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Heeeubeirescüd —
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empfangen; heute ist letzteres an Sachsen⸗Weimar gefallen und das „Gebiet“ fällt mit dem Weichbilde zusammen. Eine wirkliche Be⸗ grüßung mit Rede und Gegenrede lag völlig außerhalb des Rahmens dieses Festes; man sah desbalb daron ab, und so bielt inmitten einer zahllosen Menschenmasse Luther seinen Einzug in die freudig erregte, festlich geschmückte Stadt.
Landsknechte mit Spontons und Hellebardieren eröffnen den Zug, ihr
dem Wagen zieht eine Schaar von Studenten, mit freudigen Blicken zum Glaubenshelden emporschauend. Im alterthümlichen, von einem Plane überspannten Reisewagen sitzt Martin Luther, zu seiner Linken — streng geschichtlich — Nikolaus Amsdorf, ihm gegenüber Peter Suaven, ein junger pommerscher Edelmann und der Augustinermönch Pezzensteiner, der Luther begleitet, da ein Augustiner nie allein reisen darf. Eine Art Ehrenwache bilden 40 berittene Professoren, Raths⸗
Augenblick, als hier die Festversammlung das alte Sturmlied Martin 8
Luthers: „Ein’ feste Burg ist unser Gott!“ sang Dann hielt Divisions⸗ prediger Rogge aus Potsdam die Festrede. Er machte darauf auf⸗
merksam, daß allen Theilnehmern an diesem Feste zu Ehren Dr.
Martin Luthers eben diese Feier nur dann zu wahrhaftem Segen gereichen werde, wenn sie sich andächtig in Luthers tiefgläubiges Wesen versenkten, sich sein heldenhaftes Wesen zu eigen machten und
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Hauptmann trägt einen Harnisch. Hinter ihnen reitet der städtische Herold mit der alten Fahne Erfurts, auf ihr das Wappen: ein sil⸗
bernes Rad auf rothem Felde. Zwölf berittene
schmettern ihre lustigen Weisen, ihnen schließen sich die Bergleute an: Nur b 1 Einen köstlichen Gegensatz zu ihrer schwarzen Uniform bilden die Bäcker in ihrer hellen Gewan⸗
eine stille Huldigung für Luthers Vater.
dung. Durch den ganzen Festzug zieht sich dieser Wechsel von Farben und Bildern hindurch und läßt Abspannung aufkommen. Es Schürzen eine Bibel vorangetragen wird, die Schornsteinfeger, heute vom Ruße befreit. Gar die Zimmerleute einher, deren Aerxte blinken; die
ihre alte Innungslade vom Jahre 1499, voran die Barbierherren in Auch
Wämsern, hinterher die Gesellen in Jacken. Fleischern herrscht zwiefache Tracht, die Meister und Degen, die Gesellen Schauben und Abtheilung bringt die Studenten, die mit
lichem Jubel begrüßt werden. Musik und Chargirte zu Pferde voran, dann folgt das ehrwürdige Banner der früheren Universität Erfurt, In wahrhaft prächtigen in Bonn und Breslau,
von einem Berliner Studenten gerraßen. Truppen ziehen die Musensöhne vorüber; in Erlangen und Freiburg, in Gießen und Marburg
Studien ob, heute schwellt Jugendlust und deutscher frommer Sinn Berlin und Halle eröffnet und schließt diese Reihe; zwei alte Fahnen erinnern hier nochmals an den eingegangenen Musensitz. reitet stolz und
ihre Brust.
Inmitten dieses Festzuges, den er erdacht, seines Erfolges sich hoch bewußt, der aus Weimar. Jetzt Pauken⸗ und erscheint. Ihm voran reitet der barem Gewande,
Historie
om erscheinen die Glaser und mit ihrer alten Innungslade, die Buchbinder, denen die Schlosser mit ihren Werkzeugen,
Blusen. Die
Trompetenschall: 6 B Reichsherold in kost⸗ er verbürgt die Sicherheit des Reisenden; neben
herren und Magister, alle schmackvoller Tracht; Fanfarenbläser der Freund Luthers, eine mit Mühe wendet sich Bilde. Greifswald, Leipzig.
Kiel, stimmungsvolle kein Gefühl der in grünen Zeugniß abzulegen.
stattlich schreiten Barbiere tragen tion“. unter den tragen Mäntel zweite besonders herz- geschickter Arrangeur brachte der der prächtigsten Gruppen: di phantastisch ausgeputzten
lagen sie ihren bildeten den prächtigen Schluß.
Tausende über alles Lob erhaben. und am Augustinerkloster, Frenzel Luther
nmaler
unter ihnen befindet
Nochmals erscheinen die Studenten; sie vertreten Heidelberg, 8 Rostock, München, Tübingen, Straßburg und So fehlte in dem weiten Kranze der Hochschulen des Vater⸗ landes auch nicht eine; von Nord und Süd, von Ost und West waren die Studenten herbeigeeilt, um An der Spitze der letzten Abtheilung reiten die Torgauer Geharnischten, die am heutigen Ehrentage Luthers nicht fehlen durften; Torgau ertheilte das erste Privileg zum Druck von Luthers deutscher Bibel und hieß deshalb die „Amme der Reforma⸗ Ihnen folgen einheimische Patrizier mit ihren Frauen und Töchtern, ein Bild voll von Poesie und Pracht. In langem Zuge schreiten jetzt einher die Schützen, die Schneider, die Buchdrucker und Müller, die Schuhmacher und Maurer, die Tüncher, Maler und Klempner. Als
Gärtner und Blumenwagen von märchenhaftem Reize. Kinder stellen die Jahreszeiten dar; auf hohem Throne sitzt Flora. Wanderburschen, fahrende Schüler, allerlei Volk und Landsknechte
Unter rauschender Musik durchzog der Festzug die Stadt nach allen Richtungen; der Enthusiasmus war groß und die Haltung der Am Anger, der Hauptstraße Erfurts, wo einst Luther gewirkt, wurde Halt ge⸗ macht; Schaaren von Sängern hatten sich hier versammelt, um den I großen Reformator würdig mit Gesang zu begrüßen. Es waren anstaltet. köstliche Bilder, die sich dem Auge boten, V bildete der Friedrich⸗Wilhelmsplatz. V
in überaus malerischer, ge⸗ sich Justus Jonas, hochinteressante Charaktermaske. der Blick von diesem prächtigen
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samem Muthe dritten
freudig für Martin Luther
gebracht. Der
leitende Künstler noch zuletzt eine in ihrer Mitte einen
Das Endziel des Zuges Ueberwältigend großartig war der
Hthctienferarnnd
Verses von 84 und unter einem dreifachen begeisterten Doch auf Se. Majestät den Kaiser trennten sich die Theilnehmer.
