Berlin, 27. Februar 1883.
Die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde in In, welche sich des Hohen Patronats Ihrer Majestät der iserin und Königin erfreut, hat kürzlich ihren zweiten sbericht ausgegeben, welcher am 20. Dezember 1882 im Hansa⸗ s Cölner Rathhauses von dem Vorsitzenden des Gelehrten⸗ chusses, Geheimrath Prof. Dr Schaefer erstattet worden ist und den Fortgang der vissenschaftlichen Arbeiten der Ge⸗ ft. Rechenschaft ablegt. Diesem Bericht ist Nach⸗ stehendes entnommen: Für die Ausgabe der Rheinischen Weis⸗ thümer, deren Leitung Prof. Loersch und Prof. Crecelius übernommen haben, ist eine nothwendige und wichtige Borarbeit gemacht worden, nämlich ein alphabetisches Verzeichniß der Weis⸗ thümer aus den in das Arbeisgebiet der Gesellschaft fallenden rhei⸗ chen sowie einigen angrenzenden Territorien, unter Angabe der vor⸗ handenen Drucke. Diese weit über 1000 Nummern umfassende Ueber⸗ sicht ist im Druck fertig gestellt, derselben zur leichteren Auffindung auch eine Karte beigegeben und diese nebst dem Verzeich⸗ niß sobdann an die Patrone und Mittglieder vertheilt worden. Was die Sammlung der Weisthümer selbst anbetrifft, so sind zu⸗ nächst die Trierischen in Angriff genommen worden, und zwar unter Leitung von Prof. Loersch. Es kommt dabei zunächst darauf an, die außerordentlich große Zahl der aus dem Gebiet des vormaligen Kur⸗ staats stammenden, zum größten Theil noch ungedruckten Stücke im König⸗ lichen Staatsarchiv zu Coblenz zu sammeln und, soweit nöthig, zu kopiren. Diese mehrere Monate erfordernde Aufgabe hat der Fürstlich Yfen⸗ burgsche Archivar Dr. Aan der Heyden übernommen. Auch im Uebrigen erfreut sich, wie der Bericht konstatirt, die Weisthümer⸗ Ausgabe der thätigen Mirkung von Freunden und Mitgliedern der Gesellschaft. Dieselben werden jedoch zur Förderung des Unter⸗ nehmens nochmals ersucht, alle Aufzeichnungen dieser Art, die sich im Privatbesitz befinden, festzustellen und Mittheilungen darüber zu machen, auch das Interesse für die Arbeit bei den Eigenthümern zu er⸗ wecken, damit die Benutzung der Schriftstücke den Bearbeitern der Samm⸗ lung nicht, wie dies gelegentlich immer noch vorkommt, versagt werde. — Von den beiden Abtheilungen der Rheinischen Urbare oder Hebe⸗ register, deren Ausgabe der Gelehrtenausschuß im Jahre 1881 be⸗ schlossen hat, ist die erste, welche die Erzdiözese Trier umfassen soll, vorläufig zurückgestellt worden. Die Bearbeitung ist auf Schwierig⸗ keiten gestoßen, die erst beseitigt werden müssen, bevor das Unter⸗ nehmen energisch fortgeführt werden kann. Der Gelehrtenausschuß hält jedoch daran fest und wird sich bemühen, seinen Beschluß bald zur Ausführung zu bringen. Die zweite Abtheilung, für die Erz⸗ diözese Cöln, deren Edition Prof. Dr. Crecelius in Elberfeld über⸗ nommen hat, ist im Vorschreiten begriffen. Die Bearbeitung faßt ie älteste Klostergründung in ihrer geschichtlichen Entwickelung ins Auge. Die Sammlung und Bearbeitung bedarf nur noch einer letzten Revision. — Die Herausgabe der Rechnungen der Reichsstadt Aachen aus dem Mittelalter leitet Prof. Loersch. Man hofft, daß der Druck noch im Laufe dieses Jahres werde beginnen können. — In Bezug auf das Buch Weinsberg sagt der Bericht: „Die fort⸗ gesetzte Beschäftigung mit dem Buche Weinsberg, dessen Edition der Gelehrtenausschuß dem Dr. Höhlbaum übertragen hat, ist von durch⸗ greifender Bedeutung