1883 / 155 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Jul 1883 18:00:01 GMT) scan diff

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fr Frauen im Sommer 121 (1880 120, 1873 131 ₰), im Winter

88 (1880 87, 1873 94 ₰4). Die Tagelöhne für Waldarbeiten betrugen ohne Kost beim Holzschlagen und Holzmachen (Männer) im Sommer 208 (1880 210, 1873 223 ₰), im Winter 167 (1880 167, 1873 182 ₰); bei Waldkulturen für Männer 169 (1880 171, 1873 169 ₰), für Frauen 115 (1880 118, 1873 117 ₰). Die Lindlöhne betrugen per Jahr für einen Knecht 183 (1880 182 ℳ, 1873 180 ℳ), für eine Magd 116 (1880 112 ℳ, 1873 110 ℳ).

Summarische Uebersicht über die Zahl der Stu⸗ direnden auf der Königlichen Universität Marburg im Sommersemester 1883. Im Wintersemester 1882/83 sind immatri⸗ kulirt gewesen 756. Davon sind abgegangen 214. Es sind demnach geblieben 542. Dazu sind in diesem Semester gekommen 306. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt 848. Die evangelisch⸗theologische Fakultät zählt Preußen 122, Nichtpreußen 17, zusammen 139. Die juristische Fakultät zählt Preußen 102, Nicht⸗ preußen 11, zusammen 113. Die medizinische Fakultät zählt Preußen 154, Nichtpreußen 35, zusammen 189. Die philosophische Fakultät zählt a Preußen mit dem Zeugniß der Reife 287, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife nach §. 3 der Vorschriften vom 1. Oktober 1879. 51, zusammen Preußen 338, c. Nichtpreußen 69, zusammen 407. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen noch Vorlesungen mit Genehmigung des Rektors 12. Es nehmen mithin an den Vorlesun⸗ gen überhaupt Theil 860.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

„Luthers reformatorische Verdienste um Schule und Unterricht“ betitelt sich eine von Johannes Müller in R. Gärtners Verlagsbuchhandlung erschienene kleine Broschüre. Der Verfasser hat es sich zur Aufgabe gestellt, eine der wichtigsten Thätig⸗ keiten Luthers, die Umgestaltung und Neuschaffung des deutschen Schulwesens zu schildern. Von der reformbedürftigen Lage der da⸗ maligen Schulen geht er auf die diesbezüglichen Hauptschriften Luthers über, wie beispielsweise die „an die Bürgemeister und Rathsherren allerley Städte in deutschen Landen, daß sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen“, ein Büchlein, in welchem viele treffliche, auch für die heutige Zeit noch passende Ge⸗ danken enthalten sind. Hierauf schildert er die von Luther und Melanchthon getroffenen organisatorischen Maßregeln, welche von der Ansicht ausgingen, daß nur von einer religiös⸗sittlichen Erneuerung Heil für die Schule zu hoffen sei; insbesondere wurde auf die Be⸗ deutung der Bibel und des Katechismus für den Schulunterricht hin⸗ gewiesen. Nicht vergessen wird das große Verdienst Luthers um die deutsche Sprache und das geistliche Lied; durch ihn veranlaßt erschienen bis zum Jahre 1546 (Luthers Todesjahr) 47 lutherische Gesangbücher.

Die kleine Schrift ist als ein schätzenswerther Beitrag zum rößeren Verständniß und zur richtigen Würdigung des großen Refor⸗

mators mit Freuden zu begrüßen.

„Unser Vaterland, in Wort und Bild geschildert von einem Verein der bedeutendsten Schriftsteller und Künstler Deutsch⸗ lands und Oesterreichs'. Rheinfahrt, von den Quellen bis zum Meere. Schilderungen von Karl Stieler, Hans Wachenhusen und F. W. Hackländer. Illustrirt von R. Püttner, A. Baur, C. C. Deiker, W. Diez, G. Franz, F. Keller, L. Knaus, L. Ritter, G. Schönleber, Th. Schüz, W. Simmler, B. Vautier, Th. Weber u. A. Verlag von Gebrüder Kröner in Stuttgart. Vollständig in 22 Lieferungen zu je 1 50 ₰. 20 und 21. Lieferung. Das schöne Werk nähert sich seinem Abschluß, und zwar noch zu rechter Zeit, während der Reisesaison. Die letzten beiden Hefte bieten, geschichtlich betrachtet, besonders viel des Fesselnden. Das heilige“ Cöln, das uralte Aachen und dann die Fahrt über Düsseldorf nach der holländischen Grenze hat noch Hackländers ge⸗ wandte Feder für die erste Ausgabe dieser reich illustrirten Rhein⸗ schilderung geschrieben. Von den 4 großen xylographischen Kunst⸗ blättern, welche die Hefte schmücken, verdienen als vorzügliche Werke der Landschaftszeichnenkunst die Ansicht von Rotterdam, von Schön⸗ leber, und die Maaslandschaft von Willroider Hervorhebung. Das Leben der Strandbewohner und der Bevölkerung der Insel Marken in der Zuidersee führt uns der Meistergriffel R. Jordans in charak⸗ teristischen Genrebildern vor Augen. Weit zahlreicher aber noch ist auch in diesen Heften die Reihe der Textillustrationen, aus Cöln (Apostelkirche, Gürzenich, Peterskirche, Flora), Aachen (Hof des Kornhauses, Pontthor), Neuß, Crefeld, Düsseldorf, Elberfeld, G (Pfalz, Stiftskirche), Wesel, Cleve (Schloß, Schwanen⸗ thurm) ꝛc.