dungen des „W. T. B.“ berichtet. Depesche von dort eingegangen: Eisenach, 9. August. Wartburg, bei welcher — wie berichtigend gemeldet wird — nicht Professor Lipsius, sondern Superintendent Marbach die Festrede hielt, schloß mit dem Absingen des Lutherliedes „Ein’ feste Burg ist unser Dem Erbgroßherzog von Weimar, der der Feier beigewohnt hatte, wurde von den Studenten ein Hoch
Gott“ und der Nationalhymne.
kaum zu fassen vermochte.
von seinem Geiste getrieben sein Lebenswerk fortführten mit unbeug
und gottesfreudiger Zuversicht.
1 Der Gesang des „Ein’' feste Burg ꝛc.“
bendete die
Ueber die Feier in Eisenach haben wir bereits nach den Mel⸗ Nachträglich ist noch folgende
(W. T. B.)
Festkommers begann kurz nach 4 Uhr in dem der Er⸗
holungsgesellschaft gehörigen Saale, der die Zahl der Theilnehmer * Eine bei Beginn des Kommerses vom Professor Lipsius gehaltene Ansprache wurde mit stürmischem Beifall aufgenommen. — Das Wetter war etwas günstiger geworden.
— 10. August. nachdem die Witterung sich gebessert hatte, mit dem im Programm vorgesehenen Fackelzuge jestät den Kaiser und auf Se. Königliche Hoheit den Groß⸗ herzog stürmische Hochs ausgebracht.
(W. T. B.) Die gestrige Lutherfeier schloß, Bei dem Kommers wurden auf Se. Ma⸗
Sr. Majestät dem Kaiser
wurde der Ausdruck treuester Ergebenheit in einem Telegramm noch besonders übermittelt. Zur Errichtung einer Stiftung für italienische Studirende der evangelischen Theologie wurde eine Sammlung ver⸗
R
register nimmt an: es Deutschen Keichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzrigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Tentral⸗Handels⸗ die Königliche Expedition 1.
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote. Vorladungen u. dergl. b 8 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
N* u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Subbastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. [35331] Aufgebot.
Die Erben des verstorbenen Fuhrmanns Johann Peter Jacobs zu Hatzfeld und seiner Ehefrau Anna Catharina, geb. Bröcker, nämlich:
der Fabrikarbeiter Wilhelm Jacobs zu Bar⸗ men⸗Wichlinghausen; die Kinder der verstorbenen Eheleute Richard Sieg zu Barmen und Auguste, geb. Jacobs: a. Johanna, Ehefrau Hermann Voß zu Bar⸗ men, .Auguste, Ehefrau Ernst Brückner zu Elber⸗ feld, 2. Richard, d. Emilie, „Adele, zu c, d und e bevormundet durch den zu II. a. genannten Voß als Vormund und den Ackersmann Gustav Jacobs zu Hatzfeld als Gegenvormund; der Spuler Ferdinand Jacobs zu Hatzfeld; „der Sohn Ferdinand der verstorbenen Lisette Jacobs, Ehefrau Ferdinand Winkelsträter zu Barmen, bevormundet durch Caspar Berg⸗ mann zu Elberfeld; .die Ehefrau Bandwirker August Pracht zu Barmen, Amalie, geb. Jacobs;
VI. Johanna Jacobs zu Barmen;
VII. Fuhrmann Friedrich Breucker zu Barmen; VIII. Bandwirker Gustav Jacobs zu Hatzfeld haben beantragt, die solgenden, im Grundbuche von Gennebreck Blatt 108 für den verstorbenen Ackers⸗ mann Peter Wilhelm Horath eingetragenen Grund⸗ stücke der Gemeinde Gennebreck:
1) Flur 7, Nr. 214, Auf der Tente, Ackerland,
groß 97 a 87 qm,
2) Flur 7, Nr. 216, Auf der Tente, Ackerland,
groß 36 a 34 qm,
3) Flur 7, Nr. 215, fortgeschrieben 273/215, An
der Tente, Ackerland, groß 16 a 54 qm, zum Zweck der Besitztitel Berichtigung aufzubieten.
Alle Eigenthums⸗Prätendenten werden aufgefor⸗ dert, ihre Anprüche und Rechte auf die bezeichneten Grundstücke spätestens in dem vor dem unterzeichne⸗ ten Amtsgericht, Zimmer Nr. 7, auf den
24. Oktober 1883, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls ihr Ausschluß und die ö“ des Besitztitels für die Antragsteller er⸗ folgt.
Schwelm, den 1. August 1883.
