1883 / 41 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Feb 1883 18:00:01 GMT) scan diff

sämmtlicher Theilnehmer zu bringenden geeigneten Wörter⸗ verzeichnisses zu telegraphiren gestattet.

Es ist alle Hoffnung vorhanden, daß die überseeischen Telegraphengesellschaften der Bedeutung, welche die Belebung der wissenschaftlichen Verbindung der anderen Erdtheile mit Europa auch für die Steigerung jedes geistigen und wirth⸗ schaftlichen Verkehrs derselben mit dem letzteren Erdtheile hat, dadurch Rechnung tragen werden, daß sie wenigstens anfäng⸗ lich einer umfassenderen Organisation des astronomischen Nach⸗ richtenwesens durch einige ökonomische Erleichterungen ent⸗ gegenkommen. 1

Von dem Direktor der Vereinigten deutschen Telegraphen⸗ gesellschaft, Hrn. Dr. Lasard, dem es bereits seit Jahren ge⸗ lungen war, die gebührenfreie Beförderung einer gewissen Anzahl von überseeischen astronomischen Telegrammen zwischen Europa und Nordamerika bei seiner Gesellschaft und bei einigen mit derselben verbundenen Unternehmungen zu er⸗ langen, hat die Centralstelle zu Kiel auch bereits die Zusage bereitwilligster Vermittelung im Interesse obiger Verein⸗ barungen empfangen.

Der gestrigen Sitzung des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums wohnte Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz von 1 bis 4 ½ Uhr bei. Professor von Miaskowski verbreitete sich über den An⸗ laß und die Nothwendigkeit der Enquete über die bäuerlichen Ver⸗ hältnisse sowie über die Resultate derselben. Seine Anregung faßte er in dem Antrage zusammen: „das Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium wolle die Staatsregierung ersuchen, eine Kommission niederzusetzen, deren Aufgabe es sein würde, sich einerseits mit der weiteren Klarstellung der Lage des Bauernstandes und seiner Entwickelung in den nächsten Jahren, und andererseits mit Berathung und Vorbereitung derjenigen Maßregeln zu beschäftigen, welche den gegenwärtigen Noth⸗ stand zu steuern und die Stellung des Bauernstandes zu befestigen ge⸗ eignet waͤren.“ Die Diskussion wurde auf heut vertagt.

In dem ersten Theile der Sitzung beantragte Rittergutsbesitzer Kennemann (Klenka) die Beschaffung und Revision von Brücken⸗ waagen für alle Bahnstationen. Nach kurzer Debatte wurde über diesen Antrag zur Tagesordnung übergegangen, da es erforderlich sei, zunächst den Instanzenweg zu beschreiten. Außerdem gelangte nach kurzer Debatte noch folgender Antrag des landwirthschaftlichen Central⸗ vereins ür Lithauen und Masuren zur Annahme: „Das Landes⸗ Oeckonomiekollegium erklärt: Das heftige Auftreten der Influenza (Pferdestaupe) läßt es wünschenswerth erscheinen, daß im Verwaltungs⸗ wege eine Anordnung getroffen werde, nach welcher die beamteten Thierärzte verpflichtet sind, jeden zu ihrer Kenntniß gekommenen Erkrankungsfall dem Landrath zur sofortigen Bekanntmachung im Kreisblatt anzuzeigen.

Unter äußerst zahlreicher Betheiligung begannen heute Vormittag m großen Saale des Hotel zum „Englischen Hause“ die Verhand⸗ lungen der Generalversammlung des Vereins der Spi⸗ ritusfahrikanten Dcutschlands. Der ständige Vorsitzende, Landes Oekonomie Rarh Kiepert (Marienfelde) eröffnete die Ver⸗ sammlung mit einer Begrüßung. .

