Amerika. 5 2 amerikanische Regierung lehnt es nach einer L,— des „W. T. B.“ ab, die Anhänger des Präsidenten Madriz und des Generals Estrada für etwas Püberes anzu⸗ ehen als einfach für Parteien, deren jede sich im Besitze der sassächlichen Herrschaft über bestimmte Teile von Nicaragua befindet. Die Einnahme von Bluefields durch Madriz berühre das Recht Estradas, die Zolleinnahmen von Bluefields zu ver⸗ walten, in keiner Weise.
Afrika. 2
Wegen der Trauer um den dahingeschiedenen König Eduard verlief, wie das „W. T. B.“ meldet, der allgemeine Feiertag, der aus Anlaß der formellen Proklamierung der Union von Eg für gestern angeordnet war, in aller Stille. Der Generalgouverneur Lord Gladstone und die Mitglieder des Kabinetts der neuen Union wurden gestern in Pretoria vereidigt. Die Verfügung, die die Ernennung des General⸗ gouverneurs ausspricht, wurde in englischer und holländischer
Sprache verlesen.
8* Koloniales.
Wassererschließung in der Kalahari.
Nachdem schon Ende vorigen Jahres im Kalahari⸗Gebiet, und zwar am Auob, in der Mitte zwischen 1sc⸗ und Kowes, bei
—
iner Bohrung in 30 m Tiefe reichlich Wasser erschlossen worden war, ist neuerdings in derselben Gegend, bei Gochas, eine artesische zelle erbohrt worden, die in der Stunde über 25 chm kristall⸗ klares vö ergibt. Das Wasser kommt in freiem Strahl aus dem 56 m tiefen, zweizoölligen Bohrloch 2 m hoch zutage. Nach dem Urteil Sochverstes soll die Möglichkeit ähnlicher Wasser⸗ erschließungen für das ganze Kalahari⸗Gebiet bestehen. (Deutsches Kolonialblatt.)
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Si mnpsen gugee unnd der Schlußbericht über die gestrige 12 des Hauses
heesrdͤneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beeilage.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die Einigungsverhandlungen im Baugewerbe wurden gestern in einer Sitzung im Reichstag zu E Ein positives Ergebnis ist, wie „W. T. B.“ chtet, nicht erzielt worden, es 2; jedoch ein Hauptvertrag aufgesetzt worden, zu dem sich die Parte ven bis zum 6. Juni beim Reichsamt des Innern zu äußern haben. Im Falle der Annahme haben sosorß die örtlichen Verbandkungen zu beginnen, die bis zum 13. Junt abzuschließen sind. Soweit örtlich keine Einigung zustande kommt, sollen die Verträge durch ein Schiedsgericht, das ebenfalls am 13. Juni, und zwar in Dresden zusammentreten würde, endgültig erledigt werden unter Ausschluß der Berufung. Die Aussperrung ist spätestens am 15. Juni aufzuheben. Die gestern getroffenen . bewegen sich auf mittlerer Linie, und es ist zu erwarten, daß beide Parteien den Vertragsentwurf annehmen. 1 Die an den Schraubenautomaten und Einzelbänken n ASatzister Einrichter Berlins sind, wie der Bert meldet, in eine Lohnbewegung getreten. einer am Sonntag ab⸗ enegegen Versammlung formulierten sie folgende enge die den Arbeitgebern bereits unterbreitet worden sind: er Mindestlohn soll für Einrichter fortan 70 ₰ die Stunde betragen; bei Akkord⸗ arbeit muß der Mindestlohn garantiert werden. Diejenigen Arbeiter, die bereits 70 ₰ erhalten, bekommen einen Zuschlag von 5 ₰ die Stunde. Ueberstunden sind nur in den dringendsten Fällen zulässig und müuͤssen mit 25 % vergütet werden. Die Antwort der Arbeitgeber wird bereits in den nächsten Tagen erwartet. Aus Dortmund wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet: Der Aus⸗ 9 des Gewerkschaftskartells macht bekannt, daß der Inhaber der garetten fabrik Hannemann in Verhandlungen sich bereit er⸗ färt habe, die früher gezahlten Lohnsätze wieder sn zahlen und alle Arbeiter und Arbeiterinnen, die bei ihm beschäftigt gewesen seien, wieder einzustellen. Der Boykott über die Firma sei somit aufgehoben (vgl. Nr. 124 d. Bl.).
