1883 / 148 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Jun 1883 18:00:01 GMT) scan diff

8 Z.“ 8— v.2 nicht zur Abänderung der Handelsverträge gezwungen zu sein, bezw.

um die bestehenden Handelsverträge umgehen zu können, hat nämlich die französische Regierung einen Vertrag mit den Eisen⸗ bahngesellschaften abgeschlossen, wodurch der Staat das Recht erhält, die Einfuhrtarife zu ändern, um sie mit dem neuen allgemeinen Zolltarif in Einklang zu setzen und der französischen In⸗ dustrie zu gestatten, gegen die fremde Konkurrenz zu kämpfen. Also die Bahnen der Regierung erhalten das Recht, die Fracht auf die nach Frankreich eingeführten Waaren zu erhöhen, falls die Zollsätze die betreffende französische Industrie nicht genug beschützen. Die deutschen Freihändler verlangen überall Herabsezzung der Eisenbahn⸗ tarife für ausländische Erzeugnisse. b b

Die „Darmstädter Zeitung“ theilt einen Auszug

aus dem Jahresbericht der Handelskammer pro 1881 und 1882 mit, und zwar den Passus über die allgemeine wirthschaft⸗ liche Lage in den genannten Jahren. Am Schlusse desselben heißt es: 1 Jedenfalls können wir, wenn auch gerade gegen Schluß des Jahres 1882 auf dem mehrfach speziell hervorgehobenen Eisenmarkt eine nicht willkommene Ruhe des Verkehrs herrscht und der Umsatz jeder Leb⸗ haftigkeit entbehrt, mit der besten Hoffnung für das Gedeihen und Blühen deutscher Produktions⸗ und Vermittlungsthätigkeit in das Jahr 1883 bezw. die Zukunft blicken. „Es ist mir nicht zweifel⸗ haft, daß, wenn die Industrie auf diesem Wege fortfährt, Deutsch⸗ land, wozu es politisch und durch seine Intelligenz auch berechtigt ist, dereinst der erste Industriestaat der Welt sein wird’ so stolz diese Worte klingen, welche der Staats⸗Minister von Boet⸗ ticher zur Begrüßung des letztjährigen deutschen Handelstags sprach, die Thatsachen zwingen daru, ihre Bercchtigung anzuerkennen. Von allen Ländern der alten Welt hat Deutschland, wie sich ziffermäßig nachweisen läßt, an dem ungeheueren materiellen Aufschwung, der sich seit dem Beginne des Zeitalters des Dampfs vollzogen hat, und der an Bedeutung und Umfang in der ganzen bisherigen Kulturgeschichte einzig dasteht, verhältnißmäßig den größten und intensivsten Antheil genommen.

Es steht zu hoffen, daß die politische Machtstellung des geeinten Vaterlandes bei Erhaltung ruhiger und friedlicher Zustände dazu bei⸗ tragen wird, die wirthschaftliche Entwickelung und Entfaltung zu einer immer kräftigeren und leistungsfähigeren zu gestalten. Es wird und kann dies nicht fehlen, wenn leitenden und maßgebenden Ortes die Erkenntniß sich Bahn bricht und befestigt, daß unser Vaterland ein vorzugsweise auf den Export angewiesener Staat ist, und sein Empor⸗ blühen wesentlich davon abhängig erscheint, daß diesem exportgünstige Unterlagen und Bedingungen gegehen werden. Wir verlangen Schutz der nationalen Arbeit auch insofern, als mit allen Mitteln dahin gewirkt werden muß, unserer nationalen exportirenden Industrie die Möglichkeit möglichst ungehinderten Absatzes zu erhalten und bezw. zu

verschaffen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

56. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste. V. Unter den Porträts nehmen, den räumlichen Dimensionen wie den malerischen Qualitäten nach, zwei große Gemälde von dem Belgier Emile Wauters, welche an der Rückwand des großen Licht⸗ hofs die Augen des Besuchers auf sich ziehen, einen besonders hohen Rang ein. Trotz der stumpfen Farbe, welche namentlich auf dem Bildniß des Knaben mit seinem Ponny nichts weniger als bestechend genannt werden kann, verleugnet sich nirgends die sichere Hand und der feine Geschmack eines vorzüglichen Künstlers, dessen kühne an Frans Hals erinnernde Technik bereits auf früher hier ausgestellten Porträts Bewunderung erregte. Von unseren hei⸗ mischen Meistern ist Gustav Richter wieder mit zwei distinguirten Damen⸗Porträts so glänzend vertreten wie früher, und ohne daß sich dir körperlichen Leiden des Künstlers in seinem Schaffen geltend ge⸗ macht hätten. Noch mehr Bewunderer als sonst findet Car! Gussow, indessen accentuirt der Künstler in neuerer Zeit das Kostüm (namentlich den Aklas, dessen Lichtreflere er mit stupender Virtuosität behandelt) in bedenklicher Weise. Die Porträtstudie des Austermädchens ist aber freilich, wie man zu⸗ gestehen muß, in beider Hinsicht so vollendet und überhaupt in der

arbe so geistreich und virtuos behandelt, daß der Künstler 6 in dieser seiner Eigenart kaum noch überbieten dürfte. Knaus haben wir bereits erwähnt. Von Defregger sehen wir eine Kindergruppe von köstlicher Frische und Lebenswahrheit, und andere vortreffliche Bildnisse haben A. von Werner, Oscar Begas und Albert Baur (Düsseldorf) aufzuweisen. Norbert Schrödl hat die ebenso seltene wie ehrenvolle Aufgabe, Ihre Majestät die Kaiserin zu

