1883 / 109 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 May 1883 18:00:01 GMT) scan diff

6 8 9 8 f

. dieselbe nicht als Probe dessen ansehen,

was unsere Kolonie unter normalen Verhältnissen zu leisten im Stande ist. Der Sommer von 1881 1882 war ein ungewöhnlich langer und trockener. Schaffutter war so knapp, daß die Züchter viele Thiere tödten mußten, um die andern er⸗ nähren zu können. In dieser Zeit hörte das Wachsthum der halbgewachsenen Wolle gänzlich auf und fing erst später, als das Futter reichlicher wurde, aufs Neue an. Dies hatte zur Folge, daß viele unserer diesjährigen Wollen in der Mitte des Fadens gebrochen und an der Bruchstelle nicht hin⸗ reichend stark und fest sind, was natürlich den Werth sehr

verringert.

Am Anfang der Saison fanden sich viele Käufer von Europa ein, so daß zusammen mit unseren eigenen Käufern die ersten Wollauktionen recht zahlreich besucht und gute Preise erzielt wurden. Wie oben angedeutet, war jedoch die Qualität nicht hinreichend gut, so daß in den letzten zwei Monaten nur wenig Wolle hier zum Verkauf angeboten, son⸗ dern alles von den Züchtern selbst nach England perschäht wurde. Frachten blieben während der Zeit ziemlich gleich⸗ mäßig: einen halben Pence per Pfund für die schwere und dreiviertel Pence für die leichte gereinigte Wolle. Durch die regelmäßige Dampfschiffahrt viele große Dampfer jetzt hier an, vier per Monat regelmäßig,

und oft noch mehr ist es möglich, die Wolle äußerst schnell auf den europäischen Markt zu bringen. Es ist schon vorgekommen, daß Wolle 6 bis 7 Wochen, nach⸗ dem sie hier vom Schafe geschnitten wurde, in London zum Verkauf gelangte. Außerdem jedoch sind zu jeder Zeit hin⸗ reichend gute Segelschiffe für den Versandt von Wolle zu

haben.

8 Mehrere englische Firmen sind hier durch Agenten vertreten, die das ganze Jahr hindurch Wolle auf⸗ da auch während des Winters hier immer Wolle zu kaufen ist, die entweder durch Umstände nicht früher zum Markt ge⸗ werden konnte, oder von solchen Thieren die für den lokalen Verbrauch hier geschlachtet Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß auch für deutsche Firmen vortheilhaft sein würde, hier Agenturen zu etabliren, deren Vertreter genau in dem Woll⸗ handel Deutschlands bewandert sein und die Sorten kennen müßten, die den Erfordernissen des dortigen Marktes ent⸗ prechen. Es wäre vielleicht anfänglich am besten, einen sach⸗ erständigen Vertreter aus Deutschland selbst zu schicken. Ein viel größerer direkter Wollhandel sollte zwischen iesen Kolonirn und Deutschland bestehen und er önnte sehr gehoben werden, wenn eine mit den Bedürf⸗ issen des deutschen Marktes vertraute Persönlichkeit am iesigen Platze thätig wäre. Bis jetzt ziehen die meisten eutschen Fabrikanten es vor, in London zu kaufen, wo sie ann natürlich die Extrakosten und Fracht zu zahlen haben. Belgien ist in letzter Zeit auch hier in der angedeuteten

Weise vertreten gewesen.

In unserem Markte wurden während der letzten sechs Monate ungefähr 14 700 000 Pfd. Wolle verkauft und zwar, so weit sich schätzen läßt, ungefähr 2 600 000 Pfd. für Rechnung von

icht englischen europäischen Firmen hauptsächlich aus Belgien und Frankreich. Nur 237 000 Pfd. wurden aus obiger Summe

ach Belgien direkt versandt, alles andere ging nach London, um dort weitere Dispositionen zu erwarten.

Unser ganzer Wollexport vom 1. April 1882 bis zum 1. März 1883, einschließlich der Ladung von Schiffen, welche jetzt noch hier anwesend sind, beläuft sich auf 61 586 723 Pfd. mit einem Werthe von 2 499 535 Pfd. Sterl. Hiervon

gingen nach: 1 London 52 914 822 Pfd., Werth 2 105 073 Pfd. Sterl. Melbourne 8 434 362 2 386 697 Belgien 237 539 2 7 765 2

—61 586 723 Pfd, Werth 2 499 535 Pfd. Sterl.

Niach Deutschland direkt wurde, weil die Hamburger

Dampfer der Slomanlinie leider die Anfangs angekündigten

Fahrten von den australischen Häfen nach Hamburg eingestellt

aben, nichts versandt. Ein Theil dieses Wollexportes, ungefähr 12 000 000 Pfd.,

ist Wolle von den westlichen Theilen der Kolonie New South Wales an den Flüssen Darling und Upper Murray, welche von dort auf dem Wasserwege durch Süd⸗Australien zur Ver⸗ schiffung gelangt. Der größte Theil dieser Wolle geht jedoch nach Melbourne, in dieser Saison 8000 000 Pfd., weil die Eigenthümer der dortigen Schafstationen meistens der Kolonie Victoria an⸗ gehören und den dortigen Markt vorziehen. Ungefähr 4 000 000 Pfd. wurden direkt von der Murray⸗Mündung nach London gesandt.