Der Geschäftsführer des Vereins, Dr. M. Delbrück, erstattete hierauf den Jahresbericht. Derselbe vermochte die Entwickelung des Ver⸗ eins in jeder Beziehung zu konstatiren. Die Zahl der Mitglieder, die bei der Gründung des Vereins im Jahre 1857 122 betrug, ist in diesem Jahre auf 1548 gestiegen. Die Bilanz der Einnahmen und Ausgaben bezifferte sich im verflossenen Geschäftsjahre auf 300 000 Ein beträchtlicher Theil der Einnahmen wird durch die Mitgliederbei⸗ träge aufgebracht, welche sich 1882 auf 26 206 stellten. Wesentlich verstärkt wurden die verfügbaren Geldmittel durch das Floriren der Brennereischule, die Anfertigung und den Verkauf von Instrumenten. Der Betrieb der Versuchsbrennerei bedingt naturgemäß einen hohen Umsatz, ohne jedoch Reineinnahme bringen zu können. Die Stellen⸗ vermiktelung hat sich, der Zunahme der Mitgliederzahl entsprechend, entwickelt. Das Vereinsbüreau bietet die schnellste und natürlichste Ausgleichung für die Bedürfnisse der Stellungbietenden wie der Stellung⸗ suchenden. Im verflossenen Jahre ist eine Abtheilung zur Beantwortung wirthschaftlicher Fragen errichtet worden. Die Hauptthätigkeit dieser Abtheilung besteht in selbständiger wissenschartlicher Erforschung der gesammten wirthschaftlichen Verhältnisse der Spiritusindustrie. Einige Arbeiten liegen bereits vor. Das Resultat einer derselben, nämlich der Nachweis, daß das vielbesprochene Verschwinden der sog. land⸗ wirthschaftlichen Brennereien in der That nicht so schlimm ist, daß vielmehr eine fehlerhafte Auslegung der Statistik zu leider weit ver⸗ breiteten Irrthümern geführt hat, ist ein hoch bedeutsames. Weitere Untersuchungen über die Entwickelung der Preßhefenindustrie, über die Exportbonifikationen ꝛc. haben durchaus neue Gesichtspunkte eröffnet. Die Arbeit dieser Abtheilungen wird von wesentlichem Ein⸗ fluß auf die Klärung der Ansichten über Art und Lage unserer In⸗ dustrie sein. Auch die Revision des Betriebes der Vereinebrennereien durch die Vereinstechniker hat bereits sehr gute Fortschritte gemaꝛcht. Die Thätigkeit des Laboratoriums in Bezug auf die technische Analyse hat eine Steigerung erfahren: im Jahre 1881 wurden 229 Objekte, 1882 304 untersucht. Der Besuch der verschiedenen Kurse der Brennereischule ist ein gleichmäßig reaer. Es wurden im

Ganzen seit 1876 537 Schüler ausgebildet. Die Versuchs⸗ Brennerei hat sich redlich bemüht, billigen Anforderungen zu ge⸗ nügen. Kartoffeln, die Erfindung des neuen Verfahrens der gemeinsamen Verarbeitung von Korn und Kartoffeln, die Einführung des Filtrir⸗ apparats sind Leistungen, denen die Anerkennung wohl nicht versagt werden wird. Die Zeitschrift für Spiritusindustrie hat eine Auflage von 2400 erreicht. Der Umsatz der Glasbläserei hat si auch im vergangenen Jahre wiederum gehoben: es wurden an Instrumenten für 39 929 85 verkauft. Die Eröffnung höheren Lehranstalt für Gährungs Gewerbe soll im Sommer stattfinden. „Wir sind stolz und dankbar zugleich, daß die S regierung unser Streben so reich unterstützt. Das Institut is stimmt, jungen Männern, welche eine Hochschule besucht haben, o auch solchen Praktikern, welche eine gute Schulbildung aufzuweisen haben, Gelegenheit zu bieten, eine wirkliche wissenschaftliche Bildung für das Spezial⸗Gewerbe zu erlangen. Es stebt uns dazu der ge⸗ sammte Lehrapparat der Königlichen Landwirthschaftlichen Hochschule zur Verfügung.“ Professor Dr. Maercker (Halle) sprach hierauf über die Stellung der Spiritusfabrikation zur Landwirthschaft. Die weiteren Verhand⸗ lungen betrafen technische Gegenstände.

