“
land und die Lombardei, Neapel, Rom, Sardinien, Sizilien, Venedig). Die meisten der Schriften sind in italienischer, ziemlich viele in deutscher und französischer, einige in lateinischer Sprache abgefaßt; die Mehrzahl datirt aus dem 19. Jahrhundert, ziemlich viele aus dem 18., mehrere aus dem 17., 16. und 15. Unter den aufgeführten be⸗ finden sich viele werthvolle. — Der vorstehende Katalog umfaßt die 2. Abtheilung der Bibliothek des Bologneser Geschichtsschreibers und Kunsthistorikers Cav. Michelangelo Gualandi. v“
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die vorläufigen Ernte⸗Ergebnisse des Jahres 1883 in Preußen. (Stat. Corr.) — Um die Größe der jährlichen Produktion an landwirthschaftlichen Erzeugnissen festzustellen, finden in Preußen, neben der gemäß Bundesrathsvorschrift im Februar des auf die Ernte folgenden Jahres in sämmtlichen Gemeinde⸗ und Guts⸗ bezirken vorzunehmenden definitiven Ermittelung des Ernte⸗Ertrages, noch im Erntejahre selbst zwei anderweitige Erhebungen statt; die eine im Juni bezw. Juli, die andere in der zweiten Hälfte des Monats Oktober. Beide werden durch die landwirthschaftlichen Vereine be⸗ wirkt, erstrecken sich jedoch grundsätzlich nur auf die wicktigsten Frucht⸗ arten beiw. auf wenige Gemeinde⸗ und Gutsbezirke in jedem Kreise.
Bei der Juniermittelung, deren Resultate für 1883 bereits zur Veröffentlichung gelangt sind, werden die Ernteaussichten in Prozenten einer Mittelernte = 100 für Raps und Rübsen, Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Kleeheu und Wiesenheu er⸗ fordert; bei der Oktoberermittelung dagegen werden die Hektarerträge nach dem theilweisen Erdrusche bezw. nach allen Schnitten (in Kilo⸗ gramm) verlangt für: Winterweizen und ⸗Roggen, Sommergerste, Hefer. Erbsen, Ackerbohnen, Wicken, Buchweizen, Lupinen, Kartoffeln,
Zinter⸗Raps und ⸗Rübsen, Hopfen, Kleeheu und Wiesenheu.
Prüft man nun die bei diesen Ermittelungen im Jahre 1883 ge⸗ wonnenen Zahlen, so ergiebt sich zunächst, daß die Ernteaussichten bereits im Juli dieses Jahres bei den wichtigsten Halmfrüchten wesentlich ungünstiger erschienen, als im Vorjahre; denn der Ernte⸗ ertrag wurde zur fraglichen Zeit in Prozenten einer Mittelernte für den Staat geschätzt:
im Jahre 1882
im im im im im im Durch⸗ Maxi⸗ Mini⸗ Durch⸗ Maxi⸗ Mini⸗ schnitt mum mum schnitt mum mum beim Weizen.. auf 84 140 27 hö1ö1“] beim Roggen ... 85 150 25 Ibööb“ bei der Gerste.... 84 130 33 vVoLEö heim Hafer. 79 158 20 LeE1u“ bei den Hülsenfrüchten 79 140 5 95 160 50 bei den Kartoffeln. 94 150 40 1l116“ bei Raps und Rübsen 69 135 10 88 180 76 beim Kleeheu. . . 70 125 20 87 200 20 beim Wiesenheu „ 76 125 8585 Auch bei der Oktoberermittelung, d. h. nach Bergung des größten Theils der Ernte, wurde von denselben, zur Abgabe eines sachver⸗ ständigen Urtheils kompetenten Kreisen der diesjährige Ernteausfall nicht erheblich günstiger beurtheilt. Stellt man die einschlagenden Ermittelungen der letzten drei Jahre neben einander, so ergiebt sich, daß die Gesammterträge, unter Berücksichtigung der für 1882 nach⸗ träglich eingegangenen Resultate des Landdrosteibezirks Aurich, ge⸗ schätzt wurden:
im Jahre 1883
eine Mittel⸗ ernte nach den 1883 an⸗ genomme⸗ nen Hektar⸗ erträgen be⸗ rechnet wurde:
14 443 676 54 171 414 12 216 012 33 274 915 4 248 807 1 346 979 1 366 037
auf Doppelcentner 12 888 421] 16 351 057] 12 200 084 50 569 84762 502 387] 51 868 465 10 752 285 13 088 006 12 120 928 27 543 831] 37 075 144] 30 029 419 3 444 470 4 116 473 4 229 284 928 123 1 481 729 1 108 244 1 070 872 1 291 079 1 249 807 2 154 763 1 969 539 1 833 788 2 116 096 1 884 303 2 209 802 1 790 951] 2 093 279 194 078 561 [154 849 732 [246 458 288/194 457 134
785 1 406 946 25 253 27 582 100 39 673 799
beim Winterweizen „ Winterroggen bei d. Sommergerste beim Haser... bei den Erbsen.. Ackerbohnen Z“ beim Buchweizen .. bei den Lupinen.. bb1164“ bei Winterraps und beim Hopfen... 14““
1 119 179 1 365 132
16 377 16 820 31 191 480] 39 644 259
„ Wiesenheu ..] 80 937 8991102 171 811] 77 778 980ʃ100 449 167. Diese Zahlenreihen weisen für die Oktoberermittelung des Jahres 1883 denjenigen des Vorjahres gegenüber, mit Ausnahme des Buch⸗ weizens und der Kartoffeln, bei allen vorangeführten Früchten ein mehr oder minder beträchtliches, bei Winterraps und ⸗Rübsen, sowie beim Hopfen allerdings fast verschwindendes Minus nach und machen auch ersichtlich, daß von keiner dieser Früchte, mit alleiniger Aus⸗ nahme des Buchweizens, der als Mittelernte angenommene Ertrag 82 “ wird; nur die Kartoffeln nähern sich demselben noch nahebei.
