1883 / 2 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Jan 1883 18:00:01 GMT) scan diff

C1n“

uweisen, heißt seine Schmäche verewigen, Diesen einseitigen Fret⸗

beits⸗ und Selbsthülfe⸗Gedanken, die über kurz oder lang ihr Korrektiv finden mußten, stellte sich der Reichskanzler mit der ganzen Gewalt seiner Persönlichkeit entgegen; und es ist zu hoffen, daß die

* 8 Gegenströmung, die so erzeugt wurde, und sich über weite und wider⸗

strebende Kreise verbreitete, für das Denken und Thun des deutschen Wollkes nicht verloren sein wird. 1 8 Die „Bayerische Landeszeitung“ resumirt ihre achtungen über das Jahr 1882 dahin: . 88 „Deutschland den Deutschen! muß also der Wahlspruch für den Ssctlaat innerhalb des Ganges des deutschen Wirthschaftslebens sein; eine nationale Arbeit, ein nationales Gewerbe hat er zu schützen gegen die drohende Konkurrenz des Auslandes, aber auch gegen die Gefahren, welche sich von innen her drohend gegen die gesunden Elemente dieses nationalen Wirthschaftsverkehrs geltend machen. Daß in dieser Beziehung eine Umkehr von falschen Bahnen sich vollzieht und weiter vollziehen wird, ist eine erfreuliche Erscheinung, die sich beim Rückblick auf das vergangene Jahr zeigt, und welche, darauf scheint man fest vertrauen zu können, eine Eigenart auch des kommenden Jahres bilden wird. Aber diese Erscheinung ist nicht vereinzelt, sie bewegt sich im Rahmen einer großen, tief im Volksbewußtsein vor sich gehenden Strömung der Abwendung von der eitlen Herrschaft der Phrase und der Huldi⸗ gung für das Reich der Thatsachen und thatsächlichen Verhältnisse. Bereits hat diese Strömung recht sichtbare Lücken ge⸗ rissen auch in der noch vor Kurzem sich als so widerstandsfähig darstellenden Mauer des politischen Dok⸗ trinarismus; die linksliberalen Parteien haben zunächst bei den Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhause und ebenso die radikalen Elemente bei den Wahlen zum württembergischen Landtage die veränderten Zeiten und die veränderte öffentliche Meinung bitter erfahren müssen, und man hat alle Ursache, in diesen Wahlen eine gewichtige Vorbedeutung auch für die Richtung, welche demnächst die Reichstagswahlen nehmen werden, zu erblicken. 1“ Der „Hamburger Correspondent“ veröffentlicht den Jahresbericht der hamburgischen Handelskammer für das Jahr M1882, erstattet in der Generalversammlung E. E. Kaufmanns am 30. Dezember. Der Bericht beginnt, wie folgt: Das verflossene Jahr trägt in wirthschaftlicher Beziehung einen von dem Vorjahre wenig verschiedenen Charakter. In Deutschland ie in den anderen hauptsächlich am Welthandel betheiligten Ländern hat der allmähliche Aufschwung nach langem Darniederliegen weitere Fortschritte gemacht; bei gesteigerten Umsätzen herrschte im Allge⸗ meinen ein reges geschäftliches Leben, doch wurde vielfach über die ge⸗ drückten Preise geklagt, welche für den Produzenten wie für den Kaufmann den Nutzen auf das geringste Maß beschränken. Diese Verhältnisse machten sich auch hier geltend. Gerade von den für unseren Platz wichtigen Importartikeln haben viele von dem be⸗ reits zu Anfang des Jahres niedrigen Preisstande einen ferneren Rück⸗ gang erfahren. Dieser für den Einzelnen wenig erfreulichen Erschei⸗ nung steht aber die für den Platz als solchen maßgebende Thatsache gegenüber, daß die Menge der Zufuhren sich erheblich gesteigert, und daß besonders die Ausfuhr wiederum eine starke Zunahme erfahren hat. Die Schiffsbewegung in unserem Hafen hat diejenige früherer Jahre um ein Bedeutendes übertroffen, und namentlich haben die direkten Ver⸗ bindungen mit überseeischen Ländern sich in erfreulicher Weise vermehrt. Es ist gewiß ein bemerkenswerthes Zeichen für die wachsende Bedeutung unseres Platzes, daß neuerdings mehrere englische überseeische Dampferlinien ihn als Zwischenhafen aufsuchen. Gleichzeitig weist unsere eigene Rhederei eine sehr günstige, Entwickelung auf; nachdem im vorigen Jahre der Raumgehalt unserer Dampferflotte einen Zu⸗ wachs von fast 35 % erfahren, haben auch in diesem Jahre sowohl unsere großen Linien, wie die Privatrhederei ihr Material sehr be⸗ deutend vermehrt, so daß der Antheil unserer eigenen Rhederei an dem hiesigen Schiffsverkehr stetig zunimmt. 8 Die Beobachtung dieser Entwickelung unseres Handels, die Steigerung der direkten Importe von überseeischen Ländern, die zu⸗ nehmende Unabhängigkeit von der Vermittelung der westlichen Han⸗ delsplätze, namentlich Englands, haben die Handelskammer zu der Ueberzeugung geführt, daß auch für eine weitere Ausdehnung die Be⸗ dingungen vorhanden seien und daß dieselbe in weit stärkerem Maße als bisher stattfinden werde, wenn durch große zweckmäßige Anlagen neue Anregung und bisher nicht vorhandene Erleichterungen geboten werden ... Der „Leipziger Zeitung“ schreibt man aus Ru⸗ dolstadt unterm 29. v. M.: In den letzten Wochen ist hier eine neue große Porzellanfabrik, welche 200 Arbeiter beschäftigt, eröffnet worden. Die Industrie hat sich in den letzten Jahren in unserer Stadt bedeutend gehoben.