porträtiren, mit forgfältiger, glücklicher Hand gelöst; das Bildniß ist in lichtem zartem Grau in Grau und Sepia mit wenigen farbigen Tönen gehalten und erreicht eine dem erhabenen Vorbilde entsprechende aͤußerst vornehme Wirkung. Das große Gruppenbild der Kronprinzlichen Familie, von Ernst Hildebrandt, übt hier eine ebenso starke Anziehungs⸗ kraft auf die Besucher wie seiner Zeit in der Ausstellung des Künstlervereins. Freyberg malte die Reiterporträts des Kronprinzen und des ver⸗ ewigten Prinzen Carl. Weitere beachtenswerthe Porträtwerke sind vor⸗ handen von Biermann, Breitbach, Helene Büchmann, Paul Bülow, Bürck, Dielitz, Knut Ekwall (mit dem auch bereits vom Künstler⸗ verein her bekannten, liebevoll gemalten Bilde seiner Familie), Encke, Feckert, Otto Heyden (Familiendiner), Jacobides (München), Jebens, Ferdinand Keller (Karlsruhe), Kolitz, Leon Pohle (Dresden); Scheuren⸗ berg, Paul Spangenberg, Stauffer von Bern, Steffeck, Theodor Zieg⸗ ler (mit einem fein ausgeführten Reiterbildniß des Grafen Redern) u. A. Unter den Porträtisten begegnen wir auch einem der seltensten Gäste, einem Franzosen. Paul Bertier (Paris) hat zwei Bildnisse hergesandt: einen mit energischem Realismus gemalten, treffend charakterisirten Land⸗ geistlichen und eine vornehme junge Dame, dereun schönes, schmelz⸗ gleiches Incarnat und brünettes Haar sich wirkungsvoll von dem Hintergrunde einer hochrothen Portiere abhebt. Leider wird diese Wirkung aber durch das, nur um eine leichte Nüance davon abgetönte Roth des Atlasmieders dermaßen paralysirt, daß das Auge dadurch geradezu beleidigt wird und der kühne Effekt in sein Gegentheil umschlägt. Der dar⸗ gestellten Persönlichkeit wie der malerischen Ausführung nach gleich anziehend ist eine coup d'oeil benannte Porträtstudie von Helene Mühlthaler, einer offenbar recht talentvollen Schülerin von Eduard Grützner in München. Der Zoologe, den uns der vielseitige Fritz Werner mit feinem Auge und subtiler Technik inmitten seiner gesammelten Raritäten vor Augen führt, hat trotz der genreartigen Kleinheit auch den Charakter eines Bildnisses, und auch der Lessing, den der Künstler, mit dem Begleiter in lebhafter Unterhaltung begriffen, seinem Wohnhause zuschreitend, gemalt hat, gehört zum EFTvheil dem Gebiet der Porträt⸗, zum Theil (wegen der gewissenhaften Weiedergabe des Dichterhauses in Wolfenbüttel) der Landschafts⸗ und (wegen der sonstigen Staffage) der Genre⸗Malerei an, weshalb er hier nachgetragen sein möge.

Mit einem flüchtigen Blick mustern wir noch die Werke der Thiermalerei und des Stilllebens. Auf dem Felde der ersteren schreiten noch immer Steffeck und Paul Meyerheim voran, während Christian Kröner Jagdthierstück und Landschaft in stimmungsvoller Weise zu vereinigen versteht. Mit beachtenswerthen Werken folgen ihnen Hallatz, Georg Koch, Aurel Zimmermann (mit dem effektvollen Bilde des durchgehenden Pferdes einer Staffette), Sperling u. A. Das Stillleben wird seit längerer Zeit auf unseren Ausstellungen besonders glänzend durch Hermine Schmidt von Preuschen (z. Z. in Rom) repräsentirt, der sich René Grönland, Anna Peters (Stutt⸗ gart) und eine Reihe anderer Maler und Malerinnen mit liebevoll behandelten Bildern anschließen.

Auch unter den Aquarellen und Tuschzeichnungen wiegen, wie es bei diesen der unmittelbaren Aufnahme und Skizzirung mit ihren leichten Mitteln leicht entgegenkommenden Kunsttechnik erklärlich ist, die Landschaften und Architekturen stark vor, jedoch fehlt es auch nicht an Künstlern, welche den weitergehenden Anforderungen des Genres und des Porträts damit zu genügen wissen. Namentlich ist Franz

uf letzteren beiden Gebieten durch brillante Farbe und Feinheit der technischen Behandlung anerkannter Meister. Noch gediegenere, tiefere Wirkungen aber erreicht R. Werner in Rom mit seinem großen Blatt „Singende Nonnen an der Orgel“ und einem mit sorgfältig gemalter Staffage ausgefülltem Interieur der Basilica S. Maria in Vialata zu Rom. Als gewandte, fein charakterisirende Porträtistin in Pastellmalerei zeichnet sich wieder Rosa Petzel aus, der sich Marie Crelinger mit ähnlichen Arbeiten anschließt. Dann hätten wir eine Reihe von Land⸗ schafts⸗Aquarellisten zu nennen, die mehr oder minder beachtenswerthe Blätter ausgestellt haben, jedoch beschränken wir uns auf die Namen; Albert Hertel, Wilhelm Streckfuß, Carl Hummel (Weimar), Julius Jacob, Hermann Krabbes (Karlsruhe), Hermann Dietrichs, Askan Lutteroth (Hamburg), H. Schnee, Emil Teschendorff. Ihnen reihen sich die Architekturmaler in Wasserfarben an, unter denen neben Anderen Friedrich Perlberg (München) mit dem malerischen Motiv eines alten Renaissanceportals aus dem alterthümlichen Städtchen Rothenburg a. d. Tauber und einer stimmungsvollen An⸗ sicht von Sant Anastasia in Verona, Robert Stieler (Stuttgart) mit Straßenpartien aus Nürnberg und Basel, Paul Graeb jr. und E. Reuter (Lübeck) zu nennen sind. Zum Theil recht poetisch und charaktervoll gestimmt ist die Kollektion von 30 Blatt landschaftlichen Tuschzeichnungen von G. Pflugradt.