Die Preise der Wolle, welche in unserem Markte erzielt wurden, sind ungefähr folgende gewesen:

Unreine (greasy) Wolle: à Pfd. 9 bis 10 Pence,

Schlechtere 6 7 Reine gewaschene (scoured) Wolle: Beste à Pfd. 15 bis 16 Pence,

Mittlere

J—— Lämmer⸗Wolle:

Beste à Pfd. 8 bis 9 Pence,

Mittlere 7

Schlechtere

Der Eröffnung der Hygiene⸗Ausstellung ging gestern eine Sitzung des Centralcomité's voran, welche der erste Vorsitzende des Ausschusses, Wirkliche Geheime Rath Hobrecht mit einem Hinweis darauf eröffnete, daß durch die freiwilligen Zeichnungen zum Garantie⸗ fonds, besonders durch die Spenden Sr. Majestät des Kaisers in Höhe von 100 000 und der Stadt Berlin in Höhe von 200 000 die Mittel zur Entfaltung der neuen Thätigkeit gesichert gewesen seien. Der Schatzmeister des Vorstandes Dr. Max Weigert gab darauf einige Aufklärungen betreffs der Regulirung des Brand⸗ schadens. Mit Genugthuung könne konstatirt werden, daß die be⸗ troffenen Gesellschaften auf die loyalste Art den betroffenen Aus⸗ stellern entgegengekommen seien. Der Baurath Kyllmann, der Vor⸗ sitzende der Baukommission, erörterte sodann, wie es die Aufgabe des Ausschusses gewesen, die neue Ausstellung nicht nur im Rahmen der alten zu erneuern, sondern sie noch vollkommener und vollständiger zu gestalten, und sprach Allen seinen Dank aus, die mit Rath und That die Baukommission unterstützt haben. Der nächste Redner, Ingenieur Henneberg, machte hierauf einige Mittheilungen über die finanzielle Lage des Unternehmens. Der Etat der Ausstellung balanzirt in Einnahme und Ausgabe mit 900 000 Die Ausgaben belaufen sich, obwohl nach dem Brande eine Last von 180 000 auf dem Unternehmen ruht einschließlich derselben nur auf 600 000 Danach bliebe noch eine Mehreinnahme von jeden Fall werde das Unternehmen ohne Defizit abschließen und seine finanzielle Lage sei, Dank der Opferwilligkeit jener Herren, die den Garantiefonds aufbrachten, eine durchaus günstige. Der Ober⸗ Stabsarzt Dr. Paul Börner berichtete hierauf, daß das Unternehmen neben seinen praktischen Zielen auch ideale verfolge. Im Interesse der Mensch⸗ heit sei diese Ausstellung errichtet, und diesem Zwecke entspreche es, auch der Lehre von der Gesundheitspflege den ihr gebührenden Platz ein⸗ zuräumen, das sei geschehen durch die Einladung zur Haltung von Vorträgen aus dem Gesammtgebiet der Gesundheitswissenschaft; in dankenswerthester Weise hätten sich eine große Anzahl der nam⸗ haftesten Gelehrten und Forscher bereit erklärt, dem Werk auch in dieser Hinsicht ihre fördernde Unterstützung zu Theil werden zu lassen. Am 1. Juni wird Geheimrath Prof. Dr. Esmarch die Reihe der Vorträge beginnen. Ihm wird sich Prof. Dr. Baron von Mundy anschließen. Aus der großen Reihe Derjenigen, welche Vor⸗ lesungen über Gesundheitspflege u. s. w. zugesagt haben, seien ferner genannt die Herren Geheimen Räthe Professoren DDr. Barde⸗ leben und von Bergemann, Prof. Cohn⸗Breslau, Dr. Egger⸗ Mainz, Dr. Emmerich, Geh. Rath Finkelnburg, Geh. Rath Fleck, Prof. von Fodor⸗Pest, Kapitän Grafunder, Baurath Hobrecht, Prof. Korösy⸗Pest, Geh. Rath Liebreich, General⸗Arzt Dr. Roth, Geh. Rath Volkmann, Prof. von Pettenkofer. Nachdem noch der In⸗

genieur Rietschel über das Wesen der Ausstellung gesprochen, ersuchte

der Vorsitzende, Minister Hobrecht, die Anwesenden, der hohen Pro⸗ tektorin, deren Bild diesen Raum schmücke, der Schirmerin der Aus⸗ stellung, ohne deren mächtigen Willen schwerlich ein solch befriedigen⸗ des Resultat erzielt worden wäre, Ihrer Majestät der Kaiserin, ein Hoch auszubringen. Die Versammlung stimmte begeistert in dieses

Goch ein.

Soeben erschien im Kommissionsverlage von Reinhold Kühn hier⸗ selbst eine Schrift, betitelt: „Die Anlage, die Verwaltung und Ge⸗ winnberechnungen und Verwaltungsberichte der Berliner Riesel⸗

felder, eine Kritik als Antwort auf eine Kritik, von Georg H.

