1883 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Jan 1883 18:00:01 GMT) scan diff

vlle an die Hülfscemutes oder an Behörden adressirten Liebes⸗ gaben ist im badischen direkten Bahnverkehr und auch im Transitverkehr Frachtfreiheit gewährt. Der Wien⸗Pariser Schnellzug wird morgen Nachmittag zum ersten Mal wieder die Route Appenweier⸗Straßdurg passiren.

Hessen. Darmstadt, 5. Januar. (W. T. B.) Den

Ständen ist eine Vorlage wegen Gewährung einer Zins⸗ garantie für eine Aktienunternehmung zugegangen, welche den Betrieb einer Dampf⸗Kettenschleppschiffahrt auf dem Main von Mainz nach Aschaffenburg herzustellen beab⸗ ichtigt. 88 Ein Erlaß des Ministeriums empfiehlt die Errichtung transitorischer Baracken zur Unterbringung der durch die Ueberschwemmung obdachlos Gewordenen, bei den Ständen soll die Uebernahme der hierdurch erwachsenden Kosten auf die Staatskasse beantragt werden.

6. Januar. (W. T. B.) Das Ministerium hat den Ständen eine Vorlage zugehen lassen, in welcher die Bewilli⸗ gung von 148 500 zur Ausführung der Uebereinkunst mit Preußen wegen Regulirung der Rheinstrecke von Mainz bis Bingen gefordert wird.

Schweiz. Bern, 5. Januar. (W. T. B.) Der Bundesrath hat zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei dem König von Italien das Bundesrathsmitglied Bavier ernannt und dieser die Wahl angenommen.

Großbritannien und Irland. London, 4. Januar. (Allg. Corr.) Der durch die Ernennung des Generals Sir John Adye zum Gouverneur von Gibraltar erledigt gewor⸗ dene Posten des General⸗Inspektors der Artil⸗ lerie (Surveyor⸗General of Ordnance) im Kriegs⸗Ministerium soll, wie die „Times“ erfährt, vorläufig nicht wieder besetzt werden.

Aus Irland werden neue Gewalthaten gemeldet, und scheint die Lage dort abermals eine gefahrdrohende zu werden. In Upper Croß, Grafschaft Tipperary, wurden drei Gerichts⸗ vollzieher des irischen Eigenthumsschutzvereins von einer be⸗ waffneten Mondscheinbande angegriffen. In dem Kampfe, welcher sich entspann, feuerten die Gerichtsvollzieher ihre Revolver ab, wodurch einer der Angreifer getödtet und mehrere andere verwundet wurden. Die herbeigerufene Polizei verhaftete fünf Mitglieder der Bäande. Auf der Landstraße unweit Ballinamore wurde am Dienstag Abend ein erst ganz kürzlich exmittirter Pächter Namens John Sheridan ermordet. Das Motiv des Mordes ist noch unbekannt, aber zwei der That verdachtige Individuen sind verhaftet worden. Der Ermor⸗ dete saß geraume Zeit als „Verdächtiger“ in einem irischen Staatsgefängnisse.

5. Januar. (W. T. B.) In der wie bereits ge⸗ meldet von Lord Granville uͤber⸗die Anerkennung der freien Schiffahrt im Suezkanal an die Mächte gerichteten Cirkulardepesche wird anerkannt, daß Europa ein ge⸗ meinsames Interesse an der Aufrechterhaltung der Ruhe und an einer guten Regierung in Egypten habe. Die Verant⸗ wortung dafür, diese Ziele zu sichern, werde von England offen und aufrichtig übernommen, dieselbe sei ihm durch die Umstände und durch seine eigenen Interessen auferlegt. Im Uebrigen ist die Note durchaus erläuternder, keineswegs recht⸗ fertigender Natur; auch werden die Mächte zu einer Aeuße⸗ rung ihrer Ansichten über die künftige Ordnung der Dinge in Egypten nicht eingeladen. Das Cirkularschreiben wird voraussichtlich zu einem freundschaftlichen Meinungsaustausch Anlaß geben, ist indeß in Bezug auf Alles die Zukunft Be⸗ treffende reservirt und läßt der englischen Politik die Freiheit, sich durch die Umstände bestimmen zu lassen.

Kapstadt, 5. Januar. (W. T. W.) Cetewayo hat heute die Rückkehr nach dem Zululande angetreten.

Fraukreich. Paris, 4. Januar. (Fr. Corr.) Der Ministerrath unter dem Vorsitz des Präsidenten der Re⸗ publik hat sich heute ausschließlich mit den Anordnungen des Begräbnisses Gambettass beschäftigt. Da Hr. Duclerc an seiner Knieverletzung noch darniederliegt, so wird statt seiner der Justiz⸗Minister Deres Namens der Regierung bei der Leichenfeier sprechen. Gemäß den Bestimmungen des Dekrets vom Messidor des Jahres XII. hat der Justiz⸗Minister die Gerichte von Paris aufgefordert, sich in corpore bei dem Leichenbegängniß zu betheiligen. Der Kriegs⸗Minister hat zu gleichem Zweck sämmtliche 19 Corps⸗Kommandanten nach Varis berufen. Die Regierung hat außerdem beschlossen, daß die offziellen Reden, alfo die des Justiz⸗Ministers, des Kammer⸗ Präsidenten und des Hrn. Jules Ferrz, als ehemaligen Mit⸗ gliedes der Regierung der nationalen Vertheidigung, im Palais Bourbon an dem Sarge gehalten werden, und sonach die eigentliche offizielle Feier innerhalb des Palais Bourbon, ünd ehe der Trauerzug sich in Bewegung setzt, stattfinden soll. Zu diesem Theil der Leichenfeier werden auch die Bot⸗ s-after und Missionschefs ven Seiten der Regierung ein⸗

geladen werden.

