8 8 sall zeigen nur, wie Feehr
geeigneten Oertlichkeiten,
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auf. F
8
Gutachten der Psychiater diejenige
ten, d den Verbrecher noch nicht einmal ge⸗ sele E saeh ee es nicht, sondern eine ganze Anzahl von ihnen gab ihr Urteil dahin ab, daß der Mann zweifellos geistes⸗ gestört sei. Wir haben nachher gesehen, daß er es nicht war. Er hat ein Buch geschrieben, ens 85 E T11“ . Da bildeter Mann dokumentierte. 11“ 1 h hS. i meinen, daß diejenigen, die einmal für geistes⸗ gestört e Nnn lege auch unter allen Umständen so untergebracht werden, daß sie nicht ee W. Nüa sgaüber hicht der 18 8 n den m en fast gar keine Die. Irifrotülthe here — e b 1“ nell wie möglich wieder herauszukommen, richtig Binan ehege e können. (Der Redner verweist auf zwei Fälle der letzten Zeit, namentlich auf den Fall des Lustmörders Grabowski.) Entspringt ein solcher Verbrecher, so nimmt er sein altes Handwerk wieder meine, es ist dringend vehg daß diese Leute, die in momentaner Geistesstörung die schwersten Verbrechen begehen, nicht so bald auf die menschliche Gesellschaft losgelassen werden. Es f8 8 Unheil genug geschehen; die allgemeine öffentliche Meinung ist im höchsten Grade davurch beunruhigt, und ich bitte wirklich den Herrn Minister,
beilegt.
dafür zu sorgen, daß solche Fälle sich nicht so oft wiederholen.
ruft: Gemeinheit!).
einem Polen gelingt,
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könnte ein Dutzend solcher Fälle vortragen. — Wenn, wie Ich gaün Mizerski tend behauptete, katholische Kinder gezwungen worden sind, dreimal den evangelischen Gottesdienst zu besuchen, so ist das ein Mißgriff. Wenn er aber es als unerhört bezeichnete, daß Leute vor Gericht als Zeugen gezwungen würden, deutsch zu prechen. so muß ich doch entschieden dagegen protestieren. Die polnischen Landesteile find jetzt über 100 Jahre zum großen Teile deutsch, und man sollte neinen, die polnischen Landeskinder hätten Zeit genug gehabt, endlich einmal so viel deutsch zu lernen, daß sie vor den ehörden und insonderheit vor Gericht deutsch sprechen können. Wir müssen es ganz entschieden zurückweisen, daß man immer von Gewalttätigkeiten der Gerichte spricht. Ich erwidere dem Abg. Mizerski ganz einfach, daß es eine Schande ist, daß es überhaupt noch Polen gibt die nicht deutsch sprechen können iderspruch bei den Polen, Abg. Korfanty er 1“ nif chu 1 Wo ist denn da die Gemeinheit, seitens der preußischen Gerichte o zuf des Abg. Korfanty.) Sie sehen wieder, daß es von wem? (Zuruf “ die Wert⸗ 1ns2hh C11“ von Kröcher: Sie (zum Abg. Korfanty en 2 Prägcent Shosfer in seiner Rede das Wort Schande so auffaßte, es eine Schande wäre, daß es Polen gebe. Der Abg. Strosser es seh Feendeüas 858 Heenddrernag, 1 8. enerationen Gelegenheit und Interesse gehabt habe, deutsch zu lernen, Generatin deutsch gelernt habe. Deshalb war der Ausdruck Ge⸗ meinheit“ unberechtigt, er entspricht nicht der Ordnung des Hauses, Herr Abg. Korfanty, und ich rufe Sie wegen dieses Zwischenrufs zur rdnung. 8 Abg. Strosser (fortfahrend): Ich habe von dem, was ich gesagt habe, auch nicht ein Jota und einen Buchstaben zurückzunehmen. Abg. von Schuckmann (kons.): Die vom Vorredner erwähnten es ist, daß einzelne Bevölkerungskreise In jedem Fall steht jeder⸗
da
unserem Staat so gegenüberstellen.
mann der Instanzenzug offen, und es wird in Preußen für Recht und
esorgt r ein anderer ist. Die preußischen Richter der Gerechtigkeit,
nur stolz
8 legen. Das steht im Widerspruch mit den Anweisungen zur Ver⸗ minderung des Schreibwerks. Haben die Präsidenten vergessen, daß
in 14 Tagen erledigt sein.