Die Brieftaube. Ihre Geschichte, Zucht, Pflege und Dressur, sowie ihre Verwendung zu militärischen und anderen Zwecken. In freier Uebertragung des Werkes von La Perre de Roo und nach eigener Erfahrung bearbeitet von Paul Schomann⸗Rostock. Mit 23 Abbildungen. Rostock, Wilh. Werther's Verlag. 1883. (224 S. 8°.) Preis 3,60 Der große Aufschwung, den die Brief⸗ taubenzucht in Deutschland gewonnen hat, läßt die Herausgabe des vorliegenden Buches als ein zeitgemäßes Unternehmen erscheinen. Die Bearbeitung enthält im großen Ganzen das vortreffliche Werk des bedeu⸗ tenden belgischen Brieftaubenzüchters La Perre de Roo. Ein Theil dieser Uebertragung aus dem französischen Originale wurde von dem Verfasser bereits in der „Zeitschrift für Geflügel⸗ und Singyögelzucht“ veröffentlicht und liegt hier in umgearbeiteter und bedeutend ergänzter Form vor. Außerdem erschließt uns der Verfasser einen reichen Schatz eigener, selbstgesammelter Erfahrungen und theilt daneben die Ansichten bedeutender Autoritäten auf dem in Frage stehenden Gebiete mit. Der Inhalt des Buches ist in übersichtlicher Reihenfolge geordnet und setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Kapiteln zusammen: Einleitung, Natur⸗ geschichte der Taube, Ursprung der Brieftaube und deren Kreuzung, die Verkehrswege und Verwendung der Brieftaube in alter und neuer Zeit (Belagerung von Paris), der Taubenschlag und seine Einrich⸗ tung, das Bevölkern desselben, das Paaren, Nisten, Aufzucht der Jungen, Winke bezüglich der Dressur, der Orientirungssinn, die Aus⸗ dehnung des Taubensports in Belgien, Beschreibung der deutschen und WI Staats⸗Tauben⸗Stationen. Ferner finden wir in dem

zuche 20 verschiedene Taubenkrankheiten und deren Heilung besprochen, während im Anhange Aufgabe und Ziel des Brieftaubensports in Deutschland behandelt wird. Beobachtungen, welche bei der Abrich⸗ tung von Brieftauben zu erwägen sind, Statutenentwürfe und Reise⸗ ordnungen bilden den Schluß. Wie man sieht, bietet das Buch eine Fülle von Stoff, der in übersichtlicher Reihenfolge geordnet und mit Fleiß und Sorgfalt bearbeitet ist. In Hinblick auf ihren inter⸗ essanten Inhalt wird die Arbeit Paul Schomanns auch Demjenigen, welcher kein Fachmann ist, eine angenehme Lektüre bieten.

Von den Europäischen Wanderbildern (Verlag von Orell, Füssli u. Co. in Zürich) liegen wieder zwei Hefte vor. Das Doppelheft 40, 41 (Preis 1 ℳ) bringt die Beschreibung der betrieb⸗ samen Orte Chaux de Fonds und Locle mit Umgegend (Bre⸗ nets) und enthält sehr interessantes Material über die weltberühmte Industrie, die in diesen entlegenen Thälern betrieben wird, die auch an Naturschönheiten viel Sehenswerthes bieten. Das andere Heft 59 61 (Preis 1,50 ℳ) die Kärnten⸗Pusterthaler Bahn, von Dr. Heinrich Noé, führt den Leser auf der Bahn Klagenfurt⸗Willach⸗ Sachsenburg⸗Bienz⸗Franzensfeste in die interessanten und romantischen österreichischen Alpen. Wie alle Hefte dieser Sammlung halten auch die vorliegenden sich von jeder Reklame, Gasthofsempfehlungen und dergleichen streng fern, orientiren aber sorgfältig über Alles, was für einen gebildeten Touristen von Interesse ist. Beide Hefte sind reich 5 Illustrationen, ein jedes auch mit einer Karte aus⸗ gestattet.

Die Nr. 40 des 9. Jahrgangs der höchst interessanten allbe⸗ liebten Illustrirten Berliner Wochenschrift W“ Wrlbe⸗ Preis vierteljährlich 2 (pro Nummer von 1 2 Bogen also nur ca. 15 J), Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W., redigirt von Emil Dominik, hat folgenden Inhalt: Ein Abenteurer am Hofe König Friedrich Wilhelms I., vaterländische Erzählung von Th. L. M. Foetsegung); Baurath Hermann Ende von P. Wallé (mit Portrait);

on märkischen Mühlen und Müllern von Oskar Schwebel; Zur

Geschichte des Berliner Weißbieres; „Sommerlust“ nach dem Ge⸗ mälde von Karl Breitbach; P. Wallots neuer Entwurf zum Reichs⸗ tagshause mit den Illustrationen „Ansicht der Hauptfront“ und „Situationsplan“; Die Cöllnische Stadtmauer. Brief⸗ und Frage⸗ kasten. Inserate. Probenummern des „Bär' versendet jederzeit gratis und franko die Verlagsbuchhandlung von Gebrüder Paetel in Berlin W., Lützowstraße 7. Abonnements nehmen alle Buchhand⸗ lungen, Postämter und Zeitungsspeditionen an.

Die in Leipzig am 7. Juli d. J. erscheinende Nr. 2088 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Die am 5. Juli enthüllte Goethe⸗Büste in Karlsbad. Modellirt von Prof. A. Donndorf. Vom 8. Mitteldeutschen Bundesschießen in Dresden: 1) Die historische Gruppe des Festzugs. Original⸗ zeichnung von Paul Heydel. 2) Eine Scene aus dem Festzug. Humoreske von G. Broling P. K. Rosegger. Brandschatzung der schwedischen Hansestadt Wisby (Insel Gothland) durch den dänischen König Waldemar IV. im Jahr 1361. Nach dem Gemälde von Karl Gustav Hellqvist. Das am 29. Juni durch Brand zum Theil zerstörte Rathhaus in Aachen. Nach einer Zeichnung von L. von Elliot. Die Statuen Wilhelm und Alexander von Humboldts in Berlin. Der Mosaik⸗Springbrunnen vor der Berliner Nationalgalerie. Originalzeichnung von Robert Geißler. Neue Goldfische Nach dem Leben gezeichnet von Robert Geißler. M. G. Lichtwer. Frauenzeitung: Gertrud Guillaume. Schach: Meister des Schachspiels: 20) Michael Tschigorin. Polyptechnische Mittheilungen: Die Optik im Dienste der Wunderkünstler: Der sprechende Kopf.

Gewerbe und Handel.

Die hiesige Firma Anhalt und Wagener Nachf. giebt bekannt, daß, nachdem die Kommanditbetheiligung der Berliner Handelsgesellschaft bei der Firma nach gegenseitiger Uebereinkunft ihre Erledigung gefunden hat, auch die seitherigen Theilhaber der Firma, Geheime Kommerzienrath Conrad, Bankdirektor Seifert, Eduard Conrad aus derselben ausgeschieden sind; zugleich wird mit⸗ getheilt, daß die Allgemeine Deutsche Kreditanstalt in Leipzig sich mit einem Kommanditkapitale von 3 000 000 bei der Firma betheiligt har.

