auf ihren Bauplätzen
G” verband
Abg. Singer (Soz.) spricht sich ebenfalls gegen die Ab⸗ fasah der Petitsonen aus. Morgen silten Initiativanträge erledigt mwerdeg, Dr. Müller⸗Sagan hält es für möglich, daß morgen sowohl diese Petitionen wie die Initiativanträge beraten werden.
Da der Petit ident sich über die Beschlußfähigkeit des Hauses kein eigenes Urteil bilden will, überläßt er die Entscheidung dem Hanse.
r rgi ie Anwesenheit von 200 Mit⸗
Der Namensaufruf ergibt die Anwes gliedern; das Haus ist also beschlußfähig und setzt die Be⸗ ratung fort.
Ueber die Petition des Innungsausschusses zu Goch um Ein⸗ führung des allgemeinen Befähigungsnachweises für das esamte Handwerk, und des sächsischen Verbandes der Vereine für Maschinisten und Helzer zu Cbecprih betreffend die Einführung des Befähigungs⸗ nachweises für die Maschinisten und Heizer, beantragt die Petitions⸗ kommission Uebergang zur Tagesordnung; dagegen will sie eine Reihe von Petitionen, die sich auf die Einführung des Befähigungsnachweises für ce er beziehen, dem Reichskanzler zur Erwägung über⸗
iesen wissen. 82 Hierzu liegen mehrere Anträge aus dem Hause vor. Die Abgg. Auer u. Gen. (Soz.) heantragen durchweg Uebergang zur Tagesordnung; Abg. Raab und die Wirtschaftliche Vereinigung wollen die Petition wegen allgemeiner Einführung des Befähigungsnachweises dem Reichs⸗ kanzler zur Erwägung, dagegen die der Maschinisten und Heizer und die das Bauhandwerk betreffenden dem Reichskanzler zur Beruͤcksichti⸗ gung überweisen; die Abgg. Erzberger u. Gen. (Zentr.) wollen 1) die Petition um Einführung des allgemeinen Befäbigungenachweises dem Kanzler zur Berücksichtigung dahin überweisen, daß in Abänderung des § 129 G.⸗O. in Handwerksbetrieben nur denjenigen die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen zustehen soll, welche den Meistertitel zu führen berechtigt sind; 2) die Petition wegen Einführung des Be⸗ fähigungsnachweises für die Bauhandwerker dem Kanzler zur Berück⸗
chtigung überweisen. 8 E er (Zentr.): Es ist sehr erfreulich, daß die Beschlccfären edes Seng es uns ermöglicht, Petitionen zu besprechen, die wir nicht nur für notwendig, sondern auch für dringend halten. Wenn wir die Einführung der obligatorischen Meister⸗ prüfung befürworten, so stellen wir uns ganz auf den Boden des Handwerkerschutzgesetzes von 1897, wo die Gesetzgebung leider auf ichtet, um n. as ganze Ge⸗ 5 L Etappe in zünftlerischer ung sei. im klassisch jetzt für unseren Antrag stimmen. Gerade im klassischen 111“ in “ die 111““ E1““ diese Frage auf unserem sierte Handwerk Deutschlands steht in dieser scht die Rechte üllung ihrer Wünsche verletzt ni⸗ ie Re⸗ “ de Pfasher. Auf def integ Seit verlʒgt achausbildung und ⸗ ler beföbigingsgachweis domarumd perfagen e bö.““ wir gerade jetzt mit dieser alten Forderung der Handwerker hervor⸗ treten, so geschieht es, weil uns der frühere preußische Handels⸗ minister von Brefeld seinerzeit ermuntert hat, es 1904 zu tun. Ich empfehle Ihnen, diese Petition dem Reichskanzler zur Berück⸗ sichtigung zu überweisen. Für das Baugewerbe genügt die Meister⸗ prüfung nicht, dafür muß der Befähigungsnachweis verlangt werden. Es hieß, die Reichsregierung sammle über diese Frage statistisches Material. Wie steht es damit?. Steht eine Vorlage in Aussicht? Ich bitte die Regierung um Auskunft darüber. Die Erfahrungen in Württemberg, und zwar einer Handwerkerkammer mit dem Umfange
eines Landratsamts, liefern sehr interessante Aufschlüsse über die Unglücksfälle, welche die mangelnde Befähigung der Bau⸗ leiter herbeigeführt hat. Die Zahl der Unfälle ist doppelt