Fehlt es nun bezüglich der Vergleichsfähigkeit der bei der Oktober⸗ ermittelung 1881 — 83 gewonnenen Hektar⸗ bezw. Gesammterträge mit der jetzigen Mittelernte auch zur Zeit noch immer an zuverlässigen Unterlagen sür die Bemessung der letzteren in Betreff der einzelnen Früchte überhaupt, sowie innerhalb der einzelnen Kreise, so bieten doch die nachstehenden Ziffern einen interessanten Beleg dafür, wie sich innerhalb der letzten Jahre in den mit der Schätzung betrauten Kreisen der Begriff der Mittelernte befestigt und mit dem für eine solche bei den einzelnen Früchten anzunehmenden Hektarertrage all⸗ mählich berichtigt hat. Es wurde der Ertrag einer
die Schätzung einer Mittel⸗
1883 verhielt sich zu einer solchen im
Jahre
Mittelernte geschätzt:
1883 1882 1881 1880
auf dem Hektar in kg wie 100 zu
V
das endgült. Ergebniß
nach der ⸗ nach der nach der
das endgült. Ergebni Eragebniß
Proz. des vorläufigen
end⸗ vor⸗ gül⸗ läu⸗—. tigen figen Er⸗ mittelung
end⸗ vor⸗ gül⸗ läu⸗ tigen figen Er⸗
mittelung
kg 1881
end⸗ vor⸗ gül⸗- läu⸗ tigen figen
L⸗ mittelung
s vorläufigen
Ermittelung des vorläufigen
82
nach der vorläufigen
as endagült
Proz. d
82 d
Proz
kg 1882
—
ernte im Jahre
1882 1881 1880
veim Winterweizen 1 482] 1 475 1 512 1 599] 100 102
108
beim Winterroggen. bei der Som mergerste beim Hafer... bei den Erbsen ... bei den Ackerbohnen bei den Wicken. beim Buchweizen bei den Lupinen .. bei den Kartoffeln... bei Winterraps und Rübsen.. 3 beim Hopfen
1 243 1 238 1278 1 314 1481 1481 1506 1 350 1 337 1 372 1078 1071 1148 1423 1 418 1 510 1 086 1 087 1 139 949 938 966 969 966 990 10 342 10 274
1 148 1 151 “ 618 633 681 beim Kleeheu .. 3 347 3 323 3 565 beim Wiesenheu 3 012 2 978 3 210
1 204
100 1 587] 100 1 4631 99 1 199 99 1 548 100 1 218
1 058
—. 1100 102 3 894 99 3 446]1 99
100 1 049 99 100 10 457 10 744 99
103
102 106
105 102
101 110
107 107
105
102
106
102
106 107 108 111 109 112 111 109 104
116 114
1216[1645 731 1022 1170 1646 1013 1494 756 1119 1314 1563 781[1211 533 925
1056 1251 833 1191 1140 1470 901 1218 713 1073 1024 1170 697 993 496 822 616 826 735 1076 8284 13108 63 6228,9510
894 981 91 8 359 88 87 459
1338,1678 79 987 1434 69 1238 1587 78 1083 1505 72 756 1044 72 1361 1551 88 726 1026 71 559 883 63 689 1020 68 6208 8239 75
9831113 88 415 435 95
Winte rweizen Winterroggen Sommergerste Salter..
Erbsen .. Ackerbohnen. Wicken. Buchweizen. Lupinen.
Kartoffeln
Winterraps und⸗Rübsen Hopfen. Kleeheu
8 2423 3339 73 [2154 2327 93 2909 3950 74 Wiesenheu 2107 3069 69 [1940 2333 83 [2359 3288 72
Zur Erklärung der nicht unerheblichen Differenzen in beiden Erhebungen ist diesseits schon wiederholt darauf hingewiesen worden, daß in den landwirthschaftlichen Vereinen, durch welche die Oktober⸗ ermittelungen stattfinden, hauptsächlich die größe en Grundbesitzer ver⸗ treten sind, auf deren Besitzungen wegen des intensiveren Wirthschafts⸗ betriebes (Brennereien, Kartoffelstärke⸗ und Zuckerrübenfabriken ꝛc.) im Allgemeinen wohl höhere Erträge gewonnen werden, als auf den Gemeinde⸗ fluren, deren Besitzer zudem auch oft nicht in der Lage oder Willens sind, der Wirklichkeit entsprechende Angaben über ihre Ernteerträge zu machen, wozu noch kommt, daß, wenn es für einen Sachverständigen schon schwierig ist, den Ertrag einzelner Feldfluren annähernd richtig zu schätzen, diese Schwierigkeit in noch größerem Maße hervortritt, falls diese Schätzung sich auf eine große Anzahl von Gemeinden und Gutsbezirken erstreckt, wie dies bei den alle Kommunaleinheiten um⸗ fassenden Februarermittelungen der Fall ist.
