1883 / 147 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Jun 1883 18:00:01 GMT) scan diff

urden in Paris, St. Petersburg und Alexandrien Sterbefälle an Flecktyphus kamen aus deutschen Anzeige. Auch aus Budapest, London, St. Petersburg ocken kamen aus Thorn und Königs⸗ dem Regierungsbezirk a, Brüssel, Warschau, cken in beschränkter, in d New⸗Orleans in größerer te im Mai in Rio de Janeiro einen n der ersten Mai⸗

häufig Todesursache. Städten nur 1 (aus Elbing) zur Saragossa, Granada, Mal kamen nur wenige Fälle zur Anzeige. Tode aus deutschen Städten 4 (2 aus Berlin, je 1

Erkrankungen nur aus ien, Budapest, Amsterdan Alerandrien, Valencia, Murcia zeigten sich Prag, Paris, St. Petersburg, Zahl. Das gelbe Fieber zeig Nachlaß. Doch erlagen dem hälfte 118 Personen und 34 den Pocken.

Nach den statistischen Ermittelungen de Eisen⸗ und Stahlindustrieller be n des Deutschen Reichs Mai 1883 auf 282 010 t, darun

Laga, Murcia, Warschau, sfälle an P

hütte) zur Anzeige Aachen (7).

Bombay un

selben immer noch i

s Vereins deutscher

sich die Roheisen⸗ (einschließlich Luxemburgs) ter 169 972 t Puddel⸗ 38 923 t Bessemer⸗, 35 985 t Thomas⸗ Die Produktion im Mai

produktio im Monat roheisen, 8966 t Spiegeleisen, 2. roheisen und 25 394 t Gießereiroheisen. 1882 betrug 243 301 t. den produzirt 1 395 497

Nach einer dem Bundesrath den deutschen Münzstätten prägungen sind im genann Doppelkronen und 13 prägt worden, deren wirkliches einem gesetzlichen Sollgewicht v

0,002 Pfd.) oder a

Vom 1. Janu h t gegen 1 268 445 t im Vorjahre.

vorliegenden Uebersicht über die in im Jahre 1882 erfolgten Aus⸗ an Reichsgoldmünzen 658 663. Betrage von 13 307 080 ge⸗ Gewicht 10 599,120 Pfund betrug. on 10 599,028 Pfd.

Kronen im

Die Abweichung + 0,092 Pfd. uf 1000 Pfd. 0,0087 Pfd. elkronen ausgeprägt worden on + 0,089 Pfd. = 0,0085 Pfd. pro halt 899,9) und bei 133 820 in 0,0469 Pfd. pro

in München bei von 0,001 Pfd. = ngehalt 900); in Ham⸗ Pfd. = 0,1255 Pfd.

1 Mark⸗Stücke = ch auf 29 912,300 Pfd. 0,879 Pfd. (+ 1,270, pro 1000 Pfd. stellte. 1 474 086 eine Differenz 900,1 Feingehalt); in 0,218 oder 0,09778 Pfd. pro Mille bei 458 859 + 0,512 oder gehalt); in Darmstadt bei ro Mille (899,4 Feingehalt); 9 oder 0,0181 Pfd. pro

(+ 0,094 Pfd., In Berlin, wo 13 102 010 sind, stellte sich eine Differenz v 1000 Pfd. (Durchschnittsfeinge Differenz von heraus (Durchschnittsfeingehalt 8. 61 220 in Doppelkronen 0,0205 Pfd. pro 1000 Pfd.

bei 10 000 in Doppelkronen 1000 Pfd. (Durchschnittsfeingeha An Reichssilbermünz 2 698 028 ausgeprägt wor 29 911,421 Pfd. Sollgewicht, 91 Pfd.) oder auf + 0,0294 Pfd. bei einer Prägung von pro Mille

0,005 Pfd.

eine Differenz (Durchschnittsfei.

den, deren Gewicht si

Berlin ergab sich von 0,093 oder 0,0057 Pfd. Stuttgart bei 252 210 (900,3 Feingehalt);

109 280 + 0

in Karlsruhe

758 oder 0,6243 P in Hamburg bei 397 593 0,08 (900,2 Feingehalt).

Bei den vorgenommenen bei den Goldmünzen die größte A im Plus bei einer in Hamburg im 0,000 007 Pfd. oder 0,8788 Tausendtheilen Karlsruhe 1873 geprägten Krone mit 0, Tausendtheilen; bei den tes Zweimarkstück die Maxim Tausendtheilen und von 8 0,000 041 Pfd. oder 3,6 ber aus dem Verkehr genommen un

gen einzelner Münzen fand sich eichung gegen das Sollgewicht, Jahre 1875 geprägten Krone mit im Minus bei einer in 000 033 Pfd. oder 4,1431 n in München 1880 ge⸗ aldifferenz mit 0,000046 1 Markstücken ein in Berlin 900 Tausendtheilen; beide d theilweis etwas

Silbermünzen zeigte ei

oder 2,0700 1880 geprägte Münzen waren a

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

erlassene Aufruf zur ajestät des Kaisers ermöglichten Kri⸗ be der Werke Luthers (Herausgeber: Drakenstedt, Verleger: H erfreulichen Erfolg gehabt. g von Sachsen hat, wie de veräne Deutschlands,

Der im Januar d. J. Betheiligung der durch die Huld Sr. tischen Gesammta Pfarrer Knaake in Weimar) hat einen heit der Großherzo an alle evange 1 die vom Kaiser gewährte Unterstützung, Unternehmens tlichen Aufforderung schiedene Staatsregierungen preußische evangelisch Konsistorien zur thunlich lutherische Lan schaffung für „bei sich dar und erfreuliche Unter Ober⸗Konsistorium

rmann Böhlau in Se. Königliche r Verleger mi unter Hinweis auf die Bitte um Förderung Zustimmung zu Theil geworden. subskribirt; der

lischen Sou

haben auf des Werk Kirchenrath hat dasselbe den Königlichen sten Förderung empfohlen; das evangelisch⸗ für das Königreich Sachsen hat die An⸗ otheken empsfohlen und wird Aufmerksamkeit auf dieses ; das Königlich bayerische

sämmtliche

aufmerksam akademische Lehrer, und philologischen Seminaren,

Subskribenten.

des⸗Konsistorium für das Köl kirchliche und geistliche Bibli bietender Gelegenheit die ernehmen lenken“ protestantische Landeskirche Offentliche Bibliotheken, theologischen Realschulen, anbibliotheken befinden erhältnißmã

