1908 / 88 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

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Fandschrift soll großenteils gut leserlich sein.

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dienen die Zwischenspiele, die Intermezzi. Sie mählich selbständig und zur Hauptsache, aus ihnen entstehen Ballett und Oper. Die künstlerische Symmetrie der italienischen Renaissance nimmt die Oper mit hinüber ins Barock und Rokoko, vereint mit mancherlei malerischen Einschlägen, die sich durch italienische Dekorateure, oft ganze Familien, wie die Bibbiena und Quaglio, über Europa verbreiten. Niemals bestrebt man sich, eine Illusion zu erzielen, immer nur bewegt man sich in den reichen, festlich prunkvollen Konventionen. Erst seit der Revolution mit dem anfänglich befremdenden, später bewunderten sogenannten Realismus des großen Talma glaubte man zur Illusion zu gelangen. Aber man verlor sich in einem Stilwirrwarr, aus dem nur vereinzelt große Künstler, wie in Berlin Schinkel und Blechen, den Ausweg fanden. Durch Experimente suchte man der Stillosigkeit Herr zu werden; aber auch das Beste, die Shakespeare⸗Bühne, hat nicht be⸗ friedigen können. Erst in neuester Zeit beginnt der Einfluß der bildenden Künstler auf die Ausgestaltung des gesamten Bühnenbildes, sowohl der Dekoration, wie der Kostüme, je nach der Gruppierung der Personen zur künstlerischen Einheit zu führen. Der Vortragende illustrierte seine Ausführungen durch eine große Zahl von Projektions⸗ bildern, die in historischer Folge die künstlerische Entwicklung des Bühnenbildes vorführten. Die Ausstellung ergänzte das Bild nach farbigen und modernen Seite hin vortrefflich.

Die Berliner Sezession eröffnet ihre diesjährige Ausstellung am Dienstag, den 14. April, Nachmittags 2 Uhr.

In der Galerie Eduard Schulte ist vom Sonntag ab eine Sammlung von Werken der verstorbenen Münchener Künstlerin Margarete von Kurowski neu ausgestellt. Die Ausstellungen Heinrich von Zügel und Karl Steffekf sind um weitere Werke vermehrt worden.

Im Kunstsalon Paul Cassirer schließt die jetzige Aus⸗

stellung morgen um 2 Uhr. Am Mittwoch wird eine neue Aus⸗

stellung eröffnet, die eine Gedächtnisausstellung für den im vorigen Jahre verstorbenen jungen Münchener Künstler Philipp Klein sein wird.

Im Archiv des Fürsten zu Waldenburg⸗Wolfegg in Wolfegg wurde vor zwei Jahren die älteste bisher bekannte Karte von Amerika aufgefunden, jetzt hat der Baurat Dittus im Archiv des Fürsten von Waldburg⸗Zeil⸗Wurzach in Kißlegg auf dem Pergamentumschlag einer

alten Baurechnung Bruchstücke einer Parzivalhandschrift

aus dem 14. Jahrhundert entdeckt. Die in Versform geschriebene

Verkehrsanstalten. 8

Berliner Verkehrspläne. Unter dem Vorsitz des Ministers der öffentlichen Arbeiten Breitenbach fand vorgestern eine Besprechung über die Tunnelpläne der Großen Berliner Straßenbahn und über die vom Stadtbaurat Krause aufgestellten Straßendurchbruchspläne

statt. Außer den beteiligten Herren des Ministeriums nahmen

an der Konferenz der Polizeipräsident von Stubenrauch mit seinen beiden Verkehrsdezernenten, Vertreter des Oberpräsidenten und der Eisenbahndirektion teil. Von der Stadt waren erschienen der Oberbürgermeister Kirschner, der Stadtbaurat Krause, der Stadtrat Alberti u. A. Die Straßenbahngesellschaften vertraten der Ministerialdirektor a. D. Dr. Micke und der Direktor Meyer. Sowohl von den städtischen Behörden, als auch von der Straßenbahn waren umfangreiche, sorgsam durchgearbeitete statistische und zeichnerische Unterlagen zur Stelle gebracht, wodurch in bester Weise die schwierige Verhandlung unterstützt und geklärt wurde.

