een Ausgleichungsfonds im Betrage von 1 140 000 ℳ Der Fehl⸗ trag für 1905 werde aus den verfügbaren Vermögensresten der früheren Jahre gedeckt werden. Die Finanzlage sei noch nicht gut, aber wiederum erheblich besser geworden.
Deutsche Kolonien. “ 1 88
Der Generalleutnant von Trotha meldet, wie „W. T. B.“ eerichtet, aus Windhuk vom 23. d. M.: Am 13. November aben Hottentotten aus Gochas Vieh und Pferde von Habis, nordöstlich von Keetmanshoop, nach Süden fortgetrieben. Hauptmann Wehle mit 25 Reitern jagte den größten Teil dem Feinde wieder ab. Bei Spitzkopp fand ein Gefecht statt. In diesem sind gefallen: der Unteroffizier Johann Splittgerber, geboren am 2. November 1877 zu Freienwalde, früher im 8 “ Nr. 9, und der Reiter Bernhard Lohfink, geboren am 25. August 1882 zu Suhl, früher im Infanterie⸗ regiment Nr. 32; schwer verwundet ist der Reiter Heinrich Theisen, geboren am 16. Juli 1881 zu Pech, früher im Dragonerregiment Nr. 15. — Am 20. November hatte der Leutnant Roßbach (2. Ersatzkompagnie) ein Patrouillen⸗ gefecht bei Cotzesfarm östlich von Kuis, in dem der Sergeant Wilhelm Jacobsen, geboren am 12. Fe⸗ bruar 1877 zu Kamperfelde, früher im Infanterieregiment Nr. 162, leicht verwundet wurde (Fleischschuß in den linken Oberarm). — Am 22. November um 4 Uhr Vormittags griffen etwa 250 Witbois angeblich unter Hendrik Witboi und Manasse Kub an, das von der 2. Kompagnie des Re⸗ giments Nr. 1 unter Hauptmann Ritter, einem Teil der 2. Ersatzkompagnie und einer halben Gebirgsbatterie besetzt war. Oberst Deimling, der mit der 4. Kompagnie des Feld⸗ regiments Nr. 2 und einer halben Gebirgsbatterie um 6 Uhr Vor⸗ mittags dort eintraf, fand die KompagnieRitter bereits im Gefecht. Nach mehrstündigem Kampfe wurden nunmehr die Witbois über Kuis zurückgeworfen und flohen über Hadab hinauf, verfolgt i der Richtung Rietmont. In diesem Gefecht ist der Ober⸗ eutnant Werner Haack, geboren am 27. März 1873 zu Kiel, rüher im Feldartillerieregiment Nr. 40, gefallen; schwer verwundet wurde der Kriegsfreiwillige Oberleummnant zur See a. D. von Rabenau (Brustschuß rechts und Fleischschuß in den rechten Oberarm); leicht verwundet wurden der Leutnant d. R. von Mosch, früher im Husarenregiment Nr. 6 (Schuß an der linken Schläfe), und der Vizefeldwebel Karl
Deubert, geboren am 9. Oktober 1877 zu Wächtersbach, früher im Füsilierregiment Nr. 80 (Fleischschus in den rechten Oberarm). An Typhus sind in Deutsch⸗Südwestafrika weiter ge⸗ storben: Gefreiter Albert Schmidt, geboren am 18. 11. 1881, früher im Garde grenadierregiment Nr. 5, am 29. Sep⸗ ember in Otjim binde; Reiter Paul Körck, geboren am 20. 9. 1882 zu Pasewalk, früher im Ulanenregiment Nr. 9, im 10. November im Lazarett zu Grootfontein; Assistenz⸗ arzt Walter Meyer, geboren am 10. 1. 1877, früher im Grenadierregiment Nr. 12, am 17. November in Okawitum⸗ bikan; Reiter Josef Hagen, geboren am 15. 2. 1883, früher im Königlich Vayer. 1. Chevauxlegerregiment, am 21. No⸗ vember in Windhuk. Der Zahlmeisteraspirant Karl Schade, 8 am 28. 5. 1871 zu Dosenrade, früher beim Bezirks⸗ ommando in Cassel, ist am 21. November in Windhuk an Herzschlag gestorben.
Oesterreich⸗Ungarn.
. Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte gestern nach der Verlesung des Einlaufs und der Beantwortung von Interpellationen
durch den “ Dr. von Hartel die Debatte über die Regierungserklärung fort. Der Abg. Wolf griff den Minister⸗ präsidenten auf das heftigste an wegen der das Deutschtum schädigenden Maßnahmen der Regierung, und bekämpfte auf das entschiedenste die Ver⸗ — sägungen betreffs der italienischen Fakultät in Innsbruck sowie die schlesi⸗ schen Parallelklassen. Nach dem Abg. Wolf sprachen noch der Abg. Lenassi unnd der Ministerpräsident Dr. von Körber. Letzterer wandte sich, wie „W. T. B.“ meldet, gegen verschiedene im Laufe der Debatte vorgebrachte Aeußerungen. Er erhob zunächst Einspruch gegen die Behauptung des Abg. Pernerstorfer, daß die Regierung einer Partei mit Haut und Haar sich verschrieben habe, und erklärte, die Regierung werde die Willensmeinung einer jeden Körperschaft innerhalb ihres Wirkungskreises achten. Ebenso wie mit dieser angeblichen Allianz verhalte es sich mit den angeblichen anderen Allianzen. Derartige Ver⸗
inbarungen seien nur mit einer verläßlichen Majorität möglich und würden in Oesterreich fehlerhaft und zugleich aussichtslos sein Eine besondere Schwierigkeit für ein österreichisches Ministerium liege darin, daß es nicht immer den Wünschen derselben Partei Rechnung zu tragen vermöge, wenn es nicht den Empfindungen anderer zu nahe ireten wolle. Der Ministerpräsident trat der Auffassung entgegen, als ob die Lähmung der Tätigkeit gewisser Landtage nur aus der Opposition gegen die Regierung hervorgerufen sei, und sprach die
Hoffnung aus, man werde nicht bestreiten, wie sehr die Regierung um die Besserung der Lage sich bemüht habe. Es sei nicht verwunderlich, daß die Obstruktion, die im
Reichsrat berrsche, ihre Rückwirkung auf die Landtage ausübe. Auch deshalb müsse alles an eine Gesundung des Hauses gesetzt werden.
Bezüglich der Innsbrucker Angelegenheit verwahrte sich der Ministerpräsident auf das entschiedenste dagegen, als ob er den leisesten Versuch gemacht habe oder machen werde, auf das Vor⸗ Fben der Gerichte einen Einfluß zu nehmen. Die italienische Kechtsfakultät in Innsbruck bestehe faktisch nicht mehr. Die Re⸗ sternng. die sie von vornherein als ein kurzlebiges Provisorium ezeichnet habe, habe keine Veranlassung, sie wieder aufzurichten, da alle Teile mit der Aufhebung einverstanden seien. Der Zustimmung der formalen Schließung ständen weder tiefgehende Erwägungen noch internationale Bedenken entgegen. Nicht Eigensinn, sondern der Umstand, daß man die an den Exzessen unbeteiligten Studenten vor einem Semesterverlust habe bewahren wollen, habe die Regierung bestimmt, den deutschen Parteien nahezulegen, sich mit der Haltung der Regierung zu befreunden. Deshalb bitte er das Haus, die Regierungsvorlage möglichst bald zu beraten, um die Aktivierung der neuen Anstalt ehestens zu ermöglichen. Die Wiederernennung eines böhmischen Landsmannministers habe er der Krone vorgeschlagen, weil er eine maßvolle Haltung bei den Vertretern des tschechischen Volkes ahrzunehmen geglaubt habe; jedenfalls sei er ihnen dafür dankbar, 5 sie bei ihm erschienen seien; ob sie die Obstruktion aufgeben würden wisse er noch nicht, könne es nur hoffen. In diesen Unterredungen sei nichts gekauft oder verkauft und keinerlei Handel
etrieben worden. Die stehe unverändert auf dem Stand⸗
unkte, 1b wo die Gesetze ihr Anweisungen gäben, sie ihnen
1 daß sie üsse. Die Regierung könne nur versichern, d . 8 een eteecfsen veestagchen bece Bng. h ihr 8* een, bei einem anderen Vo fen. 1 die getan habe, sei zu dem Zwecke geschehen, nnr fähie keit des Reichsrats herzustellen, dieses höchste Ziel dürfe 8 durch wirklich ernste Zwischenfälle verdunkelt werden. S⸗ 8. werde die Parteien einander näher bringen; sie sei notwendig, 19 * wichtigsten Staatserfordernisse zu erledigen, und um den 8* mentarismus zu erhalten. Der Ministerpräsident s loß m 8 s beduürfen ihrer aber nicht nur dringend im Namen der andern das ganze Reich wird aufatmen, wenn die Angendsten Gesetze, wie das Rotstandsgesetz, die italienische Rechts⸗
fakultät und das Z verfassungsmäßig erledigt sind. Auch die nationalen Bestrebungen werden aus diesem Wandel ge⸗ läutert hervorgehen. Ich schließe daher abermals mit dem Ruse: MMinc Herren, zur Arbeit!“ Die Verhandlung wurde hierauf ab⸗ gebrochen.
