““
jedoch am Schlusse etwas fester. Terpentinöl war bei schwacher — matter, während Harz trotz ebenfalls beschränktem Begehr etige Tendenz behielt. Raff. Petroleum fest; United Pipe Line Certificates schließen etwas niedriger als in voriger Woche. Fremde und einheimische Manufakturwaaren hatten stilles Geschäft. Der Import fremder Webstoffe für die heute beendete Woche beträgt 1 832 647 Doll. gegen 2 222 620 Doll. in der Parallelperiode des Vorjahres. London, 2. November. (W. T. B.) Dem Spezialbevoll⸗ mächtigten der mexikanischen Regierung in London, Rivas, sind aus Mexiko telegraphische Ordres zugegangen, die Unterhandlungen mit den Bondholdern behufs Regelung der mexikanischen Schuld wieder zu eröffnen. Die Vollmachten desselben sollen ss ausgedehnte sein, daß man hofft, derselbe werde die früheren Hinder⸗ nisse überwinden und zu einem gedeihlichen Resultat kommen. Liverpool, 1. November. (W. T. B.) Außer den Handels⸗ häusern Morris Ranger und Forman u. Co. haben auch die Firmen Henry Pearce u. Co., Mattor and Fenton und 12 Taylor u. Co., sämmtlich hier, ihre Zahlungen ein⸗ gestellt. Bradford, 1. November. (W. T. B.) Wolle ruhiger, stetig, Garne für den Export ruhig, Stoffe stetig. Washington, 1. November. (W. T. B.) Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im Monat Oktober um 10 300 000 Doll. abgenommen. Im Staatsschatze befanden sich Ende Oktober 364 350 000 Doll.
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 1. November. (W. T. B.) Der Postdampfer
„Gellert“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗
Aktiengesfellschaft ist heute früh 5 Uhr in New⸗PYork ein⸗ etroffen.
Trriest, 1. November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer
. a“ ist heute Nachmittag aus Konstantinopel hier ein⸗ getroffen.
“ Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen. Vierter Band, 4. Heft.
(Aus dem Jahrbuch der Königlichen „preußischen Kunstsammlungen. Dasselbe erscheint vierteljährlich zum Preise von 30 ℳ für den Jahr⸗ gang in der Weidmannschen Buchhandlung zu Berlin)
(Fortsetzung.) 8
Sammlung des Kunstgewerbe⸗Museums. 8
—
III. In der Zeit vom 1. April bis 30. Juni wurden sämmtliche Theile der Sammlung umfassend berührt durch Ankäufe, welche in Italien, namentlich in Florenz, Mailand, Turin und Venedig ge⸗ macht wurden.
Auch aus Deutschland und aus Oesterreich ist Vieles erworben.
Möbel und Holzarbeiten. ESESsßpinet aus dem Besitz Alfons II., Herzog von Ferrara, aus Sandelholz mit Ebenholz und Elfenbein eingelegt, um 1580. Schrank aus Nußbaumholz. Italien, XVI. Jahrh. Sitzbank aus der Vorhalle eines Palastes. Florenz, XVI. Jahrh. Kabinetschränkchen, ganz bemalt; mit Goldornament auf schwarzem rund. Florenz, XVI. Jahrh. Truhe, bemalt mit Wappen und Emblemen. Italien, XVI. Jahrhundert. Kommode, mit farbigen Hölzern eingelegt, von Magiolino di Barabigio, um 1790. Spinetdeckel, bemalt, mit Ornament; um 1710. Zwei Fensterladen, Nußholz geschnitzt. Florenz, XVI. Jahrh. Sechs Füllbretter mit ausgehobenem Grund, ornamentirt. Tirol, JL“ fünfeckig mit geschnitzten Füllungen, Cöln, um 1540. Tisch mit flach geschnitzter Platte. Um 1730. Bilderrahmen, vergoldet und bemalt, mit eingelassenem unter Glas gemaltem Bild. Venedig, um 1500. Fllügelaltar in schlankem Aufbau, mit geschnitzten und gemalten von Heiligen. Süddeutschland, Anfang des XVI. Jahr⸗ zunderts. Kreuzigungsgruppe mit Maria, Johannes Heiligen und Engeln. Süddeutschland, Mitte des XVIII. Jahrhunderts. Fünf Kandelaber, in Holz geschnitzt und vergoldet. XV.-—XVII. Jahrhundert. Sechs Buͤchsen aus Holz gedrechselt, verschiedenartig ornamentirt. Italien, XV.—XVII. Jahrhundert. Klöppelkissen mit Einlage von Holzintarsien. Tirol, XVI. Jahr⸗
hundert. Metallarbeiten. ortragekreuz. Bronze mit silbernen Platten. Italien, um 1500. Schmuckstücke aus Italien, Persien und Griechenland.
Vier Thürklopfer. Bronze und Eisen, aus der Sammlung
i J u“ * Jahrhundert. Thür eines Sakramentshäuschens. Kupfer getrieben und durch⸗ brochen. Italien, um 1700. Laterne, Kupfer getrieben und vergoldet, mit hölzernem Arm. Venedig, Ende des XVII. Jahrhunderts. Schmiedeeisen. Gitterthore, Wandarme, kleine Gitter, Schüssel⸗ und kleines Geräth. Italien und Tirol, XV.— XVII. Jahr⸗ Zundert.
„Platte, Kupfer getrieben und vergoldet, den Evangelisten Mat⸗ thäus darstellend. Deutschland um 1600 (aus der Sammlung Rosen⸗ berg 89 1. Guß 8 fenplatte. Gußeisen. erlin, XVIII. Jahrhundert (Ge⸗ der Frau Pietzker, Berlin). 1 Kunsttöpferei. leist Sammlung persischer Fliesen, farbig gemalt und mit Gold⸗ leisten.
