Ilgen: „Zum Siedlungswesen im Kleve’schen“ in der Westdeutschen un 9i für Geschichte und Kunst. Band 29.
Kaufmann: „Wie die Polen Geschichte machen.“ Berlin.
„Das Erbamt Schönberg“ in den Mitteilungen des West⸗ breußischen Geschichtsvereins. Jahrgang 9. Keller: „Johann Gottlieb Herder. Seine Geistes⸗ entwicklung und seine Weltanschauung.“ Zweite Auflage. Jena. Klinkenborg: „Tätigkeit des Grafen Rochus von Lynar in Brandenburg“ im Hohenzollernjahrbuchh.
Knetsch: „Die Schmalkalder Stahlschmiede im 16. Jahr⸗ hundert“ in der Zeilschrift des Vereins für Henneberg'sche Geschichte in Schmalkalden. Band 16.
Krumbholtz: „Westfälisches Urkundenbuch.“ Band 8 Abteilung 3. Münster.
b Krusch: „Monumenta Germaniae historica. Scriptores rerum Merovingicarum.“ Band 5. Hannover. 1 1 „Justus Möser und die Osnabrücker Gesellschaft“ in den Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von snabrück.
„Das älteste Stadtbuch von Nordhorn.“ Ebenda.
Liebe: „Die französische Besatzung im Herzogtum Magde⸗ burg 1808 —11.“ Halle. „Das militärische Element in Herzogtums Magdeburg vor 1806“ in Geschichtsblättern. 1u““ „Das Klosteramt Diesdorf vor der Säkularisation“ im Jahresbericht des Altmärkischen Geschichtsvereins. 8 I“ „Bücherkunde der deutschen Geschichte.“ 3. Auf⸗ Altenburg. Lulvés: „Die Machtbestrebungen des Kardinalats bis 8. Aufstellung der ersten päpstlichen Wahlkapitulationen.“ Vor⸗
ag in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und
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Müsebeck: „Eine neu aufgefundene Schrift E. M. .“ aus dem Jahre 1810“ in den Preußischen Jahrbüchern.
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der Beamtenschaft des den Magdeburger
b lage.
‚Die Einleitung des Verfahrens gegen E. M. Arndt. Fine Untersuchung h Geschichte der Reaktion in Preußen nach 18, in der historischen Beiischrift Band 105. zeitunzAus Jahns Stamm uchblättern“ in der Deutschen Turn⸗ g. Pa wski: „Zur Geschichte der russischen Handels⸗ oliti 8 tem 8 8 Kongreß“ in der Zeitschrift für ost⸗ europäische Geschichte. Heft .. . von Petersdorff: „Königin Luise.“ 4. Auflage. Biele⸗ feld und Leipzig. „Erinnerungen Suckows und Mittnachts“ in ee Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Ge⸗ schichte. Band 23. 1“ jechs Jahre Chef der Reichskanzlei“ im Türmer. Jahr⸗ gang 12. „Zur Würdigung Loucadous“ in den Monatsblättern der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde. — „Wie die Bismarck nach Pommern kamen.“ Ebenda. „Vierzehn Kabinettsbefehle und Königliche Erlasse pommerschen Verwaltungsgeschichte.“ Ebenda. E in der konservativen Monatsschrift. Jahr⸗ „Der älteste Sohn der Königin Luise und sein erster Er⸗ ieher“ im Hohenzollernjahrbuch. von Pflugt ⸗Harttung; „Das Kampfgelände der Preußen bei Belle⸗Alliance“ im Jahrbuch für deutsche Armee und Marine. 8 SSchilderung Napoleonischer Militär⸗ Wochenblatt. Nr. 32. „Bülows Bericht über die Schlacht bei Groß⸗Beeren und die politische Zensur“ in den Forschungen für brandenburgische und preußische Geschichte. Band 23. “ „Ein französischer Emigrant“ im Archiv für Kultur⸗ geschichte. 11 „Kriegsleiden in den Rheinlanden.“ Ebenda. 88 „„Ueber die Ausrüstung der norddeutschen Heere 1815“ im Militär⸗Wochenblatt. Beiheft. „Recht und Gericht im „Türmer“. 8 Prümers: „Die Geschichte Kujaviens“ in der Zeitschrift eer Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen. Jahr⸗ gang; . „Siegel des Posener Staatsarchivs“ im Korrespondenz⸗ att des Gesamtvereins. . Redlich: „Elberfelder Industrie vor hundert Jahren“ in der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 43. mi eibstein: „Die Hannoversche Ablösungsgesetzgebung it besonderer Rücksicht auf Osnabrück“ in den Mitteilungeu Vendogreins für Geschichte und Landeskunde zu Osnabrück.