London, 2. Juli. (Allg. Corr.) Im ersten Semester von 1883 entstanden in Großbrirannien und Irland 5698 Falli⸗ mente, von denen 734 auf das Engrosgeschäft und 4964 auf den Kleinhandel und Privatpersonen entfallen. In dem entsprechenden Halbjahre von 1882 betrug die Gesammtzahl der Fallimente 5891, denen 620 auf das Engrosgeschäft und 5271 auf den Kleinhandel amen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Postbuch für Comtoir und Haus nennt sich ein von dem Kaiserlichen Postdirektor Johow herausgegebenes, soeben im Verlage von Franz Vahlen in Berlin W., Mohrenstraße 13/14, erschienenes billiges Handbüchlein. (Preis kartonnirt 75 ₰.) Dasselbe enthält die wichtigsten Bestimmungen in alphabetischer Reihenfolge für Post⸗ und Telegraphenverkehr nebst Porto⸗ und Gebührentarifen, Verzeich⸗ niß der Straßen und Plätze Berlins ꝛc. Herausgeber und Verleger haben bei Herausgabe dieses Büchleins sich die Aufgabe gestellt, dem korrespondirenden Publikum einen praktisch handlichen und sicheren Rathgeber für den postalischen und telegraphischen Verkehr darzu⸗ bieten. Mit der alphabetischen Anordnung des Stoffes ist die so⸗ fortige Erlangung jeder gewünschten Auskunft ermöglicht und wird darum das Postbuch der Geschäftswelt und um zeitraubende Nach⸗ fragen, bezw. überflüssige Kosten zu vermeiden, namentlich auch dem nicht in unmittelbarer Nähe einer Postanstalt wohnenden Publikum willkommen sein.

E8 6TWMsamer des Norddeutschen Lloyd „Habsburg“ ist gestern Nachmittag 5 Uhr in Southampton eingetroffen.

Hamburg, 4. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „»Lessing“ von der Hamburg⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt⸗Aktiengesellschaft ist heute Morgen in New⸗York ein⸗ getroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Fiume, 4. Juli. (W. T. B.) Für die Provenienzen aus Egypten ist eine zehntägige Quarantäne angeordnet.

Rom, 4. Juli. (W. T. B.) Durch Verfügung des Ministe⸗ riums des Innern ist angeordnet worden, daß Schiffe, auf denen seit mehr als zehn Tagen kein Cholerafall vorgekommen, 10 Tage lang, Schiffe, auf denen seit weniger als zehn Tagen kein Cholerafall vorgekommen, 15 Tage lang, und daß Schiffe, welche nur im Mindesten choleraverdächtig sind, 20 Tage hindurch beobachtet werden sollen. Diese Behandlung tritt ein bei Provenienzen aus Egypten, aus den Häfen von Tripolis, Malta, Cypern und denjenigen jenseits des Suezkanals. Das Verbot der Einfuhr ven Lum⸗ pen und alten Kleidern aus Egypten wird auf die vorgenannten ausgedehnt. Schiffe aus den Häfen des Küstenlandes und,

almatiens werden 5 Tage hindurch beobachtet.

Kopenhagen, 4. Juli. (W. T. B.) Gemäaäß heute erlassener Verfügung des Justiz⸗Ministers müssen Provenienzen dünes Egypten sich in dänischen Häfen der Quarantäne unter⸗ ziehen.

Berlin, 5. Juli 1883.

Die Ausstellung der Hochzeitsgeschenke Sr. Königli Hoheit des Prinzen Wilhelm im Kunstgewerbe⸗Museum, welche sich eines sehr lebhaften Besuches zu erfreuen hatte, wird am Sonntag, den 8. Juli, geschlossen.

Wie die Chronik des Germanischen Museums in Nürn⸗ berg für den Monat Juni meldet, erfreut sich die Angelegenheit des pharmazeutischen Museums immer weiter gehender Theilnahme. Es sei kaum ein Tag vergangen, an welchem nicht Gegenstände für das⸗ selbe abgegeben wurden, so daß die „Pharmazeutische Zeitung“ schon mehrere längere Verzeichnisse der eingelaufenen Geschenke veröffent⸗ lichen konnte. Dem Fonds zur Erwerbung Nürnbergischer Werke für das Germanische Museum sind neuerdings 123 Personen mit 368 Jahresbeitrag beigetreten. Auch vom Handels⸗ museum ist ein erfreulicher Fortgang zu berichten. Die seit den letzten Mittheilungen fällig gewordenen späteren Raten der Antheilscheine haben es möglich gemacht, manches interessante Stück anzukaufen, und fort und fort sind daneben auch einzelne Geschenke eingegangen. Namentlich ist neben den anderen Merkwürdigkeiten die Literatur des Handelswesens entsprechend vertreten und die Hand⸗ bibliothek des Handelsmuseums schon recht beträchtlich zu nennen. Die Handelskammern des Reichs wenden dem Museum ihr Interesse zu und suchen, wie die Verzeichnisse darthun, das Unternehmen durch Zeichnung von Antheilsscheinen zu fördern.

Die Juli⸗Nummer des Museumsorgans, des „Anzeizers für Kunde der deutschen Vorzeit“ oringt den Schluß des Briefes von Gabriel Holzschuher aus Indien, vom Januar 1580, mitgetheilt von Hans Bösch in Nürnberg, ferner Nachrichten über den „Schrauben⸗ macher“ Balthasar Hacker aus Nürnberg, einen seiner Zeit berühmten Tausendkünstler, nebst Beschreibung des von ihm für den Kurfürsten August von Sachsen angefertigten kunstvollen Stuhls, von Theodor Distel in Dresden; einen wörtlichen Abdruck des Schiedsspruchs zwischen Ritter Florinus von Sassendorp und der Bürgerschaft von Soest über gemeinschaftliche Besitzrechte an Salzwerken in Sassen⸗ dorf, Kr. Soest, vom 13. April 1285, mitgetheilt von Dr. Wachter in Breslau; urkundliche Mittheilungen von Dr. L. Korth in Cöln über die Schädigung eines Vertriebenen; einen Beitrag zur welfischen Siegelkunde, von P. Zimmermann in Wolfenbüttel, und einen Brief von Leibnitz, datirt aus Hannover, vom 4. Juni 1716, aus der Fürst⸗ lich Thurn⸗ und Taxis'schen Bibliothek in Regensburg, mitgetheilt

von Dr. C. Will daselbst. Endlich fehlt auch dieser Nummer nicht

der illustrirte Schmuck, bestehend in der Faecsimile⸗Reproduktion einer weiteren Handzeichnung aus dem Melusinencoder und zwar der Dar⸗ stellung eines ritterlichen Turniers, mit welcher Hr. Direktor Essen⸗ wein die Reihe dieser kulturgeschichtlich höchst interessanten Publika⸗ tionen abschließt.