In einer Ansprache an den Präsidenten erhob sodann der Abg. Graf Palffy namens des feudalen Großgrundbesitzes, des Polenklubs, des Zentrums und der slavischen Parteien feierlich Einspruch gegen den Mißbrauch der Redefreiheit, mit dem die Dynastie empörender Weise in die Debatte gezogen werde. Der Redner fragte den Prä⸗ sidenten, ob er alles aufbieten wolle, um einen derartigen Mißbrauch hintanzuholten. Der Abg. Frhr. von Ludwigstorff richtete, unter unaufhörlichem Lärm und Unterbrechungen seitens der Sozialisten und Alldeutschen, eine gleiche Anfrage an den Präsidenten und verurteilte in schärfster Weise die die heiligsten Gefühle verletzenden, unerhörten Angriffe auf das Kaiserhaus. Der Präsideni erklärte in Er⸗ widerung beider Anfragen, niemand bedauere tiefer als er die in den letzten Tagen im Hause gefallenen Aeußerungen. Leider habe er infolge der akustischen Verhältnisse des Hauses nicht sofort die geschäftsordnungs⸗ mäßige Zensur ausüben können, weshalb er sich darauf beschränken müsse, nachträglich seine schärfste Mißbilligung zum Ausdruck zu bringen. Die Rede des Präsidenten wurde mit allgemeinem und lebhaften, die ö der Sozialdemokraten und Alldeutschen übertönenden
seifall aufgenommen. Der Abg. Dascynski (Soz.) verlas, vom Praͤsidenten wiederholt zur Ordnung gerufen, verschiedene Aeußerungen der christlich⸗sozialen Abgeordneten im niederösterreichischen Landtag, ohne den Patriotismus dieser Partei in Frage ziehen zu wollen. Der Redner wurde vom Präsidenten wiederholt zur Sache gerufen und schloß: „Die Sozialdemokraten griffen niemals den Träger der Krone an, würden üch aber niemals daran hindern lassen, die Wahrheit über die in Oesterreich herrschende Camarilla zu sagen.“ Der Abg. Völkl (deutsche Volksp.) brachte in einer Anfrage an den
räsidenten gegen einen Hofrat im Ackerbauministerium Be⸗ chwerden vor und wurde von dem Präsidenten mehrmals zur Sache gerufen. Der Abg. Graf Sternberg verlangte die een eines ihm jüngst erteilten Ordnungsrufs, da er die
ynastie nicht beleidigt, sondrn nur seine patriotische Pflicht erfüllt habe, indem er einen krassen Rechtsbruch zur Sprache ge racht habe. Unter andauerndem Lärm verlangte der Abg. Völkl neuerdings das Wort; der Präsident schloß jedoch die Sitzung. Die Aufregung dauerte noch einige Zeit fort, es ertönte ohrenbetäubender Lärm von der zweiten Galerie; Rufe wurden vernehmbar: „Pfui Lueger, nieder mit den Schulverderbern, hoch die freie interkonfessionelle Schule!“ Von den Galerien wurden Flugschriften mit der Aufschrift „Nieder mit den klerikalen Schulverderbern!“ in den Saal geworfen. Unter fortdauerndem Lärm leerten sich Galerie und Saal langsam.