—— 5. Januar. (W. T. B.) General Chanzy ist in der vergangenen Nacht plötzlich gestorben. er Tod wurde durch einen Schlaͤganfall herbeigeführt. ie Leichenfeier wird in Chalons s. M., wo der Verstorbene das Generalkommando führte, stattfinden. Sämmtliche Zei⸗ tungen beklagen den Tod Chanzy's aufs Tiefste und geben der schmerzlichen Erinnerung an Gambetta, der die Seele des Widerstandes gewesen sei, und an General Chanzy, der den Degen desselben gebildet habe, gemeinsamen Ausdruck. Die „Agence Havas“ bringt ein Londoner Telegramm, in welchem versichert wird, daß die Replik des Minister⸗ Präsidenten Duclerc auf die Depesche Lord Granville's pvom 1. d. M. bereits eingegangen sei. Die Antwort Duclercs konstatire die Unmöglichkeit einer Verständigung. Die Verhand⸗ lungen zwischen Frankreich und England würden als ge⸗ schlossen angesehen. Im Uebrigen sei die Form der Antwort eine sehr verbindliche und artige, die an der Auf⸗ rechterhaltung guter Beziehungen zwischen Frankreich und Erigland nicht zweifeln lass. Die gestern in der Frage der egyptischen Kontrole vom „National“ gebrachten Mittheilungen werden als unrichtig angesehen.

5. Abends. (W. T. B.) Die Zahl Derjenigen, welche im Laufe des heutigen Tages vor der im Palais Bourbon aufgebahrten Leiche Gambetta's vorüber⸗ defilirten, war noch größer als gestexn. Bis jetzt sind über 2000 Kränze zum Schmuck des Sarges eingetroffen. Dem morgigen Leichenbegängnisse werden gegen

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400 Delegationen beiwohnen. Die Statuen der Städte auf der Place de la Concorde werden, während der Leichenzug den Platz passirt, verhüllt und die meisten Läden und Magazine geschlossen seien. Am Eingange zum Friedhof Pere Lachaise sollen 8 Reden gehalten werden; im Namen der Regierung spricht der Justiz⸗Minister Devés, im Namen der Kammer der Präsident Brisson, im Namen des Senats der Vizepräsident Peyrat. Der „Temps“ sagt: die Gambetta erwiesenen Huldigungen bewiesen, wie irrig die Be⸗ hauptung der Ausländer sei, daß es in Frankreich keinen Patriotismus mehr gebe. .

Der von der „Times“ ausgesprochenen Hoffnung gegen⸗ über, daß Europa die die englische Politik bezüglich Egyp⸗ tens darlegende Note mit Genugthuung aufnehmen werde, bemerkt der „Temps“: „Wir werden es heute nicht unter⸗ nehmen, die Illusionen zu zerstören, welche die „Times“ über diesen Punkt zu hegen sich den Anschein giebt.“

Das Unwohlsein Léon Say's, von welchem einige Journale berichteten, ist nach eingezogener Erkundigung nur ein leichtes und bis jetzt ohne jede ernstere Bedeutung.

6. Januar, Vorm. 9 Uhr 30 Min. (W. T. B.) Anläßlich der heute stattfindenden Beerdigung Gam⸗ betta's ist die Stadt in allen Theilen mit Trauerfahnen geschmückt. Von allen Seiten treffen die Delegationen bei dem Palais Bourbon ein. Zwischen diesem und der Esplanade des Invalides sammeln sich die Truppen. Die Säulenhalle des Palais Bourbon ist mit Flor umhüllt, während die Facçade mit schwarzen Behängen und dreifarbigen Fahnen dekorirt ist. Mehrere Wagen sind bereit gestellt, um die Kränze zu besördern, deren Zahl in jedem Augenblick wächst.

Wie es heißi, ist Léon Say von seinem Unwohlsein wieder hergestellt und wird den heutigen Begräbnißfeierlich⸗ keiten beiwohnen.

