1909 / 48 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Feb 1909 18:00:01 GMT) scan diff

haben,

aabei übersieht man ganz, daß im Osten wie im meile zu Quadratmeile die Verhältnisse ganz verschieden gelagert sind. einer planmäßigen Organisation wird also nichts erreicht werden.

den übrigen Pr

ine zweckmaͤßige Durchführung der ganzen

verbürgt, wenn von

ovinzen erspart bleiben. Man hat in der De⸗

mit dem Schlagworte „planmäßige Organisation“ gearbeitet.

Westen von Quadrat⸗ Mit

Maßregel ist nur

unten herauf gearbeitet wird. Die geplante

Konferenz wird nur fruchtbringend sein, wenn die Staatsregierung

in der Lage ist, ihr ein ausreichendes Material vorzulegen.

Vielleicht

werden zu diesem Zwecke Fragebogen an die Kreisausschüsse ausgegeben. ach unserer Eer Znec 5 Hannover eignet sich für diese Erhebungen

ganz besonders die Kreisinstanz bezw. der Kreissparkassenvorstand.

Die

Keeissvarkassen haben bei uns schon bisber mit günstigstem Erfolge

ie innere Kolonisation gefördert.

stelle ich hin, daß er angelegen sein la sewegung auf diesem

Abg. Dr. Lohma

fessionelle Streitigkeiten beklagt,

getragen worden seien. seunruhigung darüber Zentralkaffe und der

des Ministers in der Kommission zur ifferenzen geschlossen worden ist,

evangelische Besitz in rechllos gemacht wird.

Als Hauptaufgabe des Staates

die Schaffung besserer Verkehrsverhältnisse sich

en muß, im übrigen aber sollte eine möglichst freie

Gebiete zugelassen werden. dI bs; nl.): Der Abg. Graw hat über kon⸗ Rn.(ag) die in diese Angelegenheit hinein⸗ In weiten evangelischen Kreisen ist große entstanden, daß das Abkommen zwischen der Landgesellschaft, das nach der Erklärung Vermeidung konfessioneller dazu führen könnte, daß der der Diaspora in Ermland preisgegeben oder Dagegen richtet sich der entstandene Unwille,

und das kann man doch nicht als eine konfessionelle Streitigkeit oder

gar als eine konsessionelle Hetze bezeichnen,

Kultur“ es nennt.

legungen diese Befürchtungen nicht völlig zerstreuen können. erwähnte Verdacht findet eine Verbandes

Organs des zurückdrängung und

roßgrundbesitzes geradelu empfohlen wird. berger Katholikentag ist besitz als ein künstliches Gebilde bezeichnet worden. diese Ansiedlungen, die do

Graw hat gemeint

hundert vorhanden sind

Ist das Abkommen der Landgesellschaft mit ausdrücklicher Genehmigung der Regierung ge⸗ ringend, bei der Erneuerung des Abkommens

Remedur zu sorgen.

(Schluß des Blattes.)

wie die „Soziale mit seinen Dar⸗ Der Stütze in einer Aeußerung des „Arbeiterwohl“ Iie 1a0e9⸗ we dee a en evang. Aufteilung des ermlän schen dan gecer ähnliches gesogt und dieser Graßzsrmnd. seit einem Jahr⸗

Graf Keyserlingk hat

t bensfähig. Warum nicht? z Fien nicht mehr 1e aisia Zentralkasse unter schlossen, so bitte ich in diesem Punkte für

Der deutsche V.

24. und 25. Februar versammlung,

Wohlfahrtspflege. erein für ländliche Wohlfahrts⸗ und

9 Berlin SW. 11, Bernburger Straße 13) hatte am hege pfts9e (Belin awfiterhaufe in Berlin seine 13. die sich wie in den Vorjahren großer Teilnahme

Haupt⸗

insbesondere auch der Behörden und ländlichen Korporationen erfreute.

