1883 / 61 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Mar 1883 18:00:01 GMT) scan diff

paar sitzend, links Ludwig, dann seine Gemahlin Barbhara von Brandenburg, mit echt deutschem Gesichtstypus, ebenso wie ihr Sohn, der Kardinal, welcher zwischen den Eltern steht. Eine der Töchter kniet neben der Mutter, deren Kopf vortrefflich er⸗ halten und nach einer sorgfältigen Zeichnung von Bürk⸗ ner noch einmal besonders reproduzirt ist. Auf dem zweiten, ebenfalls in Hochätzung wiedergegebenen Wandgemäͤlde ist nur der Markgraf mit den Söhnen, darunter zwei Geistliche, und Enkel dar⸗ estellt. Markgräfin Barbara war die Tochter des Markgrafen Jo⸗ ann des Alchymisten, des ältesten Sohnes Friedrichs IJ. Johann hatte auf die Kurwürde zu Gunsten seiner Brüder, erst Friedrich’s II., dann Albrecht Achill’'s verzichtet. Barbara war 1423 geboren, ob in Berlin, oder auf der Burg zu Tangermünde, oder in den Fränkischen Besitzungen ist unbekannt, Der historisch wie kunsthistorisch gleich interessanten Arbeit ist übrigens auch eine Abbildung von dem überaus anmuthigen Deckengemälde des Raumes beigegeben. Außer einer kleineren Abhandlung von Julius Janitsch über Dürers Türkenzeichnung enthält das Heft endlich, last not least, aus der Feder Friedrich Lippmanns die ersten wissen⸗ schaftlichen Ergebnisse der begonnenen Untersuchungen über den neu erworbenen kostbaren Schatz unseres Kupferstichkabinets, die Zeichnungen des Sandro Botticelli zur „Göttlichen Ko⸗ mödie“ des Dante aus der Hamilton⸗Sammlung. Wie der Verfasser selbst zugiebt, harren zwar noch viele Fragen der Beantwortung, indessen dürfe man schon jetzt sagen, daß seine Dante⸗ illustrationen in dem Maler der heiteren Existenzbilder, der von Engeln umgebenen Madonnen und des Frühlings uns auch einen tief⸗ sinxig spekulativen Geist erkennen lassen, der sich in die Aufgabe ver⸗ enkt, die Abgründe des Inferno und die Lichtkreise des Paradieses in bildliche Formen zu fassen. Suche man nach einem Gegenstück zur Dantefolge Botticelli's, so müsse man hoch greifen, bis zur Apokalyypse Dürers. „Hier wie dort reichen die mystisch⸗ allegorischen Bilder an die Grenze der Vorstellbarkeit. Der Gedankenreichthum und die Phantasie des dichterischen Vorwurfs verlangten Künstler von höchster Kraft der Erfindung und Gestaltung. Als Illustrationen zur göttlichen Komödie werden die Dantebilder des Botticelli vielleicht eine ähnliche Geltung erlangen wie die Holz⸗ schnitte unseres deutschen Meisters, welche die ein für alle Male fest⸗ stehende Versinnlichung der Offenbarung des Johanncs bilden.“ Von einem der schönsten Bläͤtter: „Dante und Beatrice in der Sphäre des Mondes“ aus dem 3. Gesange des Paradiso, liegt dem Aufsatze eine

Heliogravüre bei. Gewerbe und Handel.

Dem Bericht der Deutschen Feuerversicherungs⸗ Aktiengesellschaft zu Berlin über den Rechnungsabschluß und den Geschäftsbetrieb des Jahres 1882 entnehmen wir Folgendes: Das Geschäftsjahr 1882 kann als ein günstiges für die Gesellschaft bezeich⸗ net werden. Die zum Abschluß gelangten Versicherungen beliefen sich auf 57 417 über eine Versicherungssumme von 378 761 334 ℳ, wo⸗ von 353 503 230 dem direkten Geschäft und 25 258 104 dem Rückversicherungsgeschäft angehörten. Die Prämieneinnahme betrug netto 878 441 Die stattgehabten Brandschäden blieben nach Zahl und Umfang nicht unerheblich hinter denen des Vorjahres zurück. Zu den aus 1881 reservirt gebliebenen 55 Schäden traten 1882 469 neue Schadenfälle hinzu, so daß insgesammt 524 Schäden zu reguliren wmaren. Davon wurden bis zum Jahresschlusse 472 Schäden vollstän⸗

dig geordnet und bezahlt, nämlich 324 Schäden des direkten Geschäfts mit 121 358 und 148 Rückversicherungsschäden mit 76 142 für eigene Rechnung. Nach Erhöhung der Prämienreserve (um circa 20 000 ℳ) verbleibt ein Reingewinn von 115 538 Hiervon wurde dern Kapitalreservefonds eine Summe von 43 538 überwiesen, die gsmäßige Tantième beträgt 6000 und 66 000 gelangen 8 pro Aktie (= 11 % des eingezahlten Kapitals) als Dividende zur Vertheilung.

Elberfeld, 10. März. (W. T. B.) In der heutigen Ge⸗

neralversammlung der Vaterländischen Hagelversicherungs⸗ esellschaft zu Elberfeld wurde die Einnahme auf 819 746 ℳ%, ie Ausgabe auf 737 515 festgestellt; der Ueberschuß beträgt 2 231 ℳ, wovon 52 231 dem Reservefonds zugeschrieben und 0 000 zu einer Dividende von 5 % bestimmt wurden.

