1905 / 61 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Mar 1905 18:00:01 GMT) scan diff

zum D

No. 61.

Zweite Beilage

Berlin, Sonnabend, den 11. Mürz

zeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger

1905.

Schluß aus der Ersten Beilage.)

unserem Arbeitspunkt waren die Wetterlutten auch nicht vor⸗

schriftmäßig in Ordgang, und waren die Lutten zeitweise ing dies aber hauptsächlich mit der

Mauerung in der Strecke acsamtsgene B

Zeuge Gottlieb 2 Jahren auf Dorstfeld im Monat November 19 sammen in der Mor hofsbank; eines Ta kannt wurde, kam der und schickte Kiese in um dort eine Spritzwasserlei Mich und Schulte nahm er etwa 60 70 m zurück a Er bemerkte Wir verstanden darunter, komme und bei diesem der das Ort nicht belegt sei. 30 m vor Ort zurück und di haft. Nach einiger Zeit kan des Steigers und bestellte uns, Steine laden, die in der Schicht Die Bewetterung vor unserm Ort weil es an Fhts fehlte. meldeten, meinte er, er habe keine Richtstrecke monatlich etwa 20np dutten. Länge an Lutten

Heitkamp, 33 Jahre alt, seit beschäftigt, sagt aus: Ich arbeitete ulte und Kiese zu⸗ recke in Flöz Plaß⸗ die Ankunft des Einfahrers be⸗ Bosselmann vor unsere Arbeit löze Sonnenschein, rdnung zu bringen. tweg und beauftragte uns, e, wo gemauert wurde, zu „die Luft nicht rein sei“. d von der Bergbehörde eckt werden solle, daß die Lutten circa or Ort mangel⸗ ber im Auftrage vor Ort wieder geschossen waren. oft mangelhaft, s dem Steiger ir haben in der ren. Manchmal

genschicht in der Ri

tung schnell in

Glauben erw

e Bewetterun 2

Pferdetrei

wir könnten

wurde die ganze

Der Zeuge Caspar Schulte, 26 aonf Dorsseld beschäftigt, sagt cus. hat uns selbst mitgeteilt, darauf den Kiese in das Aufha eitkamp an das Verbauen der St Der Steiger hatte bemerkt, t sei, wir wieder vor Ort inen Stempel gestellt 1 en. Das Verbauen der Streck Gebirge an der Meinung gewese ehalten werde

seit 1 ½ Jahren

daß der Einfahrer ger Bosselmann

dann dort e

r Mauerung war gebräch war. Ich 3 vor dem Ein⸗ e. Zu dem Stellen

notwendig, weil das bin damals nicht der fahrer etwas verborgen g. des Stempels waren zwei M

Bosselmann erklärt hierzn 1r. Ldeh Richtstrecke un er daß ich die Arb bestreite indes en een ist, um vor

Ich gebe zu, d es manchmal vo 1 genhanfgel hat, und gebe ferner

chäftigt habe. dem Einfahrer eine Unregel⸗ der gelernter Schlosser ist, en an den Spritzleitungen t, und kann darin, daß ich ihn zu it in das Aufhauen geschickt habe, nichts Auf⸗ Das Verbauen der Strecke an der Mauerung tig, und konnte ich hierzu nur die beiden benutzen, zu deren Arbeit dies gehörte. aben solle, der Einfahrer komme, oder muß ich als unwahr bezeichnen.

habe ich meh rmals zu Ausbesserung

in meinem Rer der fraglichen Ze allendes liegen.

anderen Hauer ich den Leuten ge

die Luft sei nicht rein,

des Bergreviers wird sodann festgestellt, recke am 7. September 1903 von dem am 6. Dezember 1903 und 22. F rer Diancourt bef⸗ ie beiden letzten

ren worden ist. sefahrungen wird die i von Schlagwettern bezeichnet. Ueber chts darin bemerkt. Heitkamp an: Im Jahre 1901 beschäftigt. Die Seilfahrt Sohle, sodaß keine Gezähe⸗ befördert wurden und die hier n offenen Wagen vor ihre e. I Eüistet I ar man nicht in der Lage, 8 und ist . bei dieser Ge⸗ neu aus dem Magazin Als ich etwa 9 Monate urden mir die Kosten für hatte es allerdings sofort zu melden. Dezember v. J.

