1
bedauere, daß gerade bezüglich der Differentialtarife, welche auch der Abg. von Wedell an sich jetzt unter Umständen für nothwendig halte, eine derartige Interessenanschauung mehr und mehr auch im Ministerium Platz gegriffen habe. Der Abg. von Wedell habe den Privatbahnen vorge⸗ worfen, ein Monopol zu besitzen; jetzt habe derselbe doch das noch viel stärkere Monopol des Staats, und es gebe kein Mittel, der Macht dieses Monopols entgegenzutreten, als das Wohlwollen des Ministers. Wenn nun die Anschauungen sich änderten, die Meinung Platz greife, daß der Import nothwendig sei, weil das Land seinen eigenen Konsum an Cerealien nicht produziren könne, werde dann auch die An⸗ schauung der Freunde der Verstaatlichung dieselbe bleiben? Dem⸗ nach könne er nur sagen, daß auch er mit Freuden den Zeitpunkt herankommen sehe, zu welchem man da, wo sich das Bedürfniß herausstelle, Ermäßigungen eintreten lasse. Weit sei er entfernt, für ein besonderes Zeichen es anzusehen, daß die Staats⸗ Eisenbahnen eine Mehreinnahme zu verzeichnen hätten. Im Gegentheil, das sei jetzt in ganz Europa der Fall, und so könne man sich auf den jetzigen Ueberschuß nicht groß etwas einbilden. Auf ihn habe die ganze zweitägige Debatte des Etats nur den Eindruck der allerschärfsten Kritik über das ganze Eisenbahnwesen hervorgerufen. Immer und immer wieder werde man sich an den Steuerzahler wenden, auch wenn lange Jahre hindurch mit Ueberschüssen gearbeitet sei. Wenn nun ferner der Minister die Zahlen für den Wagenverkehr angegeben, und die Leistungen betont habe, so betone er, daß man bis jetzt einen sehr milden Winter gehabt habe. Schwerlich wären die Verhältnisse so günstige, wenn der Winter schlechter gewesen wäre. Auf die Ein⸗ zelheiten näher einzugehen, sei wohl bei der Spezialberathung selbst besser Gelegenheit, aber bemerken wolle er noch, daß wenn der Abg. von Wedell sage, die Ausdehnung des Eisen⸗ bahnnetzes könne nur von dem System der Staatsbahnen her⸗ rühren, gerade die Privatbahnen viele Verdienste hätten. Seine Partei könne für ihren Theil das erzielte Resultat keineswegs für ein so günstiges ansehen, und er wünsche andere Garantien, die den Landtag in die Lage setzen würden, Kritik über die Eisenbahnverstaatlichung zu üben. Der Etat werde wieder viel zu niedrig aufgestellt sein, denn es stehe fest, daß die Summe, die derselbe als Ueberschuß hinstelle, niedriger sei, als die der Minister für das laufende Jahr in Aussicht stelle. Wenn solche schwankende Faktoren den ganzen Etat beeinflußten, so daß dieser von jenen abhängig werde, so sei dies eine große Gefahr. Aus allen diesen Gründen würden seine Freunde und er die Verantwortung nicht übernehmen, und daher gegen die Vorlage stimmen.