Bibliotheken

Konsistorien, Gymnasien, und Diböcesanbibliot! Hervorzuheben ist die v welche ihre Theilnahme an Namen einer kleinen Anzahl von be rarischer Unternehmungen sind Höchst erfreulich, evangelischer Stä An der Drucklegung des Werkes Die nahende Jubelfeier wird gestellt finden. Musikalisches Eneyklopädie der gesa bildete aller Stände. Billert, Prof. Franz M. David, Kapellmeister siker M. Fürs Dir. Th. Hauptner, 1 W. Langhans, Prof. E. Mach, Prof. Dr. Emil Nau⸗ Dr. Ernst Naumann, H. Riehl, Musikdir. Th. Rode, Geh. Rath Schlecht, O. Prof. Dr. H. Zopff ꝛc. ꝛc. August Reiß⸗ n oder in elf Bänden und Lieferung 104—113.

sich unter den ßig große Zahl von Geistlichen, dem Unternehmen bethätigten. güterten Freunden nationaler lite⸗ Reihe der Subskribenten zu daß in der letzteren Zeit die Ma⸗ dte dem Lutherwerke ihr Interess wird unausgesetzt gearbeitet. and fertig⸗

e zugewendet mindestens den ersten B

Konversations⸗Lexikon. Wissenschaften für Ge⸗ Unter Mitwirkung der Herren Musikdir. C. Böhme, Custos A. Dörffel, Concertmeister H. Dorn, Prof. G. Engel, K. S. tenau, Dir. Gevaërt, Prof. Dr. F. Hüffer,

mmten musikalischen

Flod. Geyer,

Kammermu Prof. F. W.

L. Hartmann, Univers.⸗Musikdir. Dr. Oscar Paul, Prof. E. F. Prof. H. Ruff, Tiersch, Dir. begründet von Hermann 2 mann. Zweite Ausgabe in einem Ergänzungsbande.

5 ℳ, geb. 6,50 and dieses vortrefflichen den Namen zweier Mitglieder der berühmten familie Stradivari, Fran Antonios, und bringt bald tanten der Tanzkomponi Hof⸗Kapellmeisters Jo 1 führlicher behandelten Abschnitten sei ein Artikel über die von Symphonia,

Richter, Prof W. usikdir. Dr. W. Rust,

Wandelt, O. Wangemann, Vollendet von Dr. 142 Lieferun Zehnter Band. Berlin, Verlag von Robert Or Nachschlagewerks beginnt mit Cremoneser Geigenbauer⸗ der beiden Söhne

Der 10. B

cesco und Omobone, darauf die Biographien der Hauptrepräsen⸗ Familie Strauß und des ehemaligen badischen n bemerkenswertheren, aus⸗ rner erwähnt: Streichmusik, Raff, Lachner u. A. neu belebte yncopatio oder Synkope (mit (ein musikhistorisch höchst inter⸗ urkundlichen Auszügen belegter akt und alles was damit zusammen⸗

Ein besonders lehrreicher Artikel Tarantella⸗Tanz behandelnde. Noten nieder⸗

seph Strauß. Vo

orm der Suite, otenbeispielen), System, Tabulatur essanter, mit vielen Beispielen und

Abschnitt), die Abschnitte über den T hängt, Tanz, Tanzlied, Tanzmusik. der den eigenartigen süditalienischen In demselben ist nicht nur die Tarante geschrieben, sondern auch ältere mitgetheilt, darunter als h wunderbare Antidotum

α 28

lla der Neuzeit, in Ua⸗Musik (aus dem Jahre 1654) stisch für den Glauben an dieses wild rythmisirten Tanzes (Gegengift

öchst charakteri

Tarantulae Tanzwuth). Abschnitte die

Violinspieler (1681 1767),

nachstehenden herausgegriffen: - 18. Jahrhunderts), Telephon (dessen Er

Tausig, Telemann findung darin

mit Recht dem deutschen Physiker Philipp Reiß vindizirt wird), Temperatur, Terpander (ein hervorragender griechischer Musiker aus dem 7. Jahrh. v. Chr.), Thema und thematische Arbeit, Tichatscheck, Toccata, dann eine ganze Reihe von Worten, die sich mit Ton zu⸗ sammensetzen, Tonabstand, Tonart, Tonbildung, „Empfindung, ⸗Gren⸗ zen, Tonleiter, Tonmalerei (mit vielen instruktiven Notenbeispielen), wei⸗ ter: Transskription und Transponiren (ebenfalls mit Noten⸗ illustrationen), Triangel, Triller (ein den Gegenstand geradezu erschöpfender Abschnitt), Trommel, Trompete, Troubadours, Truhn, Türkische Musik (sehr ausführlich), Umkehrungsformen (mit vielen eingedruckten Beispielen), ungarische Musik, Unter⸗ haltungsmusik, Unterricht in der Musik (ein sehr beherzi⸗ genswerther, musikvädagogischer Beitrag), Ursprung der Musik ec. Der an interessanten und wichtigen Artikeln besonders reiche Band der vortrefflichen Eneyklopädie schließt mit dem Abschnitt „Veitstanz“.

Die Helwingsche Verlagsbuchhandlung (Th. Mierzinsky, Kgl. Hof⸗Buchhändler) in Hannover hat soeben ein „Taschenwörter⸗ buch für Kunst⸗ und Alterthumsfreunde“ erscheinen lassen, welches in den Kreisen, für die es bestimmt ist, gewiß Beifall finden dürfte. Verfasser des kleinen Buchs ist der als Herausgeber der Denkmale der Provinz Hannover wohlbekannte Ober⸗Baurath a. D. H. Wilh. H. Mithoff. Dem ersten Bande jenes Werks (.Kunstdenk⸗ male und Alterthümer im Hannoverschen“) war eine Erklärung von Ausdrücken aus dem Gebiete der Kunst, Technik und Alterthumskunde nebst Bemerkungen über Gegenstände des Kultus hinzugefügt; diese alphabetisch geordnete Sammlung liegt dem Werkchen zu Grunde. Der Verfasser hat die darin aufgeführten Worte erheblich vermehrt und die Erklärungen erweitert, ferner aber auch ein Verzeichniß von Künstlern mit kurzen Angaben aus ihrem Leben und Wirken ange⸗ hängt, welches den Ansprüchen an ein Taschenwörterbuch durchaus genügt. Das mit instruktiven Illustrationen ausgestattete Taschen⸗ buch dürfte allen Denjenigen, welchen umfangreichere Hülfsmittel nicht jederzeit zu Gebote stehen, als freundlicher Berather gute Dienste leisten. Der Preis desselben beträgt (ungebunden) 4