In Verfolg einer Einladung des Altonaer Industrie⸗Vereins, die in den betheiligten Kreisen lebhaften Anklang gefunden hat, wird vom 8. bis 10. Juli in Altona eine Delegirtenversamm⸗ lung deutscher Kunstindustrie⸗, Gewerbe⸗ und Indu⸗ strie⸗Vereine stattfinden, deren Programm vielfache Berührungs⸗ punkte mit demjenigen des kürzlich erwähnten, im Anschluß an die internationale Kunstausstellung zu München in Aussicht genommenen kunstzewerblichen Kongresses aufweist. Direkt im Hinblick auf letzte⸗ ren ist auf die Tagesordnung der Altonaer Versammlung die Be⸗ schlußfassung zu Gunsten einzelner Resolutionen gesetzt, die von dem Bayerischen Kunstgewerbe⸗Verein zu München dem Kon⸗ greß unterbreitet werden. Eine Reihe anderer Resolutionen, die Seitens des einzuberufenden Vereins vorgeschlagen werden, spricht sich für eine fernere Hebung des Zeichenunterrichts auch in den Volks⸗ schulen in dem Sinne, daß vorzüglich eine sichere Grundlage für die systematische Ertheilung eines technischen Zwecken gewidmeten Unterrichts gelegt werde, für die Förderung der Errichtung gewerb⸗ licher Fachschulen sowie dahin aus, daß mit allen Mitteln die Ein⸗ führung der Maschine und zeitgemäßer Verbesserungen in das Klein⸗ gewerbe anzustreben sei. Von dem Gewerbe⸗ und Industrieverein zu Bremen liegt ferner ein Antrag vor, der auf die Abhaltung von Wanderausstellungen neuer Werkzeuge und Maschinen, namentlich solcher für das Kleingewerbe, abzielt, von dem Altonaer Verein ein Antrag betreffs gemeinsamer Ausschreibungen von Musterkonkurrenzen und eines zu diesem Zweck auf⸗ zustellenden Regulativs, von den mecklenburgischen Vereinen der Antrag, einen Modus zu finden, der den Nutzen solcher Kon⸗ kurrenzen und die Erwerbung geeigneter Entwürfe allen betheiligten Vereinen gleichmäßig zugängig macht. Den Hauptberathungsgegen⸗ stand wird jedoch der von dem Verein zu Altona ausgehende Vor⸗ schlag bilden, die auf die Hebung des deutschen Gewerbes abzielenden Vereine zu einem die gemeinsamen Interessen kräftig wahrnehmenden und dabei den einzelnen Gliedern doch eine volle Freiheit der Be⸗ wegung gestattenden Verbande zusammenzufassen, von welchem die An⸗ tragsteller neben einer fördernden Einwirkung auf die duktion zugleich einen Lgünstigen Einfluß auf die dustrielle Weltstellung Deutschlands und auf die Vermehrung des nationalen Wohlstandes erwarten. Von den zur Theilnahme an der Versammlung eingeladenen Vereinen ist denn auch dieser Gedanke beifällig aufgenommen und Seitens des Vereins für deutsches Kunst⸗ gewerbe in Berlin, der in Altona wie auf dem Münchener Kongreß durch Deputirte vertreten sein wird, der Beschluß gefaßt worden, für die „Begründung einer deutschen kunstgewerblichen Genossenschaft“ nach dem Vorbilde der deutschen Kunstgenossenschaft einzutreten. Ein provisorisches Statut faßt als leitende Organe derselben einen Einzel⸗ verein als Vorort, einen aus drei Mitgliedern des Vororts bestehenden Vor⸗ stand und einen jährlich zusammentretenden Delegirtentag ins Auge. Als Mittel zur Erreichung der Genossenschaftszwecke macht es nam⸗ haft die Bearbeitung und Berathung von Fragen, welche das Kunst⸗ gewerbe betreffen, insbesondere Vereinbarungen über gemeinsame Normen für die Behandlung öffentlicher Konkurrenzen, für die Be⸗ schickung von Ausstellungen, Zusammensetzung der Preisgerichte und Hebung der Fachschulen und des kunstgewerblichen Unterrichts, ferner die Veranstaltung periodischer Wanderausstellungen, die Wahl einer oder mehrerer Zeitschriften als Vereinsorgane und die Aussetzung von Preisen für Konkurrenzen, Ausstellungen, Abhandlungen, Ver⸗ besserungen und hervorragende Leistungen auf kunstgewerblichem Ge⸗ biete. Da auch Seitens des Altonaer Vereins der Entwurf eines Verbandsstatuts festgestellt ist, so wird die Delegirten⸗Versammlung dem Münchener Kongreß voraussichtlich bereits einen in sich fertigen Plan zu einer gemeinsamen Organisation der kunstgewerblichen Be⸗ strebungen, deren Nothwendigkeit in den betheiligten Kreisen allgemein empfunden wird, vorlegen können und damit wesentlich zur Erreichung des in Aussicht genommenen Ziels beitragen.

Das Comité für das Niederwald⸗Denkmal, welches am 30. Juni in Rüdesheim tagte, hat nunmehr definitiv beschlossen. daß die Enthüllungsfeier am 28. September, Mittags 12 Uhr, stattfindet.

