Land⸗ und Forstwirthschaft. 8 Die in Berlin erscheinende „Handels⸗Revue“ beantwortet die Feog; ob es in Deutschland vorrheilhafter sei, Wein oder opfen zu bauen, dahin, daß nur in den allerbesten Lagen am Rbein, der Mosel ꝛc., der Weinbau vorzuziehen sei, während im ganzen übrigen Deutschland, wo auch nur in sehr wenigen Jahren des kalten Klimas wegen der Wein wirklich reif und genießbar wird, der Hopfenbau bei Weitem vorzuziehen ist. Bedenkt man nun, daß 100 kg Hopfen 400 — 900 ℳ bringen, während 1 hl Wein, der übrigens einer viel sorgfältigeren und kosispieligeren Behandlung be⸗ darf als der Hopfen, nur mit 60 — 200 ℳ bezahlt wird, so muß man zugestehen, daß der Weinbau nur in sehr wenigen Fällen so lohnend in Deutschland ist, wie der Hopfenbau. Im Jahre 1882 wurden nach dem Bericht in Derntschland 40 346 ha mit Hopfen und 118 675 ha mit Wein bepflanzt, die 18 249 000 kg Hopfen (Fruchtzapfen) oder 450 kg durchschnittlich pro Hektar, und 1 596 854 hl Wein oder 13,46 hl durchschnittlich per Hektar ergaben. Im Jahre 1882 wurden in Dertschland produzirt Hopfen: in Preußen von 4086 ha 1 694 500 kg (420 kg pr. Hektar), in Sachsen von 38 ha 9300 kg (240 kg pro Hektar), in Bayern von 22 348 ha 8128 300 kg (360 kg pro Hektar), in Württemberg von 6529 ha 3 356 700 kg (510 kg pro Hektar), in Baden von 2663 ha 1 659 300 kg (620 kg pro Hektar), in Hessen von 40 ha 20 800 kg (510 kg per Hektar), in Elsaß⸗Lothringen von 4493 ha 3 309 100 kg (740 kg pro Hektar), in Sachsen⸗Weimar von 27 ha 32 500 kg (1200 kg pro Hektar), in Anhalt von 1,5 ha 600 kg (440 kg pro Hektar), im übri⸗ gen Deutschlaud von 99,4 ha 37 400 kg (390 kg pro Hektar), Gesammt⸗ ertrag von 40 345 ha 18 248 500 kg (450 kg pro Hektar). — Wein: in Preußen: von 17 111 hs 179 833 hl (10,5 hl pro Hektar), in Sachsen von 1282 ha 8024 hl (6,3 hl pro Hektar), in Bayern von 21 344 La 287 391 hl (13,5 hl pro Hektar), in Württemberg von 18 418 ba 213 969 hl (11,6 hl pro Hektar), in Baden von 20 249 ha 170 026 hl (8,4 hl pro Hektar), in Hessen von 9925 ha 134 302 hl (13,5 hl pro Hettar), in Elsaß⸗Lothringen von 30 084 ha 601 554 hl (20,0 hl pro Hektar), in Sachsen⸗Weimar von 204 ha 1425 hl (7,0 hl pro Hektar), in Anhalt von 11,0 ha 291 hl (26,5 hl. pro Hektar), im übrigen Deutschland von 21,7 ha 39 hl (1,8 hl pro Hektar). Den höchsten Hopfenertrag hatte Sachsen⸗Weimar zu ver⸗ zeichnen; auch Elsaß⸗Lothringen hatte eine reiche Hopfenernte, Württemberg; Bayern und Preußen standen dagegen beträchtlich nach. In Wein haben Anhalt und Elsaß⸗Lothringen hohe Erträge Bayern, Württemberg und Hessen mittlere Ernten gehabt.
Veterinärwesen. 8
Nach amtlicher Mittheilung ist in Rumänien in der Gemeinde Scoposeni, Kreis Falciu, am Pruth, dieorientalische Rinder⸗ pest ausgebrochen. In Folge dessen ist von dem Königlich ungarischen Handels⸗Minister die strenge Grenzsperre Rumänien gegenüber angeordnet worden. 8
Gewerbe und Handel.
In dem neuesten (Oktober⸗) Heft des Organs des Bayerischen Gewerbemuseums in Nürnberg, Kunst und Gewerbe“ Zeitschrift zur Förderung deutscher Kunstindustrie (redigirt von Dr. Otto von Schorn, Druck und Verlag von G. P. J. Bieling [G. Dietz] in Nürnberg, 17. Jahrgang), wird die interessante Studie zur Geschichte des Porzellans, von F. Jännicke fortgesetzt. Der Verfasser
schildert darin weiter das orientalische Porzellan von seiner ersten Erscheinen an bis in das 17. Jahrhundert und giebt eine anschau⸗ iche graphisch⸗chronologische Darstellung, in welcher auch die später u besprechenden italienischen Imitationen Aufnahme gefunden haben. Ferner beginnen in diesem Heft „Brorzestudien“ (mit Illustr.) und ein Aufsatz über die Schrift und ihre Reform von O. von Schorn. — Dann folgen, wie sonst, Mittheilungen aus Museen, Vereinen, über Schulen, Ausstellungen ꝛc., Rathschläge für die Werkstatt, literarische Mittheilungen und kleinere vermischte Nachrichten. — Die illustrative Ausstattung des Textes zeigt u. a. eine mit reichem Arabesken⸗Orna⸗ ment ausgestattete Decke aus der Engelsburg in Rom, eine schöne antike Patera, eine sehr verwendbare, edel stylisirte Exitaph⸗Umrah⸗ mung aus St. Peter in Salzburg, eine assyrische Borte (aus Fisch⸗ bachs „Geschichte der Textilkunst“*), ein groteskes Ornamentmotiv vom Palazzo ducale in Mantua und einen geschmackvollen gußeisernen Kandelaber moderner Erfindung (entworfen von C. Schick, ausgeführt von Anspach, Förderreuther u. Co. in Nürnberg). — VPon den drei Kunstbeilagen reproduzirt die erste (in vorzüglichem Farbendruck aus der lithographischen Anstalt von J. F. Herr in Nürnberg) eine prächtige kunstvolle Holz⸗Intarsia⸗Arbeit von einem Kästchen aus dem 17. Jahrhundert (Privatbesitz), die letzte ein chönes schmiedeeisernes Gitter aus S. Maria Formosa in Penedig. Das