44.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
A. F. Am zweiten Verhandlungstage der Mitgliederversammlung des Vereins zur Beförderung der Moorkultur sprach der Professor Dr. Frank⸗Charlottenburg über Gewinnung und Verwendung von Torf zu Heizzwecken und zur direkten Kraftübertragung. Er wies einleitend darauf hin, wie beträchtlich im Vergleich zur Entwicklung des Steinkohlen⸗ und Braunkohlenbergbaus die Verwendung von Torf als Brenn⸗ material zurückgeblieben ist, ja sogar einen Rückgang erfahren hat; mindestens vermag sie einer Erhöhung der deutschen Steinkohlen⸗ förderung von jährlich 18 auf 136 Millionen Tonnen und der Braun⸗ kohlenförderung von jährlich 5 auf 56 Millionen Tonnen innerhalb der letten 40 Jahre, nichts an die Seite zu stellen. Diese neben den sonstigen Fartschritten auf allen industriellen Gebiefen auffällige, Tatsa 5
llärt sich teils aus der Unsicherheit der von Witterungseinflüssen a eangigen Torfgewinnung, teils aus der bei großen Volumen geringen Heizkraft dieses Materials, welcher Umstand weiten Transport nn
erwendung sowohl in der Großindustrie als für Hegzebfe mwirischaftlich macht. Das ist 8 . 8
lan. 8 ausgedehntesten Tor „
Nüest. safgend 98 e “ als die Größe des Ige. Auf Steinkohlen umgerechnet, be⸗
Quadratmeilen,
reichs Wü , einnehmen. bach stts ncet erunserer Torfläger etwa 1500 Millionen
Tonnen. t der Torf durch einen hohen Stickstoff⸗ 8 gehalt- an Denegle 1. aus diesem Grunde eine beachtenswerte uelle für Gewinnung von Ammoniaksalzen. Endlich ist längst zweifellos, daß aus den mittels Kanälen entwässerten, abgetorften Mooren fruchtbarer Ackerboden zu gewinnen ist, wie es in Holland seit mehr als 100 Jahren in den blühenden Fehnkolonien geschehen sist. Die geeignetste Lösung der von dieser Sachlage gestellten volks⸗ wirtschaftlichen Aufgabe sieht Professor Frank darin, daß von der bisherigen umständlichen Herstellung von Torf ganz abgesehen wird und die rohen an der Luft nur oben übertrockneten Torfmassen am VUrsprungsorte selbst zur Erzeung von Kraft benutzt werden. Als Hilfsmittel hierfür bietet sich einerseits der zur Speisung von Groß⸗ gasmaschinen erprobte Generator und andererseits für Umformung der ewonnenen mechanischen Kraft in die Form der Elektrizität die ynamomaschine. Bis vor kurzem war die Vergasung des Torfs im Generator noch an ganz trockenes und geformtes Brennmaterial ge⸗ bunden. Durch Verbesserungen, welche auf Anregung des Redners durch Dr. Caro im Verein mit Ludwig Mond angestellt worden siind, ist jetzt die Möglichkeit gegeben, selbst aus Rohtorf mit 50 — 55 % Wassergehalt brauchbare Heizgase zu bereiten und zugleich eine hohe Ausbeute von Ammoniaksalzen zu erzielen. Die zu sehr reise zu gewinnende Energie kann dann, nach ihrer Umwandlung in lektrizität, im Moorgebiet selbst für den Betrieb von Elsenbahnen und Kanclböten, für elektrochemische Prozesse (Karbid und Kalkstickstofl), für metallurgische Arbeiten zc⸗ Ver⸗ wendung finden. aneben kann auch ein ebvent. raftüber⸗ schuß durch Hochspannungsleitungen für Licht⸗ und Kraft⸗ wecke in die Ferne gesandt werden. Es erscheint ziemlich sicher, daß unsere norddeutsche Tiefebene, der andere natürliche Kraft⸗ uellen, wie Wasserkräfte, fehlen, für die Abstellung dieses Mangels und für Kraftlieferung aus Energiemagazinen der Torfmoore sehr dankbar sein würde. — In der dem Vortrage folgenden angeregten Diskussion wurde dem im Vorangehenden entwickelten Plan polle Zu⸗ stimmung zuteil, zugleich aber auch eine Reihe anderer, auf das gleiche Ziel gerichteter Vorschläge gemacht, die im wesentlichen auf die Brikettierung des Torfs hinausliefen, um ein Material von geringerem Volumen und konzentrierter Heizkraft zu gewinnen. Proben vorzüglicher