Der Staatsanwalt am Landgericht I. zu Berlin, Da. P. Daude hat das Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 15. Mai 1871, mit den Entscheidungen des Reichsgerichts, in einer bei H. W. Müller, Berlin, erschienenen Schrift herausgegeben. Dieselbe soll das eingehendere Studium der reichsgerichtlichen Ent⸗ scheidungen nicht entbehrlich machen, aber dem Praktiker das zeit⸗ raubende Nachsuchen in den zahlreichen Bänden der „Entscheidungen“, der „Rechtsprechung“ und der „Annalen“ ersparen und ihm die vom Reichsgericht angenommenen Rechtsgrundsätze in gedrängter Fassung vorführen. Bei der Auswahl der reichsgerichtlichen Entscheidungen sind auch diejenigen, welche spezielle landesrechtliche Fragen erörtern, berück⸗ sichtigt worden; im Uebrigen ist jedoch in den Anmerkungen aus⸗ schließlich auf Reichsgesetze und Kaiserliche Verordnungen sowie auf Bekanntmachungen des Reichskanzlers und des Bundesraths ver⸗ wiesen. Am Rande jeder einzelnen Strafbestimmung hat der Ver⸗ fasser die Gerichtszuständigkeit unter Hinweis auf die betreffenden Paragraphen des Gerichtsverfassungsgesetzes vermerkt; die leßzteren sind im Anhang abgedruckt und mit einigen erläuternden Bemer⸗ kungen versehen. Der Gebrauch des aus der Praxis hervorgegangenen und für die Praxis bestimmten Werkes wird durch ein ausführliches Sachregister gefördert. Der Preis des gut ausgestatteten und dauer⸗ haft gebundenen Exemplars beträgt 2

H. Hartungs „Tabellen zur Berechnung der Pen⸗ sionsbeträge“ sind soeben im Selbstverlage des Verf. erschienen und von demselben gegen Einsendung von 53 in Briefmarken pro Exemplar aus Celle, Großer Plan 8I., franko zu beziehen. Die Tabellen um⸗ fassen die vorkommenden Gehaltsbeträge von 600 bis 10 000 unter Steigerung theils von 25, von 50, 100, 150, 300 und 500 ℳ, unter Hinzurechnung des betreffenden durchschnittlichen Wohnungsgeld⸗ zuschusses. In den Vorbemerkungen sind die den Pensionsbetrag influirenden gesetzlichen Bestimmungen enthalten. Das Werkchen kann als praktisches Handbuch Behörden und Beamten empfohlen

werden. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ueber die Raifeissenschen Darlehnskassen⸗Vereine wird der „Els.⸗L. Ztg.“ aus Stuttgart, den 21. Juni, geschrie⸗ ben: „Wie rasch sich unsere ländliche Bevölkerung mit den Raiffeissenschen Dahrlehnskassen befreundet DHat, . am Besten daraus hervor, daß zur Zeit schon 82 solcher Kassenvereine in Württemberg bestehen. Dem ins Leben gerufenen Verbande gehören bis jetzt 70 Vereine an. Von 61 Dar⸗ lehnskassen⸗Vereinen. welche ein volles Geschäftsjahr hinter sich haben und 4706 Mitglieder zählen, betrug der Jahresumsatz 2 806 892 ℳ, der Jahresgewinn 13 307 ℳ, das angesammelte Vermögen 18 560 Von diesen 61 Vereinen haben 46 eine Sparkasse eingerichtet und be⸗ tragen die Einlagen bis zum 1. April d. J. 112 520 Der Gesammt⸗ betrag der Sparkasse⸗Einlagen ist in obiger Summe aber nicht vollständig enthalten, da, sobald der Sparkasse⸗Einlagebetrag 100 erreicht hat, der⸗ selbe als solcher gestrichen und als ein Anlehen des Vereins angesehen wird. Die Verbands⸗Ausgleichsstelle, die Königliche Hofbank in Stuttgart, ist im. Geschäftsjahr 1882 von den Darlehnskassenvereinen derart benützt worden, daf der Jahresumsatz sich auf 371 607 beziffert. Zur Zeit ist 66 Vereinen bei der Hofbank ein Kredit von zusammen 138 000 eröffnet. Was die Revision der Geschäftsbücher anbelangt, diese für das Gedeihen des Instituts der Darlehnskassenvereine so wichtige Frage, so soll mit Hülfe eines Staatsbeitrags, den man zu⸗ erhalten hofft, für je 20 Vereine ein geeigneter Sachverständiger ange stellt werden. Im nächsten Frühjahr wollen die Dahrlehnskassen mit gemeinschaftlichem Ankauf von Kleesamen einen Versuch machen.“

Gewerbe und Handel.

Stralsund, 22. Juni. Auf den am 13. und 14. d. Mts. hier abgehaltenen Wollmarkt sind 2871 Centner Wolle gebracht worden, wovon nichts unperkauft geblieben. Der Durchschnittspreis var 165 ℳ, der höchste 173 ℳ, der niedrigste 156 Das Schur⸗ gewicht war ungefähr 5 % höher als im Jahre 1882. 1

Hambhurg, 26. Juni. (W. T. B.) Die gestern hier stattge⸗ fundene vollzählige Ausschußsitzung der Berlin⸗Hamburger Eisenbahngesellschaft trat nicht in die eigentliche Diskussion der Verstaatlichungsofferte ein, beschloß dagegen neue umfassende Er⸗ hebungen über die diesjähriger Betriebsergebnisse und Aussichten

vorzunehmen. Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 25. Juni. (W. T. B.) Der Postdampfer „Holsatia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, am 17. d. Mts. am Kap Havyti eingetroffen.

26. Juni. (W. T. B.) Der Post dampfer „Ham⸗ mongia“ von der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, gestern Abend 8 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

Berlin, 26. Juni 1883.

Hamburg, 26. Juni. (W. T. B.) Der Direktion der inter⸗ nationalen landwirthschaftlichen Thierausstellung, welche am 3. Juli hier eröffnet wird, hat Se. Majestät der Kaiser auf die Bitte, die Ausstellung mit Allerhöchstseinem Besuche beehren zu wollen, mittelst Kabinetschreibens eröffnen lassen, daß Allerhöchstderselbe sehr bedauere, durch die Badereise verhindert zu sein, dieser Bitte zu willfahren, jedoch beschlossen habe als Beweis der besonderen Theilnahme, welche Se. Majestät dieser landwirthschaftlichen Ausstellung widme, einen Ehrenpreis zu stiften und zu diesem Zwecke eine mit den Ansichten des König⸗ lichen Schlosses und des Königlichen Palais in Berlin geschmückte Porzellanvase ausgewählt habe. Der Herzog von Sachsen⸗ Coburg⸗Gotha hat das Ehrenpräsidium der Gesammtjury über⸗ nommen und wird zugleich auch als aktives Mitglied in der Jury der Abtheilung I (Pferde) fungiren. Prinz Max Ema⸗

nuel von Bavern hat der Ausstellung seinen Besuch ansagen lassen. Prinz Wilhelm von Preußen hat der Ausstellungsdirektion eröffnen lassen, daß er aus Rücksicht auf das in nächster Zeit bevorstehende frohe Ereigniß in seiner Familie verhindert sei, nach Hamburg zu kommen. Die Jury der Ausstellung tritt am 1. Juli in der Villa des Herrn Albertus von Ohlendorff, des Vorsitzenden der Aus⸗ stellungs⸗Direktion, unter dem Vorsitz des Ehren⸗Präsidenten, des Herzogs von Sachsen⸗Coburg⸗Gotha, zusammen.