zweite Blatt ist eine sorgfältige Radirung, darstellend einen kostbaren silbernen, vergoldeten Pokal, im Besitz der Wiederholdstif⸗ tung zu Kirchheim und Teck. Der Pokal hat die Eierform und steht auf einem aus naturalistischem Geast und davon ausgehendem uppig styli⸗ sirtem Gezweig und Ranken sich zusammensetzenden Fuß. Auf dem Deckel halten zwei Löwen das Wiederholdsche Wappen: ein aufge⸗ richtetes Lamm und darüber die Zeichen C. W. V. V. Z. N., d. h. Conrad Wiederhold von und zu Neidlingen. Der Pokal war nämlich Eigenthum des berühmten, im Jahre 1667 verstorbenen Vertheidigers von Hohentwiel und hat somit, abgesehen von seinem Kunstwerth, auch ein historisches Interesse. — Gleich⸗ zeitig mit dieser Monatsschrift werden als Beiblätter die Nrn. 18 und 19 der zweiwöchentlichen ‚Mittheilungen⸗ des Bayerischen Gewerbe⸗ museums ausgegeben. Aus Nr. 18 dieser Blätter erfahren wir, daß das Museum sich mit einem unterthänigen Gesuch um Gewährung der für einen Neubau erforderlichen Mittel an Se. Majestät den König Ludwig und die Königlich bayerische Staatsregierung gewendet und eine das Gesuch begründende Denkschrift bei⸗ gefügt hat, in welcher Abbildungen der Pläne, der Ansicht und des Durchschnitts des projektirten Neubaues enthalten sind. — In Nr. 19 der Mittheilungen wird ferner angezeigt, daß im Jahre 1885 das neue Ausstellungsgebäude des Bayerischen Gewerbemuseums eröffnet und die Reihe der von dem Museum zu veranstaltenden Ausstellungen mit einer internationalen kunstgewerblichen Ausstellung beginnen soll, welche Arbeiten aus Kupfer, Gold, Silber, Zinn und Zink, sowie aus den Legirungen dieser Metalle darbieten wird. In erster Linie sollen Kunstbronzen, einschließlich der Messinggeräthe, Gold⸗ und Silberschmiedearbeiten, einschließlich der Juwelierarbeiten, Arbeiten der Zinn⸗ und Zinkgießer und zwac von letzteren namentlich die Nachahmungen von Bronzearbeiten und die Galvanoplastik Berücksichtigung finden. Neben den fertigen Arbeiten sollen zugleich die Arbeitsstoffe, Werkzeuge und Maschinen zu deren Herstellung herangezogen werden. Endlich wird eine historische Ab⸗ theilung geplant, um einen Ueberblick der Entwickelung dieser Arbeits⸗ zweige zu bieten. Ausführliche Programme sowie die Bestimmungen über die Beschickung werden rechtzeitig veröffentlicht werden. Die Dauer der Ausstellung ist auf einige Monate berechnet.
Nürnberg, 13. Oktober. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Zum gestrigen Hopfenmarkte kamen ca. 300 Ballen Landzufuhren und sehr bedeutende — ziffermäßig nicht genau feststell⸗ bare — Bahnabladungen. In Folge des großen Angebots herrschte keine rechte Animirrheit, doch wurden bis Abends ca. 1000 Ballen zu im Allgemeinen unveränderten Preisen verkauft. Heute war sowohl Bahn⸗ als Landzufuhr nur von geringem Umfange. Die vielen letzter Tage unverkauft gebliebenen Hopfen drückten aber auf den Markt, so daß die Verkäufe sich nur sehr schleppend vollzogen. — Im Großen und Ganzen bezahlte man die letztgemeldeten Preise, wenn auch hier und da einige Mark billiger verkauft ward. — Der Gesammtumsatz beträgt ca. 900 Ballen. Die Tendenz ist etwas abgeschwächt. Die Notirungen lauten: Württemberger prima 170 — 180 ℳ, mittel 145 — 155 ℳ, Hallertauer prima 170 — 180 ℳ, mittel 145 — 155 ℳ, Polen, prima 165 — 175 ℳ, Elsässer prima 140 — 145 ℳ, mittel 130 — 135 ℳ, Badische prima 150 — 155 ℳ, mittel 135 — 145 ℳ, Ge⸗ birgshopfen 155 — 165 ℳ, Marktwaare 140 — 145 ℳ, Aischgründer 140 — 155, Altmärker 110 — 125 ℳ
Altona, 13. Oktober. In der heutigen außerordentlichen
Generalversammlung der Altona⸗Kieler Eisenbahn⸗Gesell⸗
schaft wurde die Regierungsofferte mit 455 gegen 270 Stimmen angenommen, nachdem der Antrag auf Ueberlassung der Bahn erst vom 1. Januar 1884 ab mit 411 gegen 323 Stimmen abgelehnt worden war. “
Wien, 15. Oktober. (W. T. B.) Das präliminarische Ueber⸗ einkommen wegen Aufnahme einer neuen Prioritätsanleihe von 12 Millionen Fl. auf die Besitzungen der ehemaligen Inner⸗ berger Gewerkschaft ist vom Verwaltungsrath der österreichisch⸗ alpinen Montangesellschaft angenommen worden.
Glasgow, 13. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 589 000 Tons, gegen 622 500 Tons im vorigen Jahre. Zaßr der im Betriebe befindlichen
ochöfen 94 gegen 113 im vorigen Jahre. 8 m 13. Oktober. (W. T. B.) Der Schatz⸗ sekretär Folger kündigt die Amortisirung von fünfzehn Mil⸗ lionen dreiprozentiger Schatzbonds an. Die Verzinsung derselben hört am 15. Dezember d. J. auf.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 13. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des TT Lloyd „Donau“ ist gestern Nachtmittag 4 Uhr und der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Werra“ heute Vormittags 11 Uhr in New⸗York eingetroffen.