Nürnberg, 10. März. (Hopfenmarktbericht von Leopold

Held.) In der zweiten Hälfte der Woche hat die sehr feste Stim⸗ mung des Hopfenmarktes angehalten. Verkauft wurden Don⸗

erstag und Freitag je gegen 100 Ballen, während heute, wohl theil⸗ weeise in Folge des den Verkehr behindernden stürmischen Wetters, der Umsaß nur ca. 40 Ballen betrug. Gezahlt ward für Mittel⸗ waare 325 365 ℳ, für leichtere Hopfen 310 320 und für geringe 290 305 Gesucht werden hauptsächlich Mittelhopfen; geringe sind vernachlässigt und schwer verkäuflich. Für reine Primawaare wird 4 0 verlangt.

Leipzig, 12. März. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Aussig⸗Teplitzer Bahn beantragt die Vertheilung einer Divi⸗ dnge von 31 Fl. Die Generalversammlung findet am 21. April tatt.

Hamburg, 10. März. (W. T. B.) Die Dividende der Ham⸗ burg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktien beträgt 9 %.

Teplitz, 10. März. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Dux⸗Bodenbacher Bahn beschloß in seiner heutigen Sitzung, der am 3. k. M. stattfindenden Generalversammlung vorzuschlagen, daß von dem im Jahre 1882 erzielten Reingewinn im Betrage von 778 144 Fl. eine Dividende von 15 Fl. bezahlt und ein Betrag von 150 000 Fl. dem Reservefonds überwiesen werde.

Pest, 10. März. (W. T. B.) Die Schlußrechnung der Un⸗ garischen Allgemeinen Kreditbank weist folgende Aktiva auf: Eigene Effekten 974 139, Debitoren 5 770 770, diverse Aktiva und Einzahlung auf Konsortialgeschäft 5 322 076, Realitäten 378 384, vereinigte Dampfmühlen 1 021 175 Fl. Die Passiva betragen: Aktien⸗ kapital 10 000 000, Reservefonds 849 906, unbehobene Dividende 1665, diverse Passiva 772 826, Kreditoren 752 525, Gewinnsaldo 1 096 624 Fl.

London, 10. März. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll⸗ auktion waren Preise unverändert.

Glasgow, 10. März. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Srores belaufen sich auf 589 700 Tons gegen 630 300 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 113 gegen 108 im vorigen Jahre.

Stockholm, 10. März. (W. T. B.) Die Allgemeine Hypothekenkasse der Städte Schwedens hat behufs Rück⸗ zahlung ihres 1868 er 5 % Pfandbriefsanlehens von ursprünglich 10 Millionen Kronen mit der Berliner Handelsgesellschaft in Berlin ein neues 4 ½ % Pfandbriefsanlehen im Betrage von 11 ¼ Millionen Reichsmark gleich 10 Millionen Kronen abgeschlossen.

Verkehrs⸗Anstalten. vW“

Triest, 11. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer

„Vesta“ ist heute Nachmittag mit der ostindisch⸗chinesischen Ueber⸗ landpost aus Alexandrien bier eingetroffen.

New⸗York, 10. März. (W. T. B.) Der

Hamburger Postdampfer „Suevia“ ist hier eingetroffen.

Berlin, 12. März 1883. 8 8

Vaterländischer Frauen⸗Vereimn.

Nach Allerhöchster Bestimmung Ihrer Majestät der Kaiserin

und Königin findet die diesjährige Generalversammlung des Vaterländischen Frauen⸗Vereins am Mittwoch, den 4. April d. J., Abends 6 ½ Uhr, im Saale des Ministeriums für Landwirthschaft, Domänen und Forsten hierselbst, Leipzigerplatz Nr. 8, statt, wozu wir die Mit⸗ des Hauptvereins und der Zweigvereine hierdurch freundlichst einladen.

Zugleich bemerken wir, daß nach §§. 5 und 6 des Vereinsstatuts zur Aufnahme in den Verein alz ordentliche Mitglieder unbe⸗

scholtene Frauen und Jun gfrauen ohne Unterschied des Glau⸗ bens und Standes befähigt sind, welche für die Dauer ihrer Mitglied⸗ schaft sich verpflichten, einen Beitrag von monatlich mindestens 50 zur Vereinskasse zu zahlen und weibliche Handarbeiten für die Zwecke des Vereins unentgeltlich auszuführen oder sonst für den Verein nach Maßgabe der Umstände thätig zu sein. . 8

Außerordentliches Mitglied des Vereins wird ein Jeder, der einen regelmäßigen Geldbeitrag zur Vereinskasse zu zahlen sich verpflichtet. .

Etwaige Gesuche um Aufnahme in den Verein mit Angabe des zu zahlenden Geldbeitrages bitten wir an unser Bureau, straße 73, hierselbst zu richten. 8

Der Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗Vereins Charlotte Gräfin von Itzenplitz.

Der Verein für Sonntagsheiligung, der, unter Vorsitz des Hospredigers D. Baur stehend, nun schon seit Jahren dahin zu wirken sucht, daß der Sonntag der Kirche und der Familie wieder gewonnen werde, hatte gestern, am Tage seines Jahresfestes, im Dom eine andächtige Gemeinde um sich versammelt. Nach der Festpredigt des Hofpredigers Schrader erstattete Hofprediger D. Baur den Bericht. Das verflossene Jahr hat die Frage der Sonntagsheiligung in weite Kreise getragen. Der Staat, die gesetzgebenden Körperschaften, die Kirchenbehörden, die einzelnen Berufskreise, wie jetzt in Berlin die jungen Kaufleute sind der Frage näher getreten, und auch in der katholischen Kirche ist der Ruf nach dem Sonntag laut geworden. Inmitten aller dieser Rufe hat der Verein durch Wort und durch Schrift geistig an⸗ regend zu wirken gesucht

Der Evangelische Erziehungsverein feierte gestern in der festlich erleuchteten Jerusalemskirche sein 15. Jahresfest, bei dem Super⸗ intendent Dryander die Predigt übernommen hatte. Der Verein, welcher der Anregung des Pastors Hingmann seine Entstehung verdankt, sucht an der Lösung einer der schwersten Aufgaben des praktischen Christenthums, an der Rettung verwahrloster Kinder mitzuarbeiten. Je länger je mehr hat sich der Verein in Berlin Freunde zu erwerben gewußt, so daß es ihm, wie Pastor Witte in seinem Bericht hervor⸗ heben konnte, möglich geworden ist, nun schon 900 Verwahrloste einem geordneten Leben zurückzugeben. Im letzten Jahre standen 64 Kinder, die ohne Ausnahme außerhalb der gerade für sie so verhängnißvollen Verhältnisse Berlins theils in Rettungshäusern, theils in Familien untergebracht waren, unter der Pflege des Vereins.