so hoch bei solchen Bauten, die von ungeprüften Baumeistern errichtet worden waren, als bei denen, die von technisch gut ausgebildeten Meistern ausgeführt wurden. Auch die Sozialdemokraten sollten für das Petitum eintreten, wenn nicht im Interesse des Handwerks, so doch im Interesse der im Baugewerbe beschäftigten Arbeiter. Daß eine gute Aufsicht allein nicht ausreicht, zeigt die Praxis, wie ein Fall in Charlottenburg beweist. Tatsächlich hat sich saha⸗ ein sozialdemokratischer Abgeordneter, Herr Segitz, im bavperischen bgeordnetenhause prinzipiell für die Einführung des Befähigungsnachweises im Baugewerbe ausgesprochen. Bei den Freunden des Herrn Segitz aber hat die Parteischablone über die Anforderungen des praktischen Lebens, und wenn sie auch noch so dringend sind, gesiegt. Ich bitte Sie, auch diesem unserem Antrage die Zustimmung zu erteilen. Die Ausdehnung des Befähigungsnachweises auf die Heizer und Maschinisten kann ich auch nur als eine durchaus berechtigte Forderung anerkennen. Die Kl. über Unfälle, die auf ungenügende Ausbildung zurückzuführen lagen über. sich, wie auch der letzte allgemeine Bericht über die Lascstuct arg ag. M9-), Augh ih nürce sehr genn seheg daß
heute noch die Entscheidung über diese Fragen fiele. Herr Müller. 1 2 wird sich aus der guten Besetzung der Rechten und des Zentrums über sich 81 n, daß ihm und seiner Opposition der Sieg nicht be⸗ schiezen h G icb Wenn aber auch die Mehrheit sich im Sinne der Fechen 2 vespeicht so hoffe ich doch nicht viel von der Stellung⸗ 8 8 89 verbündeten Regierungen. „Gehen Sie nach Haufe und vrrne S. wieder, wenn Sie eine Macht geworden sind,“ wurde Füshec e Deputation von Handwerkern im Reichsamt des Innern v vielleicht denkt man dort noch heute so. Wir werden in erster Fisag ; ve weitergehenden Antrag Erzberger stimmen. Der Be⸗ äbis 8. chweis für Maschinisten und Heizer ist im allgemeinen 9 588 ngrefte wenn auch eine Reihe von Bedenken übri⸗ bleibt. künde Fall der Ablehnung des ersten Antrages Erzberger bitte ich, FhS. krag anzunehmen, hinsichtlich des zweiten Teils aber meinen Antrag 8 seinigen vorzustehen, weil er den Befähigungsnachweis für . verlangt. “ (Soß) führt gegen die Forderung des Befähig ungsnachweises für das Baugewerbe aus, daß die Zahl der Unsalle und die Höhe der Unfallgefahr bei einer Neihe großer Be⸗ 86 ssenschaften, insbesondere bei der Knappschaftsberufsgenossen⸗ Fufsgen a sind als bei den Baugewerksberufsgenossenschaften. Tat⸗ schoftg bmässe man den Petenten aber zugeben, daß die Zahl ech entf ädigungspflichtigen Unfälle im Baugewerbe sehr hoch sei; be daß die Einführung des Befähigungsnachweises diese Un⸗ f Ugefahr reduzieren könne, sei eine unrichtige Auffassung. An 8 1 hohen Unfallgefahr trügen gerade die Unternehmer die Schuld, 8 85 icht infolge ihrer mangelnden technischen Vorbildung und Be⸗ fähih p sondern infolge der strafbaren Unterlassung der notwendigsten 8 Fichg naßregeln. Anderseits kämen nicht selten Unfälle bei solchen Bauen vn- deren Leiter geprüfte Bauverständige seien. Leider existiere arüber keine Statistik amtlichen Charakters. Aus einer privaten Statistik über 32 Unfälle in den verschiedensten Orten, die er, Redner, aufgefsattüber, 32 defäe, ndas0 Bauleiter Innungsmeister, darunter zwei eübwahen, außerdem je ein Bau einem Stadt⸗ baumeister und einem höheren, technisch vorgebildeten Baubeamten unterstanden habe, In den Betrieben der technisch vorgebildeten Unter⸗ nehmer seien dieselben Mißstände festgestellt worden, wie in den Be⸗ trieben der anderen Unternehmer; selbst Innungsmeister und selbst Vertrauensleute der Berufsaeneffenschasten hätten noch nicht einmal die ütungsvorschriften Fuösecng.