Fliesen aus Sta. Catarina in Siena. andere in italienischer Majolikaarbeit. Räuchergefäß. Meißner Porzellan mit Kinderfiguren. XVIII. Jahrhundert (Vermächtniß des Kgl. Ceremonienmeisters Freiherrn von Rosenberg). Meißner und Ludwigsburger Porzellane. Geschenke der Frau von Nostiz⸗Wallwitz in Berlin und des Hrn. Dr. Grimm in — Geschenk der Frau
Italien,
XVI. Jahrhundert, sowie
„Drei glasirte Oefen. XVIII. Jahrhundert. Gräfin Schlippenbach, Berlin. 1 Weberei und Stickerei.
Die Sammlung von Stoffproben und Kunststickereien ist in allen I um mehrere hundert Gegenstände bereichert worden, besonders ist die Abtheilung der gemusterten Sammetstoffe italienischer Renaissance Lenns,eee Reil 1 Ferner ist eine Reihe von Stickereien großen Umfanges, Ante⸗ pendien, Tischdecken, Paramente u. Aehnl. erworben, sämmtlich hervor⸗ ragende Arbeiten der letzten Zeit, zumeist aus Italien, XVI. Jahr⸗ hundert, sowie orientalische, zumeist persische Arbeiten.
Von deutschen Arbeiten ist zu nennen: 8 Großer Wandteppich, auf Tuch, gestickt, Deutschland, XV. Jahrhundert.
3 Kelchtuch, auf Seide mit Gold gestickt, 1622, aus der Peter und Pans ese zu Liegnitz. 8 amastserviette von 1776; Geschenk der Frau Staats⸗Minist Mavbach. 88 Lessing.
mit Blumenranken.
Königliche Gemälde⸗Galerie.
Im letzten Halbjahre haben der Konservator an der alten Pina⸗ kothek zu München, A. Hauser, und sein Sohn im Auftrage Sr. Exellenz des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medi⸗ zinal⸗Angelegenheiten in der Casseler Galerie mit der Ausführung einer Reihe nothwendiger Restaurationsarbeiten hegonnen, auf Grund des Gutachtens, welches eine durch den Hemn Minister zusammen⸗ berufene Kommission über den Zustand der Gemälde dieser Sammlung abgegeben hatte. Da jedoch die diesjährige Arbeitsperiode noch nicht völlig abgeschlossen ist, wird erst im nächsten Quartal ausführlicher auf die Restaurationen zurückzukommen sein.
Die der Galerie leihweise überlassene Sammlung Habich wurde im letzten Halbjahre durch folgende acht Gemälde vermehrt:
Matthäus Grünewald: Die Kreuztragung Christi. Rückseite des im dritten Bande des Jahrbuchs, IV. Heft der amtlichen Be⸗ richte beschriebenen Altarbildes Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes, welches aus einer Kirche zu Tauberbischofsheim er⸗ worben wurde. Tannenholz; h. 1,95, br. 1,52. Diese Rückseite ist Dank der Durchsägung des Altares als selbständiges Gemälde ge⸗ wonnen und von der des jüngeren Hauser aus München wieder hergestellt worden. Bei seiner früheren Verkommenheit hatte der Unterzeichnete es für ein Werkstattbild gehalten, nachdem es aber gereinigt war, zeigte sich die volle Freiheit in der Zeichnung und koloristische Meisterschaft Grünewalds, so daß kein Zweifel sein kann, daß Rück⸗ und Vorderseite eigenhändige Arbeiten dieses ebenso origi⸗ nellen als seltenen Altdeutschen sired.
Schule des Jan van Eyck um 1450: Gothisches Reisealtärchen. Auf dem Mittelbildchen die Messe des hl. Gregor, auf dem linken Flügel der Erzengel Michael, auf dem rechten der hl. Hieronymus. Jede der drei Eichenholztafeln ist h. 0,15, br 0,09. Dieses in der Weise des Jan van Eyck zierlich und delikat durchgeführte Bildwerk hieß früher irrthümlicher Weise Memling.
„Abraham van den Tempel: Familiengemälde. Vier lebensgroße Mädchen im Alter von 11, 9, 7 und 5 Jahren sitzen im Garten um ihren etwa dreijährigen Bruder, den sie, offenbar als den lange er⸗ warteten Stammhalter, bekränzt haben, während von rechts oben drei blumenstreuende Engelchen herabschweben. Bez. A. v. Tempel 1662. Leinwand; h. 1,73, br. 1,95. Hervorragendes Werk dieses Meisters, der hier dem van der Helst sehr nahe kommt. 1
„Brouwer: Der ungetreue Knecht. Bezeichnet Brouwer f. 1634. Eichenholz; h. 0,64, br. 0,54 Der in diesem echt bezeichneten Bilde meines Wissens zum ersten Male auftretende Meister ist nicht etwa identisch mit Adriaen Brouwer, sondern ein ausgesprochener Holländer, im Helldunkel schon offenbar von Rembrandt beeinflußt, aber noch etwas trocken und streng in der Zeichnung. b
Ferdinand Bol: Männliches Bildniß. Ein junger Mann in rothem Sammet gekleidet, ein Barett von gleichem Stoff mit weißer Feder geschmückt in der Hand, steht an ein Postament gelehnt; Knie⸗ stück, lebensgroß. Bez. F. Bol f. 1654 (die Ziffer 5 ist unsicher). Leinwand; h. 1,36, br. 1,12. Aus der Sammlung Dubus de G Lin gelhachr 1
Johann Lingelbach: Auszug zur Falkenjagd. Bezeichnet J. Lin⸗ gelbach. 1Sne h. 90, 18 8un, 8 8 BEB““
J. de Wet: Die drei Männer im feurigen Ofen. Ei b. 2%8 2 18 8 feurig fen. Eichenholz;
Giuseppe Maria Crespi: Bruchstück einer Anbetung der Köni Vin den höö “
Die zweite veränderte und vermehrte Auflage des Führers dur die Gemäldegalerie zu Cassel erschien Anfangs Juli d. 8 Die 1 Auflage, 3000 Exemplare stark, war im Verlauf eines Jahres abgesetzt worden. 8
8 “
u“ Eisenmann. (Schluß folgt.)
