1883 / 279 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Nov 1883 18:00:01 GMT) scan diff

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R. von Deckers Verlag, Marquardt & Schenck, Lex. 80. S. 26. Der Versasser hatte in der in obigem Titel erwähnten Sammlung der neuen Wechselgesetze auch den von der italienischen Volksvertretung be⸗ rathenen und durch Gesetz vom 2. April 1882 (mit Gesetzeserlaß vom 1. Januar 1883) erlassenen „Codice di commercio“ in der Erwar⸗ tung aufgenommen, daß die italienische Regierung von der ihr im Artikel 3 des fraglichen Gesetzes eingeräumten Befugniß zur Vornahme von Textänderungen keinen allzu ausgedehnten Gebrauch machen würde. Diese Präsumption hat sich indessen als eine irrthümliche erwiesen, denn das nunmehr von der Regierung durch Verordnung vom 31. Oktober 1882 sanktionirte definitive Gesetz umfaßt so weitgehende textliche Modifikationen, daß der Verfasser es für geboten erachtet hat, einen anderweitigen Abdruck desselben zu be⸗ wirken, um nicht zu erheblichen Irrungen Veranlassung zu bieten. Die vorliegende Ausgabe des Gesetzes enthält sowohl den italienischen Tert wie eine korrekte Uebersetzung desselben und kann, wie Verfasser in dem Vorwort bemerkt, von den Besitzern seiner Sammlung auf buchhändlerischem Wege gratis reklamirt werden.

Unter dem Titel „Ergänzungshefte zum Central⸗ blatt für allgemeine Gesundheitspflege“ erscheinen im Verlage von Emil Strauß in Bonn in zwangloser Reihenfolge werthvollere Beiträge zur allgemeinen Gesundheitspflege, welche ihres Fößeren Umfanges halber in dem beschränkten Raum des Central⸗ lattes selbst keine Stelle finden können, die aber für alle Leser des Centralblatts von besonderem Interesse sein werden. Die „Ergänzungs⸗ hefte“ bestehen als selbständige Publikation neben dem Centralblatt, und es bilden 6 Hefte im Umfange von je circa 5 Druckbogen einen Band mit besonderem Titel und Register. Die Mitglieder des niederrheinischen Ver⸗ eins für öffentliche Gesundheitspflege erhalten die „Ergänzungshefte“ zu einem beträchtlich billigeren Vorzugspreise. Die Zustellung erfolgt nur direkt per Post auf direkte Bestellung. Ausgegeben wurde soeben: Erster Band Heft 1. Inhalt: I. Ueber den Einfluß des Lebens⸗ alters auf die Prognose der Blattern sowie über die Andauer des Impfschutzes, von Dr. S. Wolffberg. II. Der Zinngehalt der in verzinnten Konservebüchsen aufbewahrten Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel und seine hygienische Bedeutung, von Dr. E. Ungar und Dr. G. Bodländer. (Umfang 90 Seiten gr. 80. Preis im Buchhandel 1,80 ℳ, für Mitglieder des Niederrh. Vereins nur 1,20 ℳ.)

Der Preußische Termin⸗ und Notiz⸗Kalender auf das Jahr 1884, zum Gebrauch der Beamten der allgemeinen Ver⸗ waltung und der Verwaltung des Innern, einschließlich der Bürger⸗ meister sämmtlicher Städte Preußens ꝛc., unter Benutzung offizieller Quellen von Beamten des Ministeriums des Innern bearbeitet, ist im fünfzehnten Jahrgange (in Friedr. Schulze’'s Verlag, Berlin SW., Wilhelmstr. 1 a mit folgendem Inhalt erschienen: Kalendarium. Genealogie des Königl. preuß. Hauses. Die gebräuchlichen Eide. Portotaxe. Gebéhrentarif für Telegramme. Zinstabelle. Münztabelle. Maß⸗ und Gewichts⸗Vergleichungstabellen. Zeit⸗ Vergleichungstabelle. Register der in den bisher erschienenen Jahr⸗ gängen des Termiakalenders abgedruckten Gesetze und Verordnungen. Bestimmungen über die Anweisung der gesetzlichen Wittwen⸗ und Waisengelder und über Berechnung der pensionsberechtigten Dienstzeit der unmittelbaren Staatsbeamten. Verzeichniß der Behörden und Beamten der aullgemeinen Verwaltung und der Verwaltung des Innern, inkl. der Referendarien und der Bürgermeister sämmtlicher Städte Preußens, erweitert durch die Namen der Beamten des Ober⸗ Verwaltungsgerichts und der Verwaltungsgerichte, sowie der Provin⸗ zial⸗ und Bezirksräthe. Namenregister. Durch die regelmäßige und korrekte Vervollständigung des Verzeichnisses der Behörden und Beamten sowie seine bewährte Einrichtung für den praktischen Ge⸗ brauch gewinnt dieser Termin⸗ und Notizkalender in den betreffenden Beamtenkreisen mit jedem neuen Jahre, immer mehr Freunde; es sei daher auch der fünfzehnte Jahrgang bestens empfohlen. Der Preis beträgt 2 50 ₰, mit Papier durchschossen 3ℳℳ

Gewerbe und Handel. 1

Frankfurt a. M, 27. November. (W. T. B.) Der Frankf. Zeitung“ wird aus Marseille gemeldet, daß die Passiva der falliten Firma Roux, de Fraissinet u. Co. 20 Millionen Francs betragen sollen. Mehrere englische und spanische Firmen seien durch das Fallissement stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Ursache des Fallissements wird einer mißglückten Expedition nach Madagaskar, wo eine große Anzahl Waaren der Firma angehäuft liegen, sowie auch unglücklichen Spekulationen der Firma in Spanien zugeschäiebes. Die Marseiller Börse sei in Folge dessen nieder⸗ gedrückt.

London, 26. November. (W. T. B.) Bei der am 24. d. M. abgehaltenen Wollauktion waren Preise fest.

Bradford, 26. November. (W. T. B.) Wolle rubig, kaum behauptet; Garne ruhig, unverändert; Stoffe in Folge größerer Produktion niedriger.