8 Königliches Amtsgericht.
[35332] Aufgebot. 3
1) In der im Blankeneser Schuld⸗ und Pfand⸗ protokoll Bd. 10 A. Fol. 168 aufgeführten Besitzung des Krämers Cord Wientapper in Gr. Flottbeck stehen aus dem Kaufkontrakt vom 22. April 1811 für den damaligen Verkäufer Johann Ladiges pro resto 150 ℳ protokollirt. Die zum Empfang dieser Summe legitimirten Erben sind nicht zu ermitteln, auch soll, wie glaubhaft gemacht ist, diese Post an die berechtigten Empfänger längst ausgekehrt sein.
2) In der im Blankeneser Schuld⸗ und Pfand⸗ protokoll Bd. 10 A. Fol. 396 aufgeführten Be⸗ sitzung der Eheleute Tischler Johann Wulff und Catharina Margaretha, geb. Otto, zu Dockenhuden, stehen aus dem Kaufkontrakt vom 16. April 1787 für die Wittwe des Harm Struve zu Blankenese 43 % und bezw. 7 ℳ protokollirt. — Die zum Empfang dieser Summe legitimirten Erben lassen sich nicht ermitteln, auch sollen, wie glaubhaft ge⸗ macht ist, diese Pöste an die berechtigten Empfänger längst ausgekehrt sein.
3) In der im Blankeneser Schuld⸗ und Pfand⸗ protokoll Band 9 Fol. 379 aufgeführten Besitzung der Wittwe des Hans Hinrich Mählmann zu Os⸗ dorf stehen aus dem Kaufvertrage vom 18. Juli 1815 für die damalige Verkäuferin Wittwe Anna
Elsabe Ramcke, später verehel. Kock, 41 % 12 Sch.
protokollirt. Die zum Empfang dieser Summe legitimirten Erben lassen sich nicht ermitteln, auch soll, wie glaubhaft gemacht ist, diese Post an die berechtigten Empfänger längst ausgekehrt sein.
4) In der im Blankeneser Schuld⸗ und Pfand⸗ prolokoll Band 9 Fol. 226 aufgeführten Besitzung des Jochim Hinrich Brandt zu Schenefeld stehen aus dem Kaufvertrage vom 5. Januar 1847 für den damaligen Verkäufer Landwirth Claus Hinrich Brandt noch 875 Rbth. protokollirt.
Die zum Empfang dieser Summe legitimirten Erben stehen nicht fest, bezw. sind nicht zu ermitteln, weil der ꝛc. Brandt nur von entfernten Seiten⸗ verwandten beerbt sein soll.
5) In der im Blankeneser Schuld⸗ und Pfand⸗ protokoll Band 9 Fol. 369 aufgeführten Besitzung des Behrend Pein zu Lurup stehen aus dem Kauf⸗ vertrage vom 24. Oktober 1824 für Jochim Pein und bezw. die Verkäuferin Wittwe Anna Maria Pein je 106 Rbth. 64 Sch. protokollirt.
Die zum Empfong dieser Summen legitimirten Erben lassen sich nicht ermitteln, auch sollen, wie glaubhaft gemacht ist, diese Pöste an die berechtigten Empfänger längst ausgekehrt sein.
6) In der im Blankeneser Schuld⸗ und Pfand⸗ protokoll Band 13 Fol. 11 aufgeführten Besitzung des Johann Hinrich Behncke zu Holm stehen aus dem Kaufkontrakte vom 13. November 1839 für die Verkäufer Wittwe Catharina Elsabe von Hellms und die Erben des wail. Hinrich von Hellms noch pro resto 26 Rbth. 64 Sch prorokollirt.
Die zum Empfang dieser Summe legitimirten Personen lassen sich nicht ermitteln, auch soll, wie glaubhaft gemacht ist, diese Post an die berechtigten Empfänger längst ausgekehrt sein.
7) In der im Blankeneser Schuld⸗ und Pfand⸗ protokoll Band 13 Fol. 144 aufgeführten Besitzung des Landwirths Johann Rißler zu Holm stehen aus dem Kaufkontrakte vom 23. Februar 1822 für Jo⸗ hann Jürgen Schölermann in Holm 100 ℳ. protokollirt.
Die zum Empfang dieser Summe legitimirten Erben lassen sich nicht ermitteln, auch soll, wie glaubhaft gemacht ist, diese Post an die berechtigten Empfänger längst ausgekehrt sein.
8) In der im Blankeneser Schuld⸗ und Pfand⸗ protokoll Band 12 Fol. 195 und 203 aufgeführten Besitzung des Johann Diercks zu Wedel stehen aus der Abtheilungsakte bezw. Annehmungskontrakt vom 13. März 1854 und resp. aus dem Kaufkontrakte vom 13. Dezember 1867 für Johann Diercks und bezw. dessen Schwester Margaretha, verehel. Schmied Louis Appel in Altona, verschiedene Pöste proto⸗ kollirt. Der Verlust der erwähnten Urkunden ist glaubhaft gemacht.
Auf den Antrag des Krämers Cord Wientapper, des Tischlers Johann Wulff, der Wittwe Mähl⸗ mann, des Jochim Hinrich Brandt, des Behrend Pein, des Johann Hinrich Behncke, des Johann Rißler und des Johann Diercks, werden die sich be⸗ züglich der vorerwähnten Pöste legitimirenden Erben, bezw. die etwaigen Inhaber der in Frage kommen⸗ den Urkunden, sowie alle Diejenigen, welche sonst
aus denselben und auf die Urkunden noch Ansprüche!
zu haben vermeinen, aufgefordert, diese ihre An⸗ sprüche und Rechte spätestens in dem auf Mittwoch, den 5. Dezember 1883, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine anzumelden und bezw. die in Frage kommenden Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die in Rede stehenden Pöste werden getilgt werden, bezw. die Kraftloserklärung der Urkunden auf des⸗ fallsigen Antrag erfolgen wird. Blaukenese, den 30. Juli 1883. Königliches Amtsgericht. gez. Kummer. Veröffentlicht: Pahren, Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts.