e Weise ver

den Berichten Strecke als naß ur die Temperatur

war ich auf ging zur Zeit

0 beschäftigten Arbeitspunkte tra Bremsberg passieren n p das Gezähe imme legenheit ein Han geholt hatte, abha darauf von Dorstfel dies Fäustel vom Lo

äustel, das ich unden gekommen. d abkehrte, wi hn abgehalte einige Meißel⸗ Ich habe es igeteilt, aber noch

bohrer auf ähnlich mir der Verlust ersetzt n

diesmal dem Steige keinen Bescheid darüber wird. Nach meiner Meinung

iber erhalten,

Der Belegschaftsvertreter Rüter bemerkt hierbei, daß auch J. eine Hacke auf

ihm im ühj 8 m Frühjahr v. 8 dachen gekomm

Gezähebude zur Schmiede abh ihm der Betrag hierfür bei seiner worden sei, trotzdem er den Verlust sowo wie auch dem Betriebsführer Er habe von einer Verfolgung der

Juli abgehalten hl dem Steiger

Angelegenheit vor

dem Berggewerbegericht wegen des geringen Betrages Abstand genommen. 1

Der Steiger Bosselmann, 36 Jahre alt, seit 8 Jahren Reviersteiger, bemerkt zu der Beschwerde des 4 eitkamp uͤber den Verlust von Gezähe, daß er sich erinnere, Heitkamp im Dezember v. J. ihm den Verlust von Meißelbohrern ge⸗ meldet habe. Er habe die Sache darauf verfolgt und gefunden, daß die Bohrer in der Schmiede mit denen anderer Kamerad⸗

ich bereits wiedergefunden. Wenn es sich herausstelle, daß

die übrigen nicht mehr herbeizuschaffen seien, würden sie dem

8. ersetzt werden, wie dies immer geschehe, wenn derartige erluste sofort zur Anzeige gebracht würden.

Der Betriebsführer Hirse erklärt befüglich der Gezähe⸗ wirtschaft: Die, Gezähe der Arbeiter werden auf denjenigen Sohlen, zu denen Schachtförderung geht, in besonderen Gezähe⸗ buden gesammelt. Von hier aus werden sie in geschlossenen Gezähewagen zur Schmiede geschickt. Die reparierten Gezähe werden auf demselben Wege aus der Schmiede wieder in die Gezähebuden gebracht und hier von den Arbeitern wieder in Empfang genommen. Für dasjenige Gezähe, das aus den Gezähebuden und auf dem Wege von dieser zur Schmiede und

aufzukommen. Es wird nur dann Ersatz geleistet, wenn nachgewiesen wird, daß es ohne Verschulden des Arbeiters Fall den Verlust von Gezähe sofort zur Anzeige zu bringen, üter gag die Sache so, daß dieser alten Hacke eine neue aus 8 Schmiede zum Stempeln abgegeben hat. Hier hat der Gezähe⸗ schmied diese Hacke für die verlorengegangene gehalten und dem Steiger gemeldet, die Hacke habe sich wiedergefunden. Dies wird vielleicht ein Irrtum gewesen seh. Die Sache wurde aber nicht weiter verfolgt, weil Ruüter jich weiter darum nicht mehr bekümmerte.

v. g.