Bremen, 15. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Graf Bismarck“ ist am 9. d. in Montevideo und der Dampfer „Hohenstaufen“ von derselben Gesellschaft am 14. d., Vormittags 11 Uhr, in Antwerpen einge⸗ troffen.
Hamburg, 14. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist heute Vormittag 10 Uhr, von New⸗York kommend, in Plymouth eingetroffen.
Triest, 14. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Venus“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberlandpost aus Alerandrien heute Vormittag hier eingetroffen.
v Berlin, 15. Oktober 1883.
Der zweite Renntag des Herbst⸗Meetings des Union⸗ klub hatte am Sonnabend ebenfalls ein gewähltes Publikum nach Hoppegarten hinausgeführt, welches, da die Witterung wieder recht günstig war, mit großem Interesse dem Verlauf der Rennen folgte. Dieselben begannen um 1 Uhr mit
I. Ermunterungs⸗Rennen. Staatspreis 1800 ℳ Für 2jähr. und Zjähr. inländische Hengste, die nie gesiegt haben. 100 ℳ Einsatz, halb Reugeld, Distanz 1000 m. Sechs Pferde erschienen am Pfosten. Nach einem scharfen Kampf siegte mit 4 Längen Kapt. Jos's 2jähr. F.⸗H. „Poremba“ gegen des Königl. Hauptgestüts Graditz F.⸗H. „Gastfreund“. Zeit 1 Min. 12 Sek. Werth des Rennens 2250 ℳ für „Poremba“. — Dem Rennen folgte um 1 ½ Uhr: 1 II. Hertefeld⸗Rennen. Ehrenpreis (ein Silbergeschirr im Werthe von 1500 ℳ, das durch dreimaligen Sieg ohne Reihenfolge Eigenthum wird) und Staatspreis 6000 ℳ Für 1880 geborene in⸗ ländische u. österreichisch⸗ungarische Hengste und Stuten. 200 ℳ Einsatz, 100 ℳ Reug. Distanz 3000 m. Am Pfosten erschienen nur 5 Pferde, von welchen nach einem höchst interessanten Rennen des Kgl. Hauptgestüt Graditz F.⸗H. „Botschafter I.“ im Canter mit 2 Längen als Sieger einkam. — Zeit 4 Minuten 20 Sekunden. Werth des Rennens der Ehrenpreis und 9512 ½ ℳ dem Sieger. — Es folgte diesem Rennen um 2 Uhr:
1II. Stuten⸗Biennial 1883/84. Staatspreis 3000 ℳ Für 1881 geborne inländische Stuten. 150 ℳ Einsatz, 100 ℳ Reugeld, nur 50 ℳ falls erklärt. Distanz 1000 m. Das Rennen hatt⸗ 32 Unterschriften, von denen 13 das Reugeld von 50 ℳ zahlten, von den übrigen 19 Pferden zahlten 15 das Reugeld von 100 ℳ und 4 erschienen am Pfosten. Es siegte nach schönem Rennen und inter⸗ essantem Schlußgefecht des Königlichen Hauptgestüt Graditz br. St. „Irrwisch“ mit 2 ½ Längen gegen des Hrn. W. v. Treskow schwbr. St. „Schneewittchen“. Zeit 1 Minute 15 Sekunden. Werth des Rennens 4300 ℳ für „Irrwisch“. — Dem Rennen folgte um 2 ⅛ Uhr: 8 IV. Stuten⸗Biennial 1882/83. Staatspreis 3000 ℳ Für 1880 geb. inländische Stuten. 150 ℳ Einsatz, 100 ℳ Reugeld, nur 50 ℳ falls erklärt. Die Reugelder von 50 ℳ fallen der Siegerin von 1883 allein zu. Distanz 2000 m. Von den 22 Unterschriften welche das Rennen aufwies, zahlten 7 das Reugeld von 50 ℳ und 11 zahlten 100 ℳ Reugeld. Es starteten nur 4 Pferde, von denen nach einem interessanten Lauf des Königlichen Hauptgestüts Graitz br. St. „Wartburg“ des Hrn. Robert F.“⸗St. „Regina“ mit 1 ½ Län⸗ gen schlug. Zeit 2 Minuten 46 Sekunden. Werth des Rengens 4725 ℳ für „Wartburg“. — Es folgte diesem Rennen um 3 UAhr:
V. Staatspreis II. Klasse 4500 ℳ Für 4 jährige und ältere inländ. Hengste und Stuten, welche keinen Staatspreis I. Kl. gewonnen haben. 240 ℳ Einsatz, halb Reugeld. Distanz 4800 m Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze und Reugeldec. Zu dem Rennen waren 8 Pferde genannt, von denen 4 Reugeld zahlten. Es war von den 4 startenden Pferden die große Bahn zwei Maal zu durchlaufen — das an Distanz größte Rennen auf der Berliner Bahn. Des Hrn. F. Bandelow 5 j. dbr. H. „Blue Monkey“ über⸗ nahm vom Start die Führung und behielt sie bis ins Ziel. Er schlug mit einer Länge des Grafen Bernstorff⸗Güldensteen br. H. „Giftmischer“. Zeit 8 Min. 12 Sek. Werch des Rennens 220 ℳ dem Sieger. — Den Schluß des Tages bildete um 3 ½ Uhr:
VI. Sabinus⸗Hürden⸗Rennen. Unionklub⸗Preis 1200 ℳ Handicap. Für zjähr. und ältere inländische und österr.⸗ungarische Pferbe. 80 ℳ Eins, 40 ℳ Reugeld. Distanz 3200 m. 8 Pferde erschienen am Pfosten. Es siegte nach hartem Kampf mit einer Länge Vorsprung desz Lieut. Frerichs br. St. „Hera“ gegen des Hrn. G. Woltmann br. H. „Faktor“. — Zeit 5 Minuten 4 Sekunden. Werth des Rennens 1640 ℳ der Siegerin. b 8
Auch das gestrige dritte Rennen war trotz der kälteren Witte⸗ rung, welche über Nacht eingetreten, von einem sehr zahlreichen Publikum besucht, welches durch den interessanten Verlauf der ein⸗ zelnen Konkurrenzen reichlich entschädigt wurde. Zunächst gelangte um
1 Uhr zur Entscheidung: ““
1I. Memorial⸗Nennen. Staatspreis 3000 ℳ Für jährige inländische Hengste und Stuten. 150 ℳ Einsatz, 100 ℳ Reugeld. Distanz 1000 m. Von den 15 angemeldeter Pferden starteten nur 3 Pferde. Die Pferde kamen in Linie bis zur Distanz, wo die beiden Graditzer Pferde sich von dem dritten Konkurrenten losmachten und nun ein schönes Schlußgefecht aufführten, bei dem der br. H. „Musel⸗ mann“ mit einer Kopflänge als Sieger hervorging. Zeit 1 Minute 12 Sekunden. Werth des Rennens 3825 ℳ dem Sieger. — Um 1 ½ Uhr folgte dem Rennen: 1g.