St. Petersburg, 26. November. (W. T. B.) Aus Rostow am Don wird gemeldet, daß 35 mit Getreide beladene und für das Ausland bestimmte Dampfer und Lichterschiffe, welche in Folge niedrigen Wasserstandes in den Donmündungen stecken geblieben waren, durch den plötzlich eingetretenen Frost zur Ueberwinterung genöthigt sein dürften.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die „Nachrichten über Industrie, Handel und Verkehr“ welche von dem Statistischen Departement des österreichischen Handels⸗Ministeriums herausgegeben werden, enthalten in des 16. Bandes zweitem Hefte u. A. folgende Mittheilungen: Die Ge⸗ sammtlänge der Staats⸗, Eisenbahn⸗ und Privat⸗Telegraphen⸗ linien des österreichischen Staatsgebiets Ende 1882 betruz 36 043, jene der Drähte 93 993 km, hiervon entfallen auf die Staatsver⸗ waltung 23 544,70 Linienkilometer (gegen 1881 + 263,69 km) resp. 63 525,19 Drahtkilometer (+ 718,03 km), auf die Eisen⸗ bahn⸗Gesellsthaften 12 233,90 Linienkilometer (—+ 220,47 km) resp. 29 909,82 Drahtkilometer (—+ 495,67 km) und auf die Privat⸗Telegraphengesellschaft 265,20 Linienkilometer (+ 14,02 Em) resp. 558,60 Drahtkilometer (+. 15,77 km). Im Jahre 1882 waren 1225 Staats⸗, 1374 Eisenbahn⸗ und 97 Privat⸗, im Ganzen 2696 Telegraphenstationen im Betriebe. Bei den Staats⸗ Telegraphenstationen standen 1921 Morse⸗, 73 Hughes⸗, 5 Multiplex⸗ apparate von Meyxer und 2 dArlincourtsche Translatoren im Betriebe; die Telegraphenstationen der Eisenbahnen arbeiten im Correspondenzverkehre mit ca. 1670, die des Privat⸗Telegraphen in Nieder⸗ Oesterreich mit 141 Morse⸗Apparaten. Im Ganzen sind auf den öster⸗ reichischen Telegraphenstationen in 1882 19 607 189 (1881 17 989 350) Telegramme, also um 8,9 % mehr als im Vorjahre bearbeitet worden. Die Gesammteinnahme der Staatstelegraphen der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder beläuft sich 1882 auf 4 191 650 Fl. (1881 4102 359, 1880 3 620 411, 1873 3161 718, 1872 2 859 470 Fl.); hiervon entfallen 4 019 015 Fl. oder 95,9 % auf die Staats⸗ und Privat⸗Correspondenz. Die Betriebseinnahmen (Ge⸗ bührenantbeile) des Eisenbahntelegraphen betrugen in 1882 115 380 Fl. (+ 9805 Fl.). Die Bruttoeinnahme bei den Stationen der Pripat⸗ Telegraphengesellscaft in Wien betrug 1882 567 561 Fl.; davon entfielen auf die Betriebseinnahme 133 897 Fl. (— 1720 Fl.). Die Gesammtausgaben der Staats⸗Telegraphen betrugen 1882 3 531 372 Fl., davon 223 320 Fl. außerordentliche (1881 3 449 414 Fl., davon 214 164 Fl. außerordentliche); von den ordentlichen Gesammt⸗ ausgaben entfielen 2 202 505 Fl. = 66,59 % auf die persönlichen und 1 105 547 Fl. = 33,41 % auf die sächlichen Ausgaben. Die Zahl der in Wien aufgegebenen pneumatischen Briefe betrug in 1882 27 167, die der pneumatischen Karten 261 074 Stück, im Jahre 1881 wurden 167 862 Karten und 22 487 Briefe pneumatisch befördert.

Hamburg, 26. November. (W. T. B.) Der Postdampfer „Albingia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist heute, von Hamburg kommend, in St. Thomas eingetroffen.

Hamburg, 27. November. (W. T. B.) Der Postdampfer „Frisia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrts⸗ Aktiengesellschaft ist heute Vonmittag 11 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

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Berlin, 27. November 1883.

Das Gebiet, welches die gegenwärtig im Kunst⸗Gewerbe⸗ museum ausgestellte Riebecksche Sammlung umfaßt, erstreckt sich der Hauptsache nach auf Japan und China, auf Indien mit Ceylon, der Küste von Malabar und den Gebieten der Bergvölker der Nilgiris, Chittagong ꝛc., auf Birma, Siam und Java, sowie auf das Gebiet der Somali an der afri⸗ kanischen Ostküste, wozu endlich noch Arbeiten aus Egypten, Pa⸗ lästina und Kleinasien hinzukommen. Aus jedem Theil dieses weiten Gebiets finden sich reiche Kollektionen der mannigfachsten Erzeugnisse einer bald hoch entwickelten, bald durchaus primitiven Kultur, deren Bild vielfach durch instruktive Modelle, Kostümfiguren u. s. w. ver⸗ vollständigt wird. Mit diesem reichen Inbalt füllt die Ausstellung, die in ihrer Anordnung die Objekte gleicher Herkunft möglichst zusammen⸗ faßt, dabei aber auch ein entsprechendes und wirkungsoolles Gesammt⸗ arrangement nicht außer Augen läßt, den großen Lichthof des Museums vollständig aus. Gegen die umlaufenden Galerien ist er durch hohe Stellwände abgeschlossen, die reich mit Stoffen und Stickereien drapirt sind und im Verein mit Waffentrophäen, denen wieder ausgebreitete Felle als Folie dienen, das bunte Bild der Aus⸗ stellung zugleich umrahmen und gegen die übrigen Räume des Museums abschließen. An der Südseite des Lichthofs erhebt sich sodann, die umgebenden Gruppen weit überragend, ein origineller hoher Aufbau aus mächtigen Thonflaschen, aus Netzen, Matten, Körben und anderem Flechtwerk, aus farbig schimmernden Fächern, Wedeln und reich verzierten Schirmen, zu dem die verschiedenen Abtheilungen der Sammlung geeignete Stücke beigesteuert haben. Davor nimmt den eigentlichen Mittelpunkt des Hofes ein zweiter Aufbau ein, der auf erhöhten, teppichbedeckten Stufen eine Auswahl bervorragender Stücke ostasiatischer Kunst, Sessel unb Tische mit eingelegtem Perlmutterschmuck und ge⸗ schnitzte, mit Gefäßen kunstvollster Arbeit in Metall, Email und Porzellan besetzte Etagèrengestelle vereinigt, die ganze Gruppe aber mit prächtigen jopanischen Wandschirmen umfaßt. Noch kostbarere Stücke birgt endlich eine Vitrine, die, dem Eintretenden unmittelbar gegenüber, inmitten der Nordseite des Lichthofs ihren Platz gefunden hat und neben einer werthvollen Auswahl orientalischen Gold⸗ und Silberschmuckes eine sehr ansehnliche Kollektion von Stichblättern sowie von jenen bekannten kleinen Messergriffen und den verschiedenartigen Beschlägen in edelster eingelegter Arbeit enthält, wie sie als Zierrath an Griff und Scheide japanischer Schwerter sich finden. Im Uebrigen ist die Anordnung so getroffen, daß man, an den Wänden des Licht⸗ hofs entlanggehend, die geographischen Gebiete durchwandert, die in der Sammlung vertreten sind (wobei man u. a. auf eine interessante Kollektivausstellung vielgestaltiger musikalischer Instrumente aus dem Gebiet der Samali, aus Sudan, Indien, Birma und Siam trifft),

