z b
vitalen Teile unserer Organisation einlassen. Eine neue Periode ebenso schnellen Fortschritts, wie der war, der seit dem Anfang dieses Jahrhunderts gemacht worden ist, wird, wenn er nicht hinreichen sollte, um das Ideal zu erreichen, das wir für unser Land erstreben müssen und erstreben, doch gewiß genügen, um die letzten Spuren jener In⸗ feriorität zu verwischen, aus der wir dank der Weisheit des Par⸗ aments und dank dem bewundernswürdigen Patriotismus unseres olkes, herausgekommen sind.
Spanien.
meldet, gestern mit 79 gegen 41 Stimmen einen Antrag ab⸗
gelehnt, nach dem es jedem Senator oder Abgeordneten untersagt sein sollte, in der Direktion oder im Ver⸗
waltungsrat irgend einer industriellen oder kom⸗ merziellen Gesellschaft tätig zu sein.
Türkei.
„In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer teilte der Präsident den Eingang eines Schreibens des Großwefirs mit, in dem, wie das „W. T. B.“ berichtet, dieser die Kammer von der Ernennung einer außerordent⸗ lichen Kommission zur Untersuchung der Miß⸗ ände in Anatolien benachrichtigt mit dem Be⸗ merken, daß der Sultan den darauf sich beziehenden Beschluß des Ministerrats bereits genehmigt habe, und die Kammer uchte, die durch die Kommission entstehenden Kosten zu bewilligen. Auf allen Seiten des Hauses erhob sich leb⸗ after Widerspruch gegen dieses Verfahren, da das Vorgehen d Großwesirs verfassungswidrig sei. Es wurde beschlossen, em Großwesir zu antworten, er möge, bevor die Kammer die Kosten bewillige, die Gründe für die Ernennung der Kom⸗ mission angeben und zugleich einen E116“ über die der ommission zufallenden Aufgaben zur Bewilligung vorlegen. in Beantwortung einer Interpellation, weshalb in dem türkisch⸗österreichischen Protokorll von dem ganzen Sand⸗ ak Novibazar die Rede sei, während Oesterreich in ürklichkeit nur zwei Punkte besetzt gehalten habe, erklärte der Sroßwe r Kiamil Pascha in einem zweiten Schreiben, esterreich habe nach dem Berliner Vertrage das Recht ge⸗ abt, den anzen Sandschak zu besetzen, und es habe sich darum Fehandelt, en formellen Verzicht auf dieses Recht festzustellen. Aer Großwesir legte ferner Gesetzentwürfe, betr. die rbeitslosen und die Preßfreiheit, vor. Es wurde be⸗ schlossen, die Diskussion darüber bis nach der erfolgten Druck⸗ zung zu vertagen. Darauf — Etwa 6000 Personen hielten, obiger Quelle zufolge, vorgestern in Konstantinopel eine Versammlung ab, um gegen dn angeblich reaktionären Preßgesetzentwurf zu pro⸗ estieren. Sodann zogen die Peilnehmer vor das Parlament, wo eine Deputation aus ihrer Mitte vom Präsidenten der Fammer empfangen wurde. Hierbei versicherte der Präsident, ie Kammer würde jeden gegen die Preßfreiheit gerichteten Gesetzentwurf verwerfen.
Amerika.
W Der Präsident Roosevelt hat, einer Meldung des
„W. T. B. “ zufolge, dem Kongreß eine Spezialbotschaft
bugehen lassen, in der er den sofortigen Erlaß eines Gesetzes,
5 reffend Ausstattung sämtlicher Ozeanpassagier⸗ ampfer mit drahtloser Telegraphie, empfiehlt.
Kon f. Im Weißen Hause zu Washington hat gestern eine onferenz über die japanische Frage stattgefunden, in er, obiger Quelle zufolge, der Präsident Roosevelt die altung der Bundesregierung besprach und das Unkluge und
Unzeitgemäße irgend welcher Maßnahmen gegen die Japaner
im gegenwärtigen Augenblicke betonte.
fanden Kommissionswahlen statt.