In der den Mitteln nach einfachsten und doch edelsten Kunst des erfindenden und komponirenden Zeichners ist C. G. Pfannschmidt mit dem ergreifenden Entwurf der „Verklärung Christi“ (zu seinem Altargemälde in der Kirche zu Bärwalde in der Neumark) wieder recht vereinzelt geblieben, wie denn diesem Meister für die Entsagungsfreudigkeit, mit der er die hehre Tradition des unsterblichen Cornelius pflegt, ganz besonderen Dank gebührt. Daß übrigens die moderne Art der Kunstübung auch in den Kreisen der Künstler selbst keineswegs unbedingte Billigung findet, beweisen drei mit feiner Ironie durchtränkte Federzeichnungen von Fischer⸗Cörlin, welcher die antiken Künstlerlegenden, die sich an den Namen des Apelles, des Zeuxis und Parrhasios, und des Pygmalion knüpfen, geschickt zur humoristischen Persifflage der heut gen Kunstthätigkeit verwandt hat.

Die Kupferstich⸗ und Radirkunst ist in diesem Jahre reicher ver⸗ treten denn sonst. Vor Allem sehen wir hier den schon gelegentlich der Nekrolog⸗Ausstellung in der National⸗Galerie erwähnten und ge⸗ würdigten Stich der Madonna di San Sisto von dem im Herbst vorigen Jahres verstorbenen Eduard Mandel. Auch den schönen Stich des Goldschmieds Heinrichs VIII., Hubert Morett, nach Holbein, von Gustav Eilers, haben wir bereits an dieser Stelle hbesprochen. Der Künstler hat dem seiner Zeit im Salon des Künstlervereins ausgestellt gewesenen Blatt hier auch noch zwei vor⸗ zügliche Radirungen nach J. Ravesteyn und P. P. Rubens hinzugefügt Eine sorgfältige Arbeit ist der von Hermann Römer im Staatsauf⸗ trage ausgeführte Kupferstich (Linienmanier) nach der Lautenspielerin von Metsu, in der Galerie zu Cassel. Andere bemerkenswerthe Blätter haben ferner N. Barthelmeß, Hermann Dröhmer sen. und Paul Habelmann eingesandt.

Unter den Radierern erregt namentlich Wilh. Hecht in München mit einer vorzüglichen, lebensvollen Original⸗ Radierung, darstellend König Ludwig II. von Bayern, in dem pracht⸗ vollen Ornat des Ordens vom heiligen Georg, viel Aufsehen. Dieser Künstler macht uns mittels seiner Radiernadel auch mit einem in Ober⸗Vellach in Kärnthen verborgenen, kunsthistorisch sehr interessanten Gemälde der heiligen Familie, von Schoreel, bekannt. Weitere beachtenswerthe Blätter sehen wir von Carl Röhling (der seinen hübsch erfundenen Ztheiligen Karton nach dem Spruch „Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang ꝛc.“ zum Vorwurf gewählt hat), Robert Trossin (Königsberg), Hans Meyer u. A. Dagegen gefällt sich Max Klinger in seinen dem Elend und moralischen Schmutz der Großstadt entlehnten riesigen Original⸗ radirungen, die er pathetisch zu „Dramen“ aufputzt, bis zur Skur⸗ rilität im Kultus des Häßlichen und Widerwärtigen.

Auf dem Gebiet des Holzschnitts haben endlich sich besonders Richard Bong, mit vxylographischen Arbeiten nach Gemälden von Böcklin, Gebhardt, Lenbach und Zeichnungen von Krüger und Meyer⸗ heim, sowie Albert Vogel, mit künstlerisch behandelten Blättern nach Menzel und Gentz, ausgezeichnet.

Le Droit international de l'Europe par A. G. Heffter, traduit par Jules Bergson. Quatrième édition frangaise augmentée et annotée par F. Heinrich Geffken. Berlin, H. W. Müller; Paris, A. Cotillon et Cie. Das von dem Ober⸗Tribunals⸗Rath und ordentlichen Professor der Rechte Dr. August Wilhelm Heffter herausgegebene europäische Völkerrecht der Gegenwart ist im Jahre 1857, von M. Bergson übersetzt, zum ersten Male in französischer Sprache erschienen. Die zweite und dritte französische Ausgabe hat, 1866 und 1873, der Verfasser selbst mit Unterstützung des Professors, späteren Direktors M. Schnatter zu Berlin besorgt. Die vorliegende Ausgabe ist ebenso wie die im Jahre 1881 erschienene siebente deutsche, von dem Professor des öffentlichen Rechts, früheren Minister⸗Residenten Geffken zu Straßburg bearbeitet worden. Die zahlreichen Auflagen und mehrfachen Uebertragungen in fremde Sprachen 1860 und 1864 sind auch solche in neu⸗ griechischer und polnischer Sprache erschienen bezeugen die vorzügliche

Brauchbarkeit des Werkes, dessen Verdienst hauptsächlich darin be⸗ steht, in knapper Form und mit juristischer Präzision ein Bild des wirklich geltenden Völkerrechts zu geben. In der vorliegenden Aus⸗ gabe hat der Herausgeber den Text des Werkes prinzipiell unverändert gelassen und sich darauf beschränkt, einzelne veraltete Stellen zu unterdrücken bezw. die literarischen Nachweise und Daten bis auf die Gegenwart fortzuführen. Die von ihm für angemessen erachteten Ergänzungen, seine eigenen Ansichten und Abweichungen von Heffter sind in selbständigen, durch ein G. bezeichneten Ausführungen des Herausgebers hinzugefügt worden. Um für die Erweiterung des Werkes Raum zu gewinnen, hat derselbe die bisherigen Anlagen, welche einige größere völkerrechtliche Aktenstücke umfaßten und in den betreffenden Sammlungen leicht eingesehen werden können, fortgelassen. Der Preis des Werkes beträgt 13 ℳ, elegant gebunden 15 Gewerbe und Handel.