von den einzelnen Gruppen aber sich zu den im Saal selber ver⸗

theilten Schränken zu wenden hat, in denen die große Menge von Objekten aus den reichhaltigeren Abtheilungen der Sammlung aufgestellt und, soweit möglich, nach den rerschiedenen gewerblichen Techniken geordnet ist. Neben der Produktion ron China und Japan, die in Porzellanen und Lackarbeiten, in Bronzen, tauschirten Gefäßen und Cloisonnés, in Geweben und Stickereien ꝛc. ihren ge⸗ wohnten Reiz entfaltet und in metallenen Götterbildern, in bronzirten und farbig lackirten Theatermasken und zahlreichen anderen Stücken ein überwiegend ethnograpbisches Interesse dar⸗ bietet, nimmt den breitesten Raum die indische Abtheilung der Sammlung in Anspruch. Die bekannten gravirten Bronzegefäße von Benares, zu denen sich Geschirr mit silbernem Linienornament auf schwarzem Fond gesellt, die nielloartig dekorirten Metallgefäße aus Marodabad, die fein gemusterten Lackarbeiten und die geschnittenen und gravirten Bronzen nebst den in Silber, Gold und Email ornamentirten Vasen ꝛc. aus Kashmir, ganz eigenartig charak⸗ teristische Schmuckstücke aus Jubbelpore, die Marmormosaiken und Spoecksteinschnitzereien aus Agra, die köstlichen, in lichtem und dunklem Bau dekorirten Geschirre aus Multan, die farbenreichen Thongeschirre aus Bomba und die in Formen und Verzierungen noch anziehenderen aus Kalkutta, die außerordentlich interessanten, aus figürlichen Gruppen und aus Modellen von Palästen, Festungsanlagen, Tempeln ꝛc. bestehenden, aus dem federleichten Mark eines Staudengewächses meisterhaft hergestellten Schnitzereien von Trichinopolis, die Alabaster⸗Skulpturen und Schmucksachen aus Jeypore, die Arbeiten aus Lucknow, Madras, Heyderabad u. s. w. geben ein ebenso vollständiges wie feesselndes Bild der vielgestaltigen gewerblichen Produktion des Landes. Ihr reiht sich diesenige von Siam an, die in einer Kollektion von ge⸗ färbten und vergoldeten Masken mit hohem, thurmartigem Kopfputz aus goldig schimmerndem Metall, mit Ziecrrath von geschliffenen Steinen ꝛc eine besonders interessante Gruppe umfaßt. Aus Ceylon findet sich sodann ebenfalls eine große Sammlung von Masken höchst phantastischer Gestaltung und daneben außer anderem Geräth eine stattliche Reihe unglasirten Thongeschirrs in greller Be⸗ malung, mit gelben, rothen, blauen und grünen Tönen. Sehr reich ist ferner Birma vertreten mit Geweben, Stickereien und fertigen Kostümstücken sowohl wie mit mannigfachem Hausrath, unter welchem namentlich originell gestaltete Thonvasen mit hohen, spitzen Deckelaufsätzen hervorragen, mit Alabasterskulpturen, Holz⸗ schnitzereien ꝛc., sowie endlich ebenfalls mit einer Kollektion von Masken, deren naturalistische Fratzen zu der stylisirten Phantastik der Nasken von Ceylon in bemerkenswerthem Gegensatz stehen. Nur kurz sei schließlich noch auf die Erzeugnisse der Somali, die aus Lederarbeiten mit geritztem Ornament, mit aufgenähten Muscheln u. dgl. m., aus schmucklosen Waffen und aus Holz geschnittenem Hausgeräth, aus grobem, unglasirtem Thongeschirr und mannigfachem bunten Flechtwerk be⸗ stehen, sowie auf diejenigen der Chittagong hingewiesen, die eine in fast noch geringerem Maße entwickelte Kultur repräsentiren. Eine eingehendere Besprechung verbietet sich bei diesen sowohl, wie bei den übrigen Abtheilungen der Ausstellung im Hinblick auf die ungewöhn⸗ liche Fülle des verschiedenartigsten Materials an dieser Stelle von

sstellung ist von heute ab dem Publikum unentgeltlich

Eisenach, W. November. (W. T. B.) Der heute hier eröffnete „erste allgemeine deutsche Bauerntag“ ist von ungefähr 400 Personen besucht. Die meisten der preußischen Provinzen und der norddeutschen Staaten sind auf demselben vertreten. Den Vorsitz führte der Reichstags⸗Abgeordnete Ahlhorn und der Bauernguts⸗ besitzer Amtmann Brüning. Das dem Bauerntage vorgelegte Pro⸗ gramm und das Statut wurden angenommen und sodann einstimmig Begrüßungstelegramme an Se. Majestät den Kaiser und Se. König⸗ liche Hoheit den Großherzog beschlossen. Mit einem Hoch auf den Kaiser, den Großherzog, die anderen deutschen Fürsten und auf den Reichstag schloß die heutige Versammlung kurz nach 4 Uhr Nach⸗ mittags.

London, 26. November. (W. T. B.) Die kirchliche Trauerfeier für Sir William Siemens in der West⸗ minsterabtei wurde heute von dem Dekan von Westminster unter Assistenz anderer Geistlichen abgehalten. In dem außerordentlich großen Trauergefolge befanden sich Vertreter aller wissenschaftlichen Gesell⸗ schaften Großbritanniens und viele Notabilitäten der Wissenschaft.

Der Bazar zum Besten der unter dem Protektorat Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin Wilhelm von Mecklen⸗ burg stehenden Erziehungsanstalt „Zionshülfe“, der heute im Hotel Fürstenhof am Leipziger Platz eröffnet worden ist, hat sich auch in diesem Jahre das Wohlwollen weiter Kreise zu erwerben gewußt. Vom Augenblick der Eröffnung an war die Kauflust die regste. Im Auftrage Ihrer Majestät der Kaiserin machte Gräftu Hacke reiche Einkäufe; Baronin Schuckmann kaufte im Auftrage Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht, und auch die hohe Protektorin hatte werthvolle Einkäufe befohlen. Der Bazar

verfügt auch diesmal über eine seltene E prächtigster und auch den einfachsten Ansprüchen entsprechender xchen. Renommirte Firmen haben reiche Geschenke gemacht, die der Anstalt nahestehenden Damen feine Handarbeiten und andere Sachen mannichfaltiger Art gespendet, und auch die Anstaltskinder selbst hatten freudig ihre fleißigen Hände gerührt, um praktische Sachen für den Bazar zu arbeiten.