In dem Gebäude der Landynirthschaftlichen Hochschule traten gestern Mittag 94 Brauereibesitzer, Brauereivorstaͤnde und Mallz⸗ fabrikanten zu einem Fachverein zusammen, der den Namen „Verein „Versuchs⸗ und Lehranstalt für Brauerei zu Berlin“ angenommen hat und der die Vervollkommnung des Brauwesens durch wissenschaftliche Forschungen und durch Nutzbarmachung der er⸗ zielten Resultate in der Praxis sowie durch theoretische Ausbildung von Brauern bezwecken soll. Dem Verein ist durch den Minister für Landwirthschaft ein Theil der Räume und der Inventarien des in der Landwirthschaftlichen Hochschule errichteten Instituts für Gährungs⸗ gewerbe zur Verfügung gestellt und ist dort die Versuchs⸗ und Lehr⸗ anstalt unter der wisfenschaftlichen und geschäftlichen Leitung des Prof. Dr. Delbrück bereits eröffnet worden. 8

Vor einer zahlreichen Versammlung hielt am Sonnabend in öffentlicher Sitzung des Vereins für die Geschichte Berlins der Sekretär, Hr. Ferd. Meyer einen interessanten Vortrag „über den Mühlendamm“. Zu Anfang des Jahres 1885 werden 600 Jahre ver⸗ flossen sein, seit der Gang über das Mühlengerönne zuerst urkundlich er⸗ wähnt wird Und allerdings war um 1285 und wahrscheinlich schon früher der Mühlendamm ein bloßer Gang, unbrauchbar und noch später verboten für Wagen und Reiter, der die beiden vorspringenden Hügel zwischen der Nicolai⸗ und Petrikirche miteinander verband. Unter den Ottonen schon lagen daselbst 4 Mühlen mit je 5 Gängen, auf denen nicht nur ganz Berlin und Kölln, sondern auch alle Ortschaften an der Spree, von Köpenick bis Spandau, mahlen zu lassen ver⸗ pflichtet waren. Es flossen daher den Landesfürsten reiche Einnahmen aus den Mühlen zu, und es erklärt sich, daß daneben der Mühlenhof mit eigener Jurisdiktion und mit mancherlei anderen Veranstaltungen, Viehmast, Bäckerei, Brauerei ꝛc. entstand. Zu beiden Seiten des Gerönnes entstanden allmählich Verkaufsbuden, die zuerst 1537 urkundlich erwähnt werden und dem Mühlenhof in jeder Hinsicht unterstellt waren. Um die gedachte Zeit war die Wasserseite der Poststraße noch ganz unbebaut, bis 1582 daselbst einige Häuser ent⸗ standen. Frühzeitig entstand auch das Haus Poststr. 16 (wenigstens so weit wie jetzt der Balkon reicht) und daneben die Apotheke von Tempelhof, später Zehender. Die Holzbuden auf dem Mühlendamm aber haben sich gegen Ende des 15. Jahrhunderts jedenfalls nicht sehr vortheilhaft ausgenommen, obgleich damals die Städte selbst noch viele wüste Stellen aufwiesen und auf Schönheit keinen Anspruch machen durften. Die Folgezeit brachte vorübergehend einen Ausschwung in die Bauthätigkeit Berlins: es entstand der Dom auf dem Schloß⸗ platz, es entstand das Schloß. Aber bald brachten die großen Seuchen (von 1576 und 1585), von denen Berlin und Kölln heimgesucht wurden, einen bedenklichen Stillstand in dieser Hinsicht hervor. Bei der letzten Pest ward sogar der Verkehr zwischen den keiden Städten, der überhaupt damals nur durch den Mühlen⸗ damm und die Lange Brücke möglich war, gänzlich verboten, was zu mancherlei Mißhelligkeiten Anlaß gab, jedoch in keiner Stadt „sonderlichen Mangel“ hervorrref. Um 1616 wur⸗ den die 3 ersten Buden am Köllnischen Fischmarkt zu einer Kurfürst⸗ lichen Garküche eingerichtet; es entstand auch der Wassergang eben daher. Das Amt, das von jedem Wispel Getreide, welches gemahlen wurde, eine Metze Mahlgeld erhielt, bezog damals jährlich im Ganzen 436 Wispel Mahlgeld von den beiden Städten und den dazu gehörigen 23 Dörfern. Was Loh⸗, Schleif⸗ und Papiermühle und und Holzschneibemühle anlegte, daß man strenge auf Kon⸗ traventionen achtete. Oftmals wurden die Mühlen von Bränden heimgesucht und fast jedesmal im Dezember. Nach den verheerenden Emflüssen des 30 jährigen Krieges war es der Große Kurfürst, der dem Mühlendamm eine würdigere Gestalt gab und die Arkaden erbauen ließ, obgleich das Wohnen in den meist noch hölzernen Buden hinter den Arkaden verboten war und alle vierzehn Tage revidirt werden mußte, ob auch nicht Schießpulver darin feil gehalten wurde. Fast unglaublich klingt es aber, wie vom Mühlendamm und der Umgegend aus das Wasser der Spree verunreinigt wurde: zwischen den Mühlen und der Langen Brücke entstand von Schutt und Unrath ein Berg, weiter aufwärts eine Insel und an der Paddengasse drohte die Spree völlig verstopft zu werden. Dabei wurden die Spreeufer durch die Anwohner immer weiter eingeengt. Der Mühlendamm aber florirte durch den Handel in den Buden und vor den Arkaden; in den Buden waren u. a. 12 Tuchmacherläden, und in dem großen Saale oberhalb der (jetzt abge⸗ brochenen) Arkaden nach der Fischerbrücke hielt die Kaufmannschaft von 1693 —- 1739 ihre Zusammenkünfte ab. Mit dem großen Brande von 1838, der Wiederherstellung der Mühlen und den Schicksalen des Hauses Poststraße 16 schloß der Vortrag.