Oeffentlicher Anzeiger.
[35335]
5. Tadustrielle Etablissements, Fabriken und
Grosshan del. & 1 Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
6. Verschiedene Pekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen. 1 In der Börsen- 9 Familien-Nachrichten. † beilage.
R R AInserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Annoncen⸗Bureaux.
Nachlaß⸗Aufgebot.
Die weiland Eheleute, Schuhmacher Georg Hein⸗ rich Friedrich Günsel und Johanna Dorothea Friederike, geb. Petersen, in Altona, haben in ihrem am 5. März 1860 gerichtlich errichteten, demnächst publizirten und für rechtsbeständig erklärten Testa⸗ mente bestimmt, daß ihr Nachlaß zur Hälfte an die Erben des Ehemannes und zur anderen Hälfte an die Erben der Ehefrau vererbfällt werden solle.
Während die Erben der Ehefrau Günsel, geb. Petersen, bekannt sind, ist die Masse wegen Unbe⸗ kanntschaft der Erben des Testators Günsel unter gerichtliche Behandlung genommen.
Auf den Antrag des Jusitizraths, Rechtsanwalts Philipp hierselbst, als gerichtlich bestellten Ad⸗ ministrators dieses Nachlasses, werden daher, mit Ausnahme des Vollschwestersohnes des Testators, Arbeitsmannes Heinrich Georg Christian Heitmann in Bremen Alle und Jede, welche Erbansprüche an den Nachlaß des am 25. Mai 1867 in Altona ver⸗ storbenen Schuhmachers Georg Heinrich Friedrich Günsel speziell die Erben der Schwester des Testators, weiland Johanna Caroline Sternberg, geb Günsel, in Vegesack, somie Alle, welche sonst Forderuangen aus irgend einem Grunde an den Nach⸗ laß beider Eheleute zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, sich mit diesen Ansprüchen innerhalb 12 Wochen nach der loatzten Bekanntmachung dieses Nachlaß⸗Aufgebots, und spätestens in dem auf den
16. November 1883, Mittags 12 Uhr, anberaumten peremtorischen Termin im unter⸗ zeichneten Amtsgericht, bei Vermeidung der Aus⸗ schließung und des ewigen Stillschweigens rechts⸗ behörig zu melden.
Zugleich wird zum öffentlich gerichtlichen Verkauf des zu dieser Masse gehörigen, in Altona an der großen Bergstraße belegenen, im Grundbuch auf den Namen des Georg Heinrich Friedrich Günsel einge⸗ tragenen unbeschwerten Erbes Termin auf den
8. Oktober 1883, Vormittags 11 Uhr, im Amtsgericht anberaumt, an welchem Tage Kauflieb⸗ haber sich im Zimmer Nr. 24 einfinden wollen.
Die Verkaufsbedingungen sind 14 Tage vor dem Termin im Bureau des Amtsgerichts, Zimmer Nr. 25 und bei dem Nachlaß⸗Administrator, Jastiz⸗ rath Philipp, einzusehen.
Altona, den 4. August 1883.
Königliches Amtsgericht, Abtheilung VN.
1 Veröffentlicht: Kanzlei⸗Rath Over, erster Gerichtsschreiber.
Gütertrennung.
Durch rechtskräftiges Urtheil der II. Civilkammer
des Königl. Landgerichts zu Bonn vom 12. Juli 1883 ist die zwischen den Eheleuten Johann Peter Giersberg, Bäcker und Wirth zu Arzdorf und Anna Maria, geb. Schiffer daselbst bestandene eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt. Bonn den 7. August 1883. Der Gerichtsschreiber der II. Civilkammer des
Königlichen Landgerichts.
Donner, Landgerichtssekretär.
Das Königliche Landgericht zu Aachen hat durch Urtheil der I. Civilkammer vom 25. Juni 1883 die zwischen der gewerblosen Alphonsine Forst und ihrem in Konkurs befindlichen Ehemanne Dionys Quintin, Kaufmann, Beide zu Aachen, bestehende Gemein⸗ schaft der Errungenschaften für aufgelöst erklärt, Gütertrennung verfügt, Parteien zur Auseinander⸗ setzung vor den Königlichen Notar Matzerath in Burtscheid verwiesen und der beklagten Konkurs⸗ masse die Kosten zur Last gelegt. [35346]
Der Gerichtsschreiber: Bewer. 11“
[35350] Im Namen des Königs! Auf den Antrag: 1) des Häuslers Johann Carl August Gleisberg zu Lichtenberg, G.“
2) des Häuslers August Wilhelm Martin zu
Tcrroitschendorf,
3) des Schneidermeisters Ernst Gustar Glaser zu Ober⸗Holtendorf,
4) des Kaufmanns Julius Cohn zu Rauscha, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Görlitz durch den Amtsgerichts⸗Rath Schmidt
1 für Recht:
1) das Hypothekeninstrument vom 24./29. Sep⸗ tember 1840 über die auf Nr. 52 Lichtenberg in Abtheilung III. Nr. 1 für die Marie Ro⸗ sine, verehelichte Bauer Menzel, geb Hopstock daselbst eingetragene Darlehnsforderung von 25 Thlr. nebst 5 % Zinsen, das Hypothekeninstrument vom 16. Mai 1829, 23. Juni 1832, 28. November 1834 über die auf Nr. 100 Troitschendorf Abth. III. Nr. 1 für die vereinigte Hospitalkasse zu Görlitz ein⸗ getragene Darlehnsforderung von 150 Thlr. Konventionsgeld mit 5 % Zinsen, das Hypothekeninstrument vom 1. Seprember 1831 über die auf der Häuslerstelle Nr. 30 Ober⸗Holtendorf Abth. III. Nr. 2 für die mi⸗ norenne Anna Dorothea Pötschke daselbst ein⸗ getragene Darlehnsforderung von 15 Thlr. nebst 5 % Zinsen, das Hypothekeninstrument vom 12. Juni, 17. No vember 1869 über die auf Nr. 170 Rauscha in Abth. III. Nr. 6 für den Kaufmann Julius Cohn in Rauscha eingetragene Wechselforderung von 33 Thlr. 11 Sgr. nebst 6 % Zinsen,
werden für kraftlos erklärt. Von Rechts Wegen.