Von Seiten des Hof⸗Jagdamts geht uns die Notiz zu, daß bei der morgen im Grunewald steattfindenden St. Hubertusjagd der Auszug zur Jagd wie in früheren Jahren vom Jagdschloß Grunewald aus bei Paulsborn vor⸗ übergehen und daß ebenso der Jagdzug nach dem verhofften Hallalli wieder in den Schloßhof einreiten wird; dagegen soll die Jagd nicht an der alten Saubucht, sondern andern Orts aus dem Freien angelegt werden.
Zuschauer werden daher gut thun, sich in der Nähe des Jagdschlosses aufzustellen. Zum Besten der Berliner Stadtmission wird im Re⸗ staurationssaale des Herrenhauses (Leipzigerstraße 3) am 12. und 13. November, von Vormittags 11 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr, ein Verkauf stattfinden, bei welchem die von den Damen des 19. Stadt⸗ missions⸗Nähvereins angefertigten Handarbeiten, Decken, Schürzen, Kindersachen, sonstige praktische Gegenstände und die dem Verein zugewandten Geschenke zum Verkauf kommen. Um solche Geschenke sowie um zahlreichen Besuch des Bazars bittet im Namen des Vereins J. Humbert, Matthäikirchstraße 8.
Zu der Reihe von Bildnissen berühmter Zeitgenossen, die in der Nationalgalerie bereits ihren Platz gefunden haben, ist als neuestes gegenwärtig das von Peter Janssen in Dusseldorf voll⸗ endete Portrait des General⸗Feldmarschalls Herwarth von Bittenfeld hinzugekommen und einstweilen in der Quer⸗ halle im Erdgeschoß des Gebäudes aufgestellt worden In tief und kräftig gestimmtem Ton mit sicherer Breite des Vortrags durchgeführt, zeigt es den Feldherrn, dessen Gestalt bis zu den Knieen herab sichtbar ist, in einer Haltung, die bei ungesuchtester Einfachheit in hohem Grade charakteristisch erscheint und in jedem Zuge das Gepräge durchaus individueller Eigenart an sich trägt. Wie die Figur, leicht nach links gewendet, den linken Arm frei herabfallen läßt und doch wieder kaum merklich anzieht, in der ein wenig erhobenen Rechten aber ein Papier hält, auf welchem als Unterschrift der Namenszug Sr. Majestät des Kaisers sichtbar ist, spiegelt sie die Art des Dargestellten, sich zu geben und zu bewegen, in außerordentlich sprechender Weise wieder, und nicht minder lebendig und überzeugend wirkt der Ausdruck des von weißlich schimmerndem, meist blondem Haar und Bart umrahmten Kopfes, auf den das volle Licht konzentrirt ist, so daß er, in flüssiger Behandlung in den Formen meisterhaft durchgebildet, sich aus dem Fond des Bildes in energisch leuchtendem Ton plastisch hervorhebt. Durch die schlichte, nur mit dem Kreuz des Ordens pour le merite geschmückte In⸗ terimsuniform, die der Dargestellte trägt, wird die so erzielte ge⸗ schlossene und bedeutende Wirkung des Bildes ebenso gesteigert wie durch die ruhige Masse eines braͤunlich abgetönten Vorhanges, der, mit einem eingestickten Adler geziert, zur Rechten den Hintergrund füllt, während man links über eine Brüstung hinweg auf eine skizzenhaft 5 gleichfalls nur als goldiger Ton sich geltend machende Architektur blickt, in welcher wohl eine Andeutung der Ruhmeshalle des Zeughauses mit der hochaufragenden Marmorfigur der Victoria und der zu ihrer Rechten sich erhebenden Bronzestatue des Großen Kurfürsten zu erkennen ist. 8
In der Sitzung des Vereins für deutsches Kunstgewerbe vom 23. v. M. gelangten die galvanoplastischen Nachbildungen zweier Ar⸗ beiten älterer deutscher Silberschmiedekunst zur Vorlage, die von den Hofgoldschmieden D. Vollgold u. Sohn im Auftrage des Kunst⸗ gewerbe⸗Museums angefertigt wurden und die Sammlung des letzteren um zwei Stücke von hervorragender Bedeutung bereichern. Das eine derselben ist ein neuerdings aufgetauchtes Werk des in den letzten Jahren vielfach genannten, aus War⸗ burg gebürtigen Silberschmieds Anton Eisenhoit und um so interessanter, als es von dem Meister für die Schützengilde seiner
Vaterstadt gearbeitet wurde und sich vom Augenblick seiner Ent stehung an bis jetzt in deren Besitz erhalten hat. Es besteht aus einem etwa handgroßen Brustschild, das an silberner Kette von dem jedesmaligen Schuüͤtzenkönig als Zeichen seiner Würde getragen wurde Eine reiche architektonisch⸗ornamentale Umrahmung mit eingefügtem figürlichen Schmuck im Charakter der bereits bekannten Eisen⸗
hoitschen Arbeiten bildet die Einfassung des ovalen leicht gewölbten
Mittelstücks, in das eine große, von der Kette des Ordens vom goldenen Vließ umschlossene heraldische Lilie gravirt ist. In
ebenfalls gravirter Arbeit zeigt die glatte Rückseite der Platte einen, 8 übri gens nicht heraldisch stilisirten, Adler von außerordentlich schöner 8 8
Zeichnung. Darüber, daß hier in der That ein Werk Eisenhoits vorliegt, läßt schon der Umstand keinen Zweifel, daß in dem figür⸗
lichen Schmuck bereits aus anderen Arbeiten des Meisters bekannte
Modelle sich wiederholen — so namentlich der schöne beflügelte Engels kopf, der für die Eckbeschläge eines der beiden herrlichen Bucheinbände des Gräflich Fürstenbergschen Silberschatzes benutzt ist, dann au der später zum Vorschein gekommenen Kußtafel den Ansatz des Griffes maskirt und jetzt in dem Schützenzeichen als oberer Abschluß der ganzen Komposition zum dritten Mal auftritt. Fraglich bleibt
es indeß, ob nicht vielleicht die Arbeit Eisenhoits sich auf die Um⸗
. Platte beschränkt, das Mittelstück dagegen sich bereits vorher, und zwar, wie die Insignien des goldenen Vließes vermuthen lassen, als Geschenk eines erlauchten Herrn im Besitz der Gilde befand und von Eisenhoit nur eine neue, seiner Bedeutung entsprechende Fassung erhielt. — Das zweite