300 000 Auf

1

gere n.“ Der Verfasser sucht in seinem 115 Oktavseiten enthalten⸗ den Buche nachzuweisen, daß sein Berieselungssystem, welches wir in Nr. 18 des „Reichs⸗Anzeigers“ bereits besprochen haben, viel prak⸗ tischer und besonders rentabler sei, als das System, welches auf den Berliner Rieselfeldern eingeführt ist. Wie der Verfasser mittheilt, wurde in der Berliner Stadtverordneten⸗Ausschuß⸗ Sitzung von Ende Februar d. J. die Gersonsche Berieselungsweise als unpraktisch und theurer als die jetzt angewandte, beurtheilt; die⸗ selbe würde auch, wenn sie im Großen zur Anwendung käme, von Aufsichtswegen im sanitären Interesse nicht gestattet werden, weil bei der Berieselung Wasserpfützen entständen und der wilden Beriese⸗ lung, die durchaus untersagt sei, Vorschub geleistet würde. Der Verfasser bestreitet die Richtigkeit dieser Kritik seiner Riesel⸗ methode, indem er hervorhebt, daß diese sich als voll⸗ kommen praktisch erwiesen habe; sie habe auf dem vom Verfasser gepachteten Privatterrain (Hohen⸗Schönhausen) mit dem städtischen Rieselwasser angestellten Versuchen durch die begueme und gründliche Bestellbarkeit des Feldes durch Pflug und Egge, durch die leichte Aberntung durch Befahren, gegenüber den städtischen, für Gespann wenig zugänglichen Anlagen allen besichtigenden Landwirthen ganz besonders gefallen und ihnen die Rentabilität verbürgt. Seitens des Landes⸗Oekonomie⸗ Kollegiums, führt der Verfasser weiter aus, sei auf Veranlassung mehrerer Mitglieder, welche die Anlage in Thätigkeit gesehen hätten, eine Prüfungskommission für sein System ernannt, die nach einem Jahre darüber Bericht erstatten solle. Gerade die außerordentliche praktische Brauchbarkeit des Gersonschen Systems gegenüber den Rübenanlagen der Berliner Rieselfelder, der viel höhere sanitäre Werth gegenüber den Berliner Einstau⸗Bassins und den vielen hundert Kilometern offener Gräben und Furchen mit übelriechender sich zer⸗ setzender Schlammablagerung der Beetbauten, die ungewöhnliche, jedem Fachmann einleuchtende Billigkeit gegenüber sämmtlichen Berliner Anlagen habe diesen Beschluß des Oekonomie Kollegiums veranlaßt. Nach Ansicht des Verfassers würden die Anlagen nach seinem System nur die Hälfte bis vom Preise des Berliner kosten, sämmtliche Anlagekosten an Terrain ersparen, wenn man den Verlust nutzbarer Flächen durch Wege und offene Gräben bei den städtischen Anlagen in Betracht ziehe. Der Verfasser sucht an der Hand des ihm zugänglichen statistischen Materials die Unrentabilität der Berliner Rieselmethode festzustellen, und ersucht den Berliner Magistrat, wenigstens einen Versuch mit seinem neuen Berieselungssystem zu machen, von dem der Verfasser überzeugt ist, daß derselbe zu Gunsten seines Systems ausfallen werde.

Krolls Theater. Kapellmeister Fahrbach aus Wien, welcher berufen ist, die diesjährigen Park⸗Concerte zu leiten, ist gestern hier eingetroffen und wird am Pfingst⸗Sonntag zum ersten Mal vor dem Berliner Publikum debütiren. Der neue Dirigent, der bekannt⸗ lich in Paris an den Bällen der großen Oper die Orchester⸗ leitung inne hat, wird unter anderen auch eigene Kompositionen zu Gehör bringen. Für die Festtage sind folgende Repertoire⸗ Dispositionen getroffen worden: Sonntag „Lucia“ mit Hermine Böly in der Titelrolle; Montag „Waffenschmied“ mit Hrn. Herrmann als Stadinger und Hrn. Hermany als Graf. Am Dienstag tritt Hr. Neidhard, der bei seinem Debüt mit großem Beifall aufgenommene Tenorist, zum ersten Mal als „Stradella“ auf.

Der Zoologische Garten, der alljährlich durch die Neu⸗ anschaffung der seltensten Thiere und durch die unausgesetzten Ver⸗ schönerungen seiner Anlagen, Laubengänge und Promenaden eine immer größere Anziehungskraft auf das Publikum ausübt, hat auch bereits sein Programm für die Pfingstfeiertage ausgegeben. Zunächst werden an den beiden Feiertagen von früh 6 Uhr ab Fruͤhkonzerte von der Kapelle des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments in Uniform, unter Leitung des Königlichen Musikdirektors Hrn. Rosin, „stattfinden. Ein besonderer Hinweis auf diese tradirionellen eigenartigen Concerte, die seit Jahrzehnten, nachdem dieselben im alten „Hofjäger“ aufgehört, auf den Zoologischen Garten übergegangen und zu einem unentbehrlichen Bedürfniß für die bessere und beste Gesellschaft geworden, dürfte eigentlich überflüssig sein. Am 1., 2. und 3. Feiertage wird Nach⸗ mittags von 4 Uhr ab ein großes Militärconcert, verbunden mit Promenadenmusik, stattfinden. Die Traiteure, Herren Borgers und Marquardt, die am vergangenen Sonntag nicht weniger als ca. 40 000 Personen zu bewirthen hatten, sind für die Feiertage zum Empfang der Gäste in jeder Weise vorbereitet. Der Verlust, den der Garten kürzlich durch das Verenden der größ⸗ ten der 4 Giraffen erfahren hat, ist zwar empfindlich, aber nicht un⸗ ersetztich. Der Kadaver des prachtvollen Thieres ist auf Anordnung der Direktion nach der Königlichen Anatomie behufs Feststellung der Ursache geschafst worden. Das Skelett soll, nachdem es präparirt, dem Zoologischen Museum überwiesen werden. Da bereits ein Ceecsen ganeport unterwegs ist, so dürfte die Lücke bald wieder aus⸗ gefüllt sein.