II. Zucht⸗Rennen. Staatspreis 3000 ℳ Für 1880 geborene inländische Hengste und Stuten. 200 ℳ Einsatz, 100 ℳ Reugeld. Distanz 2800 m. Am Pfosten erschienen 5 Pferde, von welchen nach scharfem Kampf des Grafen Scheel⸗Plessen F.⸗H. „Architekt“ mit ¾ Längen des Grafen Solms⸗Baruth br. St. „Bona fide“ schlug. Zeit 3 Minuten 15 Sekunden. Werth des Rennens 6600 ℳ dem Sieger. — Dem Rennen folgte um 2 Uhr: 88
III. Kindertrost⸗Rennen. Staatspreis 1500 ℳ Für zweijährige inländische Hengste und Stuten, die kein Rennen ge⸗ wonnen haben. 60 ℳ Einsatz, halb Reugeld. Distanz 900 m. Von den 20 Pferden, die zu diesem Rennen genannt waren, erschienen 9 am Start und siegte nach scharfem Kampf des Kgl. Hauptgestüts Graditz F.⸗H. „Gastfreund“ mit ³¾ Längen gegen des Frhrn. v. Haug⸗ witz br. H. „Bouteau“. Zeit 1 Minute 2 Sekunden. Werth 5 Rennens 1935 ℳ dem Sieger. — Um 2 ½ Uhr folgte diesem
ennen: IV. Staatspreis III. Kl. 3000 ℳ Für 3ährige und ältere
inländische Hengste und Stuten, welche keinen Staatspreis I. oder
II. Klasse gewonnen haben. 180 ℳ Einsatz, halb Reugeld. Destanz 2600 m. Von 16 zu diesem Rennen angemeldeten Pferden erschienen 5 am Start und nach einem interessanten Lauf siegte des Grafen M. Schmettow 3 jähr. br. H. „Niclot“ gegen des Grafen Fr. Metternich br. H. „Engelbert“ mit 2 Längen. Zeit 2 Minuten 53 Sekunden. Werth des Rennens: 3945 ℳ für „Niclot“. — Es folgte diesem Rennen um 3 Uhr: 8
V. Verkaufs⸗Handicap. Graditzer Gestütspreis 1083,70 ℳ Für 2jähr. und ältere inländische Pferde 60 ℳ Einsatz, halb Reugeld. Der Sieger ist für 1500 ℳ käuflich. Distanz 1200 m. Zu dem Rennen waren 15 Pferde genannt, von denen 5 Reugeld zahlten. Die übrigen 10 Pferde machten ein schönes Rennen und siegte des Mr. Edward br. St. „Armbrust“ mit einer Kopflänge gegen Treiner G. Longs F.⸗St. „Lilie“. Zeit 1 Minute 30 Sekun⸗ den. Werth des Rennens 1983,70 ℳ, welche der Siegerin zufielen, die in der hierauf folgenden Auktion für 1900 ℳ an Hrn. v. Oertzen verkauft wurde, so daß die Rennkasse einen Ueberschuß von 400 ℳ — Den Schluß des Tages und des Meetings bildete um 2 r:
VI. Rogirhaus⸗Steeple⸗Chase. Unionsklubpreis 1800 ℳ Handecap. Für 4jährige und ältere inländische und österreichisch⸗ ungarische Pferde. 100 ℳ Einsatz, 50 ℳ Reugeld, nur 30 ℳ, wenn die Annahme bis 2. Oktober nicht erklärt. Distanz ca. 4500 m. Von den 7 Pferden, welche zu diesem Rennen angemeldet waren, er⸗ schienen nur 3 am Start. Nach einem schönen Finish siegte wie sie wollte des Freiherrn E. v. Falkenhausen 6jähr. F. St. „Per Dampf“ mit 12 Längen gegen des Hrn. C. Pitzschke's a. br. H. „Rococo“. Werth des Rennens 1920 ℳ für „Per Dampf“.
Der Bauplan zu einer neu zu errichtenden Christuskirche der Unter⸗Barmer Gemeinde zu Barmen soll auf dem Wege einer allgemeinen Konkurrenz beschafft werden, zu welcher eine eben erlassene Bekanntmachung der Kirchenbau⸗Kommission einladet. Von dem Vorsitzenden der letzteren, Pastor Hermann zu Barmen, ist der Situationsplan und das Bauprogramm dee Kirche zu beziehen, die auf 1000 bis 1200. Se berechnet sein soll. An ebendenselben sind bis zum 15. Februar k. J. die fertigen Entwürfe einzusenden. Für die beiden besten Arbeiten ist ein erster Preis von 1200 und ein zweiter von 600 ℳ ausgesetzt. Die Jury, der die Beurtheilung der Pläne unterliegen wird, besteht aus dem Geheimen Ober⸗Baurath Professor Adler zu Berlin, dem Dom⸗Baumeister Regierungs⸗Rath Voigtel zu Cöln sowie dem Stadt⸗Baumeister Winchenbach, dem Pastor Hermann und dem Kirchmeister von Lohr zu Barmen.
