt werden. V. Den gesamten Bezug der Stahl⸗ werksbesitzer an den unter III aufgeführten Erzeugnissen, soweit die⸗ selben zur Weiterverarbeitung in den eigenen Betrieben des Stahl⸗ werksbesitzers bestimmt sind, und die daraus hergestellten Erzeugnisse durch das Syndikat verkauft werden. Das gesamte unter I und 11 näher bezeichnete Material wird eingeteilt in Rohstahl (Rohstahl und Puddelluppen) A, bestimmt zum Versand in der Form von Roh⸗ blöcken und Puddelluppen, sowie zur Weiterverarbeitung in den eigenen Betrieben des Stahlwerksbesitzer, zu den unter III aufgeführten Walzerzeugnissen, und in Rohstahl B, bestimmt zur Weiterverarbeitung in den eigenen Betrieben des Stahlwerks⸗ besitzers zu den unter IV bezeichneten Erzeugnissen. Produkte A sind also die Rohblöcke und Puddelluppen zum Versand sowie die unter III und V auf eführten Erzeugnisse, Produkte B die unter 1V. bezeichneten Erzeugnisse. Nach dem Vertrag sollen die Stahlwerks⸗ besitzer ihre gesamten Produkte A, und zwar sowohl die gute Ware wie die Ausschußware, dem Syndikat verkaufen, das seinerseits die Verpflichtung zur Abnahme und zum Weiterverkauf übernimmt. Weiter verpflichten sich die Stahlwerksbesitzer, ihren gesamten Bedarf an den unter II bezeichneten Erzeugnissen sowie ihren über die eigene Erzeugung in den unter 1I1 aufgeführten Gegenständen ausschließlich von dem Syndikat einzukaufen, das zur Lieferung der erforderlichen Mengen verpflichtet ist. Dabei muß das Syndikat den Stahlwerks⸗ besitzern sowohl Rohstahl wie Stahlerzeugnisse zu denselben Preisen und Bedingungen verkaufen, die es für seine anderweitigen Verkäufe in demselben Erzeugnis für dasselbe Absatzgebiet und für denselben Zeitraum festsetzt. Das Syndikat tritt also seinen Mitgliedern gegen⸗ über nach zwei Richtungen hin auf. Einmal verkauft es deren Erzeugnisse an Dritte und dann verkauft es an seine eigenen Mitglieder, soweit erforderlich, die zur Weiterverarbeitung benötigten Roh⸗ und Halb⸗ erzeugnisse. Entsprechend der hier mitgeteilten Einteilung der ver⸗ schiedenen Erzeugnisse ist auch die Regelung der den Stahlwerks⸗ besitzern zustehenden Beteiligungsziffern Borgeseher⸗ die in Haupt⸗ und Gruppenbeteiligungen zerfallen und als Grundlage diejenige Rohstahl⸗
menge haben, die bei Abschl 8 E“ sch zöuß des Vertrags mit dem Stahlwerks⸗
— Aus der vorgestrigen Sitzung des A — Aktiengesellschaft Massen wird, vefschagats dn Bergbau. 1. 8 Fer “ d,eche Mass 59 in der Fecendesiger ers 8 am 15. d. M., dahin gehend: ⸗ deehn dses Zeche mst inem AM Pemilngen sichtsrat veranlassen müßten 8 ranl „ die Unterzeichnung des ikats⸗ Sta ingelegenheit nicht einget ist.
Setheat ist bis heute nicht eingelaufen. Die chrah itatsvertrages seitens der Zeche Massen wird bis zum 30. d. M.
bestimmt erfolgen. 8 Brüssel, 23. September. (W. T. B.) Die Nationalbank
hat den Diskontsatz um 1 % erhöht: der Lombardzinsfuß dagegen
eh 8 3 898 festgesetzt.
. Bukarest, 23. September. (W. T. B.) Die —
.“ ergaben für die Zeit vom 1. 2 bis En Aataf
86 eü äufiger Ermittelung den Betrag von 118 424 956 Fr. gegen 11 475 Fr. im gleichen Zeitraum des Vor ahres.
8 Washin ton, 23. September. (W. voc
8 haw will die Tilgungsoperationen bis Höhe
0 Millionen Dollars wieder aufnehmen. Da an 2pro⸗
zentigen Regierungsbonds Mangel herrscht, sowohl für den Um⸗
lauf wie als Sicherheit für die Regierungseinlagen, wird Shamw
die am 1. Februar 1904 rückzahlbaren Z prozentigen Regierungs⸗
zur
.) Schatzsekretär von