Die organisierten Parkettarbeiter in iee und
Westfalen sind, wie der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ aus Düsseldorf tele⸗ gaphiert wird, in den Ausstand getreten, da die Verhandlungen mit & Arbeitgebern über einen neuen Lohntarif scheiterten. In Voneß (Linlithgowsbire) kam es, „W. T. B.“ zufolge, gestern früh auf einem Felas. zu einem schweren Zusammenstoß ffi⸗ streikenden Holzarbeitern cinerseits und Arbeits⸗ willigen sowie Polizeibeamten andererseits. Die Ausständigen griffen, mit Stöͤcken Schürstangen bewaffnet, die Arbeitenden an; die Polizei frat ihnen entgegen und wurde nach beftigem Kampfe überwältigt. Dann trieben die Ausständigen die Arbeitenden nach allen Richtungen auseinander und schlugen sie nieder. Fünfzig der Beteiligten sind schwer verletzt worden. .
Der Ausstand der franzbsischen Südbahnbediensteten vgl. Nr. 125 d. Bl.) danert an. Auf den von Truppen überwachten inien verkehren, wie „W. T. B.“ meldet, nur sehr wenige Züge. In einer zu Toulon abgehaltenen Versammlung haben die Be⸗ diensteten der veIe Niitelmees⸗ ahn sowie die Straßzenbahner beschlossen, in den Ausstand zu treten, falls die Bebörden den Dienst auf den Suüdhahnlinien durch Geniesoldaten versehen lassen sollten. Der Zentralausschuß des nationalen Eisenbahnersvndikats zu Paris hat an den Minister Millerand einen entschiedenen Pro⸗ 8 jen die Verwendung von Truppen als Grsat kür die streikenden Südbahnbediensteten gerichtett.
Rach den gestern morgen aus allen Gemeinden des Kohlen, heckens von None vorliegenden Nachrichten der „Köln. Ztg. ben die 6. bis 7000 nech ausständigen Bergarbeiter — enninisnahme der Beschlüsse des Nationalkengresses gestern übera Arbeit wieder aufgenommen. Der Ausstand, der sechs Wochen hat, ist somit beendigt, und zwar ohne jede Lohnerhöhung
Arbeiterschaft. (Val⸗ Nr. 125 d. Br.)
Kunst und Wissenschaft. Die Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin hält eine
allgemeine St Juni, Abends 7 Uhr, im großen Saal des hieiee ne, ghesm 92, in der der Pripatdozent Dr. Rudo 5 G
u5 als Gast) über die geographischen Ergeb⸗ nisse seiner beihem Ih. und 1909 (mit Lichtbildern)
sprechen wird.
8 ö. hr die Zugvögel
die Wanderungen, die im Herhst und Frühjahr die Zugd mit unsehlbarer Regelmäßigkeit und heit über weite Länder und Meere führen, haben von 8 r eins und interessantesten Freßleme des Raturgeschehens gebildet, ohne daß man lange Zeit ene
6 Ehren
Lok.⸗Anz.“
3 eich systematische Beobachtung einer Lösung erheblich näher gebracht worden, die von größtem Interesse, aber in weiteren Kreisen noch so gut wie gänzlich unbekannt ist. Ein vor kurzem in der be⸗ kannten Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt“ erschienenes Bändchen „Vogelzug und Vogelschutz“ von Dr. Wilh. R. Eckardt (Verlag von B. G. Teubner in Leipzig (1,25 ℳ) stellt sich in seinem ersten Teile die Aufgabe, das Problem des Vogelzuges unter Berücksichtigung der hauptsächlichsten über den aufgestellten Theorien und Beobachtungstatsachen allgemeinverständlich darzustellen und da, wo es die Sache erheischt, kritisch zu beleuchten. Besonders ausführlich sind behandelt die Gründe der Entstehung des Vogelzuges,
die Zugstraßen der Vögel, die Frage, ob der Vogelzug von heute in 2 5 eine bloße Ce stinkthandlung ist, und die
itterungsverhältnisse in ihrem Einfluß auf das Zugphänomen.
Mit dem Vogelzug, namentlich soweit die Erscheinung unter den heutigen Verhältnissen in Betracht kommt, ist in gewissem Sinne die Frage des Vogelschutzes eng verknüpft. Der Verfasser
hält den Vogelschutz vom Standpunkt wissenschaftlicher Kritik sowie aus Rücksichten auf den praktischen Nutzen der Vögel für ebenso notwendig, wie aus Gründen der Aesthetik und der Moral. Die hauptsächlichsten bisher mit Erfolg betriebenen Vogelschutzbestrebungen werden kurz erwähnt und ferner verschiedene neue, für Gemeinden und Staaten, sowie auch für den einzelnen leicht und ohne grohen Kostenaufwand durchführhbare Ratschläge für Vogelschutz erteilt; Er⸗ fahrungen, die der Verfasser zu einem guten Teil auf Grund eigener eingehender Beobachtungen in der freien Natur gesammelt hat.