Torf⸗ briketts wurden herumgereicht; aber der Ansicht, daß sich solche Briketts zu 25 ₰ für den Zentner verkaufen ließen, von sachver⸗ ständiger Seite mit der Behauptung widersprochen, daß ein dreimal so hoher Verkaufspreis nur knappen Nutzen lassen würde. — Das Referat über Gewinnung und Verwendung von Torf für alle anderen industriellen Zwecke hatte, wie seit Jahren regel⸗ mäßig geschehen, Direktor Schreiber⸗Staab übernommen. Seine Darlegungen ließen wohl kaum eine der immer zahlreicher werdenden Torfbenutzungen unberührt und verbreiteten sich über alle neu erteilten Torfpatente. Man darf billig fragen: Was kann aus Torf nicht gemacht werden? Dieser Vielseitigkeit der Verwendung gegenüber ist die Zahl der Möglichkeiten „wirtschaftlicher“ Ver⸗ wendung aber verhältnismäßig gering. Die Idee, Alkohol aus Torf
zu bereiten, ist z. B. nach bestätigenden Laboratoriumsversuchen auf⸗ gegeben worden, und die vor kurzem durch die Zeitung gegangene Rächricht, daß demnächst auch Salpetersäure aus Torf zu gewinnen sfein werde, hat sich als ein komisches Mißverständnis der Arbeiten eines französischen Forschers herausgestellt, der darauf ausging, Torf mit den Beakterien anzureichern, welche den Uebergang der von der Pflanze nicht aassimilierbaren Ammoniaksalze in assimilierbar salpetersaure Salie be⸗ wirken. Als Fehlschläge scheinen sich alle Versuche herauszustellen, Torf zu Papier und Pappe und zu Textilwaren 888 Gespinste, GSFewebe) zu verarbeiten. Torfpappe wird als ein höchst geringwertiges Fabrikat bezeichnet, die textilindustrielle Verwertung der im Torf sich vorfindenden Fasern des Baumwollgrases scheiterte an der Schwierig⸗
keit, größere und halbwegs gle aartige Mengen von Fasertorf zu finden. Die industriell wichtigste Verwertung ist und bleibt noch immer die Herstellung von Torfmull und Torfstreu. Dam sollte aber, um den Attikel, nicht in Mißkredit zu bringen, ausschließlich Moostorf Verwendung finden, während häufig auch festere Torf⸗ destandteile der tieferen Schichten mitverarbeitet werden. Zum Schluß sprach der Vortragende auch über die Verwendung ” Moors
zu Bädern.
Handel und Gewerbe.
zamt des Innern zusammengestellten 1““ für Handel und Industrie“.) Die Manganerzlager Britisch⸗Indiens.
1 1 8 trage, welcher von L. Leigh Fermor, Depu
1111“ bb Geological Survey of India, 88
Manganerz in Indien während der Generalversammlung 6 eological Survey im Jahre 1906 gehalten wurde, mögen folgen
ngaben hervorgehoben werden:
Die Mangangesteine und Erze. letzthin Bei den N ungen nach Manganerzlagern, welche 3 ˙* Besgeagecfananele worden sind, wurden sowohl Gesteine faktheck, deren Vorkommen 8 in “ war, e, welche 1 t noch neu waren. . Die Uhkder We senlche9 gefundenen und bekannten Mangan
8 88
9 mineralien sind in der folgenden Uebersicht aufgezählt: Oryde: Hielan 3 “ 8 8 Manganmagnetit Frolusit 1 Zakobsit 8 Nanganit. 8 Hausmann G. Manganate: 1 dere Manganate von Ba, Cz, 1 Bätengn der Forkner R. Mn Os entsprechend. .“ ö“ Wad. 3 Ankerit
„Rhodochrosit.
zum Deutschen Neichsanzeiger
Zweite B und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
eilage
Berlin, Sonnabend, den 16. Februar
Blanfordit
Rhodonit Zgwei weitere Winchit
Triplit
sphate: hagrchet Columbit
iobate: Tungstate
Manganhedenbergit
Noch einige weitere
Mangan⸗Pyroxen.
Mangan⸗Amphibol. Mangan⸗Granat. Mangan⸗Epidot.
Mangan⸗Glimmer.
88
: Wolfram. Von diesen Gesülfe sind Dysluit, Ankerit, Aplom, Triplit, Columbit und Wolfram nicht in Verbindung mit Manganerzlagern gefunden worden und sollen daher im nachfolgenden nicht weiter er⸗
wähnt werden. Die in der obigen Liste mit
einem Stern versehenen Arten sind
die für Indien wichtigsten. Von ihnen werden die ersten sechs als
Erze betrachtet.