₰
polnischer Mann oder e sea e e völkerungskreise suchen unser i. erar. auf unsern 811
Gerechtigkeit gleichviel ob es ein aber gewi
ber Rechtspflege zu untergrahen. Wen find von verschiedenen
Oberlandesgerichte Verfügungen erlassen worden, die für sdenten Pfann⸗ gewisser Sa een bestimmte Fristen vorschreiben. Der Richter soll da ein besonderes Schriftstüͤck mit 13 Kolonnen an⸗
das Schreibwerk vermindert werden soll? Gewisse Sachen sollen schon Das Ideal der Oberlandesgerichts⸗ präsidenten sind sogar acht Tage, es liegt aber im Interesse des Publikums, daß die Richter einige Sachen schneller bearbeiten und andere zurückstellen. Das Lit sich gar nicht schablonen⸗ haft machen; man muß dem Richter das Recht wahren, eilige Sachen vorauszunehmen; dies scheint aber durch jene Verfügungen durchkreuzt zu werden. Ein Erbrezeß z. B. erfordert zur Vorbereitung 4 bis 5 Wochen, ehe man sich hineingearbeitet hat. Dem Richter muß auf alle Fälle in diesen Dingen mehr Selbständigkeit gelassen werden, statt daß man von oben herunter reglementiert. Richter und Publikum müssen gleichmäßig hierunter leiden. Der große Ober⸗ landesgerichtspräsident schießt mit der langen Kanone eine solche Ver⸗ fügung heraus, und der kleine Amtsrichter soll sich danach richten. Der Redner beklagt ferner die vielfach mangelhaften Unterkunftsräume für das Publikum in den Gerichtsgebäuden.
(Schluß des Blattes.)
1
Statistik und Volkswirtschast.
Einfuhr Ausfuhr S 8 l eran s- 8 18 ezial⸗ ezial⸗ b-11 1u“ dz rein Verbrauchszucker (raffinierter und dem raffi⸗ nierten gleichgestellter Zucker) (176 asi) 537 58 567
Rohrzucker Sb 1“ 111“ 88 2
rede e1“
N. dabengen 1 Kristallzucker (granulierter) (176 b) 76 46 099
Rübenzucker: Stangen⸗ und Würfel⸗ 8 a
zucker (176 c0) . .„ 22, 5 .. 13 8— : gemahlener Melis (176 d() . . .
Fübenaucn: 88 Stücken⸗ und Krümelzucker 8 1her gemahlene Räaffinade (i7ö0 .. — 1 58 Rübenzucker: Protzucker (176 go .. — 1807
übenzucker: Farin (176 h) . . 8 Rübenzucker: Kandis (1761) . . 3 .“ Anderer Zucker (176 K/) . . . . 8 8 16
ohrzucker, roher, fester und flüssiger (176 k). 1S
übenzucker, roher, fester und flüssiger (1761)
nderer fester und flüssiger Zucker (flüssige
Raffinade einschließlich des Invertzucker⸗ 8 —
sirups usw.) (176 m) . „5,
Falmahen 8 Zuckerabläufe (Sirup, Me⸗
. fasse) Welaff ekraftfutter; Rübensaft, Ahorn⸗ 8 91 8 E31111
vches tgewicht 1208 esamtgewicht. . .. “
Menge des darin enthaltenen Zuckers 71
Beerrlin, den 15. Februar 1907. “ 1 Eühchs Statistisches Amt. van der Borght.
