weisen also auf eine Vermehrung für die Förderung um 680 099 t (5,2 %), den Absatz durch 522 755 t (4,4 %) und den Einnahmewerth für verkaufte Kohlen um 1 519 303 ℳ (2,8 %), hingegen eine Ver⸗ minderung für den Durchschnittepreis pro Tonne um 0,07 ℳ (1,6 %).
Die Gesammtresultate für den Braunkohlenbergbau des Jahres 1882 im Vergleich zum Vorjahre zeigen eine Verminderung der För⸗ derung um 28 526 t (6,16 %) und eine Verminderung des Absatzes um 23 297 t (6,55 %), dagegen eine Erhöhung des Durchschnittspreises
Daauf die Tonne um 0,11 ℳ (3,26 %).
Die Belegschaft stieg für den Gesammtkohlenbergbau im Jahre 1882 um 2306 Köpfe gegen 1881 und um 4360 Köpfe gegen 1880.
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Konstantinopel, 31. März, Abends. Heute Nachmit⸗ tag fand auf der Pforte die erste Konferenz in der Libanon⸗ frage statt. Die Vertreter der Großmächte waren vollzählig anwesend. Aarifi Pascha machte die Mittheilung, daß die Voll⸗ machten Rustem Paschas, über dessen Verwaltung er sich lobend aussprach, am 23. April ablaufen, und daß der Sultan, gemäß dem Libanon⸗Reglement von 1861, Prenk Bib Doda Pasch zu dessen Nachfolger bestimmt hätte. Aarifi Pascha sprach die Hoffnung aus, daß die Mächte der Wahl zustimmen würden. Die Botschafter Oesterreichs⸗Ungarns, Frankreichs, Deutschlands und der Geschäftsträger Italiens pflichteten den Ausführungen Aarifi's bei und erklärten ihre Zustimmung zur Wahl Prenk Bib Doda's. Der russische Botschafter und der englische Ge⸗ schäftsträger beschränkten sich darauf, von der Mittheilung Kenntniß zu nehmen und sügten hinzu, daß sie darüber an ihre Negierungen berichten würden. Die Sitzung wurde um 4 Uhr Nachmittags bis zum nächsten Sonnabend vertagt.
Statistische Nachrichten.
Der „Staats⸗Anzeiger für Württemberg“ enthält einen vom 1. März 1883 datirten Bericht des Justiz⸗Ministeriums „An den König“, über die Verwaltung und den Zustand der gerichtlichen Strafanstalten im Königreich Württemberg während des Zeitraums vom 1. April 1881 bis 31. März 1882. Wir entnehmen diesem Berichte folgende Angaben: Das Aufsichtspersonal der Straf⸗ anstalten bestand am 31. März 1882 in 178 Personen. — Am 31. März 1881 befanden sich in den 7 höheren Strafanstalten des Königreichs 2186 Gefangene. Bis zum 31. März 1882 sind zugegangen a. neu einaeliefert 3168, b. von Untersuchungsbehörden, aus Urlaub oder als entwichen zurückgeliefert oder von andern Strafanstalten übernommen 296, zusammen 5650. Abgegangen sind a. nach abgelaufener Strafzeit 2834, b. begnadigt 264, c. gestorben 52, d. entwichen 6, e. an Untersuchungsbehörden oder andere Straf⸗ anstalten abgegeben oder beurlaubt 320, f. vorläufig entlassen 80. Hiernach Stand am 31. März 1882 2094, um 92 niederer als am 31. März 1881. Die tägliche Durchschnittszahl der Gefangenen betrug im Jahre 1881/82 2116,1, somit um 17 mehr als im Vor⸗ jahre, welches die höchste Ziffer seit 21 Jahren ergeben hatte. Der höchste Gefangenenstand belief sich auf 2321, der niederste auf 1862. Am 31. März 1882 waren in den Strafanstalten a. männliche Ge⸗ fangene 1760, weibliche 334, b. Gefangene, welche zur Zeit der Be⸗ gehung der That alt waren über 25 Jahre 1267, zwischen 18 und 25 Jahren 706, unter 18 Jahren 121, c. Zuchthausgefangene 1103, darunter auf Lebenszeit männliche 30, weibliche 6, Gefänznißsträf⸗ linge 987, in Festungshaft 4. d. Unter den am 31. März 1881 in den Strafanstalten befindlichen Gefangenen waren erstmals gestrafte 799, erstmals rückfällige 402, wiederholt rückfällige 893. e. Nicht⸗ Württemberger befanden sich unter diesen Gefangenen 249. Unter den während der Zeit vom 1. April 1881 bis 31. März 1882 neu eingelieferten 3168 Gefangenen waren rückfällige, welche schon früher eine Landesgefängniß⸗, Festungs⸗ oder höhere Strafe erstanden haben, 1683, und zwar erstmals rückfällige 405, mehrmals rückfällige 1278. Die Zahl der Rückfälligen betrug somit 53,12 % der Gesammtzahl der Neueingelieferten. — Der Gesammtaufwand auf die Straf⸗ anstalten, einschließlich der Kosten des Strafanstaltenkollegiums, des Beitrags von 1715 ℳ an den Verein zur Fürsorge für entlassene Strafgefangene und des Beitrags von 430 ℳ zur Rettungsanstalt für ältere evangelische Mädchen in Leonberg betrug im Jahre 1881/82 1412 243 ℳ 29 ₰. Hiervon wurden durch eigene Einnahmen der Strafar stalten gedeckt 834 807 ℳ 84 ₰ und blieb eine Mehrausgabe von 577 435 ℳ 45 ₰ durch die Staatskasse zu decken. Außer Be⸗ rechnung bleibt hierbei der außerordentliche Aufwand für Erweiterung des Krankenbaues in Gotteszell; die hierfür ausgesetzte Summe von 32 000 ℳ kam im Jahre 1881/82 nicht zur Verwendung und wurde für das folgende Jahr auf Rest vorbehalten. Der wirkliche Zuschuß der Staatskasse betrug aber 598 140 ℳ 27 ₰, also 20 704 ℳ 82 ₰ mehr, da von den