Tabakbau und Tabakernte im Erntejahre 1908. Ueber den Tabakbau und die Ergebnisse der Tabakernte im deut⸗ schen Zollgebiet enthält das III. Vierteljahrsheft zur „Statistik des Deutschen Reichs“, Jahrgang 1909, eine Uebersicht für das Ernte⸗ jahr 1908, wonach insgesamt 88 656 Tabakpflanzer 136 941 Grund⸗ ftücke mit einem Flächeninhalt von 14 525 ha mit Tabak bepflanzt
aatten (1907: 96 870 Pflanzer, 148 925 Grundstücke mit 15 405 ha Flächeninhalt). Von den Pflanzern hatten 25 294 je eine Gesamt⸗ fläche bis zu 1 a, 6158 über 1 bis 5 a, 14 115 über 5 bis 10 a, 27 086 über 10 bis 25 a, 14 662 über 25 a bis 1 ha und 1341 über
1 ha mit Tabak bebaut. Die Ernte ergab einen Ertrag von 344 185 d Tabak in dachreifem, trockenem Zustande, also auf 1 ha⸗ einen Durchschnittsertrag von 24 dz (1907: 288 394 d⸗ bzw. 19 dæ). Der Gesamtwert der Tabakernte einschließlich der Tabaksteuer wurde auf 34 041 425 ℳ (1907: 27 012 668 ℳ) ermittelt; der mittlere Preis für 1 dz Tabak betrug demnach 99 ℳ (1907: 94 ℳ).
Zur Arbeiterbewegung. Der Ausstand der Perlmutterarbeiter in Frankenhausen und seinen Nachbarorten, der seit Februar bestand, ist, wie der „Köln. Ztg.“ aus Halle telegraphiert wird, durch die Vereinbarung eines meuen Tarifs beendet worden. 8 Ein Ausstand der Sardinenfischer und Packer an der ganzen bretonischen Küste von Douarnenez bis Concarneau hat, wie die „Voss. Ztg.“ erfährt, trotz des vermittelnden Eingreifens des Arbeits⸗ ministers Viviani eine solche Verschärfung erfahren, daß man Gendarmerieverstärkung in die betreffenden Orte senden mußte, um Arbeitswillige vor Gewalttätigkeiten zu schützen. Ein großer Teil der 2* briken sah sich gezwungen, zu schließen. Die Landung von Booten mit Fischen aus anderen Orten wird von den Ausständigen berall gewaltsam verhindert. 8
Wohlfahrtspflege.
Der Deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke wird in Nürnberg vom 13. bis 16. September d. J. seine 26. Jahresversammlung abhalten. Die Tagesordnung der Ver⸗ sammlung enthält u. a. Vorträge und Besprechungen über nach⸗ stehende Gegenstände: Wie sollen wir unsere Erfolge bewerten? — Das Vorurteil gegen die Trinkerheilanstalten. — Welche Aufgaben stellt die Alkoholnot an die Jugend⸗ und Volkserziehung? — Wünsche zum Entwurf der Reichsversicherungsordnung.
ür die im Anschluß stattfindende öffentliche Fahresversamm⸗ . Lung des Verbandes von Trinkerheilstätten des deutschen Sprachgebietes sind folgende Vorträge angemeldet; Die Fürsorge für trunksüchtige Rentenempfänger. — Wie arbeiten und was erreichen wir in der Trinkerheilanstalt? Bilder aus dem St. Johanneshaus in Tarnowitz. Für je einen der Kongreßtage sind ferner die Ab⸗ haltung einer öffentlichen Volksversammlung sowie von Jugend⸗ versammlungen vorgesehen.