sogar eine Leder⸗

Literarische Neuigkeiten undperiodische Schriften.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Band XLVI. Heft. 3. Nr. 138. Inhalt: Gustav Adolfs Ver⸗ dienste um die Organisation der drei Waffen, nebst kurzer Darstellung ihrer Taktik. (Fortsetzung.) Die Expedition der Engländer nach Egypten im Jahre 1882. Der Feldienst der französischen und deut⸗ schen Infanterie. Eine vergleichende Studie. (Fortsetzung.) Be⸗ trachtungen über: „Zum Gefecht der Kavallerie.“ Von E. v. Colomb, General⸗Lieutenant. Beitrag zur elemenraren Erklärung der Deri⸗

Wilhelm⸗

Wunder, daß man noch eine

vation der Spitzgeschosse, nebst ballistisch⸗technischen Betrachtungen. (Fortsetzung.) Heerwesen und Infanteriedienst vor 100 Jahren. Ein Beitrag zur Heeresgeschichte Friedrich d. Gr. Von Schnacken⸗ burg, Major. Umschau in der Militärlireratur.

Politische Gesellschaftsblätter. 21. Heft. Inhalt: Staatssozialismus. Die Bismarcksche Schule. Die Verstaat⸗ lichung der Eisenbahnen. Der Sklavenhandel und die Engländer (Schluß). Dem Andenken Richard Wagners. Berliner Wand⸗ lungen. Vermischtes. Correspondenz.

Industrie⸗Blätter. Inhalt: Nr. 10. Ueber die Feuch⸗ tigkeit der Wohngebäude und den Mauerfraß, und über die bisherigen Mittel zur Bekämpfung dieser Uebel. Ueber das Oelen und die damit zusammenhängenden Operationen in der Türkischroth Färberei. Chronik der Verfälschungen von Lebensmitteln ꝛc. Zusammen⸗ setzung einiger Schönheits⸗ und Geheimmittel, nach den Unter⸗ suchungen des Wr. Stadtphysikates. Herstellung von Legirungen und Metallüberzügen. Fabrikation von mineralischen weißen Stoffen. Ueber die Wirkung verschiedener Sprengstoffe. Verfahren zur Reinigung von Kohlenwasserstoffen. Glycerin⸗Phosphorsäure. Das Raffiniren des Schellacks. Untersuchung eines Apfelmostes und des aus demselben dargestellten Weines. Nachweisung von Soda, Benzoösäure und Borsäure in der Milch. Deutsche Reichs⸗ Patente. Kalihaltige Genußmittel. Tintenrezepte aus früheren Jahrhunderten. Filter für Hauswasserleitungen. Darstellung von Faßglasur.

Forstliche Blätter. Heft 3. März. Inhalt: Oeffentliche Erklärung. Vom Ober⸗Forstmeister Grunert. I. Aufsätze. Das Trocknen der Lohe in den Schlägen. Vom Ober⸗Forstmeister Gru⸗ nert. Einige Bemerkungen und Zusätze zu dem im November⸗ Heft 1882 d. Bl. S 330 abgedruckten Artikel „Einige Bemerkun⸗ gen ꝛc.“ Vom Oberf. Müller in Zeven. Ein Beitrag zur Forst⸗ insektenkunde. Vom Oberf. O. Grunert. Die forstlichen Projekte des Herrn Landrath und Abgeordneten Knebel zu Merzig in der Rheinprovinz. Von B. Borggreve. Die Portopflicht der Dienst⸗ sendungen. II. II. Bücheranzeigen. III. Mittheilungen. Aus Preußen. Aus Sachsen. Der Epheu als Schutz gegen feuchte Wände. Werbekosten⸗ und Verdienstberechnungen für die Ver⸗ jüngungshauungen im Mittelwalde der Oberf. Walkenried, während der Betriebsjahre 1876/77 1881/82 inkl. Der Gesetzentwurf über die Erhöhung der Holzzölle. Die Staatswaldungen Spaniens. Veredelung des Schwarzwildes. J. Th. Grunert und das forst⸗ liche Versuchswesen. Berichte über forstlich beachtenswerthe Arbei⸗ ten auf dem Gebiete der Maturwissenschaften. Zweites Verzeichniß der zum Besten des in Groß⸗Schönebeck zu errichtenden Forst⸗Waisen⸗ hauses eingegangenen freiwilligen Beiträge.