Im Deutschen Theater gelangten gestern Scribe’'s „Feen⸗ hände“ zur ersten Aufführung, ein Lustspiel, welches hier bei treff⸗ licher Vertretung der Hauptrollen bereits bekannt ist. Das Deutsche Theater hatte aber nicht nur in diesen Partien keine Vergleichung mit den Vorgängern zu scheuen, sondern es bot bis zu den kleinsten Rollen ein Ensemble, wie es für ein leichtes französisches Lustspiel kaum besser gewünscht werden kann. Hrn. Siegwart Friedmanns zungenschwerer Kerbriand war eine vorzügliche Leistung, die um so größere Wirkung erzielte, als Hr. Friedmann das Stottern nur in sehr diskreter Weise hervortreten ließ. Ihm wurde für sein liebenswürdiges humoristisches Spiel mehrfach bei offener Scene Beifall gespendet. Hr. Wessels zeichnete den vornehmen, gewandten Edelmann recht gut; auch die Hrn. Kierschner (der Sohn der Gräfin) und Peppler (Penn⸗Marr) spielten ihre Rollen mit vollem Verständniß. Von den Damen hatte Frl. Bormann (Helene) Gelegenheit, ihr Talent als Liebhaberin in ein viel helleres Licht zu stellen, als nach dem Don Carlos zu erwarten war. Frl. Sorma als Bertha bewährte sich wiederum als bedeutende Schauspielerin, sie gab ihre Rolle überaus frisch und an⸗ muthig. Frl. Guinand war als adelsstolze Gräfin ebenso an ihrem Platze wie Frl. Trautmann (Mkneville) und Frl. Thate als Mode⸗ närrinnen. Das gut besetzte Haus zollte der musterhaften Vor⸗ stellung lebhaften Beifall, welcher auch der Ausstattung des Stücks galt, die, namentlich was die Damentoiletten betrifft, wahrhaft glänzend war.

Im Neuen Friedrich⸗Wilhelmstädischen Theater erreichen morgen die Vorstellungen des „Bettelstudenten“ mit der 267. Aufführung ihren Abschluß. Am Donnerstag findet sodann eine einmalige Wiederholung des so günstig aufgenommenen oberbaverischen Volksstücks „Der zweite Schatz“ von Ganghofer statt, und am Frei⸗ tag geht „Der lustige Krieg“ zum 279. Male in Scene.

Die Eröffnung der Weihnachts⸗Ausstellung im Kroll⸗ schen Theater hatte am Sonnabend in den bereits beschriebenen, wie in früheren Jahren, phantasievoll und sinnig dekorirten Sälen, die dem Besucher in prächtig gemalten Panoramen und plastischen Bildwerken die Wunder der alten und der neuen Welt vor Augen führen, ein zahlreiches Publikum zusammengeführt, unter welchem man nicht wenige glückliche Kindergesichter bemerkte, für die ja denn auch die Ausstellung sowohl wie die Theateraufführung vornehmlich bestimmt sind. Die sonnige Pyramidenlandschaft, der gewaltige babylonische Thurm⸗ bau, der Koloß von Rhodos, die hängenden Gärten der Semiramis erfreuten sich wie die seltsamer Weise in einem egyptisch⸗stylisirten Palast thronenden Bildwerke des assyrischen Herrschers Ninus und seiner Gemahlin Semiramis, ferner im anderen großen Saale die Wunderwerke unseres eisernen Zeitalters: Glas⸗Eisenhalle, Dampf⸗ hammer, Gotthardbahn, Kohlenbergwerksbetrieb, Lokomotive, elek⸗ trisches Licht, Telegraph, Telephon in ihren theils ernsten, theils komischen Darstellungen gleichmäßigen Beifalls. Be⸗ sonders aber schaarten sich die Besucher vor dem außerordentlich wohlgelungenen Panorama des Germania⸗Denkmals auf dem Nieder⸗ wald. Die an den Wänden abgebildeten und verzeichneten hervor⸗ ragendsten Techniker, Ingenieure und Erfinder der Neuzeit rufen die Züge und Namen dieser unverdienter Weise wenig bekannten Männer der ihnen zu so hohem Dankke verpflichteten Gegenwart ins Gedächtniß. Aus dem benachbarten letzten kleinen Saale dringen die weih⸗ nächtlich stimmenden Klänge eines Harmoniums herüber, und hier betreten wir denn auch den eigentlichen Zauberkreis des Christkindes: In transparenten Bildern leuchten dem Beschauer die Freuden der Weihnachtszeit für Haus und Familie aus den erwartungsvoll in das Bescheerungszimmer einziebenden, den Christbaum umhüpfenden Kin⸗ dern wie den beglückten Gesichtern der Eltern entgegen. Im Hinter⸗ grunde aber sehen wir in theils plastischen, theils gemalten Figuren auf von schönen seligen Engeln geleitetem Schiffchen das Christkindlein selbst in der Obhut von Maria und Joseph auf der Flucht nach Egypten. Das diesjährige Weihnachtsstück haben Otto Girndt und Ed. Jakobson verfaßt. Es betitelt sich „Die Puppenprinzessin“ und schil⸗ dert der großen und kleinen Welt die zaubermärchenhaften Schicksale einer Puppenkonfektionärin, um deren Zukunft sich die Personifika⸗ tionen der Demuth und des Uebermuths streiten und sie sich gegen⸗ seitig abwendig zu machen suchen. Die Novität ist prachtvoll aus⸗ gestattet und an mannigfachen zauberhaften Ueberraschungen reich. Eins der 10 Bilder, aus denen sich das Stück zusammensetzt, spielt im Puppen⸗ laden, ein anderes in Paris, ein drittes in Longchamps gelegentlich der Rennen und ein viertes gar in dem rosenreichen Schiras in Persien. Ein farbenbuntes persisches Tanz⸗Divertissement und eine Fantasia, beide bei brillanter elektrischer Beleuchtung, sowie ein reizendes Puppen⸗ ballet, ausgeführt von den Elevinnen, sorgen auch für choreographische Unterhaltung. Das letztere aber bietet dadurch noch eine ganz besondere unerwartete Ueberraschung, wenn plötzlich aus den kleinen Tänzern und Tänzerinnen, die den Schränken und Kästen des Puppenladens entsteigen, eine kleine Violinistin, eine Tua en miniature hervortritt, welche durch ihr virtuoses Spiel alle Hörer bezaubert. Die kleine Sjährige Künstlerin, Namens Bouché, spielte am Er⸗ öffnungsabende ein Concert von Beriot mit einer solchen Fertigkeit, daß man kaum seinen Ohren hätte trauen mögen und am Schluß ein wahrer Beifallssturm ausbrach, der so lange anhielt, bis Hr. Kommissions⸗Rath Engel mit der kleinen Künstlerin an der Hand noch mehrmals vor den Lampen erschienen war. In der Dar⸗ stellung des Weihnachtsmärchens selbst zeichneten sich namentlich Frl. Sandrock als Doris (Titelrolle) und Hr. Ascher aus, der als Steuer⸗ bote Kümmerling durch eine Fülle von guten und schlechten Witzen und Couplets für die Erheiterung des Publikums sorgte. Ferner sind aber auch Frl. Meißner in der Rolle des Uebermuth und Frl. Beckmann in der der Demuth, sowie Fr. Hüftel (Baronin Klingsporn) und Hr. von der Osten (Dr. Eckard, Privatlehrer) nicht zu vergessen, welche ebenfalls vielfach mit Beifall ausgezeichnet wurden.

An dem nächsten (4.) Quartett⸗Abend der Herren Joachim, de Ahna, Wirth und Hausmann, am Montag, den 3. Dezember, Abend 7 Uhr, im Saale der Sing⸗Akademie, werden zur Aufführung gelangen: 1) Volkmann, Quartett, 2) Men⸗ delssohn, Quartett op. 12, 3) Beethoven, Quartett F-dur (cp. 59). Billets zu 5, 3 und 1,50 sind in der Sing⸗Akademie zu haben.