August
Im Namen des Königs! Verkündet am 7. August 1883. Rfrd. Hartmann, als Gerichtsschreiber. Auf den Antrag des Vollhufners Karsten Ramcke zu Ellerbeck, Vertreter Justiz⸗Rath Wieck hierselbst, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Pinneberg durch den Gerichts⸗Assessor Dr. Menz für Recht: Der Kaufkontrakt vom 12. Oktober 1839 zwischen dem Hofbesitzer Karsten Ramcke in Ellerbeck und seinem Sohne Jochim Ramcke ebendaselbst, wonach die zu Ellerbeck belegene, jetzt dem Antragsteller ge⸗ hörige Besitzung, für eine Schuld von 1400 Crt. Mk. und 1000 Crt. Mk. laut Pinneberger Schuld⸗ und Pfandprotokoll Band IV. Fol. 117 verpfändet worden ist, wird für kraftlos erklärt. gez. Dr. Menz. Veröffentlicht Kähler, Gerichtsschreiber.
[35347]
[35348]
Im Namen des Königs!
Verkündet am 7. August 1883. Rfrd. Hartmann, als Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag des Arbeiters Hans Voß in Bönningstedt, vertreten durch Justizrath Wieck in Pinneberg, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Pinneberg durch den Gerichtsassessor Dr. Menz für Recht:
Die Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 23. Fe⸗ bruar 1863, wonach zu Gunsten des Arbeiters Hans Voß in Bönningstedt die Besitzung des wail. Ein⸗ gesessenen Hinrich Christian Andreas Voges in Bönningstedt für eine Schuld von 39 Thlr. 70 Pf. D. R. M. = 89,62 ℳ, zu 3 % pro anno und unter halbjähriger Kündigung stehend, laut Pinne⸗ berger Schuld⸗ und Pfandprotokoll Band IV. Fal. 282 verpfändet worden ist, wird für kraftslos
erklärt. V. R. W. gez. Dr. Menz. Veröffentlicht: Kähler, Gerichtsschreiber.
—
Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin:
Verlag der Expedition (Kessel.) Druck: W. Elsner. Drei Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage)
Feier,
Die Feier auf der
zum Deut 186.
Erste Beilage Prenß
Berlin, Freitag, den 10. August
11“ “
s⸗Anzeiger. 1883.
des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
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— —— GDeffentlicher Anzeiger.
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ 1 register nimmt an: die Königliche Erpedition 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
.Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. Verloosung, Amortisation, Zinszahlnng . u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Steckbriefe und Untersuchungs Sachen.
[35275] Steckbrief. ü Gegen den unten beschriebenen Arbeiter August Friedrich Wilhelm Ziebell, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. I. 502 de 1883 die Untersuchungshaft wegen Hehlerei verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter⸗ suchungsgefängniß hierselbst, Alt⸗Moabit 11/12, abzu⸗ liefern. Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NW), den 7. August 1883. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Loewe. Beschreibung: Alter 30 Jahre, Größe 1,72 m, Statur kräftig, Haare blond, Stirn niedrig, breit, Bart rother Schnurr⸗ und Lippenbart, Augenbrauen blond, Augen braun, Nase gerade, Mund gewöhnlich, Zähne voll⸗ ständig, Kinn schmal, Gesicht oval, Gesichtsfarbe ge⸗ sund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: Das Nagelglied des rechten Mittelfingers verkrüppelt; auf dem rechten Schulterblatt zahlreiche weiße Narben, am Halse rechts zwei Narben. [35274] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Her⸗ mann Rudolf Alexander Wolff aus Berlin, mosaisch, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels in den Akten J. III. D. 445. 83 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗ gefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 4. August 1883. Königliche Staats⸗ anwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 36 Jahre, geboren am 4. Dezember 1846, Größe 1,70 m, Statur mittel, Haare dunkelblond, Stirn frei, Bart: dunkelblonder Vollbart, Kinn rasirt, Augenbrauen dunkelblond, Nase etwas spitz, Mund gewöhnlich, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: an der Spitze der Nase eine 1 cm lange Narbe.
[35278] Steckbrief.
Gegen die unverehelichte Ernestine Knop, geboren am 14. November 1850 zu Bartin, Kreis Stolp, evangelisch, welche flüchtig ist, soll eine durch voll⸗ streckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts I., Strafkammer II. zu Berlin vom 14. Dezember 1880 erkannte Gefängnißstrafe von sechs Monaten in den Akten J. Ib. 268/80 vollstreckt werden. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften, in das nächste Amts⸗ gerichtsgefängniß abzuliefern und mir davon Mit⸗ theilung zu machen. Eine Beschreibung derselben kann nicht gegeben werden. Berlin, den 21. Juli 1883. Königliche Staatsanwaltschaft beim Land⸗ gericht I.