Die Untersuchung über die Gewinnung von Preßhefe aus

Dortmund, 16. Februar. (W. T. B.) Heute Vormittag fand auf der Zeche Borussia bei Marten in Flötz I1 eine Explosion schlagender Wetter statt, durch welche, wie die „Westfälische Zeitung“ meldet, 4 Personen getödtet und 3 verwundet wurden; 2 Mann sind noch verschüttet. Der Grubenbetrieb ist nicht

gestört.

München, 16. Februar. (W. T. B.) Das Centralcomité für die hier projektirte internationale Kunstausstellung empfing ein Schreiben des Generalinspektors der Kunstausstellungen in Frank⸗ reich, Lafenestre, demzufolge die französische Regierung sich bereit er⸗ klärt, die Ausstellung zu beschicken. Auch aus Pariser Privatkreisen sind weitgehende Zusicherungen eingetroffen. Die „Societa di aqua- rellisti“ in Rom verlangte behufs Inscenirung ihrer Ausstellung einen größeren Raum.

Wien, 15. Februar. (W. T. B.) Die gestrige Sitzung des akademischen Wagner⸗Vereins eröffnete der Obmann Koch mit einer Ansprache zu Ehren Wagners und theilte mit, daß er sich mit dem General⸗Intendanten Koffmann wegen Veranstaltung einer künstlerischen Todtenfeier ins Einvernehmen gesetzt habe.

Diese Feier ist für Anfang März im großen Musikvereinssaale in Aussict

genommen. Bei derselben sollen das Orchester und mehrere Solokräfte der Hofoper sowie verschiedene Gesangvereine mitwirken. Ferner wurde be⸗ schlossen, ein Beileidstelegramm an die Wittwe Wagners abzu senden. Hof⸗Kapellmeister Richter wird persönlich einen Kranz auf den Sarg legen. Auf Anregung des General⸗Intendanten wird sich eine Deputation der Mitglieder des Chors und des Orchesterpersonals der Hofoper zur Leichenfeier nach Bapreuth begeben. Der deutsche Klub in Linz richtete ein Beileidstelegramm an die Wittwe Wag⸗ ners und beschloß, eine Sammlung zur Errichtung eines Wagner⸗ denkmals einzuleiten. Die Freunde Wagners in Graz schicken einen Kranz nach Venedig und entsenden Delegirte zur Leichenfeier. Das Landestheater wird eine Trauerfeier veranstalten.

Venedig, 15. Februar, Nachmittags. (W. T. B.) Die Ueberführung der Leiche Richard Wagners nach Bay⸗ reuth wird morgen oder am Sonnabend mittele Extrazuges erfolgen s. u.). Von der Absicht einer sofortigen großartigen Leichenfeier in Venedig ist man in Folge des ausdrücklichen Wunsches der Familie kommen. In der Stadt giebt sich die allgemeinste Theilnahme kund: sämmtliche Blätter enthalten symwpathische Nachrufe, und im Trauerhause ist eine riesige Anzahl von Kränzen und Blumen auf⸗ gehäuft. Die Kommission des Stadtraths für die öffentlichen Mo⸗ numente hat den Antrag zestellt, am Palast Vendramin, wo Wagner starb, eine Gedenkinschrift anzubringen.

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elt ist um einen andern Mann ärmer.“

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register nimmt an: die Königliche Expedition Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5. Industrielle Etablissements. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗

des Drutschen Rrichs-Anzreigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:

u. dergl. . Verkäufe Verpachtungen, Submissionen etc.

und Grosshandel.

Literarische Anzeigen.

effentlicher Anzeiger .———

Fabriken

Verschiedene Bekanntmachungen.

Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32 .Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

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Familien-Nachrichten.

„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

& Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annonecen⸗Bureanux.