ungleich stattlichere Stück ist eine Kopie der im Königlichen Museum zu Cassel befindlichen grogen silbernen Weinkanne, die, aus der soge⸗ nannten Ziegenhainschen Erbschaft stammend, um 1450 für die Gra⸗
fen von Ziegenhain gearbeitet wurde. netsten Leistungen gothischer Silberschmiedekunst, von ebenso origineller Erfindung wie vollendeter technischer Meister⸗ schaft. Das konisch gestaltete, aus einem Stück getriebene
Gefäß erscheint wie aus Faßdauben zusammengefügt, die von umge⸗ legten Reifen gehalten werden und mit einem reichen Blattornament
in flachstem Relief geschmückt sind. Getragen wird es von drei
Füßen in Gestalt durchbrochen gearbeiteter zierlicher gothischer Thürme, und ein vierter Thurm ahnlicher Art bildet den Knauf des Henkelgriffs. Den Rand des flachgewölbten Deckels umsäumt ein freistehender Kranz aus gothischem Blattwerk; den Ausguß bildet der Oberleib eines prächtig komponirten geschuppten Drachen, der sich⸗ mit den rückwärts ausgebreiteten Flügeln an den Körper des Ge⸗ fäßes anlehnt und so gleichsam aus ihm herauszuwachsen scheint.
Von einem Halsband in Gestalt einer Krone hängt an einer Kette der Stöpsel herab, der als Verschluß der
Mündung des Ausgusses dem Ungethüm in den offenen
Rachen gestoßen wird. Die Nachbildung der Kanne, die mit unge⸗
wöhnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, darf in der ansehn⸗ lichen Reihe ähnlicher Arbeiten, die aus der bewährten Vollgold⸗
schen Werkstatt hervorgegangen sind, als eine in ihrer Art völlig⸗ unübertreffliche Leistung bezeichnet werden.
Weimar, 31. Oktober. (Th. C.) Vom Großherzoglichen⸗ Museum und dem Großherzoglichen Archiv, welche beide .S Pelichen Münzen sowie an Aktenstücken Luthers und seiner Zeitgenossen reichen Besitz haben, wird für die Säkularfeier der Geburt des Reformators eine „Luther⸗Ausstellung“ vorbereitet, die sehr bedeutsam und interessant zu werden verspricht.
rahmung der
Sie ist eine der ausgezeich⸗
Das Deutsche Theater brachte gestern ein neues Stück von Adolph L'Arronge „Das Heimchen“, ein Schauspiel in vier Akten, zur ersten Aufführung. Der Verfasser hat damit den Boden des Lustspiels, auf welchem er viele und nachhaltige Erfolge zu ver⸗ zeichnen hatte, verlassen, und sich auf dem Gebiete des ernsteren Schauspiels versucht. Der Stoff ist dem bekannten „Heimchen auf dem Heerde“ von Dickens entlehnt. Die Schwierigkeiten, aus diesem lieblichen, idyllischen Märchen ein lebensfähiges Bühnenwerk zu schaffen, mußten ungeheuer große sein, und mehr einem äußeren Druck als einem inneren Triebe folgend, hat der Verfasser sich der mühevollen und doch nur theilweise gelungenen Arbeit unterzogen. In der That hat selbst die bühnen⸗ technische Gewandtheit, welche L'Arronge wiederholt bewiesen hat, nicht ausgereicht, den köstlichen Gestalten der Dickensschen Er⸗ zählung dramatisches Leben einzuhauchen. Die einzelnen psycholo⸗ gischen Motive, welche in der Erzählung in anmuthender Ruhe ent⸗ wickelt werden, sind nicht ebenso wirksam und lebendig, wenn ihre sittlich verantwortlichen Träger gegenständlich auf der Bühne vor uns erscheinen. Ueber diesen Mangel konnte auch der Umstand nicht hin⸗ weghelfen, daß das Deutsche Theater seine besten Kräfte in der No⸗ vität verwendete. Der erste und letzte Akt, in welchen das heitere Element und damit des Verfassers eigentliche Wirkenssphäre in den Vordergrund tritt, sind die lebendigsten und wurden vom Publikum am günstigsten aufgenommen. Der zweite und dritte Akt werden von langen Dialogen und Selbstgesprächen ausgefüllt und können schon aus diesem Grunde ein lebhaftes Interesse der Zuhörer nicht erwecken, Der Konflikt zwischen den beiden Eheleuten ist so wenig stichhaltig, daß er durch ein Wort klar gestellt werden könnte; die tragische blinde Eifersucht und Verzweiflung, welche daraus entspringt, ist der geringen Ursache gegenüber unangemessen und er⸗ weckte kaum einen mitfühlenden Widerhall in den Herzen der Zu⸗ schauer. Die beiden heiteren und witzigen Akte, welche den Anfang und den Schluß des Stückes bilden, zeigen dem Verfasser aufs Neue die Richtung, in welcher seine dichterische Anlage auch fernerhin glücklichere Erfolge verheißt. Die Dar⸗ stellung war in allen Theilen und im Ensemble eine gute. Die „Hanna“ der Fr. Hedwig Niemann war ein herziges Wesen, in welchem das poetische Original des englischen Dichters mit möglichster Treue zum Ausdruck gebracht wurde; mehrfacher rauschender Applaus bei offener Scene belohnte die Künstlerin für ihre Leistungen. Dem gutmüthigen Fuhrmann vermochte aber selbst Barnay's künstlerisches Genie kein wirkliches Leben einzuhauchen. Hr. Engels erzielte durch seine in Gang, Maske und Spiel gleich köstliche Wiedergabe des alten Tischlermeisters einen unbe⸗ strittenen Erfolg. Dem jungen Taugenichts (Hermann) flößte Hr. Kainz mehr tragisches Leben ein, als für den Rahmen des Ganzen paßte Die Herren Friedmann (Jakob Holtermann) und Förster (Wiese) lösten ihre Aufgaben mit großer Geschicklichkeit. Zu er⸗ wähnen sind noch die anerkennenswerthen Leistungen der Damen Ramazegh (Naähg) vndedh Feise)
— Der Direktion des Belle⸗Alliance⸗Theaters gehen häufi Gesuche zu, einige ältere Repertoirstücke, wie 6 heaeste „Ultimo“ u. s. w. mit den Gästen des Wallner⸗Theaters zur Auf⸗ führung zu bringen, und dieselbe ist auch bereit, diesen Wünschen des Publikums Rechnung zu tragen, trotzdem das jetzige Repertoirestück „Die Stadtverordnetenwahl“ von Elsner sich allabendlich der beifällig⸗ sten Aufnahme erfreute. Demgemäß ist auf morgen das Lustspiel „Doctor Klaus“ mit Hrn. Direktor Lebrun in der Titelrolle an⸗ gesetzt.