6. Januar, Vormittags 10 Uhr 30 Min. (W. T. B.) Ueber das Leichenbegängniß Gambetta's wird gemeldet: Der sechsspännige Leichenwagen traf um 9 ½ Uhr auf dem Quai gegenüber dem Säulengange des Palais Bourbon ein; demselben ritten 6 in Trauer gekleidete Vorreiter voraus; an den vier Ecken

befinden sich Weihrauchbecken. Der Sarg ist mit einer schwarzen

Sammetdraperie bedeckt. Auf derselben befindet sich eine mit Flor umhüllte Trikolore und Draperie, sowie zwei frische Palmen mit rothen Immortellenkränzen. Die Plattform ist ganz mit Blumen bedeckt. Drei große Wagen mit Kränzen fahren dem Leichenwagen voraus. Die Fahnen aller Regimenter sind mit Flor umhüllt. Um 10 Uhr 20 Minuten wurde der Sarg unter dem Donner der Kanonen auf den Leichenwagen gehoben. Die Truppen präsentirten, die Fahnen senkten sich, während die Tambours anschlugen und die Musik zu spielen begann. Die auf der rechten und linken Seite des Leichenwagens gehenden Träger hatten Stäbe mit Kränzen auf den Schultern. Um 10 ½ Uhr setzte sich der Zug in Be⸗ wegung. Auf die Verwandten und Freunde Gambetta's folgten im Zuge der Präsident Grévy, dann die Minister und Generäle, darunter auch General Gallifet, hierauf die Senatoren und Deputirten, unter Letzteren auch Cle⸗ menceau und die übrigen Mitglieder der äußersten Linken. An der Spitze des Senats und der Kammer befanden sich Peyrat und Brisson. Der Zug, in welchem man etwa 2000 Ossiziere und ca. 1000 Delegirte ver⸗ schiedener Gesellschaften bemerkte, bewegte sich in der größten Ordnung über den Place de la Concorde, durch die Rue Rivoli und den Boulevard Sevastopol. Der Zug gewährte einen imposanten Anblick und war von einer Aus⸗ dehnung, wie sie hier noch nicht gesehen wurde. Mit Aus⸗ nahme derjenigen Straßen, welche der Zug passirte, waren die Straßen fast menschenleer.

Nizza, 5. Januar. (W. T. B.) Der Munizipal⸗ rath hat beschlossen, daß die Beerdigung Gambetta's hier auf Kosten der Stadt geschehen und daß dem Boulevard St. Philippe der Name Boulevard Gambetta beigelegt werden soll. Die Ankunst der Leiche dürfte am Montag erfolgen.

Italien. Rom, 5. Januar. (W. T. W.) Der wegen eines Steinwurss gegen den Wagen des österreichischen Botschafters Grafen Paar verhaftete Valeriani wird unter der Anklage der Gewaltthätigkeit gegen einen hohen Staats⸗ würdenträger vor das Zuchtpolizeigericht gestellt werden.

Die „Stampa“ meldet die bevorstehende Versetzung des Generalkonsuls de Anfora zu Triest als Geschäftsträger nach Montevideo, des Konsuls Durando zu Skutari nach Triest und Maccio's als Gesandten nach Cettinje.

Die „Rassegna“ veröffentlicht einen, von einem frühe⸗ ren Mitgliede der Irredenta unterzeichneten Artikel, in welchem derselbe die Agitation zu Gunsten der Irredenta als für Italien gefährlich erklärt, für Italien die Nothwen⸗ digkeit einer Allianz mit Oesterreich und für Oesterreich die Vortheile einer Allianz mit Italien nachweist. Der Artikel empfiehlt Oesterreich, sich durch die Agitation einer Minorität, einer faktiösen illusionistischen Partei nicht beirren zu lassen und sich mit den italienischen Ornungsmännern zum gemein⸗ samen Nutzen beider Monarchien und des europäischen Frie⸗ dens und zum Schutze des Mittelmeers zu verständigen.

6. Januar. (W. T. B.) Der „Diritto“ schreibt in Bezug auf die irredentistischen Ausschreitungen: Die öffentliche Meinung hat die traurigen Ereignisse der letzten Tage gebrandmarkt. Hoffen wir, daß dieselben sich nicht erneuern werden, sonst müßte die Regierung sehr energische Maßregeln ergreifen. Das Ministerium scheut nicht vor der Anschuldigung des Illiberalismus zurück; es darf nicht zögern, wo der gute Ruf und die theuersten vitalsten Interessen des Vaterlandes auf dem Spiele stehen. Das Blatt sagt weiter: man könne nicht zugeben, daß man Italien auf der Straße Verlegenheiten bereite, welche geeignet seien, das Verhältniß zu einer benachbarten Macht zu kompro⸗ mittiren, die Grundlage der freundschaftlichen Beziehungen zu verrücken und Italien in Abenteuer zu stürzen. Es sei ver⸗ hängnißvoll für jedes Land, sich von den Vorgängen auf der Straße beherrschen zu lassen. Das Ministerium werde sich wirklich populär machen und Anspruch auf die Dankbarkeit der Nation erwerben, wenn es die in Her „Gazzetta ufficiale“ gegebenen Versprechungen entschieden einlöse.

Serbien. Belgrad, 5. Januar. (W. T. B.) Die Skupschtina hat die Vorlage, betreffend die Heeresreorga⸗ nisation, mit geringen Aenderungen angenommen.

Amerika. New⸗York, 5. Januar. (W. T. B.) Der Mayor von New⸗York hat angeordnet, daß morgen, am Tage des Begräbnisses Gambetta's die Fahnen auf allen öffentlichen Gebäuden halbmast gehißt werden.

