1908 / 159 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Jul 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Herkunftsland die Vereinigten Staaten mit reichlich 1 Million Doll.; an dritter Stelle stand Spanien, das im Strumpfwarenhandel eine wichtige Rolle spielt. Ferner bewertete sich die Einfuhr von andern vegetabilischen Spinnfasern sowie Waren daraus auf 559 000 Doll. (rund 200 000 Doll. mehr als 1906), von Seidenwaren auf 506 000 Doll. (gegen 357 000 Doll. für 1906), von Wollenwaren auf 182 000, eTivi h, Nab ke, macht

achtvieh, Nahrungsmittel und Getränke machten ein weiteres Drittel der aus und wurden bei einer nicht besonders starken Steigerung gegenüber 1906 im Gesamtwert von rund 10 Millionen Dollar importiert.

Unter den verschiedenen Einfuhrwaren, die das letzte Drittel des gesamten Einfuhrwerts ausmachen, sind Metalle und Metallwaren die wichtigsten. Eisen, und Stahl ging für 2,3 Millionen Dollar und für etwa ¼ Million Dollar mehr ein als 1906; 70 % dieser Einfuhr lieferten Großbritannien und die Union. Hierbei überwiegt die britische Einfuhr, die hauptsächlich in größeren und gröberen Erzeugnissen besteht, die mit rund 750 000 Doll. bewertete amerikanische, in der Maschinen und weiter vervollkommnete Erzeugnisse die Hauptrolle spielen. Deutschland, dessen Einfuhr in Eisen und Stahl am meisten stieg, ist ein bedeutender Wettbewerber der Vereinigten Staaten. Mesfing und Kupfer wurden im Werte von reichlich †¼ Million Dollars vom Auslande gekauft, je ein Drittel kam aus der Union und Großbritannien, der Rest in erster Linie aus Deutschland. Die Einfuhr von Mineralöl hob sich von 522 000 Do für 1906 auf 931 000 Doll. für 1907; die Vereinigten Staaten waren mit 690 000 Doll. an diesem Import beteiligt und haben hierin Ruß⸗ land fast völlig vom Markte verdrängt, während aus Niederländise Ostindien für 153 000 Doll. und aus Britisch. Ostindien für 75000 Doll. Oel gekauft wurde. Kohleging für 514 000 Doll. gegen 427 000 Doll. im Vorjahr ein, davon aus Australien für 484 000 Doll. und der Rest aus Japan und Nord⸗Borneo. Im Ledergeschäft herrschte ziemlich lebhafter Verkehr. An Leder und Lederwaren wurden für 614 000 Doll. eingeführt, für 200 000 Doll. mehr als 1906; die größte Zunahme war bei Stiefeln und Schuhen zu verzeichnen, aber auch an unver⸗ arbeitetem Leder und anderen Lederwaren wurde mehr eingeführt. An der Gesamteinfuhr von Schuhwaren in Höhe von 420 000 Doll. waren die Vereinigten Staaten mit 301 000 Doll. beteiligt, während der spanische Anteil immer mehr jurückgeht. Für Papier und Papier⸗ waren beträgt der Einfuhrwert im letzten Jahre 549 000 Doll. und er weist gegenüber 1906 eine Steig ee um 100 000 Doll. auf. Als Herkunftsland hierfür steht an erster Stelle die Union mit 156 000 Doll., dann folgen Frankreich, Spanien, Deutschland und Oesterreich⸗ Ungarn. Der Bauholz bandel machte eine bemerkenswerte Ausnahme von der fast allgemeinen Einfuhrsteigerung, denn an Brettern, Dielen und Planken wurden für reichlich 160 000 Doll. wenige; als 1906 eingeführt, wo allerdings die Einfuhr außergewöhnlich stark gewesen war. Vergrößerte inländische Erzeugung und die seitens der Re⸗ gierung eingeführte verstärkte Verwendung einheimischen Holzes zu öffentlichen Bauten ermöglichten hier eine Einfuhrabnahme. Australien lieferte das meiste Holz i. J. 1907. Die Einfuhr von Opium, die 1906 infolge erhöhter Besteuerung und geseblicher Einschränkung des Verbrauchs sehr klein geworden war, ist wieder gestiegen und be⸗ wertete sich auf 446 000 Doll., wovon 390 000 Doll. auf Britisch⸗ Ostindien und der Rest auf Persien entfällt. Nach dem 1. März 1908 darf Opium nur noch durch die Regierung und für medihinische Zwecke eingeführt werden. 1“