Für die ganze zukünftige Behandlung der zur Erörterung stehenden Fragen war bedeutungsvoll die vom Minister abgegebene Erklärung, daß die Prüfung der seinerzeit von den Straßenbahngesellschaften vor⸗

gelegten Entwürfe, die in der Leipzigerstraße eine viergleisige Tunnel⸗

anlage mit Gleisverschlingungen auf den Stationen vorsähen, gewisse Bedenken, wie sie auch von der öffentlichen Kritik hervor⸗ gehoben seien, habe gerechtfertigt erscheinen lassen. Demgegenüber verdiene der neuerdings aufgestellte Entwurf, der die Durchführung der vier Gleise auch in den Stationen unter Herstellung von

Zgwischenbahnsteigen zeige, dermaßen den Vorzug, daß die fernere Er⸗

Frterung sich lediglich mit diesem neuen Plane zu befassen haben werde. Dieser Plan gestatte auch zukünftig, im Falle des eintretenden Bedürfnisses, zwei der Gleise zu einem Schnellbetriebe zu be⸗ nutzen. Die Vertreter der Straßenbahngesellschaften erklärten, daß sie mit der Weiterverfolgung dieses Projektes einverstanden seien. In der Erörterung über die bauliche Ausführung wurden stadtseitig Bedenken namentlich gegen die Störung und Benachteiligung der Kanalisation und wegen der eintreten⸗ den Erschwerung in der Durchführung der städtischen Schnellbahn⸗ pläne erhoben und ferner Zweifel wegen der Sicherheit des ge⸗ planten Tunnelbetriebes geltend gemacht. Der Minister wies dem⸗ gegenüber darauf hin, daß die neuen Pläne noch weiterer sorg⸗ fältiger Durcharbeitung bedürften, späterhin auch im gesetzlichen Planfeststellungsverfahren alle baulichen Streitpunkte eingehend zu erörtern wären und die zuständigen Behörden gewiß keine Anlage genehmigen würden, die nicht eine sichere Betriebsführung ge⸗ währleiste. Bei der Erörterung der Verkehrsverhältnisse wurde anerkannt, daß die vom Stadtbaurat Krause auf⸗ gestellten Straßendurchbruchspläne sowie die von der Stadt für die nordsüdliche Richtung in Aussicht genommenen Untergrund⸗ bahnen außerordentlich wertvoll und nützlich sein würden. Der Minister stimmte aber dem Poltzeipräsidenten, der sich dahin ausgesprochen hatte, daß er die Ausführung der Straßenbahn⸗ tunneks im öffentlichen Verkehrsinteresse wünschen müsse, da die nach dem städtischen Plan in Aussicht genommenen Verkehrs⸗ umleitungen an der Macht der Gewohnheit scheitern würden und auch dem örtlichen Verkehrsbedürfnisse der Potsdamer und Leipziger Straße wohl nicht genügend Rechnung trügen, darin bei, daß diese Straßendurchbrüche allein nicht ausreichten und durch ihre Ausführung der Wert der Untertunnelungsprojekte nicht beseitigt werde. Er hoffe, daß über die Ausführung beider Pläne, die dem stetig wachsenden Verkehr die notwendigen Dienste leisten würden, zwischen den Beteiligten eine Verständigung sich werde erzielen lassen. Andernfalls würde, um vorwärts zu kommen, nichts anderes übrig bleiben, als daß die Straßenbahngesellschaften für die Durchführung ihrer Tunnelpläne den gesetzlich vorgeschriebenen Weg beschritten und daß das Ergänzungsverfahren eingeleitet werde. Ven den Vertretern der Straßenbahnen wurde endlich hervorgehobern, daß die Gesellschaften nur dann in der Lage wären, die für die Tunnelanlagen notwendigen erheblichen Geldmittel aufzubringen, wenn ihnen eine 90 jährige Ge⸗ nehmigungsdauer und eine angemessene Tariferhöhung zugestanden würden. Der Oberbürgermeister erklärte, daß er die Ausführung der Straßendurchbrüche den städtischen Behörden nicht werde empfehlen können, wenn die Tunnelpläne der Straßenbahngesellschaften zur Aus⸗ führung kämen. Dasselbe gelte für die Nord⸗Süd⸗Schnellbahn, wenn die Stadt genötigt werde, den wichtigsten Bahnhof dieser Linie an der Ecke der Friedrich, und Leipzigerstraße unter dem Tunnel der Straßenbahn anzuordnen.