St. Petersburg, 25. Juni. (W. T. B.) Eine Feuers⸗ brunst vernichtete heute eine an der Newamündung belegene Säge⸗ mühle nebst Holzlager sowie den größten Theil der Privathäuser auf der Lootse⸗Insel, ferner die auf der Gutujew⸗Insel befindliche, von der Krone verpachtete Dampfkornmühle, eine Fabrik chemischer Pro⸗ dukte, eine Knochenmühle und ein Baumwollenlager mit 3000 Ballen Wolle. Der Schaden wird auf ca. 1 ½ Millionen Rubel geschätzt; das abgebrannte Eigenthum ist mit 1 Million Rubel versichert.

In der Charlottenburger Flora findet am Sonnabend, 30. d., das erste diesjährige Somm ernachtsfest statt. Der Be⸗ ginn des Festes ist um 7 Uhr Abends, das Ende auf gegen 3 Uhr Mor⸗ gens festgesetzt. Um den Theilnehmern die Rückfahrt nach Berlin zu jeder Stunde zu ermöglichen, werden während der ganzen Nacht auf beiden Pferdebahnen Wagen kursiren. Aus dem Programm wollen wir hervorheben, daß neben der Berliner Sinfonie⸗Kapelle noch ein bewährtes Militär⸗Musikcorps concertiren wird. Bei eintretender Dunkelheit wird ein großes Brillant⸗Feuerwerk abgebrannt und die Kaisergruppe, Riesenfontaine und Parkanlagen mittels ben⸗ galischer Flammen, die Teppichbeete und Anlagen mittels farbiger Gasflammen, Lampions und Ballons erleuchtet werden. Auf der Terrasse vor der großen Freitreppe wird ein besonderer Tanzplatz her⸗ gerichtet und festlich dekosrirt, und die gegen 10 ½ Uhr beginnenden Tänze von Königlichern Tänzern geleitet werden.

Bäder⸗Statistik. 1 Personen

Alexisbad bis zum 15. Juni (nebst 295 Durchreis.) (Kurgäste) 60 St. Andreasberg bis zum 14. Zuihin . . . 70 Augustusbad (bei Radeberg) bis zum 16. Juni (100 Parteien) 120 Baden⸗Baden bis zum 22. Juni 70 I eöbsbö. 367 Burtscheid bis zum 19. Juni . . . 500 Colberg bis zum 19. Juni (200 1I11ö16““ 407 Cranz (Ostpreußen) am 15. Juni (Kurgäste) 209 Dürrenberg bis zum 20. Juni (Badegäste). 100 Elgersburg bis zum 15. Juni . . . . . 200 Elmen (b. Großsalze) bis zum 21. Juni (489 Nrn.) 1 193 Elster bis zum 20. Juni (1256 Parteien) . . 1 812 Friedrichroda⸗Reinhardtsbrunn bis zum 22. Juni . . 1 018 Goczalkowitz bis zum 4. Juni (nebst 12 Durchr.). 109 Grund bis zum 7. Juni (Kurgäste) 181 Harzburg bis zum 10. Juni (Kurgäste) . . . . . . . 208 Imnau bis zum 14. Juni (Badegäste) . . . . . 1 65 Johannisbad bis zum 20. Juni (207 Parteien) 16“ 364 Karlsbad bis zum 18. Juni (9039 Parteien). 11 449 Kissingen bis zum 18. Juni (Kurgäste) .. Königsbrunn (b. Königstein) bis Mitte Juni. Kösen bis zum 19. Juni (165 Nrn.) . . Kreischa bis Mitte Juni (77 Parteien). Kreuznach bis zum 14. Juni (Kurgäste) C 0 . .. Landeck bis zum 15. Juni (nebst Erholungsgästen und Durch⸗ reisenden 260 Familien mit 417 Personen; an Kur⸗ gästen 477 Familien mit Personen). . . . . . . . Langebrück bis Mitte Juni (77 Parteien) . . . . Langenau bis zum 14. Juni (nebst 63 Fremden) (Kurgäste) Lauchstädt bis zum 15. Juni (55 Nrn.) . . 8 Lauterberg (am Harz) bis zum 11. Juni (Kurgäste).. . Liegau⸗Hermannsbad (bei Radeberg) bis Mitte Juni 1AA4*“j; Lippspringe bis zum 16. Juni (Nrn.). . . Lüneburg bis Ende Mai (Badegäste) . . . .. . .. Marienborn (b. Kamenz) bis zum 12. Juni (74 Parteien) Misdeoo bis zum 15. Funit .(. Münster a. Stein bis zum 20 Juni (Badegäste) . . . Neuenahr bis zum 23. Juni (Fremde) 1“ Neuhäuser am 15. Juni (Kurgäste) . . . NReukuhren am 15. Juni (Kurgäste. .. . ... Deynhaufen bis zum 21. Juni (nebst 551 Durchr.) (Nrn.) Oppelsdorf (b. Reichenau i. Sachsen) bis Mitte Juni. Rappenau bis zum 19. Juni. 1““ Rehburg bis zum 15. Juni (Kurgäste) . . . . . . Reinerz bis zum 18. Juni (nebst 410. Erholungsgästen und Durchreisenden) (Kurgästte)) .. Rippoldsau bis zum 16. Juni (Kurgäste) .. . . Schandau bis zum 17. Juni (260 Parteien) . . . Schmiedeberg (Prov. Sachsen) bis zum 7. Juni (78 Nrn.) Schweizermühle bis Mitte Juni . ö“ Soden bis zum 20. Juni (Kurgäste) . . . . . . Sooden a. d. Werra bis zum 14. Juni (83 Nrn.). Suderode bis zum 17. Juni. ö“ Juni (2184 Parteien). .

Teplitz⸗Schönau bis zum 17. 8 (Unter Einrechnung der in den Bade⸗Hospitälern Wei⸗ lenden beträgt die Zahl der Kurgäste) . . . . . .

Thale am 19. Juni (Fremde, anwesend)..

Tharandt bis Mitte Juni (63 Parteien). . . . . .

Travemünde bis Ende Mai (Badegäste) . . . . .

Warmbrunn bis zum 18. Juni (nebst Erholungsgästen und Durchreisenden 602 Parteien mit 840 Personen) (Kur⸗ gäste 511 Parteien mit Personen) . .

Weißer Hirsch mit Oberloschwitz (klimatischer Kurort) bis zum 22. Juni (288 Parteie)nn) .

Werne bis zum 15. Juni (Kurgäste ... .

Wiesenbad (Warmbad bei Annaberg) bis zum 22. (90 Parteien)

Wildungen bis zum 16. Juni (555 Nrn.) . . .

