bd. Rückseite der Anweisungen. Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem vorbezeichneten Anleihescheine die zweite Reihe Zinsscheine für die fünf Jahre. bis ... bei der Rbeinischen Provinzial⸗Hülfs⸗ kafse in Düsseldorf, sofern von dem Inhaber des Anleihescheins nicht rechtzeitig Widerspruch erhoben ist. “ Düsseldorf, den. ten 18.. Der Rheinische Provinzial⸗Verwaltungsrath 8 (Facsimile dreier Mitglieder.) Der Kontrolbeamte. 5 (Unterschrift.)
Auf den Bericht vom 27. bruar d. J. will Ich hier⸗ durch genehmigen, daß der Zinsfuß derjenigen Anleihen, zu deren Aufnahme der Mansfelder Seekreis, im Regierungs⸗ bezirk Merseburg, durch die Privilegien vom 4. Mai 1857 und 16. März 1863 ermächtigt worden ist, gemäß dem Kreis⸗ tagsbeschlusse des genannten Kreises vom 21. Dezember v. J. von vier und ein halb Prozent auf vier Prozent herabgesetzt und diese Ermäßigung des Zinsfußes auf den Kreisanleihe⸗ scheinen, sowie auf der laufenden Zinsscheinreihe vermerkt werde. Alle sonstigen Bestimmungen der gedachten Privilegien und der auf Grund derselben ausgefertigten Anleihescheine, insbesondere auch hinsichtlich der Tilgungsfristen, bleiben unberührt. Dieser Erlaß ist nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (G. S. S. 357) zu veröffentlichen.
Berlin, den 7. März 1883. Wilhelm.
“
Scholz.
von Puttkamer. An die Minister des Innern und der Finanzen.
““
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Die Wahl des ordentlichen Gymnasiallehrers Dr. Paul Brennecke in Dramburg zum Rektor des Progymnasiums in Pr. Friedland ist bestätigt worden.
Der praktische Arzt Dr. med. Busolt zu Mühlberg a. 99 ist zum Kreis⸗Physikus des Kreises Delitzsch ernannt worden.
„Im Königlichen Kupferstich⸗Kabinet ist vom 29. März ab eine neue Serie von Handschriftenmalereien aus der ehe⸗ maligen Sammlung Hamilton ausgestellt, und ebenso sind die bisher ausgestellt gewesenen Zeichnungen des Sandro Botti⸗ celli zur Göttllichen Komödie durch andere Blätter aus der⸗ selben Folge ersetzt worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Dem Vorsitzenden der Königlichen Direktion der Berlin⸗
Anhaltischen Eisenbahn, Geheimen Ober⸗Baurath Siegert in
Berlin ist die Stelle eines vortragenden Raths im Ministe⸗ rium der öffentlichen Arbeiten verliehen worden.
3 ½ % iges Anlehen der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. von 5 000 000 Fl. vom 12. Mai 1846.
Bei der am 9. d. Mts. stattgefundenen 30. Verloosung des Anlehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. vom 12. Mai 1846 wurden nachverzeichnete Nummern gezogen:
A. zur Rückzahlung auf den 1. Juli 1883: — Litt. E. à 1000 Fl. = 1714 ℳ 29 ₰. Nr. 53 113 114 175 185 376 434 469 488 489 550 651 685 865 874 986 996 1071 1149 1154 1258 1408 1537 1565 1601 1606 1612 1713 1763 1768 = 30 Stück über 30 000 Fl. oder 51 428 ℳ 70 ₰.
Litt. E. à 500 Fl. = 857 ℳ 14 ₰. Nr. 1862 1919 1930 2050 2072 2219 2277 2505 2538 2540 2552 2621 2622 2783 2800 = 15 Stück über 7500 Fl. oder 12 857 ℳ 10 ₰.
Litt. E. à 300 Fl. = 514 ℳ 29 ₰. Nr. 2826 3007 3061 “ 3102 3114 3175 = 7 Stück über 2100 Fl. oder 3600 ℳ
Litt. E. à 100 Fl. = 171 ℳ 43 ₰. Nr. 3314 3378 3453 3529 3579 3615 3730 3768 = 8 Stück über 800 Fl. oder 1371 ℳ 8— Litt. E. Summa: 60 Stück über 40 400 Fl. oder 69 257 ℳ
B. Zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1884.
Litt. F. à 1000 Fl. = 1714 ℳ 29 ₰. Nr. 40 69 124 131 157 218 256 273 338 489 622 654 798 205 885 889 895 936 947 989 1131 1428 1475 1589 1594 1606 1616 1691 1717 1747 = 30 b2 17000r 8. oder 51 428 ℳ 70 ₰. itt. F. à 50 . = 857 ℳ 14 ₰. Nr. 1840 1964 202 2036 2119 2151 2182 2208 2263 2276 2363 2511 2546 2618 292⁸ — 89 “ ües 5ec Fl. oder 12 857 ℳ 10 ₰. itt. F. à = 514 ℳ 29 ₰. Nr. 3111 3127 3137 3153 3156 = 7 Stück über 2100 Fl. oder 3600 ℳ Litt. F. à 100 Fl. = 171 ℳ 43 ₰. Nr. 3303 3308 3400 g 8 “ 1. 18 89688 3766 = 10 Stück über 1000 Fl. oder ℳ . Litt. F. Summa: 62 Stück über 40 6 oder 69 600 ℳ 13 ₰. “ Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be⸗ merken benachrichtigt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung mur bis zum betreffenden Rückzahlungstermin stattfindet, bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., bei der Kö⸗ niglichen Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin, sowie bei jeder Königlichen Regierungs⸗ und Bezirks⸗ Hauptkasse, gegen Rückgabe der Obligationen mit den dazu ge⸗ hörigen nicht verfallenen Zinsscheinen und der Zinsschein⸗Anweisungen und zwar bei den Obligationen Litt. E. mit den Zinsscheinen Ser. I. Nr. 8 und bei den Obligationen Litt. F. nur mit Zinsschein⸗An⸗ vaias n. ehehen 8. er Geldbetrag des eiwa ehlenden, unentgeltlich zurückzugebenden den Obligationen Litt. E. wird an bee Kapital⸗ u Seö 8 8 „Soll die inlösung von dergleichen Obligationen nicht bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., oder bei der Königlichen EET11“ in Wiesbaden, son⸗ dern bei einer der anderen acpen bewirkt werden, so sind die be⸗ treffenden Obligationen nebst insscheine und Zinsschein⸗Anweisungen, beziehungsweise Zinsschein⸗Anweisungen vierzehn Tage vor dem Ver⸗ falltermine bei diesen Kassen einzureichen, von welchen dieselben vor deren Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzu⸗
senden sind. Rückständig sind noch:
17. Verloosung: E. 3798.
22. Verloosung; F. 1818.
23. Verloosung: F. 139 2111.
24. Verloosung: E. 1847, F. 2536 3244 365.
25. Verloosung: E. 2677 3026,“F. 1129 2178 2923 3543.
26. Verloosung: F. 2217 2406 2807 3182 3262.
27. Verloosung: E. 2102 2804 3608, F. 915 1958 2095 2594 2986 3001 3205 3571 3661 3749.
sspoeg zu ermöglichen war.)
