Konsulatsberichte.
Diesjährige Ernteaussichten; Uebersicht der Getreidepreise pro Monat Maid. J.
6. Juni 2
Kowno, den 25. Mai 1883. Die bis jetzt vorliegenden Nachrichten über den Stand der Wintersaaten in den Gouvernements Kowno, Wilna und Grodno eröffnen recht ungünstige Aussichten bezüglich der diesjährigen Ernte, welche letztere sich nur in dem Falle theil⸗ weise günstiger gestalten würde, wenn die Sommersaaten
und das Wiesenheu recht reiche Erträge liefern würden.
Aus allen 3 Gouvernements lauten die Nachrichten be⸗ züglich der Wintersaaten dahin, daß große Flächen in Folge der zu Anfang des Jahres herrschenden nachtheiligen Witte⸗ rungsverhältnisse theils ausgefroren, theils ausgewässert sind.
Der Ausfall an Wintergetreide wird verschiedentlich auf ½ bis zur Hälfte des vorjährigen Ernteertrages beziffert. Hierzu tritt der schwerwiegende Umstand, daß die Kleepflanzen durchweg vernichtet sind und daß damit eine wesentliche Fut⸗ terquelle vernichtet ist.
Die Frühjahrbestellung ist in allen 3 Gouvernements als beendigt anzusehen. 8
Uebersicht v
der Getreidepreise für den Monat Mai 1883.
per Pud = 16,38 kg zum Course von 204 ℳ pro 100 Rbl. A. Kowno.
Rbl. Kop. bis Rbl. Kop. ₰ 1) Weizen 1 50 1 1 55 16 2) Roggen — 95 8 1 — 4 3) Gerste — 90 „ — 95 94 4) Erbsen 1 — 8 1 5 14 5) Hafer — 85 ö 90 84 B. Wilna.
Rbl. Kop. bis Rbl. Kop. 1) Weizen 1 40 8 1 70 2) Roggen 1 — 8 1 1 3) Gerste — R 1 5
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₰ 46 24 14 4) Erbsen 30 98 5) Hafer — 96 98
— 97 C. Grodno. Rbl. Kop. bis Rbl. Kop. 1) Weizen 1 45 50 2) Roggen — 90 95 3) Gerste — 85 90 4) Erbsen — 95 — 5) Hafer — 80 85
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Handelsbericht aus Havre für das Jahr 1882. Havre, April 1883.
Allgemeiner Theil.
Das Jahr 1882 fand den französischen Geldmarkt in einer durch unsolide finanzielle Unternehmungen hervorgerufenen kritischen Lage vor, welche mit dem Zusammensturz eines aus⸗ gedehnten Kreditinstituts, der Union Géneérale, ihren Höhe⸗
punkt erreichte und auch auf die kommerzielle und industrielle Entwickelung des Landes nicht ohne Einfluß bleiben konnte. Zugleich lastete auf dem auswärtigen Handel der Druck der Ungewißheit über den Ausgang der angebahnten Zollverhand⸗ lungen mit dem Auslande. Während es durch Aufwendung außerordentlicher Mittel in verhältnißmäßig kurzer Zeit ge⸗ lang, der finanziellen Krisis mehr oder weniger die Spitze ab⸗ zubrechen, haben die neuen Zollverträge Frankreichs des durch den neuen französischen Generalzolltarif verschärfte Schutz⸗ zollsystem in geringerem Maße als vielfach erwartet, er mäßigt. Gleichwohl weißt das Gesammtergebniß des franzö⸗ sischen auswärtigen Handels eine Zunahme von über 143 Mil⸗ lionen Franken für das Jahr 1882 gegen das Vorjahr auf, wovon etwa 108 ½ Millionen auf den Import und etwa 34 ½ Millionen auf den Export fallen. Der Gesammtimport Frankreichs beziffert sich für das Jahr 1882 auf 4 972 070 000 Fr., der Gesammtexport auf 3 596 164 000 Fr. Während hiernach sowohl Import als Export eine Zunahme für das Berichtsjahr aufweisen, ruft das steigende Mißver⸗ hältniß des Exportes zum Import — der Erstere ist im Be⸗ richtsjahr dem Vorstehenden gemäß um fast 1376 Millionen Franken hinter dem Import zurückgeblieben — immer mehr Klagen und Befürchtungen über den Rückgang des franzö⸗ sischen Exporthandels im Lande wach. Wenn es einerseits kaum zu verkennen sein dürfte, daß ein andauernder erheb⸗ licher Ueberschuß des Waarenimports über den Waarenexport den nationalen Reichthum zu schädigen geeignet ist, und mit der Entwickelung des Waarenimports naturgemäß auch die Ausdehnung des Exporthandels Hand in Hand gehen soll, so genügt andererseits zur richtigen Beurtheilung der Handels⸗ bilanz nicht das bloße Abwägen der statistischen Zahlen über den Waarenimporr und Export. So ist es wohl unzweifelhaft, daß lange nicht die volle Werthdifferen; zwischen dem vorerwähnten Waareninport und Exvort Frankreichs im Berichtsjahre als ein dem Auslande aus dem Nationalvermögen gezahlter Tribut anzusehen ist. Einerseits wird die Schätzung der