Im Concerthause wird am morgigen Sonnabend das Ge⸗ dächtniß Felix Mendelssohns († 4. November 1847) durch einen Mendelssohn⸗Abend gefeiert werden. Hr. Smit wird an diesem Abend das Violin⸗Concert spielen. Außerdem enthält das Programm die „schottische Symphonie, das beste und beliebteste symphonische Werk des Meisters, den Priestermarsch aus „Athalia“ und die voll⸗ ständige Musik zum „Sommernachtstraum“.
Redacteur: Riedel. Berlin:
8 Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
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STteckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen. [47622] 5
Steckbrief. Gegen den unten beschriebene. Kisten⸗ fabrikanten Franz Soparth, geboren 15. November 1843 zu Berlin, welcher flüͤchtig ist, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen betrügerischen Bangueruttes in actis J. IV. C. 981 83., 84. G. 2850. 83 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt. Moabit 11/12 NW. abzuliefern. Berlin, Alt⸗Moabit 11/12 NW., den 30. Oktober 1883. Königliches Amtsgericht I., Abth. 84. Beschreibung: Alter 39 Jahre, Größe 1,68 m, Statur untersetzt, Haare dunkelblond, lockig, Stirn niedrig, starker dunkler Schnurrbart, Augen⸗ brauen blond, Augen durkel, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Gesichtsbildung rund, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Be⸗ sondere Kennzeichen: hinkt auf einem Bein, aber nur unbedeutend. 1
[47625]
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schlächter Otto Thurmann, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung und Diebstahls in actis 84 G. 2816. 83 J. IV. c. 792. 83 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗ Moabit 11/12, NW., abzuliefern. Berlin, Alt⸗ Moabit 11/12, NW., den 29. Oktober 1883. König⸗ liches Amtsgericht I., Abthl. 84. Beschreibung:
kräftig, Haare blond, röthlicher Schnurrbart, Gesicht oval, Gesichts farbe gesund, Sprache deutsch. Klei⸗ dung: schwarzer Stoffanzug, schwarzseidener Filzhut mit blauem Futter, lederne Schaftstiefel.
47623 — 2.28rjefs⸗Erledigung. Der unterm 24. Sep⸗ tember 1881 gegen den AÄgenten Wilhelm Johann Sommer, geboren am 9. Dezember 1856 zu Zie⸗ bingen, erlassene Steckbrief wird hierdurch zurück⸗ genommen. Berlin, den 29. Oktober 1883. König⸗ liches Amtsgericht I., Abtheilung 909. Kramer.
[47624]
Steckbriefserledigung. Der gegen den Arbeiter Paul Gustav Hermann Schwarz wegen schweren Diebstahls in den Akten U. R. II. 791. 83 unter dem 15. Oktober 1883 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, NW., den 27. Oktober 1883. Königliches Landgericht I., Der Untersuchungsrichter.
[47621] Steckbriefserledigung.
Der hinter den Handelsmann Conrad Peter Reimund Johannes Altenburg, genannt Trollmann, unterm 11. August 1883 erlassene Steckbrief ist erledigt. 8
Nenstadt i. H., den 30. Oktober 1883.
Königliches Amtsgericht. Roth.
““ 6“
[47622] Steckbriefserledigung. 11u“ Der unterm 5. Oktober cr. hinter dem Schmied Wilhelm Rademacher aus Metzdorf erlassene Steck⸗ brief ist erledigt. Nenstadt i. H., den 29. Oktober 1883. 85 . Jhesseerich oth.
[47572] Haftbefehl. 8
Gegen Leopold Marx, Sohn des Agenten Wil⸗ helm Marr von hier, welcher im Auslande verweilt und dringend verdächtig ist, daß er sich durch be⸗ trügliche Mittel der Militärpflicht entzogen hat, habe ich gemäß St. G. B. §. 143, Str. Pr. O.
