1911 / 230 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Sep 1911 18:00:01 GMT) scan diff

nark einen beträchtlichen Rückgang der Sendungen. Kleine Mengen sücden dann baäcg 8 Canada und aus den Niederlanden ein⸗ eführt.

Die Schweineschinken kommen nach wie vor zum über⸗ wiegenden Schr 8 8. Niederlanden (58 344 kg); die Lieferung aber stark zurückgegangen. Auch Dänemark ist zu nennen, ob⸗ wohl die Einfuhr auch aus diesem Lande stark fiel; sie betrug nur noch 20 892 kg. Oesterreich⸗Ungarn sandte 15 462 kg, nicht el weniger als im Vorjahre. Alle übrigen Länder haben entweder gar keine oder doch nur eine ganz verschwindende Einfuhr. Den Speck liefert wie im Vorjahre zum allergrößten Teile Frankreich, doch ist die eingeführte Menge ganz bedeufend gefallen; enn sie betrug nur noch 20 259 kg gegen 144 216 kg im Vorjahre. aneben kann nur noch Serbien allenfalls erwähnt werden, das 8653 kg egen 44 572 kg im Vorjahre sandte. Die früher einmal nicht unbedeutende EFinfuhr aus den Vereinigten Staaten von Amerika betrug im Berichtsjahre nur noch 3 kg. Die ganze Einfuhr bon Speck ist jetzt so gering geworden, daß sie wirtschaftliche Be⸗ deutung nicht mehr hat. Nicht viel anders liegt es mit dem sonstigen fusfg ee en Schweinefleisch. Die größten Mengen davon sandte Groß⸗ britannien und Irland (99 289 kg), nicht, wie früher, Däne⸗ mark Dessen Sendung betrug vielmehr nur noch 21 897 kg Peen 233 264 kg im Vorjahre. Auch die Nied erlande, die im orlahre noch 38 366 kg lieferten, waren diesmal nur mit 8025 kg reten. 8

Die geringen Mengen sonstigen zubereiteten Fleisches gingen wie bisher fast nur aus Rußland ein. . 8 ie Därme kamen ebenfalls meist aus R Sußland, un swar ist die Menge von 3150 665 kg. auf 3272 311 Kg. ge⸗ stiegen. Dann folgen die Vereinigten Stgaten von 8 mit 2 736 777 kg gegen 3 105 371 kg im Vorjahre. Eö1“ ist, daß die amerikanischen Sendungen in viel höherem Maße⸗ 1 8— 7 werden mußten als die umfangreicheren russischen. 8SSe 18 engen trafen auch aus Dänemark ein, und zwar 1 ns egen 3 101 204 kg im Jahre 1909. Die Beanstandungen 19 * Panders gering, was sich auch in frährges este süer 1entSes 8 2

ann nd sandte 1 382 505 kg geg 2 g Kor ahre. ün.8 Ulaen erreichen1 Tee eene 1. 1“ 85 e Sen 8 ten, Frankreich, den N 2 dFerrungen Se d Len M Framnien nicht unbedeutend; an der Enfabe beteiligt sind aber 8 ns Uiec. ender ö

ie von weine 1 sörrlic, araheh 18 8 Vereinigten Säna 1 8 8 Sen 9 8 Se 41 017, kg gegen 4. 5& X 8 ee. 30 30 i im Vorjahre; trotzdem haben aber starte Rückgang zeigte sich scholg has. een en, nßsaench von Es ist auffallend, daß die Einfuhr⸗

die Beanstandungen a 107 537 kg auf 115986 kg.

menge en. die Beanstandungen aber gleichzeitig seigen amxe 8 Sb 1 Mi llion FFedvemüe 89 3 * eerner vertreten Serbien (1 517 4598 kg) und ä hrf

(1 123 64. g beiden Ländern ist gestiegen. fias e; Sr. hselebien Umfange 8 iee, 82

e 5 een nur 397 kg, bei der e din dcn, reerer, seih chen Fekeupan Serbisches Schmalz brauchte im Vorjahre überhaupt nicht beanstandet zu werden, das dänische damals in Maße als diesmal. Ueber ½ Million Kilogramm

kals in höherem Maßer hend 1909 vor dort dann noch aus den Niederlanden, währentd 190* Lth mehr als 1 ¼ Million Kilogramm hesc wurden; eine verhältnis⸗ näßig roße Menge davon mußte eanstandet werden.