Wittekind (bei Giebichenstein und Halle) bis zum 18. Juni

Wolkenstein (Warmbad) bis zum 21,. Juni (111 Parteien)

Von den weniger frequentirten Bädern wurden besucht: Arendsee bis zum 15. Juni von 18 Pers., Gandersheim bis zum 15. Juni von 56 Pers., Georgenbad (bei Neukirch i. d. Lausitz) bis Mitte Juni von 3 Parteien mit 6 Pers., Helmstedt bis zum Juni von 15 Pers., Jonsdorf (Luftkurort) bis Mitte Juni von 49 Pers., Niendorf (Ost⸗ see) bis zum 15. Juni von 10 Badegästen, Oybin (Luftkurort) bis Mitte Juni von 29 Pers., Neu⸗Ragoczy am 17. Juni von 22 Bade⸗ gästen, Salzdetfurth bis zum 16. Juni von 38 Kurgästen, Schwarz⸗ ort am 15. Juni von 29 Kurgästen, Suggenthal bis zum 15. Juni von 21 Kurgästen.

Lehmanns Bäder⸗Coursbuch (Verlag von F. u. P. Leh⸗ mann, Berlin 1883) enthält die Fahrpläne von Berlin nach sämmt⸗ lichen Bade⸗ und Kurorten Europas, hin und zurück, in alphabetischer Ordnung. Ferner sind unter den Fahrplänen vielfach balneologische und lokale Mittheilungen über die betreffenden Badeorte beigefügt.

Juni

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

Erste Beilage »Anzeiger und Königlich Preuß

Berlin, Dienstag, den 26. Juni

zum Deutschen Reichs .

katholischen Mitbürgern, aber auch darüber hinaus, zu erheblichen la b Man hat die Klagen anerkannt Seitens einer ganzen

Reihe der Vertreter des Landes hier im Hause, nicht allein der kon⸗ servativen; sondern die Herren werden die Güte haben, sich zu ent⸗ sinnen, daß auch von den mehr links stehenden, liberalen Parteien wiederholt Anträge gestellt oder unterstützt sind, die dahin führen soll⸗ ten, auf diesem Gebiete Wandel eintreten zu lassen.

„Weeiter hat dieser Nothstand, der thatsächlich besteht, dazu ge⸗ führt, eine spezifische politische Parteigruppirung zu fördern und zu unterstützen und der geistliche Nothstand ist bei allen Wahlen in steigender Progression benutzt worden, prägte Persönlichkeiten zu wählen, nicht allein aus den Reihen der Centrumspartei; sondern es haben sich zum Zweck der des seelsorgerischen Nothstandes auch andere Parteien auf den Boden von Kompromissen gestellt, Parteien, die nicht blos nach rechts und nach links abschwenken, sondern die sich auch in der Mitte dieses Hauses Diese Konstellation hat immermehr auf unser ganzes poli⸗ tehen einer Koalition gegen⸗

wir haben aber doch von dem Hrn. Abg. Windthorst gehört, daß er der Trennung der Kirche vom Staate eher geneigt sei, wenn nicht die evangliche Kirche darunter so sehr leiden würde. Gott bewahre! aber Sie haben vielleicht schon den Widerspruch auf Das wäre vielleicht eine Form der Wir wollen aber hierbei

Nichtamtliches.

Berlin, 26. Juni.

Klagen geführt. Im weiteren Ver⸗ Sie sagen laufe der gestrigen (84.) Sitzung des Hauses der Pee Hen Abgeordneten wurde die dritte Berathung entwurfs, betreffend Abänderungen der kirchenpoliti⸗ he 1 Nach dem Abg. von Eynern er⸗ griff der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten von Goßler das Wort:

Meine Herren! geben mir Veranlassung, kann in gewissem Sinne insofern beistimmen, als

Preußen.

Ihren Einwurf vernommen. Lösung, es giebt wohl auch noch andere. nicht vergessen, und das hat der Hr. Abg. Götting richtig hervor⸗ gehoben, daß die evangelische Kirche in allen ihren Gestaltungen, ob⸗ wohl sie aus prinzipiellen Gründen in die Maigesetzgebung hinein⸗ gezogen wurde, sich doch gefügt hat zwar nicht gern, aber das, was m scl empfunden, war doch das Staatsexamen, den Ausführungen des Hrn. Abg. Götting Novelle des vorigen Jahres eine mildere Beurtheilung, wenn durch dieselbe auch zu Gunsten der und wenig geklagt hat, das Staatsexamen der Hauptsache nach außer Kraft gesetzt ist. Im Zusammenhang hiermit kann ich, um die Frage b . Staatseramens zu erledigen, noch Folgendes sagen: die Thatsache eines solchen Eramens, Hr. Abg. Götting, ist wirklich nicht zu überschätzen, ich könnte aus anderen, verwandten Gebieten den Nachweis liefern, daß, was die formale, in ihrem Resultate dem Eraminator . allen Erfordernissen

des Gesetz⸗ schen Gesetze, fortgesetzt.

Die Ausführungen des letzten Herrn Redners das Wort zu ergreifen, und ich den Schlußsätzen, die er ausgesprochen hat, 1 er in Uebereinstimmung mit seinem politi⸗ schen Freunde, dem Hrn. Abg. von Cuny, das Urtheil über die Vor⸗ lage und den Werth derselben davon abhängig gemacht hat, ob die⸗ selbe in ihrer Wirkung zum Frieden führt oder nicht; genau diesen selben Gedankengang hat neulich der Ausführungen genommen. Ich habe deshalb nicht Unrecht gehabt, wenn ich schon bei der zweiten Lesung darauf hingewiesen habe, daß wir uns nicht so feindlich gegenüberstehen, als die Herren von der nationalliberalen Partei durch ihre Ausführungen, namentlich auch der Herr Abgeordnete, uns glauben zu machen geneigt gewesen sird. Dem warmen Appell des Hrn. Abg. Götting als Vertreter einer spezifisch protestantischen Richtung habe ich ein offenes Ohr für meine Meiner ganzen Anlage und Entwicklung nach bin protestantische immer die

um gewisse bestimmt ausge⸗ sie am schwersten

gegenüber verdient die

die viel gelitten

tisches Leben Einfluß gewonnen. über, die wir von anderen Gesichtspunkten aus kaum verstehen und wir müssen mit einer Parteigruppirung innerhalb des Parlaments des Deutschen Reiches wie des preußischen Staates rechnen, welche jedenfalls nicht bestehen würde, wenn der Ausgangspunkt dieser Be⸗ trachtung geändert würde.

1 Ich glaube, daß das Bild, welches ich hier auf dem Boden der Thatsachen entrollt habe, nicht zu sehr gefärbt ist, und ich hoffe, ich bin objektiv in meinen Darlegungen gewesen.