Der Entwurf d ss s . eer Entwurf der südafrikanischen Verfassung ist — 8 veröffentlicht worden. Zafh 11 des sen Bureaus“ sieht er den Züsammenschluß der Kapkolonie, ransvaals, Natals und des Oranjestaats vor. Die Regierung hssteht nach dem Entwurf aus einem Generalgouverneur, einem Senat und einer Gesetzgebenden Versammlung. Jede
der Union beitretende Kolonie wird eine Provinz von ihr unter einem Administrator und einem Provinzialrat. ie Provinzen sollen im Senat gleichmäßig vertreten sein. Dieser soll aus den Provinzialräten gewählt werden. Die
Gesetzgebende Versammlung wird voraussichtlich aus der erwachsenen europäischen Bevölkerung gebildet, wobei anfangs der Oranjestaat und Natal bevorzugt werden sollen. Grund⸗ sätzlich ist eine proportionale Vertretung angenommen. Die Mitglieder des Senats müssen Europäer sein. Als Amts⸗ sprachen sollen englisch und olandisch, beide mit der gleichen
Berechtigung, gelten, doch darf jetzt kein Beamter wegen Un⸗ kenntnis dicger Sprachen entlassen e 8
Parlamentarische Nachrichten. 8 Die Berichte über die gestrigen Si 3Reichs⸗ faZ s aat 1 gestrigen Sitzungen des Reichs
auses der Abgeordneten befinden sich in
der Ersten und Zweiten Beilage.
— In der heutigen (26.) Sitzung des Hauses d Abgeordneten, welcher der Finanzministe 2 2 heinbaben B. ehähe sollte 11“
zunächst der Gesetz⸗
entwurf, betreffend die das Ruhe⸗.
gehaltswesen und die Hinterbliebenenfü
die Geistlichen der 1 1 Hsl8ee zfh evangelischen Landeskirche zur zweiten Beratung gelangen. gelkich 8 lie Vorlage ist von der XI. Kommission unverändert 5 “ worden. Von den eingegangenen Petitionen n iejenige des Presbyteriums der evangelisch⸗reformierten irchengemeinde Bielefeld der Regierung mit dem Ersuchen “ werden, sie dem Vorstand der Alterszulagenkasse wägung zu übermitteln. Die Petitionen des Altersbundes scher Pfarrer um Gewährung von Teuerungszulagen von nat jeden Emeritus alter Ordnung soll der Regierung 1““ Oberkirchenrat überwiesen eantragt die Kommissi 1
süüende Ffstttn⸗ g ission die Annahme die Regierung zu ersuchen, daß sie bei Verteilung der Mittel 1 ihr aus dem Etat für Witwen und Waifen ee ver mvan. ril 1895 verstorbenen Geistlichen zur Verfügung stehen, — glichst den vollen Betrag, der den Witwen aus dem Relikten⸗ ren zu gewähren gewesen wäre, wenn das Gesetz zur Zeit des Ab⸗ laffas der Pfarrer schon bestanden hätte, den Witwen zukommen
Von den Abgg. Winckler und Genossen (kons.) ist di j 88* 8 t Einschaltung des folgenden Artikels 3a esae ae ”
8
Die Deputiertenkammer hat, wie das „W. T. B.
„Um ; aifenfonds in die Lage zu setzen, die Bezüge der Witwen von welche ein Piezut ece von mehr als 15 Dienstjahren erreicht haben, in stärkerem Maße zu erhöhen, als es nach dem jetzigen Stande des Fonds möglich ist, wird dem Fonds vom 1. April 1909 ab seitens des Staats eine weitere dauernde Rente von jährlich 500 000 ℳ unter der Voraussetzung überwiesen, daß von demselben Zeitpunkt ab von dem Fonds selbst, erforderlichenfalls unter Inanspruchnahme landeskirchlicher Beiträge, jährlich 200 000 ℳ für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden und daß ein den Betrag von 700 000 ℳ übersteigender Mehrbedarf des Fonds nur aus kirchlichen Mitteln gedeckt wird.“ .
liegt ein Antrag der Abgg. Eickhoff (fr. Volksp.) und Genossen vor, die Regierung zu ersuchen, im nächstjährigen Etat Mittel zur Gewährung von dauernden Bei⸗ hilfen anleistungzunfͤhige züischeKultuszgemeinhen für ihre Geistlichen und deren Hinterbliebene bereitzustellen. Der Antrag ist außer von den Freisinnigen auch von zahlreichen Nationalliberalen unterstützt.