Marineverordnungsblatt. Nr. 24. Inhalt: Schiffs⸗

funktionszulage. Abwickelungsbureaux. Uebungsberichte. Strafregister. Naturalverpflegungsvergütung. Verpflegungszu⸗ schuß. Schnellzüge. Personalveränderungen. Benachrichti⸗ ungen. 1 eee varvenmwaltnan Fan 88.Scatt Wet liches: Personalnachrichten. Nichtamtliches: Entwurfsskizze zum Bau eines naturhistorischen Museums auf dem Grundstück der ehemaligen Königlichen Eisengießerei in Berlin. Der Bau der Arlbergbahn und des Arlbergtunnels. (Schluß.) Die Elbdurchstiche bei Hamburg. Von der internationalen Elektrizitätsausstellung in München 1882. V. (Schluß.) Temperaturbeobachtungen im Gotthardtunnel. Vermischtes: Friedrichs⸗Gymnasium in Frankfurt a. O. Mittel gegen Schwammbildung. Bausteine des Cölner Domes. Be⸗ rathung von Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit des Eisen⸗ bahnbetriebes. Ueber Sicherung und Versicherung gegen Deich⸗ brüche. Graphische Rektifikation von Kreisbögen und verwandte Aufgaben. Konkurrenz um das Victor Emanuel⸗Denkmal in Rom. Vergrößerung der Ecole des Beaux⸗Arts in Paris. Holzpflaster in Paris. Elektrische Beleuchtung für pneumatische Fundirung. Kaiausrüstung in Antwerpen. Betonröhren für Wasserleitungen. Molenbauten für Floßfundirung.

Statistische Machrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heits amts sind in der 51. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 21,9, in Breslau 26,1, in Königsberg 29,1, in Cöln 22,0, in Frankfurt a. M. 16,3, in Hannover 23,8, in Cassel 19,7, in Magdeburg 25,2, in Stettin 24,4, in Altona 30,4, in Straßburg 25,3, in Metz 31,2, in München 30,2, in Nürnberg 32,7, in Augsburg 25,6, in Dres⸗ den 21,0, in Leipzig 21,0, in Stuttgart 15,9, in Braunschweig 19,4, in Karlsruhe 16,0, in Hamburg 21,4, in Wien 25,0, in Budapest 22,5, in Prag 29,3, in Triest 29,9, in Krakau 20,6, in Basel 18,7, in Brüssel 24,2, in Paris 27,9, in Amsterdam 26,3, in Kopen⸗ hagen 23,5, in Stockholm 21,1, in Christiania 20,0, in St. Peters⸗ burg 34,4, in Warschau 29,9, in Odessa 30,2, in Bukarest 30,7, in Rom 21,7, in Turin 26,9, in Madrid 40,8, in London 27,1, in Glas⸗ ow 37,7, in Liverpool 40,1, in Dublin 38,1, in Edinburg 21,3, in lerandrien (Egypten) 45,6. Aus der Zeit vom 25. November bis 1. Dezember in New⸗York 23,5, in Philadelphia 21,7, in Chicago 18,4, in Cincinnati —, in St. Louis —, in San Franzisko 22,4, in Kalkutta 22,4, in Bombay 26,6, in Madras 33,3.

Beim Beginn und in der ersten Hälfte der Berichtswoche herrsch⸗ ten an den deutschen Beobachtungsorten östliche und südöstliche, in Karlsruhe nordöstliche Windrichtungen, die am 20. an den Ost⸗ stationen sowie in Berlin und München erst am 22. nach Süd⸗Süd⸗ west, in München bis nach West umgingen und bis zum Schluß der Woche vorwiegend blieben. Die Temperatur der Luft war eine mäßig hohe und lag nur in Konitz und München, in welchen Orten auch um Mitte der Woche strenges Frostwetter herrschte, unter der normalen. Bei meist nebligem Wetter erfolgten Niederschläge, zum

Theil Schnee, erst in den letzten Tagen der Woche, namentlich in Süddeutschland. Der beim Wochenbeginn mäßig hohe Druck der Luft stieg um die Mitte der Woche rasch und hoch, sank jedoch vom 21. an an allen Stationen, zeigte aber am Schluß der Woche wieder Neigung zum Steigen. 8 8 8

Die Sterblichkeit hat in der Berichtswoche in den meisten grö⸗ ßeren Städten Europas wieder ab⸗, in den englischen zugenom⸗ men. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte sank auf 24,2 von 24,0 der Vorwoche (pro Mille und Jahr berechnet). Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war wenig vermindert. Von 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 73 Säuglinge gegen 74 der Vorwoche, in Berlin 71, in München 95 gegen 70 bezw. 110 der Vorwoche. 1