Die zollfreie Einfuhr von Eisenbahn⸗Bau⸗ und Aus⸗ rüstungsmaterial für die konzessionierten beiden Eisenbahngesell⸗ schaften, die in obigen Einfuhrziffern nicht mit berücksichtigt wurde, hat einen bedeulenden Umfang erreicht und verteilte sich im Jahre 1907 folgendermaßen: 1 Empfänger

Philippine Manila Im ganzen Riail Railroad eingeführt Company Werte in 8 Vereinigte Staaten von Amerika 662 281 413 690 Großbritannien. . 156 203 888 242 Deutschland. 2 349 Belgien. b 3 428 ongkong . 51 453 45 127 ustralten .. .. 102 158 270 130 Andere Länder.. . 877 877 Summe. 838 795 1 617 189 2 455 938.

Die Einfuhr der Philippinen verteilte sich 1907 und in den beiden Vorjahren nach Hauptwarenarten folgendermaßen: Einfuhrwerte im Kalenderjahr Einfuhrwaren L 89 —*

819 990 969 959 1 153 348 1 405 121 1 383 770 1 365 509 6 745 975 3 991 913 4 166 744

770 012 885 076 1 041 856

497 240 551 127 561 116

6 826 845 7 075 490 9 026 469

2 577 611 2 039 662 2 296 294 536 559 413 752 613 561 453 191 441 454 548 904 497 145 493 293 344 996 717 754 521 896 674 254 570 096 739 419 410 770

6 789 434 6 655 510

30 550 555 26 403 768 30 453 810.

Die Ausfuhr gestaltete sich nach Warenarten, wie folgt: 8 te im Kalenderjahr 6 Ausfuhrwaren ahesfuhrwerte 96 . 8

Manilahanf.. 19 689 493 acker. .. 1“ 4 195 671 88 k und Tabakfabrikaie. 2 727 429 ma. 111n1u*“ 7 4784 151 Im ganzen v'2

1 701 123 33 097 867.

An der Einfuhr nach den Philipppi 5 felaente Tänder in den lebken dre hülrpigen ecten bauptfächlch

Einful Herkunft 8 bewerte im Kalenderjahr,

190 2 8 Europa im ganzen 10 790 703 10 857 147 Großbritannien..

5 105 907 5 554 804 Heusscland.. .. 1899 23 188 266 218 288 365 544 817 587 651

Herkunft

1 075 971 904 445 2 349

3 428

96 580 372 288

Fleisch und Meiereiprodukte Weizenmehl. . Semsse Baumwolle u. Baumwollen⸗ ren Stahl und Waren b Leder und Lederwaren.

ier und Papierwaren und Holzwaren.. eralöle .. Branntwein, Wein u. Bier EEZE1ö1“ Verschiedene Waren . Im ganzen

21 757 344 5 073 233 2 281 703 3 244 703 1 097 791

88551775

19 612 632 4 554 092 2 843 004 4 373 702 1 259 462

13 201 066 6 811 550 1 919 209

903 277 1 913 804 304 279 680 193 5 094 410

ESürmrezszsß 8* Fadeefrh im ganzen. . 5 605 340 4489 598 ereinigte S mn 8 EEbbnbböbee, b 888 üdamerika im ganzen.. sien im 8e 88 265 092 9 487 734 China . . . 2 860 911 2675 027 226 495 314 154 832 557 895 628 1 909 718 1 412 059 5 347 130 3 791 167 1 387 278 1 567 368 1 386 778 1 567 111 2 137 865

10 179 636 2 719 437 ongkong. 376 954 Britisch⸗Ostindien ... OFranzb sch⸗Ostindien .. zeanien im ganzen.. . Australien Afrika im ganzen..