Von den Ansichten des Verfassers über das Wesen des Vogel⸗ zuges sei in folgendem das Hauptsächlichste kurz mitgeteilt: Daß die Bögel den vielfach sehr gewundenen Weg ihrer Fisstrahen mit so unfehlbarer Sicherheit finden, könnte auf den ersten Blick ans Wunder⸗ bare grenzen. Aber auch hier ist für den Naturforscher, der in bio⸗ logischen Dingen kausal denken und außerdem das Leben und Treiben der Tiere auch genau beobachten gelernt hat, eine natürliche Erklärun vorhanden. Es ist einfach die Uebung, welche die Zugvöge dazu befähigt, freilich nicht so sehr die Uebung des ein⸗ zelnen Indswibunmns als vielmehr die der ganzen Gattung. Nicht plötzlich ist diese große Sv. im Finden des Weges entstanden, sondern nur allmählich im Laufe ungezählter Generationen. In Verbindung mit dieser jahrtausendelangen Uebung und durch sie fortwährend gesteigert, steht ein feines 8 obachtungsvermögen, zumal ein sehr scharfes Auge, das es ihnen möglich macht, alles nfsefassen⸗ was für die Auffindung des Weges von Wichtigkeit ist, und sodann ein ganz ausgezeichnetes Orts⸗ Fenchb das sie befähigt, sich alle Chnelbeiten bezw. die mar⸗ anten Erscheinungen ihrer Zugstraße genau einzuprägen. Das Ortsgedächtnis wird überhaupt bei so rasch sich bewegenden Tieren stärker geübt; ältere, erfahrene Vögel zeigen den — die Fngstraße, und die erworbenen Kenntnisse erben sich eben von Generation zu Generation fort, wie man dies am deutlichsten bei den Brieftauben sieht, die ihren Ortzsinn, .— die Jagdhunde ihren Spürsinn, nur durch Züchtung erhalten haben. Eine auf Hunderte von Kilometern verschleppte Brieftaube findet sich oft nach verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit wieder in — heimatlichen Schlage ein. Aber die Sache hat ihre Grenzen, wie man gerade bei Brieftauben häufig genug beobachtet hat. Auf dem Meere, in einer Entfernung, die sie auf dem Lande nicht einschüchtern würde, von der Küste losgelassene kehrten immer wieder zum Schiffe zurück. Aber die Tiere müssen diese Veranlagung erst gebrauchen lernen, und zu diesem Zwecke muß eine Steigerung der Sinnesschärfe notwendig mit der fort⸗ lesetten Uebung Hand in Hand gehen, und ein jedes das sehrchemn und in immer höherem Maße geübt wird, verbessert ich dadurch. Es kommt hinzu, daß, wie gesagt, der junge Vogel von den Eltern über die Zugstraße unterrichtet wird. Denn fast ausnahmslos fliegen die alten, erfahrenen Vögel, also diejenigen, die den Weg schon mindestens einmal zurückgelegt haben, an der Spitze des Zuges und zeigen der jüngeren Generation den Weg. Het dann der junge Vogel die Zugstraße erst ein oder gar mehrere Male mit den älteren zusammen durchflogen, so kennt er sie. Denn einen sehr hohen Grad von Orientierungssinn bringt er schon mit auf die Welt. Es kommt hinzu, daß der Vogel trotz seiner Beweglichkeit in seiner Heimat, dem B b. la im allgemeinen trotz all seiner I tüchtigkeit auch nur ein verha tnismäßig kleines Stück Land im