„Gläückauf“ (Essen) schreibt: Je mehr die Eisen⸗ und Stahlproduktion Deutschlands sich vergrößert, ist es von Interesse, die Absatzgebiete desselben zu verfolgen. Nach unserer heutigen Einrichtung der Statistik bezw. bei der Handhabung derselben Seitens des dafür interessirten Publikums hält es schwer, die Absatzgebiete genau anzugeben. Verhältnißmäßig große Zahlen figuriren in den Tabellen bei den Zollausschlüssen fowie an den Hafen⸗ plätzen Belgiens und der Niederlande, während diese Plätze doch nur zum Transit dienen. Würden unsere Exporteure gehalten sein, das wirkliche Bestimmungsland anzugeben und den Transit nur nebenbei zu bestimmen, z. B. nach Spanien, nach New⸗York via Hamburg, via Vlissingen, Antwerpen ꝛc, so würden wir ein zuverlässigeres Bild über unsere Handelsbeziehungen erhalten. Indessen auch mit dieser Unvollkommenheit ist das Bild kein unerfreuliches. Es folgt dann die genaue Uebersicht über die Absatzverhältnisse.

Ludwigslust, 26. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Ge⸗ eralversammlung der Berlin⸗Hamburger Eisenbahngesell⸗ chaft wurden die Punkte der Tagesordnung erledigt. Ueber die zerstaatlichungsofferte fand keine Verhandlung statt.

New⸗York, 25. Juni. (W. T. B.) Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 64 000, vo. nach Frank⸗ reich 7000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 12 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 18 000 Qrtrs., do. nach Frankreich QOrtrs.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die preußischen Handelskammern, welche im April in seltener Einmüthigkeit ausgeschlossen hatten sich nur Minden, Altena, Neuß, Stollberg b. Aachen und Saarbrücken eine Kund⸗ gebung zu Gunsten der Regierungsvorlage, betreffend den Kanal Dortmund⸗Emshäfen, vereinigt hatte, sind in Folge der Be⸗ schlüsse der Kommission des Herrenhauses auf Anregung der Handels⸗ kammer zu Dortmund abermals mit einer analogen Kundgebung her⸗

n

1 8

vorgetreten, indem sie auch dem Herrenhause eine Petition zu Gunsten

dieses Kanals resp. der Regierungsvorlage unterbreitet haben.

Bremen, 27. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer des Nord⸗ deutschen Lloyd „Salier“ ist heute früh 4 Uhr in Southamp⸗ ton eingetroffen. Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Berlin“ ist am 23 d. M. in Montevideo angekommen.

Hamburg, 26. Juni. (W. T. B.) Der Postdampfer „Allemann ia“ von der Hamburg⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt⸗Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas angekommen und der Postdampfer „Frisia“ derselben Gesellschaft heute Morgen 4 Uhr in New⸗Perk ein⸗ getroffen.

27. Juni. (W. T. B.) Der Post dampfer „Holsatia“ der Ham burg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesell⸗ schaft ist am 26. d. M. in Vera⸗Cruz eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Nach amtlicher Mittheilung aus Alexrandrien ist ein epidemisches Auftreten der Cholera in Damiette konstatirt. Zwei Erkran⸗ kungsfälle sind in Mansurah vorgekommen.

Berlin, 27. Juni 1883.

In der am 15. Februar d. J. ausgegebenen Nr. 11 der Ver⸗ handlungen der hiesigen Polytechnischen Gesellschaft ist die demnächst auch in andere öffentliche Blätter übergegangene Mittheilung enthalten, daß die Centralheizung der Reichs⸗ druckerei übermäßig viel Rauch absondere.

Diese Angabe war, wie die mit der Untersuchung von Heizein⸗ richtungen beauftragte Kommission der Polytechnischen Gesellschaft in der Sitzung vom 10. Mai nach vorheriger Besichtigung der Heiz⸗ anlagen der Reichsdruckerei anerkannt hat, lediglich durch einen Irr⸗ thum hervorgerufen worden. In dem bezüglichen Kommissionsbericht wird die Heizanlage der Reichsdruckerei vielmehr als eine vollkommen von Rauch freie Centralfeuerung mit musterhaft geführtem und ein⸗ gerichtetem Kesselhaus bezeichnet, deren guter Zustand sowohl der zweckmäßigen Mischung des Brennmaterials, als auch der guten Schulung der Bedienungsmannschaft zuzuschreiben ist.