für die richtige Werthschätzung des viel genannten, aber wenig erfaßten Werkes gewesen. Es erhob sich bei der Herstellung der Ausgabe die Frage, in wie weit das Werk durch die Lebensbeschreibung eines einzelnen namhaften Mannes für die Erkundung der Geschichte seiner Vaterstadt und des Vaterlandes von Belang sei. Im Gegensatz zu dem ersten Entdecker des Werks, Stadtarchivar Dr. Ennen von Cöln († 1880), der dem Buche eine ganz singuläre Stellung und eine durchaus autoritative Bedeutung zuschrieb, kann die Kritik, die sich mit einer unbefangenen allgemeinen Betrachtung verbindet, vor einer lokalpatriotischen Ueberschätzung der Chronik und ihres Helden nicht eindringlich genug warnen. Was Hermann von Weinsberg gewesen und geleistet, ergiebt sich aus einem Vergleich mit den vorzüglichsten Memoirenwerken seiner Zeit. Gegenüber den Aufzeichnungen der Thomas und Felix Platter und der Biographie des Bartholomäus Sastrow tritt das Buch Weinsberg trotz seinem außerordent⸗ lichen Umfang, durch den es alle überragt, sehr zurück. Aber falsch wäre es, das Werk deshalb zu verwerfen, die beschlossene Herausgabe zu unterlassen oder auch nur abzuändern. Denn das Leben dieses Mannes von mittlerem Maße ist gewissermaßen der Typus des Durchschnittsbürgers der Zeit in mancher weit berühmten Stadt des Reichs. Indem man das Lebensbuch Weinsbergs auf⸗ schlägt, liest man das Leben des kölnischen Bürgers aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ein lehrreiches Bild aus der Periode weltbewegender Geisteskämpfe, freilich ein Bild ohne Wärme und Tiefe. „Der Ausblick auf die Zustände in Cöln zur Zeit Hermanns ergiebt sich zum größten Theil aus den Materialien des Stadtarchivs. Allein sie befinden sich noch im Zustande völligster Verwahrlosung, und der Herausgeber, der die Neuordnung des Archivs gerade begründet, vermag zu den Partien des 16. Jahrhunderts jetzt schwer zu gelangen. Di Werks und die Art der
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Hülfsmittel verhindern also den schnellen Fortgang. — Im Juli v. J. hatte der Gelehrtenausschuß beschlossen, die ältesten Schreinskarten von Cöln herauszugeben; die Bearbeitung derselben hat nunmehr Dr. Hoeniger in Cöln unter Dr. Höhlbaums Leitung in Angriff genommen. Die beschlossene Herausgabe der zu den so⸗ genannten Schreins⸗ oder Grundbüchern gehörigen Schreinskarten hat nur die vollständige Wiedergabe des älteren Materials im Auge, welches als wichtiger Beitrag zur städtischen Verfassungsgeschichte und dabei als Unterlage für eine ältere Topographie der Stadt Cöln von Bedeutung ist. Sodann soll die Edition die Entwickelung der Ge⸗ sammtverfassung betrachten, indem sie die Texte der Gildenkarte, der Bürgerverzeichnisse und des Stadtbuchs (Schöffenschreins) ungekürzt niedergiebt. Der Gelehrtenausschuß hat für die Publikation, welche man noch im Laufe dieses Jahres in den Druck zu legen hofft, einen außerordentlichen Beitrag von der Stadt Cöln erwirkt, weil die Arbeit für die Geschichte der Stadt von ganz besonderem Interesse ist. — Endlich hat es der Gelehrtenausschuß für seine Aufgabe erachtet, so⸗ viel in seinen Kräften liegt, auf die Katalogisirung der Trierer Stadtbibliothek hinzuwirken, welche für die Geschichte der Rhein⸗ provinz eine reiche Ausbeute verheißt. Zu diesem Ende ist er mit den Behörden der Stadt Trier in Verhandlungen getreten; diese sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Insbesondere hat er sich bereit erklärt, die Katalogisirung selbst in die Hand zu nehmen und dieselbe materiell aus den Mitteln der Gesell⸗ schaft zu unterstützen, falls die Stadt Trier für diesen Zweck ihrer⸗ seits eine Beihülfe von mindestens 2000 ℳ gewährt. Des weiteren hat der Gelehrtenausschuß sich bereit erklärt, im Namen der Gesell⸗ schaft das Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten um Ge⸗ währung einer staatlichen Unterstützung von mindestens gleichem Betrage zu ersuchen. Die Gesellschaft verspricht, diese für die historische Erforschung der Rheinprovinz so mesentliche An⸗ gelegenheit nicht aus den Augen verlieren zu wollen. — Von den in Angriff genommenen vissenschaftlichen Arbeiten ist im verflossenen Jahre sonach keine ungefördert geblieben; wenn bisher noch keine Publikation abgeschlossen habe vorgelegt werden können, so erklärt der Bericht dies hinlänglich aus der Tendenz der Gesellschaft: nur Werke von echter Wissenschaftlichkeit zu Tage zu fördern. — Sodann wird der durch Tod oder Austritt ausgeschiedenen und der neu eingetretenen Mitglieder der Gesellschaft gedacht. — Die Rech⸗ nungsablage ergiebt ein Vermögen von 11 307,04 ℳ, dem noch die Stiftung des Geheimen Kommerzien⸗Raths Mevissen im Betrage vo 3000 ℳ hinzutritt. — Vorsitzender der Gesellschaft ist der Ober⸗ Bürgermeister von Cöln, Dr. Becker, Vorsitzender des Gelehrten⸗ ausschusses Gehe imer Regierungs⸗Rath Professor Schäfer in Bonn.
enhagen, 26. Februar. (W. T. B.) Das eine Meile von Sund (Schoonen) ist durch eine 2 9290 2 M. Nur 32 Schornsteine stehen noch.
Auf dem Programm des morgigen Symphonie⸗
Concerthaus. Symphonie (A-dur) von Beethoven.
Concerts steht die 7.
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Literarische Neuigkeiten undperiodische Schriften.
Preußisches Verwaltungs⸗Blatt. Nr. 20. — Inbalt: Unterstützungswohnsitz der Militärpersonen während der Dienstzeit und nach ihrer Entlassung. Hülfsbedürftigkeit nach Aufenthalt im Auslande. — Hemmung des Fristenlaufs für Erwerb und Verlust des Unterstützungswohnsitzes durch die von einem sächs. Armenverbande geleistete Schulgeldzahlung. — Hülfsbedürftigkeit des Dienstboten nach der Dienstentlassung. Tarifmäßige Pflegekosten; Kosten für Arztattest. — Hülfsbedürftigkeit auf der Reise nach dem Unterstützungs⸗ wohnsitze. Tarifmäßige Kurkosten nach der Niederkunft der Schwan⸗ geren; Zehrgeld auf die Reise. — Klagefrist in Wegepoli eisachen. — Recht und Pflicht der Polizeibehörde zur Beseitigung eines mitten im Grundstück über die Fluchtlinie hinaus errichteten Spaliers als Neubaues im Sinne des §. 11 Bebauungsgesetzes. Polizeiliches Einschreiten aus §§. 66, 71, §. 27 I. 8 A. L. R. Haftet der Staat (Polizei⸗ und Verwaltungs⸗ ꝛc. Behörden) für jeden Eingriff in die Privat⸗ rechtssphäre? — Rechtliche Wirkungslosigkeit jeder Verpfändung und Anweisung fixirter Besoldungen, Emolumente und Pensionen der Civilbeamten, sowie der Verzichtleistung auf Befreiung vom Arrest⸗ schlage. — Verhinderung der Ausübung staatsbürgerlicher Rechte. — Widerstand und Angriff gegen Beamte. Störung einer gottes⸗ dienstlichen Verrichtung. Beleidigung einer Kollektiveinheit. — Strafbare Veranstaltung einer Lotterie durch Ausgabe sog. Antheil⸗ scheine von Loosen einer Staatslotterie. — Tödtung fremder umher⸗ laufender Hunde. — Forsthüter. Jagdpolizei. Jagdschein.