Zeitschrift für Forst⸗ und Jagdwesen. 2. Heft. Inhalt: Abhandlungen: Ist die Pflanzung junger Kiefern mit entblößter Wurzel eine empfehlenswerthe Kulturmethode? Vom Ober⸗Forstmeister von Dücker zu Düsseldorf. Holztransport auf deutschen Eisen⸗ bahnen: Vom Ober⸗Forstmeister Guse zu Oppeln. Beiträge zur Statik des Waldbaues. Von Dr. E. Ramann, Assistent an der Forst⸗ akademie Eberswalde. Mittheilungen: Stickstoffgehalt einiger Waldprodukte. Von Dr. C. Councler in Eberswalde. Zur Frage des Holzzolls. Von Prof. Dr. J. Lehr zu Karlsruhe. Statistik: Ergebniß der Holzsamenernte von den wichtigsten Holzarten in Preu⸗ ßen im Jahre 1882. Vom Kgl. Forstmeister Weife zu Eberswalde. Literatur. Notizen: II. Verzeichniß der zum Besten des zu er⸗ richtenden Forstweisenhauses eingegangenen freiwilligen Beiträge Forstakademie Eberswalde. Unterrichtsplan Sommersemester 1883.

Weltpost. 5. Heft. Inhalt: Deutsch⸗amerikanisches Liebes⸗ werk. Zur Geschichte der deutschen Terxas⸗Einwanderung. 1. Von Th. Hertzberg. Die Vollendung der Südpacificbahn. (Mit Karte.) Ein deutsch⸗-amerikanischer Zuckerkönig, die Hawaii Inseln und was von einer deutschen Auswanderung nach dort zu halten? Die Jurisprudenz der Weltwirthschaft. Von Dr. Hubbe⸗Schleiden. Der amerikanischen Westküste entlang, eine Fahrt von Ecuador nach Kalifornien. 4. Von Heinrich Semler. Berichte eines deutschen Diamantengräbers in Südafrika. 4. Von Otto Uhlemann. Lite⸗ rerisches. Echo aus allen Welttheilen. Illustration: Der stille See.

Selbstverwaltung, Nr. 9. Inhalt: Der Amtsvorsteher. Höhere Entscheidungen: Baupolizei (fällt die Errichtung eines Bretterzaunes unter den Begriff der konsenzpflichtigen Bauten? Rechtsgültigkeit von Polizeiverordnungen) Gastwirthschaft (Be⸗ dürenißfrage). Kompetenzkonflikt (der Amtsvorsteher bei der Aus⸗ führung militärischer Bauten). Tolle Hunde. Polizeiliches: Er⸗ richtung öffentlicher Schlachthäuser. Bestimmungen für die Unter⸗ suchung frischen Fleisches, welches in die e Cassel einge⸗ führ: wird. Strafbares Kreditiren an Arbeiter. Prüfung im Hufheschlag betreffend. Lichter auf Seeschiffen (Polizeiverordnung, betreffend die Kontrole über die Befolgung der Vorschriften über das Führen von Lichtern auf Seeschiffen). Praktischer Dienst: Formu⸗ lare zur Verordnung, betreffend die Einrichtung von Strafregistern und die wechselseitige Mittheilung der Strafurtheile. Wahlordnung für Kreisbehörden. Literarisches. Briefkasten.

Milch⸗Zeitung. Nr. 10. Inhalt: Die Proßuktions⸗ losten von Viehdünger und die Kalisalzdüngung. Von Herter, Burschen. Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Berlin. Vertilgung von Kleeseide. Milch⸗Genossenschaft. Nürnberg: Trichinen. Amerika. Chikago: Schweinezüchter⸗Gesellschaft. Ansteckende Hausthier⸗ Krankheiten. Großbritannien. Abwehr von Viehseuchen. Ausstel⸗ lungen. Deutschland. Thier⸗Ausstellungen. Molkerei⸗Ausstellung in Danzig vom 16.—18. März 1883. Frankreich. Mastvieh⸗Ausstel⸗ lung in Paris. Großbritannien. Ausstellung von Cart Horses (Kar⸗ renpferde). Amerika. New⸗York: Preis⸗Zuerkennung. Beurtheilung von Thieren. Allgemeine Berichte. Jahresbericht der ersten unga⸗ rischen Borstenvieh⸗Anstalt in Budapest für 1882. Erfahrungen in der Praxis. Sauerheu⸗Bereitung, Diphtheritis durch Milchgenuß. Zur Hebung der Käse⸗Fabrikation. Statistik. Dänemark: Ausfuhr und Einfuhr von Thieren und thierischen Produkten vom 1. Oktober 1881 und 30. September 1882. Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Bau⸗ kunde. Ueber die Verfälschung der Milch und die Nachweisung der⸗ selben mittelst des Refraktometers. Sprechsaal. Reißen von hol⸗- ländischem Käse. Kindermilch. Viehzucht und Viehhandel in der Wilstermarsch und Breitenburg. Selbstablaufen der Milch bei Kühen Deutsche Viehzucht⸗ und Herdbuch⸗Gesellschaft. An⸗ und Ver⸗ käufe von Zuchtvieh. Marktberichte. Anzeigen. 1

Illustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“. Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W. Nr. 23 9. Jabhrgangs Inhalt: „Was wird sie thun?“ Novelle von K. Rinhart (Fort setzung). Die Peter⸗Paulskirche zu Nikolskoë (mit Illustration) Baron Pöllnitz. Die Brandenburger im 30jährigen Kriege ode das Kriegswesen in Brandenburg und Preußen in der ersten Hälft des 17. Jahrhunderts von R. Lutter (Fortsetzung). Graf Rochu zu Lynar. Altdeutsche Dame (Zeichnung nach dem Gemälde von Fritz Bodenmüller). 1 zu Berlin. Rußland, Land und Leute (mit Illustration). Bau des neuen Polizeipräsidialgebäudes. Die Civilliste des Königs. Bismarcks Zimmer. Brief⸗ und Fragekasten. Inserate.

Geschichte des Hopfenbaues und Hopfenhandels zu

Neutomischel C(früher genannt Neutomysl), Kreis Buk, Provinz

Posen, bis zum Jahre 1859. (Aus dem Kreisblatt des Buker Kreises pro 1859 entnommen.) Zweite Auflage. Berlin, Verlag von Oscar Lorentz, Buchhandlung für Gartenbau, Forstwesen und Land wirthschaft. 1883.