„Die Ausfuhr der Inseln war namentlich nach folgenden Ländern gerichtet:

3 Ausfuhrwerte im Kalenderjahr 1905 1906 1907

8

16 175 369 9 375 448 498 383

3 407 972 1 752 398 363 914 315 003 10 343 603

10 329 387 18 581

6 063 284 2 089 390 2 324 916 591 875 989 590 475 030

8

13 923 352 7 598 594 774 737

2 783 365 1 765 141 312 378 330 534 11 883 754

11 869 289 30 317

6 325 008 2 092 422 3 039 242

380 020 696 437 469 342 493 364 466 899 471 667 9 540 11 119 22 000. Bericht des Bureau of Insular Affairs.)

8 1 8 8

Für Säcke ist der nach⸗

4 8 . . 13 006 474 8 207 351 338 755 2 223 228 1 662 058 394 419 33 680 14 851 245

14 840 407 16 518

5 074 274 923 506

2 804 053 651 162 645 736 496 723

Europa im ganzen. Seoßeritenmien 128 eu and zeun sc . panien . . . .. Oesterreich⸗Ungarn. Belgien Nordamerika im ganzen... Vereinigte Staaten von Amerika Südamerika im ganzen. Asien im ganzen. China ongkong paa Britisch⸗Ostindien. Ozeanien im ganzen.. Australien 2 Afrika im ganzen. 8 (Nach d

Verzollungswerte für Säcke. stehende Werttarif mit Wirkung vom 17. Juni 1908 vereinbart worden; er gilt für 6 Monate, also bis 16. Dezember 1908, und kann 14 Tage vor Ablauf gekündigt werden. Falls eine Kündigung nicht erfolgt, gilt er als für einen weiteren Zeitraum von 6 Monaten und so weiter von 6 zu 6 Monaten verlängert, bis eine regelrechte Kündigung erfolgt. 8 111““ Wert für 1 kg

1“ Tausendstel des ägypt. Pfundes indische europäische

25

Säcke aus grober, glatter Jute⸗ oder Hanflein⸗ wand, von gewöhnlicher Beschaffenheit... Säcke aus grober, geköperter Jute⸗ oder Hanflein⸗ wand, von gewöhnlicher Beschaffenheit. 1 Grobe Jute⸗ oder Hanfleinwand, glatt oder ge⸗ köpert, von eee Beschaffenheit, für glattes Gewebe von nicht höherem Werte als 4 d für 1 Yard von 72 Zoll . . . . . . Ungedrehter Jute⸗ oder Hanfbindfaden . . . . hR;WIcc c . 111“ 12. (Journal Officiel du Gouvernement Egyptien.)

Ausschreibungen.]

Baun einer Wasserleitung in Postelberg (Böhmen).

Anschlag: 27 700 Kronen. Angebote (Stempel 1 Krone) und Kaution 09 sind bis zum 31. Juli 1908 beim Bürgermeisteramt in Postel⸗ g einzubringen.

Anlage eines artesischen Brunnens in Bokszeg (Ungarn). Anschlag: 10 000 Kronen. Angebote sind bis zum 15. August 1908 bei der Gemeindekanzlei in Bokszeg einzureichen.

(Desterr. Zentral⸗Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)

8 von Wasserkraft in Spanien. Domingo Elizondo in Artozqui (Provinz Navarra) hat die Erlaubnis erhalten, 4000 1 Wasser in der Sekunde aus dem Flusse Irati zu Industrie⸗ zwecken entnehmen zu dürfen.