aRosenfeld: „Noch einmal der Grabstein von Alten⸗ athow“ in den Geschichtsblättern für Stadt und Land Magde⸗ 5.
urg. ö . ) 8 „Die Quellen des (Magdeburger) Dombaus“ in „der Magbeburger Dom“ von — gamann u. htabansg Berlin. an Salzer: „Gentz und Adam Müller“ in „Briefe von und Friedrich von Gentz.“ Band 2. HamSchottmüller: wmburg und Holland. 1636.“ Nach dem neu entdeckten Zeitf eil von Charles Ogiers Gesandtschaftstagebuch in der Zeilschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins. Heft 52. gar tephan: „Stätten des Danziger Rechtslebens in ver⸗ agenen Tagen“ in den Danziger Neuesten Nachrichten. Weßl eltman: „Vom Ursprunge und Werden der Stadt blar. Wetzlars ältester Name?“ Wetzlar. 1 agner: „Die Langwerth von Simmern“ in den Mit⸗ gen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und orschung. Jahrgang 13. „Jurg Hartenfels.“ Ebenda. n Hhur Reformationsges - teilungen des Wetzlaer Geschichtsvereins. arschauer: „Die deutsche Geschichtsschreibung in der sen“ in der rift der Historischen Gesellschaft rovinz 25
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„Reiseeindrücke aus Danzig, Lübeck,
chichte der Reichsstadt Wetzlar“ in
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Winter: „Friedrich der Große. Denkwürdigkeiten aus seinem Leben.“ 2. Auflage Leipzig 2 Bände. 1”“
Wolff: „Beiträge zum Beginn der Reformation im Bistum Straßburg“ in der Elsässischen Monatsschrift für Ge⸗ schichte und Volkskunde. Band 1. 1
Wutke: „Stamm⸗ und Uebersichtstafeln der Schlesischen Piasten“ (erste Hälfte). 8
„Die Versorgung des Königlichen Hofhalts mit schlesischem Wildpret“ in der Zeitschrift für Geschichte Schlesiens. Band 44.
„Studien zur älteren schlesischen Geschichte.“ Ebenda.
Außerdem haben Archivbeamte ebenso wie in früheren Jahren kleine Mitteilungen und Rezensionen in verschiedenen historischen TIö veröffentlicht, auch die Redaktionen solcher Zeitschriften geführt.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tags, der Bericht über die gestrige Sitzung des Herren⸗ hauses und der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des
auses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten, Sehee und Dritten Beilage.
— Der Reichstag erklärte in seiner heutigen (133.) Sitzung welcher der Kriegsminister, General der Infanterie von Heeringen beiwohnte, zunächst eine Reihe von Petitionen, die die Petitionskommission zur Erörterung im Plenum für ungeeignet erachtet hat, für erledigt und trat dann in die zweite des Gesetzentwurfs über die Friedens⸗ präsenzstärke des deutschen Heeres ein, den die Budgetkommission unverändert angenommen hat.
Referent ist der Abg. von Buern (bkons.).
Die Kommission hat folgende Resolution zur Annahme vorgeschlagen:
a. den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um die Verteilung des Ersatz⸗ bedarfs für das Landheer und die Marine in gleichmäßiger Weise nach der Hehl der tauglichen Militärpflichtigen für alle Kontingente
herbeizuführen;
b. den Herrn Reichskanzler zu ersuchen: 1) dahin zu wirken, daß Gesuche um Befreiung von Militärpflichtigen vom aktiven Dienst aus Billigkeitsgründen möglichst wohlwollend be⸗ handelt werden; 2) zur Erleichterung des Verfahrens eine Aenderung des Reichemilitärgesetzes (§§ 22 und 53, letzteren in der Fassung des Gesetzes, betreffend Ergänzungen und Aenderungen des Reichs⸗ militärgesetzes vom 6. Mai 1880) dahin in Aussicht zu nehmen, daß bei Lbö’.“ die Befreiung Militärpflichtiger durch Uieberweifung zum Landsturm ersten Aufgebots sowie die vorzeitige Entlassung bereits dienender Mannschaften durch die Ersatzbehörden dritter Instanz zu verfügen ist.
c. den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß nach den Beschlüssen des Reichstags vom 21. März 1905, vom 31. März 1906, vom 25. April 1907, vom 5. Februar 1908, vom 20.März 1909 und März 1910 die Reform des gesamten Militärstraf⸗ rechts, des Beschwerderechts und des ehrengerichtlichen Verfahrens gegen Offiziere sowie der Stellung der nicht dem aktiven Militär⸗. sfande angehörenden Personen in diesem Verfahren in die Wege geleitet wird.