Einnahmen des vorausgegangenen Jahres 121 ℳ 97 ₰ gedeckt werden konnten, dagegen von der laufenden Verwaltung der Restverwaltung 20 826 ℳ 79 ₰ zuzuschießen waren. Im Etat war unter Annahme einer Mittelzahl von 2000 Gefangenen der Zu⸗ schuß der Staaskasse zu 603 975 ℳ veranschlagt worden, es wurden also in Wirklichkeit 5834 ℳ 73 ₰ weniger verausgabt. Der durch⸗ schnittliche Betrag der Verpflegungskosten (Nahrung, Kleidung, Lagerstätte, körperliche Reinlichkeit, Krankenpflege) für einen Gefangenen belief sich auf 198 ℳ 41,4 im Vor⸗ jahre auf 198 ℳ 86,7 ₰, also für 1881/82 um 45,3 ₰ weniger auf den Kopf. Der Gesammtaufwand an Verpflegungs⸗ kosten betrug mit einer Mittelzahl von 2116 Gefangenen 419 843 ℳ 90 ₰, während dieser Aufwand im Vorjahre mit einer Mittelzahl von 2099 Gefangenen 417 422 ℳ 70 ₰ betragen hatte. Durchschnittlich waren Gefangene beschäftigt für auswärtige Be⸗ stellung 616,6, für den eigenen Gewerbebetrieb 1052,8, für die Regie der Anstalten 360,3, zusammen 2029,7. Unbeschäftigt blieben durch⸗ schnittlich als arbeitsfrei oder im Dunkelarrest 13,8, als alt oder ge⸗ brechlich 2,2, als krank 70,4, zusammen 86,4. Die Arbeiten für die Regie der Strafanstalten bestanden in ökonomischen Verrichtungen u. s. w. Die Ar⸗ beiten für den cigenen Gewerbebetrieb bestanden bei Männern in Lein⸗ wandweberci, Schneiderei, Papierhülsenfabrikation, Schreinerei, Schusterei, Zwilchweberei u. s. w.; bei Weibern in Nähen, Sticken, Stricken, Spinnen; die Arbeiten für auswärtige Be⸗ stellung bestanden in Zündholz⸗ und Wichseschachtelfabrikation, Grab⸗ und Taglohnsarbeiten, Federnputzen und „schleißen u. s. w. Der reine Ertrag der Arbeiten der Gefangenen in sämmtlichen Strafanstalten betrug im Jahre 1881/82 281 304 ℳ 67 ₰. Der durchschnittliche Arbeitsverdienst eines Gefangenen betrug auf das Jahr 101 ℳ 13 ₰, auf den Tag (das Jahr zu 300 Arbeits⸗ tagen) 33,7 . Der Nebenverdienst der Gefangenen betrug 61 234 ℳ 36 ₰, im Durchschnitt auf einen Gefangenen 28 ℳ 94 ₰. Für erlaubte Kostzulagen wurden von den Gefangenen verwendet 26 204 ℳ 32 ₰, im Durchschnitt von einem Gefangenen 12 ℳ 38 ₰. Die sämmtlichen Privatgelder der Gefangenen haben am Schlusse der Rechnungsperiode 41 705 ℳ 7 ₰ betragen. — Im Allgemeinen ist die Beobachtung zu machen, daß die Sterblichkeit in den ersten Jah⸗ ren der Strafdauer in allen Strafanstalten, ganz besonders aber bei den in höherem Alter Eingelieferten, bedeutend größer ist, als später. In den Männerzuchthäusern fiel im Jahre 1881/82 die größte Sterblichkeit in das 3. Jahr der Strafdauer. Gestorben sind im Jahre 1881/82 51 Gefangene, nämlich 45 Männer (0,98 % aller Gefangenen) und 6 Weiber (0,70 % aller Gefangenen). Die hãufigste Todesursache war Lungentuberkulose, gerade diese Gestor⸗ benen aber haben zweifellos die Anfänge ihrer Krankheit schon bei ihrer Einlieferung mitgebracht. Geisteskranke kamen bei den Männern 12 (0,26 % der Gesammtzahl), bei den Weibern 1 (0,17 % der Gesammtzahl) vor, nicht mehr als bei der freien Bevölkerung der entsprechenden Altersklassen. — Die Gottesdienste fanden
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in der vorgeschriebenen Ordnung statt, or. Das Verhalten der Gefangenen in der Kirche und bei der seel⸗ sorgerlichen Behandlung wird als befriedigend bezeichnet. Den Geistlichen beider Konfessionen wird auch diesmal das Zeugniß ertheilt, * sie die Obliegenheiten ihres Berufes haft erfüllt hätten, ebenso den Lehrern der Strafanstalten. Die Zahl der Gefangenen, welche die Schule besuchten, betrug am 31. März 1882 651, darunter 538 männliche und 113 weibliche. An dem freiwilligen Zeichenunterricht betheiligten sich in Heilbronn 10 und in Stuttgart 39 Gefangene; freiwilligen Unterricht in fremder Sprache genossen in Stuttgart 50 Gefangene. — Die Zahl der er⸗ kannten Disziplinarstrafen betrug 957, auf 100 Gefangene 45,2 (im Vorjahre 42,3). Größere Exzesse kamen nicht vor. Der Bericht hebt rühmend die Bemühungen der Vorstände und der übrigen Ange⸗ stellten der Strafanstalten hervor, durch welche eine zweckmäßige und für die Staatskasse verhältnißmäßig lohnende Beschäftigung der Gefangenen erzielt worden ist. Von den Ersparnissen, welche im Jahre 1879/80 im Gesammtbetrage 44 545 ℳ 71 ₰ an dem etatsmäßig verwillig⸗ ten Staatszuschusse für die Strafanstalten gemacht und auf Reste vor⸗ behalten worden waren, wurden in der Folge 20 000 ℳ zur Errich⸗ tung eines durch die steigende Zahl der Gefangenen nothwendig ge⸗ wordenen Magazine und Arbeifsräume enthaltenen Barackenbaues im Hofe des Stuttgarter Zuchthauses und 24 545 ℳ 71 ₰ für die ebenso nothwendige Erweiterung des Waschküchengebäudes, Her⸗ stellung von Badelokalen und Errichtung eines Kesselhauses im Zuchthause zu Ludwigsburg, welches Bauwesen mit einem Ge⸗ sammtauswande von 44 