R NR Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:

Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

2. Subhastationen, Aulgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. .Verloosung, Anaortisaticn, 85 u. s. w. von öffentlichen Papieren.

.Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. V

. Industrielle Etablissements, und Grosshandel.

Literarische Anzeigen. Theater-Anzeigen.

Zinszahlung . .Familien-Nachrichten.

SgoUNRASE:

Seffentlicher Anzeiger.

Verschiedene Bekanntmachungoen.

In der Börsen- 8

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditlonen des „Invalidendant“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Aunoncen⸗Bureaux.

——— ——— ——

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

[21106] Aufgebot.

zu Hargesheim wohnenden Privatmannes Albrecht Schmidt gegen Florian Kramer, Seilermeister, früher zu Creuznach wohnend, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, in eigenem Namen und als

2 zum Ueberbot am

Mittwoch, den 29. August 1883, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 7 (Schöffengerichtssaal) des hiesi⸗

[21058] Bekanntmachung. Soldin ist auf seinen Antrag in der Liste der bei dem hiesigen Landgericht zugelassenen Rechtsanwälte (unter Nr. 4) heute gelöscht worden.

N 109.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen [21083]

mit Fünfzigpfennigstücken gefüllt. stand vermuthlich „Gebr. Treiber, Tharandt“, auf einer anderen „Preußischer Hof“. Die Geldrollen haben sich in einem grauen, möglicherweise mit „Gebr. Heller Dresden“ versehenen Leinwandsäckchen

2 Fünfmarkscheine,

Der Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Nesemann zu

Der Kriegerverein zu Sandewalde hat das Auf⸗ gebot des auf seinen Namen über 379 73

lautenden Sparkassenbuchs Nr. 8119 der Kreis⸗

Sparkasse zu Guhrau beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. November 1883, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Gerichtsgebäude anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumel⸗ den und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Herrnstadt, den 1. Mai 1883. Königliches Amtsgericht.

[20966] Bekanntmachung.

Die durch Rechtsanwalt Neele vertretene, zum Armenrechte zugelassene, geschäftslose Maria, geb. Müller, in Beyenburg, Ehefrau des Polizeisergeanten Carl Friedrich Schlüter daselbst, hat gegen diesen beim Königlichen Landgerichte zu Elberfeld Klage erhoben mit dem Antrage: die zwischen ihr und ihrem genannten Ehemann bestehende Gütergemeinschaft mit Wirkung seit dem Tage der Klageerhebung für aufgelöst zu erklären. Zur mündlichen Verhandlung ist Termin auf den 14. Juli 1883, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld anberaumt. Der Landgerichts⸗Sekretär:

1 Jansen. [20970]

In dem beim Königlichen Landgerichte zu Coblenz anhängigen Kollokationsverfahren hehufs Vertheilung des Erlöses aus der am 4. Juli 1882 beim König⸗ lichen Amtsgerichte zu Creuznach auf Anstehen des

Vormund der mit seiner verlebten Ehefrau Ger⸗

trude Eckenrodt erzeugten, noch minderjährigen Kinder

Elisabeth, Florentine, Franziska und Ludwig Kramer stattgehabten Immobilarzwangsversteigerung, hat der mit der Leitung des Verfahrens beauftragte Richter⸗ Kommissar, Herr Landrichter Sprung, unter dem 19. März 1883 den provisorischen Vertheilungsplan auf der Gerichtsschreiberei des Königlichen Land⸗ gerichts (Abth. III.) zu Coblenz zur Einsicht der Interessenten offen gelegt.

Der genannte Gemeinschuldner Kramer wird hier⸗ mit aufgefordert, binnen der gesetzlichen Frist von einem freien Monat a dato von diesem Status Einsicht zu nehmen und seine etwaigen Einwendun⸗ gen dagegen durch Klageerhebung geltend zu machen, sowie eventuell den Nachweis zu liefern, daß dies in der angegebenen gesetzlichen Frist geschehen ist.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieses hiermit bekannt gemacht.

Coblenz, den 4. Mai 1883.

Brennig,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[21098]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Ab⸗ druck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt ge⸗ machtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem Viehhändler F. Zogmann gehörigen Grund⸗ stücks Nr. 1429 L. an der Fritz Reuterstraße hier⸗ selbst mit Zubehör Termine:

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗

lirung der Verkaufsbedingungen am Mittwoch, den 18. Juli 1883, Vormittags 11 Uhr, 1

gen Amtsgerichtsgebäudes statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 4. Juli 1883 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Rechtsanwalt Daniel hierselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Schwerin, den 5. Mai 1883.

Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: F. Meyer, Aktuar.

2093321 6 2 [209331Ä Bekanntmachung.

Die Schuldverschreibung der konsolidirten vier⸗ prozentigen Staats⸗Anleihe Litt. D. Nr. 5195 über 500 ist durch Urtheil des Königlichen Amts⸗ gerichts I. hierselbst vom heutigen Tage für kraftlos erklärt worden.

Berlin, den 1. Mai 1883.

Trzebiatowski,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I.

Abtheilung 54.

[21096] Bekanntmachung.

Der beim hiesigen Langerichte zugelassene Rechts⸗ anwalt Dr. jur. Quaẽt⸗Faslem zu Melle ist ge⸗ storben und sein Name in der hier geführten An⸗ waltsliste gelöscht worden.

Osnabrück, den 10. Mai 1883.

Königliches Landgericht Fischer.

Landsberg a. W., den 7. Mai 1833. Königlich Preußisches Landgericht.