Theater-Anzeigen. In der Börsen- beilage. NR A

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debez Verkaufe, Verpachtungen, Grundstucken Submssionen ꝛc.

24. Februar, sollen im Den hen Morgens 10 Ubr am 15. Februar 1883.

Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

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der Städtischen Bank zu Breslau

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Erste Beilage

nzeiger und Königlich Preuß

Berlin, Freitag, den 16. Februar

ischen Staats⸗Anzeiger. 1883.

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Preußen. Berlin, 16. Februar. Im weiteren Verlaufe der gestrigen (54.) Sitzung des Reichstags wurde die dritte Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betr. die Feststellung des Reichshaushalts⸗Etats für das

Etatsjahr 1883/84 mit der Diskussion der einmaligen Aus⸗ g

gaben des Etats der Verwaltung des Reichsheeres

Position „Neuherstellung von: n, erste Rale 24 064 ℳ“, bat ter Lesung aufrecht zu erbalten.

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Position wurde auch heute abgele Unter den einmaligen Ausgaben sind , einer Unteroffizier⸗Vorschule in Neubreisach e Kosten für Terrainerwerb und Verlegung de hofes daselbst“ 286 000 gefordert, in zweite abgelehnt; der Abg. von Benda beantragte stellung der Position. Der Abg. von Benda

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mit 13 g Unteroffizi Ne ewilligen, und zwar in in der f dinarium und Extraordinarium Millionen Abstriche zu machen vorgeschlagen habe. Position für Neu⸗Breisach sei vom Plenum in zweiter abgelehnt worden aus Gründen, die ihn nicht überzeugt hätten. Die Militärverwaltung berufe sich darar Armee noch ein Manquement von 3000 Unt 1 tehe, und daß sich nicht bestimmt voraussagen ! ie Gründe für ie Ausfüllung desselben, die in letzter Zei hrzunehm s sei, fortbestehen würden. Die Militär besonders, daß sie gerade auf das Mat iere Werth lege, das ihr durch Unteroffizierschulen geboten werde, de die Einrichtung nicht neu sei, sondern in Weilburg schon bestehe, und sich nach unwiderlegten Erfahrungen bewähr habe, daß die Militärverwaltung den höchsten Werth darauf lege, gerade im Elsaß eine solche Schule zu haben, Kapitulanten zu gewin . che östlichen Provinzen zu seh ierig sei. ie auf der vorjahrigen Verhar gelegten Pläne ü

1 ien in der Budgetkommisst pbrüft, und in keiner

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Elementarschulwesen seit Jahren eingestellt seien. gen Jahre hätten sich alle Argumente gegen die Knabenschule

egründung einer zweiten im Elsaß,

erwaltung für ganz besonders wichtig und

sei gesagt worden, es gebe in der Mark

dte genug, denen die Garnison genommen sei, und

bieder eine solche besäßen. Dürfe man das einer

Stadt sagen, die, wie Neubreisach, durch den Umschwung der itischen Verhaäͤltnisse so ungemein gelitten habe, in dem Moment, in dem es sich darum handele, ihr eine Wohlthat zu erweisen? Zumal dort die nöthigen Gebäude schon vor⸗ handen seien, deren Herstellung das Doppelte und Dreifache kosten würde. Dann werde gesagt, daß man mit den 100 000 ℳ, welche die Erhaltung dieser Schule kosten würde, in Preußen sehr viel für die Elementarschulen thun könne. Diese Dinge stehen aber in gar keinem Zusammenhang und außerdem sei man in Preußen noch nicht so arm, daß diese 100 000 aus der Noth helfen könnten, nachdem viele Millionen in das Ordinarium des preußischen Etats für das Im vori⸗

gerichtet, nur der Abg. Richter habe ebenso sehr die Unter⸗ ffzierschule wie jene bekämpft. Er (Redner) habe damals noch in später Stunde die Vorlage, so wie sie die Regierung jetzt vorgelegt habe, aus seiner Initiative hervorgehen lassen