417 ℳ 72 ₰ ausgeführt wurde, verwendet. Beide Bauten haben sich als sehr zweckmäßig erprobt. In dem Landesgefängnisse zu Rottenburg hat die Umgestaltung der Anstalt in eine solche mit vorherrschend landwirthschaftlichem Betriebe weitere Fortschritte gemacht. Diesem landwirthschaftlichen Betriebe war es hauptsächlich zu danken, daß auf den 31. März 1882 ein Ueberschuß von 22 320 ℳ erzielt werden konnte. Bezüglich der Ergebnisse der Verwaltung des hinter dem neuen Justizgebäude errichteten, für das Landgericht und das Amtsgericht Stuttgart Stadt bestimmten Ge⸗ fängnisses erwähnt der Bericht: In den andern amtsgerichtlichen Ge⸗ fängnissen erfolgt die Verköstigung der Gefangenen auf Rechnung des Gefangenwärters oder Gerichtsdieners, welcher hierfür durch den Be⸗ zug bestimmter Einschreib⸗ und Wartgebühren, sowie der von Zeit zu Zeit firirten Vergütungen für Kost und Heizung entschädigt wird. Diese Einrichtung ist eine durch die Nothwendigkeit gegebene bei Gefängnissen, welche durchschnittlich nur einen schwachen Ge⸗ fangenenstand aufweisen, sie ist aber mit vielen Mißständen ver⸗ knüpft, wenn der Gefangenenstand ein hoher ist, wenn derselbe, wie dies in Stuttgart mehrfach der Fall war, die Zahl von 100 übersteigt. Aus diesem Grunde wurde, als im Sommer 1880 das neue Gefängniß in Stuttgart bezogen werden konnte, zunächst provisorisch und, nachdem durch das Finanzgesetz von 1881/83 die erforderlichen Mittel genehmigt worden waren, definitiv die Anordnung getroffen, daß die Verköstigung der Ge⸗ fangenen daselbst unmittelbar auf Rechnung des Staates erfolge, daß dagegen an die zu diesem Zwecke eingerichtete Gefängniß⸗ kasse, deren Führung denselben Kontrolmaßregeln unter⸗ worfen wurde, wie die Kassenführung einer höheren Strafan⸗ stalt, jene Gebühren, sowie die Vergütungen für Kost und Heizung abzuführen seien. Aus eben dieser Kasse werden neben den Kosten für die Verköstigung und sonstige Verpflegung der Gefangenen auch die Besoldungen des mit der polizeilichen Leitung des Gefängnisses, sowie mit der Oekonomieverwaltung betrauten Gefängnißinspektors, der ihm unterstellten, gleich den Aufsehern der höheren Strafanstalten dem Landjägercorps angehörigen Aufseher und des übrigen Personales bestritten. Diese Einrichtung hat sich vollständig bewährt, der Gang der Verwaltung war, was insbesondere der Tüchtigkeit und dem Fleiße des Gefängnißinspektors zu verdanken ist, von Anfang an ein ruhiger und sicherer. Aber auch die finanziellen Ergebnisse waren sehr günstige; im Jahre 1881/82 wurde aus der Gefängnißkasse ein Ueber⸗ schuß von 8000 ℳ an die Staatskasse abgeführt, die Ersparniß der letztern belief sich also, da früher auch die Gehalte der Aufseher von der Staatskasse zu bestreiten waren, mindestens auf 10 000 bis PInn 9. De durchschnittliche Gefangenenstand im Jahre 1881/82
“ Veterinärwesen.
Amtlichen Nachrichten zufolge ist neuerdings auch*) im Gourerne⸗ ment Petrikau und zwar in dem Dorfe Ruda⸗Pabianicka, Kreis Lodz, die Rinderpest aufgetreten.
Gewerbe und Handel. Die
Die Großherzoglich hessische Staatsschulden⸗Kom⸗ mission bringt zur öffentlichen Kenntniß, daß zu den 3 ½ % igen Provinzial⸗Straßenbau⸗Obligationen Litt. C. d. d. l. Juli 1845 neue Zinscoupons für einundeinhalb Jahr, vom 1. Juli 1. J. anfangend, ausgegeben werden, welche die Inhaber genannter Obligationen gegen Rücklieferung der betreffenden Talons bei der Großherzoglich hessischen Hauptstaatskasse in Darmstadt in Empfang nehmen können. 8
Nürnberg, 31. März. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Der Hopfenmarkt verlief gestern und heute in ruhiger Haltung bei unveränderten Preisen. Es wurden verkauft ca. 20 Ballen Polen in der Preislage von 405 — 410 ℳ, ca. 20 Ballen gute Hallertauer um 365 — 385 ℳ je nach Farbe, 15 Ballen leichte Mittelwürttemberger um 350 — 355 ℳ und ca. 15 Ballen Russen um 99 —140 ℳ Die Stimmung ist ruhig. 1
Wien, 31. März. (W. T. B.) Die heutige Generalversamm⸗ lung der Oesterreichischen Kreditanstalt genehmigte den Ge⸗ schäftsbericht des Verwaltungsraths und beschloß, 1 750 000 Fl. von dem Reingewinn, nämlich 7 Fl. per Aktie, als Restdividende zu ver⸗ theilen, also den Maicoupon mit 15 Fl. einzulösen und den Rest⸗ betrag von 15 852 Fl. auf die Rechnung des laufenden Jahres zu übertragen. Der Antrag des Verwaltungsraths, von 9 erledigten Verwaltungsrathéestellen vorläufig nur 6 zu besetzen, wurde ohne Ein⸗ spruch acceptirt. Es wurden sodann Baron Rothschild, dessen De⸗ mission der Verwaltungsrath mit Ausdrücken der höchsten Anerken⸗ nung seines 13jährigen Wirkens mitgetheilt hatte, sowie die aus⸗ scheidenden Verwaltungsräthe, Ritter von Boeckmann, Ritter von Hoefken, Ritter von Schöller und Stummer, wiedergewählt und an Stelle des verstorbenen Baron Wertheimstein August Kaulla gewählt.