Kunst und Wissenschaft. lgen
Fine Sonderausgabe der „Times“ veröffentlicht nachfolg Furzen Auszug aus dem Bericht Pearys über seine Expedition, der von Peary aus Battle Harbour als Einleitung seines vollständigen Berichts telegraphiert wurde. Die „Roosevelt“ verließ New York am 6. Juli 1908 und Sydney am 17. desselben Monats, kam auf Cape Vork (Grönland) am 1. August an, verließ Etah (Grön⸗ land) am 8. August, traf in Cape Sheridan (Grantland) am 1. September ein und überwinterte daselbst. Peary verließ mit Schlitten die „Roosevelt“ am 15. Februar 1909, brach in nördlicher Richtung von Kap Columbia am 1. März auf, schlug den englischen Rekord am 2. Marz, wurde durch offenes Wasser vom 2. bis 11. März aufgehalten, überschritt am 11. März den 84. Breitengrad, traf einen offenen Kanal im Eise am 15. März, überschritt den 85. Breitengrad am 18. März und vier Tage später den 86. Breitengrad, traf einen offenen Kanal am 23. März, schlug den norwegischen Rekord am 23. März und am folgenden Tage den italienischen Rekord, traf einen offenen Kanal am 26. März und überschritt den 87. Breitengrad am 27. März, schlug den amerikanischen Rekord am 28. März, traf einen offenen Kanal am 28. März, wurde durch offenes Wasser am 29. März aufgehalten, überschritt den 88. Breitengrad am 2. April und den 89. Breitengrad am 4. April und erreichte den Nordpol am 6. April. Am 7. April wurde der Pol verlassen, am 23. April Kap Columbia erreicht, am 27. April Wiedereinschiffung an Bord der „Roosevelt“. Mit der „Roosevelt“ am 18. Juli Kap Sheridan verlassen, am 18. August Kap Sabine passiert, am 26. August Kap York 1 Alle Expeditionsmitglieder sind in Indian Harbour bei guter C esundheit eingetroffen mit Ausnahme von Professor Marvin, der am 10. April infolge eines Unglücksfalles 45 Meilen nördlich von Kap Col ertrank.
Beim Bau des Osthafens in Frankfurt a. M. hat man 13 alte Wohngruben und eine Reihe von Brandgräbern
aufgedeckt; die dabei ausgegrabenen Fundstücke lassen, wie der „Köln. Igg. geschrieben wird, kaum einen Zweifel. aufkommen, daß diese Veliedelhnc derselben Zeit angehört, wie die neolithischen Gräber, die der Römisch⸗Germanischen Kommission im 8 der „übielt Straße“ aufgedeckt worden sind. Eine der Erdhütten enthielt außer neolithischen Funden merkwürdigerweise auch Scherben aus der jüngsten La Tone⸗Zeit (etwa die Zeit des Kaisers Man entdeckte in der Mitte der Grube ein Steinzeit⸗ grab mit Beigaben, darunter z. B. eine gut erhaltene Halskette. Weitere, nahe dem Main belegene Gruben bargen nur Funde aus der La Toöne⸗Zeit, u. a. eine Anzahl Getreidemahlsteine, her⸗ vorgeht, daß man es bereits mit seßhaften ackerbautreibenden An⸗ siedlern zu tun hat. Im Zusammenhang mit der früheren Entdeckung von Ueberresten einer Pfahlbrücke am Main im Zuge der Straße Saalburg⸗Darmstadt und einer Ansiedelung in der Gegend des Domes aus der römischen Zeit läßt sich an der Hand der neuesten Ausgrabungen ziemlich einwandfrei feststellen, daß die Stätte des heutigen Frankfurt bereits etwa 2000 Jahre v. Chr. bewohnt war, daß s6 weiterhin etwa um die Zeit der Geburt Christi germanische Ansiedelungen an denselben Stellen, ja teilweise in denselben Wohnräumen befanden.