1 Man steht nun vor der Frage: nicht? und man kommt der Antwort näher mit der fernern Frage: besteht denn ein innerer Zusammenhang zwischen der Gesetzgebung des preußischen Staates aus den Jahren 1873 und 1874 ur thatsäͤchlichen, sei es Nothstand in seelsorgerischer Beziehung, sei es Mißstand in Bezug auf die pelitische Parteigruppirung? Frage nimmt Hr. von Eynern wohl einen etwas anderen Standpunkt ein als die meisten anderen Herren. sitzen, werden sagen: jawohl, hier liegt Ursache und Wirkung vor. Andere werden sagen: nein, die Gesetze sind nicht die alleinige Ursache; sondern außer ihnen spielen noch andere mächtige Faktoren mit, welche den Zusammenhang zwischen den Gesetzen und dem Nothstand ver⸗ bittern und verschärfen, um andere Ziele zu erreichen. meine persönliche Stellung nicht weiter festlegen. auf dem zweiten Standpunkte, aber ich erkenne an, es besteht in der That in gewissem Umfange ein innerer Zusammenhang zwischen staͤatlichen Gesetzgebung und den gegenwärtigen unerquicklichen Ver⸗

Hr. Abg. von Cuny in seinen

entgegentretende und doch, was die anbelangt, das Uebelste vom Uebeln bei den Framinanden vorhanden in kan⸗ Die Formel haben im Art. 3 des vorjährigen Gesetzes wir übrigens auch nicht neu erfunden, sie ist uns gegeben und zwar Auch das ist eine beachtenswerthe ache. 2 meiner Rede bei der ersten Lesung darauf hingewiesen, daß der Entwickelungsgang von Preußen ein paralleler ist, jedenfalls ein paralleler sein Baden hat angefangen mit der

genügt wird,

durch den badischen Liberalismus.

Person geliehen. Ich habe schon in

Fdogfpfühn soll es so weiter gehen soll nicht

t Regel vor⸗ gestellt habe: nicht richten soll, sagt uns ja die heilige Schrift verantwortlicher Staatsbeamter, wie der Hr. Abg. Götting selbst mir mir den Luxus nicht gestatten, und es ist ein chen Bewußt⸗

Reein paral könnte, wenn er zum Frieden führte. Regelung der Anzeigepflicht, so wie wir heute endigen wollen, und hat geendigt mit der Regelung der Examenfrage, die wir bereits im vorigen Jahre nach dem Muster Badens geregelt haben. großen Ströme der Anzeigepflicht und Vorbildung allerdings in verschiedener Reihenfolge auch in Preußen einmal zusammen⸗ ommen, so habe ich wohl nicht Unrecht gehabt, wenn ich in der ersten Berathung, gestützt auf diesen thatsächlichen Vorgang, der Hoffnung Ausdruck gegeben habe, daß, wie in Baden sich die Ver⸗ hältnisse friedlich geregelt haben, dies auch in Preußen der Fall

o kann ich als

Recht geben wird, Lurus aus meinem spezifisch individuellen protestantis sein heraus die Politik eines paritätischen Staates zu leiten, Alle diejenigen schwarzen Bilder, welche er und der Hr. Abg. von Eynern hier vorgeführt haben, weise ich zurück. Alle diejenigen Hülfstruppen, die sie herbeigeführt haben, um klar zu machen, daß der gegenwärtige Kultus⸗Minister oder der Fürst Bismarck geneigt und entschlossen sind, werthvolle Rechte des Staates aufzugeben, bezeichne ich als

8 deren Wenn also die beiden Die Herren, die mir gegenüber⸗ b .

Ich will hier Ich stehe mehr

n den Gang meiner Betrachtungen zurückzu⸗ kommen, so muß ich darauf hinweisen, daß diese Frage der Trennung von Kirche und Staat sehr anregend gewesen sein mag ihrer theore⸗ tischen Bedeutung nach, aber ein konkreter Vorschlag lag nicht vor. Das⸗ jenige, was noch dem ganzen Aufbau, dem gedachten Prinzipe am nächsten kam, war der Antrag Virchow, dem Sie Ihren Beifall nicht gewährt Was wollte denn der Antrag Virchow? Standpunkte, daß di

Ja, meine Herren, ich will auf einige Beispiele gern eingehen. Abg. Götting hat mir mein Verhalten in der polnischen Wenn Sie doch die Güte gebabt hätten, als die on Kantak⸗Stablewski hier verhandelt wurde, aus Wort zu sagen, welches in

Frage vorgeworfen. Interpellati Reihen der liberalen Partei ein einziges dem Sinne gedeutet werden konnte, wie es der Hr. Abg. Götting ge⸗ Wenn je ein Minister des preußischen Staats die Stellung der Staatsregierung den polnisch⸗nationalen Bestrebun⸗ gen gegenüber festgehalten hat, so bin ich es gewesen. einigen Wochen hier Ausführungen gemacht, wie sie in dieser Voll⸗ noch nicht gemacht sind; und kenne doch alles, was in Be⸗ ist, ich habe alle

Soll nun dieser wenn dies der Gesundung mit Vorwürfen und Angriffen angeknüpft werden kann an gewisse Vorschriften der Gesetzgebung, an gewisse thatsächliche Mißverhält⸗ nisse, und wenn die hieraus hervorgehende bittere Stimmung sich wie ein großer Baum allmählich über den weiten Raum unseres politischen usl b wie sie gestellt ist, glaube ich, ver⸗ neinen wir in unserer überwiegenden Mehrheit. Man scheint darüber zweifelhaft zu sein, ich sehe einige der Herren den Kopf schütteln

Zusammenhang konservirt

8 Er steht auf dem eigepflicht an und für sich als etwas Werth⸗ volles anerkannt wird, aber während die Vorlage der Staatsr und die bisherige Gesetzgebung versuchen, die Benennung unter po⸗ sitiver Mitwirkung des Staates herbeizuführen, so will der An⸗ katholischen überlassen,

deutet wissen will! Ich habe vor

ständigkeit zug auf diesen Punkt im Landtag gesprochen worden Verhandlungen gelesen von der ersten Einsetzung des Parlaments von Deutschen Reichs an, und soviel Broschüren und Schriften, als ich deren habhaft werden konnte. Ich h herige Position vertheidigt und will sie halten, aber damit in Zusammenhang oder vielmehr in Gegensatz zu bringen meine Maß⸗ nahmen gegen die Verfügung der Posener Regierung, wird Ihnen Es war und das haben die Herren von der libe⸗ ralen Partet auch anderweitig mehrfach anerkannt es war jeden⸗ falls mindestens ein politischer Fehler, in dem Augenblick, wo eine Festung mit großem Erfolge gehalten ist, einen Ausfall zu machen, aber programmatisch sehr bedenklich war, einen Ausfall über die von Sr. Majestät ten Verordnung hinaus, ohne jede Fühlung mit den po⸗ . venden Persönlichkeiten der Centralinstanz, elbst ohne Fühlung mit den politischen Beamten der Provinz, der die erordnung von 1873 erlassen hat und der für ihre Ausführung ver⸗ antwortlich ist. Meine Herren! geleitet haben,

Lebens ausbreitet? Die Frage, lichen Kirchen erfüllen wolle oder nicht.