Rinvertalg K nfalls zum überwiegenden Teile die on Amerika. Die eingeführte Menge von 215 Fwas größer als die des Vorjahres (14 203 599 kg), sind die Beanstandungen ganz beträchtlich gefallen. eedeutende Mengen Landte ferner Frankreich (5 265 095 kg); auch hier zeigt

eine Zunahme gegen das Vorjahr, dabei aber zugleich eine solche der Beanstandungen. Weiter ist Mittel⸗ und Südamerika mit 4 121 100 kg zu nennen, ebenfalls mehr als im Jahre 1909. Dann kommt Großbritannien und Irland mit 3 771 588 kg, was gleichfalls eine jedoch geringe Zunahme gegen das Vorjahr bedeutet. Von den anderen Staaten erreichte keiner 1 Million Kilo⸗ gramm, während im Vorjahre noch Oesterreich⸗Ungarn diese Menge überschritt. Dieses Land sandte i. J. 1910 nur 886 135 kg. Fast ebensobiel kam aus Australien, das im Vorjahre nur etwas über 400 000 kg schickte. Mit Mengen, die je 400 000 kg übersteigen, sind dann g09 Belgien und die Niederlande zu nennen; die waren vergleichsweise unbedeutend.

Sendungen der anderen Länder atend 1 Dis geringfügigen Mengen von Margarine kamen wie bisher

fast ausschließlich aus Frankreich. 8

Basschtieglich gag g. von Kunstspeisefetten sandten im Jahre 1910 die Nkederlande (58 009 kg). Im Vorjahre 1909 standen die Vereinigten Staaten von Amerika an der Spitze, 1909 chickten sie aber nur 48 898 kg. Die meisten übrigen Länder senden uns diese Warengattung nicht; mit kleinen Mengen kommen nur noch rankreich sowie Großbritannien und Irland in Frage.

Die ebenfalls ziemlich unerheblichen Mengen von sonstigem Fett warmblütiger Tiere kamen im Vorjahre 1909 meist aus

ustralien, 1910 dagegen aus Großbritannien und Irland 152 076 kg). Australien sandte nur 100 973 kg. gegenüber 400 808 kg im Vorjahre. Beträchtlich zugenommen hat dagegen die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von Amerika, die iesmal 136 754 kg gegen 3559 kg im Vorjahre betrug. Auch die nfuhr aus Frankreich ist gestiegen, wenn auch nur von 60 356 kg auf 69 890 kg. Sonst sandten nur die Niederlande noch rund 000 kg und Asien rund 4000 kg. 1“ 96

Vereinigten

leichwohl

Zur Arbeiterbewegung. 1n

Die Militärsattler Groß⸗Berlins, die in dem Verbande shn Sattler organisiert sind, haben, hiesigen Blättern zufolge, be⸗ chlossen, den bestehenden Tarifvertrag zu kündigen.

a. Nach einer Meldung der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ aus Bielefeld

s die Lohnstreitigkeiten bei der Ravensberger Spinnerei gl. Nr. 217 d. Bl.) beigelegt. Die Verwaltung der Spinnereien

zei Entgegenkommen gegen die Forderungen der Abschneiderinnen ge⸗ gt und deren Tagelöhne um 6—10 erhöht. Der Betrieb wurde

ge b 1 eern früh wieder aufgenommen.

In Straßburg i. E. sind, wie „W. T. B.“ meldet, die üeioportarheitern EP Lohnstreits in den Ausstand In Dublin and, „W. T. B.“ zufolge, gestern eine Zusammen. bant swischen der Great Southern Linie, bei keite allein von den irischen Eisenbahnen noch ernstliche Schwierig⸗ Die wvorhanden sind, und den Angestellten dieser Bahn statt. PBerhandlungen sind aber gescheitert. (Vgl. Nr. 226 d. Bl.) Uni Aus Chicago wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Die vrdon der Southern Pacifie Eisenbahnen lehnte die rerungen der Arbeiterschaft ab. Der Ausstand auf allen riman,⸗Bahnen steht bevor. (Vgl. Nr. 228 d. Bl.)