2P58. Verloosung: E. 1445 1803 1859 3072 3668 3735 3766, P. 146 1754 1895 2829 3642 3719 3759. 29. Verloosung: E. 1457 2193 2655 3075 3618 3709 3800, F. 1449 1619 2821. Die Inhaber dieser Obligationen werden wiederholt zu deren Einlösung aufgefordert. 8 Wiesbaden, den 10. März 1883. 8 8 In Vertretung: 8 de la Croix.
Preußen. Berlin, 29. März. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin war heute in der General⸗ versammlung des Frauen⸗Lazareth⸗Vereins im Adler⸗Saale des Königlichen Palais anwesend.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern Vormittag 11 Uhr militärische Meldungen entgegen und besuchte um 12 Uhr mit Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden das Kunst⸗ gewerbe⸗Museum.
Nachmittags machten die Höchsten Herrschaften der ver⸗ wittweten Prinzessin Heinrich der Niederlande, Königliche Hoheit, einen Gegenbesuch, und um 4 Uhr empfing Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz den General⸗Lieutenant vo Werder.
— Aus Rio de Janeiro sind zwei höhere Beamte der Kaiser⸗ lich brasilianischen Postverwaltung, die Herren Costa Ferreira und D. Marques hier eingetroffen, um die deutschen Postenz chtuggen durch den Augenschein kennen zu lernen.
u gleichem Zwecke war vor Kurzem ein höherer japanischer Beamter hierher entsendet worden.
— Die im Reichs⸗Eisenbahn⸗Amte auf⸗ gestellte, in Nr. 72 des „Reichs⸗Anzeigers“ veröffent⸗ lichte Uebersicht der Betriebs⸗Ergebnisse deut⸗ scher Eisenbahnen für den Monat Februar d. J. ergiebt für die 53 Bahnen, welche auch schon im entsprechenden Monate des Vorjahres im Betriebe waren und zur Vergleichung gezogen werden konnten, nachstehende Daten:
(Die preußischen Staatsbahnen und vom Staate für eigene Rechnung verwalteten Bahnen sind dabei als ein Bahn⸗ komplex betrachtet, weil in Folge der im Laufe des Jahres 1882 eingetretenen veränderten Bezirkseintheilung eine Ver⸗ gleichung bei den einzelnen Verwaltungsbezirken nicht durch⸗
Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war im Fe⸗ bruar d. J.: a. beim Vergleiche der provisorischer⸗ mittelten Ergebnisse des laufenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: im Ganzen (mit 29 705,11 km Betriebslänge) bei 42 Bahnen mit zusammen 27 833,47 km höher und bei 11 Bahnen mit zusammen 1871,64 km Fher ath als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 39 Bahnen mit zusammen 27 132,35 km höher und bei 14 Bahnen mit zusammen 2572,76 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres; b. beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse des laufenden Jahres mit den im Vorjahre ermittelten provisorischen Angaben: im Ganzen (mit 29 705,11 km Betriebslänge) bei 46 Bahnen mit zusammen 28 397,46 km höher und bei 7 Bahnen mit zusammen 1307,65 km niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 44 Bahnen mit zusammen 28 223,60 km höher und bei 9 Bahnen mit zusammen 1481,51 km (darunter 4 Bahnen mit vermehrter Betriebs⸗ länge) geringer, als in demselben Monate des Vorjahres.
Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war vom 1. Ja⸗ nuar bis Ende Februard. J.: a. beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse des lau⸗ fenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: im Ganzen (mit 29 705,11 km Betriebslänge) bei 40 Bahnen mit zusammen 27 601,38 km höher und bei 13 Bahnen mit zusammen 2103,73 km geringer, als in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilo⸗ meter Betriebslänge bei 37 Bahnen mit zusammen 26 900,26 km höher und bei 16 Bahnen mit zusammen 2804,85 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres; b. beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse mit den im Vorjahre ermittelten provisorischen Angaben: im Ganzen (mit 29 705,11 km Be⸗ triebslänge) bei 46 Bahnen mit zusammen 28 598,21 km höher und bei 7 Bahnen mit zusammen 1106,90 km ge⸗ ringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 43 Bahnen mit zusam⸗ men 27 897,09 km höher und bei 10 Bahnen mit zusammen 1808,02 km (darunter 5 Bahnen mit rermehrter Betriebs⸗ länge) geringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres.
„Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privatbahnen, ausschließlich der vom Staate für eigene Rech⸗ nung verwalteten Bahnen, betrug Ende Februar d. J. das Uebenes⸗ konzessionirte Anlagekapital 586 835 600 ℳ 192 157 900 ℳ Stammaktien, 55 395 000 ℳ Prioritäts⸗Stamm⸗ aktien und 339 282 700 ℳ Prioritäts⸗Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 2612,45 km, so daß auf je 1 km 224 630 ℳ entfallen.
Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privatbahnen betrug Ende Februar d. J. das gesammte konzessionirte Anlagekapital 1 046 196 843 ℳ (405 194 850 ℳ Stammaktien, 155 556 900 ℳ Prioritäts⸗ Stammaktien und 485 445 093 ℳ Prioritäts⸗Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche dieses Kapi⸗ ist, 5666,66 km, so daß auf je 1 km 184 623 ℳ entfallen.