achenis zu behalten hat und auch aus diesem Grunde sich ihm die markanten fremder Gegenden leicht einprägen werden. Wenn 94 daher auch der Reiseweg des Vogels aus außer⸗ ordentli vielen Erinnerungsbildern zusammensetzen muß, so glaubt der Berfcser doch keineswegs mit anderen Fachmännern annehmen zu müssen, daß die Zahl derartiger Erinnerungs⸗ bilder für eine Reise nach Afrika viel zu groß sei, um sich dem Gedächtnis eines Lebewesens bei einmaliger Ausführung der Reise, ja, selbst auch bei wiederholter Ausführung einprägen zu können. Er ist im Gegenteil der Meinung, daß gerade die oaa. perspektive für die ihr in erster Hinsicht angepaßten Wesen die rößten Vorteile gewährt. Man braucht ja nur eins festzuhalten: der Briöfinn vieler Tiere, und gerade der der Zugvögel ist sehr groß, und es war für sie überaus wichtig, daß sie ihn erwarben. Der Ratur. — hat ihn auch in einem unvergleichlich viel höheren Grade als der Kulturmensch, denn er braucht ihn und erwirbt ihn, dem Kultur⸗ menschen genügt er in weit bescheidenerer Weise, und er erwarb ihn nur in enisprechendem Umfang oder, vielleicht richtiger sesagt er ver⸗ minderte sich bei ihm auf ein weit kleineres, aber völlig genügendes Maß. Man hätte aber z. B. nach Dahl Grund anzunehmen, daß das Organ dieses Sinnes (des Gleichgewichts⸗ und Richtungssinnes die Ampullen der halbkreisförmigen Kanäle im Ohr seien, daß jedo dieser Sinn beim kultivierten Menschen rückgebildet ist, da er sich meist auf gebahnten 225 . Aber auch aus diesem Sinne wird der Vogel nicht den für seine Erhaltung nötigen letzten Vorteil iehen können, wenn er nicht angelernt wurde, wie er ihn zu gebrauchen hat. Jede gegenteilige Ansicht zengt nach Ansicht des Verfassers von etwas Transszendentalem und füge sich nur schlecht in den Rahmen der Kaufalität des Naturgeschebens, wie sie von der Entwicklungs⸗ lehre und der Selektionstheorie gebieterisch wird. — Genan so wie das Großwild auf den ihm bekannten Wechselpfaden sc. zurechtfindet, die auf Abwege geratenen Tiere aber ängstlich und unbeholfen umherirren, so vermag auch der Zugvogel in der Regel nur 8 den ihm bekannten Zugstraßen zu seinem Ziele zu ge⸗ langen: nur hier findet er sich zurecht, sei es, daß er als Erfahrener
an der Spitze selbst die Füͤhrung unternimmt oder als unerfahrener Junger geführt wird. Der verschlagene Irrgast unter den Vögeln
aber gleicht in jeder Hinsicht dem vom Pfade abgekommenen Stück Wild und muß harren, bis gelegentlich durchziehende Scharen ihm den Weg weiter zeigen. So dürfte denn zweifellos auch der Vogel⸗ zug wie überhaupt das Wandern und Orientierungsvermögen der Uere auf natürlichen geegraphisch⸗pbysiologischen Ursachen, nicht aber auf geheimnisvollen Bestinkten. Wander⸗ und Heimatstrieben beruhen, die man zur Erklärung so oft herangezogen hat. der Verfasser wendet sich dann ven Duncker, der über diese Frage mit den Worten hinweggehe: „Wenn wir nun wirklich an⸗ nehmen, die Jungen unternahmen den weiten Weg allein, wie häufig Beobachtungen kund tun, sei es nun, daß sie vor den Alten oder nach den Alten fliegen, so begegnet uns gar keine Schwierigkeit, diese Erscheinung zu erklären. Jie dem Vogel die Hetee des liegens, des Nesthauens usw. vererbt ist, so auch die Eigen⸗ chaft, die und die bestimmte Zugstraße zu wählen. Wie diese Vererbung zustande kommt, sist dann wieder eine Frage ür sich, deren Lösung aber nicht nur für unser spezielles Problem -X hat, sondern auch für die gesamten reeeee mögen sie sich nun auf das körperl oder geistige Gebiet bezieben. Für die Frage nach der Erklärung des Wanderzuges ist aber jedenfalls die 2 darüber, ob die alten Vögel voranziehen oder die snungen, von ganz nebensächlicher Bedeutung. Wir müssen nur daran ses alten: die jungen finden anch allein ihren Weg.“ 8 Der Verfasser ist der Ansicht, daß dies nicht der Fall sei; das gebe schon aus folgendem bervor: Infolge der abnorm schlechten Fitndng m August und September 1905 in verschiedenen Teilen