Wohlfahrtspflege.

hun Der Vaterländische Frauenverein hat aus Anlaß der Ucbecsäbrigen Wedische 8 Geburtstages weiland 1— Frinneät der Kaiserin und Königin Augusta zur bleibenden Augufung an seine hohe Begründerin einen Kaiserin bon din;Fonds gestiftet, der der Begründung und Unterhaltung meindepflegestationen sowie der Förderung des S western⸗ üen und so zur Ausgestaltung der Einrichtungen beitragen Mder hohen Verstorbenen besonders am Herzen lagen. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die

Premier jus und Oleomargarin lieferten · Staaten 937 391 kg ist

in der Philharmonie die

D G oße Berliner Kunstausstellu g. Bahnbof ist den 1. Oktober, zum letzten Male geöffnet. Abends 7 Ühr wird sie geschlossen.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Vom ländlichen Genossenschaftswesen in P

In der Sitzun Zen dalgenofsenf aftskasse vom 26. d. M. wurde

einer von ihr

Berlin erschi Denkschrift über die Lösung des Ge⸗ Ix zwischen der Preußischen Zentral⸗ genossenschaftskasse und der „Landwirtschaftlichen

Zentraldarlehnskasse für Deutschland, schaft, in Berlin“ zur 1 t schaftz n. Darstellung der Vorgänge und Gründe, die zur

jeglichen

vurde allerseits anerkannt, daß die Preußische Zentralgen vnrde alersests fnches für die „Landwirtschaftliche Zent kasse“ geleistet habe. Gleichfalls wurde festgestellt, daß di Zentralgenossenschaftskasse durch ein privatwirtschaftlich institut für das r Zeit nicht ersetzt werden könne.

zerigen Geschäftsverkehrs zwischen der Preußischen Zentral⸗ verigen chasöf und der „Landwirtschaftlichen Fentraf darlehnskasses sind nach der Ansicht der Versammlung durch die Denkschrift klargestellt. Die Lösung wurde im Interesse der „Landwirtschaftlichen Zentraldarlehnskasse“ bedauert und keshe. folgende Resolution gefaßt: Der Ausschuß nimmt von

der Tatsache des Abbruchs jeglichen Geschäftsverkehrs der der Talloche deiczefsfast mit der „Landwirtschaftlichen fehnskasse für Deutschland“ Kenntnis und

Ausdruck,

gerechten Ausgleich werden finden lassen“.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absp maßregeln.

Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt ist der Ausbruch und das Erlöͤschen 1 Maul⸗ und Klauenseuche vom Schlachthofe zu

Bayreuth am 27. d. M. gemeldet worden.

Lemberg, 29. September. (W. T. B.) Die i ostgalizischen Bezirken Ende Juli und Anfang August Dysenterieepidemie ist jetzt im Erlöschen, da die

der Erkrankten mit Serum günstige Erfolge gezeitigt hat. In der rzceniczniki waren etwa 500 Personen erkrankt, von denen

Ortschaft 9 150 gestorben sind.

Verkehrswesen.

Laut Telegramm aus Cöln ist die heute nachmittag 6 Uhr fällige

Post aus Frankreich ausgeblieben. Grund: Zugversp

Theater und Musik.

Kleines Theater. Kleinen Theater wurde gestern

Im spiel „Papa“, von den bekannten französischen Schwan de Flers und Caillavet, zum ersten Male aufgeführt. Den Erfolg entschied die Aufführung, denn das Stück selbst ist von

seringem Belang. Anerkennenswert ist daran, daß es von barter Frivolitäten gänzlich altenden Akt enthält, den zweiten.

Junggesellen, der auf den Pfad der Tugend und

einlenkt, seinen bisher vernachlässigten natürlichen Sohn adoptiert

und zuletzt mit dessen Segen die junge Dame heirat

der Sohn verlobt war, spielte Franz Schönfeld in seiner lebendigen, liebenswürdigen Art, die schon manchem schwächeren Stück zum Siege verholfen hat. Den bäuerischen, auf dem Lande erzogenen Sohn wußte

Herr Abel gemüt⸗ und humorvoll zu gestalten und Math

spielte mit Anmut und Natürlichkeit die beiderseitige Braut. Eine

wirksame Charge bot ferner Herr Adalbert in der Rolle seine Gefälligkeit stets den kürzeren ziehenden Freundes.

Spiel half über manche leere Stelle des Lustspiels hinweg und ver⸗

half ihm zu freundlichem Beifall. Konzerte.