[35277] Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der unterm 12. Juli 1882 in actis — J. Ia. 417. 82 — hinter den Schuhmacher Wilhelm Bährend, geb. am 26. September 1836 zu Tempel⸗ hof, erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. Berlin, den 2. August 1883. Königl. Staats⸗ anwaltschaft beim Landgericht I. 8
[35276] Steckbriefs⸗Erledigung. “ Der am 19. April cr. wider die unverehelichte Emma Rackwitz, geboren am 12. Angust 1858 zu Berlin, in den Akten J. III. D. 542. 81. erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen. Berlin, den 7. August 1883. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I. [35223] Stechbrief. “
Gegen den Handlungscommis Gustav Gohl von Stuttgart, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Unterschlagung von über 8000 ℳ ver⸗ hängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Ravensburg abzu⸗ liefern. 1. Gohl ist etwa 25 Jahre alt, von großer kräftiger Statur, hat volles bleiches Gesicht, schwarze Haare und kleinen Schnurrbart.
Derselbe soll mit rehfarbigem Sommeranzug und schwarzweißem Strohhut bekleidet sein. Besondere Kennzeichen: ist auf dem linken Auge blind und trägt gewöhnlich eine blaue Brille.
Der Beschädigte hat auf die Ergreifung des p. Gohl eine Belohnung von 300 ℳ gesetzt.
Ravensburg, den 8. August 1883.ͤ
Der Untersuchungsrichter am K. Württb. Landgericht:
[323950) “ Nachbenannte Personen: 1) Karl Friedrich Buches⸗ feld, geboren am 22. April 1860 zu Dortmund, 2) Friedrich Hubert Berghoff, geboren am 21. No⸗ vember 1860 daselbst, 3) Johann Heinrich Castrop, geboren am 20. Juni 1860 daselbst, 4) Wilhelm Friedrich Paul Dorendorf, geboren am 5. März 1860 daselbst, 5) Stellmacher Johann Christian Robert Docters, geboren am 15. April 1860 da⸗ selbst, 6) August Heinrich Gressel, geboren am 12. Dezember 1860 daselbst, 7) Ferdinand Franz Grüter, geboren am 2. August 1860 zu Dortmund, 8) Gottfried Friedrich Hüllrock, geboren am 24. Mai 1860 daselbst, 9) Christian Hille, geboren am 17. März 1860 daselbst, 10) August Keller, ge⸗ boren am 21. März 1860 daselbst, 11) Paul Fried⸗ rich Wilhelm Knarren, geboren am 24. November 1860 daselbst, 12) Robert Kesseler, geboren am 14. Dezember 1860 daselbst, 13) Hermann Heinrich
Lohmann, geboren am 13. Juni 1860 daselbst,
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
&
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
Büttne
5
Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, r & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaux. 8
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage.
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14) Johann Joseph Lippemeier, geboren am 24. Januar 1860 daselbst, 15) Friedrich Wilhelm Paar, geboren daselbst am 19. August 1860, 16) Hermann Schaefer, geboren daselbst am 19. August 1860, 17) Schneider Louis Schäffer, ge⸗ boren daselbst am 30. September 1860, 18) Walter Gustav Karl Wesche, geboren am 4. April 1860 daselbst, 19) Hermann Zimmer, geboren am 18. März 1860 daselbst, 20) Wilbvelm Zumklei, geboren am 2. Juni 1860 daselbst, werden be⸗ schuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem mili⸗ tärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebie⸗ tes aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 10. Oktober 1883, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Dort⸗ mund zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent⸗ schuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königl. Landrathsamt des Stadtkreises zu Dortmund über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Zugleich ist durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund vom 3. Juli 1883 auf Grund des §. 140 St.⸗G.⸗B. und des §. 326 St.⸗ P.⸗O. das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeklagten mit Beschlag be⸗ legt worden, was mit dem Bemerken hierdurch öffentlich bekannt gemacht wird, daß Verfügungen derselben über das Vermögen der Staatskasse gegen⸗ über nichtig sind. (M. 165.83.) Dortmund, den 10. Juli 1883. Der Erste Staatsanwalt.
[35273]
Seit dem 7. d. Mts. von der Truppe fort! Der Füsilier Simon Heinrich Christoph Brand I. der 12. Kompagnie 6. Westfälischen Infanterie⸗ Regiments Nr. 55, geboren am 19. Mai 1859 zu Bega, Fürstenthum Lippe, hat sich am 7. d. Mts., Vormittags 9 ½ Uhr, heimlich aus der Garnison entfernt und ist bis jetzt nicht zurückgekehrt. Ver⸗ dacht der Fahnenflucht liegt gegen denselben vor. Alle Behörden werden hiermit dienstergebenst ersucht, auf den p. Brand zu fahnden, ihn im Betretungs⸗ fall zu verhaften und dem unterzeichneten Kommando Nachricht zukommen zu lassen. Signalement: Größe 1,67,5 m, Stirn niedrig, Haar, Augenbrauen, Schnurrbart dunkelblond, Augen grau. Besondere Kennzeichen: Mal auf der rechten Schulter, stottert leicht. Anzug: Feldmütze ohne Kokarde, Tuchrock, Tuchhose 5. Grtr. umgeschnallt, Patronentasche, Seitengewehr Nr. 9), lange Stiefel. Detmold, den 8. August 1883. Das Kommando des Füsilier⸗Bataillons 6. Westfälischen Infanterie⸗ Regiments Nr. 55. Freiherr von Boecklin, Major.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[35193] Heffentliche Zustellung.