Friedrich Wilhelms-Bleiche Actien⸗Gesellschaft zu Bielefeld.

Unter Hinweisung auf die §§. 15 und 16 unseres Statuts beehren wir uns, die Herren Aktionäre unserer Gesellschaft zur [21081]

Ordentlichen

General⸗Versammlung

auf Mittwoch, den 30. Mai, Nachmittags 5 Uhr, im Lokale der hiesigen Handelskammer hierdurch eingeladen.

Gegenstände der Tagesordnung:

1) Geschäftsbericht.

2) Jahresbilanz und Ertheilung der Decharge an den Aufsichterath.

3) Umwahl von 3 Mitgliedern des Aufsichtsraths.

Bielefeld, 11. Mai 1883.

Der Aufsichtsrath.

Otto Brune. Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel.) Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen

(einschließlich 2 Börsen⸗Beilagen).

Berlin:

abzuliefern. D. 99/83.

[20657]

5 abzuliefern. D. 66/83. Stolp, den 28. April 188

Wilmersdorf Druckschriften

zum Deutschen Reichs

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 11. Mai

„Anzeiger und Königlich Preußischen Staa

Preußischen Staats-Anzeigers: Z Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

fInserate für den Deutschen Reichs⸗ und Könicl

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗

register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen. Sbmissionen etc.

4. Verloosung. Amortisation Zinszahlung

A2. u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Raubmord.

Sonnabend, den 5. d. Mon., jedenfalls in der

siebenten Abendstunde, ist der von Radeberg nach dem Bau der Dynamitfabrik bei'm Schänkhübel unterwegs befindlich gewesene Handarbeiter Ernst Robert Schmidt aus Schullwitz auf Großerkmanns⸗ dorfer Flur im sogen. Scheibenbusche durch Zer⸗

trümmerung der Hirnschale und Durchschneiden der

Luftröhre ermordet worden.

Geraubt sind 6 mit Inhaltsbezeichnung versehene Geldrollen, von denen 3 je 150 ℳ, 2 je 100 ℳ, 1 Rolle 50 enthalten haben. Wahrscheinlich waren 2 Rollen zu 150 mit Thalern. 1 Rolle zu 150 und 1 zu 100 mit Zweimark⸗, 1 Rolle zu 100 mit Einmarkstücken, die Rolle zu 50 Auf einer Rolle

befunden, um welches kreuzweise ein hell⸗ und dunkel⸗ blau gemustertes Taschentuch ohne Zeichen gebunden war.

Sodann ist geraubt ein ledernes, wohl braunes Geldtäschchen mit Stahlbügel, enthaltend jedenfalls 1 Zweimarkstück, einen Uhr⸗ schlüssel; sowie eine in einem gelben, wohl mit Aufschrift etwas Tuch ausgelegten Gehäuse befindliche Cylinder⸗

uhr mit Goldrand, Fabriknummer 99606 und dem inwendig eingekritzelten Zeichen II. 910, an welcher beim Loßreißen ein Stück der stählernen hängen geblieben ist.

Uhrkette

Der Mörder hat außerdem mit sich genommen:

eine, wohl in den „Generalanzeiger für Frankfurt“

eingeschlagene Lohnliste über 716,48 mit der

Aufschrift:

„Max Gutmann, geprüfter Civilingenieur Zahlungs⸗Liste Nr. ,

ein Couvert mit der Aufschrift „Ingenieur Max

Gutmann Dresden“ mit einer Mittheilung des Ge⸗ nannten an Ingenieur Lohausen betreffs des über⸗ mittelten Lohnbetrags,

und einen Band einer illustrirten Zeitschrift mit

schwarꝛem Pappeinband.

Dringend verdächtig,

den Raubmord begangen zu haben, ist der unten be⸗ schriebene, flüchtige, zuletzt in Großerkmannsdo

wohnhaft gewesene Dienstknecht Lonis Koch aus Kroschwitz, Kreis Bunzlau,

gegen welchen hiermit

Steckbrief erlassen und die Untersuchungshaft verhängt wird. Es ergeht hiermit an Jedermann die dringende Aufforderung, jeden Umstand, welcher zur Ueberfüh⸗ rung des Thäters sowie zur Ermittelung des jetzigen Aufenthalts desselben dienen könnte, ungesäumt bei unterzeichneter Behörde (Justizgebäude, Pillnitzer⸗

straße) zur Anzeige zu bringen, im Betretungsfalle aber den ꝛc. Koch zu verbaften und an die nächste Behörde beziehentlich die Gefängnenanstalt hierselbst

abzuliefern. . Dresden, den 10. Mai 18è83. Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht: Dr. Hagemann, 8 Pqge Ass. * *

Beschreibung: Alter 32 Jahr. Statur mittel. Haare blond. Gesicht aufgedunsen roth. Sprache schlesicher Dialekt. Bart dunkelblonder Schnurr⸗

bart. Kleidung: dunkelblauer Stoffrock, schwarze

Hosen, schwarzseidene Mütze, alte blaue Schürze, abgeschnittene Stiefelschuhe, Füße in Lappen ein⸗ gewickelt.

Besitzt ein Arbeitszeugniß auf die Zeit vom 28.

April bis 4. Mai d. J.; muthmaßlich auch ein

spitzes Gemüsemesser mit braunem Stiel und dem Firmenstempel „C. Schaub u. Co. Gräfrath“, dessen er sich bei Begehung der That bedient haben dürfte.