Der Abg. von Tiedemann (Bomst) erklärte, die Behaup⸗ tung, daß die Einnahmen im Eisenbahn⸗Etat zu niedrig ver⸗ anschlagt wären, habe der Vorredner diesmal ebenso wenig motivirt, wie im vorigen Jahre; er könne in dieser Beziehung auch heute nicht anerkennen, daß irgend ein Fehler darin ge⸗ macht worden sei, und es bleibe das Wort wahr, daß von allen gegen das Staatsbahnsystem gerichteten Vorwürfen dieser der denkbar geringste sei. Richtig sei ja, daß durch schwankende Eisenbahneinnahmen der Etat auf etwas weniger sichere Füße gestellt sei, daß das Haus einen Theil von seinen formalen Rechten vielleicht aufgegeben habe; aber das sei ja eben der Unterschied, daß die Rechte die materiellen Interessen vorwie⸗ gend, die Linke vorwiegend die formalen in den Vordergrund stelle. Seine Partei sei bereit, der materiellen Vortheile wegen auf einen Theil ihres formalen Rechtes zu verzichten. Auch die Be⸗ hauptung, daß das Staatsbahnsystem die weitere Ausdehnung des Bahnnetzes nicht wesentlich gefördert habe, müsse er zurückweisen. Vergleiche man doch die Sekundärbahnbauten vor und nach 1879! Was vordem gebaut sei, seien nur ren⸗ table Linien gewesen, hätten die neuen vorgeschlagenen Pro⸗ jekte keine Rente versprochen, dann seien die Privatbahnen auch nicht zu Hause gewesen. Auch hätten die vom Minister angeführten Zahlen bewiesen, daß das Staatsbahnsystem den Anforderungen des Verkehrs durchaus gewachsen sei. Ueber die künftige Gestaltung der Tarife habe der Vorredner be⸗ stimmte Auskunft vermißt; früher seien nur Konkurrenz⸗ interessen maßgebend gewesen, jetzt solle auch auf die mate⸗ riellen Interessen Rücksicht genommen werden, nicht mehr solle die Frage nach der Rentabilität die einzig maßgebende sein. Bei den Staatsbahntarifen solle die Förderung der Industrie, nicht etwa deren Ruin, wie das bei den Privatbahnen häufiger vorgekommen sei, in Betracht gezogen werden.
So starr, wie der Abg. Dr. Meyer wolle, könne man Privatbahnen angelegte Kapital zu schonen. schaftlichen Interessen hätten seine Partei veranlaßt, das
Tarife nicht nach einem und demselben Schema aufstellen; dazu seien ja eben die Bezirks⸗Eisenbahnräthe da, daß auch
den lokalen Interessen volle Rechnung getragen werden solle, der Absicht seiner Partei gelegen, den Staatsbürgern ein Ge⸗
biet der Erwerbsthätigkeit zu entziehen. Er erkenne an, daß ohne
und daß nicht nur Konkurrenzrücksichten entscheiden sollten. Aehnlich liege es mit der Gestaltung der Fahrpläne. Die Privat⸗
bahnen hätten ein Interesse daran, daß die Passagiere mög⸗ lichst lange auf ihren Linien führen. Wenn er früher nach aber er sei entschlossen, die Staatsregierung weiter zu unter⸗ stützen. Die Vortheil gebracht, aber sie habe nicht überall die
Breslau gefahren sei, habe er es oft erleben müssen, daß sein Zug auf der einen Seite in den Bahnhof in Posen eingefah⸗ ren sei, während auf der anderen Seite der Zug nach Breslau den Bahnhof verlassen habe. Die Oberschlesische Bahn habe nämlich ein Interesse daran gehabt, ihre Passagiere nicht über Bentschen, sondern über Kreuz fahren zu lassen. Nachdem die Verstaat⸗ lichung zu drei Vierteln durchgeführt sei, sei es logisch das
wenn sie das Wohl des Vaterlandes wollten, jetzt daran mit⸗ wirkten, daß die Sache definitiv zu Ende geführt werde. Es sei früher gesagt worden, man werde in Zukunft nicht ver⸗ stehen, wie man in Preußen zu dem Staatsbahnsystem habe kommen können. Seine politischen Freunde und er glaubten, daß man bei Beginn des nächsten Jahrhunderts nicht werde begreifen können, wie man es in Preußen so lange mit den Privatbahnen habe aushalten können.