C kter und Qualität der Erze. Die Erze der Zentral⸗ eaee besteben zum großen Teil aus einem innigen Gemisch von
Braunit und Psilomelan. sehr harter,
Sie sind feinkörnig und gewöhnlich von widerstandsfähiger Natur. Kleine Kristallfassetten können
häufig in der psilomelan⸗braunitischen Grundmasse unterschieden werden.
Das Vorkommen dieser Kristalle,
sowohl an Größe wie an Zahl, ist
ä daß die ganze Masse einen roh kristallisierten Fnfg eraetn. 26 beispieleweise in den Erzen, welche bei Thirori
den werden. im Balaghatdistrikt gefunden nden. BAndfestefoennt ss dor; Ei⸗
Bislang sind nur in einer Gegend Versuche gemacht worden, Pyrolusit
Madras im Vizagaparamdistrikt am
z. B. in der nächsten Nähe gänzlich aus Psilomelan besteht. — bei wes im Nagpurdistrikt — abzutreiben.
Das in der Präsidentschaft
Anderseits kommt es vor, wie
häufigsten vorkommende Erz ist Psilomelan, welches in der Regel
mehr oder weniger Braunit enthält.
Im nämlichen Distrikt wird
t in ziemlich bedeutenden Lagern Pyrolusit gefunden. duch der 8 vestionhrigruben im Ihabuastaat (Zentralindien) sind
bislang noch nicht auf ih worden. Sie sind ähnlich den Erzen, d. h. hartem, kompaktem Charakter. Mischung von Braunit und
Die Analysen der Erze,
von feinkörnigem Aussehen,
f ihre mineralischen Bestandteile hin untersucht
in den Zentralprovinzen gefundenen dunkelgrauer Farbe und von
Man vermutet, daß sie aus einer
lomelan bestehen. Uflhame von den drei soeben genannten
Provinzen bislang verschifft wurden, ergaben durchschnittlich das
folgende Resultat:
Zentralindien Zentralprovinzen Madras Entfernung des Verlade⸗ bahnhofs bis zum Hafen in engl. Meilen . . . 861 Hor, J—h 9 0 8 0 0 Mangan 46 4 50 — 55 43 — 50 Eisen 8 15153 5 — 13 S 11—1B— 5—-9 2 —6 Phosphor.. . 0,08 — 0,25 0,05 — 0,12 0,15 — 0,60 Feuchtigkeit.. . unter 0,25 gewöhnlich 0,5 — 2,0.
unter 1,0 Die Manganerzlager Indiens lassen sich am besten in die fol⸗
genden Klassen teilen: A. Braunit. stammend von Mangan
Psilomelan und Pyrolusit vereint mit oder her⸗ enthaltenden Silikaten (wie Spessartit,
Rhodonit, und hier und da Piedmontit), welche in Schichten und Lenticellen in den azoischen Schiefern und Gneisen vorkommen. Diese
Arten sind gefunden worden in: Bombay: 8 Narukot State: Jothvad. Zentralindien: Ihabua State:] 1) Kajlidongri
2) Rambhapur. 8 Zentralprovinzen: Balghat⸗Distrikt:
1) Chandadoh 1“
2) Thirori, Ponia und Jam⸗ rapani
3) Sonegaon “
4) Arjoni u. Jam. “
5) Ramrama
11“ 6) Katangiheri I (Government
Forest) 7) Katangiheri II (Malguzari) 8) Nandgaon 9) Balaghat 10) Ghondi 11) Ukua. Bhandara⸗Distrikt: 1) Kosumbah 8 2) Sitapathur 3) Sukli 2 4) Hatora “ 5) Miragpur 6) Mohugaon Ghat 7) Pandarwani 8) Salebaddi 9) Chikhla II
Kurmura 11) ChikhlaI 12) Sitasaong:t 13) Asalpani b 14) Pacharg. Chhindwara.Distrikt: 1) Kachi Dhana 9 Frdonhamn 3) Gaimu v11“ 4) Sitapar “ . 5) Bichua 6) Alesur 7) Devi 8) Ghott 9) Wagora 3 10) Gowari Warhona 2 11) Dudhara. 1 Nagpur: 1) Kodegaon 8 2) Gumgaon 3) Ramdongri G 4) Risara (Reechara) 5) Nandgondi . 6) Sitagondi
7) Kandri 8) Mansar 9) Mansar Extension ¹9 Parsoda
11) Borda
12) Parsioni u. Bansin hi 13) Dumri Kalamh 14) Satak
15) Veldongri 16) Nagardhan 19 Mandapuri 18) Lohdongri 19) Waregaon 20) Kacharwahi 21) Khandala
22) Mandri 23) Manegaon 24) Guguldoho 25) Bhandarbori 26) Mohugaon 27) Pali
28) Ghogara (Pench River) 29) Mandvi Bir
30) Junawani 31) Junapani.
adras: Ganjam⸗Distrikt: 1) Boirani
2) Nautan⸗Barampur. Vizagapatam. Distrikt: 1) Garividi
n.
