Koloniales. 8
henchfac eb Südwestafrika wird, wie „W. T. B.“ englischen Gt ich gemeldet, daß nach einer Mitteilung der er Pella enzpolizei ein Teil der Simon Kopper⸗Leute zu übersch und Ramansdrift die deutsche Grenze drift hörcreiten sucht. Der Polizeiposten Namans⸗ a auch te am Abend des 7. Februar Gewehrfeuer. festgestellt fit deutschem Gebiet eine bewaffnete Bande wächter in 8Gh sämtliche Eingeborenen und Vieh⸗
vmmand h döh Steinkopf verschwunden sind, wurde su verfolgen 0 Südbezirks angewiesen, die Bande energisch indung wischen die Bondels zu überwachen. Eine Ver⸗ bei Steid ischen den Simon Kopper⸗Leuten und den Bondels
ikopf erscheint nicht ausgeschlossen. “
Parlamentarische Nachrichten.
Di S ; „ I. . undehüaßberiche üher 89 gestrigen Stbunehn d R 8 ch 2 er EFns. es der eordneten befinden sich in r Ersten und weiten Beilage. 3 f 1
der StIn der heutigen (127.) Sitzung des Reichstags, welcher irgtnatssekrelär des Reichsmarineamts, Großadmiral von Gnte, wurde die Spezialdiskussion des Marine⸗ lichen Aäutgesetzt und die Beratung des ersten Tilels der ordent⸗ mit verbu sese „Staatssekretär“ in Verbindung mit den da⸗ An üdenen Zulagenpositionen und den dadurch gestellten ieder aufgenommen. den UinclücrelSemher Lch⸗ Sämtliche Redner haben gestern auch d eiden Dfß des Unterseebootes „U, 3“„ erwähnt. Das Andenken lassen haben ffiziere und des Rudergastes, die ihr Leben dabei ge⸗ Ich ichte 8 hat bereits im Reichstage gebührende Ehrung gefunden. nehme ie Aufmerksamkeit auf die Hinterbliebenen derselben und Hinterblieh aß man das Unglück als Schiffbruch ansehen und die auf die ucn entsprechend schadlos halten wird. Stolz sein können r Katastropl kannhaftigkeit, mit der die Geretteten sich während ophe benommen haben; in ihrem Verhalten kam das vollste in den Kommandeur zum Ausdruck; die Stimmung war luß gut. Ein ausführlicher Bericht eines der Geretteten (der Redner nem Teil der deutschen Presse übernommen worden. schaft stehten verliest diesen Bericht.) Die Manneszucht dieser Mann⸗ igroß da. Ich lege Wert darauf, das auszusprechen mit t derjeni en Tendenz, freilich mit einer Tendenz, die entgegengesetzt sie belie tgen, die der Abg. Ledebour verfolgte, als er hier versuchte, 8 Person des Prinzen Heinrich schulmeisterlich zu behandeln. en m 3 Geretteten gilt, gilt auch für die Retter. Gelernt Ark uß natürlich aus einem solchen Unglück: Versorgung Fechertümulatoren, handlichere Verteilung der Kalipatronen, tzten ung der Verschlüsse und so weiter. Alle diese Punkte zu ¹ ja auch die Marineverwaltung in Aussicht gestellt. angsamer auf dem Gebiete des Unterseebootwesens vor⸗ ftück, weil andere Länder, wir halten uns vor allem auch deshalb db und il ein unbedingt sicherer “ noch nicht existiert. in Fandevie weit die Nationalliberalen glauben, daß die Wähler it für un mit ihrem Verhalten sind, diese Frage glächaennsere Haltung zum Budget und speziell zur Marine gänzlich 8 ußze ig. Unsere Flotte soll defensiv sein, berufen zum nan a Füserer Küsten; aber die Frage des Abg. Ledebour, ob vid kein gegebenenfalls mit unserer Marine offensiv sein soll, Fine Floßi der die Flotte stützenden Parteien verneinen können. zusführen b aber zu haben, die auf fremdem Gebiete eine Invasion 2 kann, dieser Gedanke liegt uns ganz fern. Die Zweifel Shon wei en der äußersten Linken in dieser Beziehung sind ganz haltlos. Fe (zu 8 Tage vor dem Untergange des Unterseebootes haben wir, nicht 1 Eenten i Sozialdemokraten), haben der Abg. Struve und ich zuerst 1 schnden segen die Streichung der Heizerzulagen vorgetragen. Wir S seßunge sr unter dem Druck unserer eigenen früheren Ent⸗ 1 15 außerdem begegneten wir dem absoluten Widerspruch des Str keitis ärs, dessen feste Haltung ich auch gar nicht etwa tadeln kaatsser ieren will. Schließlich fanden wir Entgegenkommen beim Zulüretär des Reichsmarineamts, sodaß wir wenigstens die Hälfte von 700 ben mit 400 000 ℳ wiedereinstellen konnten. Die Streichung r schwe 0 Aℳ Zulagen bei den höheren Jahrgängen wird von diesen vessitan empfunden; hier stehen wir aber eben vor einer dira. s; denn der Etat soll doch balancieren.