Durch Photographien nach einzelnen Theilen der in Holz ge⸗ schnitzten Kassettendecke im Schlosse zu Jever in Oldenburg wurde vor etwa Jahresfrist (vergl. Nr. 176 d. Bl. v. v. J.) zum ersten Mal in wirksamer Weise die Aufmerksamlkeit auf ein seltenes Werk der Renaissance hingelenkt, das bis dahin selbst in gut unter⸗ richteten Kreisen nahezu unbekannt geblieben war. Den vereinigten Bemühungen des Ober⸗Kammerherrn von Alten und des Bildhauers Boschen zu Oldenburg war es zu danken, daß die in ihrer Art viel⸗ leicht einzig daästehende Arbeit endlich wieder gebührend ans Licht gezogen und weiteren Kreisen die Bekanntschaft mit ihr vermittelt wurde. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Oldenburg ertheilte die Genehmigung zur Abformung der Decke, und der Bildhauer Boschen unterzog sich mit dankenswerthem Eifer und gewissenhaftester Sorgfalt der schwierigen Arbeit, die Monate hindurch seine volle Thätigkeit in Anspruch nahm. Sie hat nunmehr zu dem erfreulichen Resultat geführt, daß die ganze Decke in trefflich gelungenen, nach Auswahl zusammen oder einzeln abzugebenden Abgüssen sämmtlicher Theile vorliegt und damit für Sammlungen und Kunstfreunde bequem zugänglich gemacht ist. Ein eben erschienenes Verzeichniß dieser Abgüsse, die als anregende Vorbilder für den ausübenden Künstler und Kunsthandwerker dieselbe Beachtung verdienen wie als Material eines eingehenden Studiums des in jeder Hinsicht bewundernswerthen Originals, giebt von letzterem eine noch ungleich zutreffendere Vor⸗ stellung, als die ersten photograͤphisch aufgenommenen Proben sie ge⸗ währen konnten. Auf vier Lichtdrucktafeln sind die einzelnen Fries⸗ streifen, die großen Mittelfelder und die kleinen Kreuzungskassetten, aus denen das Ganze sich zusammensetzt, in einer trotz des kleinen Maßstabes fast durchweg scharfen und klar erkennbaren Re⸗ produktion aneinandergereiht und einige der das Gebälk tra⸗ genden Konsolen nebst verschiedenen Profilen der kleineren Kaässettenknäufe beigefügt. Eine fünfte Tafel gesellt dazu in erheblich größerem Maßstab eine vollständige Kassette nebst dem Profil derselben und einen der breiten Friesstreifen des Gebälks; ein Situationsplan endlich orientirt über die gesammte Komposition der Decke, die bei einer Breite von 6,75 und einer Länge von 11,55 m aut 28 Kassetten besteht, deren jede etwa 1 m im Quadrat mißt. Erxwägt man, daß die Decke in dieser ganzen Ausdehnung nicht eine Stelle zeigt, die nicht mit dem zierlichsten Schnitzwerk geschmückt wäre, so gewinnt man eine Vorstellung von der Fülle von Kunst und Fleiß, die auf diese eine Arbeit verwendet wurde. Ein Blick auf die Abbildungen aber läßt diese Leistung nur noch erstaunlicher erscheinen. Die sich kreuzenden Balken der Decke weisen gleichmäßig je einen breiten mittleren und zwei schmale, ihn beiderseits einfassende Streifen auf, und noch reicher gestaltet sich die Gliederung der zwischen ihnen vertieften Kassetten, die von Eierstäben und schmalen, mit Blattwerk ornamentirten Leisten sowie von je einem breiteren Friesstreifen umrahmt werden, während aus dem Schnitzwerk des quadratischen Mittelfeldes sich der gleichfalls reich geschnitzte stattliche Knauf entwickelt. Die den Kreuzungen des Gebälks aufgesetzten kleineren Kasseten endlich sind abermals mit je einem ansehnlichen Mittelknauf und an den Ecken mit vier zierlichen Zapfen geschmückt, zwischen denen wieder flach ornamentirte Füllungen die Umrahmung bilden. In allen diesen Theilen, mit alleiniger Ausnahme der Blatt⸗ leisten und Eierstäbe, ist die ornamentale Komposition, ob auch viel⸗ fach von einander verwandtem Gepräge, doch niemals eine bloße Wiederholung der schon an entsprechender Stelle benutzten Formen. So unerschöpflich, wie die Fülle der Einzelmotive, ist die gestaltende Kraft der Phantasie, die immer wieder neue, reizvolle Bildungen produzirt und in der originellen Kombination der mannizfachsten Elemente des gesammten ornamentalen Schatzes der Zeit schwerlich übertroffen werden kann. In dem Figürlichen, wie in den rein ornamentalen Theilen, in den Masken und Thiergestalten, den Hermen und Putten, in den umrahmenden Cartouchen, den Festons und Blätter⸗ gewinden, dem bekannten Beschlagartigen und dem über die schmäleren Leisten sich in kettenförmiger Verschlingung hinspannenden Zierrath verbindet sich dabei mit der Frische und dem Reichthum phantastischer Erfindung eine auf absoluter Höhe stehende technische Meisterschaft der Schnitzerei und eine Feinheit der Zeichnung, die in einzelnen Partien dem Besten gleichsteht, was der dekorativen Kunst der Re⸗ naissance gelungen ist. Durch die Abformung des ausgezeichneten Werkes in seinem ganzen Umfange hat sich der genannte Bildhauer jedenfalls ein Verdienst erworben, das auch von denjenigen kunstgewerblichen Sammlungen, Unterrichtsanstalten und Werkstätten, die sich mit einer Auswahl des Dargebotenen begnügen, dankbar an⸗ erkannt werden wird, und auf dieselbe Beachtung wird bei Kunst⸗ freunden eine würdig ausgestattete Publikation der Decke rechnen dürfen, die unter dem Titel „Die Renaissancedecke im Schloß zu Jever, 25 Tafeln in Lichtdruck mit Text von Friedrich von Alten, Leipzig, Verlag von C. A. Seemann“ soeben als ein auf fünf Hefte berechnetes Lieferungswerk zu erscheinen beginnt.

Hamburg, 26. Juni. (W. T. B.) Heute ging der Direktion

der internationalen landwirthschaftlichen Thier⸗Aus⸗

stellung die telegraphische Anzeige zu, daß auch der Großherzog von Oldenburg die Auͤsstellung besuchen werde.

Redacteur: Riedel. Verlag der Erpedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage)

S Ssteinkopp

No. 148.

4*ʒ zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Mittw

age

och, den 27. Juni

Slaats⸗

Ureußischen Staats-Anzeigers:

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich

Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, G u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen et 4. Verloosung, Amortisation,

Steckbriefe und Untersuchungs 2 Sachen.

Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen angeblichen Mezger und Bierbrauer Wilhelm Bodensky von Polangen 1 8 ie Unter⸗ suchungshaft wegen schweren Diebstahls im Sinne

in Curland, welcher flüchtig ist, ist die

des R. St. G. B. §. 243 Ziff. 2 verhängt.