Hiernach läßt sich nur annehmen, daß sich auch diesmal das endgültige Ernteresultat niedriger stellen wird, als das vorläufige, was aber keinee wegs mit einem weiteren Ernteausfall gleichbedeutend ist. Vielmehr steht zu hoffen, daß sich das Verhältniß der definitiv noch zu ermittelnden Ernteerträge zu den gleichen Erhebungen des Vorjahres günstiger gestalten wird, als die gegenwärtigen Oktober⸗ schätzungen dies annehmen lassen.
Gewerbe und Handel.
Der Cours für die hier zahlbaren österreichischen Silbercoupons ist heute auf 168,75 ℳ für 100 Fl. erhöht worden.
Breslau, 19. November. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Oels⸗Gnesener Eisenbahngesellschaft, in welcher über die Verstaatlichungsofferte Beschluß gefaßt werden soll, findet am 12. Dezember statt. 8
Glasgom, 19. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 10 600 gegen 11 300 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. .
Bradford, 19. November. (W. T. B.) Wolle unver⸗ ändert, Preise seit 14 Tagen † niedriger, mäßiger Konsumbedarf, Garne niedriger, in besserer Nachfrage, Verkäufer halten jedoch auf feste Preise, Stoffe besser.
Riga, 19. November. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Bolderaa sind die das Seegatt bezeichnenden Bojen (Sommer⸗ zeichen) eingebracht und durch Stangen (Winterzeichen) ersetzt
Verkehrs⸗Anstalten. 8
Das Kanalcomité Speyer hat soeben eine Denkschrift erscheinen lassen, welche den oberrheinischen Schiffahrtskanal Straß⸗ burg⸗Spevyer bespricht. Die Schrift legt zunächst die wirthschaft⸗ liche und militärische Bedeutung des oberrheinischen Kanals dar, in⸗ dem sie den Werth desselben für den Verkehr, für Däzentralisation der Produktion und den Wohlstand, besonders auch für die gezen⸗ wärtige deutsche Zollpolitik behandelt. Dann wird nachgewiesen, daß der Oberrhein nicht regelmäßig schiffbar und daß auch die Tauerei auf demselben unmöglich sei. Was speziell den Kanal von Straßburg nach Speyer betrifft, so behandelt die Schrift, nach einem kurzen Blick auf die Geschichte des Projekts, die Ansprüche Carlsruhes und for⸗ dert die linksrheinische Anlage des Kanals. Die voltswirthschaft⸗ liche Bedeutung der dadurch ermöglichten Eat⸗ und Be⸗ wässerung der nothleidenden Rheinniederung wird ausführlich an der Hand von Minimalangaben nachgewiesen: auf diese Weise lasse sich der Werth einer Hektar um 5000 ℳ, der Werth eines Streifens von z km Breite zu beiden Seiten des Kanals zwischen Spevyer und Straßburg gegen jetzt um fünfzig Millionen Mark steigern. Die Schrift schildert ferner kurz die Bedeutung des Kanals für das pfäl⸗ zische Verkehrswesen, besonders in Verbindung mit einer Kanalisation der Queich von ihrer Mündung bis nach Landau und weist dann durch Vergleichung nach, daß der Kanal Straßburg⸗Speyer der billigste aller rheinischen Kanäle werden würde. Beigegeben sind ein technisches Gutachten darüber, daß der Rhein bis Speyer vollständig schiffIbar ist, und ein genereller Kostenanschlag des Schiffahrtskanals, nach welchem der Kanal Straßburg⸗Speyer höchstens 22 Millionen Mark kosten würde, von denen auf Bayern (47 km) 10, auf Elsaß (53 km) 12 Millionen entfallen. Eine Uebersichtskarte, in welcher der Kanal roth eingezeichnet ist, erleichtert das Verständniß für die I“ Die Schrift ist für 1 ℳ in jeder Buchhandlung zu haben. 8
Hamburg, 20. November. (W. T. B.) Der Postdampfer „Silesia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist gestern Abend 7 Uhr in New⸗York ein⸗
getroffen. Triest, 19. November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Helios“ ist mit der ostindischen Ueberlandpost heute Mittag
aus Alexandrien hier angekommen.
Berlin, 20. November 1883.