Oesiees r Befähigungsnachweis nunmehr seit e P beständen nüscht etwa die idealsten Zu⸗ sondern trotz des Befähigungsnachweises lägen dort die Perhältnisse im Baugewerbe viel trostloser als in Deutschland. Die Frnfähruin des Befähigungsnachweises werde nicht die Tatsache beseitigen daß das Baugewerbe in sehr hohem Grade unter der Konkurren; zu leiden hat, daß die Konkurrenz auch für den Betrieb des aaugewerbes das Ausschlaggebende sei. Redner verweist in dieser Beziehung auf die in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Zentral⸗ es der Maurer Deutschlands von ihm gemachten Erfahrungen.
etwa die politischen Folgen sein
meinem Tun selten einverstanden sind,
nführung des Befähigungsnachweises werde die Unfall⸗
Deich in nanf Weise Rea. eafähs Die äußerste Linke stehe daher auf dem Boden, über alle diese Anträge zur Tagesordnung überzugehen, wie es der Antrag Auer vorschlage.
Darauf wird ein Vertagungsantrag angenommen.
Schluß gegen 6 ½ Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr. (Beratung der noch ausstehenden Resolutionen zum Etat für 1904, u. a. betr. den unlauteren Wettbewerb, die Aenderung der Berggesetzgebung und der Invalidenversicherung.)
Preußischer Landtag.
Haäaus der Abgeordneten. 8 8
107. Sitzung vom 29. November 1904, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht die erste Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Beteiligung des Staats an der Bergwerksgesellschaft Hibernia zu Herne.
Minister für Handel und Gewerbe Möller:
Meine Herren! Die Vorlage, die Ihnen seit mehreren Tagen in die Hand gegeben ist, habe ich mit einigen Bemerkungen zur Er⸗ gänzung der Motive zu begleiten. Ich glaube aber verzichten zu dürfen auf eine Wiederholung dessen, was in den Motiven bereits ge⸗ sagt ist. Meine Herren, die Presse hat sich von Anbeginn der Aktion mit großer Lebhaftigkeit mit der Frage beschäftigt. Die Preß⸗ äußerungen waren ungemein zahlreich, wohl kaum eine Zeitung hat sich nicht mit der Sache beschäftigt. Die Urteile der Presse waren aber keineswegs einseitig; sie waren durchaus verschieden, es waren viele leidenschaftlich dagegen, andere ebenso dafür. Manche haben vieles auszusetzen gehabt an der Art, wie die Aktion eingeleitet war. (Sehr richtig!) Das war nicht anders zu erwarten. Wenn aber von manchen Preßorganen günstige Urteile kamen, so wurden sie von einem gewissen Teil der Presse mit besonderer Vorliebe als offiziöse bezeichnet, und wenn in solchen Preßorganen die Konsequenzen gezogen wurden aus der Opposition gegen die Aktion, wenn in ihnen gezeigt wurde, was könnten und möglicher Weise sein würden, so wurde mir immer wieder zugerufen: Der Herr Handels⸗ minister droht uns! Dem gegenüber muß ich erklären: Ich habe überhaupt nur ein einziges Mal einen einzigen Artikel beeinflußt. Das ist ein Artikel der „Berliner Korrespondenz“ sewesen, der an demselben Tage erschienen ist, an dem das Angebot an die Gesellschaft Hibernia im „Staatsanzeiger“ publiziert wurde. Alles andere ist freie Arbeit der betreffenden Herren Redakteure gewesen.