Abg. Winckler beantragt, des Antrags Winckler zu Breasgiches⸗ die ganze Vorlage mit diesem Antrage an die XI. Kommission zurückzuverweisen. Aus Zweck⸗ mäßigkeitsgründen empfehle sich dasselbe Verfahren bezüglich des An⸗ trags Eichoff Es handele sich hauptsächlich darum, gewisse Uneben⸗ heiken auszugleichen, welche durch die zu den Besoldungsordnungen für die Beamten und Lehrer gefaßten Beschlüsse entstehen.
Abg. Viereck (freikons.) schließt sich diesen Ausführungen und estellten Geschäftsordnungsantrage an.
bg. Tourneau (Zentr.) bittet, aus gleichen Erwägungen heraus auch die heute auf der Tagesordnung stehende Vorlage, betreffend das EE11““ katholischen Geistlichen, an die XI. Kommission zurückgehen zu lassen. 2 8 1 Nach weiterer Geschäftsordnungsdebatte, an der sich die Abgg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.), Dr. Pes (Zentr., Tourneau, Viereck und Schiffer (nl.) beteiligen, werden beide Vorlagen mit den dazu gestellten An⸗ trägen an die XI. Kommission zurückverwiesen.
Das Haus setzt dann die zweite Lesung des Entwurfs eines Lehrerbesoldungsgesetzes fort und wendet sich zu den 88 6 bis 19 der Kommissionsfassung, welche über die Entschädigung für die Wahrnehmung von kirchlichen Aemtern, über die Alterszulagen und über die Dienstwohnung bezw. Mietsentschädigung Bestimmungen treffen.
(Schluß des Blattes.)
dem
Kunst und Wissenschaft.
Ernst von Wildenbruchs letzte größere Dichtung er⸗ scheint im nächsten Heft von Velhagen u. Klasings Monatsheften. Es ist eine Erzählung in Versen: „Marie⸗Lene“, eine Kindergeschichte, die der Dichter einer Greisin in den Mund gelegt hat. Die Dichtung 8 sich, mit einem unvollendeten Brief an die Redaktion, auf dem
rbeitstisch Wildenbruchs vor.
In der neuesten Nummer der „Monatsschrift für höhere Schulen“ berichtet der Geheime Oberregierungsrat Dr. A. Matthias über das Böttinger⸗Haus in Göttingen, die letzte Hchöpfung des ver⸗ storbenen Wirklichen Geheimen Rats Friedrich Althoff.
Die Idee, Göttingen wieder mehr mit England⸗Amerika in Ver⸗ bindung zu setzen und alte geschichtliche Beziehungen zu erneuern, die mit alten politischen Zusammenhängen der hannoverschen Dynastie verknüpft waren, war schon längere Zeit in Göttinger Kreisen gepflegt. Ende Juni 1908 besuchte Geheimrat Klein⸗Göttingen den auf seinem Krankenlager weilenden, gleichwohl mit einer Fülle von Plänen beschäftigten Friexzich Sheh in Steglitz, und hier wurde ihm von dem rastlosen Manne die Idee eines in Göttingen zu begründenden Seminars für Ausländer entwickelt. In einer dann in Schierke in Gegenwart Althoffs abgehaltenen Sitzung wurden die Grundlinien des Plans festgestellt. Die Mittel stellte in bochheriiger Weise der Geheime Regierungsrat Dr. von Böttinger, der sich schon früher für den Plan interessiert hatte, zur Verfügung. Am 11. September fand dann die konstituterende Versammlung statt, in der auch der Name Böttinger⸗Haus festgelegt wurde.