Deutschlands verspätete sich vielerorts die zweite Schwalbenbrut. Als
das Gros der Schwalben sich zur Abreise rüstete, war jene flugkräftig genug, um die lange Wanderstrecke zurücklegen zu kom Die Eltern und älteren Geschwister fl nach dem warmen Süden davon, ihrem Wandertrieb folgend, u in die jüngeren Geschwister zurück. So wurden diese ihrer Führer er die Alpen beraubt und lieben, unschlüssig hin und her fliegend, namentlich in der klimgtisch be⸗ günstigten Rheinebene in hl zurück, wo sie noch in der ersten Hälfte des November beo tt wurden. Auch rüsteten sie sich nicht zur Abreise, als wieder bessere Witterung eintrat. Aus dieser Tatsache geht deutlich bervor, der junge Zugvogel seinen Weg nach Süden von selbst nicht findet. muß ihn aus Erfahrung kennen, ihn bereits mit durchflogen haben, wenn er zu seinem Ziel gelangen will. Nur dann findet er sich zurecht, wenn er von seinen älteren — die den Weg bereits früͤher zurücklegten, geführt wird. war besitzt auch der junge Vogel, der noch ni⸗ den aandertrieb an sich, aber selbständig kann er aus ihm nicht den letten Nutzen 3 s können wir auch sonst noch an den — 4 der ersten Brut heobachten, die bald nach Verlassen Nestes ihre „Uebungsflüge“ abhalten, aber deswegen nicht abziehen, weil die Eltern noch zu einer zweiten Brut schreiten. Erst wenn diese ausgeflogen und flugkräftig ist, rüstet sich das ganze Grotz, oder eine größere Abteilung wenigstens, welche von alten Schwalbem geführt wird, endgültig zur Abreise. Dasselbe gilt aber auch vom Storch. Wenn hier auch Scharen junger Vögel früher wandern und alte Paare noch zurückbleiben ⸗ ibt es 899 den Störchen ungepaarte Einsiedler, wel dann die 2 rung übernehmen, aber letzteres auch nur in Ein . denn meistens sind die e Scharen gemischt. uch auf den Kuckuck hat man in dieser älschlich hingewiesen. Wenn auch bei ihm die Alten und Jungen des betrefsenden Jahretz — reisen, jene monatelang vor diesen, so muß doch eben darauf iingewiesen werden, daß der junge Kuckuck als ein Findelkind seine eigenen Eltern gar nicht kennt, wohl aber seine Pflegeeltern. Mit diesen, die im Herbst später als jene abzurücken wandert er dann das erste Mal, und von ihnen lernt er die Straße für die Zukunft kennen. Bei Auffindung des Weges aber sind die verschiedenartigsten — einander behilflich, und es ist gar nicht ausgeschlossen, daß n —2 einer — 8 8— anderen geführt wird, sich ausschließlich nge plare inden.
g und Gewohnheit sind also nach der Ansicht des Verfassers die Zaubermittel, die im Laufe langer Zeiträume 8 körperlichen und geistigen Leistungen einer Vogelark dexartig zu steigern vermögen, daß man fast geneigt ist, ganz neue, unbekannte Kräfte bei ihr voraus⸗ zusetzen, und nur nach langem Studium zu der Ueberzeugung gelangt, daß diese nicht vorhanden sind.“
Literatur.