Der Vorsitzende, Ministerialdirektor Dr.

jäbrige Tagung sei nich

Berichte entgegenzuneh Bewegung und die kommenden Fragen,

Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat, Thiel, begrüßte die Erschienenen. Die dies⸗ t nur bestimmt, wie in den früheren Jahren, men über die erfreulichen Fortschritte der

zu ihrer weiteren Förderung in Betracht

sondern sie werde einen wichtigen Markstein in

der Geschichte des Vereins bilden. Denn auf der Tagesordnung stehe

die des Vereing erhoffe, die Verein zu erlangen. Verhältnisse des

Annahme neuer Statuten, bezweckten Rechte

bessere Organisation auf deren Grundlage juristischen Person für den für die Konsolidation der

die eine und man einer

Letzteres sei

ereins und seine ganze weitere Entwicklung von der

rößten Bedeutung Der Vorstand schöpfte aus den bisherigen Fort⸗

8 des Vereins Kreise der Bevölkerung

würden; besonders das letzte

die gegründete Hoffnung, daß immer weitere sich den Bestrebungen des Vereins anschließen Vereinsjahr sei reich an Tatsachen,

welche diese Aussicht bekräftigten. Hier sei nicht allein der Beitritt elch ländlicher Kreise, ländlicher Vereine zu erwähnen,

sondern die Bildung von provinziellen Verbänden mit den gleichen

ufgaben, wie die Zentralstelle. Der Verein begrüße diese eubildungen mit besonderer Freude, wenn sie ihm auch zum Teil die bisher aus den bezogenen

Mittel entzögen; das könne aber nicht in

Betracht kommen gegenüber

dem verstärkten Interesse an der Vereinsarbeit und der intensiven Tätig⸗ keit, welche die Zweigvereine in ihren Gebieten entfalten könnten. Alles dies freilich nur unter der Voraussetzung, daß die Zweigvereine in innerer Verbindung mit dem Zentralverein blieben und sich gegen⸗

eitig förderten. 8 1 diesjährige möͤchten, bitte er i

Mit dem Wunsche, daß alle Hoffnungen, welche sich Tagung knüpften, reichlich in Ersüllung gehen die Arbeit mit frischem Mut einzutreten.

Den Jahresbericht erstattete der Geschäftsführer Professor

Sohnrey, Berlin. auf 1582 gestiegen. Mitalieder (352), zu

142 Kreis. und Bezirksausschüsse, 93 lenibittschaftliche Vereine, 74 Wohlfahrtzvereine gehören.

Die Mitgliederzahl ist von 1209 im Vorjahre ist die große Zahl der korporativen

Königlichen Generalkommissionen, die meisten de helsch cha mmesn. er

denen die

Etat des Vereins für 1968/09 balanziert mit 41881,20 ℳ. Die

Arbeit der

und Raterteilung ist in

dem Gebiete der Auskunfts⸗ hatte 14441 Ein⸗ und Aus⸗

gänge. Eine Provinzialabteilung des Vereins ist für Ostpreußen be⸗

gründet. liche Fehrfab; 8⸗ und

es Vereins, die in se

In Mecklenburg entstand

ein Landesverein für länd⸗

Heimatpflege. Neben den älteren Zeitschriften

seinem Auftrage oder in enger Verbindung mit

dm erscheinen. (⸗Land“, „Kreis⸗ und Gemeindeverwaltung“, „Dorf⸗

kirche, „Deutsche Dorfteitung*) ist neu schrift Archib she innere dunge

begründet die Vierteljahrs⸗

ation“, ferner die ee neha ernster

und heite ührungen fürs Dorftheater „Deutsche Dorfbühne“. n mente 812 nfühenmger vermehrter Auflage wurde herausgegeben

das Handbuch des Vereins „Wegweiser für Es wurden

8 eimalpflegel.

ländliche Wohlfahrts⸗ und

ferner im Auftrage des Vereins ver⸗

ffentlicht: Spiele des deutschen Landvolfs“, „Dag Beste fürs Fand, ein Festeher 9 Beschaffung guter Bücher und Bilder für die Landbevölkerung“, „Die Kleinsiedelungen der Königlichen Ge⸗

kalkommissionen zu Bromberg“,

Der Rechtsanwalt im andbevölkerung“, Fge. Mit einer Uebe

„Ländliche Gemeindewasserleitungen“, Dorfe, ein Ratgeber in allen Rechtsnöten der

ferner ein Handbüchlein für die ländliche Jugend⸗

rsicht über die Tätigkeit des Vereins und seiner

Köfalierer in verschledenen Zweigen der Wohlfahrtspflege (Innere

p den degve

reine für Woh

sötlatton. E1 Ortsgeschichte, einem Hinweis au 4 chen fint naa beuf Heere sowie mit einer Uebersicht über die