§. 112 Haftbefehl erlassen. Mannheim, den 30. Oktober 1883
Großh. Untersuchungsrichter am Landgericht Mannheim.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[47574] Oeffentliche Zustellung. 1
Die zu Malmedy unter der Firma „Gorès & Lang“ bestehende und daselbst domizilirte Leder⸗ fabrik, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Carlebach, zu Mainz, klagt gegen Magdalena Friedrich, Dienst⸗ bote aus Darmstadt, früher in Mainz wohnhaft ge⸗ wesen, dermalen ohne bekannten Aufenthalt, wegen Feststellung des Eigenthums an einem Depositum mit dem Antrage, das Gericht wolle aussprechen, daß die von Jakob Hofmann XII., Metzger in Mainz, bei Notar Dr. Klauprecht allda in der Theilung der Benefiziarmasse der Eheleute Franz Lukas Rüssel zu Mainz hinterlegten und später von der Wittwe und den Erben des genannten Notars bei Großh. Amtsgerichte Mainz deponirten tausend Gulden oder 17141 ℳ 29 ₰ Eigenthum jener Benefiziarmasse Rüssel sind und unter deren Gläu⸗ biger vertheilt werden müssen, daß dagegen dem ge⸗ nannten Hofmann und dessen Gläubigern keinerlei Rechte und Ansprüche an diesem hinterlegten Be⸗ knaße zustehen, — und die Beklagte in sämmtliche Kosten verurtheilen, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Großherzogl. Landgerichts zu Mainz auf
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Moyat, 1 Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
[4424] Anfgebot. Der Herr Kanzleirath Buschkötter von hier hat als Pfleger des Nachlasses des am 20. September 1880 im Krankenhause zu Hagen verstorbenen Malers Wilhelm Sennewald aus Hohenlimburg, angeblich geboren zu Lennep, da bekannte Erben nicht vorhan⸗ den sind, das öffentliche Aufgebot der Erben bean⸗ tragt. Dieselben werden daher aufgefordert, späte⸗ stens in dem auf den 13. November 1883, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte auf den Nachlaß unter Nachweis ihrer Legitimation anzumelden, widrigen⸗ falls derselbe dem sich meldenden und legitimirenden Erben, in Ermangelung dessen aber dem Fiskus ver⸗ abfolgt werden und der sich später meldende Erbe alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig sein, auch weder Rechnungslegung noch Frsac der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des no Vorhandenen fordern dürfen wird. Hohenlimburg, 13. Januar 1883.
Königliches Amtsgericht.
EE1“ Aufgebot. 8 “ Der Rittergutsbesitzer Sigismund Guradze aus Kottlischowitz hat hinreichend glaubhaft gemacht, daß die kurhessischen Prämienscheine über je 40 Thlr. = 120 Mark: 8
1) Serie 1098 Nr. 27428,
2) „ 3236 „ 80890
sich bis Mitte November 1882 in seinem Besitz befunden haben und zu dieser Zeit dadurch abhanden gekom⸗ men sind, daß dieselben beim Abschneiden von Zins⸗ coupons aus der Kassette herausgeglitten, unter werth⸗ lose Papiere auf den Fußboden gefallen und von da in den Ofen geworfen wurden.
Auf Antrag wird daher das öffentliche Auf⸗ gebot dieser nach Bescheinigung der Hauptverwaltung der Staatsschulden noch nicht eingelösten Prämien⸗ scheine hiermit erlassen und Jeder, der Ansprüche auf dieselben zu erheben vermag, aufgefordert, die⸗ selben spätestens im Termin am Sonnabend, den 8. Dezember 1883,
Vormittags 11 5 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Zimmer Nr. 10 des Gerichtsgebäudes geltend zu machen, widrigen⸗ falls die über die Prämienscheine errichteten Urkunden für kraftlos erklärt werden. Cassel, den 30. März 1883. Königliches Amtsgericht, Abtheilung 2. gez. Knatz. MWMWird veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber 1b Donath.
1ee Aufgebot.
(Auszug.)
Auf Grundbesitz des Bauern Johann Nicolaus Imhof von Langenreuth, des Bauern Johann Meyer von da und des Metzgermeisters Heinrich Pflaum von Pegnitz ist im Hypothekenbuch für Zips Bd. II. S. 159, 153 u. 167 seit 6. Juni 1830 für die erst⸗ ehelichen Kinder der Christiana Meyer von Langen⸗ reuth, Namens: Kunigunda und Jakob Imhof, ein väterliches Erbe von 700 Fl. = 1200 ℳ einge⸗
tragen. 1 Au Antrag des Johann Nikolaus Imhof und des Heinrich Pflaum, dann des Bauern Johann Bauer von Langenreuth als Besitzvorfahrers des Johann Meyer ergeht an alle Diejenigen, welche auf diese Forderung ein Recht zu haben glauben, die D shrs Ansprüche und Rechte spätestens in dem au Samstag, den 31. März 1884, Vormittags 9 Uhr, dahier anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde. ““ Pegnitz, den 23. August 1883. Königliches bayer. Amtsgericht. Der Königliche Oberamtsrichter: Weißmann. Zur Beglaubigung: Der fet. Gerichtsschreiber: Wiendl.
1. Aufgebot. 8
Das Sparkassenbuch Nr. 3651 der Kreissparkasse zu Beuthen O.⸗S. über einen Restbetrag von 365 ℳ 15 ₰ für die Thomas Binkowski'sche Mündelmasse von Lazarowka lautend, ist angeblich verloren gegangen.
Auf Aüteag des Streckenarbeiters Stephan Bin⸗ kowski zu Lazarowka werden alle Diejenigen, welche auf das Sparkassenbuch Ansprüche zu haben glauben, aufgefordert, dieselben spätestens im Aufgebots⸗ termin
am 19. April 1884, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Gerichtsstraße Nr. 4 hierselbst, Zimmer Nr. 3, anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls letzteres für kraftlos erklärt werden wird.
Beuthen O.⸗S., den 20. September 1883.
1350044 Urkundenaufgebot.
Anna Rosine Hössel zu Friedelshausen hat das Aufgebot der per 1. Juli 1883 ausgeloosten 40 % igen Meiningen’schen Landescreditobligation C. 12 über 200 ℳ mit Coupon pr. 1. Januar 1882 und Talon unter der Angabe, daß dieselbe zu Grunde gegangen sein soll, beantragt.