Von dem Belegschaftsvertreter Rüter liegt eine schriftliche

Beschwerde vor, betr. die Wetterführung in Flöz F. und in 8 Präsident. Rüter erklärt, daß er nach eingehender Er⸗ 82 ung erfahren habe, daß die Beschwerde unbegründet und sandslos sei. G

euge Heinr. Witthaus, 32 Jahre, 3 Jahre auf Dorstfeld dis 31. Mai 1904 beschäftigt gewesen, sagt aus: Meine Femeragichef war im Frühjahr v. J. beim Quer⸗ schlagsbetrieb beschäftigt. Wir gerieten in Lohnstreitigkeiten mit der Zeche und beabsichtigten, im Mai beim Berggewerbe⸗ gericht klagbar zu werden, und hatten deswegen schon die Arbeit gekündigt. e. Reviersteiger Neuhaus holte mich dann eines Tages von der Arbeit fort und sagte zu mir unter vier Augen, wir möchten nicht klagbar werden, weil wir sonst auf anderen Gruben keine Arbeit finden würden. Die Be⸗ triebsführer hätten monatlich eine Zusammenkunft, und dann würde ich wohl wissen, daß wir verfolgt würden. Wir haben die Klage aber doch eingereicht und sind damit unterlegen. Ich bin darauf auf Zeche Borussia in Arbeit genommen und ist mir weiter nichts passiert.

16

8 v. g.

gegen Der

Der Steiger Neuhaus bemerkt hierzu: Ich bestreite ent⸗ schieden, daß ich die Aeußerung dem Witthaus gegenüber getan habe. Ich habe allerdings mit ihm über die Klage gesprochen und hterbes säußert, daß, wenn sie klagten, ich ihnen folgen müßte. Ich meinte damit aber, als Zeuge vor Gericht. Ich habe garnicht die Absicht gehabt, ihn davon ab⸗ zuhalten, sein .

Recht zu suchen. 8

Der Betriebsführer Hrss bemerkt 88 hierzu, daß zwei bis dreimal im Jahre Zusammenkünfte der Vetriebsführer stattfänden, daß aber hierbei derartige Angelegenheiten gar nicht verhandelt würden. Der Bergmann Herrendorf sagt aus: Die Fahrüberhauen in Flöz Sonnenschein von der II. Mittelsohle abwärts be⸗ fanden sich im Herbf v. J. in einem Zustande, daß es ge⸗ ährlich war, dieselben zur Fahrung zu benutzen. Diese Ueber⸗ hauen werden gleichzeitig als Bergerollen benutzt und sind mit geschlossenen eeenen Rutschen versehen, durch die die Berge nach unten gleiten. Ueber den Rutschen sind die Fahrten angebracht. Die Rutschen waren in der genannten Zeit mehr⸗ fach defekt, sodaß die Berge in den Fahrschacht hinein⸗ rollten. Ein Unfall in den Fahrüberhauen ist hierdurch, soviel ich weiß, noch nicht vorgekommen. Diese Ueberhauen müssen von den Arbeitern zur Fahrung benutzt werden. Der Betriebsführer Hirse bemerkt 1 Die fraglichen Ueberhauen dienen lediglich als Bergerollen. Die Fahrten 89 in denselben nur zu dem Zwecke angebracht, um die Ueberhauen zugänglich zu machen, wenn Störungen an den Rutschen zu beseitigen sind. Zur Fahrung für die Leute dienen andere, eigentliche Fahrüberhauen. v. g.

Der Königliche Einfahrer Vedder bestätigt die Aussagen des Betriebsführers und bemerkt, daß er das fragliche Ueber⸗ hauen am 24. Januar d. J. befahren und in Ordnung be⸗

funden habe. 8 Heinr. Schlöscher, 36 Jahre alt, seit 1. Oktober

Der Zeuge H. . 1903 auf Dorstfeld, sagt aus: Als ich in der Nacht vom

schoften verwechselt worden seien. Ein Teil der Bohrer habe

umgekehrt abhanden kommt, leistet die Grube Ersatz.