Ueber die Sitzung des Vollzugsausschusses der deutschen Parteien, die gestern abend stattfand, ist fol⸗ gende Mitteilung veröffentlicht worden:
Nach Entgegennahme des Berichts des derzeitigen Vorsitzenden des Viererausschusses Baernreither über die mit anderen Parteien und mit dem Ministerpräsidenten gepflogenen Verhandlungen empfiehlt der Vollzugsausschuß den Fse .ef⸗ sich die weitere Stellung⸗ nahme gegenüber den politischen Ereignissen und den Maßregeln der Regierung vorzubehalten. Angesichts der schwierigen Lage erachte der Sehesevesaß es für die erste Pflicht aller Deutschen an der rüchlich festzuhalten.
Großbritannien und Irland.
Der Vizekönig von Indien, Lord Curzon, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern von London abgereist, um sich wieder nach Indien zu begeben.
Frankreich.
In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer befragte, wie „W. T. B.“ mitteilt, der Deputierte Binder (kons.) den Ministerpräsidenten wegen des Gerüchts von der Demission des Finanzministers Rouvier. Der Ministerpräsident Combes erklärte das Gerücht in aller Form für unbegründet. Hierauf wurden zwei Inter⸗ pellationen eingebracht: die eine unterzeichnet von Ribot (Republikaner) und Renault⸗Morlisre (Progressist), die andere unterzeichnet von Leygues (radikaler Republikaner) und Millerand (Sozialist); beide Interpellationen betreffen das Rundschreiben des Minister⸗ präsidenten vom 18. November an die Präfekten wegen der Informationen, die die Präfekten über Beamte geben sollten. Als⸗ dann wurde die Beratung des Kultusbudgets begonnen. Der Depu⸗ tierte Allard (Sozialist) beantragte dessen Streichung als Zeichen der Kriegserklärung an den Papst. Der Deputierte Roger⸗Ballu (nationalistischer Republikaner) fragte, ob der Ministerpräsident die Ver⸗ trauensfrage stellen werde. Der Ministerpräsident Combes erwiderte, wenn die Kammer die Streichung des Kultusbudgets vornehme, so werde er die Entscheidung als ein für seinen Entwurf der Trennung der Kirche vom Staat günstiges Votum deuten und beim Senat nicht die Wiederherstellung des Kultusbudgets beantragen. Der Antra Allard wurde hierauf mit 325 gegen 233 Stimmen verworfen Rach Ablehnung mehrerer Amendements wurden die letzten Kapitel des Kultusbudgets angenommen und auf Antrag des 1b die Beratung der Interpellationen Renault⸗Morlidre⸗Ribot und Leygues⸗Millerand sowie die Fortsehung derjenigen, betreffend die an⸗ geberischen Beamten, vertagt und die Sitzung geschlossen.
Auf Einladung der Schiedsgerichtsgruppe des französischen Parlaments trafen heute etwa 70 schwedische, dänische Sund norwegische Parlamentsmitglieder in Paris ein und wurden auf dem Bahnhofe von dem Präsidenten der französischen parlamentarischen Schiedsgerichtsgruppe Baron d’'Estournelles de Constant, den Gesandten von Dänemark, Schweden und Norwegen und einem Ver⸗ treter des republikanischen Komitees für Handel Sund Industrie empfangen. Nach Austausch der Be⸗ grüßungen begaben sich die Gäste zu Wagen nach ihrem Hotel; auf der Fahrt wurden sie vom Publikum mit Beifalls⸗ rufen begrüßt. Der Besuch gilt der Förderung der Ent⸗ wickelung und Durchführung des Schiedsgerichtsgedankens.
Italien.
Der italienisch⸗schweizerische Schiedsgerichts⸗ vertrag ist, wie „W. T. B.“ meldet, S. om
Einigkeit unver
unterzeichnet worden.
Niederlande.