Einschreibbriefsendungen, deren Aufschrift lediglich aus einzelnen Buchstaben besteht, sind im internationalen diich eue allgemein von der Postbeförderung ausgeschlossen. Postlagernd adressierte gewöhnliche Briefsendungen sind im Verkehr mit einigen Ländern zu⸗ lässig, auch wenn sie statt einer bestimmten Aufschrift nur eine Chiffer⸗ adresse tragen. So ist nach den vom Internationalen Bureau des Welt⸗ postvereins bewirkten Feststellungen bei Briefsendungen nach Aegypten, Oesterreich, Ungarn, Schweden und der Schweiz die Angabe von Buchstaben, Zahlen oder Vornamen, bei solchen nach Bulgarien,

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werden all-

Italien, Luxemburg, Norwegen, Rumänien, Rußland und Spanien die Angaben von Buchstaben oder Vornamen, bei solchen nach Däne⸗ mark die Angabe von Buchstaben, Ziffern oder Zeichen und bei solchen nach Serbien die Angabe von Buchstaben in der Aufschrift statthaft. Nach Großbritannien, den Niederlanden und den portugiesischen Ko⸗ lonien sind auch gewöhnliche Chifferbriefsendungen nicht zulässig.

Von den übrigen Ländern liegen Mitteilungen hierüber zur Zeit noch nicht vor.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Das Königliche Schauspielhaus brachte am Donnerstag eine Neu⸗ einstudierung der „Maria Stuart“. Die Aufführung des großen Dramas war mit Fleiß und Liebe vorbereitet, sie erfreute durch viele einzelne Schönheiten, wenn sie auch auf der alten Kunststätte am Schiller⸗ platz nicht einen so großen Sieg gewann, wie die Neueinstudierungen des „Götz“ und des „Wallenstein“ in den letzten Jahren. In der Besetzung der Rollen war insofern ein einschneidender Wandel ein⸗ getreten, als Poppe, die früher die Maria spielte, nun die Elisabeth darstellte. Dieser Wandel ist als ein entschieden glücklicher zu bezeichnen. Frau Poppe war als Maria nicht das, was sie jetzt als Elisabeth ist, für die sie wie geschaffen erschien. Die wider⸗ sprechenden und doch in einer Einheit zusammengeschlossenen Wesenszüge, mit denen Schiller die jungfräuliche Königin charakterisiert hat, die jäh hervorbrechende, grausame Härte und die heuchlerische Verstocktheit, die oft kaum bemäntelte, weibliche Schwachheit und der Wille und die Fähigkeit zum Herrschen, alles das brachte uns Frau Poppe in zwingender Weise nahe. Es schien gestern, als wenn die Künstlerin, der in letzter Zeit nicht oft, Gelegenheit geboten worden ist, sich in großen Aufgaben auszugeben, sich inzwischen wesentlich konzentriert und vertieft und Mängel, die früher an ihr auffielen, abgelegt hat. Ihre Elisabeth wirkte so stark, daß die inneren Verhältnisse des Trauerspiels dadurch fast verschoben erschienen. Sie wirkte wie die eigentliche Heldin des Dramas, und Frau Willig, als Maria, hatte neben ihr einen schweren Stand. Auch sie bot eine achtenswerte Leistung, besonders im ersten Akt in der Szene mit Burleigh und auch im letzten, wo sie die Hoheit der gefaßt dem Tode entgegengehenden Tochter der Stuarts wirkungs⸗ voll darstellte. Aber auf dem Höhepunkt der Handlung, wo Maria im Park von Fotheringhay ihrer Gegnerin entgegentritt, ließ Frau Willig die Kraft einer elementar hervorbrechenden Leidenschaft ver⸗ missen, einer Leidenschaft, die nicht allein aus der Seele der gequälten Frau, sondern auch aus dem Innersten der sich in ihren heiligsten Rechten gekränkt fühlenden Königin hervorbricht und Elisabeth innerlich vernichtet. Auch fehlte dieser Maria das Schillernde eines dunkle Abgründe bergenden Charakters, das dämonisch Bestrickende, das alle, die mit der unglücklichen Schottenkönigin in Be⸗ rührung kommen, unwiderstehlich bezwingt. Die Männerrollen treten in diesem Drama, dessen Inhalt das Ringen zweier, weit über das Mittelmaß hinausragender Frauen ist, naturgemäß zurück. Den größten dramatischen Gehalt weist unter ihnen entschieden die Rolle des Mortimer auf. Herr Geisendörfer spielte den jugendlichen, stark sinnlich veranlagten Fanatiker zwar nicht mit der blinden Leiden⸗ schaftlichkeit, die Schiller in ihn hineingelegt hat, aber doch wirkungs⸗ voll und interessierend. Herr Sommerstorff wußte dem verräterischen Grafen Leicester den Schein äußerer Noblesse zu verleihen und fesselte durch seine oft bewußte, große Sprachkunst im übrigen merkte man, daß das Wesen dieses unehrlichen Intriganten dem des Künstlers nicht kongenial ist. Herr Kraußneck als Burleigh hatte verschtedene hervorragende Momente. Sehr einheitlich wirkte Herr Molenar als Paulet. Die Szene vor der Hinrichtung sollte in einem schnelleren Tempo gespielt werden sie gehört nicht zu den dichterisch reichsten des Dramas und kann gar zu leicht mehr auf die Ne ls auf Phantasie und Gemüt der Zuhörer wirken.