(Allg. Corr.) Die Einkünfte der Vereinigten

Staa trugen 210 827 544 Doll., die Ausgaben 136 794 971 Doll. Im Vergleich mit dem entsprechenden Semester von 1881 haben die Einkünfte um 5 Millionen Doll., die Ausgaben um 1 Million Doll. zugenommen. Die Zunahme der Einkünfte ist fast ganz auf Rechnung der Zolleinnahmen zu setzen. Die ordentlichen Ausgaben weisen einen Zuwachs von 8 Millionen Doll. auf, aber die Verzinsung der Staatsschuld hat sich um 7 Millionen Doll. verringert. Die Schuld des Staates be⸗ ziffert, sich dem Bericht des Gouverneurs zufolge, nach Abzug des Tilgungsfonds auf 6 385 536 Doll. Die Schuld des Staates Pennsylvanien beträgt abzüglich des Tilgungsfonds 12 232 099 Doll.

Zeitungsstimmen.

Das „Centralblatt für die Textilindustrie“ bringt an der Spitze seiner ersten Nummer im Jahre folgen⸗ den Neujahrsgruß:

Das beginnende Jahr kann, wenn man vom vergangenen auf das künftige schließen darf, im Allgemeinen mit frohen Hoffnungen an⸗ getreten werden. Die deutsche Industrie überhaupt und die Textil⸗ branche im Besonderen hat Anlaß, mit dem Jahre 1882 zufrieden zu sein. Fast alle Zweige der Textilindustrie erfreuten sich eines stetigen,

fortschreitenden Absatzes; in manchen sind bedeutende Kapitalien neu angelegt; andere, in denen schon seit Jahren eine gewisse Ueber⸗ produktion sich geltend macht, wie z. B. verschiedene Zweige der Leinenindustrie, haben wenigstens eine kleine Besserung erfahren. Im großen Ganzen klagt man allerdings über gedrückte Preise. Aber wann hätte man nicht geklagt? Die goldenen Zeiten, deren sich die alten deutschen Industrien Tuch⸗ und Leinenbranche in den dreißiger und vierziger Jahren Jahrhunderts erfreuten, als namentlich der Erport nach Amerika he Gewinne abwarf und der amerikanische Markt noch nicht so berführt war, wie jetzt, sie kehren wohl schwerlich wieder. Möglich auch, daß den älteren Genossen unserer Industrie, welchen diese Zeiten noch in mehr oder minder dunkler Erinnerung vorschweben, eben die Erinnerung den Sachverhalt in glänzenderen Farben malt, als es in Wahrheit gerechtfertigt ist. Jedenfalls hat es keinen Werth, nach dem Entschwundenen sehnsüchtig auszublicken, und jeder durchmessene Zeit⸗ abschnitt mahnt vielmehr, die Gegenwart zu nutzen und der Zukunft festen Auges entgegen zu schauen. Glücklicherweise liegen, wie schon n, d

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völlig berechtigt erscheint. Noch immer versucht man sich an der Lösung der Frage, ob die im Jahre 1879 eingeleitete neue Zollpolitik, welche der deutschen Industrie den heimischen Markt zu sichern unternahm, den unleug⸗ baren Aufschwung herbeigeführt oder mindestens in hervorragendem Maße dazu mitgewirkt habe, oder ob dieser Aufschwung auch ohne die Aenderung unseres früheren Zolltarifs eingetreten sein würde. Für den praktischen Mann hat der Streit der Meinungen darüber gewiß nur geringen Werth. Genug, daß die Verhältnisse thatsächlich bessere geworden sind. Wieviel Antheil daran der oder jener Faktor hat, ist schwer, wo aicht unmöglich, festzustellen. Daß aber eine Maßregel, welche der ausländischen Konkurrenz, die sich sonst auf unserm Markte drückend fühlbar achte, Zügel anlegt, nicht wirkungslos bleiben konnte und dem innern Geschäft zu Statten kommen mußte, liegt zu sehr auf der Hand, um von irgend einem Unbefangenen ernstlich bestritten werden zu können. Ueberdies muß wahrheitsgemäß konstatirt werden, daß die dunklen Prophezeihungen, welche der freihändlerische Doktrinarismus an die neue Zollpolitik knüpfte und welche einen Verfall der Industrie, ein Sinken des Exports und schädliche Retorsionen des Auslandes in Aussicht stellten, sich als hohle Schreckgespenster erwiesen haben wie sie denn jedem erfahrenen und mit der Geschichte der Industrie und der Zollpolitik der verschiedenen europäischen Länder bekannten Manne von vornherein als nichts anderes erscheinen konnten. Nach diesen Erfahrungen hat, wie wir glauben, die deutsche In⸗ e im Allgemeinen und die Terxtilindustrie im Besonderen ein igendes Interesse, den Streit über Freihandel und Schutzzoll be⸗ sein zu lassen. Es ist nicht leicht verständlich, wie manche nentarier es über sich gewinnen können, den neuen Zolltarif mmer in Bausch und Bogen zu bekämpfen und in die indu⸗ 6

hbervorgehoben, eitverhältnisse so, daß ein muthvolles Vertrauen ’. 2 3

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im Einzelnen gewiß be Aenderung,

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wie wir ihn im Jahre 1879 erlebt haben und wie er durch den Zoll⸗ tarif dieses Jahres für lange Zeit hinaus geschlichtet schi Soweit wir die Stimmung der industriellen Kreise, mögen sie mehr freihänd⸗ lerischen oder schutzzöllnerischen Neigungen huldigen, n ist dies die vorwiegende, um nicht zu sagen, allgemeine Ansicht.