Bet der weiteren, Beratung des Budgets für Indien 1 r weiteren Beratung des Bu ür Indien
dem „W. T. B.“ zufolge, in der geftri sen Sitzung z Prshen sch, Kammer mehrere der ministeriellen Parten angehörende Red scharf eschälcgen über die gestrige Rede des Abg. de Struers n Der 88 Kolkman verlas im Namen der Kathollken eine Erklärung, in der die Expeditionen in Nord⸗ und Mittelsumatra als unver 8 lich bezeichnet werden und das Vertrauen zu der Re⸗ nnece ausgedrückt wird. Die Antirevolutionäre Loh man Hemsk veea van Dedem bestritten, daß die Soldaten auf Nichtkämpfer erk und hätten. Im Namen der Liberalen drückte der Abg. Bo; filchosen Wunsch aus, daß dergleichen Expeditionen sich 830 de den vücsee 1 fteng Abg. de S len
n 2 er den u. 1 heit zu sagen. t gehabt habe, die Wahr⸗
Amerika. Die Finanzkommission der mexikani ordnetenkammer hat in ihrem Bericht ber Se nbeAbge:
reformvorlage eine günstige
llung zu d eingenommen.
em Regierungsentwurf
Nach einem im Amtsblatt veröffentlichten Dekret wird auf die Wiedereinfuhr mexikanischer Dollars na⸗ Mexiko eine Abgabe von 10 Dollars für das Kilogramm Dollars gelegt. 4
Wie die „Agence Havas“ aus Santiago de Chile meldet, hat die chilenische Regierung das Exequatur des peruanischen Konsuls in Jquique zurückgezogen, da dieser Konsul Gesundheitsscheine anssteüite die die Be⸗ zeichnung „Bubonenpest“ trugen. Der Konsul der Ver⸗ einigten Staaten, der inzwischen mit der Wahrung der Interessen Perus betraut wurde, hat sich geweigert, Gesundheits⸗ pässe ohne Vermerk auszustellen. Die chilenische Regierung ha slergegen in Washington telegraphisch Einspruch erhoben, ie Jquique nicht amtlich für pestverseucht erklärt habe. *
Asien.
Aus Mukden vom gestrigen Tage meldet das „Reutersche Bureau“, das Artilleriefeuer habe während der letzten zwe Tage geschwiegen. Es herrsche die Meinung, daß, wenn die Japaner nicht angriffen, der General Kuropatkin wieder die Offensive ergreifen werde.
Ein in Tokio eingegangenes amtliches Telegramm aus dem Hauptquartier der mandschurischen Armee vom 23. d. M. meldet: Um Mitternacht des 22. d. M. griff eine feindliche Infanterieabteilung von 600 Mann Fhinlungtun an. Die japanische Vorpostenabteilung zog sich nach mehrstündigem Widerstand wohlbehalten auf das Hauptkorps zurück. Das Dorf wurde vom Feinde vollständig derbrannt. Am 23. d. M. machte der Feind in der Nähe der über den Schaho führenden Eisenbahnbrücke und des Dorfes Paotzuyen einige über⸗ raschende Angriffe, wurde aber vollständig zurückgeschlagen. *
Afrika.
Dem „Reuterschen Bureau“ wird aus Port Said g. meldet, die russischen Schlachtschiffe „Sissoi Veliki“ und „Navarin“, die Kreuzer „Zemcey“, Swetlana“ und „Almas sowie 1ere gäns törer und 9 Transportschiffe seien gestern früh um 8 Uhr daselbst eingetroffen. Bei ihrem Einlaufen sei der übliche Salut ausgetauscht worden. Die Schiffe würden 3000 Tonnen Frischwasser und frische Proviantvorräte sowie Heu für das Schlachtvieh an Bord nehmen, Kohlen seien nicht bestellt worden. Am Nachmittag hätten der russische Admiral Fölkersahm und der Kommandant des eng⸗ lischen Kreuzers „Furious“ Besuche ausgetauscht. Die russischen Torpedobootszerstörer nähmen Kohlen von den neben ihnen liegenden Transportschiffen ein; sie würden heute in den Kanal einlaufen, eine Stunde nach ihnen die übrigen russischen
asselbe Bureau berichtet, man schenke in Port Said der Tatsache Aufmerksamkeit, daß drei Jachten, die die Namen „Fiorentina“, „Catarina“ und „Emerald“ trügen, vor kurzem in der Richtung nach Suez durch den Kanal gelaufen seien. Nach dem Jachtregister gehöre die „Fiorentinan dem Grafen P. Vitali; der Eigentümer der „Catarina“ sei nicht an egeben; „Emerald“ dürfte die Turbinenjacht sein, die dem Par aments⸗ mitgliede Christopher Furneß gehöre.
Australien.