Es wird ersucht, denselben festzunehmen und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Kirchheim u./T. ab⸗

zuliefern. Kirchheim, den 23. Juni 1883. Königliches Württbg. Amtsgericht, gez. Gmelin. Beschreibung:

Alter 25 bis 30 Jahre, Größe 1,72 m, Statur hager, Haare dunkel, Stirn kann nicht angegeben werden, Bart Anflug eines Schnurrbarts, Augen⸗ brauen dunkel, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund Keine. dunkle bis an die Schenkel reichende Juppe, Beinkleider dunkel, trägt wahrscheinlich über den Kleidern ein blaues, von ihm entwendetes Ueberhemd. Ist im Besitze außer zwei 3 ℳ⸗Stücken und zwei 2 ℳ⸗Stücken, die er

Besondere

re Kennzeichen: schwarzer Filzhut,

gewöhnlich. Kleidung

gestohlen hat, auch von einer silbernen von ihm gleichfalls gestohlenen Cylinder⸗Uhr, welche auf dem Staubdeckel ein Häuschen eingravirt zeigt und in einem weißmetallenen Gehäuse enthalten ist. Dieses Gehäuse ist vornen offen, so daß das Ziffernblatt der Uhr sichtbar ist; entsprechend den Ziffern auf dem Ziffernblatt sind am Rande des Gehäuses die Ziffern gleichfalls eingravirt. Die Uhr zeigt im Innern des Staubdeckels die Reparatur⸗Nummer 4581 eingeritzt. Außer dem trägt er wahrscheinlich 5 oder 6 theils Zimmer⸗, theils Kasten⸗ oder Kommode⸗Schlüssel bei sich.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

[28384] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Inspektor Weyher, Emilie Auguste Amalie, geb. Lamprecht, zu Grunewald bei Groß⸗ Dölln, vertreten durch den Rechtsanwalt Meißner zu Prenzlau, klagt gegen ihren Ehemann, den Wirth⸗ schafts⸗Inspektor Friedrich Wilhelm Wevyher, zuletzt in Grunewald, jetzt in Amerika unbekannten Aufent⸗ halts, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehetrennung: das Band der zwischen den Par⸗ teien bestehenden Ehe zu trennen, und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Prenzlau auf den 8. November 1883, Vormittags 9 ½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Prenzlau, den 13. Juni 1883.

Radnitz, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

wsns] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Gustav Klipsch zu Kirchhain N.⸗L, vertreten durch den Justiz⸗Rath Kupfer zu Cottbus, klagt gegen den Kaufmann Carl Riechen, früher zu Dobrilugk, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen einer aus dem Wechsel vom 31. Oktober 1882 herrühren⸗ den, Ende November 1882 fällig gewesenen Wechsel⸗ forderung von 140 nebst 6 % Verzugszinsen seit dem 2. Dezember 1882 und 1,25 Protestkosten mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten im Wechselprozesse zur Zahlung von 141,25 nebst 6 % Verzugszinsen von 140 seit 2. Dezember 1882 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Kirchhain N.⸗L. auf

den 27. September 1883, Vormittags 10 Uhr. „Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Kirchhain, den 9. April 1883.

1 Graue,

Gerichtsschreiber des Königlichen Am

[28387] Oeffentliche Zustellung. Die Armenverwaltung der Stadt Mülheim a. Rh. sowie soweit erforderlich die Stadtgemeinde Mül⸗ vertreten durch den Bürgermeister zu Mülheim a. Rh., vertreten durch Rechtsanwalt Carstanjen, klagt gegen den Seiden⸗ weber Albert Jöreßen, früher und zuletzt zu Mül⸗ heim a. Rh. wohnend, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, wegen 789 mit dem Antrage: Königliches Landgericht wolle ven Beklagten kosten⸗ fällig verurtheilen, an Klägerin Siebenhundert neun und achtzig Mark nebst 5 % Zinsen seit der Klage zu zahlen, auch das zu erlassende Urtheil vorläufig vollstreckbar erklären event. gegen Sicherheit und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Cöln auf

den 18. Dezember 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Cöln, den 22. Juni 1883.

1— Breuer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

zu Patschkau als Vormund der beiden minderjährigen Geschwister Neumann,

tober 1882 zu Patschkau verstorbenen Vaters, des Schuhmachermeisters Wilhelm Neumann geworden sind, werden alle Diejenigen, welche als Nachlaß⸗ gläubiger oder Vermächtnißnehmer an den Nachlaß des Wilhelm haben, aufgefordert, diese ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf

den 13. September 1883, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine anzumelden, gegen die Benefizialerben ihre soweit geltend machen können, Ausschluß aller aufgekommenen Nutzungen durch etwa angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.

8.8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

Zinszahlung 8. Theater-Anzeigen.

.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 2 Verschiedene Bekanntmachungen.

c. .Literarische Anzeigen.

In der Börsen-

9. Familien-Nachrichten. beilage.

[28390] Oeffentliche Zustellung.

Die Handelsgesellschaft in Firma L. H. Berger Collani & C o/. zu Berlin, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Dr. Töplitz hier, klagt gegen den Lieutenant a. D. Alexander Krohn, zuletzt zu Dresden aufhält⸗ lich, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen 754,05 Restforderung für die in den Jahren 1878 bis 1880 gelieferten Militäreffekten, Kleidungsstücke und Ar⸗ beiten, mit dem Antrage auf kostenpflichtige Verur⸗ theilung des Beklagten zur Bezahlung von 754 5 sammt Zinsen zu 6 % seit 21 August 1880 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die dritte Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Dresden auf den 8. November 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 8 3 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die er Auszug der Klage bekannt gemacht.

Dresden, am 25. Juni 1883.

Kohlmann, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[28405] Hall.