Bau eines Leuchtturms in Spanien. Die Direktion der öffentlichen Arbeiten (Jefatura de Obras püblicas) in Pontevedra ist zum Bau eines kleinen Leuchtturms in der Mündung des Mesos⸗ flusses ermächtigt worden. Voranschlag: 69 236,78 Pesetas. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Madrid.)

rieferung eiserner Ketten nach Lequeitio (Spanien). Der Chefingenieur der öffentlichen Arbeiten der Provinz Vilcaya (Ingeniero Jefe de Obras püblicas de la Provincia de Vizcay a) ist zur Anschaffung von eisernen Ketten für den Hafen Lequeitio (Provinz Vizcava) ermächtigt worden. (Bericht des Kaiserlichen Kon⸗ sulats in Madrid.)

Lieferung von 60 000 kg hartem und 60 000 kg weichem Weizen nach dem Haag an die militaire bakkerij. Verhandlungstermin: 15. Juli 1908, Mittags, im Bureau der Militärbäckerei, Breedstraat Nr. 106. Die allgemeinen Lieferungs⸗ bedingungen können durch die Buchhandlung von Gebr. van Cleef im Haag jum Preise von 0,10 Fl. für das Exemplar bezogen werden.

(Nederlandsche Staatscourant.)

Eine Versteteges von 33 342 Gewehren n Dord⸗ recht (Niederlande) wird am 29. Jult 1908, Nachmittags 1 Uhr (Amsterdamer Zeit), im Hötel Koophandel en Zeevaart, Groen⸗ markt, seitens der Domänenverwaltung veranstaltet. Näheres beim receveur de l'enregistrement et des Domaines in Dordrecht. (Moniteur des Intérêts Matériels.)

Waldverkäufe in Rumänien. Mehrere hundertjährige Waldkomplexe werden demnächst seitens der Volksbank in Baisoara (Argesch) verkauft werden. Diese Waldkomplexe sind: 1) Arsurile Paltinul, etwa 2000 ha, bestehend aus Buche, Eiche und Birke. 2) Leul, etwa 1000 ha, bestehend aus Tannen, Buchen und Esche. 3) Clabucetul, etwa 400 ha, bestehend aus Tannen und Fichten. (Bukarester Tagblatt.)

Absatzgelegenheit für Holzindustriemaschinen n. Rumänien. Die Fabrik für Hollindustrie der A.⸗G. „Silva“, die in Bukarest an der Chausse Pantelimon errichtet werden soll, hat die Genehmigung erhalten, die erforderlichen Maschinen und Maschinen⸗ teile zollfrei nach Rumänien einzuführen. (Bukarester Tagblatt.)

Die Einführung elektrischen Betriebs auf der Straßenbahn in Arequipa (Peru) ist beabsichtigt. Um die Konzession hierfür hat sich der Direktor des „Credito Urbano“ (eine kleine Vorschußbank in Arequipa) beworhen. (Aus dem Jahresbericht des Kaiserl Konsulats in Arcquipa für 1907.) 8

Die Bedingungen für den Bau eines Reservolrs aus Stahlblech in Kalkutta, der am 16. Oktober 1908 von der Corporation in Kalkutta rergeben werden soll, sind im Bureau des „Indian and Eastern Pesinoer, in London E. C. Fenchurch Street Nr. 50, einzusehen. (Oesterr. Zentral⸗Anzeiger für das öffentl.

Lieferungswesen.)

Konkurse im Auslande.

1“ Bukowina.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen der Nachlaßmasse des Josef in Czernowitz mittels Beschlusses des K. K. Landes⸗ gerichts Abteilung IV in Czernowitz vom 1. Juli 1908 No. S. 6/9 908 Provisorischer Konkursmasseberwalter: Advokat Dr. Salomon Kinebruner in Czernowitz. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) 23. Juli 1908, Vormittags 9 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 2. September 1908 bei dem genannten Gericht anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Czernowitz wohn⸗ hafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. tagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 23. September 1908, Vormittags 9 Uhr. .