Benennungspflicht 1 Und wie will der Antrag Virchow das er⸗ reichen? Er giebt den christlichen Kirchen eine Prämie, indem er ihnen vorschlägt: wenn ihr nicht be bleiben, wenn ihr aber benennt, dann bekommt ihr alles, bisher habt, an Vorrechten, an Steuerprivilegien, an administrativen und exekutivischen Rechten, die Befreiung von der Militärpflicht und Wenn man den Gedankengang, der in dem einräumen, über ein geringeres . festzuhalten sich en Zustand darstellen, wer

Preußen und des abe die bis⸗ Lesung von angenommen en wollt, schön, dann laßt es Mehrheit dieses hohen Hauses der von mir ausgesprochenen Ansicht Also für einen praktischen Mann, der sich seiner Ver⸗ antwortung bewußt ist und darum handelt es sich doch vor Allem, nicht darum, daß man zu Hause seine eigene Meinung hat und wenn man seine Zeitungen zugeklappt hat, vieder ein guter Staatsbürger vor allen Dingen um das Bewußtsein Verantwortung ernstlich fragen: kann ich zur Besei⸗

nicht gelingen. sein werde. vieles andere Nützliche. Vorschlage daß das empfohlene Schutzmittel dem Staate geg ist, als dasjenige, welches die Regierungsvorl Es würde doch einen inkorrek eine christliche Kirche etwa einen jungen Kandidaten benennt, ihn auf der Militärpflicht wenn der Geistliche aus dem militärpflichtigen Alter ausgeschieden ist, denselben ohne Anzeige versetzt, und ihn dadurch aller Privilegien en 1 Hr. Abg. Dr. Virchow hat auch in seinen Aus⸗ führungen die Ueberzeugung durchblicken lassen, daß so allein sein

ist sondern es handelt sich der Verantwortlichkeit, empfindet, muß man sich doch Mißverhältnisses was mich betrifft, Ueberzeugung gekommen, daß der Stact, wenn er den inneren Zu⸗ sammenhang, den ich vorhin gekennzeichnet habe, anerkennt, auch ernst⸗ lich zu erwägen hat, ob er seinerseits durch irgendwelche Maßnahmen die Aenderung und Besserung der Zustände herbeizuführen im Stande b Herren, die corpora, um die es sich hierbei handelt, gehören nicht etwa dem Auslande an, sondern sind die unserer eigenen Sta en, und wenn eine große Zahl unserer Staatsange⸗ hörigen unbehaglich sich fühlt, so geht dieses Unbehagen durch den ge⸗ sammten Organismus des Staates, denn der Staat wird doch gebildet durch die Gesammtheit seiner Bürger.

Also gelangt man zu der Ueberzeugung, daß eine Aenderung auf diesem Gebiet eintreten kann, so können allerdings die Motive, die uns dabei leiten, sehr verschiedene sein; sie können liegen auf dem Boden eines warmen religiösem Mitempfindens mit den geistlichen Bedürfnissen unserer katholischen Mitbürger. sich auch nüchterner ansehen und man kann sagen, so gehe es nicht in der politischen Parteigruppirung weiter, es ist nicht wohl erträglich, daß der seelsorgerische Nothstand immer als Agitationsmittel nutz wird, mit dem die Regierung und andere Parteien fortwährend ge⸗ quält und getrieben werden; wir wollen einmal versu 1 Gebiete Wandel zu schaffen. 1

In diesen allgemeinen Auffassungen wird sich, wie ich annehme, die große Mehrheit dieses Hauses mit der Staatsresgierung begegnen. Was aber die ungleich größere Schwierigkeit bildet, ist natürlich die Beantwortung der Frage, wie das zu geschehen hat, wie die Aende⸗ rung erfolgen soll. Die Rezepte zur Erfüllung dieser Aufgabe sind mannigfaltig; sie sind nicht so sehr in Form von Anträgen hier zur Erscheinung gekommen, als mehr in allgemeinen Betrachtungen, und auch in der heutigen Berathung sind zu diesem Zwecke verschiedene Linien gezogen, die zwar heut noch kein reales Gebiet umgrenzen, aber . ¹ Das Wort „Trennung der Kirche vom Staat“ ist mit starker Betonung Seitens der konserva⸗ tiven Partei, Seitens der Fortschrittspartei wie auch verschiedener an⸗ er t Will man solche Fragen lediglich theo⸗ retisch lösen vom Standpunkte der Lehrbücherschreibung, so kann man sehr leicht und sehr rasch die Ueberzeugung gewinnen: die Tren⸗ nung der Kirche vom Staate, Wunden schließt. Aber, meine Herren, wir dürfen uns da nicht täuschen. So viel auch die Herren von der rechten und von der linken Seite über diese Frage gesprochen haben, so verstehen wir uns, auch wenn wir dasselbe Wort gebrauchen, noch lange nicht darüber, was unter rennung der Kirche vom Staat“ zu verstehen ist. Wenn Sie die n, nicht blos Zeitungsartikel über diese Materie zu lesen, nicht blos einzelne Expektorationen, welche bei Gel Synoden und andern Versammlungen gemacht werden, sondern vor allen Dingen sich einmal die Gesetzgebung anderer Staaten ansehen, was ich den Herren von der Linken ganz besonders empfehle, einmal die ultramontanen Bücher prüfen, Kirche und Staat zu regeln sich bemühen. Da werden die Herren finden, daß unter denen, welche diese Formel gemeine Differenzen bestehen. der Hr. Stöcker meines Erach Göttina, wie ich glaube. dieser Frage? die evangelische Kirche ergreifen? Sie sagen, Gott bewahre! Hr. Abg. Götting.

der praktisch ohne Wirkung,

einen Ausfall zu machen, man diese

litisch leitenden und maßge tigung des

Das sind doch andere Gesichtspunkte, die mich und wenn ich die staatliche Autorität aufrecht erhalte, indem ich einen Schnitt gemacht habe, dann verdie Vorwürfe sicherlich nicht.

Und was die Schulfrage anbelangt, ramm bei den Etatsberathungen festgelegt, und mit diesem Pro⸗ stehe und falle ich. Ich stehe auf dem Boden des Schul⸗ 1 es, ich stehe auf dem Boden der Verfassung, und, wenn Sie mir vielleicht vorwerfen wollen, daß, w anknüpfend an das Vorgehen meines Vorgängers vom November 1379 wieder die geistliche Schulinspektion eintreten zu lassen, so ent⸗ b damit, meine Herren, von den Grundsätzen, welchen der Herr Minister Falk hier Ausdruck gegeben, hat bei Berathung des Schulaufsichtsgesetzes hie jeder Weise hoffe und wünsche, daß die geistliche Schulinspektion bleibe; das aber, was geändert werden sollte, oder meines Erachtens dert, als zum klaren Ausdrucke gebracht werden

Stellung der geistlichen Schulinspektoren dem te g. Es sollte ihnen zum Bewußtsein gebracht werden, daß sie Mandatare des Staates sind, und das ist auch mein Stand⸗

1 jedenfalls beherrscht mich die daß, wenn man den Vorschlag vom Standpunkte des Staates b urtheilt, die staatliche Autorität und die staatlichen Potestas nicht genügend zur Geltung komme. Seitens des Hrn. Abg. Dr. Virchow geschehen, davon reden, daß wir am Fuße des Berges von Canossa angekommen sind, so würde auf diesen Vorschlag die Firma mindestens ebenso gut passen als auf den Vorschlag der Staatsregierung.