Wien, 1. April. (W. T. B.) Der vereinigte Verwaltungs⸗ rath der österreichisch⸗ungarischen Staatseisenbahn⸗ gesellschaft hat sich heute konstituirt. Zum Präsidenten wurde Baron Wodianer gewählt, zu Vizepräsidenten Baron Haerdtl und Mallet. Der Verwaltungsrath ernannte Deserres zum Baudirektor und Konna zum Direktor der gemeinsamen administrativen Dienst⸗ zweige. Raspi bleibt Generalsekrekär.
Glasgow, 31. März. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 584 700 Tons gegen 629 800 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befindlichen
Hochöfen 111 gegen 107 im vorigen Jahre.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bei dem Königlichen Eisenbahn⸗Betriebsamt zu
Berlin (Direktionsbezirk Bromberg), Ostbahnhof, sind gegenwärtig
eine Anzahl Stellen im Zugbegleitungsdienst für Militär⸗ anwärter frei, für welche Stellen zur Zeit Anwärter fehlen.
Bewerber, welche im Besitze des Civilversorgungsscheins sind, gutes Seh⸗ und Hörvermögen haben, körperlich gewandt, rüstig und gewillt sind, sich dem Königlichen Eisenbahndienst zu widmen, können sich bei der vorgedachten Behörde unter Einreichung des Civilver⸗ sorgungsscheins und der übrigen Militärpapiere, sowie eines selbst⸗ geschriebenen Lebenslaufs melden. Die Einstellung erfolgt zunächst mit der Charge als Bremser, jedoch bei geeigneter Qualifikation mit der Anwartschaft auf Beförderung zum Schaffner, Packmeister und Zugführer und dementsprechender Steigerung des Gehalts.
*) conf. „R.⸗A.“ Nr. 54, 55 und 62 von 1883 L“ 8
eine Störung kam nirgends
dung hat in dem Hüttenwerk von
reglau, 31. März. (W. T. B.) Der Verwaltungs Oberschlesischen Eisenbahnzesellschaft hat sich saüsce heutigen Sitzung bereit erklärt, darin zu willigen, daß vom 1. Januar 1884 ab die Lokal⸗Kohlentarife um die Hälfte derjenigen Differenz ermäßigt werden, um welche der gegenwärtige Kohlentarif die Sätse des Spezialtarifs 3 übersteigt, und daß vom 1. Januar 1885 ab der Spezialtarif 3 für den Lokal⸗Kohlenverkehr eingeführt werde.
Sur ⸗ h nan n Ti 8. Fensceedeanpfen . eute Mittag mit der ostindis aus Alexandrien hier cingetroffen. 1m“
2 Vaterländischer Frauen⸗Verein. ach Allerhöchster Bestimmung Ihrer Majestät der Kaiserz und Königin findet die diesjährige Generalversammlune sen Vaterländischen Frauen⸗Vereins am 3 Mittwoch, den 4. April d. J., Abends 6 ½ Uhr, im Adler⸗Saale des Königlichen Palais — Eingang Behrenstraße 41 — statt, wozu wir die Mitglieder des Haupt⸗ ha 8. v. freundlichst einladen.
ur Legitimation beim Einga i i 1 1 2fee8 gang dient die Mit⸗
uglei emerken wir, daß nach §§. 5 und 6 des Vereinsste zur Aufnahme in den Verein als ordentliche Mitglieder g scholtene Frauen und Jungfrauen ohne Unterschied des Glau⸗ bens und Standes befähigt sind, welche für die Dauer ihrer Mitglied⸗ schaft sich verpflichten, einen Beitrag von monatlich mindestens 50 ₰ zur Vereinskasse zu zahlen und weibliche Handarbeiten für die Zwecke des Vereins unentgeltlich auszuführen oder sonst für den Verein nach Maßgabe der ÜUmstände thätig zu sein. b Lnbeeeegett eh ea; wird ein Jeder der einen regelmäßigen Geldbeitrag zur reinsk h sich iere Ie - 3 ereinskasse zu zahlen sich
twaige Gesuche um Aufnahme in den Verein mit Angabe des zu zahlenden Geldbeitrages bitten wir an unser 2 ilhelm⸗ straße 73, hierselbst zu richten, Sre. 8
Der Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗Vereins. Charlotte Gräfin von Itzenplitz.
Mlünchen, 29. März. Internationale Kunstausstellun in München 1883. Die Vorarbeiten zur diesjährigen internationalen Kunstausstellung schreiten rüstig voran, und es wurde bereits mit den Einbauten im Glaspalaste begonnen. Der größte Theil der unteren Galerie in demselben wird abgedeckt, um für alle Aussteller gleich vortheilhafte Beleuchtung zu beschaffen. — Ein beson⸗ derer Schmuck ist der Ausstellung dadurch gesichert, daß Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich geruht haben, die leihweise Ueberlassung des Bildercyklus von Moritz von Schwind: „Die schöne Melusine“ aus der Gemäldesammlung des Kaiserhauses in Wien für die internationale Kunstausstellung in München aus⸗ nahmsweise zu bewilligen. — Der in den Londoner Kreisen in hohem Ansehen stehende Landschaftsmaler Karl Heffner ist als Delegirter des Centralcomités der Ausstellung auf der Reise nach London be⸗ griffen, um in dortigen Künstlerkreisen für zahlreiche Betheiligung an der Ausstellung zu wirken und aus Privatsammlungen hervorragende Kunstwerke für dieselbe zu gewinnen.
(W. T. B.) Nach hier eingegangener Mel⸗ 8 n Marnaval bei St. Dizier (Haute⸗Marne) eine Kesselexplosion stattgefunden, durch welche viele Personen getödtet und verwundet wurden.
— 2. April. (W. T. B.) Die Zahl der bei der Kessel⸗ explosion in Marnaval rerunglückten Personen stellt sich nach weiteren Ermittelungen auf 96, darunter 31 Todte. Von den Ver⸗ letzten dürften noch mehrere ihren Wunden erliegen.