Ruhe in der Zollpolitik, Ruhe und Friede nach Außen. Das sind die Wünsche, in denen die deutsche Industrie und namentlich die von uns vertretene, einig ist. Möge das neue Jahr diese Wünsche erfüllen!

Die „Essener Zeitung“ theilt folgende Jahres übersicht „Zur Lage des Eisengeschäfts“ mit:

Wenn wir heute auf das abgelaufene Jahr zurückblicken, so müssen wir dasselbe als ein im Allgemeinen befriedigendes bezeichnen. Die Nachfrage war eine rege und den größten Theil des Jahres über waren die Eisen⸗ und Stahlwerke angestrengt beschäftigt. Im An⸗ fange des Jahres 1882 standen die Preise ziemlich auf demselben Niveau wie heute; stiegen nach einer kleinen Abschwächung im Früh⸗ jahr dem zunehmenden Bedarf analog langsam aber stetig, und erreichten in der Mitte des Sommers ihren Höhe⸗ punkt. Eine fieberhafte Bewegung war in keiner Weise wahrzu⸗ nehmen, vielmehr trug die Besserung ein ganz gesundes Gepräge. Nach längerem Stillstand trat dann wieder eine rückweichende Tendenz ein, die bis heute angehalten hat, ohne jedoch heftig zu werden, und die Lage des Marktes wesentlich zu beeinflussen. In den letzten Wochen

es Jahres ist wieder ein Stillstand in der Rückbewegung bemerklich. Die Rohmaterialien sind fester, die Walzeisenpreise sind kürzlich nicht weiter gewichen, Stahlschienen behaupten in den letzten zwei Monaten denselben Satz von 155 157 Im ganzen genommen nahm die Entwicklung im hingeschwundenen Jahre für die Eisenindustrie einen ruhigen und günstigen Verlauf. Alle Zweige blieben den größten Theil des Jahres flott beschäftigt, dazu waren auch die Preise wieder nach anger Zeit lohnend, sodaß der Betrieb der Eisenbuͤtten durchweg pro 1882 ein befriedigendes rentabeles Resultat aufweisen wird. Zumal waren es die deutschen Bahnen, welche den Schienenwerken, für Oberbaumaterial und Waggonfabriken ganz bedeutende Aufträge zuwiesen und indirekt auch den Eisenwerken dadurch Beschäftigung zu⸗ sicherten. Und auch für die nächste Zeit stehen von dieser Seite wieder erhebliche Aufträge in Aussicht. Es ist wohl als zweifellos zu be⸗ trachten, daß der bisherige bedeutende Bedarf der deutschen Bahnen nicht nur nicht abnehmen, sondern mit der Erweiterung des Schienen⸗ netzes noch wachsen und der deutschen Eisenindustrie eine gute und dauernde Absatzquelle bieten wird. Mag man für oder gegen den Schutzzoll kämpfen, das wird wohl niemand, der mit den Verhält⸗ nissen vertraut ist, abstreiten können, daß mit der Einfübrung des Schutzzolles die furchtbare 7 jährige Kalamität der Eisen⸗Industrie ein Ende genommen hat. Und in den letzten zwei Jahren ist die Besserung stetig, wenn auch langsam mit zeitweiligen Schwankungen fortgeschritten. Wir schauen befriedigt auf das alte Jahr zurück und treten mit den besten Hoffnungen und dem Wunsche, daß die begonnene

ver⸗

hier nach verschone

442 92 Streites,

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eendeten Halbjahre be⸗

esserung fortschreite, daß die de ees entwickele und aufblühe, in d In der „Norddeutsch lesen wir:

Im freihändlerischen Lager ist man jetzt

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188

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gemeinen Zeitung“

aufs eifrigste thätig,

Stimmung gegen das Verbot der Einfuhr amerikanischen Schweine⸗

Fisches zu machen.

In einer ganzen Reihe von Blättern figurirte,

entnommen einem Artikel der „Weser⸗Zeitung“, auch das Argument,

ameri die aus

alle

mes

kanisches Schweinefleisch sei durchaus nicht trichinengefährlich, da sgezeichnete (2) Pökelung desselben die Trichinen tödte.

Daß

medizinischen Autoritäten in Deutschland darüber längst einig

waren irren wir nicht, hat Prof. Virchow selbst die irrige Annahme, als vermöge die bestmögliche Pökelung die Lebensfähigkeit der Trichine

08 zu zerstören, auf

as Eifrigste bekämpft —,

hat n

atürlich für frei⸗

ändlerische Organe, denen es einmal beliebt, das Gegentheil zu be⸗ Nun ersehen wir aus der

zupten, nicht die mindeste Bedeutung.

„Neuen Stettiner Zeitung“,

einem

Blatte

streng frei⸗

kändlerischer Observanz, also gewiß nicht verdächtig, gegen amerikanische

Speckseiten tendenziös eingenommen

zu sein,

die Resultate der

Trichinenuntersuchung im Polizei⸗Direktionsbezirke Stettin. Es wurden

2

1882 untersucht 9845 einheimische Schweine, von denen 4 als trichinös be⸗

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denen nicht weniger a

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kanischen Ursprungs

jahr 1881, in dem

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die 23. amerikanische vorzüglich

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deutsche Schwein Speckseite,

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sche Reich. Nr. 1. Inhalt:

ien einer amtlichen Ausgabe der

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ern aus dem Reichsgebiete. stiz⸗Ministerial⸗Blatt.