Dorfmuseum, Heimat⸗ die begonnene Einführung des landwirt⸗

lfahrtspflege (Ostpreußen, Baden, Württem⸗

degcn hüringen, Hessen, Mecklenburg) schloß der reichhaltige Jahres⸗

Lanbnleber

Städt

Feuerschu und

1 Fe c. der Lentung ersetz

Anlauterhalt

ländliche Gemeindewasserleitungen“ sprach der die Gat Siecert⸗Uelar: In bergigen Gegenden vagdöeaendett . beahnsehfern gebauter Hochbehälter v Dörfer 88 jeitgemäßen, besteingerichteten, maschtnutze dienenden Gemeindewasserleitungen iu versehen. ac de Einrichtungen und ein Wasserzurm

bietet sich vielfach vorzüglichen Quellen mittelg in zahlreiche Ortschaften, auch kleine auch dem Da burch Jen affnene

1 nlagekosten gering, un t werden, fünd die d Deshalb sind diese

ung verursa ufwendungen. seringen sehr rentobele Fi kanaf Jugugt bei ihnen nur ein ganz kahxa affergeld“ erhoben zu werden. Auf diese Weile gefundhenn an die mit guten Zenttalwasserwerken verbundenen Fäile die lchen, feuerpeligelichen, und wirsschaftlichen Vor⸗ eistungsf 9 in der Ebene nur größere oder finanztell besone gebliebenen G. 8 emeinden zu verschaffen pflegen, auch armen, zurück⸗

ebirgsgegenden zuwenden. Im Reg

ierungsbezirk Hildes⸗ ““

heim sind in letzter Zeit mehr als 100 solcher Anlagen in meist

armen Dörfern entstanden. Im Sollingskreise Uslar haben bereits 21 Gemeinden, zwei Drittel aller Gemeinden des Kreises, die ärmsten von ihnen mit Westfondsbeihilfe, sich öffentliche Wasserleitungen er⸗ baut, und in einigen Jahren werden auch die meisten der übrigen Ortschaften des Kreises Gemeindewasserleitungen besitzen. Durch die Wasserleitungen ist in diesem Kreise der Typhus zurückgedrängt, das Feuerlöschwesen gebessert, Landwirtschaft und Gewerbe wurden gefördert und manches sonst nicht bebauungsfähige Gelände der Be⸗ kauung erschlossen. Die Gemeinden bauen in eigener Regie nach dem Plane und unter Oberaufsicht eines auf diesem Gebiete um das Gemeinwohl hochverdienten höheren staatlichen Baubeamten. Im Kreise Uslar steht ihnen bei der Vorbereitung und Ausführung außer⸗ dem der Kreiswiesenbaumeister zur Seite, für dessen Tätigkeit der Kreis von den Gemeinden mäßige Gebühren erhebt. Aus diesen Ge⸗ bühren wird ein großer Teil des Gehaltes dieses auf allen Gebieten der Landeskultur im Kreise wirkenden Kreisbeamten bestritten. Neuerdings scheint unter gewissen Voraussetzungen, namentlich beim Vorhandensein von Elektrizität, das sog. Delphinpumpwerk der Firma Heinr. Scheven⸗Düsseldorf auch für die Ebene ganz kleinen Orten die Möglichkeit einer automatischen Wasserversorgung ohne Wasserturm, ohne Erdbehälter und ohne Bedienungskosten zu bieten.

Frau Rittergutsbesitzer Elisabeth Boehm auf Lamgarben be⸗ richtete über die ostpreußischen und westpreußischen land⸗ wirtschaftlichen Hausfrauenvereine in ihrer wirt⸗ schaftlichen und sozialen Bedeutung. Sie führte aus, wie alle Kreise, Groß⸗ und Kleingrundbesitz und neuerdings auch die Land⸗ arbeiterfrauen, durch die Verkaufsstellen der zwanzig Vereine in Ost⸗ preußen und der sechs westpreußischen Vereine, und den dadurch er⸗ leichterten Absatz wirtschaftlich gehoben werden. Erst dadurch wird es möglich, Geflügelzucht und Obstbau in wünschenswerter Weise zu heben. Außerdem wirken die Vereine sozial: erstens durch die Zu⸗ sammenarbeit aller Stände, zweitens dadurch, daß sie in ihren monat⸗ lichen Versammlungen durch Vorträge und Besprechungen alle sozialen Probleme ihren Mitgliedern nahe bringen.