chluß des Blattes.)
8 4 G 8 8 Abgeorön der heutigen (26.) Sitzung des Hauses der wiß ten, welcher der Minister des Innern von Cgesetzeld. beiwohnte, fand zunächst die dritte Beratung des 21 wurfs, betreffend die Bewilligung weiterer rexhä tmittel zur Verbesserung der Wohnungs⸗ rieben nisse von Arbeitern, die in staatlichen Be⸗ Siagtavsafrhüft gg sind, und von gering besoldeten Ab aten, statt. Abeitec. Dr. lesch (fortschr. Volksp.) empfiehlt den Bau von sich die in lvidugen nach englischem Muster, d. h. in der Weise, daß gem⸗ger . nellen Bedürfnisse der einzelnen Familien mehr Rück⸗ reins aftnen wird, als es bei uns geschieht. Wenn unter Umständen en, ge iche Anlagen zund Einrichtungen, wie Bäder und der⸗ Ei. Abg. Dr en würden, so würde dies nicht erheblich teurer sein. nzeldarleher. König (Zentr.) befürwortet die Gewährung von
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. De ün Stin Gesetzentwurf wird dann im ganzen endgültig gegen een der Sozialdemokraten angenommen.
1t 6 1 sen snffr sett das Haus die zweite Beratung des Etats düte der bisteriums des Innern, und zwar die bei dem ich⸗ allsauernden Ausgaben „Gehalt des Ministers“ VerAbg. Remeine Besprechung fort. viesammlunogalla von Bieberstein (kons.): Die Verbote der dr d unter freiem Himmel 18 nicht widerrechtlich erfolgt, tnachen ozialdemokratischer Seite behauptet wurde. Sie wider⸗ 6 b dem Reichsvereinsgesetz, sondern wurden in jedem Verfi Sich rhei durch den Hinweis auf die Gefährdung der öffent⸗ seifügungeerbeit besründet. Die Landräte hahen sich auch bei ihren und ihren Entscheidungen auf eingelegte Beschwerden Reichsvereinsgesetz gehalten. Der Landrat dem, was eventuell seine vorgesetzte Behörde vl Acg. Hirser handelt pflichtmäßig nach den vorliegenden Tatsachen. vzei are sch hat wieder in der ihm eigenen Manier die Berliner vnschild 8 egriffen und beschuldigt. Ich will darauf nur sagen: das uadeil. D r Berliner Polizei ist rein, möge der Abg. Hirsch sagen, was
düderen SDer Abg. Lohmann hat estern mit dem Fall Becker und Feäges ägtn beschäftigt, ü8 lch g29 Angriffe ein 111“ einer
vorzu⸗ aterial beigebracht. C rach auch von see Fän des dels nchü 1 ge die Sache eigentlich? ein reiskagen mal klargestellt werden. Das Präsentationsrecht haben einer Auffass Wenn sie einen Adligen präsentieren, so geht das nach smat gibessung Herrn Lohmann nichts 8 8 E1“ eine ganze Anzahl bürgerlicher Landräte, esten 1 88g ich mit kolossaler Schnelligkeit eerhältnisse riunc haben; sie verwalten ihre s aber den Landrat von Maltzahn betrifft, versichern, daß er nicht die Absicht gehabt hat, Herrn iv zu machen. Allerdings wäre es wohl besser ge⸗
in us . es
nicht als agrarfreundlich bezeich
venn der Minister die Veröffentlichung des neulich erwähnten vicht gestattet hätte. Den Fall Wagner⸗Tapiau hätte man besser unerwähnt gelassen, oder aber man hätte sein Auftreten in der Wahlbewegung unter die Lupe nehmen sollen; dann hätte man genug zu tun gehabt. Der „Volksfreund“ ist ein durchaus unabhängiges Blatt, das sich die Aufgabe stellt, die Sozialdemokratie zu bekämpfen. Unerhört ist es, daß eine solche Schundliteratur wie die sozial⸗ demokratische ungest aft auf dem Lande verbreitet wird. Der „Volksfreund“ braucht auch keine Empfehlung, er empfiehlt sich selbst. Die Landräte, besonders bei uns, sind geradezu von einem Netz von Spionen umgeben; es wird gegen die Landräte gerade von nationalliberaler