Die Gesellschaft der Musikfreunde eröffnete am Montag Reihe der Konzertveranstaltungen mit

einer weihevollen Gedächtnisfeier für Gustav Ma

Recht hatte man davon abgesehen, die Bedeutung des verstorbenen Meisters durch das Wort würdigen zu lassen, seine Werke taten das

viel eindringlicher, als irgend ein Redner es vermocht musikalische Leitung hatte Oskar Fried,

Beethoven selbst orchestrierten Trauermarsch aus sonate Op. 26 stimmungsvoll einleitete. bekannte „Kindertotenlieder“ (nach Gedichten von mit Orchesterbegleitung. Sie machten in der meisterlichen üce Nh⸗ von Professor Johannes Messchaert Fidruck.

schon einmal zu lebhaftem Erfolge verholfen hatte, wurde vom Publikum mit atemloser Spagpung und Auferstehungschor am Schluß übte eine

handelte, stürmisch Beifall spendete. ““ Orchester der Neue Chorverein,

erein und der Symphonische Chor. Die Soli sangen die Kammer⸗ sengerhn Frieda Hempel (Sopran) und Hertha Dehmlow (Alt). im Beethoven⸗Saal gab der Kammersänger Alexander Heine⸗

mann vor Antritt seiner amerikanischen e einen Lieder⸗ und Balladenabend, der den allbeliebten

war stimmlich gut aufgelegt und wußte alle Vortragsweise voll zu entfalten, sodaß den

wurde. neue Lieder von Leo Braun gesungen, die, von letzter

in Herrn Heinemann zwar den denkbar besten Interpreten fanden, 8 2 Art keinen nachhaltigeren Ein⸗ druck hinterlleßen. Die Klavierbegleitung zu den anderen Gesängen

aber doch in ihrer erklügelten

John Mandelbrod aus Hannover

ührte Herr d innigem Verständnis unter allgemeiner Anerkennung durch. in siesretlg ers George Mac Manus im Saal Bechstein

veranstalteter Klavierabend verlief ziemlich farblos. Trotz

mühens vermochte der junge Pianist kaum irgendwie anregend zu eedanke trat zumeist recht verständig, aber ohne einen Hauch von Poesie in die Erscheinung. An diesem Eindruck die ungewöhnlich lebhaften Beifallskundgebungen wenig der Bericht über einen Lieder⸗ und ura und Annie Gura⸗K

wirken. Der musikalische konnten au ändern. Angefügt sei hier de. Balladenabend, den Hermann ( am Donnerstag voriger Woche im Beethoven⸗Saal 8☛ u⸗“b FKeℳ or on

ie manches ntoressante o unt

des Gesamtausschusses der Preußischen herausgegebenen (bei Puttkammer u. Mühlbrecht in

Aktiengesell⸗ Kenntnis gebracht, in der eine ausführliche,

äftsverhältnisses zwischen der Zentralgenossenschaftskasse und der Feelra Aktiengesellschaft geführt haben, gegeben ist. Dabei

te preußische Genossenschaftswesen in absehbarer 81.— Die Gründe für die Lösung des bis⸗

gibt dabei der Hoffnung daß sich im Interesse der gedeilichen Entnitlung des ge⸗ samten Genossenschaftswesens doch noch Mittel und Wege

frei ist und wenigstens einen unter⸗ Die Hauptrolle eines lustigen

der an der Spitze des Philharmonischen Orchesters den Abend mit dem von

Es folgten Mahlers

Dieser wurde aber noch vertieft durch die 2. phonie in C⸗Moll für großes Orchester, Chor und Solt. Das viel⸗ umstrittene Werk, dem Fried im Jahre 1905 an derselben Stätte

o spontane Wirkung aus, daß das Publikum, vergessend, daß es sich um eine Gedächtnisfeier Ausführende waren außer dem

änger wiederum auf der Höhe seiner vornehmen und durchgeistigten Kunst zeigte. Er Vorzüge seiner

Darbietungen der Tonwerke von Schumann, Beethoven, Loewe und Hermann von der zahlreichen Zuhörerschaft rauschender Beifall gespendet Außer den vorerwähnten Kompositionen wurden noch drei

im Lehrter dem Besuch

1 reußen.

der Inhalt

Aufhebung

ossenschafts⸗ raldarlehns⸗ e Preußische

ees Zentral⸗

Preußischen Zentraldar⸗

ür einen

errungs⸗

iI mehreren aufgetretene Behanblung

ütung.

ankverfassern den üblichen

Sittsamkeit

eet, mit der

ilde Brandt

eines durch Das flotte

hler. Mit hätte. Die der Klavier⸗ F. Rückert) gesanglichen

einen tiefen Sym⸗

auch diesmal der jubelnde

der Bach⸗

am Montag

em begleitet,

fein⸗

mit

eifrigen Be⸗

Tummel gaben. „Das

Imeoelnesangen

8 hra in Samoa plötzlich verstorben sei. Die Versammlung ehrte ein dreiaktiges Lust⸗

Franz Evers, in denen Geschmack und Können des Komponisten wir⸗ kungsvoll in die Erscheinung traten. Auch bei den Duetten wurde eine zusammenbängende Liederreihe zu Gehör gebracht, und zwar Alexander Ritters Zyklus „Liebesnächte“, die das Künstlerehepaar schon in einem der großen Symphoniekonzerte des Blüthnerorchesters im vergangenen Winter mit starkem Erfolg gesungen hatte. Herr und Frau Gura, die vom Kapellmeister Bin am Klavier begleitet wurden, hatten sich des lebhaftesten Beifalls ihrer Zuhörer zu erfreuen.