Unter den Todesursachen haben die Infektionskrankheiten meist weniger, nur Unterleibstyphen und Keuchhusten mehr Todesfälle ver⸗ anlaßt. Sterbefälle an Masern wurden in Danzig, München, Bam⸗ berg, Nordhausen, Hamburg, im Haag, Paris häufiger, in Berlin, Nürnberg, Erfurt seltener. Das Scharlachfieber herrschte in Plauen, Apolda, Glauchau, Frankfurt a. O., Zeitz; in Rostock, Berlin, Barmen, Elberfeld, St. Petersburg nahm die Zahl der Sterbefälle ab. Diphtherie und Croup riefen in Danzig, Bromberg, Königs⸗ hütte, Dresden, Chemnitz, München, Magdeburg, Neustadt⸗Magdeburg, Hamburg, Düsseldorf, Gladbach, Triest, Amsterdam, Paris, St. Peters⸗ burg, Warschau, Odessa zahlreiche Todesfälle hervor. In Berlin, Wien, Königsberg, Elbing, Lübeck, Breslau nimmt die Zahl bc. teren ab. Der Keuchhusten wurde in Nürnberg und Berlin häufig Todesveranlassung. Sterbefälle an Unterleibstyphus waren in Königs⸗ berg, Posen, Bromberg, Aschersleben, Liverpool, Paris und Alexandrien (Egypten) häufiger, in Eisleben seltener. Sterbefälle an Flecktyphus kamen aus Breslau l, aus Wien 2, aus Madrid 4, aus St. Petersburg 5 zur Anzeige. Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder waren allge⸗ mein, besonders in München, Berlin, Braunschweig seltener. Aus Leipzig kam 1 tödtlich endender Fall von Cholera nostras zur Mel⸗ dung. Sterbefälle an Ruhr wurden in Alexandrien etwas seltener. Pocken zeigten sich meist in beschränkter, nur in St. Petersburg, Madrid und Granada in größerer Zahl als Todesveranlassung. Mehr⸗ fache Todesfälle daran kamen aus Paris, London, Budapest, Warschau, Wien, Brüssel, Rotterdam, einzelne aus Breslau, Heilbronn und Prag zur Meldung. Im Regierungsbezirk Trier wurden Pockenerkrankungen mehrfach beobachtet. In größerer Ausdehnung herrschten Pocken S November und Anfang Dezember in Baltimore und New⸗

rleans.

Die sanitären Verhältnisse Berlins haben sich in der Berichts⸗ woche wieder günstiger gestaltet. Namentlich haben die Infektions⸗ krankheiten Masern, Scharlach, Diphtherie, Unterleibstyphen weniger Erkrankungen hervorgerufen. Erkrankungen an Masern zeigten sich am häufigsten auf dem Wedding, in der Rosenthaler Vorstadt und im Stralauer Viertel. Das Scharlachfieber, in vielen Fällen in Ver⸗ bindung mit Diphtherie, herrscht vorzugsweise in den nördlichen und nordöstlicen Stadttheilen und in der Königstadt, doch war ihr Vorkommen gegen die Vorwoche ein wesentlich vermin⸗ dertes. Erkrankungen an Unterleibstyphus, im Osten Berlins am häufigsten, haben sehr abgenommen, wie auch Erkrankungen an Kindbettfieber, sowie an Intermittens wenig zur Beobachtung kamen. Dagegen waren rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut nicht selten, auch Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder kamen häufig, wenn auch nicht so oft wie in der Vorwoche zur Behandlung. Erkrankungen an Keuchhusten sowie an entzünd⸗ lichen Prozessen der Lungen⸗ und Luftröhre waren zahlreich, der Verlauf der letzteren aber vielfach gutartiger als in der Vorwoche. Ansehnlich gesteigert waren Erkrankungen an akutem Gelenkrheuma⸗ tismus, während rheumatische Muskelbeschwerden wohl zahlreich, aber nicht häufiger als in der Vorwoche zur ärztlichen Behandlung gelangten.

Gewerbe und Handel.

Die Buchdruckerei ꝛc. von H. S. Hermann (Berlin, Beuth⸗ straße 8) hat zum Jahreswechsel ihren Wand⸗Comtoirkalender wiederum erscheinen lassen, der die praktische Einrichtung hat, daß neben jedem Jahrestage ein freier Raum zum Eintragen von Be⸗ merkungen gelassen ist, und daß der Kopf und der Fuß des Kalenders Notizen über Porti, Telegraphengebühren, Münzen, Maße, Messen, Märkte und andere dem Handelsstande wissenswerthe Verhältnisse bieten. Die Ausstattung des in vielfarbigem Druck sauber herge⸗ stellten Kalenders entspricht allen Anforderungen.

Der Cours für die jetzt hier zahlbaren Oesterrreichischen Silber⸗Coupons ist auf 170 für 100 Fl. österr. Silber herabgesetzt worden.

Glasgow, 2. Januar. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 9708 gegen 9359 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New⸗York, 2. Januar. (W. T. B.) Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 83 000, do. nach Frank⸗ reich 20 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 55 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 75 000, do. do. nach Frankreich 4000, do. do. nach anderen Häfen des Kontinents

3000 QOrtrs. Verkehrs⸗Anstalten. New⸗York, 2. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer „Helvetia“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier angekommen.

Berlin, 3. Januar 1883.

Zu Ehren des jüngst verstorbenen Kupferstechers, Professo Eduard Mandel hat die Direktion der Königlichen National⸗Galerie im oberen Stockwerk des Galeriegebäudes eine Ausstellung seiner Ar⸗ beiten veranstaltet. Mandels Werke finden sich in derselben von den ersten Anfängen an bis zum letzten Blatte, von welchem der Tod den Künstler abrief, der Madonna Sistina, in vortrefflichen Abdrücken zu interessanter Uebersicht vereinigt. Von einigen Hauptarbeiten sind die verschiedenen während der Herstellung der Platte entstandenen Probeabzüge ausgestellt. Ueber jenem Stich der Madonna Sistina findet man außerdem zur Vergleichung Abdrücke der hervorragendsten Kupferstichreproduktionen desselben Werkes in unserem Jahrhundert: von Andreas Müller, Desnoyers, Steinla, Northeim und Keller.

Am Freitag, Abend 8 Uhr, findet im Wissenschaftlichen Centralverein (im Großen Saale des Magdeburger Hofes, Mohrenstr. 11/12) der Vortrag des Hrn. Dr. Ed. Engel, Heraus⸗ gebers des „Magazin für die Literatur des Auslandes“, über „Lord Byrons Leben und Werke“ statt. Mit diesem Vortrage wird die zweite Hälfte der Serie von Einzelvorträgen, welche an den Freitag⸗Abenden bis Ende März von namhaften Gelehrten und Schriftstellern über interessante Themen der Kunst und Wissenschaft gehalten werden, eingeleitet. Dieselben sind für die Mitglieder des Wissenschaftlichen Centralvereins frei (Aufnahme im Bureau, Cen⸗ tralbuchhandlung). Abonnement für Nichtmitglieder auf sämmtliche 8 Vorträge 3 ℳ, Einzelkarten zu 1 im Bureau und Abends an der Kasse, wo auch Prospekte gratis zu haben sind.