— Nach Mittheilungen aus dem Auslande sind fol⸗ gende Submissionen ausgeschrieben worden:
1) von der Territorial⸗Direktion zu Rom für den 5. April d. J. bis 11 Uhr Vormittags eine Submission auf die Lieferung der für die Forts von Rom erforderlichen Metallarbeiten zum Taxwerthe von 165 000 Lire;
2), von der Direktion der Artillerie⸗Waffen⸗ fabrik zu Torre Annunciata für den 6. April d. J. bis 12 Uhr Mittags eine Submission auf die Lieferung
86 900 kg Gußstahl, theils in Stäben, theils in Draht, zum Taxwerthe von 81 930 Lire,
3) von der Direktion der Artillerie⸗Waffen⸗ fabrik zu Turin für den 19. April d. J. bis 2 Uhr Nach⸗ mittags eine Submission auf die Lieferung von 41 000 Eisen⸗ stäben zur Fabrikation von Gewehrläufen zum Taxwerthe von 86 100 Lire und 24 000 Gewehr⸗ und 1500 Musketen⸗ Schäften zum Taxwerthe von 73 950 Lire.
Ueber die speziellen Bedingungen ist das Nähere an Ort und Stelle einzusehen.
— Nach einer Cirkularverfügung des Finanz⸗Ministers vom 19. d. M., steht den Hinterbliebenen der aus üfter⸗ der Justizreorganisation in Gemäßheit der §8. 99 und 102 des Gesetzes vom 24. April 1878 in den Ruhestand getretenen Richter und Staatsanwälte in allen Fällen, in welchen der Verstorbene die Pension in vierteljährlichen Raten im Voraus zu beziehen hatte, ein Anspruch auf Bewilligung des Gnadenquartals und nicht nur des Gnadenmonats zu.
— Die Bestimmung des §. 32 der Civilprozeßordnung, daß für Klagen aus unerlaubten Handlungen das Gericht zuständig ist, in dessen Bezirk die Handlung begangen ist, findet nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Civilsenats, vom 25. November v. J., keine Anwendung auf Anfechtungs⸗ klagen der Konkursgläubigerschaft gegen einen einseitig ge⸗ sicherten oder befriedigten Konkursgläubiger aus §. 23 der Reichs⸗Konkursordnung, da in den nach §. 23 der Konkurs⸗ ordnung für die Gläubiger anfechtbaren Rechtshandlungen nicht ohne Weiteres unerlaubte Handlungen im Sinne des §. 32 der Civilprozeßordnung zu finden sind.
— In der Zeiteintheilung für die diesjährigen Früh⸗ jahrs⸗Besichtigungen des Garde⸗Corps sind folgende Aenderungen eingetreten: 23. Mai: Besichtigung der kombi⸗ nirten Garde⸗Infanterie⸗Brigade (Kaiser Franz⸗Garde⸗Grena⸗ dier⸗Regiment Nr. 2 und 3. Garde⸗Regiment z. F.) auf dem Exerzirplatz östlich der Tempelhofer Chaussee. 25. Mai: Be⸗ sichtigung der 1. Garde⸗Infanterie⸗Brigade auf dem Born⸗ stedter Felde bei Potsdam. 26. Mai: Besichtigung der 2. Garde⸗Infanterie⸗Brigade auf dem Exerzirplatze westlich der
S8
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 27. März. Zur Armee⸗ Organisation wird der „Boh.“ berichtet:
Daß die neue Territorialeintheilung der Armee mit der im vori⸗ gen Jahre angeordneten neuen Dislokation noch keineswegs beendet sein würde, galt wohl überall als selbstverständlich. Als eine weitere Konsequenz des neuen Systems wurde schon damals, als die ersten Verfügungen zur Realisirung desselben in Kraft traten, die Noth⸗ wendigkeit einer theilweisen Verschiebung der technischen Truppen und der Artillerie bezeichnet. In diesem Sinne nun ist die jüngst er⸗ lassene Maßregel, wonach ein Bataillon des 2. Genie⸗Regiments aus Krems nach Ungarn verlegt werden soll, zu deuten. Von diesem Genie⸗Regiment waren bisher der Regimentsstab und drei Ba⸗ taillone in Krems, ein Bataillon und zwei Reserve⸗ Compagnien in Wien, ein Bataillon und zwei Reservpe⸗ Compagnien in Budapest, je zwei Reserve⸗Compagnien in Linz und Graz dislozirt. Man glaubt, daß die in Ungarn de⸗ tachirten zwei Genie⸗Bataillone eine gewisse Selbständigkeit erhalten und mit der Zeit zu einem 3. Genie⸗Regiment, das sich aus der unga⸗ rischen Reichshälfte ergänzen würde, herauswachsen dürften. Dagegen erhält das Eisenbahn⸗Regiment, welches zunächst aus Genie⸗Reserve⸗ Compagnien, Pionier⸗Detachements und den bisher bestehenden Feld⸗ Eisenbahn⸗Abtheilungen gebildet wird, seinen Standort in der Nähe von Wien — man bezeichnet Korneuburg als seine präsumtive Gar⸗ nison — und wird wohl auch, seiner natürlichen Organisation und Bestimmung gemäß, in seiner Stabsstation vereinigt bleiben müssen, was selbstoerständlich nicht ausschließt, daß Detachements dieses neu zu errichtenden Regiments zum praktischen Eisenbahnbau heran⸗ gezogen werden, soweit es ihre praktische Ausbildung und die staat⸗ lichen Bedürfnisse erheischen. Der designirte Kommandant des Regi⸗ ments, Generalstabs⸗Oberst⸗Lieutenant Hugo von Schlayer, bisher Lehrer des Heerwesens an der Kriegsschule, gilt als einer der intelli⸗ gentesten und tüchtigsten Offiziere der Armee. — Betreffs der Artil⸗ lerie ist im Zusammenhange mit den Prinzipien des Territorial⸗ systems die Umwandlung des 5. Feld⸗Artillerie⸗Regiments aus einem böhmischen in ein ungarisches, des 7. aus einem mährischen in ein galizisches und des 10. aus einem niederösterreichischen in ein unga⸗ risches Regiment hervorzuheben. Das 5. Regiment bildet die Artil⸗ lerie des 4. Corps (Budapest) und garnisonirt auch daselbst, die bei⸗ den anderen Regimenter haben zwar ihre Garnisonen Wien und Wiener⸗Neustadt beibehalten, sichern aber organisationsmäßig dem 1. Corps (Krakau) und 6. Corps (Kaschau), welche in ihrem Corps⸗ bereiche keine selbständigen Feld⸗Artillerie⸗Regimenter haben, ihre Feld⸗Artillerie.