Berliner Theater. Das Berliner Theater ist seit gestern auf einige Zeit eine Zweig⸗ anstalt des Neuen Schauspielhauses geworden, das einen Teil seiner Mitglieder, der in Fuldas „Dummkopf’ nicht beschäftigt ist, zu einem Gastspiel auf der Bühne in der Charlottenstraße abgeordnet hat. Als Eröffnungsvorstellung wurde „Wintersport“, Schwank in drei Akten von Heinrich Stobitzer und Max Neal, gegeben, ein Stück, bei dem man keine anderen Ansprüche stellen darf, als daß es kurzweilig ist. Der erste Akt versprach nicht eben viel; er diente nur dazu, schlecht und recht die Vorgänge des zweiten und dritten, die einen der Schweizer Wintersportplätze zum Hintergrund haben, zu er⸗ klären und zu motivieren. Hier finden sich die Hauptpersonen des Stückes unter irgend einen Vorwand alle wieder zusammen: eine junge unverstandene“ Frau, die sich hat entführen lassen, zur Sicher⸗ heit aber auch einen alten Onkel mit auf die Reise genommen hat, dann deren Mann, der den Flüchtlingen nachgereist ist, mit dem Vor⸗ haben, seiner Frau über die Trottelhaftigkeit ihres Entführers die Augen zu öffnen, ferner ein russischer Konsul a. D., der sich auf seine Aehnlichkeit mit einem Großfürsten viel einbildet, die Aehnlichkeit aber verwünscht, als er erfährt, daß Nihilisten auf das Leben eben jenes Großfürsten einen Anschlag planen; eine junge Russin, die des Konsuls väterlichen Segen zu ihrer Verheiratung mit dessen Sohne zu erlangen wünscht, durch einen übereifrigen Kriminalkommissar aber für eine Nihilistin gehalten wird, u. a. m. Die Verwirrung steigert sich auf das Höchste, da alle diese mit einander Verstecken spielenden Personen gemeinsam in einer Alpenhütte durch eine Lawine verschüttet werden, bis Hilfe kommt und die allgemeine Aufklärung und Ver⸗ söhnung erfolgt. Eine sehr flotte und geschickt in Szene gesetzte Aufführung trug zu dem Heiterkeitserfolge, den das Stück fand, viel bei. Besonders hübsch war die Dekoration des zweiten Aktes mit dem Blick auf die verschneiten Berge und das Treiben der Skiläufer und der in voller Fahrt vorbeisausenden Rodler. Man konnte sich wirklich in dieses alpine Sportmilieu versetzt glauben. Als Darsteller zeichneten sich Eugen Jensen und Josephine Sorger in den Rollen des entzweiten und wieder versöhnten jungen Ehepaares durch natürliches, liebenswürdiges Spiel besonders aus. Herr Merten mit der Grandezza des Pseudogroßfürsten, Albert Borée als sächselnder Kriminalkommissar, Klara Goericke als resolute russische Studentin, die Herren Garrison, Pahlau u. A. füllten ihre Plätze vor⸗ trefflich aus. Wenn nicht alle Zeichen trügen, dürfte der Schwank zahlreiche Wiederholungen erleben.