8 Altertumsforscher Gauckler hat seit einigen Jahren auf dem Janiculum in Rom Ausgrabungen veranstaltet, bei denen zwei orientalische Heiligtümer aus der Kaiser⸗ zZeit aufgedeckt wurden. Man hatte im Jahre 1906 in jenem Stadt⸗ teil bei der Villa Sciarra griechische und lateinische Inschriften, die auf Kultstätten des Gb Gottes Addoas, des Jupiter
Der französische
Maleciabudes, der Ortsgottheit der syrischen Stadt Jabenda sowie des Jupiter Keraunios und der Nymphen des ducus Furrinae schließen ließen. Aus den Inschriften
konnte man mit ziemlicher Sicherheit annahmen, daß die Villa Sciarra si auf dem Boden des alten heiligen Haines von Furrina erhob, daß das Vorkommen heißer Quellen auf jenem Gelände die Entwicklung der alten Haingöttin Furrina in eine Gruppe von lokalen Nymphen gleichen Namens hervorgerufen hatte und endlich, daß zur Zeit der Antonine ein Teil des Haines und der Quellen in den Besitz einer syrischen Kolonie in Rom gekommen sein mußte, die dort nationale Heiligtümer errichtete. Jetzt hat, wie der „Voss. Ztg.“ geschrieben wird, der Gelehrte in der Akademie der Inschriften über seine Ausgrabungen nähere Mitteilungen gemacht. Danach hat er unter den Ruinen eines zur Zeit des Julianus Apostata improvisierten Tempels und unter den Trümmern eines zu Ehren des Regierungs⸗ antritts des Kaisers Commodus errichteten Prunkbaus die Reste eines Heiligtums gefunden, das in die Mitte des ersten christlichen Jahr⸗ hunderts anzusetzen sein dürfte. Die drei Gebäude sind übereinander⸗
Mischung christlicher und heidnischer Elemente. Außerdem ist es aber durch ein System schmaler, schießschartenartiger, in der Fassade des Hauptgebäudes eingebohrter Löcher ausgezeichnet, die derart an⸗ geordnet sind, daß sie die Strahlen der aufgehenden Sonne auf den Götterbildern vereinigten, die in den Nischen der Hinterwand standen, während der übrige Tempelraum im Dunkeln blieb. Im Gegensatz zu diesem jüngsten Bauwerke bestehen die darunter liegenden älteren aus einem viereckigen, genau orientierten geweihten Bezirk, der durch Quer⸗ gänge zu vier gleichen Abteilungen geschieden ist, die u schneiden sich in der Mitte rechtwinklig. Auf dem Schnittpunkt at sich wahr⸗ scheinlich einst ein Altar unter freiem Himmel erhoben. Im Westen lag die heilige Quelle der Nymphen, im Osten ein für rituelle Waschungen bestimmter Raum. Die Abteilungen des Heiligtums waren durch Reihen von Krügen bezeichnet, oder durch Mauern aus liegenden Amphoren. Diese ganze. Bauweise ist unrömisch, wie auch die innere Einrichtung ausländischen Charakter trägt. In dem zu Ehren des Commodus errichteten Tempel (Tempel des Gaionas) fand man unter einer Menge von Deckelfläschchen von unbekannter
orm, die wohl für Weinspenden dienten, auch Stücke gebrannter Ss in türkis, gelber und smaragdgrüner Farbe, die zweifellos babylonischer oder chaldäischer H erkunft sind. Man hatte solche bisher in der kaiserlichen Epoche Roms noch nie nachgewiesen. Der orientalische Charakter dieser neuaufgedeckten Bauwerke dürfte also außer Frage stehen.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
erb für Gerste und Brauweizen zu Berlin Oktober 1909. Die Stiftungen zum Prämien⸗ Lehranstalt für Brauerei unter
Preisbew vom 18. bis 22.