Paris, 1. April.
Der Salon von Em. Ph. Meyer u. Co. (Taubenstr. 34) hat außer dem bereits erwähnten, prachtvollen Kolossalgemälde von Peter Janssen in Düsseldorf, „Die Kindheit des Bacchus“, (das in Komposition und Farbe vollendet genannt werden könnte, wenn die
zur Rechten im Vordergrunde knieende große Nymphenfigur lebendiger
motivirt wäre und eine beweglichere Pose hätte), gegenwärtig auch noch zwei Cartons zu den Wandgemälden aufzuweisen, welche der Künstler im Rathhause zu Erfurt ausgesührt hat. Eine Kollektion von Studienköpfen zu diesen Kompositionen und ein höchst lebensvolles, energisch charakterisirtes männliches Porträt (Oelgemälde) bieten weitere Gelegenheit zur Kenntniß und Würdigung dieser höchst bemerkenswerthen Künstler Erscheinung. — Auch sonst findet der Kunstfreund zur Zeit dort mancherlei Intereffantes von älteren und neueren Künstlern, wie ein dem Frans Hals zuge⸗ schriebenes sehr anziehendes Brustbild eines jungen Mannes, sowie kleinere und größere Werke mit den Namen Rubens, van Drek, Snnders, van Mieris, Bol u. A. Von den neueren Werken seien nur genannt ein schönes weibliches Porträt von Helene Büchmann und eine großartig behandelte Ansicht der Jungfrau von der großen Scheidegg aus, von Willibald Wex. 1 “ 16“
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„Im Wallner⸗Theater fand am Sonnabend die erste Auf⸗ führung eines neuen vieraktigen Lustspiels, „Wir Marionetten“, von Otto Girndt statt. Der Verfasser verficht in seinem Stücke die An⸗ sicht, daß im Gegensatze zu dem alten Sprüchworte: „Jeder ist seines Glückes Schmied“, das Geschick der Menschen vom Zufall bestimmt und daß die Erdenkinder von demselben ebenso willkürlich ge⸗ leitet werden, wie die Marionetten durch das Anziehen der Schnürchen. Um diese Ansicht zu erläutern, bedarf der Autor einer Menge von Personen welche sich auf irgend einem neutralen Boden begegnen müssen. Un⸗ seren modernen gesellschaftlichen Institutionen entsprechend, hat der Ver⸗ fasser nicht ohne Humor zweimal eine Zeitungsredaktion und ein anderes Mal ein Postbureau als Scherpls⸗ für die Entwickelung und die Verwickelungen der Handlung gewählt. Girndt hat sich im Dialog von einem etwas herben und geschmacklosen Uebergriff zum Schluß des zweiten Aktes abgesehen, immer in den Grenzen des feinen Lust⸗ spieltons gehalten. Die Charaktere sind hübsch gezeichnet und der Dialog verläuft glatt und unterhaltend; er läßt aber im Publikum eine ge⸗ wisse Kühle zurück, da ihm anregende und belebende Elemente in Witz und Wendung fehlen. Am glücklichsten gestalteten sich noch der zweite und dritte Akt, welche auch den meisten Beifall erzielten. Die Darstellung war im Ganzen eine recht seßse. Als Hauptdarsteller leistete Hr. Kadelburg (Dr. Knorr) durch seine liebenswürdige Charakteristik ganz Vorzügliches. Hr. Blencke (Max Flemminbg) litt leider an starker Heiserkeit und konnte deshalb seine Rolle nicht mit jenem Humor ausstatten, den wir sonst an dem begabten Künstler gewöhnt sind. Vortrefflich in Maske und Diktion war auch Hr. Guthery als Redak⸗ tionsdiener Quendel. Von den Damen spielte Frl. Schwarz (Rikchen) ihre Rolle mit gewohnter Munterkeit, während die ernste Freundin Lyda von Frl. Meyer mit vornehmer Haltung und gewin⸗ nender Einfachheit dargestellt wurde.
Redacteur: Riedel.
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Verlag der Expedition (Kessel). Druck W. Elsner⸗ Sechs Beilagen “ (einschließlich Börsen⸗Beilage
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Erste Beilage nzeiger und Königlich Prel
Berlin, Montag, den 2. April
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des Ueuischen Reichs-Anzeigers und Königlich Prenhischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 382.
A E Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
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Deffentlicher Anzeiger.
. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Nudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
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3. Verkkafe, Verpachtungen, Submissionen etc.
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6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. - In der Börsen-
Annoncen⸗Bureaux.
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9. Familien-Nachrichten. beilage. 8.
Steckbriefe und Untersuchungs SGachen.
teckbrief. Gegen den Kellner Fritz Arndt, . den 28. November 1856, welcher den hie⸗ sigen Ort mit Abmeldung nach Berlin verlassen hat, an letzterem Orte jedoch nicht zu ermitteln gewesen ist, ist in actis II. M. 90/82 die Untersuchungshaft wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels, Hausfriedens⸗ bruchs und Widerstands gegen die Staatsgewalt be⸗ schlossen worden. Es wird ersucht, den ꝛc. Arndt im Betretungsfalle zu verhaften und an das hiesige Centralgefängniß, Schießstange Nr. 9, abzuliefern. Danzig, den 29. März 1883. Königliche Staats⸗ anwaltschaft.