Forstliche Blätter. Heft 2. Februar.
Der Lichtungshieb im Unterbau. Von Z. Borggreve. — II. Bücher⸗ anzeigen. III. Mittheilungen. Aus Preußen. Berathung des Forstetats im Abgeordnetenhause (Schluß). — Drei kapitale 20⸗Ender der Neuzeit. Bitte um lebende Forstinsekten. Personalien (Preußen, Württemberg). — Berichtigung.
Weltpost. 4. Heft. — Inbalt: Bericht über die Thätigkeit des deutschen Reichskommissars für das Auswandererwesen während des Jahres 1882. — Die deutschen Kolonien in Transkaukasien (Fort⸗ setzung). Von Keßler. — Bei den Patagoniern. — Auf dem Paranä. Von Dr. E. Mewert. — Der amerikanischen Westküste entlang. 3. Von Heinrich Semler. — Deutsche Bauern in Dakota. — In den Wellen begraben. Nachtrag. — Berichte eines deutschen Diamanten⸗ gräbers in Südafrika. 3. Von Otto Uhlemann. — Literarisches. — Der Welthandel im Jahre 1882. Von A. Schroot. — Echo aus allen Welttheilen. — Briefkasten. — Illustration: Uebergang über den Cabeza del Mar (Patagonien).
Gesundheit, Zeitschrift für öffentliche und private Hygieine. Nr. 2. — Inhalt: Originalarbeiten: Der Ueberschwemmung nach⸗ theilige Folgen, — deren Abwehr, — und Vorbeugung. — Zum Neubau der Schule. Von Prof. Reclam. (Fortsetzung) — Einfluß der Schule auf die Gesundheit. Von Dr. Leszner. (Fortsetzung.) — Uebersichten: Fäulnißwidrige Eigenschaften der Kohlensäure. — Ar⸗ beiterwohnungen in England, Frankreich und Deutschland. (Fort⸗ setzung.) — Meteorstaub. — Aus Bädern und Kurorten: San Remo. — Besprechungen neuer Schriften: Handbuch der Hygieine. — Rapport géneral. — Feuilleton: Vierte deutsche Verbands⸗Kochkunst⸗ Ausstellung. — Anzeigen.
Milch⸗Zeitung. Nr. 8. — Inhalt: Das Scheeren der Pferde. Von Aug. Zündel, Landes⸗Thierarzt für Elsaß⸗Lothringen. — Champion-Spice. Von Dr. M. Schrodt, Vorstand der milchw. Versuchsstation in Kiel. — Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Proskau. Milchwirthschaftliches Institut. Oesterreich⸗Ungarn. Budapest. Hebung des Molkereiwesens. — Ausstellungen. Dänemark. Das Prämiirungssystem auf den Thierschauen. — Erfahrungen in der Praxis. Schwankungen in dem Fett⸗ und Trockensubstanzgehalt bezw. in dem Butterertrag der Milch. — Milcherträge von Kühen. — Ver⸗ hältniß des Milchertrages bei den einzelnen Melkzeiten. — Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Eismolkerei nach Bellot. — Biolovgie. Ueber die Ablagerung von Fett bei gemästeten Thieren. — Svprech⸗ saal. Veredlung des Rauhfutters. — Marktberichte. — An⸗ und Verkäufe von Zuchtvieh. — Anzeigen.
Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaber, Züchter und Händler. Herausgegeben von Dr. Karl Ruß. Nr. 8. — Inhalt: Zum Vogelschutz: Gesetzliche Regelung. — Die Wasseramsel. — Die Vogelwelt und ihr Ursprung (Fortsetzung). — Die Neueinrichtung und Bevölkerung meiner Vogelstube (Schluß). — Fremdländische Tauben (Fortsetzung). — Aus Haus, Hof, Feld und Wald. — An⸗ fragen und Auskunft. — Aus den Vereinen: München; Altona; Han⸗ nover; Meerane; Freiberg i. S.; Torgau; Ausstellungen. — Die Frühjahrs⸗Thierversteigerung in Antwerpen. — Mancherlei. — Brief⸗ wechsel. — Jahresberichte.
sis, Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien. Herausgegeben von Dr. Karl Ruß und Bruno Dürigen. Nr. 8. — In⸗ halt: Zoologie: Schildkröten im Terrarium III. (Fortsetzung). — Züchtung der aus⸗ und inländischen Schmetterlinge (Fortsetzung). — Meeresthiere. — Botanik: Varietäten⸗Flora des deutschen Sprach⸗ gebiets (Fortsetzung). —
halt: I. Aufsätze.
Anregendes und Unterhaltendes: Einiges über die elektrischen Fische. — Nachrichten aus den Naturanstalten: Berlin. — Vereine und Ausstellungen: Berlin, München, Hannover. Bücher⸗ und Schriftenschau. — Die Antwerpener Frühjahrs⸗ Thierversteigerung. — Thiermarkt. — Briefwechsel.
—. Selbstverwaltung, Nr. 7. — Inhalt: Kompetenzkonflikte. Die Nichtigkeitsbeschwerde. Höhere Entscheidungen: Inanspruch⸗ nahme eines Fußweges für den öffentlichen Verkehr. Gastwirth⸗ schaft, Entziehung der Konzession wegen Hehlerei. Rechtsweg gegen einen Polizeibeamten wegen Handlungen, welche er gelegentlich der Ausübung seines Dienstes beging. Rechtsweg gegen polizeiliche Ver⸗ fügungen. Feldmesserprüfung für Forstaspiranten. Die Erhebung des Pauschquantums im Verwaltungsstreitverfahren. Märkte. Haus⸗ ausgänge. Droschkenfuhrgewerbe in Berlin. Die große Kiefern⸗ raupe. Polizeiliches: Polizeiverordnung betreffend Einrichtung und Benutzung von Bierdruckvorrichtungen. Polizeiverordnung betreffend die Anlage und Errichtung von Vorrathshäusern und Räumen für Pulver und andere Sprengstoffe, sowie die Aufbewahrung dieser Fabrikate. Polizeiverordnung, betreffend die Vorlegung gewerblicher Konzessionen. Verkehr mit Gefangenen. Bekanntmachung des Königlichen Polizeipräsidiums zu Berlin, Verbot des Einsammelns von Geldern zur Förderung von sozialdemokratischen Bestrebungen durch den Vertrieb von Loosen betreffend. Praktischer Dienst: Ver⸗ ordnung betreffend die Einrichtung von Strafregistern und die wechsel⸗ seitige Mittheilung der Strafurtheile. Briefkasten.
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Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition 4 des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich . Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
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Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
. Verkäufe, Verpachtungen. Submissionen etc.
.Verloosung. .
u. s. w. von öffentlichen Papieren. 9.
Deffentlicher Anzeiger.
Fabriken
und Grosshandel.
7. Literarische Anzeigen. Theater-Anzeigen.
Zinszah lung Familien-Nachrichten.
Amortisation,
5. Industrielle Etablissements. .Verschiedene Bekanntmachungen.
In der Börsen- —
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Erpeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaux.