fonds des von der Versuchs⸗ und L. für b Mitwirkung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft veranstalteten
reisbewerbs haben schon jetzt die Summe von 7000 ℳ über⸗
hreicben dazu sind noch weitere Stiftungen von landwirtschaftlichen und Brauerei⸗Korporationen in Aussicht gestellt. Das preu ische Landwirtschaftsministerium hat wiederum 2000 ℳ und eine sil erne Staatsmedaille für die aus dem Siegerpreisbewerb mit dem ersten Siegerpreis hervorgehende, Gerste gestiftet, und mehrere Landwirtschaftskammern haben für die besten aus ihrem Bezirk am Preisbewerb beteiligten Gerstenmuster Ehrenpreise in Gestalt von silbernen Medaillen und Kunstgegenständen überwiesen. Unter Berücksichtigung des Umstandes, daß ein Preisbewerb für Hopfen in diesem Jahre nicht stattfindet, stehen dieses Mal. für den Gersten⸗ und Brauweizenpreisbewerb noch erheblichere Mittel zur Verfügung als bei den früheren Veranstaltungen. Es können daher auch mehr Gerstenmuster zum Frr d werden als bisher. Trotz der viel späteren Ernte in diesem Jahre ist die Zahl der angemeldeten Muster bereits bedeutend größer als zur gleichen Zeit früher. Der letzte Anmeldetermin ist der 20. September 1909. Alle Anmeldungen sind an die Geschäftsstelle, Berlin N. 65, See⸗ straße (Institut für Gärungsgewerbe), zu richten.
Ernteaussichten in Finnland.
Das Kaiserliche Konsulat in Helsingfors berichtet unterm
31. v. M.: Nach den bisher vorliegenden Nachrichten haben sich die Ernteaussichten in Finnland im großen und ganzen erheblich gebessert. Wenn auch die Niederschläge verhältnismäßig spät eintrafen, so haben sie doch noch den günstigsten Einfluß gehabt, und wenn nur die warme Witterung, welche seit Anfang Juli vorherrschend ist, noch einige Wochen anhält, so darf man, was den Roggen anlangt, 8 eine mittelgute Ernte rechnen; stellenweise wird sie sogar über mittel⸗ ut W Die Gersten⸗ und Haferernte wird im allgemeinen aum über das Mittelmaß hinauskommen. Kartoffeln stehen fast überall im Lande gut und versprechen reichliche Ernte; sie sind von zuter Qualität und weder durch Frost noch Krankheit beschädigt. Der Ertrag der Rüben scheint teils mittel teils schlecht zu werden. Die Schäden, welche die trockene Witterung des Juni dem Wachs⸗ tum der Wiesen gebracht hat und die Heuernte recht schlecht, d. h. unter Mittelmaß, ausfallen ließ, sind teilweise insofern wieder aus⸗ eglichen worden, als das Vieh nachträg 16 reichliche Weide gefunden hat und wahrscheinlich bis in den Spülher zst finden wird. Dem Ver⸗ nehmen nach macht man sich auch stellenweise an eine zweite Heuernte, da der Nachwuchs zufolge der reichlichen Niederschläge unerwartet gut ausgefallen ist.
8 Uebersicht und Ausfuhr von Getreide un in Antwerpen im August 1909.
(Nach einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Antwerpen.) Eingeführt wurden:
über die Ein
Roggen: aus Deutschland.. 1 dz Kußlindndn 191142 „ Vumänhaca 167620
Griechenland . . . . . . 3,930 „ Frankteicch 691 2
40 384 dz.
Weizen: gus Argentinien . 802 050 dz 8 Britisch⸗Indien 81ö1“ 989 8 v““ 350 996
den Vereinigten Staaten von ANmeriaa 154 962 „ Rußlacac 9295b Ei“ 77 800 „ den Niederlanden . . . . . 99138 Bulgarien . . . . . .. 9 220 „ Algter 5 600 „ Großbritannien . . . . . 110 2 046 538 dz. Gerste: aus Deutschlad.. 886 dz Rumänien .. . . . .. 45 575v Rußland . . . . . . . . 28 200 „ Canaddadadaa 16 950 „ Argentinen .. 11 469 Spanen. . . . . . .. 8 715 Aegypten.. . 52388 Griechenland. . . . . . . 3 422 Britisch⸗Indien . . . . . 3395 „ Portugal . . . . . . . 2027 2000 „
der den Niederlanden ...