Exportwerthe als erheblich zu niedrig angefochten, ob mit Recht oder Unrecht mag dahingestellt bleiben. Andererseits hat ein wohl nicht geringer Theil des Importüberschusses durch die im Auslande für den nationalen Seetransport fällig gewordenen Seefrachten, welche füglich dem Werth der exportirten Waare zuzurechnen sind, Deckung gefunden, ein anderer Theil durch den mit fremdem Gelde im Lande erfolgten Konsum, welcher für Frank⸗ reich bei dem erheblichen Fremdenverkehr nicht gering anzu⸗ schlagen ist. Im Berichtsjahre hat sich denn auch der Waaren⸗ export Frankreichs für eine Reihe von Artikeln günstig ge⸗ stellt, so für Gewebe aller Art, insonderheit für seidene und wollene Gewebe, ferner für Baumwollgarne, präparirte Häute, See Uhren, Maschinen und mechanische Instrumente, Fayence und Porzellan, chemische Produkte, Oel von Oel⸗ früchten, Samenkörner, rohe Häute, Schmuckfedern, Seide, Pferde, Wein und Butter. Dagegen weist der Export aller⸗ dings einen zum Theil sehr erheblichen Rückgang auf für Getreide und Mehl, Spirituosen, Seefische, Eier, Baumwolle, Mühlsteine, Bauholz, Kupfer, Steine und Erden und nament⸗ lich für die sogenannten Pariser Artikel, Modewaaren, Möbel und Holzwaaren, Lederarbeiten, Waffen ꝛc. Die Ursache des Rückganges des Exporthandels wird einerseits in der mangel⸗ haften einheimischen Bodenproduktion und der übermäßigen Vertheuerung der Arbeitslöhne, andererseits in dem durch die wachsende Konkurrenz beschränkten Absatze nach Amerika ge⸗ sucht. Die Mehreinfuhr Frankreichs im Berichtsjahre hat in erster Linie diverse Nahrungsmittel wie Getreide, Reis, Sprit und Spirituosen, Zucker, lebende Thiere und Fische, ferner
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von Rohprodukten, Bauholz, Häute und Felle, Wolle, Flachs, Mineralien, endlich von Halbfabrikaten und Fabrikaten, Eisen und Stahl, chemische Substanzen, wollene Gewebe, leinene Zwirne, Wollen⸗ und Baumwollengarne, Maschinen und mechanische Instrumente, Seeschiffe und Metallwaaren aller Art betroffen. Die Einfuhr gewisser Artikel war insbesondere zu Anfang des Jahres eine gesteigerte, um noch von den günstigeren Werthzöllen des alten Tarifs zu profitiren. Andererseits weist der Import Frankreichs im Berichtsjahre eine Abnahme auch für getrocknete Gemüse und Tafelfrüchte, Wein, Fett und Olivenöl, ferner für Seide, Baumwolle, Oelfrüchte und Körner, Kupfer und Zink, endlich für Schmuck⸗ federn, Strohgeflechte, seidene und baumwollene Gewebe.
Havre, als Bankplatz ohne Bedeutung, ist, wenn auch direkt wenig betheiligt, doch indirekt von den Folgen der Ein⸗ gangs erwähnten finanziellen Krisis nicht unberührt geblieben. Weit mehr aber haben im Berichtsjahre die für die beiden Haupthandelsartikel Havres, Baumwolle und Kaffee, ungünstigen Konjunkturen auf den hiesigen Platz gedrückt. Hatte schon der erhebliche Ausfall in der amerikanischen Baumwollernte, welcher für die Saison 1881/2 auf 1 ½ Millionen Ballen gegen die allerdings abnorm reiche Ernte der Vorjahre angegeben wird, eine beschränktere Zufuhr dieses Artikels herbeigeführt, so war auch hierfür der Absatz noch schwer, namentlich in Folge der zunehmenden direkten Einfuhr nach dem Innern Frankreichs. Auf das Kaffeegeschäft, in das der Markt mit einem außerordentlich hohen Vorrath zu Beginn des Jahres eintrat, drückten die während des ganzen Jahres andauernd efallenen Preise dermaßen, daß trotz beschränkter Zufuhr die Vörräthe am Schluß des Jahres diejenigen am Jahresanfang noch erheblich überstiegen, während der Absatz großentheils nur mit Verlust erfolgte. Das namentlich in New York in ausgedehntem Maße in Aufschwung gekommene Termgeschäft hat sich auch am hiesigen Platze mehr und mehr eingebürgert und im Berichtsjahre Anlas zur Gründung einer zur Abwickelung der Termgeschäfte bestimmten Bank, Caisse de Liquidation, gegeben, welche im Allgemeinen eine günstige Aufnahme gefunden hat. Wenn diese Schöpfung einerseits das Risiko der Termgeschäfte bis zu einem gewissen Grade zu beschränken geeignet ist, so leistet sie andererseits der reinen Spekulation erheblichen Vorschub.