„—29. März. (W. T. B.) Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht heute das Gesetz über die Abänderung und Ergänzung der Gewerbeordnung; ferner eine Ver⸗ ordnung des Handels⸗Ministers, gewerbsmäßige Anlagen zur Erzeugung und Leitung von Elektrizität betreffend.
„Pest, 29. März. (W. T. B.) Georg Mailath, Präsident des obersten Gerichtshofes, sowie Präsident des Oberhauses, wurde heute Morgen in seiner Wohnung (in der Festung) erdrosselt gefunden. Die Hände waren gefesselt, die Zunge fehlt, das Bett war unberührt, die Leiche war an⸗ gekleldet. Mailath war noch um Mitternacht im Kavalier⸗ kasino gewesen. Vom Fenster des Schlafgemachs hing ein dünner Strick herab, mittelst dessen der Mörder sich wahr⸗ scheinlich durch das durchgeschlagene Fenster geflüchtet hatte. Der Thäter ist noch unbekannt, die Bestürzung ist allgemein.
Großbritannien und Irland. London, 27. März. (Allg. Corr.) Die Vorkommnisse der letzten Tage und die bedenkliche Gestalt der beständig zunehmenden Geheimbünde haben die Regierung veranlaßt, eine sehr wichtige Aenderung in der Organisation der Geheimpolizei in Scotland⸗ Yard vorzunehmen. Es soll nunmehr in der kürzesten Zeit eine eigene Abtheilung der Kriminalpolizei errichtet werden, welche sich nur mit politischen Angelegenheiten zu be⸗ fassen und namentlich die politischen Verbrecher und Agitatoren zu überwachen haben wird, die hier aus aller Herren Länder eine Zufluchtsstätte suchen. Das neue Departement soll nach dem Muster der zu gleichem Zwecke in Paris und Berlin bestehenden Polizei⸗ abtheilungen eingerichtet werden. Den Hauptbeweggrund sür diese Aenderung im Geheimpolizeidienste haben unstreitig die irischen Geheimbünde abgegeben; die Regierung hat sich dabei aber auch von der Ueberzeugung leiten lassen, daß die im all⸗ gemeinen Interesse gelegene Bekämpfung der staats⸗ und ge⸗ meingefährlichen geheimen Gesellschaften die Errichtung eines Polizei⸗Instituts, wie es nunmehr in der Einführung begriffen ist, zur unablässigen Nothwendigkeit gestaltet.
Die Ostermanöver der englischen Freiwilligen, an denen sich in diesem Jahre über 20 000 Mann betheiligten
von Gewehrschäften zum Taxwerthe von 84 000 Lire und
und die am Charfreitage ihren Anfang nahmen, sind gestern
Tempelhofer Chaussee. “
mit der „Schlacht bei Brighton“ zum Abschlusse gekomme Die „Invasionsarmee“, unter General⸗Major Newdegate, wurde von der 5000 Mann stärkeren, zur Vertheidigung be⸗
immten Truppenmacht unter General⸗Major Higginson glücklich zurückgeschlagen, womit das Kriegsspiel in An⸗ wesenheit einer nach vielen Tausenden zählenden Zuschauer⸗ menge seinen befriedigenden Abschluß fand. Die Haltung der Freiwilligen weist, nach dem Urtheil unparteit‚ischer Sach⸗ verständiger, von Jahr zu Jahr wesentliche Fortschritte auf. In den eben abgeschlossenen Manövern hat die Präzision aller Bewegungen sowie auch die Haltung wenig zu wünschen übrig gelassen. Vor dem Schlußgefecht defilirten die Truppen vor dem Herzog von Cambridge, der sich sehr lobend über ihre militärische Haltung aussprach.
Belfast, 28. März. (W. T. B.) Die sechs unter An⸗ klage gestellten Mitglieder der „Patriotischen Verbrüde⸗ rung“, welche am 23. d. M. von der Jury der Theilnahme an einer Verschwörung zur Ermordung zweier Landeigen⸗ thümer und anderer Personen schuldig erklärt wurden, sind zu Zwangsarbeitsstrafen von verschiedener Zeitdauer von 5 Jahren ön bis zu 10 Jahren verurtheilt worden. Die übrigen Mit⸗ glieder der „Patriotischen Verb-üderung“, welche die Jury am 27. d. schuldig erklärte, sind mit 10jähriger Zwangsarbeits⸗ strafe belegt worden.
Frankreich. Paris, 28. März. (W. T. B.) Dem „Temps“ zufolge sind Unterhandlungen wegen Milde⸗ rung der Wohnungskrisis mit dem Crédit foncier zwar eingeleitet, ein Abkommen aber noch nicht unterzeichnet.
Das Gerücht, wonach die Regierung geneigt wäre, die wegen der bekannten Vorgänge in Mont ceau⸗les⸗Mines und Lyon verurtheilten Personen, insbesondere den Russen Krapotkin, zu begnadigen, ist der „Agence Havas“ zufolge unbegründet. Die Petition englischer Gelehrten zu Gunsten Krapotkins ist von den französischen Journalen im Allgemeinen nicht günstig aufgenommen worden.
Spanien. Madrid, 28. März. (W. T. B.) In den Kammern verlas heute der Minister⸗Präsident Sagasta das Königliche Dekret, in welchem die Genehmigung zur
eirath der Infantin de la Paz mit dem Prinzen udwig Ferdinand von Bayern ausgesprochen wird.
Die Kammern ernannten eine Kommission mit dem Auftrage, der Königlichen Familie und den Verlobten ihre Glückwünsche
darzubringen.
Türkei. nstaͤnt russisches Stationsschiff ist nach Fürsten Alexander von Bulgarien, Griechenland begiebt, abzuholen.
8 Afrika. Egypten. Kairo, 28. März. Wie man
er „Agence Havas“ von hier meldet, sollen zahl⸗ reiche Beamte der Finanz⸗ und der inneren Ver⸗ waltung auf Antrag Colvins aus Ersparnißgründen zum 1. April ihres Dienstes entlassen werden.