2) Kodur 2 8
8 “ 8*
4 evada 8
5) Sandananda- 8 puram
6) Sivaram
8 3
8) Itakerlapili
9 Mulagam
10) Govindapuram
11) Garbham
1 Kotakarra
13) Gadasam
14) Avagudem
15) Aitemvalsa
16) Gotnandi
17) Bandapili
18) Garraraja Chipuru⸗ palli (Garuja)
39 Hena malt;
amabhadrapuram
21) Tadura p
22) Chintelavalsa
23) Thonaum.
8 1 “
B. Psilomelan und Pyrolusit, welche sich an der oberflächlichen Schicht von Gesteinen des Dharwar⸗Systems gebildet haben. Sie
werden gefunden:
1
19072.
. 1) Singhbum in Bengalen. 2) Dharwar⸗ und Panch Mahals⸗Bezirke in der Provinz
Bombay: . 3 Chik⸗Vadvati, Kappatguda Hills, Sangli State, Sivarajpur.
3) Jabalpur in den Zentralprovinzen.
4) Sandur Hills in der Provinz Madras:
1““ Ramandrug. 11.“
C. I und Pyrolusit im Verein mit oder
Laterit. Dieselben kommen vor in den Distrikten von:
1) Belgaum und Satara in der Provinz Bombay:
Talevadi. 8
Hierbei ist zu bemerken, daß in der Nähe der Lokalitäten, welche in den obigen Listen gesperrt gedruckt sind, das Erz bereits abgetrieben wird, und zwar in einer sehr primitiven Weise. Von einer wirklich Fecdas helchen Arbeit kann in den meisten Fällen noch nicht die
ede sein.
Die Geschichte der Mangangrubenindustrie in Indien.
Der erste Anfang des Manganabbaues wurde in Indien im Jahre 1892 im Vizagapatamdistrikt in der Provinz Madras gemacht. Während eine lange Reihe von Jahren, d. h. bis zum Jahre 1900, die Förderung jährlich hier zunahm, wird nunmehr berichtet, daß sie infolge von Schwierigkeiten, auf welche man beim Abtreiben bei einer Tiefe von 50 — 100 Fuß durch das Eindringen von großen Wasser⸗ mengen stieß, bedeutend nachgelassen hat. Es wurden beispielsweise im Jahre 1905 nur 63 669 t im Vergleich zu 92 458 t im Jahre 1900 gefördert. 3
Die bedeutenden Lager des Nagpurdistrikts in den Zentral⸗ provinzen wurden im Jahre 1899 in Angriff genommen, und die Produktion, welche bereits im ersten Jahre sich auf 35 356 t stellte, hat jährlich mit der Ausnahme des Jahres 1904, in welchem infolge der niedrigen Preise ein kleiner Rückschlag stattfand, an Be⸗ deutung zugenommen, und zwar ganz besonders nach der Entdeckung und Entwicklung vieler neuer Lager in den Distrikten von Nagpur, 1“ bö1 Die Förderung des. Jahres 1905 belief
auf 17 p
Im Jhabua State in der Central India Agency wird seit dem Jahre 1903 ein ziemlich bedeutendes Lager, von welchem im Jahre 1905 bereits 30 251 t gehoben wurden, abgetrieben.
Ferner begann man im letzten Jahre mit den nötigen Vorberei⸗ Se 1 den Abbau eines Lagers in Sandur Hills in der Provinz
adras.
Ebenfalls hat man zu gleicher Zeit mit der Ausfuhr von Erzen aus dem Shimogadistrikt in cr. Zen und dem Panch Mahalss distrikt in der Provinz Bombay begonnen.
Die Gesamtausfuhr während des Jahres 1905/06, d. i. vom 1. April 1905 bis 31. März 1906, belief sich auf 316 699 t. Im Vergleich zu dieser indischen Ausfuhr seien hier die Verschiffungen während des Kalenderjahres 1905 der folgenden Länder angegeben: Rußland 388 231 t Brasilien 262 416 „S 8 Spanien 60 900 8 Bezüglich der Preise sei erwähnt, daß die ersten Verschiffungen des Vizagapatamdistrikts im Jahre 1893 14—15 d cif englischem Hafen und diejenigen der Zentralprovinzen im Jahre 1900 13 bis
15 d cif für erstgradige Erze (mit einem Gehalt von mindestens 50 % Mn.) erzielten. Während des Jahres 1904 und zu Anfang des Jahres 1905 fielen jedoch die Preise bis auf 8 ½ und 9 ½ d, so⸗ daß viele Gruben in den Zentralprovinzen sich genötigt sahen, wegen Unrentabilität die Förderung einzustellen.