Meine Herren, es waren in der Presse, saure Gurkenzeit war, unendlich viele, geradezu abenteuerliche Er⸗ findungen aufgetaucht. Eine davon will ich ausdrücklich erwähnen. Das war die, daß der Fürst Henckel von Donnersmark, weil er ein bestimmtes Kohlenquantum von dem Kohlensyndikat nicht bekommen hatte und in England hatte kaufen müssen, sich an Allerhöchster Stelle beschwert hätte, und daß die Allerhöchste Stelle die jetzige Aktion an⸗ geordnet habe. Meine Herren, ich kann nur sagen, diese ganze schöne Geschichte ist von A bis 2 erfunden, ist ein Stück freier Phantasie des betreffenden Herrn Zeitungsschreibers gewesen, und ich habe mich gewundert, daß so viele ernste Zeitungen auf diese plumpe Erfindung eingegangen sind, die nichts anderes sein sollte als eine Sensation und ein Mittel, welches ja vielfach benutzt ist, auf den Busch zu klopfen, um zu sehen, ob nicht durch eine Erwiderung etwas herauskäme. Meine Herren, ich habe den Preßvertretern der verschiedensten Par⸗ teien, der verschiedensten Blätter und mancher Blätter, die sonst mit auf ihre Anfrage in der offensten Weise Auskunft gegeben. Ich danke noch heute den Herren gerade der mir entgegengesetzten Presse, daß sie mir hierzu Gelegen⸗ heit gegeben haben; aber wer sich nicht informieren will, wer nicht den Weg zu finden weiß, sich Information zu holen, wo sie am genauesten und besten zu haben ist, dem ist nicht zu helfen.
Die Angriffe in der Presse waren zum großen Teil im höchsten Grade persönlich gegen mich gerichtet; man hat vielfach einen recht niedrigen Pamphletton nicht verschmäht, um zu diesen Angriffen zu schreiten. Die Verlockung, hierauf zu erwidern, war, wie Sie an⸗ erkennen werden, groß; aber, meine Herren, ich stehe zu lange im öffentlichen Leben, um nicht zu wissen, daß der alte Erfahrungssatz immer zu beherzigen ist, daß Preßfehden mit ungenügenden Mitteln ausgefochten, nur zum Unheil ausschlagen. In unseren preußischen Ressorts aber, meine Herren, haben wir keine Preßabteilung, haben wir keinen Apparat, der imstande wäre, auf die täglichen Anzapfungen — und diese Anzapfungen zählten zuweilen nach Dutzenden an einem Tage — zu antworten. Darum gab es kein anderes Mittel, als das, was ich angewendet habe, schweigend das über mich ergehen zu lassen, was über mich ergossen wurde.
Meine Herren, entschuldigen Sie, wenn ich bei diesen Aus⸗ führungen meine Person insofern in den Vordergrund rücke, als ich auf die vielen Angriffe, die erfolgt sind, und die zum allergrößten Teil rein perfönlicher Art waren, auch hier etwas näher eingehe, und daß ich mich für gebunden erachte, diese Vorwürfe in ihren Kern⸗ punkten auch persönlich zurückzuweisen.
Meine Herren, die Vorwürfe, die gemacht wurden, gipfelten im wesentlichen in zwei Angriffen: erstens, daß gegenüber meinen wiederholt und noch in jüngster Zeit abgegebenen Erklärungen, weitere Verstaatlichungen seien zur Zeit nicht beabsichtigt, die plötzliche Einleitung der Ankaufsaktion der Hibernia eine Art Treubruch sei; zweitens, daß diese Aktion in illovaler Weise gegen die bisherigen Machthaber der Hibernia eingeleitet sei, daß dem Vorstand und den Bankiers der Hibernia die Absicht des Ankaufs zuerst hätte mitgeteilt werden müssen.