—
Zur Arbeiterbewegung.
3
1“ 8
ön den Schiffswerften des Tetschener und 8. Aussiger Berirks ist, wie „W. T. B.“ meldet, am Beeggfenen
Dienstag wegen Lohnstreits ein Ausstand ausgebrochen. t zuht auf simtlicen ahea,e 8 7 Belrte die Arbeit 98
handlungen, Kommentaren
Ein⸗ und Ausfuhr von Zucker vom 1. bis 10. Februar 1907.
8* e“ 1“ 8
Bemühungen der Regierung zur Beilegung des Streits blieben erfolglos. 8 i be i. Böhmen wird dem „W. T. B. v““ über 1000 Arbeiter der Tannwalder Baumwollspinnerei in den Ausstand getreten sind. “
Literatur.
Aus Bologna erhält „W. T. B.“ die Nachricht von dem Ab⸗ leben Giosué “ des bedeutendsten italienischen Dichters der Neuzeit, der auch als Kritiker und Literaturhistoriker eine reiche und fruchtbare Tätigkeit entfaltet hat. Er war am 26. Juli 1836 in Valdicastello bei Pietrasanta als Sohn eines Arztes geboren und ver⸗ lebte seine Kindheit dort und in Florenz, studierte in Pisa Philologie und wurde 1860 Professor der italienischen Literatur an der Unive ät Bologna. Schon 1857 hatte er ein Bändchen Gedichte, „Rime“, berausgegeben, dem bald weitere lyrische Sammluüngen folgten. Den großen Wurf tat er aber erst mit der 1863 ge⸗ schriebenen Hymne: „Inno a Satana“, die er 1865 unter dem Pseudonym Enotrio Romano zur Verteilung an drucken ließ. Der verneinende Geist wird darin in feuriger Sprache als die treibende Kraft des Menschenlebens und der Welt⸗ geschichte, als Prinzip alles Fortschritts hengee⸗ Carduccis Vor⸗ liebe für die altrömische Vergangenheit brachte ihn darauf, die vebe sr. Odenstrophen in seinen „Odi barbare“ zu erneuern. Die eigenartige Rhythmik dieser Gedichte hat zu lebhaften Erörterungen Anlaß gegeben. Eine Auswahl seiner Gedichte übersetzte B. Jacobsohn (mit Einleitung von Hillebrand, Leipzig 2 Carducci veröffentlichte ferner eine lange Reihe von Studien, Ab⸗ verunter ehen zn wehe. morazischen und politischen Dichtungen; Livorno und gab eine große Anza vnn dalshen Hichrsngeaater neu heraus. Im Jahre 1890 wurde er zum Senator des Königreichs Italien ernannt.
1 „Tierkraukheiten und Absperrungs⸗ Gesundheitswesen “
der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über 8— Verbreitung 88 Tierseuchen im Deutschen Reich während des 3. Vierteljahrs 1906 ist die Maul⸗ und Klauenseuche gegen⸗ über dem 2. Vierteltahr 1906 arückgegengen. Von der Seuche wurden betroffen 12 Gehöfte gegen 70 im 2. Vierteljahr 1906 mit einem 11“ Madern gegen 1750 im 2. Vierteljahr 1906, 15 iegen „ 88 „ „ „ 0 weinen „ „ „ Am Cadufech des 3. Vierteljahrs 1906 von 2 Gemeinden verseucht.
Verkehrsanstalten.
us Essen (Ruhr) ist die heute vormittag in “ Post aus England infolge von Zug⸗ verspätung ausgeblieben.
Die Königliche Eisenbahndirekion in Breslau meldet, „W. T. B.“ “ Le. Aufnahme von Frachten in Wagen⸗ ladungen nach der Kaschau⸗Oderberger Bahn und darüber hinaus über Oderberg, und ferner der Betrieb der Riesengebirgsbahn ist in vollem Umfange wieder aufge⸗ nommen worden.