Neues Theater.

„Die gute Partie betitelt sich ein Schwank von Arthur Lippschitz, der gestern im Neuen Theater seine erste Aufführung erfuhr. Der Versuch eines verschuldeten Geschäftsmannes, sich durch reiche Schwiegersöhne aus seiner unhaltbaren Lage zu retten, bildet den Stoff der Handlung. Die gegenseitige Hoffnung der Beteiligten, daß die geplante Heirat eine „gute Partie“ bedeute und die dann

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folgende Enttäuschung, als jeder den anderen überschätzt hat, bietet dem Humor ein ergiebiges Feld und schafft der Situationskomik einen ausgedehnten Spielraum. Erstere

nutzt denn auch der Verfasser nach Kräften aus, gerät aber dabei bis⸗ weilen in uferlose Breiten, welche die komische Wirkung vielfach ab⸗ schwächen. Insbesondere ist das im letzten Akt der Fall, in dem die sehnlichst erwartete Lösung des durch allerlei Mißverständnisse und unglückliche Umstände geschürzten Knotens immer wieder durch fast gleiche Zwischenfälle verhindert wird. Abgesehen davon aber ist dem neuen Schwank eine geschickte Anlage, die sich namentlich in einer logischen Entwicklung, trotz der an und für sich vielfach unmöglichen Voraussetzungen, bemerkbar macht, nicht abzusprechen, und das herzliche Lachen der zahlreichen Zuschauer bekundete, daß die drastische Be⸗ handlung des Stoffes seine Wirkung nicht verfehlte. Vornehmlich aber verhalf dem Stücke die ausgezeichnete Darstellung zum Erfolge, die selbst die angedeuteten Mängel zeitweilig vergessen ließ. Die Rollen der Schwiegereltern waren mit Herrn Schmidthäßler und Fräulein Glümer ganz vortrefflich besetzt, die als Vertreter eines ver⸗ schuldeten, auf tönernen Füßen stehenden Haushalts typische

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Figuren schufen. diensteten

der Rentier Lehmann (Herr Schindler) und der sächselnde Tobias

Heidemann des Herrn Andresen. Auch die beiden „guten Partien“’,

Melanie und Karl einerseits sowie Eva und Alfred andererseits, wurden von den Damen Prill und Morella bezw. den Herren Christians und Zizold recht wirkungsvoll vertreten.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonntag,

„Carmen“, mit Fräulein Destinn in der Titelrolle, Fräulein Hempel

als Micasla, Herrn Philipp als Don José und Herrn Griswold als Escamillo gegeben. Kierschner, Fräulein Lucia sowie das gesamte Solopersonal und corps de ballet beschäftigt. Am Montag beginnt eine Gesamt⸗ aufführung des „Ringes des Nibelungen“ mit dem Vorabend „Das Rheingold“, in den Hauptrollen mit den Damen Goetze, Ekeblad, Hempel, von Scheele, Ober, Parbs, den Herren Bachmann, Grüning, Krasa, Lieban, Knüpfer, Mödlinger, Berger und Kirchhoff besetzt. Am Dienstag wird „Die Walküre“ gegeben. Die beiden letzten Abende des „Ringes“ folgen in der Woche nach dem Osterfest.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Ernst von Wildenbruchs Schauspiel „Die Rabensteinerin“, mit Fräulein Wachner in der Titelrolle, wiederholt. Am Montag werden ⸗Wallensteins Lager“ und „Die Piccolomini“, mit den Herren Oberländer, Patry, Geisendörfer, Werrack, Sommerstorff, Vallentin, Kraußneck, Staegemann, Arndt, Zimmerer, Vollmer, Molenar, Zeisler und den Damen Butze, von Arnauld, Wachner und Lindner in den Hauptrollen, aufgeführt. Matkowsky. 8

Im Neuen Königlichen Operntheater wird morgen Goethes „Iphigenie auf Tauris“, mit Frau Poppe als Iphigenie, gegeben. Den Thoas spielt Herr Nesper, den Orest Herr Matkowsky, den Pylades Herr Geisendörfer, den Arkas Herr Arndt. Die Vor⸗ stellung beginnt um 8 Uhr.