(Schluß des Blattes.)
— In der heutigen (34.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach beiwohnte, stand zunächst der Antrag der Abgg. Dr. Mizerski (Pole) und Genossen, die Königliche Staatsregierung zu veranlassen, das gegen den Abg. von Sikorski beim Königlichen Landgericht zu Thorn eingeleitete Strafverfahren wegen Vergehens gegen das Reichsvereins⸗ gesetz für die Dauer der Session auszusetzen, zur e Das Haus beschloß ohne Debatte nach diesem Antrage.
Dann folgte der mündliche Bericht der Geschäftsordnungs⸗ kommission über das Ersuchen der Rechtsanwälte Bahn und Beyer in Berlin, betreffend die Vernehmung des Abg. Waldstein als Zeugen in der Privatklagesache des General⸗ leutnants z. D. von Witzendorff in Doberan gegen den Pastor Splittgerber in Eventin. Berichterstatter Abg. von dem Hagen beantragte namens der Kommission, die Genehmigung zu erteilen, und das Haus beschloß demgemäß.
Darauf wurde die gestern abgebrochene Beratung des Etats der Bnbahne ä und zwar die Be⸗
en Ausgaben für die Beamten⸗ besoldungen und Arbeiterlöhne in Verbindung mit der des Antrages der Budgetkommission, betreffend die Festsetzung der Gehaltssätze der Eisenbahn⸗ assistenten, fortgesetzt.
Abg. Tuercke (kons.): Die Eisenbahnhandwerker und arbeiter müssen ein ausreichendes Einkommen haben. Die Eisenbahnverwaltung hat auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege für ihre Angestellten mustergültige Einrichtungen geschaffen. Sehr wohltätig wirkt der Fonds zu Unterstützungen. Wenn man ferner berücksichtigt, daß das Arbeitsverhältnis ein gesichertes ist, daß Entlassungen auch bei rückgängiger Konjunktur nicht vorkommen, und daß die Arbeiter die Möglichkeit haben, in das Beamtenverhältnis einzutreten, so muß man anerkennen, daß den Eisenbahn⸗ arbeitern ganz außerordentliche Vorteile gewährt werden, Vorteile, die sich zum Teil gar nicht in Geld ausdrücken lassen. Diese Werte müssen aber in die Rechnungen eingesetzt werden, wenn man die Lage der Staatsbahnarbeiter und der Privat⸗ arbeiter vergleicht. Die Arbeiter würden sich nicht zu der Eisen⸗ bahnverwaltung drängen, wenn sie in dieser nicht gut aufgehoben wären. Daß Cisenbahnarbeiter einmal geringere Löhne erhalten als die Privatarbeiter, wird nur vereinzelt vorkommen. Die Eisenbahnver⸗ waltung wird gewiß bestehende Unstimmigkeiten beseitigen und, wo es nötig ist, die Löhne erhöhen. Die Staatsregierung verfährt auch tatsächlich schon nach diesem Grundsatze. Die Verwaltung könnte nun einen Weg beschreiten, um die Lage der Eisenbahnarbeiter zu verbessern, das ist die Ansiedlung der Arbeiter. Ein eigenes Heim, ausreichende Wohnungen sind für die Arbeiter eine Lebensfrage. Die Staatsregierung geht denn auch mit dem Bau von Arbeiter⸗ wohnungen vor. it diesen ö sollte aber auch ein Stück Land verbunden werden, worauf die Arbeiter sich ihr Gemüse und ihre Kartoffeln bauen können. Es ist gestern eine ganze Reihe von Wünschen von Beamten und Arbeitern vorgebracht worden. Ich möchte den Minister bitten, diese Wünsche wohlwollend zu prüfen. Dankbar erkenne ich an, daß der Minister eine Lohnkommission niedersetzen will. Der vorliegende Etat gibt uns die Ueberzeugung, daß die Eisenbahn⸗ verwaltung den Eisenbahnarbeitern gegenüber ihre Pflicht getan hat, und die wohlwollenden Aeußerungen des Ministers von gestern werden jedenfalls das Vertrauen derselben in die Verwaltung weiter festigen. In bin überzeugt, daß die Regierung in ihrer Fürsorge für die Arbeiterschaft auch weiterhin nicht erlahmen wird. b