Der Vorschußverein eingetragene Genossenschaft zu Steinau klagt gegen den Handelsmann Jakob Rothschild und dessen Ehefrau Betche, geb. Schloß, zu Eckardroth, jetzt unbekannt wo?, wegen 257 ℳ Darlehnsrest vom 21. Juli 1881 nebst 6 % Zinsen seit dem 29. Juli 1883, mit dem Antrage auf Ver⸗ urtheilung zur Zahlung dieser Forderung nebst Prozeßkosten und ladet die Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das König⸗ liche Amtsgericht zu Salmünster auf den 18. September 1883, Vormittags 111 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Salmünster, am 1. August 1883.
Rammrath,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. [35194] Oeffentliche Zustellung.
Der Bürgermeister Christoph Lauer zu Eckardroth klagt gegen den Handelsmann Jakob Rothschild von da, jetzt unbekannt wo?
wegen 21,50 ℳ für Holz aus Bürgschaft vom 28. März 1883, 16,44 ℳ Darlehnsrest vom Jahre 1882 und 67,21 ℳ für Waaren aus Abrechnung vom 8. Februar 1880 mit 5 % Zinsen von da an, bezüglich des letzteren Be⸗ trags als Cessionar des Joseph May von Sal⸗ münster,
mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung dieser Forderungen nebst Prozeßkosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Salmünster auf den 18. September 1883, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Salmünster, am 1. August 1833.
Rammrath, DSeekkretär, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[35195] Oeffentliche Zustellung. Der Vorschußverein, eingetragene Genossenschaft, zu Steinau klagt gegen den Handelsmann Jakob Rothschild und dessen Ehefrau Betche, geb. Schloß, von Eckardroth, jetzt unbekannt wo? wegen 145 ℳ Darlehen vom 28. Juli 1882 nebst 5 % Zinsen für das Jahr und ½ % Provision für je ¼ Jahr mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung dieser Schuld nebst Prozeßkosten und ladet die Beklagten
zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Salmünster auf den 18. September 1883, Vormittags 111 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Salmünster, den 1. August 1883. Rammrath 8 Sekretär, 1 Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[30989] Oeffentliche Zustellung. 1
Die Handlung in Firma Rannow u. Nebelung in Berlin, Kommandantenstr. 55, klagt im Wechsel⸗ prozeß gegen den Tischlermeister Bruno Heinerici, früher zu Berlin, Nostizstr. Nr. 25 und Möckernstr. Nr. 82/83, jetzt unbekannten Aufenthaltsorts — 39 D. 589. 83 — aus dem Wechsel vom 2. Ja⸗ nuar 1883 über 154 ℳ 25 ₰, zahlbar am 2. April 1883, mit dem Antrage: den Beklagten kosten⸗ pflichtig zu verurtheilen, an Klägerin 154 ℳ 25 ₰ nebst 6 % Zinsen seit dem 2. April 1883, sowie 4 ℳ Protestkosten und 3 % fremde und eigene Pro⸗ vision mit 1 ℳ 05 ₰ zu zahlen, auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor das Königliche Amtsgericht I. zu Berlin, Jüdenstr. 58, II. Treppen, Zimmer 26, auf den 19. September 1883, Vormittags 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Guiard, Gerichtsschreiber
des Königlichen Amtsgerichts Berlin I., Abth. 39.
1nn] Oeffentliche Zustellung.
Auf Anstehen des zu Düsselvorf wohnenden Kauf⸗ mannes Jacob Roos, für welchen beim Königlichen Landgerichte daselbst der Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Schauseil zu Düsseldorf das Collocationsverfahren in Betreff des Kaufpreises derienigen Immobilien betreibt, welche auf Anstehen des Requirenten gegen die nachgenannten Requisiten: a. die Wittwe Jacob Hilbradt, Gertrud, geborene Kose, ohne Geschäft, früher zu Cöln, jetzt zu Düsseldorf wohnend, b. die Wittwe Joseph Lenhardt, Gertrud, geborene Hil⸗ bradt, ohne Geschäft, in eigenem Namen und als Vormünderin ihrer beiden bei ihr domizilirten min⸗ derjährigen Kinder Gertrud Lenhardt und Johann Lenhardt, früher zu Cöln, jetzt zu Düsseldorf woh⸗ nend, und c. den früher in Elberfeld, jetzt in Hohenhaus, Bürgermeisterei Merheim, wohnenden Rentner und Ziegeleibesitzer Heinrich Happold, am 15. Dezember 1881 vor dem Königlichen Amts⸗ gerichte zu Düsseldorf subhastirt sind, wird
1) die Anna Hilbradt, früher geschäftslos, jetzt
angeblich Haushälterin, früher zu Cöln, dann
zu Antwerpen wohnend,
Jean Hilbradt, früher Kaufmann, dann
Restaurateur, jetzt angeblich ohne Geschäft,
früher in Cöln, dann zu Antwerpen wohnend, Beide gegenwärtig ohne bekannten Wohn⸗ und Auf⸗ enthaltsort, angezeigt, [daß der Kommissar Herr Land⸗ gerichts⸗Rath Preuß zu Düsseldorf am 7. März 1883 den provisorischen Vertheilungsplan angefertigt und zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerschtsschrei⸗ berei des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf hinterlegt hat.
Gleichzeitig werden die Requisiten aufgefordert, in der gesetzlichen Frist von einem Mouat durch An⸗ walt vertreten auf der Gerichtsschreiberei des König⸗ lichen Landgerichts zu Düsseldorf von diesem Plan Einsicht zu nehmen und ihre etwaigen Einreden gegen denselben zum Protokolle des genannten Herrn Kommissars zu erklären, sowie im Wege der beson⸗ deren Klage zu verfolgen bei Vermeidung der gesetz⸗ lichen Nachtheile.