Deutschland. . Argentinien. Rußland . . . . . . Rhmäante
Brasilien . . . . . . den Vereinigten Staaten Amerika. . . 17 800 d2. Mais: aus Argentinien . . . . . . . 390 927 dz Numeneaba 84 795 „ den Niederlanden . . . . 26 320 „ 8 E““ 18 710 „ der Kapkolonie . 19215Zöö Natadcaa 10,170 „ Rußland ... 830 1 Portugiesisch Ostafrika 6,010 —2
Frankreich 2 210 dz 90
Kartoffeln: aus den Niederlanden .. . . . 8 2 300 dz. Ausgeführt wurden: Koggen: nach Deutschland .... 5 450 dz 8 1 Großbritannien .. . . .. 2 5900 — 7 950 deg. Weizen: nach Deutschland 726 383 dz Großbritannien. “ 42 390 „ den Niederlanden .. . 11 232 Norwegen. . . . .. 2 000 „
782 005 dz.
Deutschland 28 150 d⸗z
nach 9 den Niederlanden 71972
1“ 35 257 dz. Hafer: nichts.
Mais nach Deutsh 122 241 dz 8 den Niederlanden . . . . 131 Spanien— 12878 Aegypten 2ö Frankreich.. . .. 1 860 „ Großbritannien . . . . . . 38
1“ 152 552 dz. Kartoffeln: nach Argentinien . . . 1 836 dz
den Vereinigten Staaten Amerta
Großbritanndehan—
dem Kongo
Aegypten.
Frankreich ..
Antwerpener Getreidemarkt im Monat August 1909.
. Im Laufe des Monats August sind die Preise für Brotfrüchte nicht unwesentlich gesunken. Die einkommenden Ernten, welche im allgemeinen gut zu werden versprechen, haben die Käufer vorsichtig gemacht, sodaß die Nachfrage seitens der Müller gering war, während andererseits die Ankünfte sich anhäuften. Die Nachrichten aus Argen⸗ tinien lauteten im allgemeinen günstiger und Nordamerika zeigte große Verkaufslust bei beständig fallenden Preisen.
Die Vorräte wurden Ende August d. J. ungefähr, wie folgt,
geschätzt: b 8 Weizen 800 000 da,
Serte Mäckckchch 2261 Roggein 39000 9 ‧3„S
(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Antwerpen
vom 2. September.)
St. Petersburg, 9. September. (W. T. B.) Das Statistische Zentralkomitee schätzt den voraussichtlichen Ernteertrag von 72 Gouvernements, wie folgt: Sommerweizen 702, Winterweizen 276, Roggen 1141, Hafer 817, Gerste 484, Mais 77, Hirse 77, Buchweizen 52 Millionen Pud.