Die beiden Kinderasyle des Berliner Krippenvereins sind auch während des letzten Quartals 1882 in recht erheblichem Maße von der betreffenden Arbeiterbevölkerung in Anspruch genommen worden. Die Frequenz betrug in Krippe I (Anklamerstraße 39): Oktober 666, November 532, Dezember 583, Summa 1781 Kinder; in Krippe II (Fruchtstraße 31): Oktober 517, November 447, De⸗ zember 330, Summa 1294 Kinder; in beiden Krippen zusammen also 3075 Kinder, d. i. pro Tag (die Sonn⸗ und Festtage abgerechnet) 41 Kinder, 24 auf Krippe I, 17 au Krip II entfallen.

Der unter dem Protektorat Sr. Königlichen Hoheit des rinzen Carl stehende Verein „Hektor“ wird auch in diesem ahre eine Ausstellung von Rassehunden veranstalten. Als

Lokal ist wieder Tivoli in Aussicht genommen.

Cöln, 2. Januar, Abends. (W. T. 8% Nach dem Pegelstand von heute Abend 7 ½ Uhr war der Rhein hier, in Coblenz und in Trier etwas gefallen, in Bingerbrück einige Centimeter gestiegen. Cöln, 3. Januar, Morgens 8 Uhr 30 Minuten. (W. T. B.) Der Pegelstand ist hier 8,73; das Wasser ist im Fallen; die Nacht war stürmisch und regnerisch. In Coblenz zeigte der Pegel heute früh 7,89, in Bingerbrück 5,85, an beiden Orten war das Wasser im Steigen. 8 Cassel, 3. Januar, Vormittags. (W. T. B.) Die Fulda ist in Folge des anhaltenden Regens abermals stark gestiegen und

über ihre Ufer getreten. Karlsruhe, 2. Januar. (W. T. B.) Der Bahnverkehr ist heute Morgen

zwischen Appenweier und Straßburg wieder eröffnet worden; der durchgehende Verkehr wird voraussichtlich zu Ende der Woche wieder aufgenommen werden. Der Bahnverkehr zwischen Mannheim und Ludwigshafen ist eingestellt, da der Bahnhof Ludwigshafen theilweise überschwemmt ist. Die Rhein⸗ dämme bei Maxau und Mannheim werden fortdauernd bewacht; die meisten Dörfer der Rheinniederung befinden sich in Wassersnoth. Mannheim, 2. Januar. (W. T. B.) Der Neckar ist in auf 3,46, in Heidelberg auf 4,55 und hier auf 8,80 ge⸗ iegen. 8 Mannheim, 3. Januar, früh. (W. T. B.) Bei der Rückkehr von Oppau, wohin gestern Nachmittag von Sandhofen aus ein mit 15 Mann besetzter großer Nachen zur Ueberbringung von Lebens⸗ mitteln abgegangen war, ist dieser Nachen an Bäume angestoßen und in Strudel gerathen und in Folge dessen zerschellt. Der Nachen war bei der Rückfahrt mit 40 Personen besetzt; nur 12 derselben sind gerettet. W“ Mainz, 3. Januar, früh. (W. T. B.) Der Rhein ist unter heftigem Sturm und Regen auf 5,88 gestiegen. Das Schienengeleise zum Transport von Erdmassen behufs Aufführung eines Dammes wird bis zum Ludwigsbahnhof fortgesetzt; zum Pumpen werden Loko⸗ motiven verwandt. Die zu den Rettungsarbeiten kommandirten Pioniere dampfen heute Morgen nach Astheim ab. Das auswärts verbreitete Gerücht, wonach ein Dampfer mit 70 Pionieren auf der Fahrt nach Worms ungeschlagen sein soll, ist unbegründet. Frankfurt a. M., 2. Januar, Vorm. 10 Uhr. (W. T. B.) Der Obermain und die Nebenflüsse desselben sind in Folge des gestrigen anhaltenden Regenwetters wieder in langsamem Steigen. Hier war der Main, der gestern auf 5,00 zurückgegangen war, wieder auf 5,12 gestiegen, gegenwärtig ist derselbe mit 5,09 hier zum Stehen gekommen. 3 Paris, 30. Dezember. (Köln. Ztg.) Die Seine, die noch immer im Steigen, ist jetzt 5,80 m hoch. Der Doubs hat großen Schaden angerichtet. In Besangon hat der Wasserstand eine bisher nie erreichte Höhe erlangt; der Verkehr über die Brücken ist verboten. Die Rhone hat große Verheerungen angerichtet. In Veaux bei Annccy konnten die Einwohner ihr Mobiliar nicht retten; Pferde, Vieh und fast alle Häuser verschwanden in den Fluthen. Auch wird ein starkes Steigen der Saone gemeldet, die fast die Höhe von 1856 erreicht hat.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Preußisches Verwaltungs⸗Blatt. Nr. 11. Inhalt: Zu §. 5 der Städteordnung vom 30. Mai 1853. Selbstständigkeit zum Erwerb des Bürgerrechts; eigener Hausstand. Heranziehung der Grund⸗ und Gebäudesteuer zur Kommunalsteuer⸗Umlage. Ver⸗ anlagung Minderjäbriger zur klassifizirten Einkommensteuer. Schulgeldbeiträge (Schulgeld und Schulsteuer) der aus der Kirche ausgetretenen Schulinteressenten in der Provinz Hannover. Polizei⸗ liches Einschreiten gegen die Ortsarmenverbände. Versagung (Ent⸗ ziehung) des Jagdscheins in der Provinz Hannover. Zur Auslegung des §. 11 Abs. 2 und § 23 Abs. 2 Reichs⸗Unterstützungswohnsitzgesetzes. Beitragspflicht zu den Kreisabgaben. Mehrbelastung einzelner Kreistheile; Naturalleistungen. Klage auf Befreiung von einer einzelnen Kreisab⸗ gabenleistung. Prüfung der Gesetzlichkeit bestätigter Kreistagsbeschlüsse. Baukonsens und Ansiedelungskonsens. Bau mit Baukonsens aber ohne Ansiedelungskonsens. Polizeiliche Verfügung und Verfahren betr. Verhinderung bezw. Wegschaffung der nicht genehmigten An⸗ siedelung. Kassirung des ertheilten Baukonsenses. Ertheilung von Gast⸗ und Schankwirthschafts⸗ ꝛc. Konzefsionen an juristische Per⸗ sonen, Aktiengesellschaften, Genossenschaften ꝛc. Gast⸗ oder Schank⸗ wirthschafts⸗Konzessionsentziehung. Förderung der Völlerei. Oeffentlicher Weg (Bürgersteig) und Privateigenthum am Grund und Boden, polizeiliche Verfügung dieserhalb. Zulässigkeit des Rechtsweges nach gemeinem Rechte im Falle eines von einer Polizei⸗ behörde unter Ueberschreitung der objektiven Grenzen ihrer Amts⸗ befugnisse begangenen Eingriffes in das Privateigenthum. Ent⸗ eignungsrecht.