Stettin, 3. Juli. Gestern fand die konstituirende General versammlung des „Pommerschen Provinzialvereins zur Bekämpfung des Vagabundenthums“ statt. Erschienen waren u. A. die HH. Ober⸗Präsident Graf Behr⸗Negendank, Landes⸗ Direktor Frhr. von der Goltz, Regierungs⸗Präsident Graf Clairon d'Haussonville und Ober⸗Bürgermeister Haken. Gegenstand der Ver⸗ handlung war ein vom Comité festgestellter Statutenentwurf, über welchen Graf Behr⸗Behrenhoff referirte, und welcher unverändert angenommen wurde. Das Statut bestimmt nach der „N. St. Ztg.“ als Zweck des Vereins, Vagabundenthum und Wanderbettelei ent⸗ gegenzuwirken; Sitz des Vereins ist Stettin. Der Verein wird Ar⸗ beiterkolonien gründen und unterhalten, Naturalverpflegungsstationen ins Leben rufen und Arbeitsnachweisstellen einrichten. Mitglied des Vereins ist jeder Einwohner der Provinz Pommern, der entweder einen einmaligen Beitrag von mindestens 100 oder einen jähr lichen pränumerando zu zahlenden Beitrag von 3 zur Vereins⸗ kasse zahlt. Während von einigen Seiten auf ein möglichst be⸗ schleunigtes Vorgehen zur Erwerbung der Rechte einer juristischen Verson für den Verein, sowie zum Ankauf von geeigneten Ländereien Gewicht gelegt wurde, warnte namentlich der Herr Ober⸗Präsident und auch Hr. Graf Behr⸗Behrenhoff vor übereiltem Handeln. Viel⸗ mehr müsse das Bestreben vor allen Dingen darauf gerichtet sein, die Theilnahme der gesammten Bevölkerung der Provinz dem Unter⸗ nehmen zuzuwenden und namentlich zu allererst eine genügende Ver⸗ mögensbasis zu gewinnen, auf Grund deren das Recht einer juristi⸗ schen Person nur erlangt werden könnte.

Adorf i. Voigtl., 4. Juli. (W. T. B.) Ein heute früh hierselbst im Gasthof „Zum Engel“ ausgebrochenes Feuer legte 36 Häuser und 12 Scheunen in Asche.

Morgen wird die Entlassung der hier eingezogenen Landwehr⸗ Mannschaften erfolgen und werden gleichzeitig diejenigen Bataillone der hiesigen Garde⸗Infanterie⸗Regimenter, welche während der Dauer der Landwehrübung zur Abhaltung von Gefechts⸗ und Schießübungen im Terrain die Garnison verlassen hatten, hier wieder einrücken.

Die Abgangszeit des am 7. Juli c. von Berlin nach Mün⸗ chen abgehenden Extrazuges ist von 7 Uhr 15 Minuten auf 8 Uhr 5 Minuten Abends verlegt worden.

Stolze'scher Stenographen⸗Verein. Hauptversammlung Freitag, den 6. Juli 1883, Abends 8 Uhr, in der Alten Post, Burg⸗ straße 7, I. Tagesordnung: 1) Vortrag des Herrn Kesseler: Die .“ im Alterthum und in der Neuzeit. 2) Vereinsangelegen⸗ Heiten.

Redacteur: Riedel. Berlin:

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. zner.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beila

Berlin, Donnerstag, den 5. Juli

[29737]

elß. register nimmt an: die Königliche Expeditio des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

2* Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Verloosung. Amortisation, Zinszahlung A. u. s. w. von öffentlichen Papieren.

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Steckbriefe und Untersuchungs Sachen.

Steckbriefs⸗Erneuerung. Der hinter die ver⸗ ehelichte Borstenzurichter Urie, Lina, geb. Krawitz, geboren am 1. April 1856 in Rußland, am 20. April 1882 in actis U. R. II. 210/82 wegen versuchter Verleitung zum Meineide erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Berlin, 25. Juni 1883. Kö⸗ nigliche Staatsanwaltschaft beim Landgerichte I.

29738]

Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Töpfer Rudolf August Ferdinand Mettré, wegen schweren Diebstahls in den Akten U. R. II. Nr. 184 de 1883 unter dem 13. Juni 1883 erlassene Steckbrief wird urückgenommen. Berlin, den 2. Juli 1883. König⸗ liches Landgericht I. Der Untersuchunxsrichter: Bailleu.

29734] Offenes Strafvollstreckungs⸗Ersuchen. Der Buchhändler Johann Friedrich Baganz aus Jüter⸗ bog, ehelich am 13. November 1857 zu Berlin ge⸗ boren, nicht Soldat gewesen, evangelischer Religion, nicht verheirathet, dessen zeitiger Aufenthalt unbe⸗ kannt, ist durch rechtskräftiges Urtheil der Straf⸗ kammer beim Königlichen Landgericht zu Potsdam vom 14. Januar 1881 wegen Erpressungsversuchs zu einer Gefangnißstrafe von 14 Tagen verurtheilt. Es wird ersucht, den ꝛc Baganz im Betretungsfalle zu verhaften und die gedachte Gefängnißstrase an dem⸗ selben vollstrecken und hierher zu den Strafakten M. 1 161/80 Nachricht geben zu wollen. Pots⸗ dam, den 27. Juni 1883. Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht.

[29733]

Die in Nr. 120 dieses Anzeigers de 1874 hinter 1) den Maurer Carl Robert Ratzow, geboren den 10. August 1848 in Neu⸗Langsow, 2) Isaak Levi⸗ thal, geboren den 21. Oktober 1849 in Mur⸗Goslin, zuletzt in Seelow, 3) Carl Meseritzer, geboren den 12. Mai 1849 in Seelow, 4) Gustav Adolf Dümke, geboren den 14. Juli 1850 in Baltz, zuletzt in Nieder⸗Görlsdorf, 5) den Maurer Reinhold Gottlieb Lier, geboren den 1. März 1844 zu Letschin, am 15. Ma* 1874 erlassene Strafvollstreckungsrequisition wird hierdurch abermals erneuert.

Frankfurt a./O., den 3. Juli 1883.

Königliche Staatsanwaltschaft.