Washington, 8. September. (W. T. B.) Nach dem Be⸗ richte des Ackerbaubureaus betrug am 1. September der Durchschnittsstand für Frühjahrsweizen 88,6, für Mais 74,6, für
Hafer 83,8 und für Gerste 80,5 %.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Uebersicht über die im Jahre 1908 zur amtlichen Kenntnis gelangten Bißverletzungen bei Menschen durch tolle oder der Tollwut verdächtige Tiere. Im Jahre 1908 wurden in Preußen 295 Verletzungen vo Menschen durch tolle oder der To berthen, 29e e Tiere Ee Gegenüber dem Vorjahre (405) war die Zahl der Verleßken klein und seit dem Jahre 1903 die kleinste. Von den Verletzten war weitaus die Mehrzahl männlichen Geschlechts (213 oder 72,2 %). Was das Lebensalter der Verletzten anbetrifft, so hatte die Altersgruppe von 11 —15 Jahren die meisten Verletzungen aufzuweisen (55), nächstdem das Alter von 6 bis 10 und von 21 bis 30 Jahren (je 42). Unter den Monaten kamen die meisten Verletzungen auf den Mai (46) und Juni (32), auf das Sommerhalbjahr (April bis September) 183 auf die übrige Zeit 112. Schlesien stand, wie im Vorjahre, als die am meisten durch Tollwut heimgesuchte Venain⸗ (mit 124) an der Spitze aller Provinzen, darnach folgten Posen (mit 68), Ostpreußen (mit 51) und Westpreußen (mit 28). Unter den Regierungsbezirken nahm Breslau die erste Stelle ein (mit 58), sodann kamen Oppeln (51) und Hosen (40). Gegen das Vecirhre gestisgen ist die Zahl der Fälle in den Regierungsbezirken Bromberg, Marienwerder, Allenstein, Föäler berg, Arnsberg und in Berlin. Insgesamt entfielen von den 295 Ver⸗ Ehünen des Berichtsjahres 271 auf die vier östlichen Provinzen Schlesien, Posen, Ost⸗ und Westpreußen. An den Verletzungen waren 154 Tiere beteiligt, insbesondere 146 Hunde, 4 Katzen, 1 Rind, 1 Kuh. 1 Stier und 1 Pferd; allein durch Hunde wurden 279 Personen ver⸗ letzt. Bei der Pflege eines tollwutkranken Menschen zogen sich 3 Per⸗ sonen eine Infektion kleiner Hautwunden Fi den Speichel des Kranken zu. Die Mehrzahl der Verletzungen betrafen die oberen Gliedmaßen. Bei 265 Verletzungen konnte Tollwutverdacht des Tieres bei der Obduktion festgostelt werden. In 193 Fällen lag mit Sicherheit Tollwut vor; 10 Verletzungen stammten von sicher nicht tollwütigen Tieren. Von den 154 Tieren, die an den Verletzungen beteiligt waren, konnten 89 als tollwütig mit Sicherheit bezeichnet werden. Von den 295 Verletzten unterzogen sich 279 der Schutz⸗ impfung (94,6 %); 195 Personen wurden in der Breslauer Tollwut⸗ abteilung geimpft (66,3 % aller Geimpften). Sieht man von den Fällen ab, in denen sicher nicht Tollwut vorlag, so ließen sich nur 8 Per⸗ sonen, die von oder tollwutverdächtigen Tieren gebissen waren, nicht impfen. Von den geimpften Personen starben 2 trotz sofortiger Schutzimpfung an Tollwut (0,67 %). Auf die Zahl der von Ficher tollwütigen Tieren Verletzten berechnet (190) stellt sich der b Ausgang 1 1,05 %. Benh 8 Pegsönen die von sicher toll⸗ wütigen Tieren gebissen waren und sich der Schutzimpfung ni 2 wütigen is g3,300) tzimpfung nicht unter
11
Nach der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbei Statisti über die Verbreitung von Tierseuchen — Pnt⸗ Fenbhtetgn Sentähih des 1. Vierteljahrs 1909 trat die Maul⸗ und Klauenseuche neu. auf in 24 Gehöften gegen 137 im 4. Vierteljahr 1908 mit einem Gesamtbestande von 1003 (2661) Rindern, 513 (3571) Schafen 1 113) Zieger. 182 (298) Schweinen. Am Schluß des 1. Weenjel⸗ sahre 1e09 blieben noch 8 Gehöfte in 4 Gemeinden (Gutsbezirken)
8 8
Rumänien.
Laut Bekanntmachung im „Monitorul Oficial“ . S 8 „ 2½‿ cial vom 2. d. M. hat die rumänische gegen Herkünfte und Reisende
3 R er ie übli ichks 1“ die ü Sund Sperrmaßregeln
gelegen; das oberste aus der Zeit des Julian zeigt eine merkwürdige
558 937 dz.