Beiheft zum Marineverordnungsblatt. Nr. 40. In⸗ halt: Auslieferung desertirter Schiffsmannschaften. Von F. Perels, Geh. Admiralitäts Rath. Ueber die mit der Panzerung der Kriegsschiffe zusammenhängenden Arbeiten. Von A. Brix, Wirkl. Admiralitäts⸗Rath. Entwurf zu einem national⸗deutschen Be⸗ tonnungssystem. Von Darmer, Kapitän⸗Lieutenant, à la suite des See⸗Offiziercorps. (Mit erläuternden Tafeln.) Nachrichten von S. M. Schiffen und Fahrzeugen im Auslande. Literarische Be⸗ nachrichtigungen. 8

Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 102. In⸗ halt: Berichte über die gegenwärtigen bäuerlichen Besitz⸗ und Wohlstands⸗ verhältnisse. Feuilleton. Weihnachtsplaudereien für Landwirths⸗ frauen. Die Viehzählung am 10. Januar 1883. Anlage einer Brennerei. (Mit Abbildungen.) Personalien. Literatur. Miscellen. Rundschau. Sprechsaal. Handel und Verkehr.

Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik. Nr. 278. Inhalt: Uebersicht über die im Großherzogthum Hessen im Jahr 1881 in entgeltlicher Pflege befindlich gewesenen Kinder unter sechs Jahren. Sterblichkeitsverhältnisse Oktober 1882. Meteorologische Beobachtungen zu Darmstadt Oktober 1882.

Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 103. Inhalt: Zum Jahresschluß. Einiges über die Abschätzung der Gebäude. Vom Baurath F. Engel in Berlin. Feuilleton: Eine Ziegenfarm in England. Von H. Bay. Wirthschaftsplaudereien jür Landwirthschaftsfrauen. Neueste Nachrichten über die Sand⸗ wicke. Von A. Jordan in Burg bei Magdeburg. Die Cambridge⸗ Walze. (Mit Abbildung.) Vortrag von F. Heine⸗Emersleben in der Versammlung des landwirthschaftl. Vereins zu Halberstadt. Zu dem Artikel: „Untersuchungen über die im Ackerboden enthaltenen Unkrautsämereien“. Von Börner. Correspondenzen. Berlin. Personalien. Fischerei. Aus dem Rechtsgebiet. Miscellen. Deutscher Reichstag und preußischer Landtag. Rundschau. Sprechsaal. Handel und Verkehr.

Die Sparkasse. Nr. 21. Inhalt: Zum neuen Jahre. Zur Forensensteuer. Zur Feuerversicherungsfrage in Beziehung auf den Hypothekar⸗Gläubiger. Sparkassenwesen. Geld⸗, Bank⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Versicherungwesen. Juristisches. Gemeindewesen. Verkehrswesen.

Rebacteur: Riedel.

erlag der Expedition (Kessel) Fünf Beilage (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Spertin Druck: W Elsner.

[366]

cerklären,

O0. 495, 82, mit folgendem Antrage:

4 Er ste Beilage ¹

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußis

Berlin, Mittwoch, den 3. Januar

Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

N

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ egister nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königli

ch Preußischen Staats-Auzeigerg:

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

SOeffentlicher Anzeiger.

3. Verkäafe, Verpachtungen, Submissionen ete. 7. Literarische Anzeigen.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

In der Börsen-

8. Theater-Anzeigen. - beilage. N

9. Familien-Nachrichten.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Bureaux.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Gachen.

Durch Ergreifung des früheren Gerichtsdieners

Reichelt aus Bolkenhain ist der unter dem 23. De⸗ zember 1882 hinter demselben erlassene Steckbrief erledigt. Bolkenhain, den 31. Dezember 1882. Königliches Amtsgericht, II. gez. Fock.