[206566 Steckbrief. Gegen den Jäger Ernst Wolff, geboren am 7. Dezember 1862 in Egeln, Kreis Wansleben, zu⸗

letzt in Stolp wohnhaft, welcher im Laufe der

Untersuchung mit seiner Ehefrau seinen Wohnsitz heimlich verlassen hat und sich verborgen hält, ist

die Untersuchungshaft wegen Diebstahls und Unter⸗

schlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Stolp Stolp, den 28. April 1883

Königliches Amtsgericht. IV.

Steckbrief. Gegen den Maurer Albert Eick, geboren am 28. April 1846 zu Schmolsin, zuletzt in Lankwitz wohnhaft, welcher im Laufe der Unter⸗ suchung seinen Wohnsitz heimlich verlassen hat und

b sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Beleidigung verhängt. Es wird ersucht, denselben

zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Stolp 3 Königliches Amtsgericht. IV.

19785]

Ladung. Der Colporteur Ernst Louis Kühnel, 52 Jahre alt, zuletzt in Charlottenburg wohnhaft gewesen, dessen Aufenthalt unbekannt ist und welchem ur Last gelegt wird, am 5. November 1882 zu Dt. erf feilgeboten zu haben, ohne im Besitze des zu diesem Gewerbebetriebe er⸗ forderlichen Gewerbescheins gewesen zu sein Ueber⸗

Beffentlicher Anzeiger.

15. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Tneater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Bureaux. 8

beilage. 8

tratung gegen §§. 1 u. 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 wird auf Anordnung des Königlichen Amts⸗ gerichts II. hierselbst auf den 3. Juli 1883, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ gericht in Alt⸗Moabit, Portal III., Zimmer 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschul⸗ digtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge⸗ schritten werden. Berlin, den 27. April 1883. Drabner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amts⸗ gerichts II.

Königl. Württ. Amtsgericht Dehringen. [20968] Steckbrief 8 gegen den wegen Betrugs verfolgten, 30 Jahre alten Dienstknecht Georg Fried. Filipp Schmezer von Niedernhall. Ich ersuche ihn zu greifen und in das hiesige Amtsgerichtsgefängniß einzuliefern.

Den 9. Mai 1883. Landgerichts⸗Rath. Weizsäcken.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

10922] Oeffentliche Zustellung.

Der Banquier Moritz Kayser sen. zu Berlin, Raupachstr. Nr. 15, und der Rentier Julius Kwi⸗ lecki zu Berlin, Rosenthalerstr. Nr. 4, klagen gegen den Albert Siebert hier, Brunnenstr. 134, dessen jetziger Aufenthalt unbekannt, aus §. 2 des Mieths⸗ vertrages vom 15. Oktober 1882 wegen Nichtzahlung der am 1. April 1883 fällig gewesenen Miethe für das II. Quartal 1883 mit dem Antrage auf Ver⸗ urtheilung des Beklagten zur Zahlung von vorläufig 50 und Räumung der ihm im Hause Brunnen⸗ straße Nr. 134 vermietheten Lokalitäten, und laden den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht I., Ab⸗ theilung 43, Berlin, Jüdenstr. Nr. 59, 3 Treppen, Zimmer Nr. 98, zu dem vor dem Herrn Amts⸗ gerichts⸗Rath Rocholl auf

den 28. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 7. Mai 1883.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts 1. Abtheilung 43: Eichmann.

200*2l Oeffentliche Zustellung.

Die Firma J. Müllenbach Söhne zu Höhr, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Sayn zu Neuwied, klagt gegen den Kaufmann Mathias Ehlen, früher in Leubsdorf, jetzt an unbekannten Orten abwesend, auf Zahlung des Kaufpreises für am 7. Juli 1881 gelieferte 3390 Cigarren (125 71 ₰) und am 5. August 1881 gelieferte 3600 Cigarren (incl. Kiste 130 50 ₰) abzüglich einer Provision von 1 57 und einer am 6. Januar 1882 geleisteten Zahlung von 16 20 und beantraogt danach Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 238 74 nebst 6 % Verzugszinsen seit 1. November 1881. Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Linz a. Rhein, von welchem Ter⸗ min auf

den 4. Juli 1883, Vormittags 9 ½ Uhr, anberaumt ist.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Elben,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[21093] b Oeffentliche Zustellung mit Ladung. Klageschrift zum Kgl. bayer. Landgerichte Landau in der Pfalz, Civilkammer, in Sachen Nathan Cahn, Oelmüller, in Rülzheim wohnhaft, Kläger durch Rechtsanwalt Dr. Kugler in Landau, gegen Simon Kahn, genannt Samson Kahn, Handelsmann, früher in Albers⸗ weiler wohnhaft, jetzt, unbekannt wo, abwesend, Be⸗ klagten, Forderung betreffend, mit dem Schluß⸗ antrage: „den Beklagten zu verurtheilen, an Kläger als Cessionar von Abraham Kahn, früher Metzger, jetzt Privatmann, in Albersweiler wohnhaft, für zur Entlastung des Beklagten bezahlte Beträge und Auslagen den Betrag von 886 57 nebst Zin⸗ sen hieraus vom Klagtage an und die Prozeßkosten zu bezahlen, auch die öffentliche Zustellung des Urtheils an den Beklagten zu bewilligen und dem⸗ selben eine entsprechende Einspruchsfrist festzusetzen“, wird mit dem Bemerken, daß Termin zur Ver⸗ handlung und zum Erscheinen des Beklagten durch einen Rechtsanwalt auf den 19. September 1883, Morgens 9 Uhr, im Sizungssaale I. besagten Gerichts angesetzt ist, dem obigen Beklagten Simon, genannt Samson Kahn, dessen Aufenthalt unbekannt ist, auf Grund Beschlusses obigen Gerichts vom

heutigen Tage hiermit öffentlich zugestellt.