Zur Würdigung des Böttinger⸗Hauses, das durch eine akademische Auskunftsstelle, durch deutsche Sprachkurse, durch ein Lesezimmer, durch Vorträge und durch Ausflüge den Ausländern Gelegenheit geben will, sich mit deutschem Leben und deutscher Bildung vertraut zu machen, und das dadurch ein freund⸗ liches Verhältniz der Nationen zueinander fördern will, fügt Matthias folgende Bemerkungen hinzu: „Gerade in unserem Zeitalter, wo nationale Gegensätze leider in ungesunder Schroffheit sich entwickeln und wo leider auch der Deutsche vielfach mit in diesen ihm von Haus aus fremden Chauvinizmus einstimmt, muß es allen wahrhaft Gebildeten am Herzen liegen, einer Bewegung entgegenzuarbeiten, die auch die Besten der Nation immer mehr einander zu entfremden bemüht ist, und in unserm Vaterland den schönen humanen Geist, der mit vagem Kosmopolitismus gar nichts zu tun hat, im Geiste unserer Väter und im Geifte unserer klassischen Zeiten des Glaubens, der Kunst und der Wissenschaft zu pflegen. Erworbenen Besitz und erworbene anh und die berechtigte Eigenart unseres Volkes wollen wir, wenns sein muß, auch mit dem Schwerte uns erhalten, nicht aber die nationalen Unterschiede aufheben, sondern sie in ihrem wahren Charakter und Werte schärfer erfassen, um durch diese höhere Erkenntnis ein freund⸗ schaftliches Verhältnis der Nationen zueinander anzubahnen.
Französische und schweizerische Universitäten sind längst mit gutem Beispiele vorangegangen; zund es soll Althoff und seinem Freunde von Böttinger nicht vergessen sein, daß sie im Geiste deutscher Vor⸗ nehmheit hier eine Schöpfung gegründet haben, die durch den Aus⸗ tausch der Völkerbildung dem eiste des deutschen Volkes zugute kommt, wesl dieses das Leben aller Weltgeschlechter in seines einzu⸗ schließen stets bemüht gewesen und, ohne Sorge für die eigene Seele, den fremden Geist kühngemut in deutsches Gefäß gegossen, um für des eigenen Geistes Kraft und Stärke immer neue Nahrung zu schöpfen
auz der Berührung mit fremder Eigenart.“
Ia der letzterschienenen Nummer des „Weltall“ macht der Pro⸗ fessor Strömer interessante Mitteilungen über eine von dem Professor Birkeland herrührende Theorie von der Natur des Polarlichts.
rofessor Birkeland vertritt die Ansicht, daß die Polarlichter „Ein⸗ Fe von Kathodenstrahlen durch die magnetischen Pole der Erde seien, und daß diese Kathodenstrahlen von der Sonne, im be⸗ sonderen von den Sonnenflecken herstammen. Er wurde zu dieser Theorie durch einen Versuch angeregt, den er im Jahre 1896 mit Kathodenstrahlen machte. Er beobachtete nämlich, daß ein sehr starker Elektromagnet, der unter einer Crookesröhre angebracht war, die merkwürdige Eigenschaft besaß, die Kathodenstrahlen wie eine Linse die Lichtstrahlen in einem Punkte zu sammeln.
Dem Kongreß in Washington liegt ein Gesetzentwurf vor, nach dem ein etwa 2000 Quadratkilometer umfassendes Gebiet in Montana als der „Glacier National Park“ in seinem Seen Zrfanb⸗ erhalten, also der Bestedelung entzogen werden soll.
ieser Landstrich weist, wie der „Frankf. Ztg.“ geschrieben wird, etwa 250 Seen und 26 Gletscher auf und wird als die schönste Gletscher⸗ landschaft in Amerika bezeichnet. Er liegt zwischen der Strecke der Great Northern⸗Bahn und der canadischen Grenze. Der kaußer⸗ ordentliche Wildreichtum des Landes hat schon die Augen der Jagd⸗
den Verwaltungsausschuß des Pfarr⸗, Witwen⸗ und
um eine Kommissionsberatung
liebhaber auf sich gezogen, und diese sind in den letzten Jahren in immer größerer Menge in das Gebiet eingedrungen. Der Gesetz⸗ entwurf ist vornehmlich zu dem Zwecke eingebracht worden, der voll⸗ ständigen Vernichtung des Wildstandes entgegenzutreten.
Literatur.