[50907] 1 1) Der Seiler Carl Ludwig August Kühne, am 16. März 1856 zu Letschin geboren, und da⸗ selbst zuletzt wohnhaft, 8 2) der Knecht Friedrich Wilhelm Schütz, am 26. Juni 1848 zu Genschmar geboren, zuletzt in Golzow wohnhaft, werden beschuldigt, in der Zeit von 1881 bis 12. November 1882 als beurlaubte Reservisten resp. als Wehrmänner der Landwehr ohne Erlaub⸗ niß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselben werden auf An⸗ ordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 16. März 1883, Vormittags 9 ⅛½ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Seelow zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Frank⸗ furt a./O. ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Seelow, den 27. November 1882.

Niedermeyer,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Subhastationen, Auf gebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau des Taglöhners Heinrich Busch, Aloisia, geborene Kuhn, früher zu Duisburg, jetzt zu Cöslin, vertreten durch den Rechtsanwalt Schaub zu Duisburg, klagt gegen ihren Ehemann, dessen zeitiger Aufenthaltsort nicht bekannt ist, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage: die unter Parteien bestehende Ehe mit allen gesetzlichen Wirkungen für geschieden und den Bekklagten für den allein schuldigen Theil zu

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Duisburg auf den 25. April 1883, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Duisburg, den 27. Dezember 1882.

„Lechner, Rechnungs⸗Rath. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[369] „Oeffentliche Zustellung.

Die Arbeiterfrau Bertha Fiebich, geb. Golitz, zu Schöndorf bei Bromberg, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Halbe zu Bromberg, klagt gegen ihren Ehe⸗ mann, den Arbeiter Julius Fiebich, früher zu Schöndorf, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslichen Verlassens, groben Verbrechen, unordent⸗ licher Lebensart und Versagung des Unterhalts, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für

den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet

den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bromberg auf

den 2. April 1883, Vormittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Bromberg, den 27. Dezember 1882. Die Gerichtsschreiberei⸗Abtheilung I. des Königlichen

Landgerichts.

[370] Oeffentliche Zustellung.

Die in Trier unter der Firma G. Neidlinger be⸗ stehende Nähmaschinenhandlung, Klägerin, vertreten durch Rechtsanwalt Rheinart daselbst, klagt gegen den Peter Endres, Schneider, früher in Frechen, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, Beklagten, wegen des Werthes einer demselben von der Klägerin im Jahre 1881 geliehenen Nähmaschine, mit dem Antrage, auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung dieses Werthes mit einhundert acht und zwanzig Mark nebst Zinsen zu 6 % vom Klagetage ab und in die Kosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Cöln, Abtheilung IV. auf 88. 8SSer nsc 9 Uhr.

m Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. B b

1 artenberg, Gerichtsschreiber des Koͤnigl. Amtsgerichts, Abth. 4.

[268] Oeffentliche Zustellung. Der Kaufmann Moses Simon zu Schgnfii N./M., vertreten durch den Justizrath Lütkemüller hier, klagt

b gegen den in unbekannter Abwesenheit lebenden Kaufmann Heinrich Liepmann, als alleiniger Inhaber der Firma Gebrüder Gutherz zu Eberswalde, in den Akten XI.

a. die auf Antrag des Beklagten als alleinigen Inhabers der Handlung Gebrüder Gutherz zu Eberswalde durch Beschluß des Königlichen

nebst den darauf errichteten Gebäuden, insbesonder dem Wohnhause Nr. 11 zu Ueffeln, am

im Baalmann schen Wirthshause zu Ueffeln, öffent⸗ lich meistbietend verkauft werden und zwar zunächst im Einzelnen und sodann im Ganzen.

der Gerichtsschreiberei eingesehen oder gegen Erstat⸗ tung der Schreibgebühr bezogen werden.

Eigenthums⸗, rische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbeson⸗ dere auch Servituten und Realberechtigungen zu

vom 15. Februar 1881 in Sachen der Handlung Gebrüder Gutherz zu Eberswalde wider die Erben des Kaufmanns Sally Simon erfolgte Pfändung der Hälfte der dem Kläger und den Erben des Kaufmanns Sally Simon gegen den Zimmermann Kroll in Sommerfelde aus dem Vertrage vom 24. Juni 1879 zustehenden Kauf⸗ gelderforderung von 2044 für unzulässig zu erklären und demgemäß

.den Beklagten zu verurtheilen, das Eigenthum des Klägers an der gepfändeten Forderung an⸗ zuerkennen,

c. die Prozeßkosten dem Beklagten aufzuerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die elfte Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin, Jüdenstr. 59, Zimmer 71, 2 Treppen, auf den 20. März 1883, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Bodeck, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I XI. Civilkammer. [359] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Konrad Köhler zu Lich, vertreten durch Otto Wiczynski in Grünberg, klagt gegen den Schreiner Philipp Fatum von Saasen, derzeit un⸗ bekannt wo abwesend, aus käuflicher Waarenlieferung mit dem Antrage auf kostenfällige Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 102 50 nebst 6 % Zinsen von 100 seit dem 1. Januar 1881 und vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Großherzogl. Hessische Amtsgericht zu Grünberg auf

Donnerstag, den 15. März 1883, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

8 Kohlheyer, Hülfs⸗Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts.

[368] Oeffeutliche Zustellung.

Die Ehefrau Sandformer Wilhelm Hermann Vollmering, Anna Christine, geb. Böddeling, zu Essen, vertreten durch den Rechtsanwalt Wester⸗ mann zu Mülheim a. d. Ruhr, klagt gegen ihren abwesenden Ehemann wegen Ehescheidung mit dem Antrage: deas zwischen Parteien bestehende eheliche Band zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Duisburg auf den 25. April 1883, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Duisburg, 19. Dezember 1882.

Lechner, Rechnungs⸗Rath,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Subhastationspatent, Aufgebot und Ladung.