8 Oeffentliche Ladung. Lisette Schwenninger von Niederstozingen, Ehe⸗ frau des Stationsmeisters Schwenninger daselbst, vertreten durch Rechtsanwalt Hirschmann dahier ladet den Johann Heinrich Weidner von Eckarts⸗ hausen, 2 A. Hall, mit unbekanntem Aufenthalt in Amerika abwesend, gegen welchen sie gerichtliche Klage auf Ungültigkeitserklärung des Testamentes der Marie Rosine, geb. Weidner, Ehefrau des Aus⸗ dingers Christian Wagner von Lorenzenzimmern, und des in diesem Testamente enthaltenen Ver⸗ mächtnisses an Katharine Hofmann von Lorenzen⸗ zimmern erhoben hat, zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer des Kgl. Württemb. Landgerichtes in Hall auf G Samstag, den 1. Dezember 1883,

Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem genannten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Weitere Beklagte sind: Georg Christian Weidner von Lorenzenzimmern und die Legatarin Katharine Hofmann von da. 2 , 3 S ; ; Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die er Auszug der Ladung bekannt gemacht. Den 23. Juni 1883. Gerichtsschreiber des Kgl. Württ. Landgerichts: Günther.

289397 . 128397] BOeffentliche Ladung „Nachdem der Königliche Forstfiskus, vertreten durch die Königliche Regierung, Abth. für direkte Steuern, Domänen u. Forsten, zu Cassel die Eintragung des in der Gemarkung von Goßmannsrode belegenen Grundeigenthums, als: 8 Kartenbl. 5 Parz. 18/1 Dürre Rück,

1 Holzung 17 h 15 ar 32 gm, Kartenbl. 5 Parz. 20/4 Heddersbach,

Holzung 34 h 24 ar 39 qm, unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in das Grund⸗ buch von Goßmannsrode beantragt hat, so werden alle diejenigen Personen, welche Rechte an jenem Grundvermögen zu haben vermeinen, aufgefordert solche spätestens in dem auf Donnerstag, den 20. September 1883,

Morgens 10 Uhr, anberaumten Termine bei der unterzeichneten Be⸗ hörde anzumelden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frift der bisherige Besitzer als Eigenthümer in dem Grundbuche einge ragen werden wird, und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berech⸗ tigte nicht nur mit seinen Ansprüchen gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Rich⸗ tigkeit des Grundbuchs das obenerwähnte Grund⸗ vermögen erwirbt, sondern auch mit einem Vorzugs⸗ recht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist erfolgten An⸗ meldung eingetragen sind, ausgeschlossen wird Niederaula, den 19. Juni 1883. 8 Königliches Amtsgericht. ge R Wird veröffentlicht:

Floret,

Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.

128381] Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Schneiders Paul Neumann

- n, Anna Hedwig und Joseph Paul, welche die alleinigen Erben ihres am 17. Sk⸗

Neumann Ansprüche oder Rechte

widrigenfalls sie Ansprüche nur in⸗ als der Nachlaß mit Tode des Erblassers Befriedigung der

seit dem

Patschkau, den 11. Juni 1883.

lenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung und

28398 Ii 15398] Oeffentliche Ladung. „Die Wittwe Juliane Jourdan, geb⸗ Friebel, zu Grünberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Kleckow daselbst, klagt gegen den Handelsmann Aron, früher zu Grünberg, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen eines vom Beklagten für Klägerin beim hiesigen Banquier Pincus S. Abraham gegen Hinterlegung zweier von Klögerin dem Beklagten übergebenen der Ersteren gehörigen 5 prozentigen Russischen Boden⸗ Credit⸗Pfandbriefe Nr. 21,721 und 104,843 über je 100 Rubel erhobenen aber an Klägerin nicht abge⸗ lieferten Darlehns von 300 mit dem Antrage

den Beklagten zu verurtheilen, an Klägerin

300 zu zahlen und das Urtheil für vorläufig

vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Grünberg, Zimmer Nr. 26, zu dem von demselben auf

den 30. Oktober 1883, Vormittags 9 Uhr anberaumten Termine. „Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Grünberg, den 14. Juni 1883. Fiedler,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgericht

1283833 Verkaufsanzeige nebst Ediktalladung.

In Sachen der Wittwe des weiland Bürsten⸗ fabrikanten Friedrich Voß, Auguste, geborene Haupt⸗ meier zu Hildesheim, Gläubigerin, die Vormünder der minderjährigen Kiader des wei⸗ land Maurermeisters Andreas Bayer daselbst Wittwe Bayer und Kohlenhändler Böker zu Hildes⸗ heim, Schuldner, soll das den Schuldnern angeblich gehörige, in hiesiger Stadt unter Hausnummer 723 C. an der Annenstraße belegene Wohnhaus mit allen Zubehö⸗ rungen, beschrieben in der Grundsteuermutterrolle, bezw. den Grundsteuerfortschreibungsverhandlungen des Gemeindebezirks Hildesheim, Artikelnummer 2435, Kartenblatt 47, Parzelle 302/77 zur Größe von 1 a 67 qm zwangsweise in dem dazu auf Donnerstag, den 11. Oktober d. Js., Morgens 11 Uhr, allhier anberaumten Termine öffentlich werden. Karfliebhaber werden damit geladen. Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehen⸗ rechtliche, fideikommissarische, Hfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, werden aufge⸗ fordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gehe. Hildesheim, den 19. Juni 1883. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. [25249] Aufgebot. Der Schuhmacher Albert Moeller zu L das Aufgebot des Spareinlagenbuches J Conto B. des hiesigen Vorschußvereins E. G. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aus⸗ gefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 28. Februar 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 11 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Rostock, den 31. Mai 1883. Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Civil⸗Abtheilung B. 8 u““ Zur Beglaubigung: 5 Rudolf Krauel, Amtsgerichts⸗Sekretär.