Abg. Eckert⸗Potsdam (freikons.): In den letzten Tagen ist eine Menge von Wünschen der Beamten und Arbeiter hier zum Vortrag gekommen; der Minister hat Erwägungen zugesagt. Was die Beamten betrifft so ist von unserer Seite beabsichtigt, noch die Wünsche der Unterassistenten und die Notwendigkeit der Vermehrung des Loko⸗ motivpersonals erörtern zu lassen und zwar durch die
Abgg. Lüdicke
und Wagner; wir hoffen, daß ihnen dies nicht durch die Schließung der Debatte unmöglich gemacht wird. Ueber die Arbeiterverhältnisse ist aber unbedingt noch ein Wort zu sagen nötig. Der Minister hat Bedenken über den Besuch von Arbeiterbersammlungen durch die Ab⸗ geordneten ausgesprochen. Ich erhalte sehr oft Besuche von Arbeitern aller Kategorien und besuche auch sehr gern Versammlungen, natürlich nicht Volksversammlungen zu lediglich agitatorischen Zwecken, sondern Berufs⸗ und Arbeiterversammlungen, in denen ich mich informieren will; und da habe ich stets die angenehmsten Ein⸗ drücke mitgenommen und mich oft sehr gründlich unterrichten können. Man sieht, es sind ernstdenkende Leute, die ihre Lage verbessern wollen, aber wüste Agitation weit von sich weisen. Der Eisenbahnarbeiter⸗ verband gibt auch ein heraus, worin die Herbeiführung eines guten Einvernehmens zwischen Arbeiterschaft und Verwaltung propagiert wird. (Der Redner zitiert aus zwei Nummern dieses Blattes Artikel als Belege dafür.) Der Verein hat bereits über 80 000 Mitglieder; es handelt sich also nicht um kleine Verbändchen, wie es die Sozialdemokraten gern hinzustellen belieben. Vielfach fi
Versammlungen der Ortsgruppen des Verbandes statt, die häufig besucht habe. Zu meiner Freude habe ich gefunden, hier und da auch Mitglieder der Verwaltung, auch höhere Beamte, erschienen sind, und ich möchte den Minister bitten, diesen Herren allgemein die Teilnahme zu gestatten. Dem früheren Chef der Eisenbahnverwaltung von Budde haben diese Arbeiter ein Denkmal errichtet. Daß in solchen Versammlungen einmal ein scharfes Wort fällt, ist doch kein Wunder, und ich möchte nicht, daß die Arbeiter, denen einmal ein solches Wort entschlüpft, dafür zur Verantwortung gezogen werden. Ich bitte den Minister, es möglichst so einzurichten, daß der Lohn des Eisenbahnarbeiters in einer solchen Höhe gehalten wird, daß die Frau nicht nötig hat, mit⸗ zuarbeiten; ich verweise auf das Wort des Kaisers in über den Beruf der deutschen Frau. Für alte Arbeiter, deren Arbeitskraft erlahmt, sollte der Lohn nicht heruntergesetzt werden; in diesem Punkte sind in den Versammlungen wiederholt Klagen laut geworden. Die Arbeiter legen den allergrößten Wert darauf, daß für ihr Alter und für Zeiten der Not gesorgt wird; es kommt ihnen gar nicht darauf an, auch höhere Beiträge zur Pensionskasse zu zahlen, wenn nur ihre Pensionen erhöht werden. Den Wünschen bezüglich der Arbeiterausschüsse schließe ich mich 1 ich wünsche darüber
hinaus, daß ein Arbeiter für eine Tätigkeit als Arbeiterausschußmitglidd, auch nicht von der Direktion, sondern nur vom Minister selbst entlassen werden kann.
Es wird der Sozialdemokratie nicht gelingen, maßgebenden Einfluß auf die Eisenbahnarbeiter und beamtenschaft zu bekommen, und wir freuen uns der Erklärung und Zusicherung des Ministers, daß e darüber wachen wird. Herr Leinert ist ja darüber aufgebracht und wünschte, die Sozialdemokraten sollten von der Beförderung auf den Eisenbahnen überhaupt ausgeschlossen werden 8 des Abg. Leinert). Ich werde einen solchen Antrag nicht einbringen und wenn er von anderer Seite kommt, dagegen stimmen.
(Schluß des Blattes.)