Im Senat des Australischen Bundesstaats beantragte⸗ wie das „Reutersche Bureau; aus Melbourne berichtet, der Senator Stantforth Smith, die Regierung zu ersuchen, daß sie Maß⸗ nahmen treffe, um der großen Schädigung entgegenzuwirken, die dem australischen Handel würde zugefügt werden, wenn die offenkundige Absicht der deutschen Regierung ausgeführt werde, den deutschen Handek auf den deutschen Inseln Australiens zu monopolisieren. Namens der Bundesregierung erklärte der Attorneygeneral Drake, bei d deutschen Regierung seien in der Angelegenheit sehr entschiedene V stellungen erhoben worden; er müsse aber dringend von australischen Repressalien abraten. 3
Parlamentarische Nachrichten. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
— Das Haus der Abgeordneten nahm in der heutigen (104.) Sitzung, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten von Budde beiwohnte, zunächst in dritter Beratung den Gesetzentwurf, betreffend Maßnahmen Regelung der Hochwasser⸗, Deich⸗ und Vor verhältnisse an der oberen und mittleren Oder, 0 Debatte an und ging dann zur Beratung des Antrags Abgg. Engelsmann (nl.) und Genossen über: te
„die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, im Bundesf nach Maßgabe von § 10 des Reichsgesetzes vom 24. Mai a8⸗ dahin zu wirken, daß die von Nahrunscgst und Genußmitteln, insbesondere von Wein, m bald nach einheitlt een Grundsätzen und durch Anstellung sonderer Landesbeamten im Hauptamte geregelt wird de9
1 Abg. Engelsmann: e haß schon bei der Vexatung landmnirischafti⸗ en Etats den Minister ersucht, dafür zu sorgen, tamt 8 erkontrolle in Preußen durch besondere Beamte im Haup kelt dl
erfolge. Der Mini tändi des, vitasminätenüger ancvortet, die Sache gehber zur Zusd. c
Darau estellt gleiche Bestreben ist auch in E“ 5 berzogtum essen hervorgetreten. Die Schäden, welche dem Weinbau 8 1 einhandel in den letzten Jahren erwachsen sind, sind so grash sten es unbedingt notwendig ist, das Gesetz von 1901 in seinem wichtigsten Pancie nn Anderm, Es 8 nicht ri 5 daß die Geneinder dioss im ; es wäre die er renden 3 Deutschen Reich, die betre 8ee 8 tellen und zu besat 1n
gibt vorgebildete Weinfachleute in den einzelnen Betirken, dien Fonrolleure mit einem auskömmlichen Gehalt angestellt ve Huzu⸗ je ihrerseits, wenn es notwendig sein sollte, Chemiker usw. hinzer sühen könnten. Ich will hier die großen Schäden, denem zher Pelachten; iger sehten Zeit autgesegt gewesen iste. nüchie deten — ünsche, da de in erden Kommission von 14 Mofieddie Feltbsbene evte im möge. Nur eins will ich sagen, daß so trostlose Zustände, wie (gesetz heutigen Weinbau berrschen, noch nie dagewesen sinse ene die von 1901 hat keine Besserung gebracht. 1902 un 1903 8 2.
ften, meisten Weine nicht mehr die Pro gkosten gedeckt. Wi off 89 daß die gute Ernte —, 1904 Phedughsogagog beilen würde, 8 wir Preise sind, mit Ausnahme weniger Gegenden, so nieprig, t durch⸗ uns in dieser Hoffnung getäuscht sehen. Der Preis betrögs. unter schnittlich 300 ℳ, und jedes kleine Kind weiß, daß man bei halben 400 bis 500 ℳ produzieren kann. Früher erzjelten wir b Preduktionskosten 600 ℳ, jetzt bei doppelten Kosten 3 chs die Rede⸗ estern war hier von der Bekaͤmpfun des Alkoholmißbrau Sonderbarf Ich stehe diesem Gedanken sompathisch gegenüber. Das rgenuß ni ist nun, daß seit diesen Bestrebungen der Schnaps⸗ und B iden We ines⸗ abgenommen hat, wohl aber der Verbrauch guten und gesundenfen auch ine ganze Menge ängstlicher Menschen glaubt jetzt, hier und allen mnen Wein mehr trinken. Die Fabrikation von Pome