Seite und in nationalliberalen Zeitungen in einer Weise gehetzt, die man als schamlos bezeichnen muß. (Zuruf links: Das ist der Dank für die gestrige Freundlichkeit! Präsident von Kröcher ersucht die Abgeordneten, keine Zwischenrufe zu machen, wenn sie sich nicht auf ibren Plätzen befinden.) Der Landrat von Rönne hat den Vorsitz im konser⸗ vativen Verein seinerzeit im nationalen Interesse angenommen Er hat, wie ich bestimmt weiß, wiederholt erwogen, ob er den Vorsitz nieder⸗ legen solle, er hat ihn aber im nationalen Interesse beibehalten. Als in letzter Zeit die Wogen der Politik höher gingen, hat er es erneut erwogen, den Vorsitz aber wiederum beibehalten im Interesse des Friedens und der Vermittlung nach rechts und nach links, um den Wahlkampf seiner Schärfe zu entkleiden. Die Art der Agitation, wie sie bei uns jetzt betrieben wird, liegt nicht im nationalen Interesse. Der Abg. Friedberg hat ja schon im vorigen Jahre sich über Angriffe entrüstet, die gegen die Nationalliberalen von konservativer Seite gerichtet werden. Er hat in diesem Jahre ein Schreiben von mir an die konservativen Vertrauensmänner erwähnt, in dem es heißen soll, die Nationalliberalen seien die schlimmsten Feinde des Vaterlandes. Einmal war dieses Schreiben vertraulich; sodann aber ist da nicht von „schlimmsten“ Feinden die Rede, sondern es heißt: die Liberalen und nicht zuletzt die Nationalliberalen sind agrarfeindlich. Ich habe diesen Brief in zahlreichen Versammlungen auss loyalste kommentiert und erkenne an, daß es eine ganze Reihe Nationalliberaler gibt, die durchaus agrarisch denken; aber die Hetze, die aus nationalliberalen Kreisen gegen uns in Szene gesetzt wird, kann ich beim besten Willen nen.
bg. von Trampezynski (Pole) führt Beschwerde über eine angeblich ungesetzliche und willkürliche Art der 1“ des deutschen Vereinsrechts in den Landesteilen mit po⸗ nisch sprechender Bevölkerung. Was die polnische Bevölkerung auf diesem Gebiete auszuhalten habe, lasse sich gar nicht in Worte kleiden. Was habe die Bevölkerung davon, wenn eine Ver⸗ sammlung wider Gesetz und Recht aufgelöst werde und der Veranstalter und eaxenhührer 1 ¼ Jahr später einen wunder⸗ schön geschriebenen Bescheid erhalte, der ihm mitteilt, daß die Auf⸗ lösung ungerechtfertigt war? Die Verwaltungsbehörden, die Amts⸗ vorsteher und die Landräte, setzten sich nicht nur über die klaren Vorschriften des Gesetzes hinweg, sondern ignorierten auch beharrlich die Entscheidungen des Oberverwaltungsgerichts. Auch sonst werde die Bevölkerung in diesen Landesteilen ohne allen Grund schi⸗ kaniert, soweit es das polnische Idiom angehe. Ein Stadtmagistrat habe, um der Typhusgefahr vorzubeugen, eine Warnung vor dem Genuß verseuchten Wassers erlassen, aber nur in deutscher Sprache, obwohl die Hälfte der Bevölkerung nur Polnisch verstehe. Dieses Verfahren, das der Regierungspräsident gebilligt habe, sei nicht nur ungesetzlich, sondern auch gegen die Humanität verstoßend gewesen; der Minister wolle doch bedenken, daß le ridicule tue. Polnische Gutsbesitzer würden auf ihren Gütern als Inhaber der Polizeigewalt von den Landräten nicht bestätigt. „Speziell eine polnische Gräfin habe man sich als Zielscheibe behördlicher Maß⸗ regelungen ausgesucht. In einem Königsberger Blatte sei ein Hetz⸗ artikel gegen sie erschienen, in dem u. a. gesagt sei, sie habe einen Salonfußboden mit Markstücken belegen lassen, um