Düsseldorf, den 8. August 1883.
Veröffentlicht: Steinhaänerr erichts.
[35227] Oeffentliche Zustellung.
Elisabetha Grossart, geb. Gehringer, Köchin, in Frankfurt am Main wohnhaft, vertreten durch Rechts⸗ anwalt Dr. Friedrich Mayer zu Main;z, klagt gegen ihren Ehemann Martin Grossart, Schreiner, in Mainz wohnhaft gewesen, dermalen ohne bekannten Aufenthalt, wegen böswilligen Verlassens mit dem Antrage auf Trennung der Ehe der Parteien und Verurtheilung des Beklagten in die Kosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Großherzogl. Landgerichts zu Mainz auf den 17. Dezember 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 1b
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Moyat, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
[35198] Oeffentliche Zustellung. ie unverehelichte Chrisrina Cramer zu Marl und deren außerehelich geborenes Kind Catharina Josephina Cramer, vertreten durch den Vormund Bergmann Theodor Sieperr zu Schalke, vertreten durch den Rechtsanwalt Jangeblodt in Dorsten, klagen gegen den Mühlenbauer Joseph Giese, dessen Wohn⸗ und Aufenthaltsort zur Zeit unbekannt ist, wegen Ansprüchen aus einer außerehelichen Schwängerung, mit dem Antrage: 8 1) den Beklagten für den Vater der Catharina
Josephina Cramer zu erklären,
2) auf Verurtheilung a. der Klägerin Christina Cramer an Tauf⸗, Entbindungs⸗ und Wochenbettkosten 90 ℳ und
b. derselben an Alimenten für das Kind bis zum vollendeten 14. Lebensjahre desselben und falls das Kind bis dahin nicht im Stande sein sollte, sich selbst zu unterhalten, auch noch ferner 90 ℳ jährlich in vierteljährigen pränumerando zu zahlenden Raten zu zahlen,
c. dem Kinde das gesetzliche Erbrecht in den Nachlaß des Vaters vorzubehalten, auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären bezüglich der fälligen Alimente und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Dorsten auf
den 15. November 1883, Morgens 9 Uhr.
Zum Zwecke der Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Dorsten, den 1. August 1883. Lilie, 8 Gerichtsschreiber des Königlichen Am
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— 8- Wirth Bernard Hoff im Dorfe Wüllen, Kreises Ahaus in Westfalen, hat das Aufgebot der angeblich in Verlust gerathenen beiden, von der Frankfurter Lebensversicherungs⸗Gesellschaft dahier am 2. Dezember 1861 ausgestellten Policen Nr. 296, F. Nr. 5698 und Nr. 297, F. Nr. 5699, durch welche auf das Leben der Töchter des Antragstellers Anna Margaretha Hoff und Josephine Margaretha Hoff die Summe von je zweihundertundfünfzig Thalern versichert ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf
Freitag, den 12. Oktober 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Gr. Kornmarkt 12, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Ürkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Frankfurt a. M., den 30. Januar 1883. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
Aufgebot von Wechseln.
Nachstehend aufgeführte, beim vormaligen König⸗ lichen Stadtgericht zu Breslau ausgeklagte Wechsel: 1) der am 1. Juli 1877 von Johann Paduch auf Paul Nowack in Breslau gezogene, von diesem angenommene und mit Blankogiro des Johann Paduch versehene Wechsel über 150 ℳ, fällig gewesen am 1. Oktober 1877, der am 16. Dezember 1875 von dem Ober⸗ Betriebsinspektor Emil Seydler auf den Schlossermeister Hermann Geisler zu Breslau gezogene, von diesem acceptirte und von Seydler auf den Kaufmann Robert Mamlock girirte Wechsel über 7560 ℳ sollen auf den Antrag der Berechtigten, und zwar: zu 1) des Zimmermeisters Adolf Mittmann in Breslau, zu 2) des Kaufmanns Robert Mamlock, vertreten durch Rechtsanwalt Kirschner in Breslan, als verloren gegangen, aufgeboten werden. Die Inhaber der vorbezeichneten Wechsel werden daher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 5. Februar 1884, Vormittags 11 Uhr, ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gericht, am Schweidnitzerstadtgraben 2/3, Zimmer 47, im 2. Stock, anzumelden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren er⸗ folgen wird. 8 Breslau, den 1. Juli 1883. Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Scheller, Gerichtsschreiber.
20511] 8 1 Aufgebot.
Auf Antrag der Frau Rittergutsbesitzer Tont von Oheimb, geb. Himmel, zu Wronin bei Gnadenfeld O.⸗S., vertreten durch die Rechtsanwälte Zenker und Dr. Isenbiel zu Breslau, wird der Inhaber der angeblich verloren gegangenen Aktie der Breslauer Aktiengesellschaft für Eisenbahn⸗Wagenbau Nr. 1714 über 100 Thlr. aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine
am 18. Dezember 1883, Vorm. 11 Uhr, im Zimmer Nr. 47, II. Stock des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes, am Schweidnitzer Stadt⸗ graben Nr. 2/3, 3 seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzu⸗ melden und die Aktie vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Breslau, den 28. April 1883. Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Nemitz, Gerichtsschreiber.
[30431]
35324
Ierlbrch Beschluß der Strafkammer hiesigen Landgerichts vom 27. März 1883 über das Ver⸗ mögen von 1) Mathi, Johann, zu Rohrbach, 2) Tousch, Johann Peter, zu Willerwald, ver⸗ hängte Vermögensbeschlagnahme ist durch Ürtheil desselben Gerichts vom 1. Juni 1883 wieder aufgehoben worden. b
Saargemünd, 7. August 18838..
Kaiserliche Staatsanwaltschaft.