Die Schiffahrt Havres weist nach der Tonnenzahl der ein⸗ und ausgegangenen Schiffe eine leichte Zunahme für das Berichtsjahr auf. Die Betheiligung der französischen Flagge an derselben war eine stärkere wie in den Vorjahren, was lediglich den in Folge des Schiffsbau⸗ und Schiffahrts⸗ Prämiengesetzes im Vorjahre hier angebahnten und im Berichts⸗ jahre in regelmäßigen Betrieb gelangten neuen französischen Dampferlinien zuzuschreiben ist. Die Hafenverhältnisse Havres haben eine wesentliche Veränderung im Berichtsjahre nicht er⸗ fahren. Die Hafengel ühren sind dieselben geblieben. Der im Jahre 1880 bereits im Wesentlichen in Wirksamkeit getretene neue Mäklergebührentarif, welcher nicht uner⸗ hebliche Ermäßigungen enthielt, ist inzwischen in seinem vollen Umfange in Kraft getreten. Die knappen zur Instandhaltung des Hafens verfügbaren Mittel haben nur die nöthigsten Verbesserungsorbeiten erlaubt. Die Ueber⸗ füllung der Quais mit Waaren hat auch im Berichtsjahre zu vielfachen Klagen Anlaß gegeben. Um die Zugänge zu den Hafenbassins zu erleichtern, ist die Einführung hydrar lischer Maschinen zum Oeffnen und Schließen der Schleusenthore in Aussicht genommen. Die in Folge des Prämiengesetzes in Weafall gekommene Zollfreiheit für die zum Schiffsbau bezw. zu Schiffsreparaturen verwendeten Materialien wird nament⸗ lich auch von der fremden Schiffahrt nachtheilig empsunden. Der immer empfindlicher hervortretende Raummangel für tief⸗ gehende Schiffe, welcher nicht nur die größte Sparsamkeit selbst bei Zutheilung fester Anlegeplätze an regelmäßige Dampferlinien erheischte, sondern. eine solche Zutheilung in vielen Fällen gänzlich unmöglich machte, und häufige emg find⸗ liche Verzögerungen für die den Hafen frequentirenden größeren Schiffe zur Folge hatte, hat insbesondere die fremde Dampf⸗ schiffahrt veranlaßt, sich zum Theil von hier weg und anderen Häfen zuzuwenden. Die Arbeiten an dem unter diesen Um⸗ ständen so nothwendigen neuen, neunten Bassin sind nicht mit großer Aktivität gefördert worden und lassen die für 1885 in Aussicht genommene theilweise Fertigstellung nicht mit Sicherheit erwarten. Diese, die weitere Entwickelung der Schiffahrt erschwerenden Verhältnisse, noch mehr aber die von den Anschwemmungen aus der Seine, wie von der Küste des Calvados und dem Cap de la Heve gefürchtete Gefahr für die Rhede und die zunehmende Tendenz, immer größere Schiffe mit entsprechend größerem Tiefgang zum Seetransport zu verwenden, welcher gegenüber schon die gegenwärtige Tiefe des den Zugang zum Hafen bildenden Fahrkanals nicht als ausreichend erscheint, haben im Berichtsjahre eine wachsende Be⸗ wegung zu Gunsten weitgehender Umgestaltung des hiesigen Hafens geschaffen. Das regierungsfeitig ausgearbeitete Projekt der Schaffung einer neuen nördlicher gelegenen Hafeneinfahrtt mit einer den Anforderungen der Neuzeit entsprechenden Fahr⸗ wassertiefe, verbunden mit der Anlegung eines neuen zehnten Bassins für tiefgehende Schiffe hat vielfache Widersacher ge⸗ funden, welche ihre Opposition namentlich auf die angebliche Gefahr stützen, welche die neue den Nord⸗ weststürmen direkt ausgesetzte Einfahrt für die Schiff⸗ fahrt bergen würde. Eine Reihe anderer Projekte, welche im Wesentlichen die ganze oder theilweise Eindämmung der Rhede Havre's zum Gegenstande haben und bei der see⸗ männischer. Bervölkerung mehr oder weniger starke Sym⸗ pathien erweckten, sind von privater Seite dem obigen Projekte entgegengestellt worden. Eine zur Prüfung aller dieser Projekte im Berichtsjahre von der Regierung eingesetzte nautische Kom⸗ mission hat sich der Schaffung einer neuen Hafeneinfahrt, sowie der Eindämmung der Rhede im Prinzip nicht ungünstig gezeigt; zum Abschluß ist die für den Hafen äußerst wichtige Angelegenheit auch im Berichtsjahre noch nicht gelangt. Der der Compagnie Genérale Transatlantique zur Zeit gegen eine staatliche Subvention übertragene Postdienst von Havre nach New York und den Antillen bezw. von St. Nazaire nach den Antillen und Mexico geht mit dem Jahre 1885 zu Ende.
Die neue Vergebung dieses Postdienstes auf dem Sub⸗
missionswege ist zur Zeit noch Gegenstand eingehender Be⸗ rathungen. Soweit die Letzteren bisher gediehen, ist anzu⸗ nehmen, daß das System der staatlichen Subvention und der Vergebvung auf dem Submissionswege beibehalten werden wird, daß die Linie zwischen Havre und New⸗York von denjenigen zwischen Havre bezw. St. Nazaire und den Antillen bezw. Mexiko bei der Sub⸗ mission getrennt und die letzteren um eine neue sub⸗ ventionirte Linie zwischen Havre und Mexiko werden ver⸗
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mehrt werden. Für die Linie nach New⸗York soll von den
neuen Unternehmer ein theilweise zum Beginn des Dienstes fertig gestelltes, theilweise nachher periodisch zu ergänzendes, den modernsten Anforderungen entsprechendes und auf fran⸗ zösischen Werften gebautes Schiffsmaterial verlangt werden. Die jährliche durchschnittliche Fahrgeschwindiakeit soll 14 Kno⸗ ten betragen. Für die Linien nach den Antillen und Mexiko werden die Anforderungen niedriger gestellt werden. Die Vergebung soll auf einen Zeitraum von 15 Jahren erfolgen. In neuester Zeit wird befürwortet, die zur Zeit wöchentlichen Fahrten zwischen Havre und New⸗York zu verdoppeln, sowie zur Submission nur französische Submittenten bezw. franzö⸗ sisches Kapital zuzulassen.
(Fortsetzung folgt)
gestrige dritte Tag des Sommer⸗Meetings des Unionklubs hatte ein so zahlreiches Publikum nach der Rennbahn zu Hoppegarten hinausgeführt, wie dies seit Jahren nicht der Fall gewesen. Die Tribünen waren überfüllt und die Plätze vor denselben dicht gedrängt, kurz: die Rennbahn bot gestern ein so belebtes Bild, wie wir es lange nicht gesehen hatten. Der Grund hierzu war das „Große Armee⸗Jagdrennen“, welches an diesem Tage abgehalten werden sollte.
Um 6 Uhr fuhr der Extrazug in den Bahnhof Hoppegarten ein, welcher Se. Majestät den Kaiser, Se. Kaiserliche und König⸗ liche Hoheit den Kronprinzen und Se. Königliche Hoheit den Prinzen Wilhelm zur Rennbahn befördert hatte. Wenige Minuten darauf fuhren die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften unter den Klängen der Nationalhymne und unter lebhaften Hochrufen der ehrfurchtsvoll grüßenden, um die Tribüne gruppirten Menschenmenge vor der Kaiserloge vor.
Die einzelnen Rennen, deren gestern 5 gelaufen wurden, waren gut besetzt und verliefen in größter Ordnung und ohne Unfall. Sie begannen um 4 Uhr mit:
I. Siestorpff⸗Memorial. Klubpreis 2600 ℳ. Für 2 jährige inländische und österreichisch ungarische Pferde. 150 ℳ Ein⸗ satz, 80 ℳ Reugeld. Distanz 1000 m. Von den 17 Pferden, welche zu diesem Rennen genannt waren, zahlten 9 Reugeld und 8 erschienen am Pfosten. Es siegte nach scharfem Kampf des Grafen H. Henckel sen. br. St. „Sunrise“ mit einer Kopflänge gegen des Mr. Art“ F. H. „Ali Baba“. Zeit 1 Min. 20 Sekunden. Werth des Rennens 3560 ℳ für „Sunrise, 960 ℳ für „Ali Baba“. — Um 4 ½ Uhr folgte diesem Rennen:
II. Silberner Schild Sr. Majestät des Kaisers und Staatspreis 10 000 ℳ Für dreijährige und ältere inländische Hengste und Stuten, 300 ℳ Eins., 200 ℳ Reug., jedoch nur 100 ℳ, wenn das erhöhte Reug. bis 31. März nicht nachgezahlt wird. Sieger muß den Schild, dessen Besitz er auf ein Jahr erhält, im nächsten Jahre vertheidigen oder 300 ℳ Reugeld zahlen. Wer den Schild zum dritten Mal gewinnt, erhält ihn als Eigenthum. Von den an⸗ gemeldeten Pferden erschienen 5 am Ablauf. Nach einem sehr interessanten Rennen und heftigen Schlußgefecht siegte mit einer halben Länge des Grafen H. Henckel sen. 4jähr. br. H. „Pancake“ gegen des Trainer G. Johnson 4jähr, br. H. „Brocken“. Zeit 2 Minuten 3 Sekunden. Werth des Rennens der Ehrenpreis und 15 700 ℳ für „Pancake“ 1500 ℳ für „Brocken“. Dem Rennen folgte um 5 Uhr:
III. Staatspreis III. Klasse 3000 ℳ Für zjähr. und ältere inländische Hengste und Stuten, welche keinen Staatspreis I. oder II. Klasse gewonnen haben, 180 ℳ Eins., halb Reug. Distanz 2200 m. Von den 11 zu diesem Rennen genannten Pferden zahlten 9 Reugeld und zwei erschienen nur am Start. Des Königl. Haupt⸗ gestüt Graditz 3jähr. br. St. „Glocke“ führte durchweg und siegte nach guter Gegenwehr mit einer Länge gegen des Mr. Arthur Zjähr. F.⸗St. „Vendetta“ in 1 Minute 48 Sekunden. „Glocke“ erhielt 3585 ℳ, „Vendetta“ 585 ℳ — Diesem Rennen schloß sich um 5 ½ Uhr an:
IV. Abschiedsrennen. Staatspreis 1500 ℳ Für zjährige und ältere inländische Hengste und Stuten, die kein Rennen mit einem ausgesetzten Preise von mindestens 2000 ℳ gewonnen haben. 80 ℳ Einsatz, halb Reugeld. Distanz 1200 m. Das Rennen hatte 22 Unterschriften. Für 15 Pferde wurde Reugeld gezahlt und 7 er⸗ schienen am Pfosten. Nach scharfem Schlußgefecht sigte sicher mit einer halben Länge des Grafen Fr. Metternich 3jähr. br. H. „Engelbert“ gegen des Erbprinzen Fürstenberg br. H. „Erstlinge. Zeit 1 Minute 34 Sekunden. Werth des Rennens 2080 ℳ für „Engelbert“, 580 ℳ für „Eerstling“. — Den Schluß des Tages und des Meeting bildete um 6 Uhr: 1 1
V. Großes Armee⸗Jagdrennen. Ehrenpreis Sr. Maj. des Kaisers u. 3000 ℳ vom Union⸗Klub. Für aktive Offiziere des stehenden Heeres der deutschen Armee auf Pferden, welche seit 15. April cr. im Besitz solcher Offiziere. 25 ℳ Eins., ganz Reug. Distanz ca. 5000 m. Es waren zu diesem Rennen 41 Pferde ge⸗ nannt. 24 zahlten Reugeld und 17 erschienen am Ablauf. Nach einem höchst spannenden Rennen traf des Lieut. von Heyden⸗Linden (Zieten⸗ Hus. Regt.) 5jähr. br. St. „Profitrole“ unter lebhaftem Beifall der Zuschauer als Siegerin ein. Eine Länge hinter derselben landete als zweiter des Lieut. Frerichs (H. Braunschw. Hus. Regt. Nr. 17) 4jähr. br. H. „Melliflor“ (Reiter Besitzer). „Profitrole“ erhielt neben dem Ehrenpreis für den Reiter 2287 ½ ℳ, „Melliflor“ neben dem Ehren⸗ preis 1287 ½ ℳ
Nachdem die Reiter zurückgewogen waren, wurden dieselben durch den ersten Proponenten, Gencral⸗Lieut. v. Rauch Sr. Majestät dem Kaiser vorgestellt, Allerhöchstwelcher ihnen die Ehrenpreise unter warmen anerkennenden Worten für ihre Leistungen einhändigte. Unter den lebhaftesten Zurufen der die Tribüne dicht umgebenden Zu⸗ schauer kehrten Se. Majestät sodann unter den Klängen des Hohen⸗ friedberger Marsches zur Bahnhofsstation zurück.
In Grünau wird am Sonntag eine große Ruder⸗R. stattfinden, an welcher von fremden Ruderern dec Cölner Ruderclub sowie die Hamburger „La Favorite Cäcilie“ und »Germania“ theil⸗ nehmen werden
In Krolls Theater tritt Hr. Scaria nur noch zweimal, un zwar morgen, Freitag, auf vielfachen Wunsch als „Bertram“ in „N. bert der Teufel“ und am Sonnabend als „Falstaff“ auf. Am Sonntag beginnt sodann ein anderes Mitglied der Wiener Hofoper, der frühere Königlich bayerische Kammersänger Hr. Theodor Reich⸗ mann sein Gastspiel als „Renato“ im „Maskenball“.
— Im Belle⸗Alliance⸗Theater findet morgen die letzte Aufführung der Pohlschen Gesangsposse „Der Jongleur“ statt, da übermorgen schon die Posse „In Saus und Braus“ von Ed. Jacobson und R. Hahn zum ersten Male in Scene gehen soll. Hr. Engels giebt darin die Partie des Theater⸗Friseurs Nietack, die letzte Rolle, in welcher sich der beliebte Künstler vor Antritt seiner Sommerreise von dem Berliner Publikum verabschiedet.
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
s⸗Anzeiger und
Erste Beilage Preußischen
Berlin, Donnerstag, den 14. Juni
Königlich
Staats⸗Anzeiger. 1883.
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich
Deutsches Reich.
Nachweisung e für die Zeit vom 1. April 1883 bis zu
m Schlusse des Monats
Mai 1
ons⸗Bezirke.
im Monate
Einnahme ; ; Hierzu Einnahme
in den Vormonaten.
ℳ 1[31— ℳ
Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte 4).
₰
6.
In 1883/84 + mehr
— weniger
I. Im Reichs⸗Postgebiete.
1) Königsberg 2) Gumbinnen 3) Danzig.
Potsdam. Frankfurt a./O. . Stettin 1 Köslin. Posen 1 )) Bromberg. ) Breslau 12) Liegnitz. 13) Oppeln.. 14) Magdeburg 15) Halle a./S. 16) Erfurt Z611161616*“ 18) Hennover 3 19) Münster 20) Minden 21) Arnsberg 1 e111X1“4“ 23) Frankfurt a./ M. 24) Cöln.. 8 25) Aachen. 26) Coblenz . 27) Düsseldorf. 28) Trier 29) Dresden 30) Leipzig. 31) Karlsruhe. 32) Konstanz 33) Darmstadt. 34) Schwerin i./ M.. 35) Oldenburg 36) Braunschweig JJZIZö N112 39) Straßburg i./E. 8928“
12 022 11 861 10 23 883 40
V
12478 10 25 659 70 2 836 50 5508
68 291 65 670 133 961 80 2971 40 2 910 5885 10 5 891 5 857 11 748 10 6 501 40 8 095 8 14 596 90 1 355 60 1 544 6 2 900 20 3 297 2 4 235 7532 20 3 502 1 9 6 041 70 2 441 3 868 26 309 90 6 293 —— 2 14 085
4 214
5 892 0 899
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128 557 40 35,183 20 6 880 80
II. Wovetn... . III. Württemberg
“ 45 916 90 20 099 10 19 305 70 39 404
95 676 65 501 277] 30 996 953 43 538 50 89 455
955 557 80
79 655 40 9 800 36 586 — 2 818
Ueberhaupt Berlin, im Juni 1883.
561 692 65
564 121 50 1 125 814
Haupt⸗Buchhalterei des Reichsschatz⸗Amts.
Biester.
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Boden, vom Ober⸗Forstmeister Grunert. hund⸗Prüfungssuchen. — Personalien (Preußen).
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Die landwirthschaftlichen Verfuchs⸗Stationen XXIX. Band, Heft 3. — Inhalt: Ist die Kunstbutter von gerin⸗ gerem Gebrauchswerthe, als die natürliche Butter? Von Adolf Mayer. — Mittheilung aus dem landw.⸗thierchemischen Institut d Universität Breslau. — Zur Chemie des Asparagins. Von Dr B. Schulze, Assistent. — Aschengehalt der Blärter in Wasserkultur ge⸗ wachsener Bäumchen, verglichen mit demjenigen auf festem Bore erwachsener. Von Dr. C. Councler. Eberswalde. — Die Best . theile und Eigenschaften einiger Wassergewächse. Von Dr. Nieder⸗ Ä- b“ der Blüthenblätter von Rosa 8
8 V 9 * ongo 4 8 brrlce f Kalk und Magnesia in der Pflanze. Von Forstliche Blätter. Heft 6. — Inhalt: I. Aufsätz Chemische Analysen des Kern⸗ und Splinthoͤlzes wichtiger Wan bäume, mitgetheilt von Dr. W. Daube. Ueber die neuesten Hoch⸗ und Saeir der Elbe, vom Forstmeister Schimmel⸗
ig. — II. Bücheranzeigen. — III. Mittheilung Stenogr. Bericht über die erste Berathung des Gefetes. derrencen Stenog der Holzzölle im Deutschen Reichstag (Fortsetzung). Aus Preußen (Anwärter für den Verwaltungsdienst) Der Heilbronner Rinden markt von 1883. Ergebnisse der diesjährigen Lohmesse zu Boppard . am 15. März 1883. Forst⸗ und jagd⸗rechtlich wichtige Entscheidungen deutscher Gerichtshöfe (Reichsgericht). Berichte über forstlich beach. tenswerthe Arbeiter auf dem Gebiete der Naturwissenschaften: Ein⸗ fluß von Parasiten auf die vegetative Thätigkeit chlorophyllhalti 8 Zellen; Epochen der Vegetation für einen und denselben Baum:; Der Einfluß des intermittirenden Lichtes auf die Chlorophyllbildun Ueber die Wirkung hoher Kältegrade auf die Vegetation: Uehes Cblorophyllkrystalle; Ueber die Wasserleitung im Holze; neber den Wasserverbrauch zweijähriger Erlen unter verschiedenen Beleuchtungs bedingungen; Beziehungen der Rindenspannung zur Bildung de Jahrringe und zur Richtung der Markstrahlen; Temperaturerhöhun des Bodens durch Kondensiren von Dämpfen und Gasen; Beiträg⸗ zur Hypochlorinfrage; Vorkommen und Bedeutung der Ameisensciuke und Essigsäure in den Pflanzen; Ueber eine eigenthümliche Form de Sanddünen. Die Lage des durch einen Schuß verendeten Wildes am Die diesjährigen Hühner⸗
Milch⸗Zeitung. Nr. 24. — Inhalt: Versuche mit der
Feska'schen Milchzentrifuge. Von W. Fleis 6 kaschen ntrifuge. Von W. Fleischmann und R. Sacht⸗ leben. Referent W. Fleischmann. — Verschiedene Mittheilungen 11151 G deutscher Fleischerkongreß 9 Großbritannien. London. Einfuhr Vieh aus Schleswig⸗Holstei “ uhr von Vieh aus Schleswig⸗Holstein. lungen. — Thierschauen im Herzogthum Anhalt. — Niederlande.
Schaf⸗Prämiirungen auf Ausstel⸗
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Internationale landwirthschaftliche Ausstellung Amsterdam 1884. L Berichte. b 8 tnisse Rußlands. (Schluß.) — Bullenstationen in der Provinz Sachsen. — Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. — Vr Provin 1“ quetschmaschine. — Biologie. Ueber freie Fettsäuren in frischer Kuh⸗ milch. — Ueber spontane süße Molkenbildung. — Sprechsaal. Hand⸗ Butterfaß. — Wasserstoffäure als antiseptisches Mittel. — Zentri⸗ fuge und Käse⸗Fabrikation. — Deutsche Viehzucht⸗ und Herdbuch⸗ Gesellschaft. — Internationale landwirtschaftliche Thierausstellun
in Hamburg 1883. — Marktberichte. — Anzeigen. 8 8
Die Pferde⸗ und Viehstandsverhältnisse
des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königl Preußischen Stnats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
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Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
ich 2. Subhastationen, Aufgebote, Worladungen
u. dergl.
.Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
*☛ u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 12993
teckbriefs⸗Ernenerung. Der unter dem 20. Ok⸗ tober 1880 hinter den Handlungslehrling Julius Scheinmann in actis R. II. 2676. 80 J. IVa. 890. 80 wegen wiederholter Unterschlagung erlassene Steckhrief wird hierdurch erneuert. Berlin, Alt⸗ Moabit 11/12 NW., den 6. Juni 1883. Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 84.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
Kaiserliches Landgericht Straßburg. [26223] SOeffentliche Zustellung. —1) Die Anna Schmitt, ohne Gewerbe zu Herlis⸗ heim, Wittwe des allda verlebten Drechslers Anton Braun und dessen zweite Gattin, handelnd a. eigenen Namens, sowohl wegen der zwischen ihr und ihrem genannten Ehemann bestehenden, auf die Errungen⸗ schaft beschränkten Gütergemeinschaft, jedoch nur unter der Rechtswohlthat des Inventars, als auch wegen ihrer Ersatzansprüche und endlich auch als Beschenkte ihres Ehegatten zufolge Ehevertrages vor Notar Petitville zu Bischweiler vom 6. Februar 1846, b. Namens und als gesetzliche Vormünderin ihrer nachgenannten, aus der Ehe mit dem verlebten Gatten erzeugten Kinder Joseyh Braun, Franz alle bei ihrer Mutter domicilirt, in ihrer Gigenschaft als Benefiziar⸗Erben ihres verstorbenen Vaters Anton Braun zu je „ Joseph Braun außer⸗ dem als Benefiziarerben seines verstorbenen Bruders Franz Braun zu 12½22¼, 5) die Maria Braun, Dienstbote zu Paris, eben⸗ falls unter der Wohlthat des Inventars als Erbin ihres verstorbenen Vaters Anton Braun zu b und ihres Bruders Franz Braun zu 1 ⁄24, 1 in gö Braun, ohne Gewerbe zu Herlisheim, Anü er C genschaft als Benefiziarerbin ihres Vaters 88 Braun zu tz und ihres Bruders Franz Braun zu. /224, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Spalten⸗ smrin, klagen gegen:
1) Iacob Braun, ohne bekannten Aufenthaltsort in Amerika, Vereinigte Staaten, wohnhaft, Amand Braun, ohne bekannten Aufenthaltsort,
unter ngeblich in Paris wohnend, beide handelnd, versrder Wohlthat des Inventars als Erben ihres benen Vaters Anton Braun zu je und ihres
Verkäufe, Verpachtungen. Submissionen etc.
und Grosshandel.
8. Theater-Anzeigen.
effentlicher Anzeiger. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8
In der Börsen- beilage. w
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaux.
9. Familien-Nachrichten.
Genossen, wegen Theilungsbestätigung mit dem An⸗ trage: Geruhe Kaiserliches Landgericht, die Theilung und Auseinandersetzung des Nachlasses des am 23. Dezember 1881 zu Heclisheim verstorbenen Drechslers Anton Braun, sowie der Güter⸗ gemeinschaft Braun⸗Schmitt zu verordnen und den Notar Ehrhardt zu Weyersheim mit diesen Operationen zu beauftragen, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Kaiser⸗ lichen Landgerichts zu Straßburg auf den 16. Oktober 1883, Morgens 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Straßburg, den 9. Juni 1883. Der Landgerichts⸗Sekretär: Leue.
[259100 Oeffentliche Zustellung.
Der Schuhmacher Gustav Hoffmann in Schneidemühl vertreten durch den Justiz⸗Rath Presso in Schneide⸗ mühl, klagt gegen seine Ehefrau Pauline Emilie Hoff⸗ mann, geb. Hoffmann, zu Amerika, wegen böslichen Verlassens auf Trennung der Ehe, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen, die Beklagte für den allein schuldigen Theil zu erklären und ihr die Kosten des Nechtsstreits zur Last zu legen und ladet die Beklagte zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 8 Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Schneidemühl auf den 17. Oktober 1883, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. . „Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Schneidemühl, den 5. Juni 1883.
1“ Klawiter, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[26261] Oeffentliche Zustellung. Nr. 7067. Der Landwirth Karl Bechtler zu Stettfeld, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Fried⸗ berg hier, klüagt gegen den Unterlehrer Wendelin Bechtler in Forbach, zur Zeit an unbekannten Orten abwesend, aus Darlehn verschiedener Beträge von 500 ℳ, 400 ℳ, und 70 ℳ, jeweils verzinslich zu 5 %, ferner auf Einweisung in die Rechte bezahlter Gläubiger für die Beträge von 200 ℳ und 98 ℳ 38 ₰, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Be⸗ klagten zur Zahlung von 1268 ℳ 38 ₰ nebst 5 % Zins aus 500 ℳ vom 21. Oktober 1881, aus 400 ℳ vom 6. November 1881, aus 70 ℳ vom 20. April 1882, aus 86 ℳ 80 ₰ vom 26. Mai 1883 und aus 11 ℳ 58 ₰ vom Klagzustellungstage an, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor die III. Civilkammer des Groß⸗ herzoglichen Landgerichts zu Karlsruhe auf: Donnerstag, den 8. November 1883, Vormittags 9 Uhr,
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
„Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Karlsruhe, den 8. Juni 1883.
storbenen Bruders Franz Brann zu je 33/224, und
[26258] Aufgebot,
8 betreffend
Ablösung von Berechtigungen auf den Bezug
von Brennholz.
„Zufolge der zwischen der Königlichen Finanz⸗ direktion zu Hannover und den Besitzern der unten⸗ genannten Reihestellen in Ausführung des Gesetzes vom 13. Juni 1873 abgeschlossenen Recesse sind die
Mittwoch, den 10. Oktober 1883,
Vormittags 10 Uhr,
im Amtsgerichtslokale angesetzten Termine anzu⸗
melden und zu begründen, widrigenfalls
1) ihre etwaigen Rechte und Ansprüche im Ver⸗ hältniß zur Königlichen Finanzdirektion in Han⸗
2
nover als erloschen angenommen und sie damit ausgeschlossen werden, M die Legitimation der genannten Berechtigten zur Ablösung, zum Abschluß der Rezesse und zum Empfang der Ablösungssumme in jeder Be⸗ ziehung als erbracht angenommen werden soll. Die im Hypothekenbuche eingetragenen Gläubiger find von der Anmeldungspflicht ausgenommen 8 Osterode, den 8. Juni 1883. Königliches Amtsgericht. III. gez. Schwake. “ Verböffentlicht: Moritz, Amzsgerichtssekretär, Gerichtsschreiber.
25825 7 f . Aufgebot.
Auf Antrag des Philipp Schembs, Schmiede⸗ meister und Barbara geb. Becker, dessen Ehefrau, in Laubenheim wohnhaft, soll das nachverzeichnete, auf den Namen „Peter Becker, Weinolsdeim“ ein⸗ getragene und im Grundbuch der Gemeinde Weinolsheimn wie folgt beschriebene Immöbelz
mit diesen Stellen verbundenen Berechtigungen auf
den Bezug der nachbezeichneten Quantitäten Brenn⸗-
holz aus fiskalischen Harzforsten gegen die dabei angegebenen Kapitalentschädigungen abgestellt:
1) Tischler Friedrich Vollbrecht, Stelle Nr. 32 zu Petershütte, auf 5 Malter = 10,4 rm für die Inquilinen der Stelle gegen 408 ℳ 44 ₰; Briefträger Friedrich Bierwisch, Stelle Nr. 39 zu Vor⸗Osterode, auf 10 Malter = 20,7 rm für
1 den Hauseigenthümer gegen 841 ℳ
Auf Antrag der Königlichen Finanzdirektion zu
Hannover werden alle Diejenigen, welche an den
gedachten Berechtigungen oder an den Ablösungs⸗
summen Eigenthums⸗, lehnrechtliche, fideikommissa⸗ rische, Pfand⸗ oder andere dingliche Rechte, ins⸗ besondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, oder glauben, der Ablösung wie der Auszahlung der Ablösungssummen widersprechen
““ Amann, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
zu können, hierdurch aufgefordert, solche Rechte und Ansprüche in dem auf solche Rechte und
Flur VII. Nr. 271,5— 5509 ◻ Meter. Cl. 2 R. 1 Fl. 28 Kr., Acken vor dem Hohenberg, neben Justin Wilh. und Becker Joh. II. — auf ihren Namen unter dem Erwerbstitel „Erfitzung“ einge⸗ tragen werden. Antragsteller haben gemäß art. 8 des Gef.,, betr. Uebertragung von Grundeigenthum, den Erlaß des Aufgebots beantragt und werden demgemäß alle Diejenigen, welche an bezeichnetes Grundstück Eigen⸗ thums⸗ oder andere dingliche Rechte zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche spätestens in dem auf Dienstag, den 18. September 1883, Vormittags 9 Uhr, vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumten Ter⸗ min anzumelden, widrigenfalls der Ausschluß ihrer Rechte erkannt werden wird. Oppenheim, 2. Juni 1883. 8 8 Gr. Hess. Amtsgericht. Fabricius. Metzler
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