Morgen, Mittwoch, giebt der Baritonist Hr. Arthur Jahn, ein Schüler von Leoni aus Mailand und von Professor H. Dorn, ein Concert in der Sing⸗Akademie. Hr. Feltx Mevper und Frl. Helene Geisler haben ihre Mitwirkung zugesagt.

Concert⸗Haus. Hr. Hof⸗Musikdirektor Bilse bringt morgen (Mittwoch) die Symphonie Nr. 4 in D-moll von Rob. Schumann, die akademische Festouvertüre von Brahms, die Ouvertüre zu „Ge⸗ nofeva“ von Schumann, das Nachtstück für Streich⸗Orchester von Ries, einen slavischen Tanz von Dvorschak, die Balletmusik aus „Feramors“ und Valse caprice von Rubinstein, sowie auf vielseiti⸗ gen Wunsch die Verwandlungsmusik und die Schlußscene aus dem ersten Akt des „Parsifal“ von Richard Wagner zur Aufführung.

Redacteur: Riedel.

Berlin: ——

Verlag der Erpebition (Kessel). Druck: W. Elsner⸗

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

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en Reichs⸗Anz

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r st e Bei lage

Berlin, Dienstag den 27. November

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1883.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 27. November. In der gestrigen (3.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten stand auf der Tagesordnung die erste Lesung des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend die Feststellung des Staatshaushalts⸗Etats für das Jahr 1884/85/.

Die Debatte leitete der Finanz⸗Minister von Scholz mit folgenden Worten ein:

Die Etatsvorlage für das nächste Jahr ist dem Landtag diesmal am Tage der Eröffnung der Session schriftlich zugegangen, weil be⸗ sondere Gründe, wie solche im vorigen Jahre zu berücksichtigen waren, für die Beibehaltung des bisherigen Modus der Einbringung in einer erst anzuberaumenden besonderen Sitzung dieses hohen Haufes, diesmal nicht vorlagen, und weil die Regierung unter diesen Um⸗ ständen den, wenn auch kleineren Zeitgewinn nicht entgehen lassen zu sollen glaubte, der sich für Sie, meine Herren, aus der sofortigen schriftlichen Einbringung des Etats, wie sie ja auch beim Reichstag regelmäßig üblich ist, ergab. Aber mit dem Verzicht auf die persönliche Einbringung des Etats ist mir doch nicht auch der Verzicht auf einige Worte zur Einleitung der Etatsberathung hier auferlegt; im Gegentheil, ich darf wohl annehmen, Sie werden es erwarten und billigen, daß ich zu dem Behufe jetzt zuerst das Wort ergreife und Ihnen die Auffassungen näher darlege, welche die Re⸗ gierung mit der Vorlage verbindet, und welche der Natur der Sache nach in der Eröffnungsrede am 20. d. Mts. ja nur ganz kurz und summarisch haben zum Ausdruck gelangen können.

„Die finanzielle Lage des Staates hat sich günsti⸗ ger gestaltet.“ Zur Würdigung dieser kurzen, allgemeinen und doch inhaltsvollen Mittheilung hat die Eröffnungsrede ihren Blick zunächst röckwärts auf das letzte abgeschlossene Finanzjahr 1882/83 gelenkt und die Thatsache hervorgehoben, daß dasselbe, Dank den erfreulichen 58

Staatseisenbahnverwaltung, einen verfügbaren Ueberschuß von e m Betrage hinterlassen hat. Aus der Ihnen inzwischen ebenfall its zugegangenen Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben für Jahr 1882/83 wissen Sie auch bereits des Näheren, wie diese erschuß sich auf 13 570 791,47 beziffert. Als ich im vorigen Jahre hier an dieser Stelle die damals wahrscheinlichen Ergebnisse des Jahres 1882/83 zu erörtern hatte, glaubte ich unter allem Vorbehalt, insbesondere unter dem Vorbehalt erbeblicher Abweichungen im Einzelnen, die denn auch nicht ausgeblieben sind, im Ganzen doch der Hoffnung Ausdruck geben zu können, daß das Jahr 1882/83 nicht ungünstig abschließen werde, daß es mit einem mäßigen Ueberschuß abschließen werde. Das wirkliche Ergebniß, meine Herren, hat diese Hoffnung nicht blos erfüllt, son⸗ dern ist noch sehr erheblich über dieselbe hinausgegangen; denn das Jahr 1882/83 hat nicht nur den eben angegebenen, verfügbaren, dem Etat für 1884/85 zu Gute kommenden Verwaltungsüberschuß von 13 570 000 ergeben, sondern es hat überhaupt einen Ueberschuß von fast 26 Millionen Mark ergeben, genau 25 939 845 Hiervon haben jedoch in Folge der Bestimmungen des sogenannten Eisen⸗ bahngarantie⸗Gesetzes 12 369 054 schon in der Rechnung des Jahres selbst zur Tilgung der Eisenbahn⸗Kapitalschuld in voller Höhe der ¼½ % derselben verwendet werden müssen. Sie finden das nachgewiesen mcern ebersicht auf Sin 1006 und 107 bei der öffentlichen Schuld vee e, we mach demn Elar nur 3 228 224 zu verausgaben waren, aber nach der Rechnung 15 597 279 verausgabt worden sind, also über den Etat mehr 12 369 054 Diese Mehr⸗ tilgung der Eisenbahn⸗Kapitalsschuld und der danach noch verfügbar gebliebene Ueberschuß von 13 570 000 zusammen stellen also erst das wirkliche Abschlußresultat des Jahres 1882/83 dar.

Von den zahlreichen Plus⸗ und Minusfaktoren, die zu diesem günstigen Abschluß zusammengewirkt haben, erlaube ich mir nur die hauptsächlichsten kurz1 überall abgerundet hervorzuheben.

Im Ordinari bei den Betriebsverwaltungen hat die Do⸗ mänenverwaltung ein? von 283 000 ergeben, im Wesent⸗ lichen wegen erhöhter Ansprüche an die Fonds zu vermischten Aus⸗ gaben.

ie Forstverwaltung hat erwartet wurde, einen Minder⸗ überschuß von 671 000 und zwar nicht blos, weil für die Werbung und den Transpo der Hölzer größere Kosten aufge⸗ wendet werden mußten im Betrage von 522 000 ℳ, sondern auch, weil die Einnahme f um 240 000 hinter dem Etat zurückgeblieben ist.

Bei der Verwaltung indirekten Steuern, meine Herren, finden Sie einen Ausfall von 6 680 000 ℳ, der dem Stempel und den Gerichtskosten allein zur Last fällt. Die Besorgnisse, die ich in dieser Hinsicht im vorigen e hier aussprechen mußte, haben sich leider vollständig bewahrheitet. Die Ausfälle bei der Stempel⸗ einnahme haben volle 2 Millionen gegen den Etat erreicht, die Aus⸗ fälle bei den Gerichtskosten haben den Betrag, den ich damals vor⸗ aussetzte, noch überstiegen, sie belaufen sich auf 10 800 000 Die Verwaltung der indirekten Steuern würde allein aus diesen beiden Titeln einen Minderüberschuß von fast 13 Millionen aufzuweisen haben, wenn sie nicht andererseits durch die neue Regelung der Ver⸗ waltungskosten für die Reichssteuern ein Plus rvon 5 794 000 erhalten hätte; wenn nicht einige minder bedeutende Einnahmen dazu gekommen wären, um das Abschlußresultat, wie gesagt, auf einen Minderüberschuß von 6 680 000 zu ermäßigen.