2 Das unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin stehende Elisabeth⸗Krankenhaus feierte gestern in der mit Laubgewinden geschmückten Anstaltskirche sein 50. Jahresfest. Die Festpredigt hielt wieder der General⸗Superintendent D. Büchsel, den Bericht erstattete der erste Anstaltsgeistliche, Pastor Kuhlo. Das Elisabeth⸗Krankenhaus kann auf seine Vergangenheit mit freudiger Genugthuung zurückblicken. Der Frauen⸗Krankenverein, dem es seine Ent⸗ stehung verdankt, hatte im ersten Jahre 503 ℳ Einnahme; die Ein⸗ nahme des letzten Jahres belief sich auf 195 576 ℳ Das erste Krankenhaus, in einem Miethsgebäude der Hirschelstraße belegen, wies 10 Betten auf; noch 1840 wurden im Ganzen nur gegen 100 Kranke aufgenommen; im letzten Jahr betrug die Zahl der Kranken
Schwestern des Hauses in 16 Außenstationen. Eine Sch
e; Pesstalt. vhlen Jahre durch — Bese ver ie feierliche Einsegnung von 5 Schwestern. 5 die Feier. knehs uu fla⸗ Gesang
Beuthen O./S., 15. November. Gestern und heute fand hi selbst der Wohlthätigkeits⸗Bazar des Beutbener Iweüür⸗ vereins des vaterländischen Frauenvereins statt und er⸗ hielten die Besucher auf der Eintrittskarte einen ausführlichen Rechenschaftsbericht über die segensreiche Thätigkeit des Vereins wäh⸗ rend der letzten Jahre. Der glückliche Erfolg des diesjährigen Arrangements beweist am Besten, wie sehr eine derartige Einrichtung von den Sympathien des wohltbhätigen Publikums im Kreise Beuthen getragen wird. Die Vorsitzende des Zweigvereins Frau Landräthin von Wittken, hatte allerdings, unterstützt von den Damen und Herren des Vorstandes und von einigen andere! Vereinsdamen, keine persönlichen Mühen gescheut, damit auch im diesjährigen Bazar, sowohl bezüglich der Fülle der von den Vereins⸗ mitgliedern reichlich eingegangenen Gaben, als auch hinsichtlich der ganzen Arrangements, Großes und Schönes geleistet werde, und es ist erfreulich, daß der Wohlthätigkeitssinn der genannten Dame in dem schönen Verlauf des Bazars reichliche Belohnung gefunden hat. Der große Saal im Hotel Sanssouci zeigte ringsherum geschmack⸗ voll eingerichtete und schön dekorirte Verkaufsstellen, gefüllt mit allerlei zum Verkauf ausgestellten Gaben, welche von den schönsten Verkäuferinnen in anmuthigster Weise ausgeboten wurden; die Herren Baumeister Jackisch, Zimmermeister Schweitzer und Bau⸗ unternehmer Baudke hatten durch die Aufstellung und Dekoration der Verkaufsstellen ihre warme Theilnahme an den Bestrebungen des Vereins bewiesen und sich um denselben wohl verdient gemact. Auf einem Podium war die reich geschmückte Büste der hohen Pro⸗ tektorin des Vereins, Ihrer Majestät der Kaiserin, inmitten von blühenden Topfgewächsen aufgestellt. Die Klattsche Kapelle concertirte an beiden Tagen, und so wurde dem aus allen Orten des Kreises sehr zahlreich erschienenen Publikum mancher Genuß geboten; sogar die erst neuer⸗ dings in ihrer Bedeutung nach und nach erkannt Elektrizität war durch die Herren Gymnasial⸗Oberlehrer Dr. Fiedler und Telegraphenbeamten Feilhauer von hier insofern in den Dienst der Barmherzigkeit gestellt, als diese . in einer besonderen Abtheilung des Saales ein ikrophon aufgestellt hatten, aus welchem gegen ein billiges Entrée zum Besten des Bazars das Publikum den Klängen der Musik lauschen konnte. Der Ertrag des Bazars beläuft sich auf ca. 1800 ℳ, und dürfte mit den übrigen dem Verein zur Verfügung stehenden Mitteln zum Weihnachtsfeste manche Noth zu lindern im Stande sein. Es verdient bemerkt zu werden, daß die Zuwendungen für den Bazar fast ausschließlich aus kleineren Gaben bestanden, und läßt der immer⸗ sinrhobe Gesammtertrag auf die große Zahl der betheiligten Geber
ießen.
St. Antoni. Tirol, 19. November. (W. T. B.) Anläͤß⸗ lich der heute stattfindenden Eröffnung des Arlbergtunnels herrscht hier sehr reges Leben. Es ist ein kalter reiner Wintertag; fortwährend langen neue Gäste an, Arbeitergruppen füllen den Ort und umstehen den langen mit Laternen versehenen und reichgeschmückten zur Einfahrt bereitstehenden Zug. Um 9 Uhr fand eine Messe unter freiem Himmel an den geschmackvoll verzierten Triumphbogen vor dem Portal des Tunnels statt; alsdann bewegte sich der Zug vom Portal 4100 einwärts, von welcher Stelle aus die Wagen bis 5400 m vorge⸗ schoben wurden. Von dort aus gingen der Handels⸗Minister, dit übrigen Vertreter der Behörden, die Bauleiter und Festgäste zu Fuß bis zur Trennungswand und kehrten nach Besichtigung derselben wieder in die Nähe des Zuges zurück. Alsdann erfolgte das Ab⸗ feuern der Durchschlagsminen durch den Handels⸗Minister, welcher während des nun beginnenden Schuttabräumens und Ge⸗ leiselegens Medaillen vertheilte und dabei Ansprachen an die Arbeiter und Werkmeister richtete. Der Durchstich erfolgte Mit⸗ tags 12 Uhr 35 Minuten. Nach Fertigstellung der Geleise erfolgte die Fahrt durch die Durchschlagstelle nach dem westlichen Theil des Tunnels, wo die gegenseitige Begrüßung der von West und Ost zu⸗ sammentreffenden Festgäste stattfand. Dann fuhr der Zug nach Langen weiter, wo ein Dejeuner eingenommen und von wo später die Rückfahrt durch den Tunnel nach St. Anton angetreten wurde.
Im Königlichen Schauspielhause hat Ernst Wicherts vieraktiges Lustspiel „Der Freund des Fürsten“, welches am Sonn⸗ abend neu einstudirt in Scene ging, bei vortrefflicher Besetzung und Darstellung eine beifällige Aufnahme gefunden.