wollen durch einen Antrag seinerseits, aber man habe ihm

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von allen Seiten abgerathen, mit Ausnahme der linken, und gerade Stimmen aus dem Centrum seien laut geworden, daß er das in so später Stunde lassen solle, das werde ja im ächsten Jahre gemacht werden; und so habe er seinen Antrag zurückgezogen. Das Kriegs⸗Ministerium habe daraufhin alle politischen Elemente, die damals in den Vordergrund ge⸗

llt seien, danach aus der Vorlage entsernt, und sich die gemachten Vorschläge angeeignet, auch die Kosten erheblich ermäßigt. Man klage, daß die Regierung so wenig Fühlung mit den Parteien habe, aber in diesem Falle folge sie dem Wunsch und der Direktive des Hauses, und es wäre nicht freundlich, die so veränderte Vorlage jetzt fallen zu lassen. Jetzt solle Alles wieder nicht wahr sein, was im vorigen Jahre gesagt sei, ob Knaben⸗ oder Unteroffizier⸗Vorschule, ob man Knaben mit 12 oder 15 Jahren in die Anstalt aufnehme, das sei völlig einerlei. So habe seine Partei im vorigen Jahre nicht argumentirt und ver⸗ schiedene Herren aus dem Centrum, mit denen er damals ge⸗ habe, hätten erklärt: „Lasse man die Sache jetzt ruhen, im nächsten Jahre werde es gemacht werden.“ Er habe sich enthalten, der Sache irgend eine politische Färbung zu geben, auch die Jammerzustände in Breisach nicht etwa mit zu dunkelen Farben vorgeführt. Aber sachliche Gründe, die Vorgänge des

vorigen Jahres und der wohluberlegte Antr sion empfehlen es dringend, die Beschlüße rathung zurückzunehmen. Der Abg. Hermes erklärte, der Abg. von Benda argu⸗ mentire auf Grund einer von ihm selbst künstlich konstruirten sis. Es hätten in der Kommission bei der Abstimmung cht Mitglieder gefehlt, deren Anwesenheit leicht eine Majorität für Ablehnung hätte ergeben können, ganz a daß Einzelne wohl in der Kommission 1 aber ausdrücklich erklärt haben, hi gegen die Unterofsizier⸗Knabenschule ausgesprochen „man möge, nachdem so viel vom Militäretat ge⸗ iese so wichtige u chließlich nur einmalige