Obwohl es den Fortschritten der Chemie gelungen ist, arsenik⸗ und andere gifthaltige Farben durch unschädliche Farben voll⸗ kommen zu ersetzzen, so werden jene noch immer häufig so verwendet, daß dadurch Beschädigung der menschlichen Gesundheit und selbst der Tod herbeigeführt wird. Dies ist vorzugsweise der Fall beim Be⸗ wohnen von Zimmern, deren Wände mit Arsenikfarbe bemalt oder mit arsenikhaltigen Tapeten beklebt oder in denen arsenikhaltige Rouleaux und Fenstervorsetzer vorhanden sind; bei Benutzung der⸗ artiger Drahtglocken zum Bedecken von Speisen, beim Tragen von Kleiderstoffen, künstlichen Blumen und Blättern, auf denen die Arsenik⸗ farben oft so locker aufliegen, daß sie beim Gebrauch sich ablösen; beim Genuß von Zucker und anderen Eßwaaren, welche mit Arsenikfarben bemalt sind; beim Gebrauch derarligen Spielzeugs u. s. w. Die daraus entstehenden Vergiftungen geben sich nicht immer durch die bekann⸗ teren, plötzlich auftretenden heftigen, oft schnell den Tod herbeifüh⸗ renden Krankheitserscheinungen zu erkennen, sondern oft auch — wie namentlich bei dem Bewohnen arsenikgefärbter Zimmer — durch ein lange dauerndes, spät erst tödtlich endendes Siechthum. Das Polizei⸗ Präsidium erachtet es für seine Pflicht, das Publikum wiederholt an die Gefahren zu erinnern, welche der Genuß und anderweitige Gebrauch von Gegenständen, die mit Giftfarben gefärbt sind, für Leben und Gesundheit mit sich führen; Fabrikanten und Händler aber bezüglich des Anfertigens und der Feilhaltung derartiger Gegenstände auf die Bestimmungen der §§. 324 bis 326 des Strafgesetzbuches hin⸗ zuweisen. “
London, 12. Oktober. (Allg. Corr.) Am Donnerstag wurde hier der Grundstein zu dem deutschen Waisenhause gelegt, welches im Jahre 1879 zum Andenken an die goldene Hochzeitsfeier des Deutschen Kaiserpaares als „Kaiser Wilhelm⸗Stiftung“ gegründet worden ist. Bisher waren die armen Waisenkinder in einem zu die⸗ sem Behufe gemietheten Hause in Dalston Lane untergebracht. Die schönen Resultate der jungen Wohlthätigkeitsanstalt hielten das In⸗ teresse der deutschen Kolonie an dieser Stiftung rege, und Dank er Munificenz einiger hochangesehener Mitglieder der Kolonie sowie des regen Wohlthätigkeitssinnes der in London residirenden Deutschen wurde es nunmehr möglich, den Bau eines eigenen Waisenhauses in Angriff zu nehmen. Es wurde zu diesem Behuf ein schönes Grundstück in Norfolk Road, etwa fünf Minuten vom veutschen Hospital in Dalston entfernt, erworben und mit den Grund⸗ aushebungen begonnen. Die Grundsteinlegung erfolgte in Gegenwart des deutschen Botschafters, Grafen zu Münster, und einer zahlreichen distinguirten Gesellschaft. Frau Baronin Schroeder führte die ersten drei Hammerschläge. In den Stein mwurden eine urkundliche Geschichte der Entstehung des Waisenhaufes und die bisher erschienenen Jahresberichte niedergelegt.
Rom, 13. Oktober (W. T. B.) Der Minister Baccelli hat den Bildhauer Monteverde beauftragt, einen Entwurf für das im Centrum der Pantheon⸗Rotunde zu errichtende Grabmal Victor Emanuels vorzulegen.
St. Petersburg, 15. Oktober. (W. T. B.) In der Syna⸗ goge des Fleckens Ziwonka in Podolien entstand während des Gottesdienstes in der für die Frauen bestimmten Abtheilung blin⸗ der Feuerlärm; in panikartigem Schrecken drängte Alles nach der Thür, wobei 40 Frauen getödtet und gegen 30 verwundet wurden.
Um dem Unwesen des Billethandels so nachdrücklich als möglich zu steuern, hat die Direktion des Deutschen Theaters ihre Bediensteten angewiesen, streng darauf zu achten, daß dem am Ein⸗ gange des Hauses angebrachten Plakat, wonach Billethändlern der Aufenthalt auf dem Kassenflur und Vorhofe untersagt ist, Folge ge⸗ leistet werde und nöthigenfalls die Hülfe der Polizei in Anspruch zu nehmen.
Hr. Carolus Agghäzyv, wenn wir recht berichtet sind, ein Schüler Liszts, entwickelte in seiner gestern im großen Saale des Architektenhauses veranstalteten Matinée in der Technik einen selten hohen Grad der Vollkommenheit. Er überwand die größten Schwierigkeiten Lisztscher Arrangements mit Leichtigkeit. Auch seine Auffassung der Bachschen, Chopinschen und Schumannschen Kompositionen bewies Verständniß. In einem Impromptu und einem Nocturne zeigte sich der Künstler auch als gefälliger Komponist. Die Theilnahme des den Saal füllenden Auditoriums blieb, was das sprechendste Urtheil über den Virtuosen war, bis zum Schluß des Concerts gleich rege, obwohl das Programm nur Klavierpiecen aufwies.
Redacteur: Riedel.
der Expedition (Kessel). Zier Beilagen einschließlich 2 Börsen⸗Beilagen), und der Winterfahrplan der Berliner Stadt und Ringbahn.
Druck: W. Elsn er.