29736]

Die Wehrmänner Sattler Herrmann Georg Krüger, geboren am 9. November 1846 in Muskau, Kreis Rothenburg O.⸗L., und Schneider Eduard Rapsch, geboren am 20. August 1844 in Hohen⸗ Giersdorf, Kreis Grottkau, beide zuletzt in Grün⸗ verg wohnhaft, sind durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Schöffengerichts hierselbst vom 20. Mai 1881 wegen unerlaubten Auswanderns als Land⸗ wehrleute zu einer Geldstrafe von je dreißig Mark oder im Unvermögensfalle zu einer Haftstrafe von je sechs Tagen verurtheilt worden. Da der Auf⸗ enthaltsort der Genannten unbekannt ist, so wird erfucht, im Betretungsfalle sie zu verhaften, die Strafe gegen sie zu vollstrecken und uns hiervon zu benachrichtigen. Grünberg, den 26. Juni 1883. Königliches Amtsgericht. V. [24658858 Ladung.

Gegen den Drahtbinder Ignatz Foti aus Neszlusa in Ungarn, Kaiserlich Königliche Stadt⸗ halterei Ofen, dessen Aufenthalt nicht hat ermittelt werden können, ist wegen Gewerbesteuer⸗Contra⸗ vention, Vergehen gegen die §§. 1, 3, 9, 18, 29 des Gesetzes vom 3. Juli 1846 (Gesetz⸗Sammlung de 1876 Seite 247) das Hauptverfahren vor dem Königlichen Schöffengericht hierselbst eröffnet und wird derselbe hiermit auf Anordnung des König⸗ lichen Amtsgerichts zu Triebel zur Hauptverhand⸗ ung auf den 18. September 1883, Vorm. 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Triebel unter der Warnung geladen, daß auch bei seinem unentschuldigtem Ausbleiben zur Haupt⸗ verhandlung geschritten werden wird. Triebel, den 20. Mai 1883. Schlegel, als Gerichts⸗ schreiber des Königlichen Amtsgerichts.

1) Der Arbeiter Johann Hermann Redel, am 7. Oktober 1852 zu Margonin, Kreis Chodziesen geboren, zuletzt in Friedersdorf, Kreis Lebus, wohn⸗ haft gewesen, 2) Der Arbeiter Friedrich Wilhelm Tietz, am 2. Dezember 1850 zu Zechin, Kreis Lebus, geboren, zuletzt daselbst wohnhaft gewesen, 3) der Arbeiter Friedrich Julius Heyn, am 19. Februar 1844 zu Minken, Kreis Arnswalde, geboren, zuletzt zu Golzow wohnhaft, werden beschuldigt, zu Nr. 1 als beurlaubter Reseroist, zu Nr. 2 und 3 als Wehr⸗ männer der Landwehr, “hne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Ueber⸗ tretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 9. November 1883, Vormittags 9 ½ Uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ gericht in Seelow zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Frank⸗ furt a./O. ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Seelow, den 30. Mai 1883. Senge⸗

Beffentlicher Anzeiger.

1. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. Verschiedene Bekanntmachungen. .Literarische Anzeigen.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Bureaux.

V Theater-Anzeigen.