Meine Herren, letzteren Vorwurf will ich mir gestatten vorab zu erledigen. Meine Herren, ich habe lange im geschäftlichen Leben ge⸗ standen; ich weiß, wie Geschäfte gemacht werden. (Heiterkeit links.) Ich halte es für eine großartige Naivetät, zu glauben, daß man anders hätte vorgehen können, als ich vorgegangen bin. (Sehr becdtig! rechts.) Meine Herren, die Antwort, die ich auf einen direkten Appell an die Herren Bankiers und den Vorstand der Hibernia be⸗ kommen hätte, würde gewesen sein, um bei den Herren Bankiers an⸗ zufangen, wenn ich ihnen gesagt hätte: Meine Herren, ich halte es nach der Staatsralson für notwendig, daß ich Hibernia 8 den Staat erwerbe, es tut mir ungeheuer leid, daß ich euch eur
da es nun einmal die
7 ine besten Bankkunden nehmen muß, daß ich 8 Tersan icr te) fette Aufsichtsratspfründe nehmen muß. (Be
mit der Verstaatlichung der Eisenbahnen. staatlichungen der Eisenbahnen, wie sie seit den letzten 25 Jahren stattgefunden haben, können aber nicht zum Ver
werden bei einer Aktion wie der gegenwärtigen. (Abg. Krawinkel: sehr
Meine Herren, wäre es menschlich wahrscheinlich, wäre es menschlich möglich gewesen, daß die Herren freudig gesagt hätten: alles dies wollen wir, weil du es uns sagst, freudig auf dem Altar des Vater⸗ landes opfern —? (Abg. Krawinkel: sehr gut!) Meine Herren, ich glaube, das wäre im höchsten Grade unwahrscheinlich gewesen, und ich glaube, daß der Skeptizismus, mit dem ich an diese Angelegenheit herangegangen war, durchaus begründet war. Ich bin überzeugt, daß ich auf meinen Antrag an den Vorstand ebenso gut wie auf meinen Antrag, der durch den „Staatsanzeiger“ publiziert war, dieselbe Antwort bekommen haben würde, die der Generaldirektor der Gesellschaft Hibernia in dem Bericht an die Generalversammlung vom 27. August gegeben hat. Diese Erklärung gipfelte in einer Darstellung über die vortreffliche Lage, in der sich Hibernia befinde, und in dem Nachweis, daß das, was der Staat den Aktionären biste, viel zu wenig sei. Meine Herren, in demselben Augenblick, wo ich den Herren eine Rente von 7 ½ oder 8 % geboten haben würde, würde mir der Nach⸗ weis geführt worden sein, daß eine Rente von 11 bis 12 % mit Sicherheit zu erwarten wäre, und dann würde überhaupt die einzige Möglichkeit, zu einem Geschäft zu kommen, die gewesen sein, daß wir uns etwa auf der Mitte zusammengefunden hätten. Wenn so prozediert wäre, dann würde ich nicht in der Lage sein, Ihnen
diese Vorlage zu machen; es würde nicht möglich gewesen sein, inner⸗ halb des Gebietz,
vorzuschlagen, zum Ankauf von 27 ½ Millionen Aktien die Genehmigung zu geben.
das ich mir von vornherein gestellt habe, Ihnen
Das Angebot, das von mir zusammen mit dem Herrn Finanz⸗
minister gemacht worden ist, wurde von einem großen Teil der Presse zund sogar gerade von einem großen Teil der ernsthaften Presse als viel zu hoch erachtet. standen, meinte aber, fich hätte viel zu weit gegriffen. an, das Angebot war ein haupt Aussicht haben, zum nur mit einem wirklich liberalen war aber auch angemessen; es Herren Aktionären eines Werkes,
stand wie die Hibernia, weniger anzubieten als das, was wir geboten haben. Wir haben ihnen lediglich einen ganz erheblichen Kurs ge⸗ boten; in bezug auf die Rente boten wir erheblich weniger. In der Vorlage ist ja ausgeführt, daß die Durchschnittsrente in den letzten Jahren 10 bis 11 % gewesen ist, und wir bieten 8 %. uns aber — und ich glaube, mit Recht —, auch diejenigen Aktionäre, die ihre Aktien nicht zu spekulativen Zwecken besessen haben, sondern die einen dauernden Besitz in den Aktien sich erwerben wollten, be⸗ kommen doch eine durchaus anständige Kompensation dadurch, daß sie eine sichere Staatsrente an die Stelle einer immerhin unsicheren
Man war an sich mit der Aktion einver⸗ Ich erkenne aber wollte ich über⸗ zu kommen, so konnte ich Angebot durchdringen. Es wäre unbillig gewesen, den das in so günstiger Entwickelung
liberales; Erfolg
Wir sagten
industriellen Rente setzen. Ich glaube, daß darin ein angemessener Ausgleich lag.