Konstantinopel, 29. März. (W. T. B.) Ein Varna gegangen, um den welcher sich nach
Zeitungsstimmen. b
Die „Deutsche landwirthschaftliche Zeitung“ berichtet über eine Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins Delmenhorst, in welcher Hr. von Seggern⸗Hedenkamp einen Vortrag über die Lage der Landwirthschaft im Groß⸗ herzogthum Oldenburg gehalten hat. Es heißt in diesem Referat: In der sich entspinnenden Debatte wurde namentlich auch noch betont, wie es sehr zu bedauern sei, daß unsere Landleute noch immer nicht die Bestrebungen des Fürsten Reichskanzlers für die Landwirth⸗ schaft verständen, daß sie noch immer nicht einsähen, wie sehr der 8 he ihr Freund sei, sondern denselben vielmehr noch immer mit Argwohn und Mißtrauen, ja sogar als ihren Gezner betrachten. Unsere Landleute möchten denn doch endlich dieses Mißtrauen fallen lassen und dem Reichskanzler ihr Vertrauen entgegentragen, was derselbe doch in so reichem Maße verdiene; denn Fürst Bismarck allein sei es, welcher der bedrängten Landwirthschaft helfen könne und wolle. Es wurde noch bemerkt, daß die uns benachbarten Bremer Zeitungen einen großen Theil der Schuld trügen, 8 die verfehlten Ansichten über den Fürsten Bismarck noch immer so sehr die Gemüther der Landleute beherrschen.. 8 1 — Die ‚„Kölnische eitung“ widmet dem Kommissions⸗ berichte über die Kranken assen⸗Gesetzvorlage einen Artikel, in welchem sie sagt: v“ 1 — Je mehr man sich mit den Einzelheiten der Kommissionsarbeit in ihrem ganzen Zusammenhange beschäftigt, desto näher muß der Gedanke treten, daß hier, wie seiner Zeit bei den Justizgesetzen, wenn ein paar prinzipielle Hauptentscheidungen etwa ausge⸗ nommen werden, die im Voraus zu erledigen wären, die Enbloc⸗ Annahme der Vorlage sich empfehlen würde. Abgesehen von der radikalen Gegnerschaft, welche in dem Gesetze eine unzulässige Be⸗ schränkung des Arbeitsmarktes durch den Staat sieht, die aber wohl
nur in der Fortschrittsfraktion und bei einem Theile der Sezessionisten
Pertretung finden, haben alle anderen Richtungen des Reichstags dem
Entwurf eine entgegenkommende Haltung bewiesen und alle darin in der Kommission vertretenen sind mehr oder minder wesentlich an der Kommissionsarbeit betheiligt. Angesichts der Thatsache, daß nur durch Beschränkung der Kritik und Amendirung au das Allernothwendigste im Reichstage selber der Gesetz⸗ entwurf in dieser Session Gesetz werden kann, ist deshalb die Zumuthung an die Reichstagsmitglieder nicht unberechtigt, dem ver⸗ dienstvollen Wirken der Kommission ein sachlich gerechtfertigtes Ver⸗ trauensvotum zu geben. Da nach dem Schlußparagraphen das Na: erst am 1. Juli 1884 in Wirksamkeit treten soll, bleibt auch no geraume Zeit übrig, seine Ergänzung durch das Unfallversicherungs⸗ gesetz in Angriff zu nehmen, dessen Zustandekommen allerdings größere Schwierigkeiten nach der Natur der Sache bieten wird. — In der „Norddeutschen Allgemeinen Zei⸗
tung“ finden wir unter der Ueberschrift „‚Der Wald und die
Arbeiter“ folgende Ausführung:
Vor Gee Tagen haben wir auf die hohe Bedeutung des Waldes für die arbeitende Bevölkerung hingewiesen, und von der bekannten Gesammt⸗Waldfläche des Deutschen Reiches (13 8 Millionen Hektar) ausgehend, einige allgemeine Berechnungen in dieser Hinsicht angestellt. Inzwischen sind wir durch Mittheilungen aus den ver⸗ schiedensten Landestheilen in die Lage versetzt worden, für eine Reihe von Waldkomplexen bestimmte Zahlen darüber zu liefern, wie viele Arbeiter hauptsächlich oder wenigstens theilweise vom Walde leben.
Zu den wenigst fruchtbaren Distrikten Deutschlands gehört unstreitig derjenige Theil des Regierungsbezirks Marienwerder, der unter dem Namen der Tucheler Haide auch in weiteren Kreisen be⸗ kannt ic.. Der Boden ist großentheils absoluter Waldboden; die Bevölkerung ist dünn; auf weite Strecken lebt sie vom Walde. Wo letzterer in Folge unwirthschaftlichen Betriebes oder mehr noch in Folge widriger Verhältnisse verschwunden ist, findet man jenen merk⸗ würdigen sogenannten 7⸗ oder g jährigen Roggenboden, das heißt einen Boden, der 6 oder 8 Jahre wüst liegt, mit Haide kümmerlich sich be⸗ deckt und im 7. oder 9. Jahre mit Roggen bestellt wird, um dann abermals 6 oder 8 Jahre wild zu bleiben. Es kommt dort vor, daß Jemand
ein paar hundert Morgen Land besitzt, worauf er ein oder zwei ferde, aber kein Rindvieh — wegen des Mangels an Wiesen — ält, und daß der Roggen zur Zeit der Ernte so kümmerlich steht, daß man zwischen demselben einhergehen kann, ohne Halme nieder⸗ zutreten. In solcher Gegend ist der Wald der größte Wohlthäter für die Bevölkerung. In der Tucheler Haide besitzt der Staat ein Areal von 81 743 ha, wovon 75 516 ha zur Holzzucht benutzt sind. Die Bewirthschaftung dieses Waldes von 75 516 ba bildet die Haupterwerbsquelle von
141 Schutzbeamten, Aufsehern, Wärtern,
1100 Waldarbeitern,
35 Waldarbeiterinnen,
110 Holzfuhrleuten, zusammen 1386 Personen.
Einen Nebenerwerb ziehen aus dem Walde:
805 Tagelöhner, Holzhauer ꝛc., 260 Holzfuhrleute, 2300 Sammler von Beeren und Pilzen, 360 1 „ Gras, * 2300 8 „ Raff⸗ und Lesehol)z, 620 8 „ Kiefernzapfen, 6645 Personen. 1 “ Zusammen also leben vom Walde 8031 Personen.