Aus Pa ris wird dem „W. T. B.“ der Tod des franzöfischen Dichters Catulle Mendès gemeldet. Sein Leichnam wurde in einem Tunnel bei St. Germain gefunden. Die Umstände, die den Tod herbeigeführt haben, sind noch nicht festgestellt. Die ersten Nachrichten besagen, der Kopf sei zermalmt, der Rumpf in mehrere Stücke FeNeeen Der Dichter befand sich auf der Reise nach seinem Wohnorte St. Germain. Er war am 22. Mai 1841 als Sohn jüdischer Eltern in Bordeaux geboren, begründete als ganz junger Mann in Paris eine Zeitschrift und entfaltete eine lebhafte literarische Tätigkeit in Poesse und Prosa. t einem leichten, glänzenden Formtalent begabt, hat er sich in der Lyrik, im Drama, im Roman und in der Novelle mit Erfolg versucht. Im Auftrage der französischen Regierung verfaßte er „Le mouvement poétique 1867— 1900“ (1903). Als einer der ältesten Wagnerfreunde
aneh 8 er sich um die Einführung Wagnerscher Musik in
rankreich besonders verdient gemacht; er schrieb auch ein Buch über icchard Wagner (1886).
Technik.
A. F. Die Ortsgruppe Charlottenburg des Deutschen Luft⸗ flottenvereins erfreute sich in ihrer jüngsten Versammlung be⸗ sonders zahlreichen und willkommenen Besuches, an erster Stelle wohl aus Anlaß des Vortrages, den der Direktor der Zentrale des Vereins zu Mannheim, Generalleutnant von Nieber, über Organisation und Ziele des Deutschen Luftflottenvereins“ zugesagt hatte. Unter den Erschienenen sah man neben vielen Mitgliedern anderer Ortsgruppen des Vereins u. a. auch den Direktor des Deutschen Aöroklubs, Rittmeister von Frankenberg und Ludwigs⸗ dorff. General von Nieber steht seit lange der Sache des Kuftschiffohet nahe. Während seiner Stellung an der Spitze des Luftschifferbataillons gehörten seine Vorträge im Berliner Luftschiffer⸗ verein zu den anregendsten und bestaufgenommenen. Auch sein jüngster Vortrag fand großen Beifall, als der Redner in großen Zügen das aussichtsreiche Arbeitsprogramm des Deutschen Luftschiffervereins ent⸗ wickelte und betonte, es sei keine Zeit zu verlieren, wolle Deutschland auf dem Gebiet des Luftflottenwesens die Vorherrschaft gegenüber Frankreich und den anderen Nationen behaupten. Zu diesem Ende sei die freieste Betätigung aller Elemente des jungen Vereins als das Richtige und Sachgemäße zu begrüßen, vorausgesetzt, daß nicht das Ziel außer acht gelassen werde, das im sSgs. schluß zu einem großen Ganzen besteht. Nur intensive Arbeit ver⸗ bürge den Erfolg. — Die sich anschließende, recht angeregte Dis⸗ kussion brachte erwünschte Klarheit über so manche Punkte der in Be⸗ ratung stehenden Satzungen des Vereins und über die ihm zu gebende Otganisation. 8
8*
Bauwesen.
Preisausschreiben für landwirtschaftliche Höfe. Der Verein für Heimatschutz im Herzogtum Braunschweig, der kürzlich 8 unter dem Protektorat Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albrecht, Regenten des Herzogtums Braunschweig, begründet ist, erläßt ein Prfisasschräen für Entwürfe von landwirtschaftlichen Höfen. Sie ollen im Stil der niedersächsischen Heimat gehalten sein und dabe allen Anforderungen der landwirtschaftlichen Technik entsprechen. Der I. Preis beträgt 750 ℳ, der II. 600 ℳ, der III. 450 ℳ. Außerdem wird noch eine größere Anzahl von Entwürfen zum Preise von sje 100 ℳ angekaust werden. Alle guten Zeichnungen sollen auf der großen landwirtschaftlichen Ausstellung zu Braunschweig (im Juli 1909) öffentlich ausgestellt werden. Die näheren Bedingungen sind durch di Geschäftsstelle der Landwirtschaftskammer Braunschweig gegen ein
“
LEEbu—.
Gebühr von 1 ℳ zu beziehen.