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Subalternbeamten für Diejenigen, vürden, und es Unteroffiziere gtigten nun n schon so oft System nicht 1 geg die Position zu stimmen. Aus stthalters von Manteuffel folge, daß der Gedank zier⸗Vorschule in Neubreisach zu errichten, aus anden sei, die durch viele Petitionen und ige es Statthalters erkannte Noth dieser Er sei entzückt und gerührt über diesen r Annexion in Elsaß⸗Lothringen entstan⸗ . zu gewähren; aber auch in anderen die gleiche Noth wie in Neubreisach, ohne daß gegen thue. Er begreife auch nicht, wie der An⸗ Frrichtung dieser Schule in Neubreisach in demselben Aug ick habe gestellt werden können, da die Budgetkom⸗ mission die Erhöhung der Pensionen der elsässischen Kriegs⸗ penfionäre auf den Betrag der in Frankreich gezahlten ab⸗ lehnt habe, und das Haus dieser Ablehnung beigetreten sei, in Colmar und Straßburg sei durch Aufhebung von Colleges und Seminaren materielle und moralische Noth entstanden, aber Niemand denke an Abhülfe; das Land sei nie in einer solchen Geldarmuth wie jetzt gewesen, aber wer entschädige den Bauer für die geringen Preise der Landesprodukte? Und wenn der Bauer thränenden Auges erkläre, derselbe könne die bisherigen Steuern nicht mehr zahlen, so lege man dem Bauer noch neue auf, damit Neubreisach für seine Noth entschädigt werde. Solle diese Summe aus vorhandenen Vorräthen genommen werden, oder aus den Steuern der Bauern? Wenn die Herren freilich die Kosten selbst tragen wollten, dann bewillige er so viele Unteroffizier⸗Vorschulen, wie man wolle. Neubreisach leide unter dem Verlust der früheren Garnison; dadurch und weil mit der Garnison viele ehemalige Soldaten ausnewan⸗ dert seien, sei die Bevölkerungsziffer von 3000 auf 1200 zu⸗ rückgegangen, aber statt durch Wiederherstellung einer Gar⸗ nison, welche gar nichts koste, zu helsfen, ergreife man ein Mittel, welches drei Millionen erfordere! Das empfänden auch die Neubreisacher selbst, und die Petitionen für die Unter⸗ offizier⸗Vorschule geben gar nicht die wahre Gesinnung der Bevölkerung wieder. Gegen die Wiedereinführung der Gar⸗ nison habe man durchaus keinen Grund vorbringen können. Von der Unteroffizier⸗-Vorschule werde das Land nur den Gewinn haben, daß die Eltern, die den Ehrgeiz haben, ihre Kinder zu Unteroffizieren promovirt zu sehen, ihr Geld nach Neubreisach schicken würden. Ob mit der Einführung der Schule aber auch der Wohlstand der Stadt sich wirk⸗ lich heben werde, bleibe immer noch fraglich, nachdem andere Orte das Beispiel geliefert hätten, daß die Militärverwaltung auch die Oekonomie der Anstalten selbst in die Hand genommen habe, den Civilgewerbetreibenden also da⸗ von nichts zu Gute komme. Der militärische Gesichtspunkt könne nicht in Frage kommen, nachdem vom Statthalter von Manteuffel das Bedürfniß verneint worden sei. Wäre die Frage nicht gestellt worden, ob man, um Neubreisach zu helfen, eine Schule errichten wolle, sondern so: die Schule sei aus militärischen Gründen nöthig, man wolle sie nach dem bedrängten Neubreisach verlegen so hätte man sie eher be⸗ jahen können. Auch sei noch die wichtige Rücksicht zu be⸗ achten, daß Elsaß⸗Lothringen im Jahre 1871 gezwungen sei, ganz erhebliche Aufwendungen für das Schulwesen zu machen; hätte man nun damals gesagt: das Resultat davon, daß Elsaß⸗Lothringen für sein Schulwesen mehr Geld ausgebe, als irgend ein anderes Land der Welt, werde sein, daß man die Schulen für so untüchtig halte, daß zur Unterofsizier⸗ carriére eine besondere Vorschule mit zweijährigem Kursus nöthig sei, so würde man dies für einen Hohn auf die oktroyirten Bestimmungen gehalten haben; heute aber fälle man dies vernichtende Urtheil über die Schulen im Elsaß also wirklich. Da also, seitdem das Haus die Vorlage abge⸗ lehnt habe, keine neuen triftigen Gründe für die Schule in Neu Breisach beigebracht seien, so bitte er, den Antrag von Benda abzulehnen. Der Abg. Freiherr von Minnigerode erklärte, seine politischen Freunde würden konform ihrer ersten Abstimmung auch heute für die Vorlage eintreten. Er müsse aber dem Vor⸗