symbolisch das Bild des Kaisers mit Füßen treten zu können. Der Landrat habe einen Herrn zum kommissarischen Gutsverwalter bestimmt, der 25 km. von dem Gute wohne. Dies habe der Gräfin eine große Menge Geld gekostet, und alles das sei geschehen, weil sie einen Teil ihrer Güter an Polen verpachtet habe. Die Bestätigung des Kommissars durch den Kreisausschuß könne den Landrat nicht entlasten. Für die Nichtbestätigung der polnischen Gutsvorsteherkandidaten habe die Behörde keine Gründe angeführt, wohl in dem Bewußtsein, daß sie sich dieser Gründe zu schämen habe. Das Vorgehen des Landrats bedeute eine flagrante Rechtsverletzung. Der Redner beschwert sich dann über die Aenderung der polnischen Ortsnamen durch die Regierungs⸗ präsidenten. Was würde man wohl sagen, wenn man Tschunkawe in Tschunkau ändere, bloß weil es besser klinge? Diese Aenderungen widersprächen der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts. Das Ansiedlungsgesetz werde von den Behörden mißbräuchlich und mala fide angewandt, namentlich in bezug auf Neu⸗ und Umbauten. Sei es denn für das Deutschtum gefährlich, wenn eine elfköpfige Familie statt in einem in zwei Zimmern wohnen wolle? Wenn man solche Umbauten nicht gestatte, so sei dies ein Mißbrauch der Amisgewalt und ein Verstoß gegen das Gesetz. Die Tätig⸗ keit des Ostmarkenvereins sei eine direkt denunziatorische. Der Ostmarkenverein übe eine Kontrolle über seine Mitglieder und über die Beamten, ob sie nicht bei Polen kaufen. Es sei die reine Kamorra, und die Beamten hätten eine heillose Furcht vor dem Ost⸗ markenverein. Dagegen müsse der Minister amtlich einschreiten. Die Beamten sollten sich allerdings außerdienstlich voller Freiheit erfreuen, aber sie könnten doch vom Ministerium darauf auf⸗ merksam gemacht werden, daß es von höheren Beamten, die unparteiisch sein sollen, taktlos sei, an den Sitzungen des Ostmarken⸗ vereins teilzunehmen. Ein Ministerialdirektor habe im Landes⸗ ökonomiekollegium gesagt, daß die Provinz Westfalen von den Polen verseucht werde. Die polnischen Wahlstimmen hätten so sehr zuge⸗ nommen, weil immer mehr Leute das Unrecht der Behandlung der
Polen fühlten und diesem Gefühl durch ihre Stimme Ausdruck
gäben. (Schluß des Blattes.)
Zur Arbeiterbewegung.
Die Berliner Buchdruckergehilfen Blättern zufolge, am Sonntag in einer zahlreich besuchten Versammlung Stellung zu den Anträgen für die neuen Tarif⸗ verhandlungen. Der alte Tarif läuft mit Ende dieses Jahres ab. Die Anträge gipfelten in der Verkürzung der Arbeitszeit, Erhöhung des Lohnes und der Grundpositionen, Beseitigung der Ueberstunden⸗ arbeit, Ausbau der Lehrlingsskala und des Arbeitsnachweises. Die Vorschläge des Gauvorstands wurden einstimmig angenommen.
ie im „Verband der Schneider organisierten Militär⸗ sch neider Berlins beschlossen, der „Voss. Ztg.“ zufolge, gestern abend in zahlreich besuczter Versammlung, in eine Lohnbewegung einzutreten. Ein von der Tarifkommission ausgearbeiteter Tarif, der eine Erhöhung der bisherigen Sätze um 10 v. H. vorsieht und der Tarifvorlage ent⸗ sprechen soll, die bereits vor acht Jahren aufgestellt, aber damals nicht durchgeführt wurde, soll jedem Arbeitgeber sofort unterbreitet werden. In einer einstimmig angenommenen⸗ Erklärung sprachen die Ver⸗ sammelten den Wunsch aus, daß die Bewegung einen friedlichen Ver⸗ lauf nehmen möge, “ “ andernfalls geschlossen für
Forderungen eintreten zu w.