Dem Hause der Abgeordneten ist er Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Erweiterung des Stadt⸗ kreises Breslau, nebst Begründung Jugegangen. Nach diesem Gesetzentwurf sollen am 1. April d. J. die Land⸗ gemeinde Gräbschen, die auf einer Fläche von 526,76 ha (am 1. Dezember 1910) 2474 Einwohner, und der Gutsbezirk Gräbschen, der auf 154,59 ha 399 Einwohner zählt, von dem Landkreise Breslau abgetrennt und mit der Stadtgemeind und dem Stadtkreise Breslau vereinigt werden.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In Lüdenscheid hielt am Montag der Arbeitgeberverein eine Sitzung ab zur Beratung über die Neigung der Werkzeugschlosser (pgl. Nr. 18 d. Bl.), den Streik zu beenden. Es stellte sich jedoch heraus, daß die von den Arbeitern unternommenen Schritte, eine Einigung zu erzielen, auf der Anregung einer zu Femnn Anzahl von Werkzeugschlossern beruhe. Der Ausstand dauert also fort. — Fremde Arbeitswillige werden durch Schutzleute zur Arbeit geführt und wieder abgeholt, weil sie Belästigungen Kucgesegt sind.
In Cherbourg sind, wie „W. T. B.“ meldet, die beim Hafen⸗ bau beschäftigten Caissonarbeiter in den Ausstand getreten. Sie verlangen mit Rücksicht auf ihre gefährliche und schwierige Arbeit eine Lohnerhöbung. Man befürchtet, daß sämtliche Arbeiter sich dem Ausstand anschließen werden. 1“ 8
Wohlfahrtspflege.
Im Regierungsbezirk Cöln sind im letzten Vierteljahre wieder zahlreiche Stiftungen zu den verschiedensten Zwecken gemacht worden. Besonders nennenswert sind folgende: Aus Anlaß des 50 jährigen Bestehens der Chemischen Fabrik Kalk hat der Tei haber Kommerzienrat Fritz Vorster 50 000 ℳ und die Firma 100 000 ℳ der Stadt Cöln für eine Volksbibliothek und Lesehalle auf der rechten Rheinseite gestiftet. — Der jüngst verstorbene Kaufmann Georg Küppers⸗Loosen, der vor kurzem der Stadt Cöln bereits Bücher im Werte von 16 000 ℳ für eine Volksbücherei und Lesehalle geschenkt hatte, hat zum gleichen Zweck 110 000 ℳ testamentarisch vermacht. Die Schwester des Stifters überwies der Stadt außerdem die Bibliothek ihres Bruders. ür das Wallraf⸗Richartz⸗Museum schenkte aus Anlaß des 50 jährigen Jubiläums des Museums der Kaufmann Leon⸗ hard Titz das Gemälde „Halali“ von Courbet, das einen Wert von 75 000 ℳ hat. 1 1
Wohltätigkeit wurde im großen Maße geübt. In Bonn und Cöln fanden im November Blumentage statt. Namentlich der Cölner, der von den Wohltätigkeitsvereinen aller Konfessionen ver⸗ anstaltet wurde, übertraf durch seinen Erfolg die gehegten Erwartungen. Er ergab einen Reinertrag von 106 000 ℳ.
Kunst und Wissenschaft.
Der deutsche Botschafter Graf Bernstorff wurde, wie „W.T.B.⸗ aus Philadelphia meldet, gestern von der Staatzuniversität von Pennsylvanien zum Ehrendoktor ernannt. Der Botschafter sprach über deutsche soziale Probleme.
Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
“ Das Auftreten der Pest in China. (Zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)
Nach den dem Kaiserlichen Gesundheitsamt 19 amtlichen Wege regelmäßig zugehenden Mitteilungen sind dem gegen⸗ wärtigen Pestausbruch im nordöstlichen Teile von China zahl⸗ reiche Pestfälle an der ostsibirischen Eisenbahnlinie vorher⸗ gegangen, die vermuten lassen, daß dieser Pestausbruch mit dem aus früheren Jahren berüchtigten Bestherh in der Nähe des Baikalsees in Zusammenhang steht. Hier an Baikalsee sind gewisse für Pest besonders leicht emofäng liche Tiere, die Tarbagane einheimisch, deren Erkrankung wie schon seit längerer Zeit bekannt ist, das Auftreten der n unter Hon säis ebenso befördern kann, wie in anderen Gegenden z. B. Ostindien und Aegypten, die an Pest erkrankten Ratten erfahrungsgemäß zur Verbreitung der Pest unter den Menschen
884 heitswesen,