— Das Deutsche Theater brachte gestern Abend Gutzkows „Uriel Acosta“ zur ersten Aufführung und gab damit Hrn. Barnar Gelegenheit, sich in einer seiner bekanntesten Rollen im Rahmen der neuen Bühne zu zeigen. Gerade diese Leistung des vielbewunderten Künstlers, die Darstellung der in Jugendfeuer glühenden Denkerfizur Uriel Acosta's ist oft kritisch gewürdigt worden und hat längst die allgemeine Anerkennung gefunden. Immer aufs Neue zieht der Künstler die Zuschauer in den Bann seiner gluthathmenden und schmerzzerrissener Ueberzeugungstreue, welche in Wort und Geberde so überzeugenden Ausdruck gewinnt. Die geniale Darstellung Barx⸗ nay's zeigt sich am besten in dem Umstande, daß die tief ergreifende Wirkung auf Herz und Gemüth dieselbe bleibt beim letzten wie beim ersten Male, da man seinen Uriel sieht. Und doch könnte
diese Wirkung eine noch intensivere werden, wenn der Künstler sich entschließen könnte, manche jener geistreichen nuancirenden Einzelheiten, mit welchen er gerade diese Figur umsponnen hat, fallen zu lassen, um den Eindruck des Ganzen zu erhöhen und noch einheitlicher zu gestalten. — Von gleich durchschlagendem Erfolge erwies sich die bis in das kleinste Detail vorzügliche Verkörperung des „Ben Akiba durch Hrn. Friedmann. Der in unverrückbarem Glauben alt ge⸗ wordene Rabbi, welcher von der Höhe eines neunzigjährigen Lebens herabschaut und so reiche Erfahrungen gesammelt hat, daß für ihn schon Alles einmal dagewesen ist, kam in Spiel und Maste mit überzeugender Einfachheit und natürlicher Wärme zum Ausdruch — Die Rolle des weichmüthigen Arztes „De Silva“ brachte Lr Förster mit der ihm eigenen Anlage für die Darstellung dieser Gat⸗ tung von Charakteren trefflich zur Geltung. Als „Judith' erschien Frl. Ramazetta und fügte sich im Ganzen würdi in den Rahmen der Darstellung ein; zu den ergreifenden Tönen der ausbrechenden Leidenschaft erwiesen sich aber ihre Kräͤste als unzulänglich. Die übrigen Darsteller traten weniger in der Vordergrund. Zu erwähnen bleibt schließlich auch diesmal die vor⸗ nehme Inscenirung und Ausstattung, welche dem Gutzkowschen Trauerspiel auch eine würdige äußere Gestaltung verliehen.
Im Concerthause gelangt morgen (Mittwoch) die zweite Symphonie (D-dur) von Brahms zur Aufführung. Außerdem emn⸗. hält das Programm Richard Wagners Vorspiel zum „Parsifal“ und das Largo für Orgel, Harfe und Streich⸗Instrumente von Händel, welches am Luthertage mit so großem Beifalle aufgenommen wurde; Hr. Concertmeister Johan Smit spielt das Violinsolo in diesen Nummer. Am Donnerstag wird derselbe Künstler die beliebte brillante Faust⸗Fantasie von Sarasate und der Flöten⸗Virtuos Pr⸗
Charles Molé die effektvollen Carneval⸗Variationen von Démerfte⸗ mann vortragen.
zum Deutschen Reichs No. 273.
Er
Berlin, Dienstag
ste Beilage 8“ „-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
den 20. November
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Hand register nimmt an: die Königliche Expedit
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
Insera e für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.
des Deutschen Reichs-Anzeigers und KAböniglich
els⸗
ion 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
e e Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
A. u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Eteckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.
[50576]
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schlosser Andreas Schramowsky, zuletzt Arbeiter in der Brennerei zu Selchow, Kreis Teltow, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Ver⸗ brechens gegen §§. 242, 2432 des Strafgesetzbuchs in den Akten III. J. 1617/83. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter⸗ suchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, ab⸗ zuliefern. Schramowsky ist 35 Jahre alt, untersetzter Statur, hat dunkles Haar und dunklen Schnurr⸗ bart. Berlinu, den 17. November 1883. Der Unter⸗ suchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II.
[50578]
Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unverehelichte Aufwärterin Anna Thiede, geboren am 15. Juni 1858 in Berlin, welche sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Aussetzung ihres Kindes verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 13. November 1883. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1 m 40 cm, Statur schlank, Haare dunkel⸗ blond, Stirn breit, Augenbrauen dunkelblond, Augen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund breit, Kinn oval, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung: grauwollenes Tuch, buntes Kattunkleid.
[50577] Steckbrief.
Gegen die unten beschriebene unverehelichte Jo⸗ hanna Marschner, geboren am 24. Juli 1851 zu Neu⸗Ebersbach, welche flüchtig ist, ist die Untersu⸗ chungshaft wegen schweren Diebstahls in den Akten J. III. a. 708. 83 verhängt. Es wird ersucht, die⸗ selbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefäng⸗ niß zu Berlin NW., Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 8. November 1883. Königliche Staats⸗ anwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 1 m 53 cm, Statur klein und schlank, Haare dunkelbraun, Stirn niedrig, Augenbrauen dunkel, Augen graubraun, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne defekt, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe bräunlich, Sprache deutsch mit sächsischem Dialekt. Kleidung dunkles Kleid mit schwarzem Umschlagetuch. Besondere Kenn⸗ zeichen keine.