irektor Dr. Wolff⸗Halle a. S. sprach über den „haus⸗ wirtschaftlichen Unterricht in den Spessartdörfern“. Der Redner hat gelegentlich eines zweijährigen Aufenthalts im Spessart für volksrsir schaftliche Studien, die in einem größeren Werke „Der Spessart, sein Wirtschaftsleben“ von ihm niedergelegt sind, kennen gelernt, wie wenig rationell die Spessartbevölkerung lebt. Die schlechte Lebenshaltung der Spessarter ist aber nicht so sehr ein Ergebnis niedrigen Einkommens, sondern viel mehr da es an gutem Verdienst nicht fehlt die Folge einer erschreckenden Un⸗ wissenheit und Nachlässigkeit in allen Fragen der Hauswirtschaft. Der Redner gab eine entwicklungsgeschichtliche Erklärung der gegenwärtigen niedrigen Lebenshaltung im Spessart und be⸗ leuchtete darauf den Weg, den er in Verbindung mit Freunden der Spessartwälder eingeschlagen hat, um die Lebenshalfung im Spessart zu heben. Auf diesem Wege treten so einfache und auch durch private Tätigkeit unschwer ein⸗ und durchzuführende Unter⸗ nehmungen hauswirtschaftlichen Charaktere, wie Wanderkochkurse, hygienische und wirtschaftliche Versuche der verschiedensten Art, stark hervor und bieten die Unterlage zu den Erfolgen, die in bezug auf die Verbesserung der Lebenshaltung im Spessart bereits zu spüren sind. Allein durch die von Dr. Wolff veranstalteten Wanderkochkurse sind in den Jahren 1907 bis 1909 gegen 900 Personen gegangen.

Generalvormundschaft und une heliche Kinder.

Die Stadtverordnetenversammlung von Schöneberg hat die Einführung der Generalvormundschaft zum 1. April d. J. be⸗ schlessen. Damit sind die städtischen Körperschaften dem Vorbilde einer ganzen Reihe anderer Städte gefolgt, in denen gleichfalls die Erfahrung gemacht worden ist, daß in der vorbeugenden Fürsorge be⸗ sonders füͤr uneheliche Kinder noch große Mängel bestehen. Es hat zwar das preußische vusführunzageseß zum Bürgerlichen Gesetzbuch im Ar⸗ tikel 74 für die der Armenpflege anhesmgefallenen Kinder die Einführung der amtlichen Vormundschaft, d. h. die Uebertragung der Vormundschaft auf den Leiter der Armenverwaltung oder des Waisenhauses, vor⸗ gesehen; aber die Erfahrung hat gelehrt, daß diese amtliche Vormund⸗ schaft den Bedürfnissen des Lebens nicht genügt, und die Praxis hat dazu geführt, daß die Generalvormundschaft als Sammelvormund⸗ schaft eingeführt worden ist. Hierbei wird von dem Gemeindewaisen⸗ rat dem Vormundschaftsgericht stets dieselbe Person, und zwar ein städtischer Angestellter oder Beamter, als Vormund vor⸗ geschlagen, sodaß sich also in der Hand dieses Berufsbeamten eine e⸗ Anzahl von Vormundschaften ansammelt. Infolge dieser Vereinigung ist natürlich notwendig, daß der betreffende Beamte shn. volle Kraft dieser Aufgabe widmet und daß er noch weitere Gehilfen zur Erledigung seiner Aufgabe zur Verfügung hat. Besonders wert⸗ voll erscheint die Mitwirkung von Damen, die den Verkehr mit den Müttern und besonders die noch am Wochenbette zu machenden Besuche übernehmen.

Nach diesen Preinzipien hat auch die Stadt Schöneberg die Generalvormundschaft einzurichten beschlossen, und zwar in der Form, daß jedes daselbst geborene uneheliche Kind sofort unter Generalvor⸗ mundschaft gestellt und ihr in der Regel auch bis zur Volljährigkeit unterworfen hleibt. Solche Kinder, für die bei geregelten Ali⸗ mentationsverhältnissen ein Verwandter oder sonst geeigneter Mann die Vormundschaft zu übernehmen bereit ist, können natürlich wieder aus der Generalvormundschaft entlassen werden.