Wagengestellung für Kohle, Koks und Britetts am 7. Juli 1908:

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Aücleft sch

Gestellt 22 031 8 546 gestellt. —.

Nachweisung über gestellte und nicht rechtzeitig gestellte Wagen für die in den Eisenbahndirektionsbezirken Erfurt, Halle und Magdeburg belegenen Kohlengruben.

——

Es wurden Wagen, auf 10 t berechnet,

nicht rechtzeitig gestellt

1908

Monat gestellt 5213 5102 4817 4799 4958

4810 4934 5055 4958 4832 4909

4831 4856

64074 4929 4820

Sonntag .

EISIIIIIIIIIe.

zusammen.. Durchschnitt für den (180 Arbeitstag 1907

0— &

13 Arbeitstage 12 8 8

—2

Einreichung der ausländischen Lose zur Kontroll⸗ g. Der Finanzminister hat der indelskammer zu Berlin Mitteilung von einem Erlaß an die Oberzolldirektion gegeben, demzufolge der Reichskanzler sich mit ihm darin einverstanden erklärt hat, daß die Frist für die Einreichung der aus⸗ ländischen Prämienpapiere zur Abstempelung mit dem Kontrollstempel auch dann als gewahrt anzusehen ist, wenn nur die Anmeldung der gleichzeitig einzelnen namhaft zu machenden Wertpapiere innerhalb der Frist erfolgt, dagegen die Ein⸗ reichung der Prämienpapiere erst bis zu einem von dem auptzollamt festzusetzenden späteren Zeitpunkte geschieht. Die Frist läuft, wie in dem Erlaß ausdrücklich festgestellt wird, am 16. d. M. ab.