Steckbriefe und Untersuchungs ⸗Sachen. [9235]
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Agent betriebe eLbe
Last gelegt wird, am 29. und 30. Oktober 1882 Dt. Wilmersdorf das Schleifergewerbe ausgeübt haben, ohne im Besitze des erforderlichen
zu „ 2 — zu zu diesem Gewerbe⸗ zu
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 8
vom 30. Dezember 1882 antheilsweise auferlegt, die auf das Königl. Steueramt Graudenz fallen⸗ den Kosten bleiben außer Ansatz.
Von Rechts Wegen.
Friedrich Bohnen, geboren am 21. Oktober 1852 zu Creuznach, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung in den Akten J. 1 b. 131/82 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗ Gefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzu⸗ liefern. Berlin, den 12. Februar 1883. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschrei⸗ bung: Alter 30 Jahre, Statur untersetzt, Haare dunkelblond, Stirn niedrig, Bart dunkelblond, Augenbrauen dunkelblond, Augen grau, Nase ge⸗ wöhnlich, Mund gewöhnlich,
4 - Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe blaß, Besondere Kennzeichen fehlen.
[9237]
Der hinter den Kaufmann Samuel Jacob Arend, geboren am 4. Januar 1832 in Bernau, wegen Theilnahme an wiederholter Urkundenfälschung in den Akten U. R. II. Nr. 439 de 1880 unter dem 5. Oktober 1880 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. 8 Berlin, den 16. Februar 1883.
- Der Erste Staatsanwalt: J. V. Lippert.
Ladung. 8 1“ Schleifer Herrmann Baatz, 36 Jahre alt, Aufenthalt at ist,
[9236] Der
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und welchem zur!
Gewerbescheins gewesen sein, Uebertretung gegen §. 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts II. hierselbst auf den 1. Mai 1883, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ gericht in Alt Moabit, Portal III, Zimmer 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 22. Februar 1883. Drabner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. II.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[9238] Oeffentliche Zustellung. 8
Der Bauergutsbesitzer Andreas Broy zu Kleinitz, vertreten durch den Rechtsanwalt Friedmann zu Glogau, klagt gegen den Arbeiter Christoph Rogosch aus Kleinitz, dessen jetziger Aufenthaltsort unbekannt ist, als fideikommissarischen Miterben des Halbbauers Andreas Rogosch aus Kleinitz, wegen Ansprüchen aus der Verwaltung des Andreas Rogosch'’schen Nachlasses, mit dem Antrage: denselben zu ver⸗ urtheilen, in Gemeinschaft mit seinen Miterben 2922 Mark 92 Pf. nebst 5 % Zinsen seit dem 1. Juni 1876 an Kläger zu zahlen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Glogau auf
den 16. Mai 1883, Vormittags 10 Uhr,
1e
Glogau, den 13. Februar 1883. Rakette, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [9230] Verkündet am 22. Februar 1883 v. Rekowski, als Gerichtsschreiber. . Im Namen des Königs!
Auf den Antrag:
1) des Königl. Steueramts Graudenz,
2) des Besitzers Johann Schulz aus Linsk erkennt das Königliche Amtsgericht Schwetz durch den Amtsrichter Bergmann
für Recht:
1) das Dokument über die im Grundbuche von Jungensand Blatt 9 resp. Jungen Blatt 39 in Abtheilung III. Nr. 4 resp. 6 auf Grund des Erbrecesses vom 9. September 1876 für Wil⸗ helm Janz eingetragenen 152,88 ℳ Vatererb⸗ theil wird für kraftlos erklärt; das Dokument über die im Grundbuche von Linsk Blatt 18 in Abtheilung III. Nr. 9 für den Einsassen Christian Lipski in Linsk ein⸗ getragenen 400 Thlr. Darlehn wird für kraft⸗ los erklärt; die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller zu 2 gemeinschaftlich mit den
brigen Verpflichteten aus dem Ausschlußurtheil!