Meine Herren, mir ist der Vorwurf gemacht, daß ich Aktien habe vorkaufen lassen. Da möchte ich doch all' die Herren, die mir diesen
Vorwurf machen, fragen: wie würden sie es gemacht haben, wenn sie
in ähnlicher Lage gewesen wären; wie würden sie es gemacht haben, wenn sie als Direktoren einer großen Gesellschaft im Begriff gewesen wären, eine andere Gesellschaft aufzusaugen? Sie würden sich doch zunächst einen solchen Einfluß durch den Ankauf von Aktien gesichert haben, daß sie von einer gesicherten Position aus ihre Ver⸗ handlungen anknüpfen konnten. (Abg. Krawinkel: sehr richtig!) Meine Herren, das ist der allgemein übliche Weg, und ich sehe nicht ein, wie man mir einen Vorwurf daraus machen konnte; ich sehe nicht ein, warum ein kaufmännisch gebildeter Minister nicht dieselben kauf. männischen Wege bei seinen Staatsaktionen machen soll, wenn sie durchaus ehrenhaft sind. (Abg. Krawinkel: sehr richtigt) Meine Herren, ich erinnere nur daran, daß eine der sensationellsten Aktionen in der letzten Zeit, die in einem engen Zusammenhang mit
der Einleitung dieser Aktion, für die ich heute einzutreten habe, steht, die Fusion der Gelsenkirchener Gesellschaft mit großen Hüttenwerken, ebenfalls durch stille Ankäufe, industrieller Seite, auch von
sage ich mal, von spekulativer, groß⸗ großen Banken, eingeleitet wurde, und diese Aktion, auf die ich aufmerksam gemacht wurde, ist gerade der
Anlaß gewesen, daß ich mich erkundigt habe, was da los sei, und dann habe ich selbst dunkle Gerüchte, dichteten, gehört, daß großartige Fusionen bei der Gelsenkirchener Ge⸗ sellschaft und bei der Harpener in Aussicht ständen.
die sich immer weiter ver⸗
Meine Herren, es ist dies herangezogen worden zum Vergleich
Meine Herren, diese Ver⸗
gleich herangezogen
wahr!) Die Eisenbahnverwaltung hat unendliche Machtmittel in der Hand, um diejenigen Gesellschaften, die sie erwerben muß, gefügig zu machen. Mir fehlten derartige Machtmittel vollständig, ich stand durchaus pari⸗ tätisch mit dem Generaldirektor jeder anderen Gesellschaft, die es in ihrem Interesse liegend findet, eine andere Gesellschaft in sich aufzu⸗ nehmen. Ich konnte nicht anders vorgehen, als ich vorgegangen bin.
Meine Herren, es ist auch gesagt worden, meine Handlung sei nicht loyal gewesen; ja man hat sehr harte Worte gebraucht; in einem rheinischen Blatt stand der Ausdruck, ich hätte die öffentliche Moral verletzt. (peiterkeit.) Ich kann Ihnen dagegen sagen — ich werde in der Kommission, der Sie diese Vorlage zweifellos überweisen werden, gern alles Material vorlegen —: ich bin bei dieser Aktion von Anfang an im höchsten Maße loyal vorgegangen; ich glaube, man konnte nicht loyaler sein. Die Dresdner Bank, die viel angegriffene, war nach der ersten Abmachung, die ich mit ihr traf, lediglich Kommissionärin für ein von ihr zu bildendes Konsortium, das die Verstaatlichungs aktion ausführen sollte. Es war ausdrücklich von ihr n und von mir akzeptiert, daß jeder Privatvorteil 8⸗ Bank und ihrer Direktoren ausdrücklich ausgesch
Abg. Krawinkel: hört, hört!) 1 vor der Veröffent⸗ ähteine n dies weS. v deree Wersffenum schung eintrau, lichung im „Staatsanzeiger- 2 Bank beauftragt, zu den habe ich den ersten Direktor der ßen Banken hinzugehen,
deren gro 3 Banklers der Hibernia 8 dus agsichtigten Verstaatlichungsaktion zu ℳ er c.
ihnen Mitteilung aufzufordern, in das Syndikat einzutreten.
machen und sie WTö früher gemacht, so wäre die ganze Aktion
818. wesen. (Sehr richtig! rechts.) Solche Sachen sind nur zu nicht imn
chen, wenn sie im allerengsten Kreise weniger Personen bekannt sind Ugebr richtigtrechts), und wie streng die Diskretion gewahrt ist, meine Herren, dafür ist das beste Beispiel, daß innerhalb der Verwaltung der