8 8 “ tagte, wie die „Frkf. Ztg.“ meldet, am 12. d. M. eine Konferenz der drei in der Lohnfrage zusammengehenden Bergarbeiterorganisationen, des alten Verbandes, der pokräst een Berufsvereinigung und des Hirsch⸗Dunckerschen Gewerk⸗ vereins, die dahin übereinkam, daß man zunächst eine abwartende Haltung einnehmen und sehen wolle, ob die Werkbesitzer ihr Ver⸗ sprechen, die Löhne steigern zu wollen, erfüllen werden.
nahmen, hiesigen
Aus Ohrdruf (Thüringen) wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert, daß die organisierten Spielwarenfabrikarbeiter beabsichtigen, eine Spielwarenfabrik für eigene Rechnung zu errichten.
(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche aus: Fraulautern, Kreis Saarlouis, Regierungsbezirk Trier, Elberfeld (Viehhof) Stadtkreis Elberfeld, Re⸗ gierungsbezirk Düsseldorf, bei Händlervieh, und aus Breisach, Amts⸗ bezirk Breisach, Großherzogtum Baden, am 11. Februar 1911, ferner vom Vieh⸗ und Schlachthofe zu Dresden, aus Neuenbürg, Oberamt Neuenbürg, Königreich Württemberg, und Lomersheim, Oberamt Maulbronn, Königreich Württemberg, am 13. Februar 1911.
Das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche ist gemeldet vom Viehhofe zu Breslau am 11. Februar 1911.
Malta.
In Malta ist durch eine Regierungsverfügung vom 6. d. M. die Insel Perim für choleraverseucht erklärt worden. Von dort kommende Schiffe unterliegen nebst ihren Passagieren den vorgeschrie⸗ benen gesundheitspolizeilichen Maßnahmen.
Griechenland.
Laut Mitteilung der griechischen Regierung ist die bisberige fünf⸗ tägige Quarantäne gegen die Herkünfte von Samsun auf⸗ gehoben. Die Schiffe sind zum freien Verkehr zugelassen na ärztlicher Revision aller an Bord befindlichen Personen. (Verg „Reichsanzeiger“ vom 7. Dezember v. J., Nr. 287.)
Schweden.
In Schweden werden zurzeit als choleravers angesehen:
die Provinzen Lecce und Palermo in Italien, die russischen Gou⸗
vernements Podolien, Kiew, Jekaterinoslaw, Kasan und Orenburg;
die Häfen am Roten beer; die Häfen in Britisch⸗Ostindien; Cochinchina; Tonkin; China; Marokko und die Insel Madeira.
Berlin, 13. Februar. (W. T. B.) Nach dem letzten amt⸗ lichen Telegramm des Gouvernements von Kiautschou aus Tsingtau ist das Schutzgebiet pestfrei. Aus Tschifu waren nach Tsingtau 200, aus der Provinz Schantung 250 Todesfälle gemeldet. Letztere Angabe stammt von den im Innern der Provinz lebenden Europäern. Somit hat die militärische Absperrung des Stadtgebiets und die Ueberwachung der Schutzgebiets⸗ grenze seitens der chinesischen Landbevölkerung unter Leitung des deutschen Bezirksamts die erhoffte Wirkung gehabt. Zur wirksamen Aufrechterhaltung der militärischen Absperrung, die an die Besatzung hohe Anforderungen stellt, werden von den Offizieren und Mannschaften, die am 22. Februar mit dem Dampfer „Neckar“ die Heimreise antreten sollten, zwei Offiziere und 288 Mann in Tsingtau zurückbleiben, um nicht zu sehr auf die neu herausgekommene junge Mannschaft, die sich erst eingewöhnen soll, angewiesen zu sein. Beim ostastatischen Marinedetachement in Peking findet ein Personal⸗ wechsel vorläufig nicht statt. Auch bei diesem Marineteil sind bisher Pestfälle nicht vorgekommen.