[9239] Oeffentliche Zustellung. 1
Die Arbeiterfrau Lisette Plath, geb. Fiebrandt, zu Elbing, große Rosenstraße Nr. 8, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Gaupp zu Elbing, klagt gegen ihren Ehemann, den vormaligen Eisenbahn⸗ schaffner Eugen Plath, dessen gegenwärtiger Aufent⸗ halt unbekannt ist, wegen böslicher Verlassung mit em Antrage auf Trennung der Ehe und Verurthei⸗ lung des Beklagten für den allein schuldigen Theil und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die Erste Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Elbing auf
den 25. Mai 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Elbing, den 22. Februar 1883.
Baecker, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Redacteur: Riedel.
Berlin: Verlag der Expedition (Kessel.) Druck: W. Elsner.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
den 27. Februar
und Königlich Preußi
nach dem
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Ende des Mona
ts Januar 1883.
30.
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Eß 18. 1
19.
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26. 27.
29.
Ver
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bis Ende Januar
Einnahme
aus dem Personen⸗
und
Gepäckverkehr
aus dem Güterverkehr
überhaupt
auf 1 km
überhaupt auf 1 km
überhaupt
Verwendetes Anlage⸗Kapital
sind
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ℳ
1 km
auf
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Für 1883 zinsung und Amortisat. sonst. Dar⸗ lehen
Einnahm. erford.
z. Ver⸗
Prior.⸗ ig. und aus
triebs⸗
ℳ
Für 1883 sind zur
etwaiger Dividende
Stamm⸗
Theilnahme an
bezw. Verzinsung berechtigt Priori⸗ täts⸗ Stamm⸗ Aktien
ℳ
Aktien
ℳ
In den beiden letzten Jahren sind an Divi⸗ denden bezw. Zinsen
gezahlt Proz. auf
Prioritäts⸗ Stamm⸗ Aktien
1882 1881
Gesammtes bis jetzt der Gesellschaft
konzessionirtes Anlage⸗Kapital
Länge dersausgab. des für das
Anlage⸗
überhaupt
Stamm⸗ Aktien
Wie Spalte 11 u. 12.
9
586 550 000 427 051
104 700 000 242 524 17 719 108 114 687
V
Stammaktien
davon in
Prioritäts⸗
ℳ
p
1
Prioritäts⸗
Obligationen
ℳ
kapital
erzustel⸗ lenden Bahn⸗ trecken.
Kilom.
(Sp. 28)sind z. jähr
u. Amortis.
esammten nlagekapi⸗
Verzinsung
der Prior.⸗ Obligat. er⸗ forderlich.
ℳ
Wie Spalte
9 u.
404 765 541
22 759 458
443 646 2777
221 639 110 712 135 276
2 000 000 68 478 625
9 000
94 119 642 21 900 000 49 397 780 10 891 683
51 636 052
19 461 429 123 369
229 694 159 405
127 097 409 600 412 564
so)
74 070
10919769
581
349
1 113 750
15 750 000 15 750 000 1 000 000 — 20 250 000 20 250 000 2 250 000 4 050 000
10 800 000
15 000 000 26 049 000 11 250 000
(Rente)
.*
4 4 garantirt
2 000 000 70 230 000 9 150 000
1
19 800 000
21 900 000 54 000 000 11 250 000
15 750 000 1 000 000 20 250 000
15 000 000 27 000 000 11 250 000
50 850 000
22 940 000 1 000 000 29 730 000
2 100 000
1 800 000
27 000 000
1 147 000
4 —
337 500
1 215 000
desgl. desgl. desgl.
42 115 816 82 069 898 121 205 352 18 295 000
9 123 887
218 456
4 162 500
30 206
420 552
18 450 000 15 000 000 38 250 000 18 000 000
4 192 650
18 474 000
.
572 825 600
48 450 000 84 894 000 122 250 200 18 000 000 9 141 300
30 474 000
188 692 900
18 450 000 15 000 000 38 250 000 18 000 000
4 192 650
18 474 000
4 307 400
30 000 000 60 894 000 84 000 000
641 250
12 000 000
21
30 206 22
0 000⁄23
8