Familien-Nachrichten.] beilage. R

eses

Nachbenannte Personen: 1) Friedrich Grund, ge⸗ boren am 25. September 1858 zu Königshütte, 2) August Mzyk, geboren am 25. August 1858 zu Nieder⸗Heyduck, 3) Theodor Pajonk, geboren am 10. November 1858 zu Orzegow, 4) Adam Gon⸗ schiowski, geboren am 26. Juli 1858 zu Schwien⸗ tochlowitz, 5) Franz Widera, geboren am 2. April 1859 zu Beuthen O.⸗S., 6) Simon Bialas, ge⸗ boren am 21. Februar 1860 daselbst, 7) Carl Brendel, geboren am 15. Dezember 1860 daselbst, 8) Paul Galuschka, geboren am 22. Juni 1860 daselbst, 9) Nikolaus Pyerski, geboren am 14. De⸗ zember 1860 zu Beuthen L.⸗S. 10) Simon Schwar⸗ zer, geboren am 5. Mai 1860 daselbst, 11) Carl Dzwigol, geboren am 24. April 1860 zu Bobrek, 12) Franz Sliwa, geboren am 17. Januar 1860 daselbst, 13) Peter Ignatz Neumann, geboren am 31. Juli 1860 zu Chropaczow, 14) Franz Alerxander Poralla, geboren am 14. Juli 1860 daselbst, 15) Johann Wollny, geboren am 11. Mai 1860 da⸗ selbst, 16) Peter Nowroth, geboren am 12. Sep⸗ tember 1860 zu Goretzko, 17) Adalbert Trzcionka, geboren am 8. April 1860 zu Kamin, 18) Hermann Pankratius Berger, geboren am 12. Mai 1830 zu Königshütte, 19) Franz August Bothmann, geboren am 31. Juli 1860 zu Königshütte, 20) Friedrich Nikolaus Byrek, geboren am 6. Dezember 1860 daselbst, 21) Wilhelm Daniel Dauisch, geboren am 3. Januar 1860 daselbst, 22) Anton Johann Gnisa, geboren am 9. Mai 1860 daselbst, 23) Adolf Felix Holewa, geboren am 4. Mai 1860 dafelbst, 24) Johann Josef Haeuser, geboren am 17. Mai 1860 daselbst, 25) Karl Heinrich Meister, geboren am 16. No⸗ vember 1860 daselbst, 26) Franz Andreas Marx, geboren am 30. November 1860 daselbst, 27) Franz Karl Miketta, geboren am 18. Dezember 1860 da⸗ selbst, 28) Vinzent Kopyto, geboren am 21. Ja⸗ nuar 1860 zu Mittel⸗Lagiewnik, 29) Johann Och⸗ mann, geboren am 28. Oktober 1860 zu Mittel⸗ Lagiewnik, 30) Stefan Maciol, geboren am 29. August 1860 zu Ober⸗Lagiewnik, 31) Theodor Pro⸗ biers, geboren am 4. November 1860 daselbst, 32) Ignatz Carl Barezyk recte Baneczyk, geboren am 1. Februar 1860 zu Lipine, zuletzt in Laura⸗ hütte, 33) Eduard Franz Biro, geboren am 5. März 1860 zu Lipine, 34) Carl Johann Danisch, gebo⸗ ren am 8. August 1860 daselbst, 35) Alexander Theofil Kafier, geboren am 27. Februar 1860 da⸗ selbst, 36) Franz Josef Koeczetz, geboren am 28. März 1860 daselbst, 37) Lazarus Krolik, geboren am 13. Mai 1860 daselbst, 38) Johann Valentin Odaj, geboren am 19. Mai 1860 daselbst, 39) Josef Franz Schneider, geboren am 23. Januar 1860 daselbst, 40) Konstantin Jakob Schary, geboren am 10. März 1860 daselbst, 41) Carl Wilhelm Schorske, geboren am 10. Juni 1860 daselbst, 42) Franz Lau⸗ fer, geboren am 2. Juni 1860 zu Miechowitz, 43) Alexander Sandera, geboren am 28. Februar 1860 zu Miechowitz, 44) Johann Kramarezyk, ge⸗ boren am 15. April 1860 zu Orzegow Gemeinde, 45) Johann Paweleczek, geboren am 13. Mai 1860 daselbst, 46) Alexander Panitz, geboren am 15. Juli 1860 daselbst, 47) Max Hora, geboren am T. Juli 1860 zu Orzegow Gut, 48) Bartholomäus Pezywara, geboren am 22. August 1860 daselbst, 49) Josef Carl Heisig, geboren am 23. Dezember 1860 zu Deutsch⸗Pinkar, 50) Paul Carl Wgrwich, geboren am 26. Januar 1860 daselbst, 51) Ignatz Troch⸗ mann, geboren am 18. Juli 1860 zu Rokittnitz, 52) Johann Bregula, geboren am 5. Oktober 1860 zu Roßberg, 53) Franz Domanski, geboren am 22. März 1860 zu Roßberg, 54) Thomas Michalski, geboren am 3. März 1860 daselbst, 55) Felix Soberezyk, geboren am 20. Mai 1860 daselbst, 56) Franz Ujma, geboren am 2. Dezember 1860 daselbst, 57) August Blachut, geboren am 20. Juli 1860 zu Schomberg, 58) Jakob Hoim, geboren am 12. Juli 1860 daselbst, 59) Johann Pieczyk, ge⸗ boren am 29. August 1860 daselbst, 60) Hyacinth Rutkowski, geboren am 17. August 1860 daselbst, 61) Bernhard Schinawa, geboren am 2. August 1860 daselbst, 62) Johann Löfrer, ge⸗ boren am 23. Januar 1860 zu Friedenshütte, 63) Vinzent Orlowsky, geboren am 20. Januar 1860 zu Eintrachtshütte, 64) Alexander Pollok, ge⸗ boren am 2. Juli 1860 zu Friedenshütte, 65) Jo⸗ hann Smieczek, geboren am 22. Oktober 1860 da⸗ selbst, 66) Carl Oskar Czerwinski, geboren am 9. November 1860 zu Schwientochlowitz, 67) Thomas Hyacinth Malirz, geboren am 11. Januar 1860 daselbst, 68) Adam Stefan Poloczek, geboren am 23. Dezember 1860 daselbst, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundes⸗ gebiet verlassen zu haben, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebietes aufzuhalten. Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 St.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf Montag, den 17. September 1883, Vormittags 9 Uhr, vor die III. Strafkammer des Königlichen Landge⸗ richts zu Beuthen O./S. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗ ordnung von dem Civilvorsitzenden der Königlichen Ersatz⸗Kommission zu Beuthen O./S. über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. (M. 109/83.) Beuthen O./S., den 20. April 1883. Der Erste Staatsanwalt.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. [29792] Oeffentliche Zustellung. Die Frau Amande Broemel, geb. Voigt, aus Stadtilm, d. Zt. in Lindenhof Coswig b. Dresden, vertreten durch den Rechtsanwalt Rath Kling⸗ hammer hier, klagt gegen ihren Ehemann, den Bäcker Ferdinand Broemel aus Stadtilm, d. Zt. unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestehende Ehe dem Bande nach zu trennen und den Beklag⸗ ten als schuldigen Theil zu erklären und ladet den Beklagten zur Beweisaufnahme und mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civil⸗ kammer des Landgerichts zu Rudolstadt auf den 8. Oktober 1883, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 8 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dies er Auszug der Klage bekannt gemacht. Rudolstadt, den 30. Juni 1883. Heyer, Gerichtsschreiber des Landgerichts [29777] Oeffentliche Ladung. Nachdem der Landesdirektor in Hessen die Eintra⸗ gung des auf den Namen des kommunalständischen Verbandes des Regierungsbezirks Cassel katastrirten, in der Gemarkung von Rosdorf belegenen Grund⸗ eigenthums, als: V. 186/130 Weg an der Windecker Straße 20 ar 77 qm unter glaubhafter Nachwei⸗ sung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigen⸗ thumsbesitzes in das Grundbuch von Roßdorf bean⸗ tragt hat, so werden alle diejenigen Personen, welche Rechte an jenem Grundvermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche im Termin, am 24. August 1883, Vorm. 9 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, bei Meidung der im §.132 ff., Ges. vom 29./5. 73, ange⸗ drohten Nachtheile. Windecken, am 23. Juni 1883. Königliches Amtsgericht. (gez) Dr. Hartmann. Wird veröffentlicht: Gibbert, Gerichtsschreiber i. V. [29776] Oeffentliche Ladung. Nachdem der Eisenbahn⸗Feldmesser Kerber in Cassel, als Bevollmächtigter des Eisenbahnfiskus der Cassel⸗Waldkappeler Eisenbahn von dem bisher nicht katastrirten, in der Gemarkung von Nieder⸗ zwehren belegenen Grundeigenthum, als Blatt E. Parz. 171 48 Are 69 Qu.⸗Mtr. öffentlicher Weg rach der neuen Mühle, neuer Bestand: Blatt E. Parz. 224/171 20 Are 85 Qu.⸗Mtr. Weg nach der neuen Mühle, Blatt E. Parz. 225/171 4 Are 29 Qu.⸗Mtr. Weg nach der neuen Mühle, die Ein⸗ tragung der Parzelle ad 234/177 23 Are 55 Qu.⸗ Mtr. Eisenbahn, unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjahrigen ununterbrochenen Eigenthums⸗ besitzes des Königl. preußischen Eisenbahnfiskus in das Grundbuch von Niederzwehren beantragt hat, s werden alle diejenigen Personen, welche ein Recht an jenem Grundvermögen zu haben vermeinen, aufge⸗ fordert, solche spätestens im Termin, 20. November 1883, Vormittags 10 Uhr, bei der unterzeich⸗ neten Behörde anzumelden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist der bisherige Besitzer als Eigenthümer in das Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende An⸗ meldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das obenerwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist erfolgten Anmel⸗ dung eingetragen sind, verliert. Cassel, den 27. Juni 1883. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 3. gez. Hüpeden. Veröffentlicht: Brocke, Gerichts⸗ schreiber.