. Petersburg, 13. Februar. (W. T. B.) Wie der medizinische Generalinspektor aus Wladiwostok meldet, sind bisher im Küstengebiet keine Erkrankungen an Pest festgestellt worden. In den Stationen Pogranitschnaja und Nikolsk Ussurlisk sind Kranken⸗ häuser und an den belebten Fahrstraßen ärztliche Beobachtungs⸗ stationen eingerichtet worden, so in Chuntschun, Poltawa Wund Jman. Zur Zeit der Eröffnung der großen Schiffahrt wird die ärztliche Beobachtungsstation in Wladiwostok erweitert werden. Es ist heabsichtigt, die koreanische Vorstadt von Wladiwostok, die aus einer Anzahl eng zusammengedrängter und dichtbewohnter Baulichkeiten besteht, niederzulegen und die Bevölkerung an einer anderen Stelle wieder anzusiedeln. Zur schleunigen Feststellung des ersten pestverdächtigen Falles ist ein umfassender sanitärer Kundschafts⸗ dienst organisiert worden. — In Charbin sind gestern 19 Todes⸗ fälle an Pest zu verzeichnen gewesen.
Kirin, 13. Februar. —e T. B.) Der Kommandeur der 23. chinesischen Division ist auf Befehl aus Peking abgesetzt worden, weil er sich geweigert hatte, sich einer fünftägigen Quarantäne zu unterwerfen. Hier kommen täglich etwa 25 Todesfälle an Pest vor.
Handel und Gewerbe.
In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank ließ der Vorsitzende, Präsident des Reichsbank⸗ direktoriums Havenstein den Verwaltungsbericht für 1910 mit der Bilanz und der Gewinnberechnung verlesen. Ein Deputierter des Zentralausschusses berichtete über die Prüfung der Bilanz auf Grund der Bücher und verlas das entworfene Gutachten, das von den Mitgliedern des Jerchaiheh. vollzogen und dem Reichsbankdirektorium überreicht wurde.
(Weitere N ch
chten über „Handel u. Gewerbe’ s. i. d. Zweiten Beilage.)
Theater und Musik.
Konzerte.
Als Dirigent des Philharmonischen Orchesters brachte am Donnerstag Ossip Gabrilowitsch im Beethovensaal eine Reihe interessanter Tondichtungen französischen, englischen und russischen Ursprungs zu Gehör. Satnt⸗Sasns' symphonischer Dichtung „La jeunésse d'Hercule“ und Elgars symphonischen Variationen ließ er eine Suite aus Faurés Bühnenmusik zu Maeterlincks „Pelleas und Melisande“ folgen; zart und duftig ließ er das Präludium und die leise hinsterbenden Menne des Molto Adagio vorüberziehen, während das eigenartige Gepröge des Satzes „Am Spinnrad“ in seinen rhythmischen und orchestralen Feinheiten fesselnd hervor⸗ gehoben wurde. Die Ouvertüre zu Glinkas Oper „Rußland und Ludmilla“ kam kernig in der Empfindung und glänzend im Ton zu Gehör. Von tiefgehendem, leidenschaftlichen Gefühl durchglüht war die Wiedergabe von Tscharkowslys „Francesca⸗ da Rimini“, die auf Verse aus Dantes Fü. Komödie“ Bezug nimmt. Der Aufruhr der gequälten Geister fand mit starken äußer⸗ lichen Mitteln in rauschenden Tonfluten Ausdruck. Diese Welt der Qual, die das zarte Liebesidyll umschließt, übte eine ungleich stärkere Wirkung aus als die Liebesklage, die nicht gleich innerlich empfunden schien. Ossip Gabrilowitsch leitete das Brchester jedesmal mit großer Energie und hervorragendem musikalischen Feingefühl, das die hervor⸗ tretenden Charakterzüge jeder Tondichtung kräftig hecauszuarbeiten wußte. — Harriet von Müthel hielt, gleichfalls am Donnerstag, im Sgal Bechstein einen Vortrag „Ueber die Mittel, durch die unsere großen Meister uns in den Stand gesetzt haben, auf kürzestem Wege eine künstlerische Durchbildung in der Musik zu erlangen“. Die Weit⸗ schweifigkeit und ÜUnklarheit ihrer Rede wird jedoch kaum überzeugend gewirkt haben. Die Frage, ob durch zwei Grundbedingungen der An⸗ schlagskunst, welche die Rednerin aufgespürt haben will, wirklich die Klaviertechnik eine wesentliche Förderung erfährt, kann auf theoretischem Wege verlich gelöst werden.. 8 11““ betätigte am Freitag Carl Flesch wieder einmal seine hohe Geigenkunst. Er spielte für Violine allein eine Partita von Bach und forderte durch den Ernst und die Größe seiner Auffassung, durch die unbedingte Meisterschaft über alle tech⸗ nischen Mittel seiner Kunst brausende Beifallsstürme heraus; daß dem
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