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Berordnung, betreffend

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lizeiwesen:

fügung vom 28. Dezember 1882 z die Einri d vechselseitige Mittheilung der

des Reichsgerichts vom 20. September

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. mber 1882

Amtliches: Cirkularerlaß vom 15. machung 0 g⸗2 P richten. N

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ich aller Nebenentschädigusgen für nstige Nachtheile in rechtsgültiger zu stellen.

Finanz⸗Minister wird ermächtigt, zur Deckung! n Kosten im Wege der Anleihe uldverschreibungen auszugeben.

urch welche Stelle und in welchen Be zu welchen Bedingungen der Kündigung und zu welchem

prechen

trägen, zu welchem

Kurse die Schuldberschreibungen verausgabt werden sollen, bestimmt

der Finanz⸗Minister.

Im Uebrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der An⸗ wegen Annahme derselben als pupillen⸗ und depositalmäßige

rheit und

9. Dezember 1869 (Gesetzs. S.

5

wegen Verjährung der Zinsen die Vorschriften des 1197) zur Anwendung.

Die Ausführung dieses Gesetzes wird, soweit solche nach den

M

Urkundlich ꝛc.

Minister der öffentlichen Arbeiten übertragen.

estimmungen des §. 4 nicht durch den Finanz⸗Minister erfolgt, dem

Statistische Machrichten.

b das Reichsgesetz vom 23. Juni 1882

Mühlenlager dadurch geschaffen worden,

sind bekanntlich daß den Inhabern

Mühlen bei der Ausfuhr der von ihnen dargestellten Mühlen⸗ ate der Eingangszoll für eine der Ausfuhr entsprechende Menge zur Mühle gebrachten ausländischen Getreides nachgelassen wird.

in welchem Umfange von diesen Mühlenla

macht worden ist,

w gern bisher Gebrauch ge⸗ geht aus den folgenden, den Monatsheften des

Kaiferlichen Statistischen Amts entnommenen Zahlen hervor: Es wurden eingeführt Centner (zu 100 kg) im

Weizen überhaupt

1 324 160 890 540

Monat

60 709 105 875 122 624 107 950

93 831

davon auf Mühlenlager

R

847 219 594 094 366 284 442 818 486 409

überhaupt

oggen davon auf Mühlenlager 20 562 63 829 39 709 39 189 18 058

1““

Außerdem sind geringe Quantitäten Hafer (37 M. Ctr.), Gerste (1709) und Buchweizen (2449) als für Mühlenlager in den genannten fünf Monaten eingeführt nachgewiesen.

Die Ausfuhr von Mühlenfabrikaten mit Unterscheidung der

s Gesetz vom 23. Juni 1882 zugelassenen besonderen Kategorie stellt sich für die Monate Juli/ November folgendermaßen:

Es wurden ausgeführt Centner (zu 100 kg):

Mehl aus Getreide ꝛc.: 791 608, darunter von² 457 241; geschrotene oder geschälte Körner, Eraupe ꝛc.: darunter von Mühlenlagern: b

Nach Mittheilung des istischen Amtes der Stadt Berlin sind bei den biesige ndesämtern in der Woche vom 24. Dezember bis inkl. 30. Dezember cr. zur Anmeldung gekommen: 239 Ebeschließungen, 923 borene, 42 Todtzeborene, 552 Sterbefälle.

allgemeinen Heilanstalten

r enhaus⸗Statistik pro 1881 betheiligt

sind, mit Ausschluß der Militärlazarethe, betrug im Jahre 1881

1032 gegen 888 im Jabre 1877, wo zum ersten Male die von

Bundesrathe angeordnete Statistik der Krankenanstalten ins Leben

trat. Zur Aufnahme der Kranken standen 44 784 Betten (gegen 37 039 im Jahbre 1877) bereit.

Wenn man die anstalten untersucht, so i aus den Krankenhä heitsfälle, auf die ver ten Personen überhaupt drei Kategorien stößt auf 1 überwunden werden müssen, wenn aus der Krankenhaus werthbares Resultat gewo den soll. Es ist z. B. nicht gleie ob die Zahl der Fälle e der Personen, welche sich irn 5 Krankenanstalten befunden n, der Berechnung der Aufenthalts⸗ dauer für Kranke oder der Sterblichkeit in den Krankenhäusern zu Grunde gelegt wird. Im Kalenderjahr 1881 wurden 306 715 Krank⸗ heitsfälle, die 294 203 Personen betrafen, in den allgemeinen Heil⸗ anstalten unter Ausschluß von Siechenanstalten, von Abthei⸗ lungen für Sieche und Altersschwache in den Krankenhäusern be⸗ handelt.