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sinn z offizier errichte. Der Bundeskommissar Major Haberling betonte Namens der Militärverwaltung die Nothwendigkeit einer Unteroffizier⸗ schule in Elsaß⸗Lothringen, da gerade dort ein sehr bedeuten⸗ des Manquement an Unteroffizieren bei den Truppentheilen bestehe, nämlich in Höhe von 25 Prozent des Sollbestandes. Auch zur Ausbildung von jungen Leuten für die Zahlmeister⸗ karriere sei die Anstalt dringend wünschenswerth. Der Abg. Richter (Hagen) hob hervor, daß besondere el⸗ sässische Interessen für seine Partei in dieser Frage nie maß⸗ gebend gewesen seien; auch früher habe das Haus ganz unab⸗ hängig von den Gesichtspunkten, die für den Abg. Simonis maßgebend seien, seine Stellung zu der Frage genommen. Der Abg. von Benda wolle aus Privatgesprächen entnommen haben, daß die Forderung jetzt Aussicht auf Annahme habe. Der Abg. von Benda sei aber ein so freundlicher Herr, daß man ihm gegenüber wohl leicht im Privatgespräch eine ge⸗ fällige Miene annehme, ohne sich dadurch für die Abstimmung zu binden. Uebrigens habe auch der Abg. Lasker im vorigen Jahr, im Gegensatz zu dem, was der Abg. von Benda gesagt habe, ausdrücklich konstatirt, daß durch die damalige Abstim⸗ mung des Hauses über die Position durchaus kein Präjudiz für oder gegen das Prinzip im Allgemeinen geschaffen werde. Die lokalen Verhältnisse von Neubreisach könnten das Haus nicht bestimmen; wenn keiner der essässischen Abgeordneten für die Sache eintrete, dann habe man hier doch wohl aus elsässischen lokalen Gründen wahrhaftig keine Ver⸗ anlassung, die Summe zu bewilligen. Dann müsse er auch entschieden der Theorie entgegentreten, die einmal der General von Steinmetz, als derselbe noch Abgeordneter gewesen sei, hier entwickelt habe. Derselbe habe gesagt, „warum sei das Haus denn gegen Erhöhung der Militärausgaben? Das Geld bleibe nicht beim Militär, es werde ja wieder ausgegeben, und falle wie ein fruchtbarer Regen auf die Garnisonorte herab.“ Solche volkswirthschaftlichen Anschauungen finde man auch heute noch im Hause vertreten; aber damit komme man zuletzt auf die Theorie Ludwigs XIV., der gesagt habe, „der Hof treibe mit seinem Luxus ein verdienstliches Werk, denn der⸗ selbe bringe damit Geld unter die Pariser.“ Man übersehe eben bei dieser Theorie, daß die Steuerzahler, für die man sparen sollte, eben auch ihrerseits das Geld, und zwar zum größeren Vortheil für das Land, unter die Leute brächten, wenn der Staat es ihnen nicht wegnehme. Uebrigens handele es sich bei der Unteroffizierschule keineswegs um eine organische Einrichtung des Heeres; es gebe erst wenig derartige Anstalten, und sie seien nicht über das Land gleichmäßig vertheilt. Das Manquement an Unteroffizieren habe sich in den letzten Jahren stetig vermindert und werde noch weiter abnehmen; im Jahre 1875 hätten 7000 bis 8000 Unteroffiziere gefehlt, jetzt nur noch etwas über 2000. Daß die bestehenden Unteroffizierschulen sich sehr bewährt hätten, könne man noch nicht sagen; das Institut sei noch zu jung; man habe noch keine Erfahrungen damit gemacht. Häufig würden junge Leute schon in frühester Jugend durch diese Institute in einen Beruf hineingezwängt, für den sie nachher nicht npaßten. Das auf ihre Ausbildung verwandte Kapital könnten sie dann nicht zurückgeben; sie müßten also nolens volens Unteroffiziere bleiben, denn entlassen könne sie die Militärbehörde ohne große Härte nicht. Auch werde auf diesen Schulen ein Kastengeist gefördert, den seine Partei nicht wolle; die Institute trügen wesentlich dazu bei, daß sich das Militär mehr und mehr von der Civilbevölkerung absondere, daß diese Unteroffiziere nachher für bürgerliche Berussarten untauglich wür⸗ den. Wenn der Abg. von Benda von der Steigerung des Schul⸗ etats in Preußen gesprochen habe, so verweise er auf die stetige Vermehrung des Militäretats. Der Militäretat sei seit dem Jahre 1872 von 250 auf 343 Millionen Mark im Ordi⸗ narium gestiegen; und auch jetzt stehe hinter der geforderten

zu verringern, im Reichslande eine Unteroffizierschule