Meine Herren! Die Vorlage der Staatsregierung ist in ihrem allgemeinen Gedankengange, in ihren allgemeinen Gesichtspunkten klar; in den peziellen habe ich versucht sie zu erläutern. immer noch an meinen Worten deutelt und denkt, es wird aus den Darlegungen der Regierung noch etwas Neues, Ueberraschendes her⸗ auskommen, das ist mir nicht verständlich. Ich kann nur wi meine früheren Ausführungen zurückkommen. der Staat, anknüpfend an die

49 4 j9 9 rojno 85 11½ en Eern ne ich die erhobenen Denn, meine truppen haben müsse, Auffassung,

so habe ich, glaube ich, mein Staatsangehörigen, Wollen wir durchaus, wie

aufsichtsgesetz eil ich bereit gewesen bin,

ferne ich mich durchaus nicht. Daß man

r erklärt, daß er in

Aber die Sache läßt

Vorlage will, daß b fe deutsche Entwickelung durch Jahr⸗ hunderte hindurch, sich positiv betheiligt bei der Zulassung von Geist⸗ lichen zu den geistlichen Aemtern Aemtern auch im Sinne des Pfründenwesens und daß er sich diejenigen Kautelen schafft, die eine Umgehung seiner Mitwirkung unmöglich machen, also Kautelen auf dem Gebiete der festen Besetzung der Pfarrämter, und auf dem Gebiete der Anstellung der Pfarrverweser, daß der Staat dagegen seine Mitwirkung nicht eintreten lassen will, wie es in früher Zeiten in allen deutschen Staaten auch bei uns in e eni Geistlichen, die sich in den niederen Schichten eer katholischen Hierarchie befinden, und daß es auf diese Weise mög⸗ lich sein wird, diejenigen Iniquitäten, die gegenwärtig auf dem Ge⸗

nicht so sehr veränd das war die Staate gegenüber.

auf diesem

Um den beiden genannten Herren Vorrednern

Meine Herren! ch wie soll

klar zu machen, wie die Sache eigentlich steht, möchte i ich sagen eine ganz nüchterne Betrachtung anstellen, wie sich solch ein Gesetz entwickelt wie das, welches Ihnen hier vorgelegt wird. Bei allen solchen Gesetzen gehe ich für meine Person auf einem so kirchenpolitischen,

1 unserem preußischen Staate, sind sie der Abhülfe bedürftig, und wie kann man die Und bei dem Eingehen auf diese Fragen werden die Herren mir vielleicht in meinen Ausführungen gern folgen.

Anerkennen muß konstruirt und organisirt ist, da ergriffen werden nicht denen ein Amt übertragen werden soll, der Hülfsleistung oder Stellvertretung in einem geistlichen Amte be⸗ traut werden sollen, sondern darüber hinaus Jeder, welcher eine ein⸗ zelne Amtshandlung vollzichen will. 8 von 1874 keine Amtshandlung vorgenommen werden auf geistlichem Gebiete, außer von einem Geistlichen, der die gesetzlichen Voraus⸗ zung der Benennungspflicht erfüllt hat; dies

der kirchenpolitischen Gese der Benennungspflicht ich will nicht sagen aber nicht in wirksamem Maße Folge geleistet ennungspflicht sind, und ich glaube, darin hat sich Hr. von 1 erhebliche Lücken in der seelsorgerischen Versorgung der Katholiken eingetreten, und es hat die Nichtbeachtung der Vorschriften dazu geführt, daß handlungen auch von solchen, die rent zu bezeichnen führt haben.

doch für die Zukunft bedeutsam sind.

politischen Erfolg

derer Parteien vorgebracht. Möoglichkeit

1b seelsorgerischen Versorgung Glieder der christlichen Kirchen das aus der Seelsorgenoth hergeleitete t geschafft wird. Außerdem haben wir ht täuschen aus den Erklärungen aservativen, die

die sogenannte Maigesetzgebung so von der Benennung dem Staate Geistlichen, nicht allein die, welche mit

das ist das Panacee, welches alle Agitationsmittel aus der Wel darüber können w der Parteien dieses Hauses, namentlich auch der korn Ueberzeugung davon gewinnen müssen, daß auch die Parteien dieses auses die Vorlage dann jedenfalls für möglich und nützlich halten, daran geknüpfte Erwartung dahin erfüllt wird, daß die Kurie und die katholische Kirche sich auf den stellen werden, indem sie, den Bedürfnissen der katholischen Gemeinden und den Bedürfnissen des katholischen Klerus entfprechend, die Benennung in Ansehung derjenigen Aemter ausüben werden, die noch der Benennungs⸗ pflicht unterliegen. Daß noch eine Fülle von Wenns und Abers und von Klauseln sich an die Erklärungen der Parteien knüpfen, daß das Centrum eine bestimmte Erklarung seinerseits nicht geben will und auch von seinem Standpunkt wohl nicht geben kann, liegt in der Natur der Sache. Aber keiner der Staaten, welcher seine Mitwirkung bei der Aemterbesetzung geregelt hat, ist soweit gegangen, daß er, wie die beiden Herren der nationalliberalen Partei andeuteten, sich vorher ge⸗ kann ich das Gesetz nur dann vorschlagen, wenn ich sicher bin, daß das erlassene Staatsgesetz in Ansehung der auch wirklich zur Ausführung gelangt?

Es kann nach der Deklaration Güte haben wolle er Vorlo setzungen auch in Ansel 11“ die erste Thatsache

Die zweite Thatsache ist die, daf gebung in Ansehung überhaupt nicht, ist. In Folge dieser Nichterfüllung der Benenn thatsächlich betrachtet, Eynern ein wenig geirrt

welche die Grenzen von

gebrauchen, ganz un⸗

Einen Theil dieser Differenzen hat sbereits angedeutet, und auch der Hr. Abg. Wie steht denn die evangelische Kirche zu

eine Reihe von geistlichen Amts⸗ sofort auch

dem Staate gegenüber als indiffe⸗ zu schweren Konflikten und Bestrafungen ge⸗ er thatsächliche Zustand hat jedenfalls unter unsern

Soll die Trennung der Kirche vom Staate fragt habe: (Zwischenruf des Abg. Götting.)

Ja, meine Herren,

Benennung

geistlichen Aemter