Auf dem bezeichneten Wege gelangt man zu einer brauchbarer Durchschnittszahl für die Aufenthaltsdauer von Kranken, welche für die aufzustellende Bettenzahl bei der Errichtung neuer Kranken anstalten Verwendung finden kann. So ergiebt die Rechnung daß eine Person 1879 31,61, 1880 31,06, 1881 2 Durchschnitt aus sämmtlichen allgemeinen Heilanst pflegt werden müssen, wobei allerdings zu berücksich

ß die Krankheiten, welche zur Behandlung gelan auf ihre bestimmte Häufigkeit

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fanden sich 1881 unter 1000 Krankbeitsfaͤllen in den in stehenden Anstalten: Infektions⸗ und allgemeine Krankheiten 275,7 Krankheiten der äußeren Bedeckungen 204,74, Krankheiten der Ath⸗ mungsorgane 128,63, mechanische Verletzungen 106,42, Krankheiten des Verdauungsapparates 79,72, Krankheiten der Bewegungsorgane 51,45, Krankheiten des Nervensystems 47,88, Krankbeiten der Ge⸗ schlechtsorgane 36,06, Krankheiten der Cirkulationsorgane 2 Krankheiten de 17,79, Entwicklungskrankheiten 17,06, heiten des Ohr „andere und nicht bestimmt angegebene heiten 10,99.

Zieht man die Sterblichkeit in Betracht, selben Krankheitsgruppen eine andere Reihenfolge nach ihrem Vorkommen in den Krankhäusern. delten sind gestorben an Krankheiten der Athmung Infektions⸗ und allgemeinen Krankheiten 23,94, an 8 Nervensystems 6,13, an Entwickelungskrankheiten 4,66, heiten der Geschlechtsorgane 4,31, an Krankheiten des Verdauurn apparates 4,27, an Krankheiten der Circulationsorgane und in 7 mechanischer Verletzungen je 3,54, an Krankheiten der Bewegungs organe 1,56, an anderen und nicht bestimmt angegebenen Krankhei 2,30; die übrigen Krankheitsgruppen wurden nicht zu Todesursachen. Im Ganzen sind 26 138 Personen im Jahre 1881 gestorben = 3,8 von 1000 in den allgemeinen Heilanstalten verpflegten Kranken. n 1000 T welche innerhalb des gesammten Staatsge⸗ ietes i 81 vorfielen (überhaupt 682 159), sind in den hier rankenhäusern 38,3 vorgekommen. Von 10 000 [bevölkerung vom 1. Januar 1881 sind, soweit An⸗ niglichen statistischen Bureau zugegangen sind, im Laufe 881 rund 100 in sämmtlichen allgemeinen Heilanstalten wegen Krankheit aufgenommen und nahebei 10 in denselben gestorben. Kunst, Wissenschaft und Literatur. Das „Deutsche Familienblatt“ tritt mit der her Nummer in seinen 4. Jahrgang. Das Blatt, welches sich de gediegenen literarischen und künstlerischen Beiträge bereits ei Leserkreis gewonnen hat, verändert im neuen Jahre sein „Schorers Familienblatt“. Es bringt an der vielversprechenden Roman „Prusias“, aus dem letzten der römischen Republik, von Ernst Eckstein, und enthält in der e Nummer ferner folgende Beiträge: Die Uhr der Ewigkeit, ein I Hermann Friedrichs; Eine brennende ift, von E. O. Hop II. New⸗Yorke orleser, Noövellette von J. Niemann; Plauderecke. lschnitten enthaäͤlt die Nummer folgende: Gräfin Egmon en Magistrat von Antwerpen um ein Asyl, nach dem Gemäl van der Ouderaa; Häusliches Glück, nach einem Gemäl Die schöne Zillerthalerin, nach einem Ge ppochonder, nach einer Skizze von A. amilienblatt“ erscheint wöchentlich zum 60 oder in monatlichen Heften zu Fahrgangs werden als Prämien Bildermappen

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er Kronprinzessin, am In dieser Festnummer giebt auf 3. Dr. Ludwig Ziemssen ein Bild

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Sie 1 der il! r si zeit Ihre iten d Kronpri anuar 3. (Preis 1,50 ℳ) Großfolioseiten in großen Zügen b von dem ereignißreichen Leben des Hohen Paares. In trefflichen Illustrationen sind Geburts⸗ und Heimstätten des Kronprinzen und der Kronprinzessin, Ihre Bildnisse in verschiedenen Lebensaltern, die wichtigsten Ereignisse in Ihrem Leben, das Wirken im Kriege und im Frieden, die Porträts der Kaiserlichen Eltern, der Kinder und Enkel nach Bildern von Angeli, Bleibtreu, Doepler, Gentz, Plockhorst ꝛc. in Holzschnitt dargestellt.

Gewerbe und Handel.

Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende Dezember 1882 14 367 000 4 „%lige, 44 323 800 4 ½ % ige und 9 181 500 5 %ige, zusammen 67 872 300 Pfandbriefe aus⸗ gegeben, wovon noch 14 180 700 4 %üige, 37 093 800 4 ½ % ige und 7 055 700 5 %ige, zusammen 58 330 200 Pfandbriefe ver⸗ zinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 645 600 ℳ, im Laufe des Monats Dezember 1882 angemeldet 3 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerth von 505 200

Den kürzlich erschienenen „Mittheilungen der K. und K. österreichisch⸗ungarischen Konsulats⸗Behörden“, welche von dem Statistischen Departement im K. K. österreichischen Handels⸗Ministerium zusammengestellt sind, entnehmen wir einem aus Berlin erstatteten Berichte über Wahrnehmungen auf wirthschaftlichem Gebiete des Deutschen Reiches im Jahre 1881 folgende Ausführungen:

Die Ansicht, daß die bereits seit der zweiten Hälfte des Jahres 1879 sich zeigende Besserung der wirthschaftlichen Zustände Deutsch⸗ lands kein blos vorübergehendes Aufraffen aus dem langjäbrigen Da⸗ niederliegen von Handel und Gewerbe sei, daß dieselbe vielmehr aus gesunder Grundlage sich entwickelt habe, und daher auch die Erwar⸗ tung auf einen dauernden Aufschwung der Geschäfte gestatte, wurde im Jahre 1881 in vollem Umfange gerechtfertigt.