Der Ahg. Dr. Meyer (Breslau) erwiderte, er habe keines⸗ wegs gemißbilligt, wenn Abgeordnete sich in die Tarifange⸗ legenheiten der von ihnen vertretenen Kreise mischten, denn er sei selbst häufig in diese Lage gekommen; er bedauere nur die Nothwendigkeit solcher Einmischung überhaupt. Der vom Vorredner aufgestellte Unterschied bezüglich des formalen Rechts und der materiellen Vortheile sei in dieser Fassung gewiß nicht zutreffend; die Förderung des Materiellen liege der Linken so gut am Herzen wie der Rechten; man sehe sie in und in der Sicherung des Rechtsschutzes für den Ein⸗ zelnen. Sobald man aber dazu übergehe, spezielle Interessen eines lokalen oder Berufskreises zu begünstigen, verletze man unwillkürlich konkurrirende Interessen, wie dies in der Natur des Erwerbslebens liege. So füge auch die Erhöhung eines Tarifes Demjenigen Schaden zu, der bisher aus dem niedri⸗ geren Tarif Vortheil gezogen habe, in solchem Falle also von der Bank des Gesetzgebers aus einzugreifen, halte er nicht für angezeigt, und wolle es lieber dem Verkehr über⸗ lassen, sich selbst ins Gleichgewicht zu setzen, in abstracto könntern doch in Zukunft auch Tarifveränderungen getroffen werden, welche solche Interessen schädigten, die der Abg. von Tiede⸗ mann vielleicht für zu schützende halte. So könne auch die Mitwirkung der Eisenbahnräthe nur eine einseitige sein, da ihnen die vollständige Unbefangenheit zur Abwägung aller konkurrirenden Interessen nothwendig abgehe. Die Privat⸗ bahnen möchten Mißgriffe gemacht haben, die Staatsbahnver⸗ waltung würde gleichfalls Mißgriffe machen; die Angriffe gegen die früheren Tarifgestaltungen beruhten auf einer Verwechslung des Unvollkommenen mit dem absolut Schlechten. Die Klage über die schlechten Fahrpläne könne doch nur die Regierung treffen, deren Genehmigung dieselben doch schon von jeher unterlegen hätten. Das Sekundärbahnwesen habe allerdings schon vor der Verstaatlichung frische Sprossen getrieben, wie der damalige Eisenbahn⸗Minister Achenbach lobend anerkannt habe, so in Schleswig⸗Holstein und anderswo; im Uebrigen sei ja hierbei die Privatbetheiligung gar nicht zu entbehren. Eine Korrektur des Etats bezüglich der zu niedrig veranschlagten Einnahmen aus dem Eisenbahnetat stehe dem Hause ja nicht zu, er könne also auch den bezüglichen Wunsch des Vorredners nicht erfüllen.
Der Abg. Dr. Hammacher erklärte im Namen seiner poli⸗ tischen Freunde, daß seine Partei mit der Vorlage einverstanden sei, nicht blos, weil sie theoretisch das Staatsbahnsystem für das einzig richtige halte, sondern auch, weil seine Partei an der Hand der gesammelten Erfahrungen die Ueberzeugung ge⸗ wonnen habe, daß man mit den seitherigen Resultaten der Eisenbahnpolitik vollauf zufrieden sei. Seine Freunde seien stets für die Staatsbahnpolitik eingetreken in der Erkenntniß, daß so wichtige Aufgaben, wie sie die Eisenbahnen zu leisten hätten, der privatkapitalistischen Thätigkeit entzogen, und in die Hände des Staates gelegt werden müßten, daß ferner das gemischte Eisenbahnsystem unmöglich aufrecht erhalten werden könne. Denn der Staats⸗ regierung sei früher die unlösbare Aufgabe gestellt gewesen,
der Herstellung der Erwerbsfreiheit
die Staatsinteressen wahrzunehmen, und zugleich das in den Diese wirth⸗
Staatsbahnsystem zu unterstützen; es habe durchaus nicht in die Initiative der Privatgesellschaften Eisenbahnen nicht gebaut wären zu einer Zeit, als die Staatsfinanzen gelähmt gewesen seien,
Konkurrenz der Staatsbahnen habe manchen richtige