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Berlin, Montag, den 15. Oktober
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[44307] Steckbrief. An dem unten beschriebenen Schreiner ZJobann Georg Diez von Köslau, welcher flüchtig ist, ist eine wegen gefährlicher Körperverletzung rechts⸗ kräftig erkannte Strafe von 1 Jahr und 6 Monaten Gefängniß zu vollstrecken. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und gefälligst Nachricht anher zu geben. Coburg, den 12. Oktober 1883. Die Staatsanwalt⸗ schaft. Riemann. Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 1,63 m, Statur schmächtig, Haare blond, Stirn flach, Bart kleiner blonder Schnurrbart, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund etwas breit, Zähne vorne gut, hinten schad⸗ haft, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe leich, Sprache stotternd und schnell. Kleidung: ägerjoppe von grauem Buckskin mit grüner Ein⸗ assung, Hose und Weste von dunklem Buckskinstoff, chwarzer halbhoher Filzhut mit schwarzem Bande, albledernen Halbstiefeln, Gehstock von braunem Besondere Kennzeichen: Keine.
Der Schuhmachergeselle Otto Hugo geboren am 31. März 1860 in Schwerin a. W., evangelich, zuletzt in Wronke aufhaltsam, wird beschuldigt, als Wehrpflich⸗ iger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst es stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach rreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben — Ver⸗ gehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str. G. B. —
erselbe wird auf den 21. Dezember 1883, Vor⸗ mittags 9 Uhr, vor die II. Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Posen zur Hauptverhand⸗ lung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Königlichen Landrath als
ivilvorsitzender der Ersatzkommission zu Birnbaum ber die der Anklage zu Grunde liegenden That⸗ sachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Posen, den 9. Oktober 1883. Königliche Staats⸗ anwaltschaft.
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— Deffentlicher Anzeiger. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das ““ c en 1 er nzeiger. register nimmt an: die Königliche Expedition
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5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
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Annoncen⸗Bureaux.
N8
beilage.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt 5 Essen, den 9. Oktober 1883.
Nolle, i. V.: Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[44321] Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Johann Horn zu Caternberg bei Stoppenberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Thiele zu Essen, klagt gegen den Bäcker Diedrich Heinrich Buschmann, zuletzt in Röhlinghausen, jetziger Aufenthalt unbekannt, aus dem notariellen Vertrage vom 3. Januar 1876, beziehungsweise vom 8. März 1876, mit dem Antrage auf kostenfällige Verurtheilung des Beklagten, die Realitäten der Gemeinde Caternberg Flur A. Nr. 464/75 468/126, 472/126, 473/00)126, Flur C. Nr. 301/97 und Ge⸗ meinde Altenessen Flur A. Nr. 2022/VI. 215 an den Kläger aufzulassen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Essen auf
den 29. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Essen, den 9. Oktober 1883.
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i. V. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[44322) SDeffentliche Zustellung.
Die Wittwe Johann Abendroth, Anna, geb. Schmitz, zu Essen, vertreten durch den Rechtsanwalt Rühr in Essen, klagt gegen die Eheleute Stell⸗ macher Friedrich Beckmann und Wilhelmine, geb. ence g, früher zu Essen, jetzt in Brasilien un⸗ bekannten Aufenthaltsorts, wegen Löschung einer Hypothekenforderung von 200 Thaler nebst Zinsen und Herausgabe des über diese Post gebildeten Hypothekendokuments, mit dem Antrage, die Ver⸗ klagten zu verurtheilen, in die Löschung der im 1“ von Efsen Band 7 Blatt 49 in Ab⸗ heilung III. Nr. 3 für sie eingetragenen Post von 200 Thaler Darlehn nebst Zinsen 38 d auch das über diese Post gebildete Hypothekendokument an die Klägerin herauszugeben, und ladet die Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗
[44318] Oeffentliche Zustellung.
Der Bergmann Valentin Augustin zu Caternberg bei Stoppenberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Thiele zu Essen, klagt gegen den Bäcker Diedrich Heinrich Buschmann, zuletzt in Röhlinghausen, jetziger Aufenthalt unbekannt, aus den notariellen Vertragen vom 3. Januar 1876 beziehungsweise vom 25. September 1882, mit dem Antrage auf kosten⸗ fällige Verurtheilung des Beklagten, die Reali⸗ täten der Gemeinde Altenessen Flur A. Nr. 20 21/VI. 215 und Gemeinde Caternberg Flur A. Nr. 467/126, 474/10)126, 199/58, Flu- CG. Nr. 300/97 und 302/97 an den Kläger au zulassen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Essen auf
den 29. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Essen, den 9. Oktober 1883. 8 Nolle, 8 i. V.: Gerichtsschreiber des Königlich
en Landgerichts.
[44319] Oeffentliche Zustellung.
Der Oekonom Georg Buschmann zu Schalke bei Gelsenkirchen, vertreten durch den Rechtsanwalt Thiele zu Essen, klagt gegen den Bäcker Diedrich Heg. Buschmann, zuletzt zu Röhlinghausen, jetziger Aufenthalt unbekannt, aus dem notariellen Vertrage vom 3. Januar 1876 mit dem Antrage auf kosten⸗ fällige Verurtheilung des Beklagten, die Realitäten der Gemeinde Caternberg Flur A. Nr. 465/126, 476/(0)126 und Flur C. Nr. 304/97 an den Kläger aufzulassen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Essen auf den 29. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Essen, den 9. Oktober 1883.
1 1 Nolle, i. V.: Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[44320] Oeffentliche Zustellung.
Die Wittwe Landwirth Theodor Kleine⸗Termeer zu Caternberg bei Stoppenberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Thiele zu Essen, klagt gegen den Bäcker Diedrich Heinrich Buschmann, zuletzt in Röhlinghausen, jetziger Aufenthalt unbekannt, aus dem notariellen Vertrage vom 9. Mai 1876, mit dem Antrage auf kostenfällige Verurtheilung des Beklagten, die Realitäten der Gemeinde Caternberg Flur A. Nr. 426/126, 475/(0) 126 und Flur C. Nr. 303,97 an die Klägerin aufzulassen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Eivilkammer des Königlichen Landgerichts zu Essen auf den 29. veren 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗
behufs Erkennung des Verkaufs sowie Erklärung
beraumten Taxation, anher anberaumten Termin
mit unbekanntem Aufenthaltsort in Amerika ab⸗ wesenden Mitbeklagten Niedergude wird dieser Auszug des Antrags bekannt gemacht.
Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
als Miterbin des Tuchappreteurs Carl Ro zu Spremberg zu verurtheilen, hinsichtlich der für diesen auf dem Grundstücke Spremberg Häuser Band 5 Blatt 235 in Abtheilung III. Nr. 11 aus dem Erbvergleiche tragenen 750 ℳ Muttererbe Quittung und Löschungs⸗ bewilligung zu ertheilen und das Urtheil für vor⸗
streits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Essen auf den 8. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Essen, den 9. Oktober 1883.
Nolle,
i. V.: Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[44317] Oeffentliche Zustellung.
In Sachen des Joseph Meier Levi Spangenthal zu Spangenberg, Klägers, gegen die Kinder und Erben der Ehefrau des Carl Wihelm TCatharina Elisabeth, geb. Hoffmann, von Nausis, in den Akten genannt, Beklagte, wegen Forderung, hier, Zwangs⸗ versteigerung — Aktenzeichen K. 9/83 — hat Kläger den Antrag gestellt: das Zwangsverkaufsverfahrer bezüglich der auf den Namen der Ehefrau des Karl Wilhelm Adam's Sohn Katharina Elisabeth, geb. Hoffmann, zu Nausis katastrirten, und in der dasigen Gemarkung gelegenen Immobilien, als: Ktbl. 4 Nr. 140 Acker, in den L“ Ktbl. 6 Nr. 125 Acker, in der Meteb15 8 88 gm, Ktbl. 9 Nr. 164 Acker, die Thomas⸗ X“ Ktbl. 10 Nr. 136 Acker, zwischen hem Nußgraben. .. Ktbl. 10 Nr. 139 Acker, zwischen dem Nußgraben . . . . . 12 a 65 qm, Ktbl. 12 Nr. 33 Acker, daselbst . 7 a 65 qm, einzuleiten, und ladet die Beklagten zu dem auf den 4. Dezember d. J., Vormittags 9 Uhr,
6 à 98 qm,
4 a 67 qm, 9 a 30 qm,
auf die inzwischen einzuziehende Taxation, anher an⸗
hiermit vor. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an den
Justinus Wilhelm von
Spangenberg, den 6. Oktober 1883.
Jacob.
Oeffentliche Zustellung. 18
Der Tuchscheermeister Ernst Schneider zu Sprem⸗ berg klagt gegen die in unbekanntem Aufenthalte lebende verehelichte Zimmermeister Minks, Hermine Louise Elise, geb. Kottke, mit dem vrtrage. dieselbe
[44316]
ert Kottke
vom 23. August 1865 einge⸗
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird
klagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Spremberg auf den 4. Dezember 1883, Vormittags 11 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
.Hauschulz,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. [443641 SOeffentliche Zustellung.
Die Frau Emma Heber, geb. Hecker, aus Ober⸗ kossa, jetzt zu Altpoderschau, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Justizrath Stöhr, klagt gegen ihren Ehemann, den Fleischer Franz Heber aus Kostitz, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage, den Beklagten für einen böswilli⸗ gen Verlasser zu erklären und die zwischen den Par⸗ teien bestehende Ehe zu trennen und ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Herzoglichen Land⸗ gerichts zu Altenburg auf
Mittwoch, den 9. Januar 1884,
Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Altenburg, den 12. Oktober 1883.
Gerichtsschreiberei des Herzoglichen Landgerichts:
D. Krause, Landgerichtssekretär.
gedachten
814s1] Oeffentliche Zustellung.
In Ehesachen der Anna Klara Mehnert, geb. Struckmeyer, in Helfta, Klägerin, gegen Friedrich Gustav Mehnert aus Doberschwitz, zuletzt Verwalter auf dem Rittergute Mautitz, jetzt unbekannten Auf⸗ enthalts, Beklagten, ist zur Eidesleistung und Fort⸗ setzung der mündlichen Verhandlung Termin auf
den 15. Dezember 1883, Vormittags 9 Uhr, vor der ersten Civilkammer des Königlichen Land⸗ gerichts hierselbst bestimmt worden, wozu Beklagter geladen wird.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dies bekannt gemacht.
Leipzig, den 11. Oktober 1883.
Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts: Dölling. .““
7I Verkaufs⸗Anzeige nebst Edictalladung.
In Sachen, betreffend den Konkurs über das Ver⸗ mögen der offenen HKandelsgesellschaft Ph. Furt⸗ wängler & Söhne zu Elze sollen die der vorbe⸗ zeichneten Handelsgesellschaft gehörigen Grundstücke,
als:
s an der Bahnhofstraße zu Elze, Haus⸗ nummer 218 belegene Wohnhaus mit allen Zubehörungen, verzeichnet unter Artikel Nr. 194 der Grundsteuer⸗Mutterrolle von Elze, Karten⸗ blatt 9 Parzelle 38 und 39 von 7 a 58 qm, das an der Bahnhofstraße zu Elze belegene Fabrikgebäude Nr. 247 a. und Nebengebäude Nr. 247b., sowie der in der Stadt Elze belegene, unter Artikel Nr. 381 der Grundsteuer⸗Mutterrolle von Elze, Kartenblatt 8 Parzelle 94 zur Größe von 15 a 29 qm verzeichnete Grundbesitz und An⸗ theil an Artikel Nr. 393, zwangsweise in dem dazu auf Donnerstag, den 13. Dezemher 1883, Morgens 10 Uhr,
8 anberaumten Termine öffentlich versteigert werden. Kaufliebhaber werden damit geladen. Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Serpituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, werden auf⸗ gefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gehe. Elze, den 5. Oktober 1883. Königliches Amtsgericht, Abtheilung II.
. (gez.) Waechter. Ausgefertigt und veröffentlicht:
„ Mehl, Sekretär, als Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.