Sobald aber der Arbeiter sein Gezähe selbst in Ver⸗

wahrung genommen hht. hat er auch für dasselbe r

verloren gegangen ist. Die Arbeiter sind verpflichtet, in jedem

damit die Schuldfrage aufgeklärt werden kann. In dem Falle Hugfrgg daf sich für den Verlust der dem Magazin geholt und in der

unterschrieben.

und Böhmer zusammen einen mit Schienen beladenen Wa b durch die Richtstrecke der V. Sohle schleppte, entgleiste 8 Wagen unterwegs und wurde ich hierbei so stark gequetscht daß ich nicht mehr gehen konnte. Meine Kameraden su ten nach einer Tragbahre, konnten aber keine finden. Am Schachte trafen sie den Steiger Hoßmann, der ihnen erklärte, daß er in der Grube keine Tragbahre wüßte, es befinde sich aber eine über Tage in der Verbandstube. Meine Kameraden haben dann einen leeren Teckel geholt und auf diesem bin ich zum Schachte gefahren. Durch das Rütteln des Wagens habe ich schwere Schmerzen ausstehen müssen, die mir erspart geblieben wären, wenn eine Tragbahre vorhanden ge⸗ wesen wäre. Es war dies im Revier des Steigers Neuhaus.

1v. 94. 6

Der Betriebsführer Hirse sagt aus: Nach der Vorschrift der soll auf je 100 in der Hauptförder⸗ saüie beschäftigte Personen mindestens je eine Tragbahre vor⸗ anden sein. Ende 1904 waren auf Dorstfeld II/III in der Hauptschicht etwa 520 Mann unter Tage beschäftigt und 7 Tragbahren vorhanden, entsprechend den 7 Steigerrevieren. Für jedes Revier ist eine Tragbahre in einem besonderen Raum, der zugleich als Magazin benutzt wird. Die Räume sind verschlossen. Den Schlüssel führt der aufsichtführende Beamte mit sich. Außer in den Revieren befindet füh noch über Tage eine Tragbahre in der Verbandstube, zu welcher der Kauenwärter den Schlüssel hat. Für die 7 Reviere be⸗

finden sich fünf Hilfssteiger in der Nachtschicht unter Tage. 1

g.

Endlich ist noch ein Verzeichnis der Löhne von 7 Berg⸗ leuten und eine Anzahl von 9 Lohnbüchern eingereicht. Die Liste weist folgende Löͤhne für Dezember nach: 4,50, 4,30, 4,00, 4,70, 4,16, 4,60, 4,50, 2,70 Aus den Lohnbüchern sind die Nettolöhne für die Schicht und die Abzüge aus⸗

gezogen Wund ist dieser Auszug dem Protokoll als nlage beigefügt. (Anlage 5.) Die Belegschaftsvertreter erklären, daß mit

daj diesen Löhnen nicht bewiesen werden solle, daß die Lohnverhältnisse Doritfelb IU/III im all⸗ gemeinen ungünstig seien. Es sei aber wünschenswert, daß die Löhne möglichst gleichmäßig gehalten würden.

Der Zechenvertreter erklärt demgegenüber, daß auf Dorst⸗ feld I/III immer gute Durchschnittslöhne gezahlt seien. Es habe der Durchschnittslohn der Belegschaft ausschließlich der stehenden Arbeiter und Beamten betragen:

im Monatsgehalt

8 1901 4,39 1902 4,08 1903 416 1904 4,26

Nach den einzelnen Arbeiterkategorien haben die Löhne betragen:

für Gesteinshauer

1901 5,22 1902 4,98 1903 4,81 1904 4,91 für Kohlenhauer 1901 5,22 1904 18 8 für Reparaturhauer 1901 4,87 1902 4,06 1 1903 3,98 1904 3,99 1 für Schlepper, Bremser usw. 1901 3,04 1902 2,81 1903 2,82 1904 2,84

für Tagesarbeiter (ausschl. Kokerei)

1901

2,81

1902 2,98 1903 309 1904 3,21

Das Protokoll wurde sodann vorgelesen, genehmigt 8ns

Sarter. w. o. Bergreferendar Falke als Protokollführer.

Schulte⸗Witten. v.

Neustein.

20. bis 21. Dezember v. J. mit meinen Kameraden Lange