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blieben noch 4 Gehöfte
Am 20. d. M. kann eine der größten überseeischen Verkehrs⸗ gesellschaften Deutschlands, der Norddeutsche Lloyd in Bremen, auf eine 50 jährige Geschichte zurückblicken, die eng verknüpft ist mit der Ausdehnung des deutschen Handels in allen fünf Erdteilen und mit der Entwicklung der deutschen Schiffbautechnik.
Schon im Jahre 1841 hatten Bremer Kaufleute eine direkte Dampferverbindung zwischen Bremen und New York begründet und im Jahre 1847 ging das erste Schiff der Gesellschaft von der Weser ab, aber schon nach sechs Jahren mußte wegen mangelhafter Ver⸗ waltung der Betrieb eingestellt werden. Ein im Jahre 1853 gemachter zweiter Versuch hatte ebenfalls keinen Erfolg, und Bremen stand in Gefahr, seine hervorragende Stellung unter den Handels⸗ plätzen Deutschlands zu verlieren, als es der Tatkraft einiger Bremer Handelsherren, an deren Spitze der unermüdlich tätige Konsul H. H. Meyer stand, gelang, eine neue Schiffahrtsaktiengeselg schaft zu gründen, die den Namen „Norddeutscher Lloyd“ erhielt und am 20. Februar 1857 mit einem Grundkapital von 3 Millionen Talern old in aller Form begründet wurde. Der Zweck der Gesellschaft sollte sehn. „regelmäßige Dampfschiffahrts⸗ verbindungen mit europäischen und transatlantischen Ländern herzustellen, Fluß⸗ und Seeassekuranzen zu übernehmen, den bisherigen Dampferverkehr für Personen und Güter sowie für den Schleppdienst von Fluß⸗ und Seeschiffen auf der Weser und deren Nebenflüssen oberhalb und unterhalb Bremens zu erhalten und zu er⸗ weitern. Die im Gründungsjahr der neuen Reederei in Amerika ausbrechende Handelskrise, die auch auf den deutschen Handel lähmend einwirkte und in deren Folge namentlich das Aus⸗
wanderungsgeschäft sehr zurückging, zwang von vornherein nng. ezußersten Anspannung aller Kräfte des jungen Unter⸗ nehmens. Am 19. Juni 1858, um 6 Uhr Nachmittags, trat
ste Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Bremen“ mit 100 t veaest 1 Kajüts⸗ und 93 Zwischendeckspassagieren die erste hench nach New York an, wo er am 4. Juli, Morgens 7 Uhr, ein⸗ traf. Der Dampfer „Bremen“ hatte eine Länge von 334 Fiß und eine Breite von 42 Fuß über Deck. Die öu“ belief sich auf etwa 850 t Kohlen und 100 t Güter. Das Schiff hatte eine Maschine von 700 Pferdekräften. Die erste Kajüte konnte 60 Reisende, die zweite deren 110 und das Zwischendeck 401 Personen aufnehmen.
ur Rückreise nach der Weser, die der Dampfer am 17. Juli antrat, Zer Nn er nur 12 Tage 5 Stunden. —
Im selben Jahre (1858) wurden noch 3 weitere große Dampfer in Dienst gestellt und mit ihnen eine vierzehntägige regelmäßige Ver⸗ bindung mit New York eingerichtet. Weder schwere Schiffsverluste noch die Einwirkungen der amerikanischen Bürgerkriege der 60 er Jahre vermochten die Entwicklung des Norddeutschen Lloyd aufzuhalten, dem bald die Beförderung der englischen und der amerikanischen Post übertragen wurde. Personen⸗ wie Frachtverkehr wuchsen so schnell, daß im Jahre 1867 schon wöchentliche Fahrten nach New York eingerichtet werden konnten, die durch 8 große Dampfer vermittelt wurden. Bald wurden auch neue Linien b rt: 1866 solche nach Norderney und Helgo⸗ land, 1867 die nach Baltimore. Ihr folgte im Jahre 1869 die Ein⸗ Si ens einer 14 tägigen Fahrt nach New Orleans und nach dem Kriege 1870/71 die der Linien Bremen—Leith und ferner nach West⸗ indien und Mittelamerika. Nachdem die Krisis der Gründerjahre glücklich überwunden war, wurde im Jahre 1876 eine Linie nach Süd⸗ amerika eröffnet, die zwei Jahre darauf in zwei Linien — nach Brasilien und La Plata — ausgestaltet werden konnte.