Dagegen haben nun die direkten Steuern, meine Herren, einen Mehrüberschus von 2 179 000 ergeben, woran alle Steuerkate⸗ orien betheiligt sind, mit Ausnahme der Grund⸗ und Gebäude⸗ bei denen Ausfälle von 54 000 und 136 000 eingetreten sind. Die Bergverwaltung hat, 1 Million, 2 139 000 Meb

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statt der im vorigen Jahre erhofften rüberschuß geliefert, und vor allem hat die Eisenbahnverwaltung, statt der im vorigen Jahre gehofften 21 466 000 in Wirklichkeit 29 904 900 Mehrüberschuß ge⸗ liefert. Wenn von dem Ueberschuß der EGisenbahnverwaltung der Betrag, der auf das 5. Quartal der zuletzt verstaatlichten Eisenbahnen entfällt, der Zeit nach zu rund etwa 7 Millionen gerechnet werden darf, so gilt hiervon das, was ich schon früher hervorgehoben habe, daß die vollständige Vereinnahmung der Ueberschüsse von jenem 5. Quartal zur Verrechnung für das Jahr 1882/83 dem finanziellen Effekt nach im Wesentlichen auf eine entsprechende Verminderung der Betriebsmittel der Staatskasse hinauskommt, für welche später Ersatz zu beschaffen sein wird. Es wird hieran aber um so weniger Anstohß genommen werden können, als die Ueberschüsse jenes 5. Quartals eben mit zu der erheblichen Mehrtilgung der Eisenbahn⸗ Kapitalsschuld in diesem Jahre gedient haben. Läßt man aber auch die Ueberschüsse jenes 5. Quartals ganz außer Betracht, so ist das, was die Eisenbahnverwaltung mehr gebracht hat über den Etat, immer noch sehr erheblich, so daß wit wohl davon mit Recht sagen können, es ist eine neue, erfreuliche, die Richtigkeit der eingeschlagenen Politik an ihrem Theile wiederum bestätigende Thatsache. Die Betriebs⸗ verwaltungen haben zusammen einen Mehrüberschuß von 28 694 000 ergeben, während sie das Jahr vorher nur einen solchen von 13 700 000 ergeben hatten. G 1

Bei dem zweiten Abschnitt unseres Etats, den Dotationen und der allgemeinen Finanzverwaltung, ist das große Mehrerforderniß der öffentlichen Schuld hervorzuheben im Betrage von 10 998 000 ℳ, lediglich herbeigeführt durch die von mir schon berührte Mehrtilgung der Eisenbahn⸗Kapitalschuld gemäß dem Gesetze über die Verwendung

der Eisenbahnüberschüsse. Außerdem ist hier noch bei der Finanz⸗ verwaltung eine erhebliche Mehrausgabe von 3 027 000 hervorzu⸗ heben, welche wiederum bei dem Hinterlegungsfonds dadurch bervor⸗ getreten ist, daß die Rückzahlungen die Einzahlungen um so viel über⸗ stiegen haben.

Bei dem dritten Etatsabschnitt, den übrigen Staatsverwaltun⸗ gen, hat sich, erheblich günstiger als sonst und als erwarten war, nur ein Mehrbedarf von 1 470 000 heraus gestellt. Dabei sind hauptsächlich das Finanz⸗Ministerium betbeiligt wegen der größeren Zuschüsse zu den Wittwenkassen und Civilpensionen und das Justiz⸗Ministerium für verschiedene sächliche Ausgaben.

Bei allen 3 Abschnitten des Etats bat auf die günstigere Ge⸗ staltung gleichmäßig Einfluß geübt das Gesetz vom 22. Mai 1882 über die Versorgung der Hinterbliebenen der Beamten, welches, be⸗ kanntlich schon vom 1. Juli 1882 ab eingeführt, daher dreiviertel Jahre in Wirksamkeit gewesen ist und an Wittwen⸗ und Waisen⸗ geldern der Beamten ein Plus von 3 800 000 gebracht hat, auf welches im Etat nicht gerechnet war.

Bei dem Extraordinarium finden Sie eine Ersparniß 807 000 ℳ, bei der außeretatsmäßigen Verwaltung einen Zuschuß von 1 172 000 ℳ, der indeß in seinem größeren Betrag mit 796 000 sich nur als eine durchlaufende rechnungs mäßige Ausgabe charakterisirt. Er enthält nämlich in diesem Betrage den Werth desjenigen Terrains, was unentgeltlich zum Reichstagsgebäude her⸗ gegeben ist, was aber wegen der Rechte der Staatsgläubiger mit seinem Werthe in Einnahme und Ausgabe hat gebucht werden müssen.

Dem Jahre 1882/83 war ein Verwaltungsüberschuß 1880/81 im Betrage von mehr als 28 Millionen Ma ordentliche Einnahme zu Gute gekommen; iur mi cußerordentlichen Einnahme war es zum erste al Zeit möglich, den Etat für 1882/83 ohne Hülfe eine balanziren. Wenn nun das Jahr 1882/83 seinerseits Theil dieser ihm zu Gute gekommenen außerordentlichen men, nämlich mehr als 26 Millionen, als Ueberschuß ergeben h wovon die kleinere Hälfte zur Mehrtilgung der Eisenbahn⸗Kapita schuld verwendet ist, die größere Hälfte als verfügbarer Ueberschu für das nächste Etatsjahr verblieben ist, so glaube ich, können wi nerkennen, meine Herren, daß das as Seinige geleistet um im Räöckblick auf dasselbe sagen men, die Finanzlag Staates ist eine günstigere geworden. Ausspruch stützt aber weiter auf die Wahrnehmung auch in dem laufenden Jahre, wel⸗ ches, wie Ihnen mitgetheilt ist, ungeachtet des nur theilweise befriedigenden Ergebnisses der Ernte keinen Rückgang in der allgemeinen Besserung un⸗ serer Verhältnisse zeigt und auch für das nächste Jahr steigende Erträg⸗ nisse der meisten eigenen Einnahmequellen des Staates hoffen läßt. Der Etat des laufenden Jahres, meine Herren, hat, wie Sie sich erinnern werden, nur mit Hülfe einer aus einer Anleihe eingestellten außer⸗ ordentlichen Einnahme von 23 248 000 balanzirt werden können. Aber wir hoffen von diesem Jahre, daß es, ähnlich wie das Vorjahr, den größten Theil jener außerordentlichen Einnahmen von 28 Millionen als Ueberschuß ergeben hat, seinerseits ebenfalls einen großen Theil der außerordentlichen Einnahmen aus Anleihe als Ueberschuß ergeben wird; freilich nicht als verfügbaren Ueberschuß für das Jahr 1885/86, darauf komme ich sogleich noch zurü k. Nach sorgfältiger Prüfung der bis jetzt vorliegenden Ergebnisse des laufenden Jahres und der wahrscheinlichen Chancen des noch übrigen Theiles desselben glauben wir nämlich unter allem Vorbehalt, daß unsere heutigen Schätzun⸗ gen nur ungewisse sind, und daß dieselben gewiß auch in diesem Jabre wieder durch die Thatsachen vielfach im Einzelnen werden berichtigt werden, von dem laufenden Jahre annehmen zu können, daß die Betriebsverwaltungen nahezu 20 Millionen Mehrüberschüsse ge⸗ währen werden, daß dagegen bei den Dotationen und der all⸗ gemeinen Finanzverwaltung, abgesehen vorläufig von dem Eisenbahn⸗ Garantiegesetz, ein Mehrerforderniß von 1 Million hervortreten wird,