Land⸗ und Forstwirtschaft. 8 Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preußi 3 Staaten mit seinem Sitz in Berlin veranstaltet vom 2. nis rnbcher; d. J. in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten in Berli eine große Internationale Gartenbauausstellung, deren Ehrenpräsidium der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von Arnim⸗Criewen übernommen hat. Seine Majestät der Kaiser un⸗ König hat eine Ehrengabe für die hervorragendste Leistung auf der Aus stellung gestiftet, Ihre Majestät die Kaiserin und Königin als Ehren preis eine goldene Medaille mit der Bestimmung bewilligt, daß sie für die Erzeugnisse der Bindekunst zur Verteilung kommen soll, ferner eine silberne edaille für die deutsche Rosenzucht, und eine bronzene für deutsche Maiblumen. Die Stadt Berlin hat Ehrenpreise im Gesamtbetrage von 6000 ℳ bewilligt, während die Berliner Finanz⸗ welt durch Beiträge für den Garantiefonds mehr als 100 000 ℳ ge⸗ zeichnet hat. Der Gesamtaufbau und die gärtnerische Dekoration i den beiden anstoßenden Ausstellungshallen ist so geplant, daß die meh architektonische Fenr- I vornehmlich für deutsche Aussteller und ihr Erzeugnisse in Betracht kommt. Der Orchesterraum wird vergrößer und in die Schloßterrasse des Achilleions in Korfu und seiner gärt nerischen Umgebung mit Hilfe lebenden Pflanzenmaterials und eines dezent verwendeten Ausblicks umgewandelt. Vom Ausland ist ein reiche Beschickung der Ausstellung zu erwarten. Holland wird mit einer Sonderausstellung vertreten sein, in der namentlich Blumen⸗ zwiebeln, Rhododendron, Azaleen, Obst und Gemüse zur Vorführung kommen sollen. Auch Frankreich bereitet eine geschlossene Ausstellung vor und wird Pflanzenneuheiten, getriebene Früchte, Gemüse, französische Blumenarrangements zeigen. Von Belgien sind Warm⸗ und Kalthauspflanzen sowie Palmen, Alaleen, Araucarien un Orchideenhybriden zu erwarten. Eine größere Beteiligung von En land steht noch in Frage, doch kann die Ausstellungsleitung mit Sicherheit auf Nelken und Orchideen rechnen. Etwa ein Drittel der vorhandenen Ausstellungsfläche wird dem Auslande überwiesen, während reichlich zwei Drittel dem heimischen Gartenbau vorbehalten bleiben. Auf diese Weise wird es möglich sein, ein übersichtliches Bild über den augenblicklichen Stand des europäischen Gartenbaues zu geben und auch ein erzieherisches Moment in diese internationale Pflanzenschau hineinzutragen.
Inlandsausweispapiere für sämtliche ausländischen Arbeiter in Preußen und Sachsen. 18 Mangels einer geeigneten Inlandskontrolle über die großen Scharen alljährlich nach Deutschland kommender ausländischer Arbeiter hatten in den letzten Jahren unter ihnen Unbotmäßigkeiten, Gewalt⸗ tätigkeiten und vor allem Kontraltbrüche einen immer steigenden Um⸗ fang angenommen, ohne daß es in den meisten Fällen möglich gewesen wäre, die Uebeltäter zur Reche schaft zu ziehen. Die immer lebhafteren Klagen der am meisten betroffenen landwirtschaftlichen Arbeitgeber und insbesondere auch die eindringlichen Vorstellungen des Landes⸗ ökonomiekollegiums und der preußischen Landwirtschafls⸗ kammern veranlaßten alsdann die Einführung des Legitimatioszwanges vom 1. Februar 1908 ab zunächst für die aus Rußland, Oesterreich⸗ Ungarn und deren östlichen Hinterländern kommenden Arbeiter, die durch Erlaß des Ministers des Innern vom 21. Dezember 1907 angeordnet und deren Ausführung der Deutschen Feldarbeiter⸗ Zentral⸗ stelle zu Berlin übertragen wurde. Nachdem sich diese Maßnahme schon in dem ersten Jahre ihrer Durchführung im allgemeinen be⸗ währt hat, ist nunmehr durch Erlaß des Ministers des annern en 30. Aember 1908 i Legitimationszwan au mtliche auslän en Arbeiter in Preußen a Sh Selg 8 Sheehe C . sg ehn „Die dur rlaß vom 21. Dezember 1907 (Min.⸗Bl. 1908. S. 17) begründete Verpflichtung zur Beschaffung von Inlandsausweig⸗