it dem Jahre 1877 kann man eine zweite Entwicklungsepoche der Gesellschaft ansetzen, die durch die Einführung von Schnell⸗ 1“ unter der Leitung von J. G. Lohmann charakterisiert ist. Die Erfolge einer Glasgower Werft mit einem Schnelldampfer, der die für die damalige Zeit kolossale Geschwindigkeit von 16 Seemeilen in der Stunde aufwies, gaben den Anstoß zu dem genannten Ausbau. Schon 1883 konnte vom Norddeutschen Lloyd eine regelmäßige wöchentliche Schnellfahrt zwischen Bremerhaven und New York derg⸗ geführt werden, durch welche die Hin⸗ und die Rückreise auf je 8 bis 9 Tage abgekürzt wurde.
ei seinem 25 jährigen Jubiläum verfügte der Lloyd über eine Flotte von 98 Schiffen mit 104 500 Renistertons Raumgehalt; er war damals schon eine der größten Dampfergesellschaften der Erde und wurde nur von einer englischen und zwei französischen Gesell⸗ ften übertroffen
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rollen sind in Händen der H
— 1
Die Bedeutung des Lloyd wurde auch von der deutschen Re⸗ gierung anerkannt, die ihm im Jahre 1885 den Reichspostdampfer⸗ dienst nach Ostasien und Australien übertrug. Die neuen Dampfer für diese Linien wurden zum ersten Male auf einer deutschen Werft, dem Stettiner Vulkan, in Auftrag gegeben. Im Anschluß an den ostasiatisch australischen Dienst des Aoyd erfuhr die gesamte ost⸗ asiatische Küstenfahrt durch den Generaldirektor Dr. Wiegand eine durchgreifende Umwandlung, indem der Lloyd im Jahre 1900 die gesamte ostindische und chinesische Küstenschiffahrt an sich brachte und auch, gemeinsam mit der E1“ einen regelmäßigen Dienst auf dem Pangtse in Betrieb setzte. Im Herbst 1904 gestaltete der Loyd eine Zweiglinie der ostastatischen Reichspostbampfer⸗ linie zu einer selbständigen Austral⸗Japan Linie um, die von Sydney über Neu. Guinea und Hongkong nach Yokohama und Kobe führt. Ferner wurde zur Erweiterung des australischen Dienstes eine Fracht⸗ dampferlinie nach Niederländisch⸗Indien und Australien ges affen. Eine beträchtliche Erweiterung erfuhr auch der amerikanische Dienst. Im Jahre 1891 wurde eine Schnelldampferlinie New York — Gibraltar —Genua eingerichtet und 1893 eine neue Linie zwischen Bremen und New York (Roland⸗Linie) ersffnet, die in erster Linie für den Frachtdampferdienst bestimmt ist. Ganz besonders richtete der Lloyd sein Augenmerk auch auf die Verbesserung der Dampfer⸗ verbindungen im Mittelmeer. Außer seinen beiden Reichspostdampfer⸗ linien, die das Mittelmeer durchqueren, betreibt er zur Zeit eine Linie Marseille — Neapel—Alexandrien mit 8 tägigem Dienst, dann gemeinsam mit der Deutschen Levante⸗Linie in Hamburg die Deutsche Mittel⸗ meer⸗Levante⸗Linie, die das westliche Mittelmeer mit dem Schwarzen Meere verbindet, und endlich seit dem Herbst v. J. gemeinsam mit der „Serviciul Maritim Romän“ einen Dienst Konstanza — Kon⸗ stantinopel - Alexandrien, wodurch eine neue schnelle Verbindung mit Aegypten geschaffen wurde (Berlin—Alexandrien 4 ½ Tage).