Der etwaige Inhaber dieser Obligation wird hiermit aufgefordert, seine Ansprüche und Rechte daraus spätestens im Aufgebotstermine amm Dienstag, 12. Februar k. J.,
Vormittags 11 ½ Uhr,
unter Vorzeigung der Urkunde bei dem unterzeich⸗ neten Gericht anzumelden, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben erfolgen wird. Meiningen, 21. Juli 1883.
Herzogl. Amtsgericht, Abth. II.
v. Bibra, i. V. Zur Beglaubigung: Fr. Heublein, Gerichtsschreiber.
Proclam. Auf den Antrag eines Hypothekargläubigers sollen die folgenden, dem Ackermann Giese Lenz in Jp⸗ pinghausen eigenthümlich zustehenden, Grundstücke der Gemarkung Ippinghausen: Kartenblatt 1 Parzelle 26 = 15,91 a Acker
hinter'm Busche,
Kartenblatt 4 Parzelle 52 = 19,98 a Acker am Wolfhagerwege,
3 Kartenblatt 3 Parzelle 12 = 21,41 a Acker
ö e. 18 I artenblatt 12 Parzelle 108 = 15,58 a 15,58 a Acker in der breiten Hecke, Kartenblatt 2 Parzelle 66 = 18,62 a Acker, das Kreußzfeld, 1 Kartenblatt 7 Parzelle 191 = 2,22 a Acker vorne vor'm Busche, Kartenblatt 2 Parzelle 138 = 9,71 a Acker, das Kreuzfeld, 8 8 Kartenblatt 3 Parzelle 125 = 13,15 a Wiese, die Halterwiese, Kartenblatt 5 Parzelle 100 =
8 4,06 a vor dem Mondschein, Kartenblatt 13 Parzelle 23 = 7,53 a Acker in der Kalkbecke; 1 ferner die ideelle Hälfte von: Kartenblatt 1 Parzelle 46 = a Acker 2 5
das Kreuzfeld, 8
Kartenblatt 2 Parzelle 17 = 6,61 a Acker
hinter dem Busche,
Kartenblatt 3 Parzelle 80 = 15,94 a Acker
am Schmalenberge, —
Kartenblatt 3 Parzelle 129 = 8,03 a Wiese,
die Halterwiese,
Kartenblatt 4 Parzelle 22 = 20,93 a Acker
vor dem Mondschein, 8 Kartenblatt 5 Parzelle 109 = 4,70 a Wiese auf der kühlen Wiese, —
Kartenblatt 5 Parzelle 175 = 20,26 a Acker⸗ mitten im Felde, . Kartenblatt 12 Parzelle 11 = 10,81 a Acker
in der breiten Hecke,
Kartenblatt 12 Parzelle 119 = 7,86 a Acker auf dem Stumpe, 1
Kartenblatt 13 beeb 192 = 9,28 a Acker
auf dem Hopfenhofe,
8 herem Hoh 15 Parzelle 69 = 16,04 a Acker
am Weidelsberge,
Kartenbl. 9 Parzelle 141 = 3,10 a — a. Wohn⸗ haus mit Scheune und Stall unter einem Dache und Hofraum, b. Stallgebäude hinter dem Hause, 8 vnn an dem Stallgebäude zu
. (Schweineställe),
8 He hsnr an der Naumburgergasse Haus Nr. 68 Kartenblatt 9 Parzelle 140 = 0,74 a Hausgarten Unterdorf,
ein Gemeindsnutzen
C. 54 = 9⁄6 Acker 2 ¾ Ruthen Wiese, die
Haltewiesen, 8
Kartenblatt 10 Parzelle 83 = 10,97 a Wiese unterm Dorf, 1
Kartenblatt 10 Parzelle 86 = 9,34 a Wiese
unterm Dorf, „ und folgende Grundstücke der Gemarkung Naum⸗
burg: 1 eehetn Parzelle 44 = 14,06 a Acker im Schwanenborn, 2 8 Gbvbblan 1 Parzelle 5 = 12,89 a Acker daselbst, 8
Kartenblatt 12 Parzelle 11 = 10,76 a Acker
vorm Weidelsberg,
ferner die ideelle Hälfte von:
Kartenblatt 2 Parzelle 58 =
vorm Weidelsberg,
Kartenblatt 36 Parzelle 18
im langen Rod,
Kartenblatt 1 Parzelle 53 = im Schwanenborn, 1 öffentlich meistbietend verkauft werden.
Hierzu sind folgende Steigerungstermine, erster auf den 18. e.. 1883, zweiter auf den 15. Januar 1884, jedesmal Vormittags bis 12 Uhr, in das Sitzungszimmer des unterze chneten Amtsgerichts und dritter auf den 14. Februar 1884, Vormittags bis 12 Uhr,
8,14 a Acker
47,06 a Acker 34,00 a Wiese 15,24 a Acker
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.
den 14. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, b11“”] 1111“
8*
Weitere Hypothekargläubiger haben ihre Forde⸗ rungen unter Vorlage der darüber sprechenden Ur⸗ kunden bei Meidung der Nichtberücksichtigung in diesem Verfahren und des pfandfreien Uebergangs der Grundstücke auf den Erwerber im ersten Stei⸗ gerungstermine anzumelden. „Wolfhagen, den 17. Oktober 1883. Königliches Amtsgericht. Kersting.