Landau, den 9. Mai 1883.

Der K. Gerichtsschreiber am K. Landgerichte.

Pfirmann, K. Obersekretär. [20919] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 4530. Der Kaufmann Karl Falbisaner zu Offenburg, vertreten durch Rechtskonsulent H. Berger, klagt gegen den Jäger Franz Kapitan aus Oest⸗ reich, seither in Kenzingen, z. Zt. an unbekannten Orten abwesend, aus Kauf, mit dem Antrage auf

Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 69 nebst 5 % Zins vom Klagzustellungstage und 10

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amts⸗ gericht zu Kenzingen auf

Freitag, den 6. Juli 1883,

Vormittags 9 ½ Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Kenzingen, 5. Mai 1883. Der Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts: Reinhard.

[208800) Aufgebot.

Auf dem Grundstück Blatt 92 Klein⸗Strehlitz stehen Abtheilung III. Nr. 5 für die Hedwig Czuda, geborenen Reinosch, 250 Thaler Rest⸗Illaten⸗ Forderung aus der gerichtlichen Verhandlung vom 22. Juni 1846 zufolge Verfügung vom 13. Juli 1846 eingetragen.

Diese Post soll gelöscht werden, das darüber gebildete Hypotheken⸗Instrument vom 13. Juli 1846 ist jedoch angeblich verloren gegangen.

Auf Antrag der gegenwaͤrtigen Besitzer des Pfand⸗ grundstücks:

1) des Lehrer Anton Glombitza zu Schmietsch,

2) des Förster Maximilian Glombitza in Rossow,

3) des Forstgehülfen Carl Glombitza in Ringwitz,

4) der Marie Glombita, verehelichten Lehrer

Arndt in Puschine,

5) der unverehelichten großjährigen Antonie Glom⸗ bitza in Schmietsch,

6) der unverehelichten großjährigen Auguste Glom⸗ bitza in Rossow,

7) der minderjährigen Geschwister Anton und Anna Glombitza, vertreten ourch ihren Vater, den Antragsteller ad 1

wird dieses Hypotheken⸗Instrument hiermit auf⸗ geboten und es werden alle Diejenigen, welche an die zu löschende Post und das darüber ausgestellte Instrument als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Briefinhaber Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, diese spätestens in dem beim unterzeichneten Amtsgericht, Terminszimmer Nr. 2

am 4. Oktober dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, anstehenden Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden, der Hypotheken⸗ brief für kraftlos erklärt und die Post im Grund⸗ buche gelöscht werden wird.

Ober⸗Glogau, den 1. Mai 1883.

Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Schmah,

Gerichtsschreiber.

082w äö Aufgebot. .

Der Oekonom Diedrich Kindermann in Glissen hat das Aufgebot des von der Sparkasse des Amts Nienburg zu Nienburg ausgestellten Sparkassen⸗ Quittungsbuchs Nr. 2552 über 2100 Restgut⸗ haben des Kindermann beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 1. De⸗ zember 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotster⸗ mine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Nienburg, den 2. Mai 1883.

Königliches Amsszgericht.

[20965] Kaiserliches Landgericht Straßburg. Auszug.

In Sachen der Anna Mehn, Ehefrau von Gott⸗ fried Knoderer, sie früher zu Grüneberg, jetzt zu Ittenheim wohnend, vertreten durch Rechtsanwalt

Kauffmann,

gegen ihren genannten Ehemann, früher Lederfabrikant zu Grüneberg, jetzt ohne Gewerbe, in Straßburg woh⸗ nend, nicht vertreten,

hat das Kaiserliche Landgericht, I. Civilkammer in Straßburg, durch Urtheil vom 10. April und resp. Beschluß vom 20. April 1883,

die zwischen Parteien bestandene Gütergemein⸗ schaft für aufgelöst erklärt, die Parteien zur Auseinandersetzung ihrer Vermögensrechte vor Notar Ritleng jr. in Straßburg verwiesen und den Beklagten in die Kosten des Verfahrens verurtheilt.

In Gemäßheit des §. 6 des Ausführungsgesetzes vom 8. Juli 1879, wied dieser Auszug hiermi kannt gemacht. 3

Straßburg, den 5. Mai 1883.

Der Landgerichts⸗Sekretär:

Leue. 8 8

[20899] Beschluß.

In der Vollstreckungssache der Firma M. Droß⸗ bach & Cie. in Baäumenheim gegen den Papier⸗ fabrikanten Otto Halbleib in Römershag, Zwangs⸗ versteigerung dessen Grundbesitzes betr. wird, nach⸗ dem gegen den bei der Versteigerung vom 11. April h. J. ertheilten Zuschlag innerhalb der vorgeschrie⸗ benen Frist keine Erinnerungen erhoben wurden, nun⸗ mehr Vertheilungstermin auf

Dienstag, den 19. Juni l. J., Vormittags 9 Uhr, dahier anberaumt, wovon die Betheiligten mit der Aufforderung in Kenntniß gesetzt werden:

1) binnen zwei Wochen bei Meidung der Nichtbe⸗ rücksichtigung bei Aufstellung des Vertheilungs⸗

planes unter Vorlage der Beweisurkunden oder unter Bezugnahme auf die bei den Akten be⸗ findlichen Beweismittel ihre Ansprüche mit An⸗ gabe des Betrages in Haupt⸗ und Nebensache, des Grundes der Forderung, sowie des bean⸗ spruchten Ranges bei dem Vollstreckungsgerichte anzumelden;

in dem Vertheilungstermine zur Erklärung über den Vertheilungsplan, die darin eingestellten Ansprüche, sowie zur Ausführung der Verthei⸗ lung zu erscheinen, widrigenfalls angenommen würde, daß der Nichterscheinende mit dem auf⸗ gestellten oder im Termine berichtigten Ver⸗ theilungsplane, sowie mit dessen Ausführung einverstanden sei.