In den meisten anderen Waldgegenden stellt sich die Zahl noch
höher. In der Köpenicker Oberförsterei, die nicht ganz 8000 ha Wald um⸗ faßt, beläuft sich die Zahl der theils ständigen, theils nichtständigen Waldarbeiter ꝛc. auf 520, die der Sammler von Kiefernzapfen, Streu⸗, Raff⸗ und Leseholz, Beeren, Pilzen ꝛc. auf 2260 Personen. Die Angaben sind nach den ausgestellten Erlaubnißscheinen auf⸗ feae und dürfen daher auf vollkommene Genauigkeit Anspruch machen. Endlich noch ein drittes Beispiel. Die fiskalische Forstinspektion Schleusingen umfaßt 22 845 h. In der Bewirthschaftung dieses Waldbesitzes finden ihre Haupterwerbsquelle:
8 15 Schutzbeamte, Aufseher ꝛc.,
481 Waldarbeiter und ⸗Arbeiterinnen, 164 Holzfuhrleute, 8.
Außerdem finden einen mehr oder weniger erheblichen 2 erwerb in dem Walde:
7722 Tagelöhner, Holzhauer ꝛc.,
1171 Holzfuhrleute, 727206 Sammler von Kiefern⸗ und Fichtenzapfen, Beeren, ö“ Pilzen, Leseholz, Streu ꝛc.,
Säa. 8099 Personen. 8 1 J
Die Existenz von 8789 Personen steht also dort mit der Wald⸗ wirthschaft im engsten Zusammenhange.
Beim Anblick solcher Zahlen, und namentlich, wenn man durch dieselben hindurch auf die dahinter liegenden Lebensverhältnisse sieht, sollte man doch nicht mehr davon reden, die Waldfrage — und als solche bezeichnen wir die Nutzholzfrage — sei eine Frage des Groß⸗ grundbesitzers. Sie berührt in erster Reihe Hunderttausende der arbeitenden Bevölkerung, welche Erwerb finden, wenn die Wald⸗
““
todt liegt.
Statistische Nachrichten.
Dem Bericht über die Kommunalfinanzen und das Armenwesen in Schweden im Jahre 1880, welchen das König⸗ lich schwedische statistische Centralbureau kürzlich veröffentlicht hat, entnehmen wir folgende Angaben: Die Anzahl der Kommunen betrug am Schlusse des genannten Jahres 2477, und davon waren 2379 Land⸗ und 98 Stadtkommunen. Das Vermögen der Kommunen hat sich innerhalb sechs Jahren wie folgt vermehrt:
Landkommunen. Stadtkommunen. 1874 34 800 000 Kronen. 63 700 000 Kronen. 1876 40 400 000 „ 77 000 000 1878 48 200 000 90 300 000 „ 138 500 000 „ 1879 50 000 000 100 000 000 „ 150 000 000 „ 1880 52 000 000 105 100 000 157 100 000 „
Von dem Vermögen der Landkommunen bestanden 57,5 % und von dem der Stadkommunen 67,4 % aus Grundstücken und Inven⸗ tarium; der absolute Werth derselben war 100,8 Mill. Kronen; die ausstehenden Forderungen, Werthpapiere, kontante Mittel ꝛc. sämmt⸗ licher Kommunen beliefen sich am Schlusse des Jahres 1880 auf 56,3 Mill. Kronen. — Die Schulden der Kommunen haben sich wie folgt vermehrt:
Landkommunen. 1874 4 300 000 Kronen. 1876 6 200 000 . 1878 8 700 000 8 66 800 000 8 1879 86 500 000 8
9 100 000 1 72 800 000 8 1880 9 600 000 8 76 900 000 „. ( 1 Die Vermehrung der Schulden beläuft sich also in den sechs Jahren 1875/80 auf 37 Mill. Kronen oder ca. 75 %. Das Ver⸗ mögen der vier grörten Kommunen des Landes betrug am Schlusse des Jahres 1880 24,4 Mill. Kr. für Stockholm, 14,4 Mill. Kr. für Gothenburg, 6,6 Mill. Kr. für Malmö und 2,6 Mill. Kr. für Norr⸗ köping; die Schulden dieser Städte betrugen dagegen: Stockholm 23,6 Mill. Kr., Gothenburg 12,6 Mill. Kr., Malmö 6,2 Mill. Kr., und Norrköping 1,6 Mill. Kr. — Die Einnahmen der Kommunen betrugen im Jahre 1880 etwas über 45 Mill. Kr. und die Ausgaben 47,2 Mill. Kr.; für die Städte beliefen sich dieselben auf resp. 23,5 Mill. Kr. und 25,6 Mill. Kr. Die Erträge der Zuschläge zu den Zöllen, welche alle Städte von direkt importirten Waaren erheben, beliefen sich für Stockholm auf 668 000 Kr., Gothenburg 480 000 Kr., Malmö 109 000 Kr., Landskrona 87 000 Kr., Norrköping 68 000 Kr. zꝛc. 8 Nach dem Bericht über das Armenwesen gab es am Schlusse des Jahres 1880 in Schweden 2477 Atmenvsegegemeingen; die Anzahl der Armenhäuser und ähnlicher Anstalten betrug 2376, näm⸗ lich 2230 mit Platz für 26 820 Personen auf dem Lande und 146 mit Platz für 10 250 Personen in den Städten. Die Zahl der Almosenempfänger belief sich im Laufe des Jahres auf 219 532, und es entfielen davon 50 000 auf sämmtliche Städte, auf Stockholm allein 10 556. Die Armen der Landgemeinden betrugen 4,39 % und die der Städte 7,14 % der Bevölkerung. Am Schlusse des Jahres 1882 wurden 187 401 Personen gegen 182 044 Personen im Vorjahre gleichzeitig unterstützt. Von den Armen erhielten 143 724 volle Ver⸗ sorgung, 31 774 waren in Armenhäusern oder ähnlichen Anstalten untergebracht, 32 856 wurden anderweit verpflegt und 4645 Arme befanden sich auf Kosten der Kommunen in Krankenhäusern.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. 8
Darmstadt, 28. März. (W. T. B.) Der Sprachforscher und Lexikograph Lorenz Diefenbach ist heute gestorben.