Der gegen den Handlungsreisenden Sander Strauß von Sommerau am 20. Oktober 1879 er⸗ lassene Steckbrief wird wiederholt erneuert. (I. 1755/79.) Hanan, den 27. März 1883. Der Erste Staatsanwalt. 8
[14479] Steckbrief. 2. 828 Gegen den Pferdehändler Beruhard Lindig aus Obercrossen im Herzogthum Sachs.⸗Altenburg, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in nns Landgerichts⸗Gefängniß zu Rudolstadt abzu⸗ liefern. — Rudolstadt, den 28. März 1883. Z Die Staatsawaltschaft am Landgericht. Kirchner.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[14250] Oeffentliche Zustellung. 1 1) Die Frau Wittwe Machert, Friederile Emilie Louise, geb. Burchardt, zu Berlin, 2) der Cööu Gustav Albert Burchardt, zu Berlin, 3) die Frau Heufelder, Bertha Pauline Alvine, geb. Burchardt, zu Berlin, 4) die Frau Bieneck, Friederike Ida Anna, geb. Burchardt, zu Berlin, b 5) der Kaufmann Otto Karl Burchardt zu Berlin, 6) die Frau Zeumer, Friederike Marie, geb. Burchardt, zu Magdeburg, vertreten durch ihre Bevollmächtigten, die Herren Gustav Albert Burchardt und Herrmann Bieneck, vertreten durch den Justizrath Dirksen zu erlin, klagen gegen den früheren Fuhrwerksbesitzer, zuletzt Arbeiter H. Rupprecht, unbekannten Aufenthalts, zuletzt in Berlin wohnhaft, wegen rückständiger Miethe pro November und Dezember 1882, und pro Januar, Februar und März 1883, mit dem Antrage: 1) auf Zahlung von 75 ℳ nebst 5 % Zinsen von je 15 ℳ vom 1. November, 1. Dezember 1882, 1. Januar, 1. Februar, 1. März 1883., 2) das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er⸗ klären, und laden den Beklagten en V handlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht I. zu Berlin, Jüdenstraße 60 II., Zimmer 90, auf den 18. Iuni 1883, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemachlhtt. Berlin, den 20. 8 1883. “
erichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I., Abtheilung 27.
zur mündlichen Ver⸗
14459] Oeffentliche Zustellung. Die Frau Schoebel, Anna Amalie Nepomucine geb. Wagner, hier, vertreten durch den Juftizrath Lesse hier, klagt gegen ihren Ehemann, den Buch⸗ binder Hermann Emil Albert Schoebel, dessen Auf⸗ enthalt unbekannt ist, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung: das Band der zwischen den Parteien bestehenden Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ihm die Prozeßkosten aufzuerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf den 14. Juli 1883, Vormittags 10 ½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 1 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 16“ Berlin, den 29. März 1883. “
Buchwald, 8 * Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I. Civilkammer 3Z.
[14460] Oeffentliche Zustellung. 8 Der Restaurateur Friedrich Wilhelm Julius Ziebler hier, vertreten durch den Rechtsanwalt esener hier, klagt gegen seine Ehefrau Emma Ottilie Emilie, geb. Kleist, deren Aufenthalt unbe⸗ kannt ist, wegen Ehebruchs und böslicher Verlassung, ait dem Antrage auf ee das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und die Verklagte für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf den 14. Juli 1883, Vormittags 10 Uhr,
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 8. Berlin, den 29. März 1883. 8 1 5..b
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I. Cioilkammer 13. 9
vss] Oeffentliche Zustellung
einer Versteigerungsanzeige.
Auszug. Georg Flockerzie,
Rentner, in Franklin, im Staate Illinois in Nordamerika, domizilirt, jetzt wohnhaft auf dem Hofgute Eselsfürth, Stadt⸗ gemeinde Kaiserslautern, zeigt hiermit seinem Schuldner Adam Hemmer, Müller, srüher in Enkenbach wohnhaft gewesen, jetzt ohne bekannten Aufenthaltsort abwesend, an, daß er, da der Schuldner die ihm gehörig zugestellte Zahlungsauf⸗ forderung unberücksichtigt ließ, die für den Fall der Nichtzahlung angedrohte öffentliche Wiederverstei⸗ gerung der in der erwähnten Zahlungsaufforderung näher beschriebenen Liegenschaft nunmehr Montag, den 9. Mai 1883, Nachmittags um ½3 Uhr, zu Alsenborn, in der Wirthsbehausung des Karl Kraemer durch den Kgl. Notär Ilgen in Kaisers⸗ lautern vornehmen lassen wird.
Gegenwärtiger Auszug wird zum Zwecke der auf Gesuch bewilligten öffentlichen Zustellung an den ab⸗ wesenden Schuldner Adam Hemmer bekannt gemacht. Kaiserslautern, den 30. März 1883. Der Gerichtsschreiber am Königlichen Amtsgerichte: Reis, Kgl. Sekretär.
[ů14295] Oeffentliche Zustellung.
Der Agent Karl Kilber zu Höchst a. M. klagt gegen den Riemenfabrikanten Wilhelm Krieger von Höchst a. M., jetzt unbekannt wo abwesend, wegen Forderung aus einem am 1. Dezember 1882 fälligen, vom Beklagten acceptirten Wechsel über 105 ℳ, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 105 ℳ nebst 6 % Zinsen vom 1. März 1883 an, 2 ℳ 25 ₰ Wechselunkosten und 4½ % Provision und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das König⸗ liche Amtsgericht zu Höchst a. M. auf
den 13. Mai 1883, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht. Höchst a. M., den 30. März 1883. 8 —
[14293] Oeffentliche Zustellung.
Die Wilhelm Zimmermann Eheleute zu Neu⸗ Isenburg, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Hoff⸗ mann in Offenbach a./M., klagen gegen den Georg Heaet und dessen Ehefrau Margaretha, geb. Leon⸗ hardt, von da (Ersterer zur Zeit unbekannt wo ? abwesend, Letztere zu Bessungen) aus hypothekarisch gesichertem Darlehen vom 29. August 1878 mit dem Antrage auf Zahlung von Fünftausend Mark nebst fünf Prozent Zinsen vom 24. Februar 1883 an an Kläger und Herausgabe ihrer verpfändeten Immobi⸗ lien, Flur III., 266,2 Hofraithe im Ort und Flur III., 216,3 Acker daselbst zur Zwangsversteigerung, zum Zwecke der gesetzmäßigen Befriedigung der Kläger mit obiger Forderung, und laden die Be⸗ klagten hier den Beklagten Georg Heidt zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Darmstadt auf
Donnerstag, den 5. Juli 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 1
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 11“
Darmstadt, den 29. März 1883. 8
Dr. Mayer, Gerichtsaccessist, Hülfs⸗Gerichtsschreiber des Großherzogl. Landgerichts.