8 Redacteur: Riedel. Berlin: 3 Verlag der Expedition (Kessel) Druck W. Els er Vier Beilagen (einschließlich 2 Börsen⸗Beilagen).

Die große allgemeine Gartenbau⸗Ausstellung

No 61.

eilage

Anzeiger und Königlich Preußischen

A“ Staats⸗Anzeiger

1883.

8 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzrigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Preuhischen Staatz⸗Auzeigers: 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 4. Verloosung, Amortisation,

85

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen.

In der Börsen- beilage. AR.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Annoncen⸗Bureaux.

9. Familien-Nachrichten.]

v 1 Ladung. Von nachstehenden Mannschaften:

Geburts⸗ Zuname Vorname Tag und Jahr

Geburts⸗Ort

Gewerbe

Frühere Truppengattung ress. Ersatzverhältniß

3 5

7

Ernst Gustav Her⸗ .50 Kosiadel, Kreis mann Glogau

Niecke Adalbert Gʒʒ

Dorsz Peters Rex August Löffler

Korn Karbaum

Fichthorst, Kreis Elbing Zanzin, Kreis Landsberg Berlin

Berlin Berlin

Johann Jacob

Franz Heinrich Fürchtegott Wilhelm Louis Max Johann Bernhard

Ferdinand

Szibben, Kreis Niederung

Danzig

Breslau

Scherwindt, Kr. Pillkallen

Dessau

Goldlauter, Kr. Schleusingen Berlin Kempen Quedlinburg Quedlinburg Rosenberg Berlin Solingen Cöln Gr.⸗Barnim, Kr. Ob.⸗Barnim Tillendorf, Kreis Fraustadt Schwerin a./W.

Neustadt, Kreis

Magdeburg Berlin Schönholz V

Heinemann

Neumann Wendriner

Peschel Sens

Gustav Ludwig V Georg Franz Oskar Otto V

August Weiß Hermann Carl Friedrich

Samuel Friedrich Otto Hugo

Wohl Salo

Theurich Robert

Drude Heinrich

Schönfeld Johann Josef Brunzlow Heinrich Wilhelm

Tesche Eugen 8

Klemmer Marcus

Mielenz Hermann

Riese August Leutke Rhein KarlAugust Theodor Raddatz

Franz Pahlow August

9—,böSS 50S9&8

S

. .

Dannenberg

Benicke Friedrich Wilhelm Friesack

Schneider Johann Karl Hein⸗ 3 Tempelhof, Kr. rich Teltow

Grundler Josef Hindelwangen

Gombert Alexander Otto Sömmerda, Kr. Theodor Weißensee

Menzel II. Julius

Felix Ernst

Peter II.

Conrad Nürnberg Johann Friedrich Rollwitz, Kreis Wilhelm Prenzlau

Zillinsky Talouis

Beuster

Störmer

Linow, Kreis 1 8 Graudenz Hellmuth Friedrich Liebenwalde, Kr. Michael Nied.⸗Barnim G- Gottlob Ab⸗ Conradswalde, olon Schulz Karl August Kluge Fritsch Christen Schultze

Kreis Stuhm Droskau, Kreis Sorau Ernst Otto Franz Theodor Emil Emil Julius Richard Nicolai Preter Fechler

orst, Kr. Sorau August Eduard Louis Clemens

Magdeburg Stettin Fürstenwalde

Richard Arthur Labiau

Bernhard

Josef

Wotterdingen

Grögersdorf, Kr. Glogau Bromberg

Witzenhausen 56 Alt⸗Karzewisch⸗ ken, Kr. Tilsit Grätz, Kr. Buk 51 Kortlack, Kreis Gerdauen Schwadtken

Johann Karl Josef

Franz Bernhard Theophil Alexander

Henze Georg

Klockow Otto Friedrich

. Karl Eduard Lamottke Ferdinand August

Urban Heinrich Eduard . 44 Oskar

90

Lambrecht

8S

Fraustadt V

Müller Knecht Weber Hausdiener Arbeiter

Lithograph Sattler

Versicherungs⸗ beamter Schlosser Commis Kaufmann

Cigarrenmacher Bergmann

Zimmermann Buchhändler Musikus Klempner Brauer Eisengießer Schlächter Cigarrenmacher Bauernsohn

Arbeiter Knecht

Fleischer Arbeiter

Schmied Reitknecht

Kaufmann

Arbeiter

V Metzger

Kaufmann Buchhalter Knecht Schneider Missionar Schreiber Weber Tuchscheerer 8

Kaufmann Schlosser

Fleis chergeselle

V

Kaufmann Glaser Reitknecht Schlosser

Cigarrenmacher Oekonom

Zimmermann Knecht

Commis

Garde⸗Grenadier

znfanterist

Infanterist

Infanterist

Garde⸗Grenadier

Husar Grenadier

Infanterist Infanterist Artillerist

Infanterist Infanterist

Infanterist Grenadier Ulan Pionier Infanterist Garde⸗Kürassier Infanterist Infanterist Grenadier

Infanterist

Ersatz⸗Refervist

I. Klasse Trainsoldat

Infanterist Ulan

Dragoner Infanterist Etsa. Infanterist Grenadier

Infanterist

Infanterist Ersatz⸗Reser st

I. Klasse Infanterist

Artillerist Grenadier Infanterist Artillerist Ersatz⸗Reservist I. Klasse Infanterist Grenadier