— Meine Mission nach Abessinien. Auf Befehl Sr. Majestät des Deutschen Kaisers im Winter 1880/81 unternommen von Gerhard Rohlfs. Mit 20 Separatbildern und einer Karte. Leipzig. F. A. Brockhaus. 1883. — In dem vorliegenden, soeben er⸗ chienenen Werk erzählt der berühmte Afrikaforscher seine im Allerhöchsten
uftrage im Winter 1880/81 ausgeführte Reise nach dem alten Aethiopien. Der Reisende, der auf seiner Expedition von den Herren Dr. Stecker und Botaniker Schimper begleitet war, schildert zunächst seine Fahrt durch das Rothe Meer und giebt dann vor Eintritt in das Land einen Abriß der neuesten abessinischen Geschichte. Das folgende Ka⸗ pitel beschreibt sodann seinen Aufenthalt in Hotumlu, die schwedische Mission daselbst und die französische in Keren sowie die Thätigkeit dieser Missionen. Dann folgt der Aufstieg zum abessinischen Hoch⸗ lande und die Ankunft des Reisenden in. Kasen, die Beschreibung des Empfanges bei dem Ras Alula, der Reise nach Adua und von dort nach Sokota, dann weiter nach Debra Tabor und die Schilderung dieser Landschaft. Besonders interessant ist natürlich die Beschreibung
Im ganzen Reich. 98 500 000 Kronen. 117 400 000 „
Stadtkommunen. Im ganzen Reich. 45 200 000 Kronen. 49 500 000 Kronen. 52 900 000 5 59 100 000 8 75 500 000 2 81 100 000 .
er Audienzen, welche Rohlfs bei dem Negus Negesti hatte, und in
“ v“ “
wirthschaft rentirt, deren Existenz aber ruinirt ist, wenn der Wald
Der Eindruck, den die ihm widerfahrene Ehre
Grade fesselnden Abschnitt.
Massaua und dann wieder durch das⸗Rothe Das Buch ist sehr elegant ausgestattet. zeigt es das Bildniß des Negus Negesti, nach Vigoni, und weiterhin eine Reihe von landscha besser als Seiten lange B. schauung von den eigenthümlichen dem Vegetations⸗Charakter des
lichen Lustschlosses in Quosquam vor Augen kulturgeschichtlich werthvoll lischen Darstellungen, Ornamenten nischer Kirchen und Erzeugnissen auf welchem Gebiet die Abessinier Filigran⸗ und Goldschmiede⸗Arbeiten größere Tafel zeigt das Facsimile eines G Negus dem Verfasser geschenkt hat und die Guddi darstellt; auf demselben sind merkwürd nier stets en face, die Egypter nur im Profil dere Tafel giebt eine Schriftprobe
aus
der. Auf einer beigegebenen sorgfältigen Karte Anstalt ist die Reiseroute Rohlfs' eingetragen. — In dem diesjährigen Oster⸗Programm
Dr. O. Kübler, dem Jahresbericht
ersten 25 Jahren des Bestehens der A
Wohngebäude eröffnet. 1 Namen „Wilhelms⸗Gymnasium“ und unter
Erwerbung der
das neue Schulhaus, Einweihung desselben durch Se. Majestät den
März 1873 die Uebernahme der Anstalt Seite
Vorschulklasse 3, Michaelis Michaelis 1861 die Prima Ostern 1861 die Tertia, Ostern 1 Ostern 1865 die Quinta, Ostern 1866 die Ser Quarta, Ostern 1869 die Prima getheilt.
wurde die
klassen (Ober⸗ und Unter⸗Prima, Ober⸗ und Unter⸗Sexta)
in den Vorschulklassen, in Summa 52; 1882 934 Schüler; im Wintersemester in den Vorschulklassen 256, in Summa 16. März vorigen Jahres ö Schüler 913. Abgegangen sind bis
1882 im Ganzen 44 Prüfungen zur Erlangu Reife abgehalten.
und Geschichte, 30 zu Mathematik und Militärdienst, 25 dem Baufach, 9 dem Forst⸗ der Oekonomie und Industrie. — Die Anzahl beträgt gegenwärtig, außer dem Direktor, aber und des Gesanglehrers, im Ganzen 35.
gymnasium zu Schlawe für das Schul von dem Rektor Dr. Joh. Becker, enthält 1 Schlawe und andere Nachrichten üͤber dieselbe bis 1657, Thl. V.; 2) Schulnachrichten.
Jahr 1550 verschwindet, niederdeutsche Mundart . Herzogliche Kanzlei ging um diese
deutschen zum neuen Schriftdeutsch über. — in Schlawe anlangt,
und die Vorschule von 30 Schülern, also die ganze Anstalt von 187 Schülern. 145 Evangelische, 1 Katholik, 11 Juden, in d gelische, 3 Juden. Der gegenwärtige Bestan 146 und 27, darunter Auswärtige im Prog Vorschule 4.
Sanzio. Selbstporträt. — Rafael Sanzio. — Fornarina. Die heilige Cäcilia. Die Poesie. Gemälde von Rafael Sanzio.
als Wecker.
guren.
Der deutsche Konsul in Porto Alegre Um einen neuen Absatz zu schaffen bezw. zu vergrößern, pflegen deutsche Fabrikanten Kataloge, Preisverzeichnisse ec., be Fiesi⸗ Interessenten, an mich einzusenden. ast
Preisverzeichnisse ꝛc. in portugie lassen, so mögen sie sie in deutscher Sprache e doch noch relativ verwendbar. — Das Märzheft 21. Organ für den Fortschritt in allen (redigirt von Ludwig Eisenlohr und Stuttgart, Verlag von Engelhorn hält mehrere ganz hervorragend Blätter. Da ist zunächst eine Tafel, von dem renommirten Hof⸗Möbelfabrikanten München entworfene und ausgeführte Renaissa das allen Besuchern und Behaglicheres dürfte sich nicht le Von derselben Ausstellung sehen des prächtigen Schranks, in welchem die
Schwanhäußer, vormals Großberger u.