versteigert

erlin hat 5261,

[28377] Anfgebot. Auf Antrag des Handelsmanns Wilhelm Krüger in Hildesheim, nachdem dieser seine Berechtigung zum Antrag in Gemäßheit des §. 5 des Gesetzes über Todeserklärung Verschollener vom 23. Mai 1848 nachgewiesen, den in §. 7 desselben Gesetzes be⸗ stimmten Eid geleistet, und die zur Begründung des Antrags erforderlichen Thatsachen glaubhaft gemacht hat, wird Louis Burgdorf aus Hildesheim, früher Kellner daselbst, geboren am 1. April 1851 von der Wilhelmine Caroline Cäcilie Sophie Sievers, spä⸗ teren Wittwe Burgdorf zu Hildesheim, aufgefordert, sich beim unterzeichneten Gerichte bis zu dem auf den 16. September 1884, 8 Morgens 10 Uhr, hier angesetzten Termine oder in diesem zu melden, unter Androhen des Rechtsnachtheils, daß er im Nichtanmendungsfalle für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten bekannten Erben oder Nach⸗ folgern werde überwiesen werden. Ferner werden 1) Alle, welche über das Fortleben des Verschol⸗

zug leich

2) für den Fall demnächstiger Todeserklärung

etwaige Erb⸗ oder Nachfolgeberechtigte zur Anmel⸗

dung ihrer Ansprüche in dem vorstehend auf

den 16. September 1884, Morgens 10 Uhr,

Königliches Amtsgericht.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

E. Schlotte,

Annonten⸗ Bureaux.

sung des Vermögens des Verschollenen auf sie kei Rücksicht ea I1“ Hildesheim, den 1. Juni 1883. Königliches Amtsgericht. I. Bening.

[28395] Zwangsverkaufsproklam.

„Auf Antrag der Wittwe Maria Catharina Ley in Schnabeck sowie des Magistrats der Stadt Sonderburg ist wegen einer vollstreckbaren For⸗ derung der erfteren von 36 Zinsen einer proto⸗ ““ Schuld S wegen 17 46 rück⸗

andiger Kommunalsteuern der Zwangsverkauf des dem Tischlermeister Peter det . nneh . burg gehörigen, daselbst im II. Quartier sub Nr. 87 88 belegenen Geweses, bestehend aus Wohn⸗ haus mit Hofraum und abgesondertem Abtritt Nebengebäude, Halbdach, jährlicher Nutzungs⸗ werth 325 Hofraum groß 1 ar 68 4m Art. 194 der Gebäudesteuerrolle, Art. Nr. 207 der Grundsteuer⸗ mutterrolle durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts verfügt worden. 3 .

8 Demnach werden Alle, welche an das bezeichnete Grundstück nicht protokollirte dingliche, insbesondere por vilegirte dingliche Ansprüche geltend machen wollen, aufgefordert, dieselben bei Vermeidung des anspruchsfreien Verkaufes und des Ausschlusses bei der Vertheilung des Erlöses spätestens in dem auf den 8

23. Angust d. Is., Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin, in welchem das Ausschluß⸗ urtheil verkündet wird, im unterzeichneten Gericht anzumelden.

Termin zur Zwangzsversteigerung des Geweses wird auf den

25. August d. Is., Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle anberaumt.

Die Verkaufsbedingungen können 14 dem Termin auf der Gerichtsschreiberei werden. Sonderburg, den 16. Juni 1883. Königliches Amtsgericht, I. Abtheilung.

Bürner, 1. V.

Tage vor eingesehen

In der Zwangsvollstreckungssache des Brennerei⸗ besitzers Mackensen in Badenhausen, Klägers, wider den Schreiber Lampe in Walkenried, Beklagten wegen Forderung, werden die Gläubiger aufgefor⸗ dert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ansschlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf Donnerstag, den 19. Juli 1883,

Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ernsteher hiermit vorgeladen worden. Walkenried, den 22. Juni 1883.

Herzogliches Amtsgericht. Hartwieg.

28400] m Namen des Königs! .““ Auf den Antrag des Arbeiters Carl Schulze und dessen Ehefrau, Friederike, geb. Ballhorn, zu Erms⸗ leben, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Erms⸗ leben durch den Gerichtsassessor Pfannkuchen am 22. Juni 1883 auf Grund des §. 848 Civil⸗Prozeß⸗ Ordnung 1 für Recht:

Die Urkunde, welche über diejenigen 52 Thaler 2 Sgr. 3 Pf. väterliche Erbegelder der 3 Geschwister Giesecke, Johanne Sophie Margarethe, Gottfried August und Andreas Martin Friedrich, lautet, welche auf dem zu Ermsleben sub Nr. 159 be⸗ legenen, im Grundbuche von Ermsleben Band IV. Blatt 457 eingetragenen Hausgrundstück Abthei⸗ lung III. sub Nr. 2 eingetragen stehen, wird fürr krastlos erklärt, und die Kosten des Verfahrens den. Antragstellenn zur Last gelegt. Königliches Amtsgericht. [28401] Im Namen da2 Königs?

In der Voß'schen Aufgebotssache (F. 3./83) erkcnnt das Königliche Amtsgericht zu Meyanburg

da pp. 3 für Recht: 11) die Hypothelenurkunde über 500 Darlehn, eingetragen aus der Schuldurkunde vom 15. März 1854 an demselben Tage für den Altsitzer Wilhelm Cbristoph Reyher zu Schmolde in Abtheilung III. Nr. 6 des dem Bauer Friedzich VBoß gehörigen Grundstücks Schmolde Band IV. Blatt Nr. 88 gebildet aus der Schuldurkunde vom 15. März 1854¼, dem Hypothekenschein und der Ingrossationsnote wird für kraftlos erklärt. 1b 2) die Kosten des Aufgehotsversahrens werden dem Bauer Friedrich Voß auferlegt. Mehenburg, den 19. Juni 1883. Königliches Amtsgericht. [28521] Berichtigung. In der Bekanntmachung des Amtsgerichts zu Hamburg vom 21. d. Mts., abgedruckt in Nr. 146, II. Beil. d. Bl., betr. Erlaß des Aufgebots: War⸗ necke, befindet sich ein Druckfehler. Es muß in der 11. Zeile von oben heißen: „grob Dänisch Ct. 500“.

hier angesetzten Termine, oder bis zu diesem, unter het Verwarnung aufgefordert, daß bei der Ueberwei⸗

und nicht, wie inserirt: grob Dänisch Ct. Sh. 500.