Am Dienstag ließ sic im Saal Bechstein ein viel⸗ versprechender junger Violoncellist hören, PVaulo Grupps, der außer⸗ dem noch den Vorzug genoß, von Frédsric Lamond am Flügel be⸗

leitet zu werden. Es lag Temperament und wirkliche Künstlerschaft in

hüher Auffassung; kraftvoll und scharf umrissen klang die F⸗Dur⸗Sonate von Brahms. Der Beifall der Hörer steigerte sich noch nach dem Vor⸗ trage zweier Sonaten für Violoncello und Klavier von Beethoven, in denen Frédéric Lamond seine zwingende Gestaltungs⸗ kraft frei entfalten konnte. Der Cellospieler war, wie gesagt, dieses Begleiters nicht unwert; sein schöner, großer Ton, sein künstlerischer Geschmack durften Anerkennung fordern. Als Einzelnummer für das Violoncello war Bachs Chaconne nicht gerade glücklich gewählt; hier zeigte sich das Instrument auch zuweilen widerspenstig.

Ein Liederabend von Maria Eschment, der am Mittwoch im Saal Bechstein stattfand, konnte keine rechte Freude bereiten. Wohl hätte die klare, frische Stimme angenehm wirken können, wenn ihr mehr als eine leidliche Ausbildung zuteil ge⸗ worden wäre; auch das musikalische Gefühl schien nur unvoll⸗ kommen entwickelt. Daß unter solchen Umständen nicht mehr als mittelmäßige Leistungen gezeitigt wurden, erscheint begreiflich. Ein Konzert der Klavier⸗Ausbildungsklasse von Georg Bertram, das gleichzeitig im Beethoven⸗Saal stattfand, bot im

anzen ausgezeichnete Leistungen. Lehrer und Schüler hatten sich ein bohes Ziel gesteckt; mit dem Philharmonischen Orchester unter Dr. Kunwalds Leitung wurden Brahms’ D⸗Moll⸗Konzert (Irene das E⸗Dur⸗Konzert von Eugen d'Albert (Max aal) und Tschaikowskyos B⸗Moll⸗Konzert (Hans Baer) auf⸗ geführt. Die jungen Künstler können jetzt schon Anspruch auf Beachtung erheben. Während sich das Spiel der Dame durch eine saubere Diktion und musikalisches Feingefühl auszeichnete, nahm Max Saal durch einen glanzvollen Ton und einen gefühls⸗ warmen Ausdruck für sich ein. Hans Baer entwickelte in der Wieder⸗ kabe des Tschaikowsky⸗Konzerts neben einer ungewöhnlichen Finger⸗ fertigkeit eine bedeutsame Kraft des Ausdrucks. Als Darbietungen Beifalls wert,

85 Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnaben 1 eine Aufführung von „Bajazzi“, mit Herrn Kraus als Canio, Fräulein Artöt⸗de Padilla als Nedda statt. Herr Hoffmann singt den Tonio, Herr Philipp den Silvio, Herr Schöffel den Beppo. Voraus geht Cavalleria rusticana“ in der bekannten Besetzung mit den Damen Kurt und von Scheele⸗Müller, den Herren Maclennan und Habich. Die Lola singt erstmalig Frau Andrejewa⸗Skilondz.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen H. von Kleists „Penthesilea“, mit Frau Poppe in der Titelrolle, wiederholt.

werdender Künstler betrachtet, waren die Leistungen des der ihnen fast im Uebermaß gespendet wurde. 8

Mannigfaltiges. Berlin, 29. September 1911.