Während noch im Jahre 1880 die Preise der meisten erzeugnisse vielfachen Schwankungen unterworfen waren, und nament⸗ lich in der Eisen⸗ und Kohlenindustrie die unleugbar günstigen Symprome noch immer nicht die Entmuthigung und die tiefe Preis lage zu beseitigen vermochten, welche die kurze Dauer der spekulativ Hausse des Jahres 1879 und f findli schlag hervorgerufen hatten, i Industrieerzeugnissen, vorzügli stetige, wenn auch ruhige Preis Fortdauer besonders das Nich Gewähr bieten dürfte. Bei der großen, ja maßgebenden 9. lichem Gebiete speziell der Eisen⸗ und Ko deutschland zukommt, mußte der Aufschwung derselben vor jefer eingreifenden Wirkung sein, da er Hand in Han emeinen Ausdehnung des Betriebes, mit einer Vern itskräfte und Erhöhung der Arbeitslöhne ging, und di etzteren den arbeitenden Klassen durch die Preislag smittel nicht nur nicht geschmälert, sondern in den meist gzemacht wurde sich

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bis zu 430 Die Stimmung ist rubig. Verkehrs⸗Anstalten.

ist hier eingetroffen.

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New⸗York, 5. anuar. „† 1

Postdampfer „Gellert“

Berlin, 6. Januar 1883.

Die im Stromgebiete des Rheins stattgehabten und neuer⸗ dings abermals eingetretenen Ueberschwemmungen haben auch nach ihrer Bedeutung für das öffentliche Gesund⸗ heitswohl die Aufmerksamkeit nicht nur bei F sondern auch in weiteren Kreisen hervorgerufen. Von Seiten der Medizinalverwaltung ist dieser Frage von vornherein, wie nicht anders zu erwarten war, die ernsteste Fürsorge zuge⸗ wendet, und es ist aus den Mittheilungen öffentlicher Blätter bekannt, daß der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten um die Mitte des verflossenen Monats zwei technische Räthe der Medizinal⸗Abtheilung nach den überschwemmten Gebieten entsandt hat, um zurch eigenen Augenschein über die sanitären Zustände in das Hochwasser betroffenen Orten und Kreisen zu unterrichten und diejenigen Maßnahmen zu veranlassen und zu fördern, welche erforderlich erscheinen möchten, um den üblen Nach⸗ wirkungen der

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Ueberschwemmung vorzubeugen. Schon vorher hatte aber der Minister angeordnet, daß in allen Orten, welche von der Ueberschwemmung betroffen worden, die Sanitätskommissio⸗ nen in Wirksamkeit zu treten hätten, und daß da, wo solche no nicht vorhanden, diese Kommissionen zu bilden seien Behörden mit Rath und That zur Seite zu stehen.

Wir sind nun in der Lage, nachstehend diejenige sügung mittheilen zu können, die der Kultus⸗Minister Chef der Medizinalverwaltung am Neujahrstage an Ober⸗Präsidenten der Rheinprovinz in Folge der ihm vo seinen Kommissarien erstatteten Revisionsberichte erlassen h⸗ Dieselbe lautet:

in, den 1. Januar 1883.

Ew. Excellenz theile ich im Anschluß an meine Verfügung 14. Dezember v. J. ganz ergebenst mit, daß von den beiden Kom⸗ missarien, welche in meinem Auftrage die von der Ueberschwemmung vorzüglich heimgesuchten Gegenden der Rheinprovinz besucht haben und welchen von Ew. Excellenz die erwünschten Informationen bei Beginn ihrer Reise in dankenswerther Weise ertheilt worden sind nunmehr über die Ergebnisse derselben Bericht erstattet worden i Aus diesem habe ich gern ersehen, daß die betheiligten Verwaltungs behörden es sich in jeder Weise haben angelegen sein lassen, recht⸗ zeitig auch denjenigen Gefahren, mit welchen die Ueberschwemmung die Gesundheit der von derselben betroffenen Bevölkerung jene r Bezirke für die Folge bedroht, durch geeignete Maßnahmen entgegen⸗ zutreten und daß insonderheit die Sanitäts Kommission fast überall mit lobenswerthem Eifer und günstigem Erfolge den ihnen zufallenden schwierigen Aufgaben sich gewidmet haben.

Da indessen sowohl die Dringlichkeit und Größe dieser Gefahr, als auch die Mittel, welche zu ihrer Abwehr als die geeignetsten an- zusehen sind, nicht überall eine übereinstimmende Beurtheilung gefun⸗

den haben, sehe ich mich zu folgenden Bemerkungen veranlaßt, deren