Im Deutschen Theater wird morgen, Sonntag, und am Donnerstagabend Schillers Schaupiel „Die Räuber“ aufgeführt. Aam

Donnerstag, Nachmittags 2 ½ Uhr, findet eine einmalige Schüler⸗ aufführung der „Räuber“ bei ermäßigten Preisen statt. Am Montag, Mittwoch und am ersten Osterfeiertag wird „Was ihr wollt“, am Dienstag „Das Wintermärchen“ und am Sonnabend sowie am zweiten Osterfeiertag „Ein Sommernachtstraum“ gegeben. In den Kammerspielen

wird morgen sowie am Dienstag, Mittwoch und am ersten Oster⸗

feiertag die „Lysistrata“ des Aristophanes aufgeführt, am Montag: „Der Tor und der Tod“, hierauf „Nju“, am Donnerstag: „Gyges und sein Ring“, am Sonnabend und am zweiten Osterfeiertag: „Frühlings Erwachen“.

Im Berliner Theater bringt das Gesamtgastspiel des Neuen

Schauspielhauses morgen, sowie am Montag, Dienstag und Mittwoch

und an den beiden Osterfeiertagen den Schwank „Wintersport“. Am Gründonnerstag (7 ½ Uhr) wird „Alt⸗Heidelbergt, am Sonnabend

„Judith“ aufgeführt. Im Neuen Schauspielhause

torium „Der Messias“ auf. Das Lessingtheater hat für nächste Woche folgenden Spiel⸗ plan aufgestellt: Morgen nachmittag: „Die Stützen der Gesellschaft“;

morgen abend und Donnerstag: „Das Lumpengesindel“; Montag:

John Gabriel Borkman“; Dienstag und Sonnabend: „Der Teufel“; Mittwoch: „Die versunkene Glocke“.

sellschaft“, Abends: Der Teufel“. Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird

Mittwoch ‚Kollege Crampton“, Donnerstag „Kaiser und Galiläͤer“ wiederholt. Theater geschlossen. Für die Osterfeiertage wird sich der Spielplan folgendermaßen gestalten: Sonntagnachmittag: „Maria Stuart“, Abends: „Die Schmuggler“, Montagnachmittag: „Der Wider⸗ spenstigen Zähmung“, Abends: (neu einstudiert) „Hans Huckebein“.

Das Schillertheater Charlottenburg bringt morgen nachmittag „Das vierte Gebot“, Abends „Götz von Berlichingen“, Montag und Donnerstag: „Stein unter Steinen“, Dienstag: „Philister“ und „Die Lore“, Mittwoch: „Der Weg zum Herzen“. Am Sonnabend wird „Der Hexenkessel“ und „Jungfer Immergrün“ gegeben. Der Feiertagsspielplan ist, wie folgt, festgesetzt: Sonntag⸗ nachmittag: „Der Hexenkessel“ und „Jungfer Immergrün“, Abends: „Die Braut von Messina“; Montagnachmittag: „Pilister“ und „Die Lore“, Abends: „Gebildete Menschen“; Dienstagnachmittag: „Die Braut von Messina“, Abends: „Auf der Sonnenseite“.

Im Theater des Westens führt am Karfreitag, Abends, der Pfannschmidtsche Chor, unter der Leitung des Königlichen Musikdirektors Pfannschmidt, Mendelssohns Oratorium „Paulus“, mit Alexander Heinemann in der Titelpartie, auf. Der Billettverkauf findet bei Bote u. Bock, im Warenhaus Wertheim und an der Theaterkasse statt.