In erster Linie wird dieser weitere Schritt auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge dazu beitragen, die Sterblichkeit der unehelichen Säuglinge zu vermindern und eine Abnahme der Kriminalität der unehelich Geborenen, die jetzt um ½ größer ist als die der ehelich Gezorenen infolge der besseren Fürsorge, Erziehung und Ausbildung erbeizuführen.

Die städtischen Körperschaften beabsichtigen, am 1. April d. J. einen städtischen Waiseninspektor als Generalvormund und am 1. Juli d. J. eine Gehilfin für ihn anzustellen. Ersterer wird der Zahl der Bureaubeamten entnommen werden, für die Anstellung einer Gehilfin kommen nur Einwohnerinnen Schönebergs mit spezieller Vorbildung in Frage. Die städtischen Körperschaften sind sich dabei schon jetzt bewußt, daß sich diese der Armenverwaltung anzugliedernde Einrichtung allmählich zu einem großen Bureau aus⸗ wachsen wird. Die Kosten werden sicherlich zum hechgn Teil dadurch wieder eingebracht, 8 eine große Zahl von unehelichen Vätern, die sich jetzt ihren Verpflichtungen entnieht und die Kinder der Armen⸗ dircktion zur Last fallen läßt. zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen ge⸗ zwungen wird. Die Entlastung der Armenverwaltung dürfte sich dann bald augenfällig bemerkbar machen.

Die Zentralstelle für Volkswohlfahrt wird ihre dies⸗ jährige Konferenz in den Tagen vom 24. bis 26. Mai (Anfang 5 Woche vor Pfingsten) in Darmstadt abhalten. Das Haupt⸗

lautet: Fürsorge für die schulentlassene männ⸗ Jugend, namentlich im Anschluß an die Fortbildungs⸗ schule’. Für die Referate sind folgende Herren endgültig gewonnen worden: 1) Unitätsdirektor Bauer⸗Herrnhut i. Spl. („Die all⸗ gemeine Bedeutung und Notwendigkeit weiterer Erziehungamaßnahmen für die volksschulentlassenen, gewerblich tätigen [männlichen] Jugend⸗ lichen*); 2) Universitätsprofessor, Obermedizinalrat Dr. von Gruber⸗ München. („Die sozialhygienische Bedeutung insbesondere der systematisch betriebenen körperlichen Uebungen für die Schul⸗ entlassenen*); 3) Dr. Recke von der Geschäftsführung der Zentralstelle für Volkswohlfahrt in Berlin („Die Organisation der Für⸗ sorge für die Schulentlassenen, insbesondere das Zusammenwirken der auf diesem Gebiete tätigen Korporationen untereinander und mit der Fortbildungsschule sowit die Förderung dieser Bestrebungen durch

thema

kommurale und staatliche Behörden“); 4) Füeensescerherirf Uhrmann⸗Crefeld (⸗Fürsorgeeinrichtungen in direktem Zusammen⸗ hange mit der Fortbildungsschule“*).

In Verbindung mit diesem ersten Konferenzthema sind folgende Veranstaltungen in Aussicht genommen worden: 1) eine kleine Aus⸗ stellung von Gegenständen (Drucksachen, Literatur, Statistik, Pläne, Abbildungen, Hilfsmittel) zur Veranschaulichung der Jugend⸗ vereins⸗ und Jugendfürsorgearbeit, 2) eine Spezialkonferenz für Leiter und Helfer der Jugendvereine, der Jugendabteilungen von Korporationen Erwachsener (z. B. der Turnerschaft), der Sonn⸗ tags⸗ und Abendheime, der Fürsorgeeinrichtungen an Fortbildungs⸗ schulen sowie schließlich für die Vorstände der Vereine zur Fürsorge für die Schulentlassenen. 8

Außer der Schulentlassenenfürsorge wird noch die Frage der „Ernährungsverhältnisse der Volksschulkinder“ behandelt werden. Als Referent ist der Geheime Medizinalrat, Professor Dr. Rubner gewonnen worden.

*

Kunst und Wissenschaft.