[50579] 8 Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kellner Carl Friedrich Schroeder, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in den Akten U. R. II. 884. 83. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗ gefängniß zu Alt⸗Mobit 11/12, abzuliefern. Berlin, Alt⸗Moabit 11/12 NW., den 16. November 1883. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Land⸗ gerichte. I. Loewe. Beschreibung: Alter 21 Jahre, geb. 10. 10. 62 zu Berlinchen, Größe 1.59 m, blond, Stirn gewölbt, Bart blonder Schnur⸗ art, Augenbrauen blond, Augen braun, Nase her⸗ vorstehend, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht lang, oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: linke Brust 1u“ der rechte kleine Finger halb ge⸗ reant.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Gresshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen.
9. Familien-Nachrichten.
In der Börsen- beilage. xR
Samn nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner
Winter, sowie alle übrigen grö Annoncen⸗Bureaux.
[50638] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Louise Sikorski, geborne van Dühren, zu Berlin, vertreten durch die Rechtsanwälte Martiny und Syring zu Darnzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Pächter Hermann Daniel Sikorski, unbekannten Aufenthalts, wegen Ehetrennung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Danzig auf
den 21. März 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Danzig, den 13. November 1883.
1 Kretschmer. 1
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[50639] Oeffentliche Zustellung.
Die Frau Anna Ulrich, geborene Müller, zu Merseburg, vertreten durch den Justizrath Herzfeld, klagt gegen deren Eheꝛmann, den Cigarrenarbeiter Wilhelm Ulrich aus Merseburg in unbekannter Ab⸗ wesenheit, wegen böslicher Verlassung, mit dem An⸗ trage auf Ehetrennung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die IV. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Halle a. S. auf
den 12. März 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Wagner, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
ccng Oeffentliche Zustellung.
Der Franz Chitralla, Geschäftsmann zu Merzig, vertreten durch Rechtsanwalt Meurin, klagt gegen 1) Cheleute Mathias Kautenburger, Wirth und Maria Anna, geb. Gasthauer, 2) Michel Barth, Ackerer, 3) Catharina Barth, Ackerin, Alle zu Bachem, 4) Johann Barth I., Ackerer, früher zu Bachem, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufent⸗ haltsort, wegen Theilung,
mit dem Antrage: „Königliches Landgericht wolle die Theilung und Liquidation folgender Vermögensmassen anordnen: 1) der zwischen der Beklagten :c. Gasthauer und deren ersten Ehemann Nicolaus Barth bestandenen Gütergemeinschaft, so, daß die ꝛc. Gasthauer die eine und der Nachlaß des ꝛc. Barth die andere Hälfte erhalte; des Nachlasses des ꝛc. Nicol. Barth, Vater, so, daß von seinen überlebenden Kindern der Mathias Barth ⅛, Michel, Johann II., Nikolaus und Catharina je ⅛⁄ erhalten; des Nachlasses des Johann II. Barth, so daß seine Mutter 21 erhalte, von de Mathias Barth 26 und Michel, Nicolau und Catharina je ⅛, von den übrigen 1 Mathias ⅛, Michel, Nikolaus, Catharina Barth, sowie die zweiteheliche Tochter der ꝛc. Gasthauer, Helena Kautenburger je ⅛6 er⸗ halten; des Nachlasses des Nicolaus Bartb, so, daß seine Mutter 1, von weiteren 3 der
wird
[50580]
Steckbrief. Gegen den Künstler Julius Ernst, geboren am 7. November 1852, welcher früher in Lehe aufhaltsam gewesen, jetzt aber unbekannt ver⸗ zogen ist, soll eine durch Strafbefehl dieses Amts⸗ Fn gts vom 24. Mai d. J., wegen Gewerbesteuer⸗
ontravention erkannte Subsidiärstrafe von 2 Tagen Dieselbe ist durch Zahlung
Haft vollstreckt werden. von 11 ℳ 40 ₰ an prinzipaliter erkannter Geld⸗ strafe und Kosten abzuwenden. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und an ihm die Strafe zu voll⸗ strecken, auch Nachricht von dem Geschehenen hierher gelangen zu lassen. Lilieuthal, 14. November 1883. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Meyer.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[50637] Oeffentliche Zustellung.
Die Frau Anna Rogalski, geborene Braun, zu Weichselmünde, vertreten durch Rechtsanwalt Rosen⸗ heim in Danzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Seefahrer Carl Friedrich Rogalski aus Weichsel⸗ münde, jetzt unbekannten Aufenthalts wegen Ehe⸗ scheidung mit dem Antrage:
1) das zwischen Parteien bestehende Band der Ehe wird getrennt,
2) Beklagter wird für den allein schuldigen Theil erklärt und hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen,
und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Königllchen Landgerichts zu Danzig auf
den 21. März 1884, Vormittags 10 Uhr,
mit der Rufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗
Mathias Barth 2¼, Michel und Catharina Barth je ¼, von den ferneren ⁄ der Mathias Barth ⁄, Michel und Catharina Barth, sowie die Helena Kautenburger je 1 erhalten; 8 des Nachlasses der Helena Kautenburger, so, daß die Eheleute Kautenburger 1½, von der andern Hälfte der Mathias Barth ¾ und Michel und Catharina Barth je ¼ er⸗ halten; des Nachlasses des Mathias Barth, so, daß seine Mutter ¼ und seine drei Geschwister Johann I., Michel und Catharina Barth ebenfalls je ¼ erhalten; Alles mit Früchten seit den resp. Todes⸗ tagen; die Parteien zur Auseinandersetzung vor otar Franken zu Merzig verweisen, einen Erperten ernennen und die Kosten der Masse, oder den Widersprechenden zu Last legen“ und ladet den Beklagten Johann Barth I. zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I1. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Trier auf den 31. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 2 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 8 Trier, den 17. November 1883. . Oppermann, B“ Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [50642] Oeffentliche Zustellung. 8 Die verehelichte Schaerr, Louise Ernestine Elise, eb. Dieckow, zu Berlin, vertreten durch den echtsanwalt VB. A. Hoffmann daselbst, klagt gegen
des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin
mit der Aufforderung, einen Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Sühneversuch fällt weg. Otto,
[50515] Oeffentliche Zustellung.