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Schauspielhause

findet die Erstaufführung des fünfaktigen Schauspiels „Die Brüder von St. Bernhard; von Anton Ohorn am Donnerstag (Grün⸗ donnerstag), den 16. d. M. statt; dasselbe Stück wird am Sonn⸗ abend und am zweiten Osterfeiertag wiederholt. Morgen wird Adolf L'Arronges vieraktiges Volksstück „Hasemanns Töchter“ gegeben. Ferdinand Wittenbauers Schauspiel „Der Privatdozent“ wird am Montag und Dienstag aufgeführt. Die nächste Wieder⸗ holung des vieraktigen Lustspiels „Madame Sans⸗Göône“ von Victorien Sardou findet am Mittwoch statt. Am Ostersonntag wird Schätzler⸗ Perasinis vieraktiges Lustspiel „Sein Prinzeßchen“ gespielt. Am Kar⸗ freitag bleibt das Theater geschlossen. Morgen nachmittag werden „Der gehörnte Siegfried“ und „Siegfrieds Tod“, am Ostersonntag, Nachmittags, wird „Der blinde Passagier“ und am Ostermontag, Nach⸗ mittags, „Der Privadozent“ aufgeführt.

Im Neuen Theater wird bis einschließlich Mittwoch, sowie an den Osterfeiertagen der Schwank „Die gute Partie“ wiederholt. Nur am Gründonnerstag und Sonnabend stehen, da an diesen Tagen heitere Stücke nicht gespielt werden dürfen, „Simson“ und „Ueber den Wassern“ auf dem Spielplan.

Im Lustspielhause wird morgen sowie am Montag, Dienstag und Mittwoch, am Ostersonntag und am Ostermontag „Tante Cramers Testament“, Lustspiel in 4 Akten von Edgard Hoyer, wiederholt. Am Gründonnerstag und am Sonnabend wird der Einakter „Fräulein Freschbolzen“ von Clara Viebig und „Der Brandstifter’, Drama in einem Akt von Hermann Heyermanns, mit Henri de Vries als Gast, aufgeführt. Als Nachmittagsvorstellung wird morgen „Unsere Käte“, am nächsten Sonntag „Pension Schöller“ und am Ostermontag „Ein toller Einfall’ gespielt.

Im Residenztheater werden die Wiederholungen des Schwanks „Der Floh im Ohr“ in der Karwoche unterbrochen. Während am Karfreitag das Theater geschlossen bleibt, wird am Donnerstag und am Sonnabend Ohnets „Hüttenbesitzer“ bei er⸗ ermäßigten Preisen aufgeführt. In den Feiertagen beherrscht wieder der Schwank „Der Floh im Ohr“ den Spielplan.

Im Zentraltheater ist das Gastspiel von Alwin Neuß bis Montag, den 20. April, verlängert worden, und es findet an diesem Tage zum 150. und letzten Male eine Aufführung des Schauspiels „Ein seltsamer Fall“ statt. Morgen nachmittag wird bei ermäßigten Preisen „Der Freiheitsdrang“ aufgeführt.

Nächstdem war die Darstellung des dort be⸗ öhmischen Mädchens Anna dur, Frau Levermann ein wahres Kabinettstück, das es schon allein lohnend machte, den Schwank gesehen zu haben. Ebenso gut gezeichnet wie trefflich dargestellt war

Im Ballett des 4. Aufzuges sind Fräulein

Den Wallenstein spielt Herr

wird morgen sowie am Montag, Dienstag und Mittwoch und an den beiden Osterfeiertagen „Der Dummkopf’ gegeben. Am Gründonnerstag wird „Judith“’, am Sonnabend (7 ½ Uhr) „Alt⸗Heidelberg“ bei ermäßigten Preisen gespielt. Am Karfreitag (8 Uhr) führt der Mozartchor mit dem Mozartorchester (unter Leitung von Max Battke) Händels Ora⸗

Am Karfreitag bleibt das Theater geschlossen. Für die Osterfeiertage ist der Spielplan folgender⸗ maßen festgesetzt: Sonntagnachmittag: „Der Biberpelz“, Abends: „Das Lumpengesindel“; Montagnachmittag: „Die Stützen der Ge⸗

morgen

nachmittag „Das Glück im Winkel“, Abends „Der Weg zum Herzen- gegeben, Montag und Dienstag wird „Der Widerspenstigen Zähmung“, und Sonnabend Am Karfreitag bleibt das