Ersatz⸗Reservist

I. Klasse Kürassier

Artillerist

Garde⸗Füsilier

Garde⸗ÜUlan

Grenadier Grenadier

Grenadier

welche sämmtlich in Berlin ihren letzten bekannten dauerhaften / Wohn⸗ oder Aufenthaltsort gehabt haben,

deren jetziger Verbleib aber nicht bekannt ist, werden Diejenigen, welche in der Truppengattung bezeichner sind, beschuldigt: als beurlaubte Reservisten, oder der Seewehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Diejenigen dagegen, die in der Rubrik 7 als Ersatz⸗Res ervisten bezeichnet sind, werden beschuldigt, als Ersatz⸗Reservisten I. Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige gemacht zu gej Zur Hauptverhandlung über vorstehende Ankl. Personen zum 23. Mai 1883, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Amtsgericht I., Abtheilung 93, in Berlin, Alt⸗Moabit 11 u. 12, Zimmer 10, part., hierdurch öffentlich vorgeladen, unter der Warnung, daß bei znentschuldigtem Ausbleiben sie auf Grund der gemäß des §. 472 der Strafprozeßordnung von anzunehmende Auswanderung werden Berlin, den 18. Januar 1883. Das Königliche Amtsgericht I., Abth. 93.

zu 3 des Strafgesetzbuchs.

den Militär⸗Kontrolbehörden

ausgestellten Erklärungen uͤüber die verurtheilt werden. g er die

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Commis Berthold Wilhelm Arthur Thiel, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen wieder⸗ holter Unterschlagung in den Akten U. R. II. 231. 83. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaf⸗ ten und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗

Johl.

Moabit 11/12 abzuliefern. Nr. 11/12 (NW.), den 8. März 1883. suchungsrichter bei dem Kön

Rubrik 7 ihrer früheren resp. als Wehrmänner der Land⸗

haben. Uebertretung des §. 360 age werden alle vorgenannten

Berlin, Alt⸗Moabit Der Unter⸗ : iglichen Landgerichte I. Beschreibung: Alter 25 Jahre,

23./4. 57 in Berlin, Größe 161 cm, Haare bl Augenbrauen blond, Augen grau, Nase breit,

4

geb. ond, groß,

47463]

[76021

Cochius.

Mund: dicke Lippen, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht voll, oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: am Kreuzbein links ein erbsengroßer Leberfleck.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Steinhauer August Theodor Gronitz, am 22. September 1847 zu Lodersleben, Kreis Quer⸗ furth, geboren, evangelischer Religion, welcher flüch⸗ tig ist und sich verborgen hält, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Diebstahls und des versuchten schweren Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern. Berlin, den 4. März 1883. Der Untersuchunagsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II. Beschreibung: Alter 35 Jahre, Größe 5 Fuß 5 Zoll, Statur kräftig, Haare dunkel⸗ blond und kurz geschoren, Bart Schnurrbart, blond, Augenbrauen dunkelblond, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Kleidung: eine weiß leinene Hose, ein dunkelgrau karrirter Stoffrock, ein blau⸗ und weißgestreiftes Hemde, defekte Schaftstiefeln und ein kleiner runder Filzhut von schwarzer Farbe.

[11¹174] Steckbriefserledigung.

Der gegen den Arbeiter Johann Schedlock aus Cocyne unterm 10. Februar 1883 erlassene Steck⸗ brief ist durch Ergreifung des ꝛc. Schedlock erledigt. Bitterfeld, den 8. März 1883. Königliches Amts⸗ gericht I.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. [11195] Oeffentliche Zustellung.

Die geschiedene Frau von Altrock, Emilie Caro⸗ line Auguste, geborne Baumann, zu Berlin, ver⸗ treten durch den Justizrath von Radecke in Halle a./S., klagt gegen den Hauptmann a. D. von Alt⸗ rock in Brasilien (Ort unbekannt), zuletzt in Schkeuditz wohnhaft, wegen Gewährung standes⸗ gemäßen Unterhaltes mit dem Antrage auf Ver⸗

urtheilung des Beklagten an die Klägerin zur Be⸗

streitung der Kosten standesgemäßen Unterhaltes vom 9. März 1882 an bis zu ihrem Tode jährlich

900 ℳ, die rückständigen sofort, die laufenden in

monatlichen Vorausbezahlungen von je 75 zu zahlen und die Kosten des Rechtsstreites zu tragen,

(auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er⸗

klären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Halle a./S. auf

den 19. Inni 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufsorderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richre zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Halle a./S., den 6. März 1883.

Haas, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Aufgebot.

Die Verwaltung der Sparkasse Salzuflen hat das Aufgebot zum Zwecke der Unwirksamkeits⸗ erklärung der Hypothekenurkunde, welche über das am 14. Dezember 1853 zu Gunsten jener auf das früher dem Maurer Leopold Obermeier, jetzt dem Kaufmann Carl Krecke hierselbst gehörende Land unter dem Gröchtewege, Rev. 1. Nr. 288, zu 1 Scheffl. 5 Mtz. eingetragene Darlehn von 25 Thlr. = 75 ausgestellt ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 8. Juni 1883, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 2, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Salzuflen, den 4. November 1882.

8 Fürstliches Amtsgericht.

F. Ortmann, Gerichtsschr. v. ec. Aufgebot. Die Firma Gebr. Rosenberg in Dransfeld, ver⸗ treten durch die Rechtsanwälte Diery und Metz in Gießen, hat das Aufgebot eines am 31. Dezember 1882 von ihr auf M. Rosenthal in Gießen gezoge⸗ nen, am 31. Januar 1883 fälligen Wechsels über 1794,15 an eigne Ordre beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Samstag, den 8. September 1883, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte in dessen Geschäͤfts⸗ zimmer Nr. 18 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Gießen, den 12. Februar 1883. Das Großherzogliche Amtsgericht. (Unterschrift)

[1187] Aufgebot.