Die Heimatdes Odvsseus. Aus Athen wird der „N. Fr. Pr.“ geschriehen: Wie um die Ehre, die Vaterstadt Homers zu sein, sich keben Städte stritten, so bewerben sich jetzt um das Vorrecht, dysseus; Heimat zu sein, drei meerumspülte Eilande. Bekanntlich ist Professor Dörpfeld der Ansicht, daß, gestützt auf Homers childerung im 9 Gesange (21 26) der Odyssee nur die jetzt Leukas genannte Insel das odysseeische Inselreich sein kann, und er gab dafür in der letzten Sitzung des Deutschen archäologischen Instituts in Athen am 17. Februar die Er⸗ gebnisse seiner letztjährigen Ausgrabungen als klarste Beweise an. Dörpfelds Vermutungen, in der Nähe von Midri die alte Hauptstadt der Insel oder auf Schliemanns Spuren die Residenz des Odysseus zu finden, haben sich bestätigt, und Dörpfeld hat im ver⸗ gangenen Sommer bei seinen Ausgrabungen tatsächlich die Mauerreste einer der mykenäischen Zeit angehörenden städtischen Ansiedlun efunden, ebenso eine große Anzahl Gräber dieser Zeit und ein durch ür. massivere Bauart ausgezeichnetes Gebäude, das in Bauart und Grundriß den Königsburgen von Mykenä und Tiryns nahekommt; in der Nähe auch eine Familiengrabstätte, die nach Ausstattung und Beigaben zu urteilen, auf den könig⸗ ichen Rang der Beigesetzten schließen lasse. Schliemann mit seinem glücklichen Optimismus würde sicher hierin das Grab seines Lieblingshelden erkannt haben, während Prof. Dörpfeld es lediglich in die mykenäische Periode versetzt, die bekanntlich gleich. zeitig mit dem Trojanischen Krieg angesetzt wird. Daß Leukas und nicht das jetzige Ithaka als das Ithaka Homers angesehen werden müsse, folgert Dörpfeld aus den klaren Angaben Homers über die Insel. Homer nennt es die westlichste Insel, bemerkt, daß Same (das jetzige Ithaka) und Dulichium (Kephalonia) und Zakynth vor Ithaka liegen, daß Ithaka nahe am Festlande liege, und beschreibt ferner bei der Rückfahrt Telemachs so deutlich die vor⸗ gelagerte kleine Insel, wo sich die Freier zum Ueberfall versteckt hatten, daß Dörpfeld sie ohne Schwierigkeit in der kleinen Insel Arkudi wiederzuerkennen glaubt. Auch die übrigen Angaben der Odysse treffen bekanntlich so sehr auf Leukas zu, daß man auch ohne Dörp felds Funde sich zu seiner Auffassung bekennen müßte. Zum Schluss sei noch erwähnt, daß ein Holländer, der in Schliemanns Fußtapfen wandelt und auf seine Kosten graben läs neuerdings in Kephalonia das Homerische Ithaka wiedergefunden haben will, obwohl die Be⸗ schreibungen Homers gerade auf diese Insel am wenigsten passen.

Literatur.

Dasz von Diedrich Baedeker herausgegebene Jahrbu für den Oberamtsbezirk Dortmund (Verlag von G. D. Baedeke in Essen; geb. 12 ℳ) liegt im achten Jahrgang vor. Das Buch i ein Führer durch die rheinisch⸗westfälischen Berg⸗ und Hüttenwerk und die Salinen in wirtschaftlicher und finanzieller Bedeutung Der laufende Jahrgang wird mit einem Lebensbild des 1. Vor sitzeden des Bergbauvereins, Bergrat Eduard Klein ein geleitet. Es folgt eine bis auf die letzten Bilanzen (Ju 1908) gebende, detaillierte und mit übersichtlichen Angabe versehene Uebersicht über die Gewerkschaften und Eisenhüttenwerke i ihrer Beziehung zum rheinisch⸗westfälischen Kohlensyndikat, eine ebe solche über die Steinkohlen⸗ und Erzbergwerke, Salinen, Eisen⸗ un Stahlwerke und Banken im niederrheinisch⸗westfälischen Industri bezirk bezw. Lothringen und Luxemburg und eine Uebersicht über die bergmännischen Körperschaften im Oberamtsbezirk Dortmund⸗ weiteren Inhalt bilden statistische Mitteilungen über deutsche Kohlen, Ko und Briketts, über Kohlenförderung, Ein⸗ und Ausfuhr, Preise usw. auslän discher Steinkohlenreviere, über die Kohlengewinnung auf der Erde 1895 bi 1907, über Deutschlands Eisenerzförderung, Roheisenerzeugung und Eifenverbrauch, über Eisenerzgewinnung der wichtigsten Staaten der Erde, die Roheisengewinnung der wichtigsten Erzeugungsländer 1890 bis 1907, die Stahlproduktion der Erde (1904 1907), die Eisen⸗ und KSedlge gh. i, etPr,en, und . (Preisen fremder