Mit der immer besseren Ausgestaltung der Linien hielt natürlich die Vervollkommnung der Dampfer Schritt. In den Jahren 1892 bis 1894 wurde für die Reichspostdampfer, im Jahre 1895 für die Schnell⸗ dampfer das 1“ eingeführt. Es wurden, mit diesem System ausgerüstet, die Riesenschnelldampfer „Kaiser Wilhelm der Große“ nch „Kronprinz Wilhelm“ (1901), Kaiser Wilhelm II.“ und „Kronprinzessin Cecilie“ in Dienst gestellt.
Die Entwicklung, die der Norddeutsche Lloyd besonders im letzten Jahrzehnt genommen hat, hat auch die kühnsten Erwartungen über⸗ troffen. Zwar waren noch mancherlei Kämpfe auszuführen — namentlich Tarifstreitigkeiten mit der Pah Cunard⸗Linie — die aber dank der Umsicht und Tatkraft der leitenden Männer des Nord⸗ deutschen Aoyd ohne großen Schaden überstanden wurden. Nichts wird die hervorragende wirtschaftliche Bedeutung des Nord⸗ deutschen Lloyd besser anschaulich machen als einige Zahlen aus dem Betriebe. Der Loyd gibt ungefähr 22 000 Menschen Arbeit, davon fallen auf die Besatzung der Flotte mehr als 12 000 Mann. An Land beschäftigt er einschließlich der Direktion etwa 600 kaufmännische Beamte, 3400 Ingenieure, Techniker, Werk⸗ stättenarbeiter im Heimatshafen und 6000 Dockarbeiter, Küper und Stauer. Das Kapital der Gesellschaft, das 1857 etwa 12 — 13 Mil⸗ lionen Mark betrug, belief sich Ende 1906 auf 125 Millionen, der Wert des schwimmenden Kapitals auf etwa 160 Millionen Mark. Der Proviant⸗ verbrauch des Jahres 1905 kommt dem Werte von über 15 Millionen Mark gleich. Der Gesamtverbrauch an Kohlen auf den Dampfern betrug 1905 1 450 000 Tonnen im Werte von etwa 23 Mälllaren Mark. Auf den sämtlichen Linien des Lloyd wurden im Jahre 1905 3 537 347 chm Fracht befördert gegen 3 425 148 im Jahre 1904. Eine außerordentliche Höhe erreichte die Passagierbeförderung, die 1905 449 243 Fahrgäste betrug. Seit der Gründung des Lloyd bis Ende 1905 wurden auf Aloydschiffen insgesamt 5 977 834 Personen befördert. Seine Schiffe legten im Jahre 1905 eine Strecke von 5 850 400 Seemeilen zurück, das ist 271 mal der Umfang des Erdballs. Die Flotte des Norddeutschen Loyd besteht gegenwärtig aus 378 Schiffen mit 764 441 Brutto⸗Registertons und 576 670 Pferdekräften. Von besonderer sozialpolitischer Bedeu⸗ tung sind die Wohlfahrtskassen des Norddeutschen Aoyd, deren er eine Seemannskasse, eine Witwen⸗ und Waisenpensionskasse und eine Elisabeth Wiegand⸗Stiftung hat. Das Gesamtvermögen dieser Feher betrug am 31. Dezember 1905 4 916 137,80 ℳ Seit ihrem Bestehen haben sie Zahlungen im Gesamtbetrage von 4 566 034,70 ℳ an ihre Mitglieder geleistet.