Die Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Angerburg Nr. 406 und 407 über je 31 54 ₰, ausgefertigt für Auguste resp. Julius Stutzki, sind angeblich bei dem am 16. Juli 1881 in Wenzken bei dem Schuhmacher Wilhelm Podewski statt⸗ gehabten Brande zu Grunde gegangen und sollen auf den Antrag des ꝛc. Podewski, als des Vor⸗ mundes der Geschwister Stutzki zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es werden

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daher die Inhaber der Bücher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 11. Juli 1883, h. 11, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 21, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Angerburg, den 19. Dezember 1882. König⸗ liches Amtsgericht. 8 1 [1545] Aufgebot.

Der Kaufmannsfrau Anna Kießig zu Chemnitz ist nach ihrer Behauptung das Loos Nr. 27556 der Bayerischen Landes⸗Industrie⸗Gewerbe⸗ und Kunst⸗ ausstellung zu Nürnberg vom Jahr 1882, welches der sechste Gewinn gefallen ist, zu Verlust gegangen. Der allenfallsige Inhaber des Looses wird deshalb auf Antrag der Frau Anna Kießig aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine vom

Samstag, den 14. Juli 1883, 1 Vormittags 9 Uhr, 1 im Zimmer Nr. 11 des unterfertigten Gerichts seine Rechte anzumelden und das Loos vorzulegen, widri⸗ genfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Nürnberg, 6. Januar 1883.

Königliches Amtsgericht. Der K. Amtsrichter. (L. S.) Hofmann.

Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des Sznigl. Amtsgerichts. Der geschäftsleitende Sekretär:

Hacker.

Von den Angehörigen nachbenannter Personen, welche verschollen und aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr am Leben sind, ist auf Ediktalladung behufs Todeserklärung angetragen. Diesem Antrage stattgebend wird hiemit Termin auf

Mittwoch, den 28. Dezember 1883, vor hiesigem Amtsgerichte angesetzt, in welchem die nachbenannten Verschollenen, als:

1) Schiffskapitän Johann Hinrich Giese zu Els⸗

fleth, Sohn des Heuermanns Johann Fried⸗ rich Giese zu Weserdeich und geboren am 23. Juli 1837; Schiffskoch Diedrich Johann Andreas Löhlein zu Oberstwarfleth, Sohn des Köters Johann Andreas Löhlein daselbst und geboren am 7. Dezember 1845;

3) Schiffszimmermann Heinrich Meyer zu Ganspe, Sohn des weil. Köters und Schneidermeisters Heinrich Meyer daselbst und geboren am 13. Dezember 1854,

welche drei Personen in ihrer angegebenen Eigen⸗ schaft gemeinschaftlich auf dem Elsflether Schiffe Artillerist“ sich befanden; das Schiff segelte Ende Januar 1880 von Galveston (Texas) ist aber an seinem Bestimmungsorte Bremerhaven nicht ange⸗ kommen, vielmehr ist seit der Zeit keinerlei Nach⸗ richt von Schiff und Mannschaft hier eingelaufen und ist danach bestimmt anzunehmen, daß das Schiff auf der Reise verunglückt und die Mannschaft dabei ums Leben gekommen ist.

4) Schiffszimmermann Bernhard Hinrich Diedrich Schröder zu Elsfleth, Sohn des weil. Heuer⸗ manns Casper Bernhard Schröder das., ge⸗

boren am 13. Januar 1846; derselbe fuhr mit dem Elsflether Barkschiffe „Lina“, Kapitän Schweichel, welches Schiff am 8. Januar 1882 bei Cap St. Antoni (Valparaiso), wie Augen⸗ zeugen bekundet, auf Klippen zerschellt und, da wegen heftig bewegter See Hülfe nicht gebracht werden konnte, die Mannschaft dabei ertrunken ist;

I. entweder selbst zu erscheinen oder durch gehörig legitimirte Bevollmäaͤchtigte sich zu melden haben, unter der Verwarnung, daß sie widrigenfalls für todt erklärt werden und ihr Vermögen den in Folge ihres Todes dazu am nächsten Berechtigten ver⸗ abfolgt, auch der Ehefrau Giese die Rechte einer Wittwe beigelegt werden sollen;

II. die Erben der vorgenannten verschollenen Per⸗ sonen und alle etwa sonst zur Nachfolge in deren Vermögen Berufenen, unter dem Verwarnen, daß, soweit nicht ein von dem Verschollenen hinterlassener letzter Wille ein Anderes verfügt:

a. wenn sich Niemand meldet und als berech⸗ tigt legitimirt, das Vermögen des Verscholle⸗ nen für erbloses Gut erklärt, im entgegen⸗ gesetzten Falle aber den sich als berechtigt Legitimirenden eingehändigt werden soll, und der nach dem Ausschlusse sich meldende und legitimirende Berechtigte alle nach dem Aus⸗ schlusse bis zur Anmeldung in Betreff des Vermögens des Verschollenen getroffenen Verfügungen anerkennen muß und keine Rechnungsablage fordern kann, sondern sein Anspruch sich auf die Bereicherung Derjeni⸗ gen, welchen das Vermögen eingehändigt ist, unter Ausschluß der erhobenen Nutzungen be⸗ schränken soll,

ihre Ansprüche gehörig anzumelden haben.

Zugleich werden Alle, welche von dem Leben oder Tode der vorgenannten Verschollenen Nachrichten besitzen, ersucht, davon dem unterzeichneten Gericht Mittheilung zu machen.

Der Ausschlußbescheid und die Todeserklärung er⸗

folgt am 31. Dezember 1888 und wird nur in den Oldenburgischen Anzeigen ver⸗ öffentlicht. Elsfleth, den 24. Februar 1883. Großherzoglich Oldenburgisches Amtsgericht.

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