Wirkung geübt; trotz der Konkurrenz zweier Linien beständen von Cöln nach Aachen immer noch höhere Tarife als sonst. Die Tarispolitik der Regierung bewege sich vollständig auf richtiger Bahn; es sei zu rühmen, daß der Minister den
einzig Richtige, daß Alle, auch die Gegner dieses Systems, Gedanken aufgegeben habe, die Ausnahmetarife gänzlich aus⸗
zuschließen. Der Landes⸗Eisenbahnrath habe auch in dieser
Beziehung seine Aufgabe richtig erfaßt, und man dürfe wohl hoffen, daß der Minister dem Hause die Verhandlungen desselben über diesen Punkt mittheilen werde. Die Abgg. Büchtemann und
Meyer (Breslau) hätten sich über die Thatigkeit der Beiräthe der Eisenbahnverwaltung abfällig geäußert, und gemeint, sie seien der Tummelplaͤtz der Kämpfe entgegengesetzter Interessen. Sei es nicht besser, daß solche Interessenstreitigkeiten in den gesetzlich konstituirten Körperschaften erledigt würden, als durch wüste Kämpfe in der Presse? Aus den Debatten der Eisen⸗ bahnräthe werde die Regierung höchst lehrreiche An⸗ regungen empfangen. Die finanziellen Garantien habe seine Partei nicht blos deswegen geschaffen, damit sie auf dem Papier ständen, sie sollten in Wirksam⸗ keit treten. Er wolle nicht hoffen, daß die Eisenbahnüber⸗ schüsse einmal minder günstig ständen, als bisher; aber ein Niedergang der Verkehrsverhältnisse sei doch niemals ganz ausgeschlossen. Die preußischen Staatsffnanzen seien aber nicht eher wieder gut, als bis man den Etat ohne die Eisen⸗ bahnüberschüsse balanziren könnte. Er beglückwünsche die Regierung dazu, daß sie bei der Verstaatlichung in so korrekter Weise vorgegangen sei, daß der „Reichs⸗Anzeiger“ ganz unerwar⸗ tet die Offerten publizirt habe, ohne daß man in Börsen⸗ kreisen etwas davon gewußt, und damit rechnen und opertren gekonnt habe. Er beantrage schließlich, die Vorlage einer Spezialkommission von 21 Mitgliedern zu überweisen und möchte den Wunsch aussprechen, daß derselben Kommission di 1 zu erwartende Sekundärbahnvorlage überwiesen werden möchte. Denn wenn dafür eine neue Kommission gewählt würde, so würden sich die Vertreter der mit Bahnen bedachten Landes⸗ theile in dieselbe drängen; eine sachliche Berathung würd
dabei nicht möglich sein.
Hierauf wurde die Diskussion geschlossen.
Der Abg. Dr. Wagner bemerkte persönlich, daß ihm ei scharfer Angriff gegen den ehemaligen Abgeordneten Lasker ganz fern gelegen habe; gegenüber den Versuchen, Männer von konservativer Parteistellung als Gründer hinzustellen, gabe er nur hervorgehoben, daß Lasker vor 10 Jahren die Hauptgründer nicht genannt habe. Bei dem, was er gestern gesagt, müsse er stehen bleiben. —
Die Vorlage wurde einer Kommission von 21 Mitgliedern
überwiesen.
Es folgte die erste Berathung des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend die Haftung der Versicherungsgelder für die Ansprüche der Inhaber von Privilegien und Hypotheken im Bezirk des ehemaligen Appellationsgerichtshofes zu Cöln.
Die Abgg. Dr. Reichensperger und Dr. von Cuny er klärten sich mit den Grundsätzen der Vorlage einverstanden. Letzterer machte noch darauf aufmerksam, daß der Abg. Reichensperger bereits vor 33 Jahren denselben Grundsatz vertreten, und eine dahin gehende Vorlage ausgearbeitet habe. Sämmtliche rheinische Abgeordnete seien in der Zustimmung zu dieser Vorlage einig. 8
Der Abg. Biesenbach erklärte sich als praktischer Jurist und Anwalt im Wesentlichen mit dem Entwurf einverstanden; er hoffe, ein Bedenken, welches er gegen die projektirte Er⸗ nennung von Zustellungsbevollmächtigten habe, werde sich noch beseitigen lassen. 3
Der Abg. Rintelen äußerte sich in demselben Sinne und bat, die Vorlage an die Instizkommission zu verweisen.