nder sowie über die Produktion und den Verbrauch von Blei, Kupfer, Zink, Zinn, Silber und Gold. 8 6 8 In neuem Gewande und in neuer wesentlich übersichtlicher Einteilung ist soeben der 4. Jahrgang von Willy O. Dressler Kunstjahrbuch (Verlag von Carl Hinstorff⸗E. Erichson in Rostock erschienen. Ein einleitender Artikel, der mit einem Bildnis Sein Königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold von Bayern geschmückt ist, gedenkt der Jahrhundertfeier der Münchener Akademie der Künste; dann folgen ein Sachregister und das eigentliche Jahrbuch. Es enthält die Adressen und kurzen Biographien der bildenden Künstler und Künstlerinnen der Gegenwart in Deutschland, dann die der Kunst⸗ gelehrten, Kunstschriftsteller und „schriftstellerinnen sowie genaue An⸗ gaben über sämtliche Lehrstätten der Kunst, ihre Lehrpläne, Lehrer, Stipendien usw. In weiten Abschnitten ist alles Wissenswerte ü⸗ die deutschen Museen, Galerien, Privatsammlungen . Bibliotheken und Vorbildersammlungen aufgeführt, sind die Interessenverbände der Künstler angegeben und die Kunstzeitschriften und „Blätter namhaft gemacht. Der Schlußabsatz enthält die für Künstler wichtigen rechtlichen Bestimmungen (Urbeberrecht, Gebührenordnung für Werke der Architektur und angewandten Kunst, Grundsätze für das Verfahren bei Wettbewerben, Prüfungsordnung für Zeichenlebrer und Zeichenlehrerinnen in Preußen) und ein Ver⸗ zeichnis der Ausstellungsmöglichkeiten. Das Buch sei allen Inter⸗ nheiuen eh. se 825 8 enee 88 g. und zu⸗ eerlassiger Angaben finden. In dem folgenden Jahre soll das Kunst⸗ jahrbuch keee r⸗ ve nss . ft Eine Germanisch⸗Romanische Monatsschrift beginn soeben bei Winter in Heidelberg zu erscheinen, die 12. Nerbiant zwischen Universität und Schule herzustellen beabsichtigt und damft einem oft beklagten Uebelstande, daß es dem in die Schulpraxis über⸗ tretenden Neuphilologen nur mit großem Kosten⸗ und Zeitaufwand möglich ist, dem Fortschreiten der Wissenschaft zu folgen, abbelfen will. Der Bezugspreis von 6 jährlich für den über 700 Seiten umfassenden Jahrgang wird allen die Anschaffung ermöglichen.

erausgeber sind Professor Holthausen⸗Kiel, Meyer⸗Lübke⸗Wien

ichels. Jena, 8 und Dr. Heinrich Schröder⸗Kiel. Das erste Heft bringt Aufsätze über die deutsche Sprache von Professor Streitberg, Einführung in die Runenforschung von Dr. Neckel⸗Breslau⸗ das Französische Theater der Gegenwart von Privatdozent Dr. Küchler.Gießen u. a m. Die beigegebene Mitarbeiterliste weist die Fectn eeh, 8 Beiträgen auf, und läßt darauf

ven, daß die Grundidee der Monatsschrift weite; Uintersüühung findet. schrift weite Zustimmung und Aegypten, Unter, und Oberägypten, Obernu

und Sudon. Fünfte Auflage, Mit 11 Kartse 21 bkeree etn Grundrissen und jahlreichen Abbildungen. In Leinwand gebunden 9 ℳ. (Meyers Reisebücher.) erlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien. Die fünfte Auflage dieses Führers durch Aegypten ist mehr als eine nur durchgesehene und ergänzte Aus⸗ gabe. Man hat es in . vielmehr mit einem erheblich erweiterzen und in fast allen seinen Teilen neuen Reisebuch zu tun, das mit d