Mrs. Little: Die Dame mit dem Orden. W r. Wilb. Grunow in Leipzig. Preis 2 ℳ. — Ein anmutig ge⸗ chriebenes kleinet Buch, das in Briefform die Geschichte einer inneren
Gesundung durch Arbeit schildert. Eine junge „ die in ihrer Ehe enttauscht wurde, noch krank an 1 Erfahrungen, als Mifssionslehrerin nach J m zen trägt sie die Liebe zu dem Jugendfreunde, der sie nicht sugeben bevor sie nicht der „Kapitän ihres Lebensschiffes“ geworden ist. Briefe sind an eine
ihr innig befreundete Cousine gerichtet und schildern ihr Suchen, Kämpfen und Ueberwinden, — Arbeh unter den japanischen — bald im launigen Plau bald in ernsten Worten. Das Buch ewinnt erheblich im letzten Teil, wo die Verfasserin Bilder aus der Zeit des russisch⸗japanischen Krieges gibt, und wo schließlich ihre tapfer vollendete Aebesarbeit durch die endliche Vereinigung mit dem Ge⸗ liebten E 92 1 98
alle Rosenkrantz: Der rote Hahn. Verlag vom 8 Wilb. Grunow in Leipz * 1910. — Am Schluß des *
agt der Verfasser selbst von Erzählung: „Sie handelt in von so gefährlichen —227 wie Flammen, Li e
Aber allerdings nur in einer kleinen, freundlichen
immer⸗
L.ene hge Gott ja!“ — Diesem Stil bleibt das Buch von Anfang bis treu. Zuweilen erheitert und interessiert es wohl, öfter aber
die in die gezt Handlung ermüdend. Das Buch me 4222 seiner tronischen I
witzig sein in Gercchepensenen, er8 ziich nicht so gt — Ferdinand Stieber: Das derhaus. schi eines stillen Menschen. Verlag von Ebert ühn⸗ 82½ℳ 88 Menschen des Alderhauses sind: Franz Elder der Geldverleiber und Grundbesitzer, früher einfacher Bergmann, Karl und Marie die Kinder, und die „Schellein“, das alte Hausfaktotum. Innige Liebe verbindet alle. Die Nöte und Leiden, die im Alderhause einkehren kommen von x und finden den kiefsten Ein in des Knaben Karl Seele. bwer leidet er unter der Vera⸗ die man dem Erwerb seines Vaters zollt. Versteht auch der Vatker sel er⸗ mit Verachtung zu beantworten, vermag auch 8 9 jeden gsbeweis noch kindlich zu freuen und in der Lie⸗ Kinder Genüge zu finden, so ist das anders bei dem feiner organisierten Sohne. Seine Jugend wird vergiftet durch die Pfeile, die har täglich treffen um seines Vaters willen, den er liebt. Ein Licht aber ist es, das ihm leuchtet, das ihm zur Hoffnung und zum — wird, das ist Lotte Horn. Diese Liebe des stillen, schwerblütigen Knaben und werdenden Mannes ist sehr anziebend geschildert, wie ein blumiger Kranz umwindet sie seine harte Jugend. Eines Tages schmückt dieser Kranz nur neoch ein Grab von Hoffnungen, Lotte Horn gebört dem andern, dem, der als
Erster Bitterkeiten in Karls Seele streute. Marie Kearls sonnige wester, findet ihr Glück bei dem einf Jugend⸗ gefährten. Karl Elder leidet, überwindet und erstarkt, er noch stiller und unzugänglicher. Da bringt ihm das vicksal — einmal die Iungendgeliebte nahe als eine verlassene Frau, in des stillen Menschen vereinsamter Seele geht das Licht wiebder auf. Bei aller 218 Vertiefung leidet nicht die Frische der Handlung, und das Buch bringt neues und spannendes bis zuletzt. 8 Kurze Anzeige
neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbe “ sind nur an die Redaktion, wres halr.,
zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle ftatt.
Sammlung Hoche, IX. Band, 1. Schultze, Er ,. 1 e E. ates 3 brechun Re e 3 bafe⸗ 8 8e Mertegr rsicherungsamts. 1,80 ℳ. Guttentagsche Sammlung dentscher Reichsgesetze⸗ Nr. 97: Das Unggebfetsgefet Erläutert von .½ Gerstmever. Tert- usg. mit Anmerkungen; Taschenformal. 3 ℳ. üen n eeit — J. . Frankfurter Fibel. Herausgegeben von der Lesebuchkomm zu Frankfurt a. M. Bilder von Fofep en egg; 8 8 M., 8.. ees. ert der doppelhändigen Ausbildung füͤr Schul Staat mit Berücksichtign der Vorteile 6„,1 Dr. med. Manfred Fraenkel. Mit 383 Abbildungen im Text und 3 Tafeln. 4 ℳ; gebdn. 5 ℳ. Berlin SW. 48, Wilbelmstr. 10. Richard Schoetz. Hüttenvogel, Die Hüttenjagd mit dem Uhn. Bon von Pfannenberg. 3. Aufl. 2,50 ℳ. Reutamits,
ri
8 Has. Ihat A bil. B
as Nutz⸗Automobil. on Alfred H. Simon. Mit 141 Abbildungen im Text. Gebdn. in Leinen 2,80 ℳ Berlin W. Kertist üchafd Zacl Sbae n. ge .““ Häßliche Nasen und ihre Verbesserung. Die neuen Methoden und Erfolge der Nasenumformung im 2 der Ratur⸗ geschichte. Kunst und Medizin. Von Dr. med. ritz Koch. Mit einem Vorwort von Professor Gustabvb Eberkein. 2. Auflage. 0,50 ℳ. Berlin W. 50. Verlag Wega.
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