großjährigen Dienstmagd Katharina von Lonnerstadt,
schmiedmeister von Lonnerstadt, hat gegen von Lonnerstadt, nun unbekannten Aufenthalts wegen Anerkennung der Vaterschaft und Alimentationsleistung, Klage erboben und den Antrag gestellt:
aussprechen:
Franz Hußlein, lediger großjähriger Bierbrauer
on Lonnerstadt sei schuldig: 1) die Vaterschaft zu dem von der ledigen Dienst⸗
magd Katharina Kennemann von Lonnerstadt
am 31. Juli 1883 unehelich geborenen und auf den Namen „Georg Friedrich“ getauften
Kinde anzuerkennen und diesem Kinde das
gesetzlich beschränkte Erbrecht einzuräumen; 2) derselbe hat für dieses Kind einen jährlichen
in vierteljährigen Raten vorauszuentrichtenden
Alimentationsbeitrag von achtundvierzig Mark
von der Geburt des Kindes bis zum zurück⸗
gelegten 14. Lebensjahre desselben und falls
sich dieses Kind wegen Mangels der nöthigen
oder Seelenkräfte sollte nicht er⸗
nähren können, darüber hinaus zu leisten;
3) die Hälfte des seinerzeitigen Schulgeldes und
der Kur⸗ und Beerdigungskosten, wenn das
Kind innerhalb der Alimentationsperiode er⸗
kranken oder sterben sollte, zu entrichten;
4) sechsunddreißig Mark Tauf⸗ und Kindbett⸗
kostenentschädigung zu zahlen;
5) fünfzig Mark Beitrag zu den seinerzeitigen Handwerkserlernungskosten zu leisten und
6) die Kosten zu tragen.
Zugleich ladet die Klagspartei den Beklagten Franz Hußlein zur Verhandlung dieses Rechtsstreits zu dem vom Kgl. Amtsgerichte Höchstadt a. A. auf
Samstag, den 12. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Termine.
Dieser Klagsauszug mit Ladung wird zum Zwecke der bewilligten öffentlichen Zustellung hiermit be⸗ kannt gemacht.
Höchstadt a. A., den 9. November 1883.
Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts daselbst: Dauth, Kgl. Sekretär.
Leibes⸗
[50636] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Helene Niemeyer, geb. Ebeling, zu Obernkirchen, vertreten durch den Justizrath Hoppe hier, klagt gegen ihren Ehemann, den Lohgerber Theodor Niemeyer, früher in Obernkirchen, jetzt un⸗ bekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage: die zwischen den Parteien be⸗ stehende Ehe dem Bande nach zu trennen und den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären. Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die Civil⸗ kammer III. des Königlichen Landgerichts zu Han⸗ nover auf
den 1. März 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hannover, den ETT.“ 1883.
ink, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[50641] Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau des Johann Daniel Vaupel, Marie, geb. Bornmann, von Sehlen bei Frankenberg, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Welcker in Marburg, klagt gegen ihren Ehemann Johann Daniel Vaupel von Sehlen, jetzt unbekannt wo? wegen Ehescheidung, mit dem Antrage, die Ehe der Parteien vom Bande zu trennen, und den Beklagten in die Kosten zu ver⸗ urtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Mar⸗ burg auf den 18. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Fischer, Kanzlei⸗Rath, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ e lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer vor der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts
auf den 3. April 1884, Vormittags 11 Uhr, bei dem gedachten
öffentlichen Zustellung wird
Die Kuratel über das uneheliche Kind der ledigen Kennemann Namens „Georg Friedrich“, ver⸗ treten durch den Vormund Georg Eünther, Nagel⸗
den ledigen großjährigen Bierbrauer Franz Hußlein
Das Königliche Amtsgericht Höchstadt a. A. wolle
den 4. Februar 1884, Vormittags 10 Uhr, hierselbst, Domplatz 6, Zimmer 27, bestimmt, zu welchem der Beklagte, Klavierspieler Joseph Alphons Nachbar, unter Bezugnahme auf die bereits zugestellte Klage mit der Aufforderung geladen wird, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Rechtsnwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht. — Magdeburg, den 13. November 1883. Die Gerichtsschreiberei der I. Cicilkammer, Königl.