Hiebei wird den Betheiligten eröffnet, daß die er⸗ folgten Anmeldungen, sowie der Entwurf des Ver⸗ theilungsplanes während der letzten Woche vor dem Vertheilungstermine auf der Gerichtsschreiberei zur Einsichtsnahme aufliegt.

Zu dem Vertheilungstermine werden auch die An⸗ steigerer und der Schuldner, und zwar Letzterer unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses mit seinen Einwendungen gegen den aufgestellten oder im Ter⸗ mine berichtigten Vertheilungsplan und die darin aufgenommenen Forderungen geladen.

An die nicht innerhalb des Bezirkes des Voll⸗ streckungsgerichts wohnenden Betheiligten ergeht die Aufforderung, eine daselbst wohnhafte Person zum Empfange der für sie bestimmten Schriftstücke zu be⸗ vollmächtigen, widrigenfalls weitere Zustellungen an sie gemäß Artikel 19 Absatz 2 der Subhastations ordnung bethätigt werden.

Brückenau, den 5. Mai 1883.

Königliches Amtsgericht. gez. Holzinger.

Von vorstehendem Beschlusse wird die ledige Barbara Hergenröder von Römershag, z. Z. unbe⸗ kannten Aufenthalts als betheiligte Hypothekengläu⸗ bigerin behufs Wahrung ihrer Rechte hiermit öffent⸗ lich verständigt.

Brückenau, den 7. Mai 1883.

Gerichtsschreiberei des kgl. Amtsgerichts. Dunkel.

[20928] Bekanntmachung.

Durch Ausschlußurtheil des hiesigen Gerichts vom 14. April 1883 sind die Inhaber der nachstehend bezeichneten Hypothekenpost:

84 Thlr. 13 Sgr. 6 Pf. Darlehnsforderung des Johann Daniel Beyer auf Grund der gericht⸗ lichen Obligation vom 13. März 1847 ex decreto vom 23. August 1848 eingetragen auf Berdungen Nr. 11 Abth. III. Nr. 6 mit ihren Ansprüchen auf die gedachte Post aus⸗ geschlossen und das über dieselbe gebildete Dokument für kraftlos erklärt.

Neidenburg, den 16. April 1883.

Königliches Amtsgericht. IV.

[20924 Bekanntmachung In Sachen 1) Katharina Becker, Ehefrau des Bäckers und Wirthes Peter Hauck in Blickweiler und Konsorten, das Abwesenheitsverfahren betreibend gegen Georg Becker, Ackerer, früher in Blickweiler wohnhaft, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufent⸗ haltsort abwesend, wurde durch Beschluß der Civil⸗ kammer des K. Landgerichtes Zweibrücken vom 27. April 1883 der gedachte Georg Becker für ab⸗ wesend erklärt und die Besitzeseinweisung der Catha⸗ rina Becker Ehefrau Hauck und Konsorten als der Präsumtiverben in das Vermögen des Abwesenden gegen Kautionsleistung verfügt. Zweibrücken, den 8. Mai 1883. Der K. Erste Staatsanwalt Petri.

[20969] Bekanntmachung.

Im Grundbuche des dem Eigenthümer Carl Steinbrink gehörigen Schmiedegrundstückes Nr. 25 Cretlow stehen in der III. Abtheilung unter Nr. 5 für Johann Friedrich Albert Kalsow, Sohn des damaligen Eigenthümers Michael Friedrich Kalsoro, noch 150 Thaler Erbtheil aus der Obligation vom 15. Mai 1855 eingetragen.

Der jetzige Eigenthümer des obengenannten Grund⸗ stückes Carl Steinbrink zu Cretlow behauptet, daß diese Post am 13. März 1856 bezahlt sei, und daß der Gläubiger Kalsow im Jahre 1857 in See ge⸗ gangen und im Jahre 1881 mit Hinterlassung von Erben in Hammerfest gestorben sei:

Auf Antrag des Eigenthümers Steinbrink werden hiermit:

der Johann Friedrich Albert Kalsow resp. dessen Erben oder Rechtsnachfolger, aufgefordert, ihre Ansprüche auf die obenerwähnte Post und ihre etwaigen Einwendungen gegen Löschung derselben binnen drei Monaten, spätestens in dem auf den 25. Oktober 1883, 11 Uhr Vormittags, vor dem Amtsgerichtsrath Krause im hiesigen Ge⸗ richtslokale anberaumten Termine anzumelden.

Die Unterlassung dieser Anmeldung hat die Folge, daß der Johann Friedrich Albert Kalsow resp. seine Erben oder Rechtsnachfolger ihrer Ansprüche auf die obengenannte Post verlustig gehen, die erwähnte Urkunde für kraftlos erklärt und die Post im Grund-⸗ buche auf Antrag gelöscht wird.

Cammin, den 4. Mai 1883.

Königliches Amtsgericht.