9 —— 8 [44002] Bekanntmachung. Nachfolgende bei der König⸗ lichen General⸗Kommission zu Merseburg anhängig gewordene Auseinandersetzungen, als: A. im Re⸗ gierungsbezirk Merseburg, und zwar I. im Kreise Delithsch: 1) die Ablösung der der Pfarre zu Glesien und der vereinigten Küster⸗ und Schul⸗ lehrerstelle daselbst aus den Ortschaften Glesien, Nockwitz, Schweiditz, Werlitzsch, Rabutz, Ennewitz, Grebehna und Flemsdorf zustehenden Natural⸗ und Geldprästationen, 2) die Ablösung der von Trenn⸗ stücken der Bauergüter Nr. 2 und 5 in Mocherwitz an die Pfarren zu Zschortau, Hohenleina und Creuma, sowie die Schule in Mocherwitz, ingleichen der von dem Gutsbesitzer Moritz Staedter und Ge⸗ nossen in Mocherwitz an die Pfarre in Creuma zu entrichtenden Abgaben; II. im Kreise Eckarts⸗ berga: die Spezial⸗Separation der Flur Kleinroda; III. im Kreise Querfurt: die Ablösung der der Kirche, Schule und Küsterei zu Schleberode, sowie der Kirche, Pfarre, Schule und Küsterei zu Zeuch⸗ feid und der Pfarre zu Leiha von Grundstücken in den Gemeindeverbänden Schleberode und Zeuchfeld zustehenden Abgaben; IV. im Kreise Sanger⸗ hausen: 1) die Ablösung der dem Diakonate in Artern aus den Gemeindeverbänden Artern, Voigt⸗ stedt und Cachstedt zustehenden Realabgaben, 2) die Ablösung der der Kirche und Pfarre, sowie dem Rektorate und Kantorate in Gehofen aus den Ge⸗ meindeverbänden Gehofen und Nausitz zustehen⸗ den Realabgaben; V. im Kreise Schwei⸗ nitz: die Ablösung der Verpflichtung des Restritterguts Polzen, den bäuerlichen Wirthen da⸗ selbst das Saamenrind und den Zuchteber vorzu⸗ halten; B. im Regierungs⸗Bezirk Erfurt, und zwar I. im Stadtkreise Erfurt: die Separation des zur Stadtflur Erfurt gehörigen Andreas⸗ und Brühlerfeldes; II. im Landkreise Erfurt: 1) die Ablösung der für die Pfarre, das Kantorat und das Organistenamt zu Wandersleben aus dem dortigen Gemeinde⸗ und Gutsverbande aufkommenden Real⸗ abgaben, 2) die Ablösung der aus dem Gemeinde⸗ verbande Frienstedt für die von Linckerschen Erben aufkommenden Zinsen, 3) die Ablösung der der Pfarre und Schule zu Andisleben aus dem Gemeindeverbande Andisleben zu⸗ stehenden Reallasten, 4) die Ablösung der im Grundbuche für den Rechtskandidaten Ludwig Leo und dessen Schwester Friederike Leo, verehelichte Pfarrer Schuhmann, eingetragenen und ihnen resp. ihren Erben, insbesondere auch den Erben des anno 1860 verstorbenen Lieutenants Karl von Schnaubert aus Weimar von Grundstücken zu Erfurt und der Gemeindeverbände Alach, Bechstedtwagd, Büßleben, Elxleben, Ermstedt, Frienstedt, Gispersleben⸗Kiliani, Kühnhausen, Möbisburg, Niedernissa, Salomons⸗ born, Schmira, Tröchtelborn, Urbich und Windisch⸗ holzhausen zustehenden Reallasten; III. im Kreise Heiligenstadt: 1) die Ablösung der Realberech⸗ tigungen der Kirche, Pfarre, Schule und Küsterei zu Lenterode aus den Gemeindeverbänden Lenterode und Uder, 2) die Ablösung der Realberechtigungen der Kirche und Pfarre zu Rengelrode aus den Gemeindeverbänden von Geisleden, Steinheuterode, Uder und Rengelrode, sowie die Ablösung der Abgaben der Herren von Kaisenberg in Heiligenstadt von Grundstücken zu Rengelrode, 3) die Ablösung der Reallasten des Jo⸗ dokus Weber in Rohrberg, sowie der Realberechti⸗ gungen, welche der Kirche und Pfarre daselbst, in⸗ leichen auch der Kirche, Pfarre und Küsterei in Freienhagen aus den Gemeindeverbänden Freien⸗ hagen und Rohrberg zustehen; IV. im Kreise Nordhausen: 1) die Ablösung der der Kirche, der Pfarre und Küsterei in Clettenberg, wie auch der Küsterei in Branderode aus dem Gemeindeverbande daselbst noch zustehenden Abgaben, 2) die Ablösung der der Pfarre, Kirche und vereinigten Küster⸗ und Schulstelle in Stöckey aus dem Gemeindebezirk Stöckey zustehenden Abgaben; V. im Kreise Wor⸗ bis: die Spezial⸗Separation der Feldmark Kalt⸗ ohmfeld, werden hierdurch in Gemäßheit der §§. 11 und 12 des Gesetzes vom 7. Juni 1821, der §§. 23 seq. der Verordnung vom 30. Juni 1834, sowie des §. 109 des Ablösungsgesetzes vom 2. März 1850 und des Artikels 15 des Gesetzes von demselben Tage, die Ergänzung der Gemeinheitstheilungs⸗Ordnung betreffend, zur Ermittelung bis jetzt unbekannt ge⸗ bliebener Theilnehmer, sowie zur Feststellung der Legitimation der bis jetzt zugezogenen und nicht an⸗ derweit bereits legitimirten Interessenten öffentlich bekannt gemacht und wird allen Denjenigen, welche dabei ein Interesse zu haben vermeinen, überlassen, sich binnen 6 Wochen und spätestens in dem am 6. Dezember d. J., Morgens 10 Uhr, im Ge⸗ schäftslokale der Königlichen General⸗Kommission hierselbst vor dem Wochendeputirten anstehenden Termine mit ihren Anträgen und Ansprüchen zu melden, widrigenfalls der Ausbleibende die Ausein⸗ andersetzung selbst im Falle der Verletzung gegen sich gelten lassen muß. Merseburg, den 5. Oktober 1883. Königliche General⸗Kommission. Gabler.
Wirthschaft zu Ippinghausen anberaumt.
in die Pfeifferlingsche 8