Aus Jahresberichten von Handelskammern. Im Jahresbericht der Handelskammer zu Cassel für 1907 (erster Teil) teilt die Firma Henschel u. Sohn u. a. mit: Die Beschäftigung aller deutschen Lokomotivfabriken im Jahre 1907 war ungewöhnlich stark, weil ein plötzlicher großer Bedarf an Lokomotiven im Auslande auf⸗ trat, dessen Bewältigung den ausländischen Lokomotivfabriken in der erforder lcchen kurzen Frist nicht möglich war. Außer den laufenden Aufträgen für die preußische und andere deutsche Bahnverwaltungen wurden umfangreiche Bestellungen für Rechnung der italienischen Staatsbahnen und anderer stalienischen Bahnen, der großen französischen und spanischen Bahngesellschaften, der egypti⸗ schen Staatsbahnen, der serbischen Staatsbahnen, ferner aus Argentinien, China, Chile, Japan, Portugal, Tunis usw. ausgeführt. Allerdings sind die in den meisten Fällen im Auslande erreichbaren Preise so ungünstig, daß der Nutzen in keinem Verhälinis zur Größe des Umsatzes und zu den Schwierigkeiten steht, mit denen sowohl die Erlangung ausländischer Aufträge wie deren Ausführung verknüpft ist. Den Hauptnutzen an den großen ausländischen Auf⸗ trägen der deutschen Lokomotivfabriken haben die deutschen Eisenwerke, welche die Materialien zum Bau der Maschinen liefern. Die Arbeits⸗ löhne bewegten sich stark aufwärts, da es an Arbeitern fehlte. Zu Anfang des neuen Jahres trat ein reichlicheres Angebot von Arbeits⸗ kräften auf. Die Zahl der Arbeiter der Fabrik hat sich rund auf 4800 am 31. Dezember 1907 erhöht. Auch für das Jahr 1908 ist die Gesellschaft reichlich mit Aufträgen versehen. Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Erfurt für das Jahr 1907 gestaltete sich das Baumschulges äft in der letzten Saison ziemlich lebhaft, namentlich waren es och⸗ und 1 me von Aepfeln, Birnen, Kirschen und Pflaumen, die flotten Absatz fanden auch Buschobst von Aepfeln und Birnen ging leidlich gut ab. Von Aepfelhoch⸗ und⸗Halbstämmen sind die Vorräte in den meisten Baum⸗ schulen trotz vFutes Verkaufs immer noch sehr groß, sodaß bei diesem Artikel die schon in früheren Jahren erwähnte Ueberproduktion eintritt bezw. schon eingetreten ist. Das Pflanzengeschäft war in der letzten Saison leidlich gut; Palmen, Dekorations⸗ und Blattpflanzen fanden flotten Absatz. Das Geschäft in blühenden Pflanzen war etwas schleppend, während Gruppen⸗ und Balkonpflanzen mehr begehrt waren. Trotz der hohen Löhne und sonstigen hohen Unkosten steigen die Preise für diese Artikel nur ganz langsam. Der Verdienst ist sehr gering. Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Nordhausen für das Jahr 1907 hat die Spritfabrikation ein äußerst günstiges Jahr hinter sich. Die Kartoffelernte 1906 war von guter mittlerer Be⸗ schaffenheit, die Spritproduktion demgemäß eine reichliche und der Ab⸗ satz infolge Herabsetzung des Abschlagspreises auf 40 sowie reich⸗ licher Auftraͤge an die Zentrale für Spiritusverwertung auch von seiten des Auslandes ein dermaßen reger, daß die Fabriken eine be⸗ trächtliche Menge über ihr Kontingent zur Ablieferung bringen konnten. Die Nordhäuser Branntweinbrennereien waren im verflossenen Jahre, namentlich in den ersten 3 Quartalen, infolge der stetigen, mittleren Getreide⸗ und Spirituspreise im allgemeinen gut beschäftigt. Das 4. Quartal gestaltete sich weniger zufriedenstellend; durch die sprungweise erhöhten Spirituspreise seitens der Zentrale machte sich ein Rückgang im Konsum bemerkbar. Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Offenbach am Main für 1907 zeigte die Leder⸗ und Lederwarenindustrie, die wegen der Höhe der Umsätze und der großen Zahl der beschäftigten Arbeitskräfte für den Bezirk der Kammer von besonders hoher Be⸗ deutung ist, in der Gestaltung ihrer Geschäftsverhältnisse während des Berichiojahres kein einheitliches Bild. Die erste Hälfte des letzten Jahres brachte allerdings noch für alle Zweige so ziemlich gleichmäßig eine zum Teil noch etwas lebhaftere e8i ung der außerordentlich starken Beschäftigung des Vorjahres. Dabei mochte wohl in der Hauptsache der Umstand mitwirken, daß aus 1906 noch beträchtliche Aufträge unerledigt in 1907 bidaß. enommen worden sind. Für die Herstellung von Leder aller Art trat aber schon in der Mitte des Jahres eine durch Hauffe⸗ spekulation in Rohwaren bherbeigeführte Einschränkung ein. Nach dem Jahresbericht der Handeltkammer ju Chemnitz im E Teil) war der Geschäftsgang in der Maschinen⸗ 889 trie im Jahre 1907 sehr lebhaft; die meisten Werke konnten hren Umsatz beträchtlich steigern, ja sie mußten sogar die Ausführung mancher Bestellungen ablehnen, da es ihnen nicht immer möglich war, 8 vorgeschriebenen Lieferfristen zu akzeptieren. In der zweiten Hälfte es Jahres jedoch zeigten sich bereits Symptome eines Niederganges, und bei Jahresschluß hatte die rückläufige Bewegung der Konjunktur ganz allgemein eingesetzt. Indes sind die Ursachen, auf welche Wirt⸗ schaftskrisen gewöhnlich zarückzuführen sind, wie Ueberproduktion, Ueberspannung des Kredits, Spekulationen usw., hier schwerer nach⸗ weisbar und man wird deshalb die Ürsachen der gegenwärtigen Stagnation weniger in den Beescaen der eigenen Volkswirtschaft zu suchen haben als vielmehr in den geänderten Verhältnissen der Welt⸗ wirtschaft, weil eine Erlahmung der bis dahin lebhaften

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