2977 1 8 [207780 Verkaufs⸗Anzeige und ö In Zwangsvollstreckungssachen des Baumanns⸗ Johann Fehsenfeld, Hs.⸗Nr. 2 in Oiten, Gläu⸗ bigers, wider den Anbauer Christof Oeding, Hs.⸗Nr. 9 in Schaphusen, Schuldners, wegen Forderung, soll das in der Oiter Feldmark belegene, dem Schuldner gehörige Weidegrundstück, verzeichnet unter Artikel 257, Kartenblatt 4, Parzelle 73/3, 75/3, 77/3, 78/3, 80/3 der Grundsteuermutterrolle von Oiten in einer Gröste von 65 a 70 qm am Donnerstag, den 20. September 1883, Nachmittags 3 Uhr, gleichzeitig mit den übrigen in der Verkaufsanzeige vom 17. Mai 1883 bezeichneten Oeding'schen Im⸗ mobilien, im Diedrich Mindermanu’schen Wirths⸗ hause in Schaphusen, öffentlich meistbietend ver⸗ kauft werden. Alle Diejenigen, welche an diesem Weidegrund⸗ stücke Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fidei⸗ kommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefordert, ihre Ansprüche so gewiß spätestens im obigen Termine anzumelden,

Verhältniß zum neuen Erwerber das Recht ver⸗ loren geht.

Achim, den 29. Juni 1883. Königliches Amtsgericht, Abtheilung II gez. von Hahn. (L. S.) Ausgefertigt: Achim, den 29. Juni 1883. Der Gerichtsschreiber. Sergel, A.⸗G.⸗Sekretär.

[2977921

Verkaufs⸗Anzeige nebst Ediktalladung.

In Sachen des Ackermanns Friedrich Heuer in Ettenbüttel, Gläubiger, gegen

den Abbauer Heinrich Eggers in Vollbüttel, Schuldner, soll die dem Schuldner gehörige, in Vollbüttel unter Hs. Nr. 33 belegene Abbauerstelle nebst Zubehörun⸗ gen, wie solche in der Grundsteuer⸗Mutterrolle des Gemeindebezirks Vollbüttel unter Art. Nr. 33, Kartenblatt 3, Parzellen 118 bis 120 inkl. zur Größe von 58 a 20 qm verzeichnet und auf Antrag des Gläubigers am 23. Juni cr. von dem Gerichtsvoll⸗ zieher Lücke in Pfand genommen sind, zwangsweise in dem dazu auf Dienstag, den 18. September 1883, Morgens 10 Uhr,

allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden. Kaufliebhaber werden damit geladen. Die Verkaufsbedingungen liegen 10 Tage vor dem Termine auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht bereit, können auch von dort abschriftlich bezogen werden. Alle, welche an dem Verkaufsobjekte Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Ser⸗ vituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vor⸗ zulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nicht⸗ anmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstückes verloren gehe.

Der demnächstige Ausschlußbescheid wird nur durch Anschlag an⸗ die Gerichtstafel veröffentlicht werden.

Gifhorn, den 28. Juni 1883.

Königliches Amtsgericht. I. (gez.) Reinking. Ausgefertigt: 8 ö Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts. I.

[29787] Bekanntmachung.

Für den Buchbindermeister Carl Albrecht zu Oranienburg stehen auf dem, dem Rentier Johann Friedrich Erdmann Wetzel zu Oranienburg gehörigen, im Grundbuche von Oranienburg Band I. B. Blatt Nr. 56 verzeichneten Grundstücke 150 Thlr. = 450 zu fünf Prozent jährlich verzinslich ein⸗ getragen.

Es ist das Aufgebot des, über die gedachte Forde⸗ rung gebildeten Hypothekendokuments, welches an⸗ geblich aus Versehen zerrissen worden ist, behufs Kraftloserklärung und Löschung der Post im Grund⸗ buche Seitens des genannten Eigenthümers bean⸗ tragt worden.

Es wird daher der unbekannte etwaige Inhaber der vorerwähnten Urkunde aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Oktober 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem Unterzeichneten anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Letztere für kraftlos erklärt werden wird. 8

Oranienburg, den 25. Juni 1883.

Königliches Amtsgericht. von Winterfeld. [29795]

Die Eheleute Kaufmann Hermann Friedrich Matthias und Christiane Johanne, geb. Schmidt, zu Herford haben durch Vertrag vom 28. Juni 1883 die Ausschließung der ehelichen Gütergemeinschaft be⸗ züglich des Erwerbs wieder aufgehoben und soll für letztern die provinzielle Gütergemeinschaft gelten.

Eingetragen zufolge Verfügung vom 2. Juli 1883 am 3. Juli 1883.

Herford, den 3. Juli 1883.

Königliches Amtsgericht.

8

Kaiserliches Landgericht Straßburg. [29798] Auszug.

Lina Keßler, ohne Gewerbe, zu Hagenau auf dem Schlössel wohnend, vertreten durch Rechtsanwalt Clauß,

klagt gegen ihren Ehemann Heinrich Ried, Fabri⸗ kant daselbst,

auf Gütertrennung mit dem Antrage:

Es gefalle dem Gerichte zu erkennen, daß Klä⸗ gerin von ihrem Ehemanne in Gütern fortan getrennt ist und einen Notar behufs Liquidation der ehelichen Gütergemeinschaft zu ernennen.

Zur mündlichen Verhandlung ist Termin bestimmt in die Sitzung der II. Civilkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Straßhurg vom 25. Oktober 1883, Vormittags 9 Uhr.

Straßburg, den 2. Juli 1883.

Sekretariat der II. Civilkammer. Weber.

busch, Aktuar, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 5

als widrigenfalls für den sich nicht Meldenden im