[14463] Oeffentliche Zustellung.
Der Fabrikarbeiter Carl Ziegenhagen zu Rostock, vertreten durch den Rechtsanwalt Spiegelberg da⸗ selbst, klagt gegen seine Ehefrau Sophie, geb. Michaelsen, deren Aufenthaltsort unbekannt ist, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage auf gänzliche Auf⸗ hebung der zwischen ihm und der Beklagten bestehen⸗ den Ehe und um Perhneeiung der Letzteren in die Prozeßkosten, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civil⸗ kammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Rostock auf den 28. Juni 1883, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. .
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Rostock, den 30. März 1883.
H. Hesse, L.⸗G.⸗Sekr., Gerichtsschreiber des Großherzogl. Mecklenburg⸗ Schwerinschen Landgerichts.
[14291] Oeffentliche Zustellung.
Julius Weil, Handelsmann von Ulm, klagt gegen den mit unbekanntem Aufenthaltsort in Amerikg ab⸗ wesenden Weber Johannes Dommer, Georgs Sohn, von Rottenacker, wegen Darlehnsrest, mit dem Antrage, den Bekagten zur Bezahlung von 152 ℳ nebst 5 %
ins hieraus vom 11. November 1881 an kosten⸗
zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das K. Amtsgericht Ehingen auf
8. Juni 1883, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Den 28. März 1883.
Gerichtsschreiberei des K. württ. Amtsgerichts Ehingen. Schnekenburger, Gerichtsschrieber.
wird
[14268] Oeffentliche Zustellung. 8 Der Architekt Robert Schüller zu Cöln, Friesen⸗ straße Nr. 12, vertreten durch Rechtsanwalt Justiz⸗ Rath Göt,
klagt gegen
1) die Eheleute Theodor Winschuh, An⸗ streichermeister, und Elisabeth, geborene Schüller, Beide früher in Oberhausen wohnend, ersterer gegenwärtig ohne bekannten Wohn⸗ und Arnfenthaltsort, letztere zu Nippes, Niehlerstraße Nr. 54, sich auf⸗ haltend,
2) den Eisenbahn⸗Sekretär Johann Schüller zu Cöln, Martinsfeld Nr. 4, II. Etage,
wegen 2000 ℳ
mit dem Antrage:
Königliches Landgericht wolle verordnen, die Theilung des Nachlasses der in Cöln zeitlebens wohnhaft gewesenen und daselbst Friesenstraße Nr. 12 verlebten Sibilla Caroline Justine, geborene Durst, geschiedene Ehefrau des eben⸗
auf Grund ihres vor Notar Graffweg in Cöln vom 12. Dezember 1882 aufgenommenen Testa⸗ mentes in der Weise, daß Kläger kollationsfrei erhalte das zu Nippes in der Niehlerstraße ge⸗ legene, mit der Nr. 54 bezeichnete Wohnhaus nebst Garten, An⸗ und Zubehör unter der Auf⸗ lage, das darauf zu Gunsten der Kirche zu Sankt Peter in Cöln hypothekarisch lastende Kapital von 1000 Thlr. nebst etwaigem Zins⸗ rückstande allein zu übernehmen und die Be⸗ klagte, Elisabeth Schüller, und Johann Schüller den Rest des Nachlasses zu gleichen Theilen, den Notar Graffweg in Cöln mit der Leitung der Theilungsoperationen beauftragen, der Masse, Mühe Falle des Widerspruches, dem Widersprechenden die Kosten zur Last legen, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die III. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Cöln auf den 5. Mai 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 8 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Cöln, den 27. März 1883. Rustorff, 11“] Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[14296] Oeffentliche Zustellung. Knopf, Michael, lediger und großjähriger Dienst⸗ knecht in Malzhausen, gegen 1 Karmann, Josef, lediger und großzjähriger
Bauerssohn von Winkelhausen, nun unbekannten Aufenthaltes, wegen Forderung zu 1807 ℳ 10 ₰, hat Rechtsanwalt Weigl dahier, als Pflichtanwalt des Michael Knopf, unterm 28. l. M. Klage ein⸗ gereicht, welche die Aufforderung an den Beklagten zur Bestellung eines bei dem hiesigen Landgerichte zugelassenen Anwaltes enthält, und mit dem Antrage schließt: Kgl. Langericht Neuburg a. Donau wolle Ur⸗ theil dahin erlassen: Der Beklagte Josef Karmann ist schuldig, an den Kläger b “ 1) a. 113 ℳ 10 ₰ Ersatz der ärztlichen Auslagen,
b. 194 ℳ Entschädigung für Verdienst⸗ entgang, Kost und Pflege für die Zeit vom 27. Oktober 1882 bis 2. Februar 1883,
c. 1500 ℳ Schmerzensgeld und Entschädigung für den bleibenden Nachtheil, eventuell einen durch richterliches Ermessen zu bestimmenden Betrag zu zahlen und
2) sämmtliche Streitskosten zu tragen. 1
Zur Verhandlung der Sache ist die öffentliche Sitzung der Civilkammer des Kgl. Landgerichts Neuburg a. .
Donau vom “ . Samstag, den 14..
Fereas 8 ½ Uhr, “ bestimmt und auf Gesuch des klägerischen Anwaltes durch Beschluß vom 29. I. M. die öffentliche Zu⸗ stellung der Klageschrift an den Beklagten bei Un⸗ bekanntsein dessen Aufenthaltes bewilligt worden.
Zu diesem Termine wird Josef Karmann mit dem Beifügen geladen, daß die betreffenden Schriftstücke auf der Gerichtsschreiberei dahier hinterlegt sind.
Reuburg a. Donau, den 30. März 1883.
Gerichtsschreiberei des Kgl. bayer. Landgerichts: Ziegler, Sekretär.
[14466] Aufgebot.