¶[44358] verk
Zwangsverkaufsanzeige
und Aufgebot. Amuf Antrag des Steuerempfängers H. Möller in Schleswig, als Testamentsvollzieher des verstorbenen Kassirers Jeß Kroll, Gläubigers, ist auf Grund des vollstreckbaren Zahlungsbefehls vom 14. Juli d. Js. wegen einer demselben in q. q. zustehenden Zinsforderung von 78 ℳ nebst Kosten für ein protokollirtes Kapital von 1560 ℳ in die in Stolkenfeld belegenen ver⸗ pfändete Parzellenstelle des Schuldners, des z. Z. ab⸗ wesenden Parzellisten Iwer Diedrich Mannsfeld, vom unterzeichneten Gericht die Zwangsvollstreckung ange⸗ ordnet und Termin zum öffentlichen Verkauf auf Mittwoch, den 7. November 1883, — Vormittags 11 Uhr, im Kruge des Gastwirths Müller in Stolk an⸗ beraumt. Das Verkaufsobjekt besteht aus Wohnhaus mit Stall, Hofraum und Hausgarten zu einem jährlichen Nutzungswerth von 36 ℳ, und einem Land⸗ greal von 2 ha 61 a 47 qm zu einem jährlichen
““
läufig vollstreckbar zu erklären und ladet die Be⸗
Mit Ausnahme der protokollirten Gläubiger werden alle Diejenigen, welche dingliche Ansprüche, insbesondere auch nach dem Gesetz vom 27. Mai 1873 als privilegirt anerkannte Forderungen an die qgu. Parzellenstelle zu haben vermeinen, aufgefordert, solche unter Vorlegung der die Rechte begründenden Urkunden bis spätestens in dem angesetzten Verkaufs⸗ termin bei Vermeidung des Rechtsnachtheils an⸗ zumelden, daß im Nichtanmeldungsfalle der Aus⸗ schluß durch Urtheil erfolgen und das Verkaufs⸗ Fhteti dem Käufer anspruchsfrei zugeschlagen werden wird.
Die Verkaufsbedingungen liegen 14 Tage vor dem Termin auf der hiesigen Gerichtsschreiberei zur Einsicht aus. 6
Schleswig, den 9. Oktober 1883.
Königli bes Amtsgericht. Abtheilung II.
v. Reichmeister.
Auf Antrag des Nachlaßpflegers, Rechtsanwalt Hennig zu Breslau, werden die unbekannten Erben beziehungsweise Rechtsnachfolger der am 5. Februar 1881 zu Breslau verstorbenen verwittweten Schnei⸗ dermeister Anna Rosina Struff, geborenen Nawroth, aus Hartlieb, Kreis Breslau, aufgefordert, spätestens in dem am 19. September 1884, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 47, II. Stock unseres Ge⸗ schäftsgebäudes, am Schweidnitzer Stadtgraben 2/3, stattfindenden Aufgebotstermine ihre Ansprüche und Rechte auf den etwa 2250 ℳ betragenden Nachlaß anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen und Rechten ausgeschlossen und der Nachlaß dem sich meldenden und legitimirenden Erben, in Ermange⸗ lung dessen aber dem Fiskus verabfolgt werden wird und der sich später meldende Erbe alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig und weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des noch Vorhandenen fo dern darf. .
Breslau, den 5. Oktober 1883.
Scheller,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerich
[44345] .“ 8. März 8 8 Die Pfandurkunde vom 26. April 1856 über
181 ℳ 87 ₰ und Zinsen der Kirche zu Friesen⸗ hagen, eingetragen auf Peter Anton Fischer's Grund⸗
stücken zu Roemershagen Band III. Blatt 28 — Abthl. III. Nr. 2 und 14 — ist für kraftlos erklärt worden. Olpe, 25. September 1883. Königliches Amtsgericht.
[44342] Im Namen des Königs! In Sachen, betreffend das Aufgebot des dem Oekonomen Heinr. Berenbruch zu Aprath angeblich abhanden gekommenen Dokuments über einen Kauf⸗ gelderrest von 6000 ℳ aus dem Kaufvertrage vom 4. Januar 1869, eingetragen Bd. V. Bl. 329 des Hypothekenbuchs von Witten Abth. III. Nr. 8, he das Königliche Amtsgericht zu Witten in der Sitzung vom 22. September 1883 durch den Amts⸗
richter Rocholl für Recht erkannt: daß die bezeichnete Urkunde zum Zwecke der Bil⸗ dung eines neuen Dokuments für kraftlos zu er⸗ klärer und die Kosten dem Antragsteller aufzu⸗
erlegen.
[44344„% Im Namen des Königs!
In Sachen, betreffend das Aufgebot eines der Wittwe Schuh verloren gegangenen Dokuments hat das Königliche Amtsgericht zu Witten in der Sitzung vom 3. Oktober 1883 durch den Amtsrich⸗ ter Rocholl
für Recht erkannt:
das über die zu Gunsten der Geschwister Schneider: a. Elsa Catharina Wilhelmine Caroline, b. Auguste Sophie Henrine,
c. Marie Catharine Elisabeth Auguste, . im Grundbuch von Witten Bd. IV. Bl. 553 aaf dem Grundstücke der Wwe. Schuh und Kinder ein⸗ getragenen Abfindung zum Gesammtbetrage von 20 Thaler 6 Sgr. 6 ¾ Pfg. gebildete Hypotheken⸗ instrument wird für kraftlos -
V. N.
[44343] Im Namen des Königs! 8 In Sachen betreffend das Aufgebot eines verloren gegangenen Kurscheines hat das Königliche Amts⸗ gericht zu Witten in der Sitzung vom 3. Oktober 1883 durch den Amtsrichter Rocholl für Recht erkannt: der für
a. die Eheleute Fabrikarbeiter Carl Geldmacher und Caroline, geb. Kämper, zu Bruch, 1 b. Eheleute Fabrikarbeiter Wilh. Schemann und Lisette, geb. Kämper, zu Witten,
c. Frau Fabrikarbeiter Heinrich Kämper, zu Witten,
d. Emma Kämper zu Witten,
e. Wwe. Wilh. Kämper zu Witten,
ausgestellte Kuxschein über einen Kux des Stein⸗
kohlenbergwerks ver. Hamberg zu Annen, eingetragen
S. 31 des Pee . wird ns kraftlos erklärt.
Heine, geb.
4 8
Reinertrage von 7 ℳ 17 ₰