ei den übrigen Staatsverwaltungen ein solches von 2 Millionen und bei den Erxtraordinarien nach heutigem Stande ein solches von einer halben Million, daß wir also im Ganzen einen Ueberschuß von 16 ¼ Millionen im laufenden Jahre haben werden. Im Einzelnen erlaube ich mir hervorzuheben, daß daran sich betheiligen würde zu⸗ nächst die Forstverwaltung durch den Holzverkauf (hört, hört!) mit 3 Millionen Mart (hört, hört!). Ich war, wie Sie sich wohl denken können, meine Herren, auf dieses „hört, hört“ vollkommen vorbereitet, denn nach Allem, was ich selbst im vorigen Jahre Ihnen anläßlich es damals vermutheten und in Wirklichkeit eingetretenen Einnahme⸗ ausfalls bei der Forstverwaltung gesagt habe, nach alledem, was dann der Herr Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten besser und ausführlicher zu diesem Punkte dargelegt hat, nach alle⸗ dem, was dann im Wege der Reichsgesetzgebung leider vergeblich versucht worden ist, muß gerade diese erwartete Mehreinnahme vom laufenden Jahre Vielen überraschend kommen und Manchem gewiß als eine höchst willkommene vermeintlich unfehlbar Waffe gegen uns und unsere Bestrebungen zum vermehrten Schutz des heimischen Wal⸗ des erscheinen. Aber gemach, meine Herren, die Ursachen dieser großen Mehreinnahme haben sich bis jetzt noch nicht endgültig fest⸗ stellen lassen; soweit sie sich aber übersehen lassen, sind sie theils vor⸗ übergehender Natur und nur zum Theil vielleicht wirklich dauernder Natur. Es kommen dabei in Betracht gewisse von Erfolg gekrönte Bestrebungen der Forstverwaltung nach einer besseren Verwerthung des Buchen⸗Nutzholzes. Es kommen dabei in Betracht die vielleicht wirksamer gewordenen Frachtermäßigungen auf der Ostbahn, welche dem Holz aus Ost⸗ und Westpreußen eine größere Konkurrenz auf den mitteldeutschen Märkten lermöglicht haben, aber es kommt auch ein jedenfalls vorübergehender Faktor in Betracht, nämlich die Aus⸗ sicht auf die Erhöhung der Holzzölle. Diese hat in der That mit dazu beigetragen, die Einnahme des laufenden Jahres wesentlich zu steigern. Ich will Ihnen das näher auseinandersetzen: gerade das Entgegengesetzte ist eingetreten, was sonst der Fall ist; während die Aussicht auf eine Zollerhöhung den Import schnell steigert, ist hier keine entsprechend nachtheilige Wirkung eingetreten, wie wir sie z. B. beim Taback gesehen haben, sondern bereits eine vortheilhafte; es kann der Holzhandel so schnell die Chancen nicht ausnutzen. Bei der langen Zeit, die zwischen Vertragsabschluß und Empfang der Waare in der Regel vergehen muß, muß der ö bei einer drohenden Erhöhung des Zolles bei Zeiten andere Wege einschlagen, und so hat in der That schon die Aussicht auf eine Erhöhung der Holzzölle bewirkt, daß vielfach im Inlande gekauft worden ist, was sonst im Ausland gekauft sein würde. Nun, meine Herren, wenn schon blos die Aussicht auf Erhöhung des Holzzolls eine so günstige Wirkung gehabt hat, wieviel würden nicht dann die erhöhten Holzzölle selbst bewirkt haben, dann würde die jetzt in so weit leider nur vorübergehende Steigerung eine dauernde sein.

Meine Herren! Eine große Mehreinnahme, welche auf solche Ursachen zurückzuführen ist, giebt wirklich keine Momente gegen uns und die Auffassungen und Absichten, die unseren vorjährigen Anträ⸗ gen auf Erhöhung der Holzzölle zu Grunde lagen, und ich würde mich auch davon nicht dispensiren, das jetzt noch näher darzulegen, wenn ich nicht glaubte, annehmen zu können, daß wir ungeachtet der sehr kleinen Majorität, mit der jener Se im Reichstag abgelehnt worden ist, doch nicht darangehen werden, in

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den sich daber jetzt wesentlich nur als akademische darstellen und des⸗ halb überflüssig befunden werden müssen.

Meine Herren, wir erwarten dann von den direkten Steuern eine Mehreinnahme von 1 653 000 ℳ, insbesondere von der Einkom⸗ mensteuer nach dem Resultat der Veranlagung 1 239 000 ℳ; auch die Klassensteuer wird ein Mehr von 91 000 und die Eisenbahn⸗ abgabe ein Mehr von 380 000 gewähren. Bei den indirekten Steuern müssen wir wiederum einem erheblichen Ausfall, und zwa

9000 entgegensehen; denn obwohl wir, wie Sie wissen, mit den Etatsansätzen des laufenden Jahres den Erfahrungen des Vorjahres entsprechend bereits erheblich heruntergegangen sind, bei den Gerichtskosten allein schon um 7000 000 ℳ, so wiederholen sich doch vollständig die vorjährigen Erfahrungen: die Einnahmeausfälle erreichen dieselbe Höhe, wie im Jahre 1882/83, und wir werden da⸗ her bei der Stempelsteuer eine Mindereinnahme von 1 500 000 ℳ, und bei den Gerichtskosten noch eine Mindereinnahme von 4 500 000 erfahren. Bei der Verringerung der Einnahme von den Stempel⸗ abgaben kommt in Betrackt, daß die Praxis des Reichsgerichts fort⸗ gesetzt dem preußischen Fiskus ungünstig ist, und daß insbesondere der preußische Lieferungsstempel infolge dessen fast auf Null gesunken