Auf den Antrag der verwittweten Frau Ober⸗ Steuer⸗Kontroleur Johanna Keßler zu Herdain wird der Inhaber der angeblich verlorenen Prioritäts⸗ Obligationen der Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger
Nr. 1271 ü
mit der Aufforberung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
8
fällig zu verurtheilen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar klären und ladet den Beklagten
Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 19. August
dort wohnenden Buchbinders Anton Schüller,]
“]
“
1854) aufgefordert, seine Rechte spätestens im Auf⸗ gebotstermine
den 25. September 1884, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 47 im II. Stock des Amtsgerichtsgebäudes, am Schweid⸗
zeichneten Obligatisnen vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. 8 Breslau, den 22. März 1883. 8 Königliches Amtsgericht. . Beglaubigt: . Nemitz, Gerichtsschreiber.
[142867) In der Strafsache gegen
den Rekruten Wilhelm Bernarz, geboren am 18. April 1862 zu ieg bezirk Cöln — katholisch, Ackergehülfe,
wegen Fahnenflucht,
wird auf Antrag des Königlichen Gerichts der 15. Division zu Cöln vom 12. Februar 1883 und der Königlichen Staatsanwaltschaft hierselbst vom 8. März letzthin, da der Angeschuldigte Bernarz des Vergehens gegen §§. 64 und 69 des Militär⸗Straf⸗ gesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund des §. 246 der Militär⸗Strafprozeßordnung zur Deckung der
Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens — das
Angeschuldigten — auf Höhe von dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt. Bonn, den 9. März 1883. 3 Königliches Landgericht, Strafkammer. gez. Schneider. Niebuhr.
Clavé v. Bonhaben.
Für die Rihtigkeit der Abschrift: Welsch
elsch, Staatsanwaltschaftssekretär.
[14270) Im Namen des Königs! Auf den Antrag 1 1) des evangelischen Gemeinde⸗Kirchenraths zu chwersenz. 2) des Müllermeisters Carl Lemke zu Schwer⸗
senz. 3) der Wittwe Magdalena Dudzinska, geb. Korcz, zu Klein⸗Starolenka,
Emilie Pidde, 1b
5) ““ Johann Frackowiak zu Regie⸗ röwko,
6) des Riemermeisters Andreas Sjajkowski und seiner Ehefrau Apollonia, geb. Fadranska, zu Stenschewo, 8
7) des Wirths Vincent Kubalak zu Komornik
erkennt das Königliche Amtsgericht, Abth. IV., zu Posen durch den Amtsrichter Dr. Wiener für Recht: Folgende Hypothekendokumente: 1) das Hypothekendokument über die im Grund⸗ buche von Schwersenz Nr. 82 in Abth. III. Nr. 1
ffür das Aerar der evangelischen Kirche in Schwer⸗
senz eingetragene Darlehnsforderung von 83 Thlr. 10 Sgr. nebst 5 % Zinsen;
2) das Hypothekendokument über die im Grund⸗ buche von Schwersenz Nr. 212, in Abth. III. Nr. 5 für den Kaufmann Caspar Trier und seine Ehefrau Jette, geb. Kremnitz, zu Sprottau, eingetragene For⸗ derung von 30 Thlr. nebst 5 % Zinsen, sowie die bereits entstandenen und noch entstehenden Kosten; 8
3) das Zweig⸗Hypothekendokument über die im Grundbuche von Klein⸗Starolenka Nr. 21 in Abth. III. Nr. 1 für Eva Sloszarczyk in Klein⸗ Starolenka eingetragene und auf Michael Sloszar⸗ czyk übergegangene Vatererbtheils⸗Forderung von 18 Thlr. nebst 5 % Zinsen, welche auch auf das Grundstück Klein⸗Starolenka Nr. 45 übertragen ist;
4) das Hypothekendokument über die im Grund⸗ buche von Zlotkowo Nr. 12 in Abth. III. Nr. 8 zu 1 für Caroline Auguste Beichert eingetragene Vater⸗ erbtheils⸗Forderung von 20 Thlr. nebst 5 % Zinsen, welche auch auf das Grundstück Zlotkowo Nr. 24 übertragen ist; 8
5) das Hypothekendokument über die im Grund⸗ buche von Regieröwko Nr. 4 in Abtheilung III. Nr. 1 für den Grafen Athanasius Raczynski zu Kiekrz eingetragene Forderung von 621 Thlr. 16 Sgr. 4 Pf. nebst 5 % Zinsen, 1 Thlr. 14 Sgr. 6 Pf. gerichtlichen Kosten und Kostenersatz, sowie 2 Thlr. 3 Sgr. 6 Pf. festgesetzten Kosten und den
Kosten der Eintragung,
6) das Hypothekendokument über die im Grund⸗ buch⸗ 8 HPhtefchan Nr. 93 in Abtheilung III. Nr. 3 für Barbara Szajkowska eingetragene Mutter⸗ erbtheilsforderung von 30 Thlr. 18 Sgr. 10 Pf. nebst 5 % Zinsen, welche auch auf das Grundstück Stenschewo Nr. 226 übertragen ist,.
7) a. das Hypothekendokument über die im Grund⸗ buche von Komornik Nr. 4 in Abth. III. Nr. 2 zu a. für Valentin Kubalak und dessen Ehefrau Agnes, geb. Stachowiak, zu Komornik eingetragene Kauf⸗ geldforderung von 100 Thlr., 1
b. das Hypothekendokument über die ebenda in Abth. III. Nr. 2 zu b. für Stephan Kubalak und Folehh Kubalak eingetragene Kaufgeldforderung von je 200 Thlr., zusammen 600 Thlr., und über den
für Nepomucen Kubalak eingetragenen Anspruch auf
ein Bett, 8 8 werden für hüsttee erklärt.
Posen, den 16. März 1883.
Eisenbahngesellschaft Litt. C. Nr. 868 und Litt. C. — 1 sensc “ Thaler (emittirt auf
8 Dr. Wiener.
nitzer Stadtgraben Nr. 2/3 anzumelden und die be⸗
ove — Kreis Sieg, Regierungs⸗
dem Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten
im Deutschen Reiche besindliche Vermögen des
4) der Wittwe Juliane Pidde zu Zkotkocwo und der Geschwister Anna Eva und Clara Helene
—
1“
2