Die gestrige Sitzung der Stadtverordneten eröffnete der Vorsteher Michelet mit der Mitteilung, daß der Stadtv. Marg⸗

ein Andenken in der üblichen Weise. Auf der Tagesordnung stand zunächst ein Antrag des Stadtv. Arons und Genossen auf Be⸗ willigung von Teuerungszulagen. Der Antrag lautete: „Die Stadtverordnetenversammlung ersucht den Magistrat an⸗ esichts der eingetretenen und voraussichtlich im nächsten Jahre sich noch vermehrenden Teuerung der Lebensmittel in Erwägung zu ziehen, ob und bei welchen Kategorien der städtischen Beamten, Hilfskräfte und Arbeiter eine Aufbesserung der Gehälter und Löhne einzutreten hat, und ob vor einer solchen Aufbesserung vorübergehende Teuerungszahlungen zu gewähren seien. Die Versammlung sieht eventuellen Anträgen des Magistrats entgegen.“ Der Antrag wurde nach kurzer Debatte einem Ausschusse überwiesen, in dem über die Einzelheiten noch gründlich beraten werden soll. Das gleiche Schicksal hatte ein zweiter Antrag der Genannten, ein städtisches Wohnungsamt mit Wohnungsaufsicht und Wohnungsnachweis kleinere Wohnungen zu schaffen. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Im Hörsaal der Treptower Sternwarte spricht der Direktor

r. Archenhold am Sonntag, Nachmittags 5 Uhr, über „Die Bewohnbarkeit der Welten“ und am Montag, Abends 7 Uhr, übe

das Thema „Vom Erdinnern bis zu den Weltfernen“. Beide Vor

träge sind gemeinverständlich und mit zahlreichen Licht⸗ und Dreh⸗

bildern ausgestattet. Mit dem großen Fernrohr werden der Kome

„Brools 1911 *, der Planet „Saturn“ und ein Doppelstern gezeigt

München, 29. September. (W. T. B.) Der vom 28. bis 30. September hier tagende Dritte internationale Mittel⸗ standskongreß ist gestern vormittag im Saale des Künstlerhauses in Gegenwart des Ministerpräsidenten Grafen von Podewils, der Vertreter der deutschen Regierung und auswärtiger Staaten, der städtischen Behörden, der Wissenschaft, der Kunst und des Handels mit einer Begrüßungsansprache des Unterstaatssekretärs z. D.

Professor von Mayr eröffnet worden. Der Ministerpräsident Graf von Podewils begrüßte den Kongreß im Namen der bayerischen Staatsregierung und führte in seiner An⸗

sprache aus: Das Deutsche Reich habe ein ganz besonderes Interesse an den Fragen, die den Kongreß beschäftigen. Die industrielle Ent⸗ wicklung, die Gewerbefreiheit und der moderne Weltverkehr hätten den deutschen Mittelstand, den landwirtschaftlichen wie den gewerb⸗ lichen, in eine Lage gebracht, der die Selbsthilfe nicht genügen könnte. Die verbündeten Regierungen wie der Reichstag seien bestrebt gewesen, groß Gedanken, wie die genossenschaftliche Sammlung der wirt⸗ chaftlich Schwachen, wie Selbstverwaltung und Standesorganisation sie darstellen, im Rahmen sorgsam abgewogener Gesetze in die Wirklichkeit überzuführen und so die im Mittelstand auf⸗ gespeicherte Energie zu selbstsicherer Betätigung auszulösen. Die bayerische Regierung sei bemüht, die wirtschaftlichen Bestrebungen der Mittelstandsbewegung zu fördern in der Einsicht, daß der Mittelstand vor allem die so notwendige ruhige, organische Entwicklung des Staates verbürge. Hierauf wurde der Kongreß begrüßt durch den Ver⸗ treter der Reichsregierung, Geheimen Oberregierungsrat Spielhagen⸗ Berlin, ferner dur Vertreter der österreichisch⸗ungarischen, belgischen, französischen, luxemburgischen und niederländischen Regierung.

Pforzheim, 29. September. W. T. B. m Brötzingen brannten 5 Nabzafte und dreizehn Scheunen nieder. Der Schaden wird auf eine Viertelmillion geschätzt. Die Ursache des Brandes ist unbekannt.

Bei den Löscharbeiten wurd zübrj Kopfe verletze⸗ n wurde ein 21 jähriger Glaser schwer am

Bremen, 29. September. (W. T. B.) Amtlich wir Heute früh 4 Uhr 55 Ufinofre fuhr die 2. bnn 5 Aö. suges Nr. 337 auf dem hiesigen Güterbahnhofe mit einem aus⸗ ahrenden Güterzuge zusammen. Der Verkehr nach Geeste⸗ münde und Hamburg wird eingleisig aufrecht erhalten. Personen sind nicht verletzt. Die Gründe des Zusammenstoßes sind noch

nicht aufgeklzrt