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ist. Bei der fortgesetzten Abnahme der Gerichtskosten kommt natür⸗ lich der Einfluß des Reichsgesetzes vom 29. Juni 1881 noch weiter in Betracht; es wird auch die Wirkung d s osten⸗Gesetzes vom Juli 1883 in Betracht kommen, an die Erschei⸗ ung der Abnahme der Prozesse. Letzteres immer, wie im rigen Jahre hier vielfach darzuthun versucht worden ist, auf üble, chtheilige Ursachen zurückzuführen sei, glaube ich nicht; man nimm a Gegentheil an, daß die Abnahme Prozesse vielfach auch auf

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re 1882/83 4 700 000 eutende Minderung unserer Einnahmen rstellt, und daß, wie ich schon andeutete, die Frage vielleicht noch einmal wird näher untersucht werden müssen, ob wir bei den Bestim mungen über die Modalitäten, unter denen das Armenrecht zu erlangen ist, nicht vielleicht zu lax gewesen sind. 8

Bei der Bergwerksverwaltung, meine Herren, rechnen wir auf ein

Mehr gegen den Etat von 1 250 000 ℳ, und es würde bei diese Verwaltung noch ein größerer Mehrüberschuß erwartet werden dürfern wenn nicht ein Rückgang der Bleipreise von den Blei⸗ und Silber hütten ein niedrigeres Einkommen in Auesicht stellte.

Die Eisenbahnverwaltung, meine Herren, stellt für das laufende r einen Mehrüberschuß von 17 Millionen Mark rund in Aus rechnungsmäßig nahezu 19 Millionen; von diesen wird aber erechnet werden müssen die Ersparniß von 2 Millionen, welche Renten und Zinsen erscheint, nämlich in Folge des Um sches der Aktien der Stettiner Eisenbahn, weil dafür bei der öffentlichen Schuld natürlich eine fast ebenso große Mehrausgabe er⸗ scheint.

Bei der allgemeinen Finanzverwaltung, meine Herren, müssen

wir nochmals auf eine erhebliche Mehrausgabe, und zwar von einer

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um diesen Betrag wiederum die Einzahlungen voraussichtlich übersteigen Aber, wenn Sie mir erlauben, kurz die Bewegung in Erinnerung zu bringen, die hier in den letzten Jahren zu beobachten ist, so werden Sie mit mir, glaube ich, die beruhigende Ueberzeugung theilen, daß wir damit nun auch das letzte Jahr wahrscheinlich erreicht haben in dem eine solche hohbe Mehrrückzahlung der Einzahlung gegenüber stattfindet. Im Jahre 1880/81 haben wir à Conto des Hinterlegungs⸗ fonds über die Einnahmen 6 600 000 herauszahlen müssen, im Jahre 1881/82 4 600 000 ℳ, im Jahre 1882/83 nur noch 3 Milionen Mark und jetzt nur noch 1 Million Mark. Es ist also in abgerun⸗ deten Zahlen die Bewegung 7:5:3:1, und es besteht in der That wohl die begründete Aussicht, daß das, was prinzipiell richtig ist, nämlich bei dem Hinterlegungsfonds die Einnahmen und Ausgaben in gleicher Höhe im Etat anzusetzen, auch künftighin zu praktischen Schwierigkeiten nicht weiter mehr führen wird.

Eine Veränderung in den Summen, meine Herren, die wir vom Reich zu empfangen haben, habe ich nicht hervorgehoben, obgleich kein Zweifel darüber sein kann, daß wir bei der Tabacksteuer einen sehr be⸗ deutenden Ausfall haben werden in Folge der schlechten Ernte des Jahres 1882/83; der Ausfall wird vielleicht bis auf 5 Millionen Mark zu taxiren sein. Aber wir dürfen andererseits hoffen, daß bei den Zöllen und den Reichsstempeln dieser Ausfall kompensirt werden wird, und daß also unsere Einnahmen, die wir vom Reich zu erwar⸗ ten haben, in der im Etat vorausgesetzten Höhe eingehen werden.

Eraiebt sich solchergestalt und mit allen minder bedeutenden Plus- und Minusabweichungen gegen den Etat des Jahres 1883/84 in Wirklichkeit ein Mehr von etwa 16 ½ Millionen Mark, meine Herren, so wird dieses Mehr gemäß den Bestimmungen des Eisenbahn⸗ Garantiegesetzes zur Tilgung der Eisenbahn⸗Kapitalschuld verwendet werden müssen. Die Proz. desjenigen Schuldkapitals, welches dabei ins Auge zu fassen ist, sind ungefähr 20 ½ Millionen. Zur Anrechnung auf diese 20 ½ Millionen haben wir im Etat nur die etwa 4 Millionen, welche bei den Tilgungsfonds der Staatsschuld auf die Eisenhahnschuld kommen, fehlen also gerade noch etwa 16 ¼ Millio⸗ nen, um die im Gesetz vorgesehenen ¾ Proz. zu erfüllen. Nur wenn und soweit unsere heutige Schätzung, meine Herren, von der Wirk⸗ lichkeit noch übertroffen werden sollte, nur so weit würde das Jahr einen verfügbaren, dem Etat von 1885/86 zu Gute kommenden Ver⸗ waltungsüberschuß hinterlassen. Wenn ich nunmehr zu dem vorliegenden Etat für das nächste Jahr mich wenden darf, so stützt sich endlich bezüglich seiner das Urtbeil von der günstigeren Gestaltung der Finanzlage auf die in der Eröffnungsrede hervorgehobene Thatsache, daß die Einnahmen und Ausgaben dieses Jahres ohne ergänzende Inanspruchnahme des Staatskredits das Gleichgewicht halten, eine in Wahrheit Besse⸗ rung beweisende und erfreuliche Thatsache, meine Herren, wenn wir erwägen, daß wir für das laufende Jahr eben zur Erreichung dieser Balance 23 248 000 Anleihe brauchten, und wenn wir erwägen, daß der neue Etat im Wesentlichen nach denselben Grundsätzen aufgestellt ist, wie der des laufenden Jahres, nach den Grundsätzen der Verhütung jeden Stillstandes oder Rückganges wegen unzulänglicher Ausgabe⸗ fonds, der hinreichenden, wenn auch sparsamen Befriedigung der dringendsten neuen Bedürfnisse und der allmäligen Verbesserung aller Verwaltungszweige. 8 Daß wir in dem neuen Etat einen Verwaltungsüberschuß von über 13 Millionen einstellen können, daß wir in dem finanziellen Verhältniß zum Reich uns um 6 ½ Millionen verbessern, daß wir den Eisenbahnüberschuß auch nach Abrechnung der ganzen gegenüberstehen⸗ den Mehrausgabe bei der öffentlichen Schuld von 21 Millionen mit noch 13 Millionen mehr in dem neuen Etat ansetzen können: das, meine Herren, sind die Hauptfaktoren, die zu der günstigeren Gestaltung des neuen Etats zusammenwirken.

Im Einzelnen kann ich mich bei der Betrachtung dieses Etats

der nächsten Zeit den Antrag zu erneuern; meine Ausführungen wür⸗

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diesmal sehr kurz fassen, da Ihnen derselbe seit dem 20. dieses

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Million, rechnen beim Hinterlegungsfonds; die Rückzahlungen werden