Auf Antrag des Gastwirths Hankers hierselbst, als Verwalter im Konkurse des Kolon Franz Hermann Heinrich Hülsmann, geb. Stapelberg, zu Ueffeln sollen folgende dem Gemeinschuldner gehörende Im⸗ mobilien des Vollerbe Hülsmann Nr. 11 zu Ueffeln, bestehend aus:

1) Art. 14 Krtbl. 1 Parz. 5, 19, 33 37, 204/38, 205/38, 202/39, 203/39, 40 50, 200/51, 52, 53, 71 74, 77, 78, Krtbl. 6 Parz. 81, 82, Krtbl. 8 Parz. 49, 50, Krtbl. 9 Parz. 64, Krtbl. 10 Parz. 5, 51, 82, 83, 84, des Flurbuchs von Ueffeln, zum Gesammt⸗ flächenbetrage von 33 ha 83 a 11 qm und einem Reinertrage von 146 88 ₰,

Art. 51 Krtbl. 3 Parz. 22 25, Krtbl. 8 Parz. 57, 58, 196 des Flurbuchs von Balkum, zum Gesammtflächenbetrage von 7 ha 50 a 8 qm und einem Reinertrage von 26

die Hälfte von Art. 74 Krtbl. 8 Parz. 151 des Flurbuchs von Balkum, groß 4 ha 79 a 52 qm und 5 64 Reinertrag,

Art. 75 Krtbl. 5 Parz. 36 des Flurbuchs von Lintern, groß 5 ha 01 a 60 qkm und 32 43 Reinertrag,

die Hälfte von Art. 137 Krtbl. 9 Parz. 23

[376]

loren gehen.

ist, wird dazu hiermit geladen. Fürstenan, den 21. Dezember 1882. SESKoOsnigliches Amtsgericht. Hoogklimmer.

Anfgebot. 3 Auf den Antrag des Nachlaßpflegers,

termin

dürfen. Bromberg, den 21. Dezember 1882. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VI. b

[38¹] Todeserklärung.

Todeserklärung, ist in der heutigen öffentlichen Sitzung des hiesigen Königlichen Amtsgerichts Hildesheim Abtheilung II. folgendes

Todeserklärung erlassen und verkündet. 1 Urtheil: Der bislang verschollene Uhrmacher Friedrich Wilhelm Karl s. Karl Heinrich von Mengershausen aus Hildesbeim wird damit auf Grund der §§. 9 und 10 des Gesetzes über Todeserklärung verschol⸗ lener Perfonen vom 23. Mai 1848, nachdem der⸗ selbe sich in dem mittelst öffentlicher Ladung vom 10. Dezember 1881 auf heute anberaumten Termine nicht gemeldet hat, auch von seinem Fortleben glaub⸗ würdige Nachricht nicht eingegangen ist, zufolge der in jener Ladung bei seiner Nichtmeldung ausge⸗ sprochenen Rechtsnachtheile für todt erklärt und soll sein Vermögen, falls er sich nicht innerhalb 90 Tagen nach veröffentlichter Bekanntmachung, spä⸗ testens bis zum b x15. April 1883, Morgens 11 Uhr, im hiesigen Gerichtslokale meldet, seinen nächsten hbekannten Intestaterben, nach Absatz der Kosten, überwiesen werden. „Zugleich ergeht an die etwaigen, sich bis heute nicht gemeldet habenden, Erb⸗ und Nachfolge⸗Be⸗ rechtigten des Verschollenen, die nochmalige Auffor⸗ derung, ihre Ansprüche an das Vermögen desselben bis spätestens zum 15. April 1883, Morgens 11 Uhr, hier anzumelden, widrigenfalls bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden soll. Hildesheim, den 27. Dezember 1882. Königliches Amtsgericht. II. J“ Roscher.

Bekanntmachung. Im Namen des Königs: Durch Ausschlußurtheil des hiesigen Gerichts vom

20. Dezember 1882 sind die Hypothekenurkunden:

a. über 233 Thlr. 10 Sgr. mit 5 % verzinsliches Muttererbtheil, eingetragen auf Grund der Ver⸗ handlung vom 20. Januar 1819 in Abtheilung III. Nr. 1 des dem Eduard Schwanke gehörigen Grundstücks Jaracz⸗Mühle für den Samuel Gustav Schwanke, subingrossirt auf dessen Cessionar, den Restaurateur Wilhelm Wedel zu Posen, gebildet aus der unterm 27. September 1819 gerichtlichen Verhandlung vom

anuar

v. M ai 1819, dem Eintragungsvermerk

und dem Recognitionsschein vom 10. Juli 1820 beiw. aus dem Abzweigungsvermerk und dem Recognitionsschein vom 31. Oktober 1832, sowie der Cession vom 19. Juni 1833 und dem Sub⸗ ingrossationsvermerk vom 15. Oktober 1833;

. über 1421 18 mit 5 % verzinsliche Dar⸗ e- für die Geschwister Gohlich und zwar:

42. für den Bernhardt Constantin Gohlich mit 784 52 ₰,

des Flurbuchs von Ueffeln, groß 2 ha 23 a 48 qm und 87 Reinertrag

Mittwoch, den 21. Februar 1883 Vormittags 10 ¼ Uhr,

Die Kaufbedingungen können 14 Tage vorher auf

Alle, welche an den bezeichneten Immobilien

Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissa⸗

7. für die Bertha Gohlich mit 636 66 ₰, eingetragen in Abtheilung III. Nr. 10 des dem Carl Prescher zu Pietrowo gehörigen Grund⸗ stücks Kischewo Nr. 7, übertragen bei der Par⸗ zellirung in Abtheilung III. Nr. 1e. des dem Neumann Saenger gehörigen Grundstücks Nr. 75, gebildet aus dem Hypothekenbriefe vom 3. Juli 8n und der Schuldurkunde vom 13. Juni