Im Laufe des letzten Jahres trat jedoch infolge der Unruhen im Kaukasus, wodurch die dortige Ausfuhr teilweise gänzlich zum Still⸗ stand gebracht wurde, ein Umschlag ein, und es stiegen die Preise un⸗ aufhörlich. Das Resultat war dann, daß die indischen Gruben sich mit allen Kräften auf die Förderung warfen und ein bisher noch nie vorher erreichtes Quantum zur Verschiffung brachten. Ueberall scheint eine Art von Mangansieber eingetreten zu sein, und es ist nur zu hoffen, daß nicht durch ein unrationelles Arbeiten manche Gruhben bald lahm gelegt werden.
Abbaumethoden.
Vom Gesichtspunkte des Abbaues lassen sich die indischen Mangan⸗ “ sünei Ermmpe gee. b 1 8
. ein solche, welche kleine Hügel in einer Höhe von 50 oder 100 bis 250, 300 Fuß bilden, und
2) in solche, deren höchste Punkte einige Fu der sie umgebenden Ebenen liegen oder sich über letzteren abheben.
Zur ersteren Kategorie können die Lagerungen im Ihabua⸗ Staate, ebenso wie viele derselben in den Zentralprovinzen, wie z. B. im Kandridistrikt, gerechnet werden. Zur letzteren gehören die Gruben der Provinz Madras und einige der Zentralprovinzen, wie beispielsweise diejenigen zu Kodur und Kodegaon. In beiden Fällen wird jedoch eine bergmännische Förderung nicht betrieben, es wird vielmehr nur sehr primitiv gearbeitet, sehr häufig wird nur mit Brechstangen die Oberfläche bearbeitet.
„Den Vorteil besitzen jedoch die hügeligen Erzlager, da einmal hier nicht mit Wasserlösungen fortwärend zu kämpfen ist und ander⸗ seits Arbeit ersparende Transportmittel, wie Drahtseilbahnen und ab⸗ schüssige Förderstrecken (z. B. bei Kandri und Mansar) eingerichtet “ können.
ezüglich der Bergarbeiter sei erwähnt, daß es sehr schwer hält immer genügend Arbeiter im Ihabua⸗Staate, wo die Bevölkerung zur Hauptsache aus Bhil⸗Leuten besteht, und in den Zentralprovinzen zu bekommen. Die Einwohner dieser letztgenannten Provinzen sind vornehmlich Gonds und Hindus. Im ersteren Falle werden daher gewöhnlich Gujeratis vom Ahmadabaddistrikt und im letzteren Kulis aus anderen Teilen der Zentralprovinzen, wie z. B. aus Raiput, im⸗ portiert. Die besten Arbeiter hat jedoch der Distrikt von Vizagapatam, wa die Telugo sprechenden Eingeborenen billiger und besser arbeiten als in Zentralindien und den Zentralprovinzen. Der Tageslohn stellt ich durchschnittlich in den verschiedenen Distrikten auf 2—4 Annas ür Männer und auf 1—2 Annas für Frauen oder Kinder.
Gegen Ende 1905 belief sich die Zahl der Mangangrubenarbeiter, einschließlich Frauen und Kinder, auf 5998. .
Transportkosten. Die Hauptauslagen, welche auf Mangan⸗ erz ruhen, bis es den europäischen Hafen erreicht hat, sind die Transportkosten. Diese lassen sich der Uebersicht halber in folgende Gruppen teilen: 8
1) In Fuhrlohn (Ochsenkarren) oder in Auslagen für Feld⸗ bahnen und dergleichen bis zur nächsten Bahnstation. Es kommt hier und dort vor, daß nicht weniger als 3—4 Rs. auf die Tonne als Fuhrlohn gerechnet werden müssen, da Entfernungen von 20 engl. Meilen und darüber zurückgelegt werden müssen. Anderseits handelt es sich, wo Schienen gelegt worden sind, nur um einige
Annas. 1 nng) In Bahnfracht bis zu den Häfen, welche sich beispielsweise bei der Skala von ⁄0 Pie pro Maund (etwa 82 15s.) und englische
über dem Niveau haupt nicht von den
Meile, wie folgt stellt: