(18. Hus. Regt.) a. br. W. „Allerton“ am Start. „Redlock' refüsirte
zunächst am Tribünensprung wodurch ihr Reiter zu Fall kam, bald aber wieder im Sattel war, dann nochmals an der Bullfung. Da⸗ durch verlor sie sehr viel an Terrain, so daß „Allerton“ als Erster eintraf, da er eine Hürde aber verfehlt hatte, wurde der Wallach distanzirt und vom Schiedsgericht „Redlock“ als Siegeri nerklärt. Sie erhielt den Preis von 860 ℳ, wurde aber in der Auktion nicht gefordert. — Um 4 Uhr schloß sich diesem Rennen an:
III. Zukunfts⸗Hürden⸗Rennen. Preis 500 ℳ Zu reiten von Herren, welche weder ein Flach⸗ noch ein Hindernißrennen mit einem ausgesetzten Preise von mindestens 1500 ℳ gewonnen haben. auf 4jährigen und älteren Pferden im Besitz solcher Herren. 20 ℳ Einsatz, 5 ℳ Reugeld, Distanz 3000 m. 16 Pferde waren zu dem Rennen genannt, 11 von ihnen zahlten Reugeld und 5 erschienen am Start. Es siegte leicht mit 5 Längen des Lieutenants Graf Schaff⸗ gotsch (Gardes du Corps) 6jähr. br. W. „Bell the Cat“ und erhielt den ersten Preis von 531 ℳ Des Leut. v. Tschirschky⸗Reichell 4jähr. br. St. „Erycina“ (Reit. Bes.) wurde zweite und erhielt 93 ℳ
Dem Rennen folgte um 4 ½ Uhr:
IV. Cincinnatus⸗Jagd⸗Rennen. Preis 700 ℳ Ver⸗ kaufs⸗Rennen. Für 4jährige und ältere Oferde 50 ℳ Einsatz, 30 ℳ Reugeld. Der Sieger ist für 3500 ℳ käuflich, für jede 500 ℳ billiger eingesetzt, 3 ½ kg erlaubt, Distanz 3600 m. Von den 4 zu diesem Rennen genannten Pferden zahlte eins Reugeld und 3 er⸗ schienen am Start. Es siegte mit 50 Längen Vorsprung des Trainer O. Germann 5jähr. dbr. H. „Van Dieman“ (2500 ℳ) gegen des Hrn. O. Oehlschlägers 4jähr. br. St. „Pauline“. Der Sieger er⸗ hielt den Preis von 880 ℳ, wurde aber in der Auktion nicht ge⸗ fordert. — Den Schluß des Tages und des Meetings bildete um 5 Uhr:
V. Hoppegarten⸗Jagdrennen. Preis 900 ℳ Herren⸗ reiten. Für 4jährige und ältere Pferde, welche in diesem Jahre noch kein Rennen im Werthe von mindestens 2000 ℳ gewonnen haben, 40 ℳ Einsatz, 10 ℳ Reugeld. Distanz 4500 m. 16 Pferde waren zu diesem Rennen genannt, 13 zahlten jedoch Reugeld. Ein siegte sicher mit einer Länge des Grafen M. Schmettow é6jähr. br. H. „Monsieur Philippe“ gegen des Lieut. v. Köller (22. Drag.) 5jähr. br. W. „Auteuil“. Der Sieger erhielt 1000 ℳ, der zweite 150 ℳ
Die am gestrigen Sonntage stattgehabte Ruder⸗Regatta auf dem Langen See bei Grünau erhielt durch das Erscheinen Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten des Kron⸗ prinzen und der Kronprinzessin mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe, sowie der Prinzessin Friedrich Carl, des Prinzen Leopold und des Erbgroß⸗ herzogs von Baden eine ganz besondere Weihe. Ein Extrazug hatte die Höchsten Herrschaften bis zur Ringbahnstation Treptow geführt, wo im Namen des Vereins Hr. Th. Katte Höchstdieselben begrüßte. Die Fahrt von Treptow bis Grünau glich in der That einem wahren Triumphzuge. Die Villen und die großartigen Fabriketablissements waren reich beflaggt, Böllerschuß auf Böllerschuß ertönte, und Tau⸗ sende von Menschen, die am Ufer sich gelagert, begrüßten das Kron⸗ prinzliche Paar mit freudigem Hurrah. Je mehr man sich Grünau näherte, desto reich belebter wurde die Scenerie; der Anblick aber, der den Hohen Herrschaften auf dem Langen See selbst wurde, war ein geradezu überwältigender. Wohl 30 000 Menschen hatten hier Kopf an Kopf gedrängt die Ufer besetzt. Am gegenseitigen Ufer lag in lang⸗ gestreckter Reihe die Flottille der Segelboote vor Anker, die Masten reich mit Fahnen geschmückt oder mit Guirlanden umwunden; wischen ihnen bewegten sich die Ruderboote mit ihren in kleidsamer Tracht er⸗ schienenen Mannschaften. Als der Kronprinzliche Dampfer in Sicht kam, erhob sich ein tausendfältiges Hurrah, die Musik intonirte die Nationalhymne, in die die Tausende mit jubelnder Begeisterung ein⸗ stimmten, während die Hohen Herrschaften, freundlich nach allen Seiten grüßend, die Bahn entlang fuhren. Am Ende derselben machte der Dampfer wieder Kehrt und fuhr zum Kaiserpavillon zurück, wo der Landrath Prinz Handjery und der Vorsitzende des Berliner Regatta⸗Vereins, Hr. Geist, die Hohen Herrschaften erwarteten. Kurz darauf wurde gegenüber den Tribünen der rothe Signalball hochgezogen, der den Beginn des Rennens kund gab. Das erste Ren⸗ nen war für „Sechsriems Dollen⸗Rennboote“; Preis: ein Nautilus in Bronze mit Postament und 7 silberne Medaillen für die Mann⸗ schaft des siegenden Bootes. Die Länge der Bahn betrug 2500 m Am Start, der bei den ersten 4 Rennen oberhalb der Tribünen sich be⸗ fand, crschienen der Magdeburger Ruder⸗ und Segelklub mit dem Boot „Editha“ und der Germania⸗Ruderklub zu Stettin mit dem Boot „Germania“. Die Stettiner, die über eine trefflich geschulte Mann⸗ schaft verfügten, nahmen von Anfang an Führung und gewannen nach 10 Minuten 39 Sekunden, wie sie wollten.
Das Hauptinteresse konzentrirte sich auf das zweite Rennen für „Vierriems⸗Ausleger⸗Rennboote“. Se. Majestätder Kaiser hatten die Gnade gehabt, dem Allerhöchsten Interesse für die Bestrebungen des Vereins durch die Stiftung eines großen Ehren⸗ wanderpreises, eines Humpens, huldvollst Ausdruck zu verleihen. Dieser Preis war für das 2. Rennen bestimmt. Außerdem erhält der ihn auf ein Jahr erringende Klub als bleibendes Zeichen seines Sieges vom Verein einen großen, künstlerisch ausgeführten Ehrenschild, der vorläufig erst im Modell vorlag. Am Start erschienen der Stettiner Ruderverein „Sport“, der Ruderklub „La Favorite Cäacilie“ (Hamburg), der Germania⸗Ruderklub in Hamburg und der Berliner Ruderklub. 1
Nach 9 Min. 31 Sek. ging das Boot des Berliner Ruderklubs als Siegerin durchs Ziel; 3 Bootslängen hinter ihm folgten die Ger⸗ manen, die 9 Min. 42 Sek. Fahrzeit gebraucht. Der Hamburger Ruderklub „La Favorite Cäcilie“ wurde nach 9 Min. 54 ½ Sek. Dritter.
Als drittes Rennen folgte das für „Vierriems⸗Ausleger⸗Renn⸗
boote“ für Juniors. Preis: ein silbernes Trinkhorn und silberne Medaillen für die Mannschaft. Die um 500 m verkürzte Bahn wurde vom siegenden Wiener Ruderklub „Pirat“, der über eine erstaunlich mus⸗ kulöse und kräftige Mannschaft verfügt, in 8 Min. 11 Sek. zurück⸗ gelegt. Den Preis im 4. Rennen: „Einriemer für Juniors“, einen Glas⸗ humpen mit Silberbeschlag und eine Medaille für den Ruderer, ge⸗ wann nach 9 Min. 34 Sek. Hr. Dr. Patton vom Cölner Klub. Hr. Firmenich vom Berliner Ruderklub wurde nach 9 Min. 54 Sef. zweiter. Während dieses Rennens mußten die Hohen Herrschaften leider den Rennplatz wieder verlassen, da um 6 Uhr der Extrazug in Treptow Ihrer harrte. Unter erneuten Hochrufen verließ um 5 Uhr der Kronprinzliche Dampfer den Langen See.
Im 5. Rennen für Vierriems⸗Dollen⸗Rennboote konkurrirte der Berliner Ruderklub „Neptun“ mit dem „Berliner Ruderklub“. Beide hielten sich Boot an Boot, bis kurz vor dem Ziel der Klub Führung nahm und nach 9 Min. 10 ½ Sek. gewann wie er wollte; 10 Sek. später folgte „Neptun“.
Das vorletzte Rennen für Vierriems⸗Auslieger⸗Gigs (Preis: eine antike Vase und Medaillen) gewann nach 9 Min. der Berliner Ruderklub, während der Berliner Ruderverein 20 Sek. später Zweiter wurde; das Letzte endlich, für Zweiriems⸗Dollen⸗Rennboote, gewann derselbe Klub nach 10 Min. 22 Sek. gegen den Berliner Klub „Neptun“, der 14 Sek. mehr gebrauchte.
Von der Hygiene⸗Ausstellung.
Den wichtigsten Theil der Allgemeinen deutschen Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungswesens, ja den Krystalli⸗ sationspunkt derselben, an welchen sich alle anderen Gruppen mehr oder weniger innig anschließen, bilden die von der freiwilligen Kranken, und Verwundeten⸗Pflege ausgestellten Gegen⸗ stände. Sie liefern den rühmlichen Beweis, wie rege die christliche Liebe auf diesem Gebiete in Deutschland ist, welche Erfolge sie be⸗ reits aufzuweisen hat, Erfolge, welche in Anbetracht der ent⸗ gegenstehenden sachlichen Schwierigkeiten und der persönlichen
*
Opfer, die den Betheiligten zugemuthet werden, auch die kühnsten Hoffnungen weit überschritten hatten, sie beweisen endlich, daß die freiwillige Hülfsleistung im Frieden wie im Kriege sich bereits zu einem sehr bedeutenden Faktor in Deutschland entwickelt hat. Das ist vor Allem Ihrer Majestät der Kaiserin zu danken, Aller⸗ höchstwelche als Protektorin des preußischen Centralcomités zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger im Jahre 1866 die erste Anregung zu diesem Liebeswerk gegeben hatte und dasselbe in unermüdlicher Fürsorge in dem Frauen⸗Lazareth⸗Verein, im Augusta⸗ Hospital und in anderen Schöpfungen weiter gebildet hat. Es verdient daher die Ausstellung, welche der Berliner Frauenlazareth⸗ Verein und das hiesige Augusta⸗Hospital im Allerhöchsten Auftrage Ihrer Majestät in Gruppe 17 veranstaltet haben, auch an erster Stelle hervorgehoben zu werden. Sie enthält (im Stadt⸗ bahnbogen 19) das Modell eines Krankenlagerungszeltes aus wasser⸗ dichter imprägnirter Leinewand mit Ventilationsvorrichtung, einem Dampf⸗Spray, einen Apparat zur Anfertigung antiseptischer Verband⸗ stoffe, einen antiseptischen Verbandstoffkasten für größere Ope⸗ rationen, das Modell eines Desinfizirungsapparats zur Vor⸗ nahme der Desinfektion von Verbandstoffen, Lagerungsgegenständen xu. s. w. mittels Schwefel⸗Kohlenstoffs. Man erkennt daraus, welches Interesse die Allerhöchste Protektorin der Aus⸗ stellung der antiseptischen Heilmethode widmet. Unweit davon, im Stadtbahnbogen 21, haben das Central⸗Comité der deut⸗ schen Vereine vom Rothen Kreuz und der Vaterländische Frauenverein, welche ebenfalls unter dem Protektorat Ihrer Majestät stehen, ein Musterdepot ausgestellt, welches sachverständig geprüfte normalgültige Verbandmittel, Apparate und Lazarethuten⸗ silien für die freiwillige Krankenpflege, ferner einen Kasten zu anti⸗ seprischen Verbänden und eine Apotheke für ein Depot der frei⸗ willigen Krankenpflege enthält.
Der Verein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger in Altona zeigt im Stadtbahnbogen 19 einen Reitsattel mit Instrumenten, Verband⸗ und Arzneimitteln, Modelle von Pa⸗ villon⸗Baracken⸗Lazarethen für 8 bezw. 48 Kranke, Feldtragbahren mit elastischen Vorrichtungen, einen Ventilationsofen, ein Ventila⸗ tionsfenster und einen Kochkessel für Lazarethwaggons, verzinnte Kupferdrahtschienen für die unteren und oberen Extremitäten, der gleichnamige Provinzialverein zu Hannover cbendaselbst eine Trag⸗ bahre, einen Krankenstuhl, Krücken und Versandtkisten für den Feldgebrauch. Der gleichnamige bayperische Verein hat in Gemeinschaft mit dem Bayerischen Frauen⸗ verein im Stadtbahnbogen 21 zwei Verwundeten⸗Land⸗ Transportwagen mit Ausrüstung als Materialienwagen, die Bekleidungs⸗ und Ausrüstungsgegenstände eines bayerischen freiwilligen Sanitäters und das Modell eines Musterdepots ausgestellt. Der Badische Männerhülfsverein ist durch die Ausrüstung eines Mitglieds des freiwilligen Krankenträgercorrs, der Verein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger in Hamburg durch einen als Lazarethwagen eingerichteten Güterwaggon in der Eisenbahnhalle repräsentirt.
Die Oesterreichische Gesellschaft vom rothen Kreuz in Wien ist durch einen Blessirten⸗Transportwagen, ein Fourgon sammt Doppelzelt, einen Transportwagen für einen verwundeten Offizier, einen Material⸗Deckwagen urd Verbandmaterial vertreten, der deutsche Ritterorden in Oesterreich, im Stadtbahn⸗ bogen 4 durch ein Sanitätsfourgon mit Operationszelt, einen Blessirten⸗Transportwagen, zweispänniges Zuggeschirr, eine Tragthier⸗ Sanitätsausrüstung, einen Feldspital⸗Arztwagen und ⸗»Fourgon, Instrumentarien, Verband⸗ und Labemittel, ein Feld⸗ und Civil⸗ Spitalbett, einen Operationstisch, Feld⸗ und Gebirgs⸗Tragbahren und die Bekleidung eines Sanitätsmanns.
Auch der Niederländische Rothe Kreuz⸗Verein hat die Ausstellung beschicktt. Im Stadtbahnbogen 21 zeigt er eine auf Stahlfedern ruhende Tragbahre zur Kranken⸗ beförderung auf Landtransportwagen und in Eisenbahnwaggons, eine Räderbahre, das Modell eines Krankenboots zum Transport von Verwundeten von der Küste nach dem Krankenschiff und eines anderen Boots mit zwei Tragbahren auf Stützen, Verbände nach C. de Mooy, eine tragbare Verbandkiste, die durch Zurückschlagen des Deckels als Verbandtisch aufstellbar ist, und ein Ambulancebett mit Verpflegungs⸗ gegenständen. 8
Diejenigen Krankenpflege⸗Vereine, deren Wirksamkeit nicht vor⸗ wiegend auf die Hülfsleistung im Kriege berechnet ist, zählen wir nachstehend mit unter den anderen zahlreichen gruppenweis geordneten humanen oder gemeinnützigen Vereinen auf, die von ihrer Thätigkeit auf der Ausstellung Zeugniß ablegen. Für Gruppe 2 (Ernährung und Diätetik, Lebensmittel und Kost) hat der Berliner Hausfrauen⸗Verein im Garten in einem be⸗ sonderen Pavillon eine Küche eingerichtet, in welcher die Kochschule ihre Leistungsfähigkeit zeigt; auch eine Lebensmittelaussrellung ist damit verbunden. Nebenan wird ebenfalls in einem besonderer. Pavillon eine von dem Verein der Berliner Volksküchen von 1866 eingerichtete Volksküche betrieben, deren schmackhafte Speisen (die halbe Portion zu 15 ₰) sich eines lebhaften Zuspruchs erfreuen. Ebenfalls im Garten nahe dem Durchgang durch die Stadtbahn schenkt die Gesellschaft der Berliner Trink⸗ hallen in einer dort errichteten Trinkhalle Selters⸗ und Soda⸗ wasser. In Gruppe 3 (Sorge für das körperliche Wohl und Gedeihen der Kinder) veranschaulicht der Berliner Kinderschutzverein seine Thätigkeit und Entwickelung durch eine graphische Darstellung. In Gruppe 5 Unterricht und Schule) hat der Central⸗Vorstand des Oberlin⸗Vereins die Modelle einer Musterkleinkinderschule und einer Spielhalle mit Einrichtung ausgestellt und die Stenographische Gesellschaft nach Stolze Unterrichts⸗ und Lehrmittel, Zeit⸗ schriften, Typen, Tabellen u. s. w. In Gruppe 7 (Bekleidung ꝛc.) erblicken wir eine Sammlung von Gipzsabdrücken anormaler Füße, danach gefertigter Leisten und Fußbekleidungen, die die Gewerb⸗ liche Tortbildungs⸗ und Fachschule des Lokal⸗Ge⸗ werbe⸗Vereins zu Wiesbaden, Abtheilung für Schuh⸗ macherhandwerk, eingesendet hat, ein Gegenstand, auf wel⸗ cen, beiläufig bemerkt, auch mehrere Regimenter, wie sie durch Beschickung der Ausstellung bewiesen, in sehr anerkennenswerther Weise ihre Aufmerksamkeit gerichtet haben. Der Verein für öffentliche Bäder in Bremen har die Pläne der öffentlichen Badeanstalt daselbst mit Jahresberichten und Instruktionen aus⸗ gelegt, während Dr. Lassar in Berlin im Verein mit einer Anzahl hiesiger Firmen ein Volksbad eingerichtet hat, in welchem man für 10 ₰ ein warmes Regenbad mit Seife und Handtuch erhalten kann. Gruppe 8 (Humanitare Anstalten und Vereine) enthält die Zeichnungen des jüdischen Baruch Auerbachschen Waisenhauses zu Berlin, sowie die Modelle der von dem Berliner Asylverein für Obdachlose eingerichteten und unterhaltenen Asylse und ein von dem Verein von 1830 zur Bespeisung der Dürftigen und Armen Altonas gesendetes Modell der Dampfküche des Vereins, mit In⸗ ventar, Bauzeichnungen, Baubeschreibungen u. s. w. Mannigfaltig sind selhbstverständlich in Gruppe 12 (Kranken⸗ und Pflegeanstalten) die Vereine vertreten: zunächst der Badische Frauenverein durch diejenigen Krankenanstalten des Großherzogthums Baden, an den en Wärterinnen des Vereins die Pflege besorgen; der Berliner Krippenverein durch das Modell einer Krippe; der Rheinisch⸗ Westfälische Diakonissen⸗Verein in Kaiserswerth durch den Situationsplan und ein Vogelperspektivbild der verschiedenen An⸗ stalten zu Kaiserswerth und einzelner Filialen; der Verein für Ferienkolonien in Barmen durch das Bild des Kurhauses in Königsborn bei Unna i. W.; der Verein für Kinderheil⸗ stätten an den deutschen Seeküsten durch die Baupläne für die Vereinshospize in Wyck auf Föhr und auf Norderney; der Verein der schlesischen Malteser⸗Ritter zu Breslau durch die Bilder seiner Krankenhäuser; das Civilhospiz zu Straß⸗ burg und die Rekonvaleszenten⸗Anstalt daselbst (Hospiz Lowisa) durch Sitvationspläne der Anstalten. In Gruppe 15 (Erste Hülfe bei Kranken ꝛc.) hat der Deutsche Samariterverein in Kiel Samariter⸗Lehrkisten und⸗Apotheken, Wandtafeln und sonstige Lehr⸗
mittel ausgestellt, und die Wiener freiwillige Rettungs gesellschaft (im Stadtbahnbogen 21) Krankentransportwagen
einen Krankentragestuhl, eine Tragebahre, Rettungskästen, ein Beti
für Rettungsstationen und eine Apparatentasche; in Gruppe 16 (Krankenpflege) die Krankenverpflegungsanstalt der jüdi⸗ schen Gemeinde zu Berlin das Modell eines pneumatischen Kabinets. Auch in Gruppe 18 (Leichenwesen) ist die jüdische Ge⸗
meinde als Ausstellerin aufgetreten, und zwar mit dem Modell
und den Zeichnungen von dem neuen jüdischen Friedhofe in Weißen⸗
see (Stadtbahnbogen 18). Der Unterstützungsverein der Buch⸗ drucker und Schriftgießer Nieder⸗Oesterreichs und der Deutsche Centralverein für das Wohl der arbeitende Klassen in Berlin weisen sich in Gruppe 25 (Verbess rung de Looses der arbeitenden Klassen) über ihre Wirksamkeit durch Tableaum und Drucksachen aus, ebenso die Handels⸗ und Gewerbeschul für Frauen und Töchter in Stettin. Aus Gruppe 26 (Berg⸗ bau und Hüttenwesen) sind diejenigen Gegenstände hervorzuheben, welche über die segensreiche Thätigkeit der Knappschaftsvereine (in Bayern, Oberschlesien, der Grafschaft Mark, der Worm Knapp schaft in Bardenberg bei Aachen, in Saarbrücken, Staßfurt, Claus thal, Königshütte, Zabrze) Aufschluß geben, anerkannt werden muß, auch viele ähnliche Ausstellungs objekte der Arbeitgeber würdig zur Seite stehen. In Gruppe 29 (Verkehr auf dem Wasser) ist vor Allen die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (Bremen) er⸗
wähnenswerth, die im Stadtbahnbogen 25 eine reiche Kollektion von und Apparaten für alle möglichen Fälle der See⸗
Rettungsbooten
gefahr ausgestellt hat. Aehnliche Veranstaltungen zeigt daselbst die
Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste
Rettungsanstalt für Ver
und nützlichen Gewerbe, Draht
unglückte, deren Aufgaben, wie die Tragekörbe, Bahren,
schienen, Leichenhaken u. A. beweisen, noch weitere sind, als diejenigen ist das Vereinswesen auch in
der anderen Gesellschaft. Endlich Gruppe 30 (Feuerlöschwesen) repräsentirt, und zwar durch die frei willige Feuerwehr zu Crefeld mit den Modellen ihrer voll ständig ausgerüsteten Geräthe und Hydrantenwagen, einer Feuerspritz und eines Steigehauses.
Die ethnographische Abtheilung des 4 Museums hat in allerletzter Zeit einige hochinteressante Bereiche⸗ rungen erfahren, über die Prof. Bastian in der Sonnabendsitzung de
Anthropologischen Gesellschaft einige Mittheilungen machte. erwähnen, die Ihr hoher Werth beruht darauf, daß sie noch ganz unberührten Theilen des Kontinentes In Hinblick auf diese ganz besondere Wichtigkeit der Wißmannschen Sammlungen geht die Museumsverwaltung mit dem
In erster Reihe sind die reichen Sammlungen zu Lieutenant Wißmann aus Afrika mitgebracht hat
entstammen.
Plane um, obgleich die ethnographische Abtheilung Platzmangels wegen eigentlich gänzlich geschlossen ist, doch diese Sammlung auf einige Zeit dem Publikum zugänglich zu machen. Eine andere inter⸗ essante Sammlung, die sich auf Afrika bezieht, ist die des Dr. Flegel der ebenfalls auf einem sehr erfolgreichen Gebiete thätig gewesen, indem er Adamaua, die Grenze des Afrikas, zum Ausgangspunkt seinerExpeditionen
selbst vorlegen, so vor Allem einige jener Centralafrika
die Flegel nun auch bei andern Völkern gefunden hat.
ein in unserem Museum noch nicht vertretenes Gebiet des Amazonen⸗ stromes bezieht. Eine weitere Bereicherung erwartet das Museum durch die deutsche Marine, die im Interesse desselben Museums auf den Hermite⸗Inseln, einer in der Nähe Neu⸗Irlands belegenen Insel⸗ gruppe, durch eines der deutschen, z. Schiffe ethnographisch interessante Gegenstände hat sammeln lassen.
Vom 25. d. Mts. bis inkl. 6. Juli cr. wird bei dem Kaiser
Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiment Nr. 2, dem 2. und 3. Garde⸗Re⸗
giment; F., sowie bei dem Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗Regiment Nr. 1 je ein Landwehr⸗Uebungs⸗Bataillon üben und sind hierzu bei dem erstgenannten Regiment ca. 800 Wehrleute, bei jedem der anderen Regimenter je ca. 450 Mann einbeordert worden. — Die Unterbringung sämmtlicher Mannschaften wird für die Dauer ihrer
Einberufung in den Kasernements der resp. Regimenter erfolgen.
Breslau, 16. Juni. (W. T. 2 Bei dem Brande auf der Sandinsel sind nach neueren Festste b 4 leicht verletzt worden. Eine Person wird vermißt.
Sunderland, 16. Juni, Abends. (W. T. B.) beim Austrirt aus dem Theater ein
Boden liegenden hinwegschritten. Die Zahl der im Gedränge Um⸗
gekommenen wurde zuerst auf etwa 50— 70, die Zahl der Verleten eider
auf etwa 300 geschätzt. Nach weiteren Ermittelungen sollen sogar 186 Kinder erdrückt worden sein.
St. Petersburg, 16. Juni. (W. T. B.) Wie aus Astrachan
gemeldet wird, ist gestern Abend der Passagierdampfer „Kasan“ auf der Wolga in 1
Brand gerathen und auf den Strand aufgelaufen. gieren gelang es, sich zu retten. Der Dampfer mit den auf ihm be⸗
findlichen Schiffsgütern und der Post ist durch das Feuer vollständig
zerstört worden.
Im Krollschen Theater hat gestern Hr. Theodor Reichmann Morgen
sein Gastspiel mit außerordentlichem Erfolge begonnen. singt der Gast den „Tell“ und am Donnerstag wird er den „Renato“ im Maskenball wiederholen. Am Mittwoch tritt, wie bereits ange⸗
kündigt, die K. K. Hofopernsängerin Frl. Hermine Braga, zum ersten
Male auf, und zwar als „Margarethe“ in Gounods „Faust“.
— Im Belle⸗Alliance⸗Theater ist am Sonnabend die drei⸗
à
aktige Posse von Jacobson und Hahn: „In Saus und Braus“ zum Das ziemlich mäßige Stück sollte dem Gaste, Hrn. Engels, Gelegenheit geben, sein vielseitiges
ersten Male zur Aufführung gelangt.
Talent als Friseur Nietack zur Geltung zu bringen, was ihm auch
in dem Grade gelang, daß die Posse sich im Ganzen einer beifälligen Auch die Mitglieder des Belle⸗Alliance⸗Theaters waren erfolgreich bemüht, durch treffliches Spiel in den meist kleinen
Aufnahme erfreute.
Rollen die Schwächen des Stücks zu verdecken, wobei besonders die
Herren Seydel (Felix), Mietzner (Rechtsanwalt Dr. Schmidt), Hage-⸗
mann und Dorn, sowie Frl. Schramm (Paula Jungbluth) und Frl.
Tondeur hervorzuheben sind. — Hr Engels hat übrigens seine aus⸗
wärtigen Gastspielverpflichtungen derartig zu arrangiren gewußt, daß er noch zweimal als Thomas Meck in Pohls „Jongleur“ wird auf⸗ treten und seinem Repertoir auch noch eine neue Rolle einverleiben können, nämlich den Rentier Müller in der Novität „Müllers Vater⸗ freuden“, Schwank in 4 Akten nach Doppler von H. Busse, die am Donnerstag zum ersten Male in Scene geht.
Redacteur: Riedel Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner
Fünf Beilagen 8 einschließlich 2 Börsen⸗Beilagen).
denen, wie
Königlichen
unbekannten gemacht hat. Einige der Flegelschen Sachen konnte Prof. Bastian der Versammlung cigenen Wurfmesser, die u. A. bei den Niam⸗Niam in Gebrauch sind und Aus Süd- amerika ist die Dr. Hanelsche Sammlung eingetroffen, die sich auf
Z. in Polynesien weilenden
tstellungen 6 Personen schwer,
Nach Schluß der heutigen Kindervorstellung in Victoria⸗Hall entstand furchtbares Gedränge, wobei mehrere Kinder niederfielen, während die nachfolgenden über die am
der Nähe des Dorfes Petropawlowskoie in Den Passa⸗
(736¼)
zum Deutschen Reichs
„Anzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Montag, den 18. Juni
s⸗Anzeiger.
140.
Preußischen Staats-Anzrigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
EIyser ate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
z. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
AMA
Annoncen⸗Bureaux.
9. Familien-Nachrichten. beilage. .
—.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[268062 Oeffentliche Zustellung.
Nr. 22 806. Kaufmann Marx Kaufmann in Ladenburg, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Rosen⸗ feld in Mannheim, klagt gegen Landwirth Nikolaus Keller von Neckarhausen, z. Zt. an undekannten Orten abwesend, aus Kauf von Manufakturwaaren vom Jahre 1879 bis 1883 mit dem Antrag auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 63 ℳ 73 ₰ nebst 5 % Zinsen, vom Klagzustellungstag an, das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor das Gr. Amtsgericht, Civilsenat III., zu Mannheim zu dem auf
Samstag, 29. September 1883, Vormittags 8 Uhr, bestimmten Termin.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Mannheim, 9. Juni 1883. 1 Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts: 8 Stoll. vb
[26788] Subhastations⸗Patent.
Auf Anstehen der in Cöln bestehenden und domi⸗ zilirten Aktiengesellschaft „Rheinisch⸗Westfälische Ge⸗ nossenschafts⸗Bank“, Extrahentin,
gegen die früher in Cöln wohnenden Eheleute Friedrich Wilhelm Dieckhoff, Kaufmann, und Margaretha, geborene Göller, Inhaberin eines Handelsgeschäfts zu Cöln und daselbst handelnd unter der Firma „H. J. Pohl“, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Auf⸗ enthaltsort, Subhastaten,
sollen am Montag, den neunundzwanzigsten Oktober achtzehnhundertdreiundachtzig, Mit⸗ tags zwölf Uhr, in der öffentlichen Sitzung des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung eins, in dessen gewöhnlichem Sitzungssaale, Gereonstraße Nummer zweiundvierzig zu Cöln, die durch Verfügung vom neunzehnten April achtzehnhundertdreiundachtzig in gerichtlichen Beschlag genommenen, zu Cöln, Stadt⸗ gemeinde und Stadtkreis Cöln gelegenen und im Grundsteuerkataster der Stadtgemeinde Cöln unter Artikel achttausenddreihundertunddrei eingetragenen Immobilien, nämlich:
1) Flur sieben Nummer sechshundertvierundfünfzig getheilt durch neunundachtzig der Parzelle, Hofraum, gelegen in der Flurabtheilung „Hosengasse“ mit auf⸗ stehenden Gebäulichkeiten, bestehend aus Wohnhaus mit Anbau. Das Haus ist mit Nummer achtzehn Strich zwanzig bezeichnet, massiv aus Steinen ge⸗ baut, mit Schiefern gedeckt und unterkellert. Es zeigt im Erdgeschoß straßenwärts ein Einfahrtsthor, eine Thüre und vier Fenster, auf der ersten und zweiten Etage je fuͤnf Fenster. Das rechte Nebenhaus hat unten eine Thuüͤre und ein Schau⸗ fenster, auf der ersten und zweiten Etage je drei Fenster und darüber drei kleine Luken.
Der Anbau, „die Markthalle“ genannt, ist eben⸗ falls aus Steinen erbaut und mit Schiefer gedeckt, sowie unterkellert, derselbe zeigt im Erdgeschoß eine Chüre nach der Halle und eine Thüre nach dem an⸗ stoßenden Garten, dann drei Schaufenster und auf der ersten Etage sieben Fenster.
Das Ganze, groß zwölf Are vierzig Quadratmeter, wird von den Subhastaten bewohnt und benutzt, be⸗ grenzt nördlich von den Subhastaten selbst, östlich von Inhann Adam Klütsch, südlich und westlich von der Hosengasse und ist mit einer jährlichen Gebäude⸗ steuer von dreihundert vierundachtzig Mark belastet.
Erstgebot zwanzigtausend Mark.
2) Flur sieben Nummer einundneunzig der Par⸗ zelle, Hofraum, gelegen in der Hosengasse, mit auf⸗ stehendem Wohnhaus; dieses, bezeichnet mit Num⸗ mer zweiundzwanzig, ist aus Fachwänden erbaut, auf einer Seite mit Schiefer, auf der anderen mit Asphalt gedeckt und theilweise unterkellert. Es zeigt im Erdgeschoß straßenwärts eine Thüre und fünf Fenster, auf der ersten Etage sechs Fenster, dann an der Seitenfront im Erdgeschoß und ersten Etage je ein Fenster, sowie in der Dachspitze ein Fenster.
Dieses Haus wird bewohnt und benutzt von Engelbert Pütz, Altkäufer, Louis Mombach, Tag⸗ löhner, Gottfried Bosgart, Taglöhner, und Georg Schild, Schuhmacher.
Begrenzt wird dasselbe nördlich von der Hosen⸗ gasse, östlich und südlich von den Subhastaten und westlich von der Hosengasse und ist mit einer Ge⸗ bäudesteuer von sechszehn Mark achtzig Pfennige jährlich belastet.
Flächeninhalt einunddreißig Quadratmeter.
Erstgebot eintausend Mark.
Gesammt⸗Erstgebot einundzwanzigtausend Mark, im Wege der Subhastation öffentlich zur Versteige⸗ rung ausgesetzt und dem Letzt⸗ und Meistbietenden definitiv zugeschlagen werden.
Der vollständige Auszug aus der Steuerrolle so⸗ wie die Kaufbedingungen liegen auf der Gerichts⸗ schreiberei des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung eins, zu Cöln zu Jedermanns Einsicht offen.
Cöln, den zwölften Juni achtzehnhundertdreiund⸗ achtzig.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. gez. Kirschbaum. Für gleichlautende Ausfertigung:
van Laak, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts,
Abtheilung I.
alb 6 Monaten, spätestens aber am Aufgebotstermine, welcher auf Donnerstag, den 15. November 1883, Vormittags 9 Uhr, bestimmt wird, anzumelden. Im Falle unterlassener Anmeldung werden die Forderungen für erloschen erklärt und im Hypo⸗ thekenbuche gelöscht.
Heman, den 4. April 1883.
1“ Aufgebot.
Im Hinblick auf Artikel 123 Ziffer 3 des bayer. Ausführungsgesetzes zur R.⸗C.⸗P.⸗O. und 2⸗O. werden auf Antrag der bezüglichen Hvppothekenobjektsbesitzer diejenigen, welche auf nachbezeichnete ypothekforderungen ein Recht zu haben glauben, hiermit aufgefordert, ihre allenfallsigen Ansprüche inner⸗
Königliches Amtsgericht. gez. Klein, Kgl. Amtsrichter.
Hypothek⸗Eintrag.
V Hpypotheken⸗
22. November 1825:
urkunde vom 27. Februar 1821, 28. September 1832:
instruments vom Heutigen,
ember 1839:
28. Februar 1852:
thekenbrief vom Heutigen, dann:
tokoll vom Heutigen,
25. Fl. Heirathgut dem Georg Brock in laut Kaufbriefs vom 29. August 1788 Hyp.⸗Protokoll vom 20. Oktober 1828,
30. Januar 18238:
bedungene Herberge laut Kaufbriefs 26. September 1822, 31. Januar 1826:
285 Fl. Kaution für den vermißren Dinauer für den Fall seines oder sonstiger rechtmäßiger Prätendenten, Urkunde vom 5. Juli 1824,
11. Juli 1849:
Braun von Wunschenberg laut Hyp.⸗Br. 11. Juli 1849, 27. April 1826: 50 Fl. Heirathgut dem Eheweib Walburga, Hettenkofer, resp. Elterngut des
8 nahme vom 22. Mai 1810, 25. Mai 1833:
Beitler.
11. März 1850:
nahmsvertrag vom Heutigen, 25. April 1826: 25 Fl. dem Bruder
den Einsitz laut Uebergabe vom 3. Juli 14. Juni 1847:
82
Erbtheil laut Kautionsinstrument vom Heu 10. März 1826 und 9. Februar 1829:
von Hemau, laut Kaufbriefs vom 18. November 1816 Hyp.⸗Brief vom 9. Februar 1829, 10. Dezember 1825:
Moser, Bauerssohn von Dinau, auf den
Prätendent in Vorschein kommen sollte, Kautionsinstrument vom 23./II. 1816. Für die Richtigkeit Hemau, den 11. April 1883.
Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. Der Kgl. Sekretär: Kirs
[16752] Aufgebot.
Der Magistrat zu Zachan hat das Aufgehbot der ihm in der Nacht vom 29. bis 30. November 6 angeblich gestohlenen Pommerschen Renten⸗ riefe:
1) Litt. A. Nr. 6182 über 3000 ℳ, Lo116“““ 11A6“*“ 1 JJWV8 8 beantragt. Der Inhaber der fe wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 1. Mai 1884, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 53, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Rentenbriefe vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung derselben Behufs Neu⸗ ausfertigung erfolgen wird. Stettin, den 7. April 1883. Königliches Amtsgericht.
59 Fl. 36 Xr. Erbantheil für den vermißten Soldaten Scheurer, Leonhard, nach Hypothek⸗
210 Fl. Kaution für den vermißten Johann Meier, Bauerssohn von Stadla, vermöge Kautions⸗ 24. März 1828, 3. Dezember 1832, 17. 100 Fl. zu 5 % Kapital dem vermißten Soldaten und Bruder Josef Scherübl laut Schuldurkunde
vom 3. Dezember 1832 und 27. Dezember 1839, Lautersee,
100 Fl. zu 4 % Darlehen der Kinder Catarina und Joseph Dickl von Painten laut Hypo⸗
. 50 Fl. Erbschaftstaution des vermißten Josef Scherübl von Lautersee laut Hyp.⸗Pro⸗
25. Jannar 1828 und 20. Oktober 1828:
50 Fl. Werthsanschlag für die den 5 Schmidschen Kindern in Kraͤnkheits⸗ und dienstlosen Fällen
Georg 1 Erscheinens Bauerswittwe, Hs. Nr. 1 S. 251
50 Fl. Kaution für den verschollenen Thomas
H. 3 vermißten Hs. Nr. 24 Schwagers Johann Hettenkofer laut Ueber⸗
60 Fl. Vermögen der Barbara Spörl, gebornen Beitl. Derselben gebührt auch die lebens— längliche freie Herberge oder 1 Fl. 30 Xr., 100 Fl. Kaufschillingsfristen für Johann und Anna
M. Sporrer von Peilnstein, vermöge Ueber⸗
des Vorbesitzers Johann Vieracker, Michl, Bauer, Scheuerer, Namens Sebastian Scheuerer, für
100 Fl. Kaution für den dem Sebastian Spang⸗ Spangler, Mich., Bauer, ler von Unterpfraundorf von dem vermißten Jo⸗Hs. 2. hann Michael Spangler von dort angefallenen
200 Fl. zu 5 % Kapital der Margaretha Wölfl
770 Fl. Kaution für den als verschollen erklärten
zahlbar, wenn derselbe oder ein rechtmäßiger Angern,
Brunn, Bd. I. S. 106.
Scheid, Ferdinand, Gütler in Brunn,
Preuschl, Catharina, Hemau, Bd. II. Bauerswittwe in S. 258. Schacha,
De⸗
Aichkirchen, Bd. I. S. 172.
Obermeier, Johann, Bauer, Hs. Nr. 8 in
Obermeier, Johann, sdito, Bd. I. S. 162. Bauer, Hs. Nr. 10, Lautersee,
Buch Wittmann, Ludwig, und] Hs. Nr. 3, Gütler in
Buch, Bd. I. C
Rappl, Josef, Gütler, Klingen, Bd. Hs. Nr. 2 in Berg, S. 244. vom
Dinauer, Barbara, Klingen, Bd. I. laut in Arnest, Brunner, Johann,
vom/ Häusler, Hs. Nr. 6 Laufenthal,
JLaufenthal, Bd. I.
Aichkirchen, Bd. I.
geb. Schmid, Josef, Häusler, 1 S. 26.
1 in Aich⸗ kirchen,
Peilnstein, Bd. II. S. 16.
Plank, Josef, Kunst⸗ müller in Peilnstein,
Plank, Josef, Kunst⸗
ank, Josef, Kun Peilnstein, Bd. I. müller in Peilnstein, S
2 2]
— 1.
e — 6 Endorf, Bd. I. Hs. Nr. 2 in Ried, S. 144.
1818,
1 Schwarzenthan⸗ in Oedenbügl, hausen, Bd. I. S. 124. tigen,
Weigert, Karl, Bauer, Langenkreithl, Bd. I. Hs. Nr. 2 Untereislberg, S. 108. und
Dirigl, Mathias, Fall Gütler, Hs. Nr. 8 in
Endorf, Bd. I. S. 40.
laut
der Ausfertigung:
ch.
[25249] Aufgebot.
Der Schuhmacher Albert Moeller zu Berlin hat das Aufgebot des Spareinlagenbuches Nr. 5261, Conto B. des hiesigen Vorschußvereins E. G., beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf
Donnerstag, den 28. Februar 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗
2500 Gulden
melden und die Urkunde vorzulegen, widrigensalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Rostock, den 31. Mai 1883. Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Civil⸗Abtheilung B. Zur Beglaubigung: Rudolf Krauel, Amtsgerichts⸗Sekretär.
[7231] Aufgebot. 1 8 Dem Kaufmann Andreas Geng dahier ist ein auf seinen Namen ausgestellter Depositionsschein”
der Kgl. Hauptbank dahier d. d. Nürnberg, den 11. Mai 1876 über die von ihm zur Deckung eines am 11. August 1876 zahlbaren Darlehens von 3850 ℳ hinterlegten, zu 4 ½ % verzinslichen, bay⸗ rischen Staatsobligationen im Nominalwerthe von im Jahre 1878 zu Verlust ge⸗ gangen.
Auf Antrag des Kaufmanns Geng wird hienach der Inhaber des bezeichneten Depositionsscheines aufgefordert, seine Rechte hierauf spätestens in dem auf .
Mittwoch den 17. Oktober Ifd. J., Nachmittags 3 Uhr, Sitzungssaal 10, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die erwähnte Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die letztere für kraftlos er⸗ klärt werden würde.
Nürnberg, den 9. Februar 1883.
Kgl. Amtsgericht Nürnberg, Abth. II. Der Amtsrichter. (. 1.)
Klein. Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. Der geschäftsleitende Kgl. Sekretär: Hacker [16753] Aufgebot.
Auf Antrag des Justizraths Uhse von hier wird der etwaige Inhaber nachstehender dem Justizrath Uhse angeblich verloren gegangener Urkunde:
Die unterzeichneten Mitglieder des Vorstandes des hiesigen Vorschuß⸗Vereins bekennen hierdurch, daß der Herr Justizrath Uhse in Pillkallen dem ge⸗ nannten Verein ein Darlehn von 2000 ℳ, zwei⸗ tausend Mark, vorgeschossen hat. Indem sie über den baaren und richtigen Empfang Quittung leisten, verpflichten sie sich zugleich, sowie für sämmtliche Vereinsmitglieder kraft der ihnen ertheilten Voll⸗ macht die erhaltene Summe mit 4 ℳ vom 100 jährlich zu verzinsen und nach 6 monatlicher Kün⸗ digung den Bestimmungen des Reichsgesetzes über die privatrechtliche Stellung der Erwerbs⸗ und Wirthschaftsgenossenschaften vom 4. Juli 1868 gemäß zurückzuzahlen. 8
Pillkallen, den 21. Juni 1878.
Der Vorstand des Vorschuß⸗Vereins Pillkallen
(eingetragene Gen ossenschaft). gez. A. G. Reinhardt. Krause.
in Gemäßheit der §§. 837 ff. Civ.⸗Proz.⸗Ordnung 301 A. d. Hand.⸗Ges.⸗Buch, II. Ges. vom 4. Juli 1868 aufgefordert, seine Rechte an die genannte Urkunde spätestens im Aufgebotstermin, am 15. November dies. Jahres, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben auf Antrag er⸗ folgen wird. XX“
Pillkallen, den 7. April 1883.
Königliches Amtsgericht. gez. Levinsohn.
[16981] Aufgebot. Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse in Ostrow Nr. 2052 über 402 ℳ 96 ₰, ausgefertigt für Marianna Antonina Kupiec, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag ihres Vormundes, des Wirths Carl Elias zu Glis⸗ nica, amortisirt werden.
Es wird daher der Inhaber dieses Sparkassen⸗ buchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 17. Dezember 1883, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzu- melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Ostrowo, den 6. April 1883.
Königliches Amtsgericht. gez. Benecke.
[12003] Aufgebot.
Auf den Antrag des Arbeiters Ernst Friedrich August Radloff zu Templin, vertreten durch den Justizrath Fitzau daselbst, wird die Ehefrau des Arbeiters Radloff, Johanne Christiane Karoline, geb. Preppernau, welche am 8. Januar 1868 ihren Ehe⸗ mann verlassen hat, sich danach kurze Zeit bei ihrer Schwester, der verehelichten Maurergesell Wilhelm Linde zu Templin aufgehalten haben und sodann nach Amerika ausgewandert sein soll, hierdurch auf⸗ gefordert, sich spätestens in dem Aufgebotstermin
am 29. Dezember 1883, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht zu melden, widrigen⸗ falls ihre Todeserklärung erfolgen wird.
Templin, den 8. März 1883.
Königliches Amtsgerich
[26798] Bekanntmachung.
Auf den Antrag der Wittwe Franzisca Peter, geb. Gabel, früher in Heidersdorf, jetzt in Mährengasse, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Neisse durch den Gerichtsassessor Kuznitzky für Recht:
Das Abrechnungsbuch Nr. 31 über freiwillige Spareinlagen beim Vorschußverein zu Neisse, Eingetragene Genossenschaft, ausgestellt am 20. Dezember 1872 für den Buchbinderlehrling Emanuel Peter in Neisse über 11 Thaler, zu⸗ letzt lautend über 174,69 ℳ, wird für kraftlos erklärt, die unbekannten Inhaber dieser Urkunde werden mit ihren Ansprüchen auf dieselbe aus⸗
geschlossen.
Neisse, den 8. Juni 1883. 8
Königliches Amtsgericht.