. über 104 Thlr. Erbgelder, verzinslich zu 5 % nebst Einziehungskosten, zahlbar bei erreichter Großjaͤhrigkeit oder früheren Verheirathung auf Grund der Verpflichtung des W. e in dem Theilungsvertrage vom 7. März 1853

Amtsgerichts I. zu Berlin, Abtheilung 47II.,

haben vermeinen, werden aufgefordert, solche späte⸗

und der Genehmigung vom 1. Februar 1853

stens im obigen Termine anzumelden, widrigenfalls dieselben im Verhältniß zum neuen Erwerber ver⸗

Der Gemeinschuldner, dessen Aufenthalt unbekannt

Kaufmanns Hermann Blumenthal aus Prinzenthal, werden die unbekannten Rechtsnachfolger der am 19. Juli 1882 zu Prinzenthal verstorbenen unverehelichten Antonie v. Wodetzka aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗

den 10. November 1883, Vormittags 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den etwa 82 be⸗ tragen den Nachlaß bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 9 des Landgerichtsgebäudes, anzumelden, widrigenfalls der Nachlaß dem sich meldenden und legitimirenden Erben, in Ermangelung dessen aber dem landesherrlichen Fiskus verabfolgt werden wird, und der sich später meldende Erbe alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig, weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des noch Vorhandenen wird fordern

In Sachen, betreffend das Aufgebot des verschol⸗ lenen Uhrmachers Friedrich Wilhelm Karl s. Karl Heinrich von Mengershausen aus Hildesheim behuf

Urtheil behuf

eingetragen für den Stanislaus Napierala in Abtheilung III. Nr. 1 des dem Ferdinand Mar⸗ 8 Klopsteg gehörigen Grundstücks Zukowo r. 19, gebildet aus dem Erbrezesse von 9. August 1852 che Ken. 22. Dezember 1852⸗ der obervormundschaft⸗ lichen Bestätigung vom 1. Februar 1853, dem Eintragungsvermerk sowie dem Hypothekenbuch⸗ auszuge vom 18. Mai 1853 8 für kraftlos erklärt Obornik, den 20. Dezember 1882. Königliches Amtsgericht.

[283] Bekanntmachung. Auf den Antrag des Eigenthümers Stanislaus Konieczny zu Dakowy mokre, vertreten durch den Rechtsanwalt Brühl hierselbst, erkennt das König⸗ liche Amtsgericht zu Grätz durch den Amtsrichter Mese. am 22 1882, für Recht: 8 as Instrument über den auf dem Grundstücke Dakowy suche Nr. 29 in Abtheilung III. unt Nr. 2 für die Geschwister Martin und Rosalie Konieczuy noch haftenden Erbtheile je 50 Thalern, nebst 5 % Zinsen seit dem 2 tember 1840, wird für kraftlos erklärt. Grätz, den 26. Dezember 1882. Königliches Amtsgericht.

[384] Bekanntmachung.

Durch Urtheil der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld vom 20. November 1882 ist die zwischen den Eheleuten Kaufmann Joseph Lucas zu Elberfeld und der Josephine, geb. Lucas, da⸗ selbst, bisher bestandene gesetzliche eheliche Güter⸗ gemeinschaft mit Wirkung vom Tage der Klage⸗ zustellung, dem 18. August 1882, für aufgelöst er⸗ klärt worden.

Schuster, Gerichtsschreiber der I. C.⸗K. des Königl. Landgerichts.

[382]

Thlr. Kaution für Justiz⸗Rath Carl Henrici zu Nieheim, eingetragen 8 13 1 8 8r Nr. 6 zufolge Ver- ügung vom 6. Februar 1846 für kraftlos erklärt. Nieheim, am 19. Dezember 1882. 1

E Amtsgericht.

u

In Sachen des Oekonomen, früheren Gemeinde⸗ vorstehers Christoph Wiemann aus Gliesmarode, Klägers, wider den Büreauboten Heinrich Böttger hierselbst, Beklagten, wegen Forderung, wird, nach⸗ dem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, an der Mauernstraße Nr. 1771 hierselbst belegenen Hauses und Hofes nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 21. Dezember 1882 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grund⸗ buch am 22. dess. Mts. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 6. April 1883,

Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 37, hier⸗ selbst angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 27. Dezember 188885. Herzogliches Amtsgericht. VIII. v. Praun.

8 [280-0 Geschehen Amtsgericht Lauenstein, den 17. Oktober 1882, in öffentlicher Sitzung.

„Gegenwärtig: Aumtsgerichtsrath Hasenbalg,

1 als Richter, Sekretär Freese, ls Gerichtsschreiber.

der Königlichen Finanz⸗Direktion, Forsten, in Hannover, Provocantin, 8 wider unbestimmte Gegner, Provocaten, wegen Anmeldung von Ansprüchen und Rechten, erschien für die Provocantin der Schreiber Ebeling aus Lauenstein, in Vertretung des Oberförsters Car⸗ ganico in Weenzen ꝛc.

Vorgelesen und genehmigt, 68 e Ausschluß⸗Urtheil erlassen und ver⸗ üÜndet:

Alle Diejenigen, welche im Aufgebote vom 23. August 1882 näher bezeichnete Ansprüche und Rechte bislang und im heutigen Termine nicht an⸗ .. haben, werden angedrohetermaßen damit im

erhältnisse zu der neuen Erwerberin des im Auf⸗ gebote bezeichneten Grundstücks ausgeschlossen und werden diese Ansprüche und Rechte für verloren ge⸗

Beglaubigt: 8 gez. Hasenbalg. Freoese Ausgefertigt am 30. Dezember 1882. 8 Freese, Gerichts chreiber des Königlichen

Abtheilung für

M““

gangen erkannt.

Durch Urtheil vom 19. d. Mts. ist die Hypo- thekenurkunde vom 17. September 1845 über 360

im dortigen Grundbuche