Beschreibungen Terrain⸗Formationen interessanten Landes Ferner werden dem Leser die Residenz des Negus, Samara, das statt⸗ liche Kaiserliche Gebäude in Gondar und die Ruinen des alten Kaiser⸗
ist auch eine Reihe dem Innern modernen
namentlich aufzuweisen
Wir entnehmen demselben folgende Angaben: wurde die Anstalt als Königliches Progymnasium mit 4 Gymnasial⸗ klassen (VI. — III.) und 2 Vorschulklassen, 10 Lehrern und 52 Schülern, in dem an der Bellevuestraße gelegenen und durch die Kasse des Kgl. Joachimsthalschen Gymnasiums im Jahre 1856 Am 21. März 1861 wurde dieselbe unter dem
hinzugefügt 4 r 863 die
betrug die
Dasselbe erhielten 375 Schüler. studien gingen über 275, und zwar 26 zur Theologie, 137 zur Rechts⸗ und Staatswissenschaft, 41 zur Arzneiwissenschaft, 41 zur Philologie Naturwissenschaften, 100 Abiturienten widmeten sich nicht Universitätsstudien, davon 54 dem
Aus 1506, sowie aus einigen späteren bis 1523 werden nur Mittheilungen aus verschiedenen Urkunden über Schlawe gegeben, dagegen von 1506 bis 1657 52 Urkunden größtentheils vollständig mitgetheilt. Um das
wie man aus den Urkunden ersieht, die aus den amtlichen Schriftstücken; auch die
1882 — 83 von 157 Schülern besucht, 88 dortigen, 26 dortigen, u Im Progymnasium waren
Jahrgangs der Zweigen der Kunstindustrie Carl Weigle, Architekten 8 en 2 interessante
innerung sein wird, denn etwas Stilreineres,
denen er den Brief und die Geschenke des Kaisers Wilhelm überreichte
auf den Negus machte
und seine bei dieser Gelegenheit entwickelten Ansichten über europäische Staats⸗ und gesellschaftliche Einrichtungen bilden einen im Die Rückreise erfolgte an dem großen Tana⸗See vorbei über Gondar und Aksum nach Adua, von dort nach
höchsten
Meer nach Sues. —
Gleich neben dem Titel
einer Zeichnung von ftlichen Ansichten, die eine klare An⸗ und gewähren.
geführt. Kunst⸗ und von Tafeln mit bib⸗ abessi⸗ Kunstgewerbes, vorzügliche haben. Eine emäldes, welches der Schlacht bei Gudda⸗ iger Weise die Abessi⸗ dargestellt. Eine an⸗
2- ri aus einem vom Negus an den Verfasser gerichteten amharischen Briefe mit dem Staatssiegel wie⸗
aus der Perthesschen des K. Wilhelms⸗
Gymnasiums in Berlin hat der Direktor desselben, Professor Erinnerungen aus
2* den nstalt vorausgeschickt. Am 17. Mai 1858
käuflich erworbenen
dem Protektorat Sr.
Majestät des Königs zum Gymnasium erhoben und erhielt 1862 durch hinterlassenen Bibliothek des
verstorbenen Kgl.
Provinzial⸗Schulraths Dr. Mützell eine Lehrerbibliothek. Am 8. Juni 1863 fand sodann die Grundsteinlegung für das jetzige Schulgebäude durch Se. Majestät den König, am 24. April 1865 der Einzug in am 24. Oktober desselben Jahres die feierliche
König statt. Am 17.
September 1863 erfolgte die erste Abiturientenprüfung und am 25.
ns des Fiskus. — Am
17. Mai 1858 bestand die Anstalt aus 4 Gymnasialklassen (Tertia, Quarta, Quinta, Sexta) und 2 etsg attlceg; Peca. 1858 5 ie
Sekunda,
wurden Sekunda, ta, Michaelis 1865 die
ferner
Nach den stattgehabten Theilungen besteht das Wilhelms⸗Gymnasium aus 16 Gymnasial⸗ Ober⸗ und Unter⸗Sekunda, Ober⸗ und Unter⸗Tertia, Ober⸗ und Unter⸗Quarta, Ober⸗ und Unter⸗Quinta, und 3 Vorschulklassen. — Am 1858 besaß die Anstalt 33 Schüler in den Gymnasialklassen und 19
Am 17. Mai
im Sommersemester
in den Gymnasialklassen 687, in den Vorschulklassen 252, in Summa s in den Gymnasialklassen 687,
943 Schüler. Am Gesammtzahl der März dieses Jahres
135, aufgenommen 154. Unter den Abgegangenen befinden sich 12 Abiturienten. — Mit Schülern der Anstalt wurden bis Michaelis
ng des Zeugnisses der Zu Universitäts⸗
und resp. Postfach, 12 der Lehrer der Anstalt einschließlich des Turn⸗
— Der elfte Jahresbericht über das städtische Pro⸗
jahr 1882/83, erstattet ) Urkunden der Stadt aus den Jahren 1486 der Zeit von 1486—
vom Nieder⸗
Zeit 1 Schulanstalt
Was die
so wurde das Progymnasium im Schuljahr
69 auswärtigen, 4 auswärtigen,
er Vorschule 27 Evan⸗ d der Schüler beträgt ymnasium 66, in der
— Die in Leipzig am 31. d. Mts. erscheinende Nr. 2074 der „Illustrirten Zeitung⸗ enthält folgende Abbildungen: Rafael Madonna della Sedia.
Gemälde von Rafael Sanzio. — Gemälde von Rafael Sanzio. (Zweiseitig.) —
Gemälde von
— Rafael Sanzio.
Statue von J. Silbernagl. — Doppelhaase. — Frauenzeitung: Ioe⸗ hanna Spyri. — Polytechnische Mittheilungen: Der elektrische Strom Amerikanischer Drahtheftapparat. 2 fontäne. Patentirter automatischer Tascheninduktionsapparat. Petroleum⸗Sturmlaterne mit isolirtem Oelbehälter.
Gewerbe und Handel.
Verbesserte Zimmer⸗ 2 Fi⸗
(Brasilien) schreibt:
den bereits bestehenden
und Industrielle ihre hufs Vertheilung an
Diese Drucksachen sind mmer in englischer Sprache abgefaßt, haben also für hier keinen
Werth. t es den Betreffenden zu schwierig oder zu kostspielig, die Neöö. 18 iesischer Sprache anfertigen zu
insenden, dann sind sie „Gewerbehalle“,
ebendaselbst) und werthvolle welche das reizende Anton Pössenbacher in nce⸗Stübchen darstellt,
der Nürnberger Landesausstellung in guter Er⸗
Geschmackvolleres
icht erfinden lassen.
wir eine sorgfältige Reproduktion
leistift⸗Fabrik von Kurz, in Nürnberg