Landgerichts. Nuthmann, Landgerichts⸗Sekret
[50643] Oeffentliche Zustellung. Der Johann Alexander Prinz zu Offenbach, Karlsstraße 5, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Hoffmann daselbst, klagt gegen seine Ehefrau Mar⸗ garetha, geb. Fuchs, dermalen mit unbekanntem Auf⸗ enthalt abwesend, wegen Ehebruchs und böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Trennung der zwischen den Streittheilen bestehenden Ehe vom Bande unter Erklärung der Beklagten für den schul⸗ digen Theil und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtssteits vor die erste Civil⸗ kammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Darmstadt anf den 18. Febrnar 1884, Vormittags 9 Uhr mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Braun,
Hülfs⸗Gerichtsschreiber des Großherzogl. Landgerichts.
[50644] Oeffentliche Zustellung. Die zum Armenrechte zugelassene Emilie Friederike Leisebein, geb. Leibnitz, zu Lindenau, vertreten durch den Rechtsanwalt Jul. Berger in Leipzig, klagt egen ihren Ehemann, den Buchbinder Ernst Her⸗ mann Leisebein aus Burghausen, zuletzt in Quesitz, dermalen unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestehende Ehe zu scheiden, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streites vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig anf den 2. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
um Zwecke der öffentlichen Zustellung wir ieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, den 17. November 1883.
Dölling,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [50645] SOeffentliche Zustellung. Die zum Armenrechte zugelassene Christiane Dorotbee Bexer, geschied. Krobitzsch, geb. Grunert, in Leipzig, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Schill daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Brauer und vormaligen Restaurateur Karl Heinrich Bever, zuletzt in Leipzig, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestehende Ehe zu scheiden, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die erste Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig auf den 2. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, den 16 November 1883. Gerichtschsreiber des Königlichen
Oeffentliche Zustellung. In Sachen der Ehefrau, des Schmiedemeisters Maatsch, geb. Dreyer, zu Woltersdorf, Klägerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Ludwig in Lüchow, egen deren Ehemann, den Schmiedemeister Fritz Wilhelm Heinrich Maatsch, Aufenthaltsort unbe⸗ kannt, Beklagten, wegen Ehescheidung, ist, nachdem die Klägerin den ihr in dem rechtskräftigen Urtheile vom 5. Dezember 1882 auferlegten Eid abgeleistet hat, zum weiteren Verfahren Termin vor der dritten Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Lüne⸗ burg auf 8 Sonnabend, den 9. Februar 1884, Vormittags 9 ½ Uhr, angesetzt, wozu der Beklagte mit der Aufforderung einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen An⸗ walt zu bestellen, geladen wird. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug bekannt gemacht. Lüneburg, den 17. November 1883. Brandes, als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [50650] Oeffentliche Zustellung. Der Handelsmann Carl Lietzow in Kuhblank, vertreten durch den Rechtsanwalt Goldstein zu Stargard i./Pomm., klagt gegen den Handelsmann Gottfried Lietzow aus Carolinenhorst, dessen jetziger Aufenthaltsort unbekannt ist, aus einem von dem
Landgerichts.
Beklagten unter dem 20. Juli 1883 in Stargard an die Ordre des Herrn Christian Wendlandt aus⸗ gestellten, am 1. November 1883 fälligen und durch Giro vom 8. November 1883 auf den Kläger über⸗ gegangenen Wechsel über 3000 ℳ, mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, an den Kläger 1800 ℳ und 6 % Zinsen seit 1. November cr., sowie
[50640] Oeffentliche Zustellung.
In Sachen b der Ehefrau des früheren Kapellmeisters, jetzigen Klavierspielers Nachbar, Cölestine Agathe Lida, geb. Schmidt, zu Minden, Klägerin, gegen ihren genannten Ehemann, Beklagten, wegen Ehescheidung ist zur mündlichen Verhandlung Termin auf v““
ihren Ehemann, den Bürstenmacher Otto Emil Guido Schaerr, unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage: die Ehe der Parteien zu trennen und den Be⸗ klagten für den allein schuldigen Theil zu er⸗ klären, ihm auch die Kosten des Rechtsstreits aufzuerlegen,
1439, die der Verpflegungstage 41 894. Unter ihnen be⸗ fanden sich 129 arme Kranke, die an 3419 Tagen ganz frei und an 697 Tagen zu halbem Satze verpflegt wurden. Außerdem wurden in Familien an 141 Tagen, während 13 Nächten und in 42 Tag⸗ und Nachtwachen Krankenpflege geübt. 1867 ge⸗ hörten der Anstalt 19 Schwestern und 5 Probeschwestern an; zur Zeit umfaßt sie 85 Schwestern und Novizen und 17 Probeschwestern, ins⸗ gesammt 102 gegen 89 im Vorjahre. 1868 mußte die bis dahin existirende Außenstation aufgegeben werden; augenblicklich wirken
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richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Danzig, den 13. November 18838. Kretschmer, — Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Ein endgültiges Urtheil über die diesjährige Ernte wird auf Grund vorstehender Zahlen noch nicht ausgesprochen werden können; es werden vielmehr die definitiven Ergebnisse dieser Ernte abgewartet werden müssen, welche auf Grund der Erdruschresultate zur Fest⸗ stellung gelangen. Nach den bisherigen Erfahrungen haben jedoch die vorläufigen gegenüber den definitiven Ermittelungen des Ernteertrages bei fast allen Früchten eine nicht unerhebliche Ueberschätzung ergeben, wie dies die weiter nachfolgende Uebersicht klar erkennen läßt. Es betrug nämlich in den Jahren 1883 ktarertra
Redacteur: Riedel.
b Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsne: Vier Beilagen . G (einschließlich Börsen⸗Beilage). “