Metz, 15. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die am 8. Januar wegen Dammrutschung unterbrochene Teilstrecke Sécourt —Solgne — Liocourt der Linie Metz — Chaàteau Salins ist wieder fahrbar; von heute, 15. Februar, mit Zug 2796 bezw. 2795 beginnend, wird der fahrplanm ßige Verkehr wieder aufgenommen.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause findet morgen Sonntag, eine Wiederholung von „Salome“ statt. Das Abonnemeng, die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Haupt⸗ herren Kraus, Berger, Jörn, Gris⸗ wold und des Fräuleins Rose. (Anfang 8 Uhr.) — Montag wird „Tannhäuser“ in der Originalfassung aufgeführt. (Anfang 7 Uhr.) Die Herren Grüning, Hoffmann, Knüpfer, Kirchhoff, 89 Damen Hiedler und Plaichinger sind darin beschäftigt.
im Koͤntglichen Schauspielhause wird morgen das Lust⸗ spiel „Goldfische von Schönthan und Kadelburg, mit den Herren Boettcher, Eggeling, Kraußneck, Oberländer, Vollmer, Werrack
d den amen Butze, Eschborn und von Mayburg werden „Die Journalisten“ von Gustav Freytag in folgender Be⸗ seetzung gegeben: Oberst Berg: Herr Keßler; Ida: Fräulein Arn städt; Adelheid Runeck: Fräulein von Mayburg; Oldendorf: Herr pettcher; Bolz: Herr Staegemann: Bellmaus: Herr Werrack; Schmock: Herr Vollmer; Piepenbrink: Herr Oberländer; seine Frau: Frau Schramm.
Im Neuen Königlichen Operntheater gehen morgen Die Räuber“ mit den Herren Zeisler (alter Moor), Matkowsky sach). Geisendörfer (Franz), Vallentin (Spiegelber —), Molenar Schweizer), Mannstädt (Grimm), Platen (Schufterle), ememeeskons (Roller), Weiß (Sesunse) und Frau Poppe (Amalia) in Siene.
m Deutschen Theater wird am morgigen Sonntag, sowie Montag, Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntag Shakespeares „Romeo und Julia“ aufgeführt. Diens⸗ tag geht „Ein Sommernachtstraum“’, Freitag „Der Kauf⸗ mann von Venedig“ in Szene. — In den Kammerspielen gestaltet sich der Spielplan der nächsten Woche wie folgt: morgen sowie Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntag: „Frühlings Erwachen“; Montag: „Das Friedensfest“; Dienstag und Freitag: „Gespenster“. Montag, den 25. d. M., findet die Erst⸗ aufführung von „Hedda Gabler“ statt.
Das Lessingtheater hat für nächste Woche folgenden Spiel⸗ plan aufgestellt: morgen abend: „Die Wildente“; Montag: „Und
un in den Hauptrollen, aufgeführt. — Am Teontag
Pippa tanzt“; Dienstag: „Das Blumenboot“; ittwoch: „Wenn wir Toten erwachen“; Donnerstag: „Fuhrmann Henschel“; Freitag: „Hedda Gabler“. Am Sonnabend geht
Geor irschfelds neue Komödie „Mieze und Maria“ zum ersten Male 8 8 und wird am nächstfolgenden Sonntagabend wieder⸗ holt. Als Nachmittagsvorstellung ist für morgen das Schauspiel „Die Weber“, für nächstfolgenden Sonntag „Die versunkene Glocke angesetzt. 8
m Neuen Schauspielhause geht in der nächsten Woche mit .“ von Montag „Hertas Hochzeit“ täglich in Szene. Am Montag wird Grillparzers Lustspiel „Weh'’ dem der lügt!“ wieder⸗ holt. Montag, den 25. d. M. tritt Joseph Kainz zum ersten Male als „Torquato Tasso“ auf. Der Vorverkauf für die Kainzgastspiele hat bereits an der Theaterkasse begonnen.
Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird morgen und
nächsten Sonntag, Nachmittags, „Maria Stuart“, morgen abend