Nachdem die Debatte geschlossen und die Vorlage an die Justizkommission überwiesen war, vertagte sich das Haus um 2 Uhr auf Donnerstag 11 Uhr.
—
ᷣmm
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register nimmt an: die Käönigliche Expedition Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. .Verloosung, Amortisation, u. s. w. von öffentlichen Papieren.
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Oeffentlicher Anzeiger. 8 “ nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des
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8 (& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
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11ö1ö1n“
beilage. R 8
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. [51996] 8
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Haus⸗ diener Friedrich Schulz, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls in den
Zugstiefel.
üler 85
denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗
sichtsfarbe gesund, Sprache deutsch Kleidung kleinen runden schwarzen Hut, braunen Rock, graue Hose,
[51999] 8
“
a. 88 10 ver ve n Steckbrief. Gegen den Akten U. R. II. 901. 83 verhängt. Es wird ersucht, Maurerpolier Friedrich Louis Schröter, am 13.
Juli 1838 zu Gr. Reutschen, Kreis Guhrau, ge⸗
[51735] Steckbrief.
Betrugs verhängt.
unten beschriebenen Es wird ersuch Gerichtsgefängniß zu Naumburg
gefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin,
boren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft
Gegen die unten beschriebene unverehelichte Dienst⸗ magsd Louise Stolze aus Naumburg a. S, welche sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen
Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das
2
Naumburg a. S., den 24. November 1883. Königliches Amtsgericht.
[51998]
1883 in den Akten J. IV. a. 362. 83 gegen den
am 26. August 1856 in Berlin, erlassene Steckbrief ten und in wird hiermit zurückgenommen. S. abzuliefern. Landgericht I
Steckbriefs-Erledigung. Der am 29. Oktober Kaufmann Gustav Emil Oskar Schlinke, geboren
n Berlin, den 26. No⸗ vember 1883. Staatsanwaltschaft beim Königlichen
Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 24. November 1883. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Loewe. Beschreibung: Alter 19 Jahre, geb. 4. Juli 1864 zu Salzwedel, Größe 1,64 m. Statur mittel, Haare dunkelblond, Stirn frei, Augenbrauen dunkelblond, Augen graublau, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval. Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Spre zeichen: Krumme
verhaften Berlin,
Jahre, Größe schwarz,
95] 8 Kinn spitz,
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen früheren Hausdiener Paul Louis Eugen Stamm, geboren am 19. Dezember 1862 zu Torgau, welcher sich ver⸗ borgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Dieb⸗ stahls in actis 84 G. 3100. 83, J. IV. c. 728. 83 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗ Mobit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 22. No⸗ vember 1883. Königliches Amsgericht I. Abtbl. 84. Beschreibung: Alter 22 Jahre, Größe 1,64 m, Statur untersetzt, Haare schwarz, Stirn etwas niedrig, Zähne vollständig, Gesicht voll, rund,
[517³⁴] Gegen die
8 “ v1“
Meineides verhängt.
den 15. November 1883. schaft beim Landgericht I.
—.; Sürn
Dienstmagd Dorf⸗Sulza, zuletzt in Naumburg a. S., welche si verborgen hält, ist die Untersuchungshaft Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Naumburg a. S. ief Naumburg a. S., den 20. November 1883. Königliches Amtsgericht.
in den Akten J. IV. B. 506/83 wegen wissentlichen Es wird ersucht, denselben zu und in das Untersuchungsgef Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. Königliche Staatsanwalt⸗ Beschreibung: 1,70 m, Statur schmächtig, Haare dunkelblonder Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Augen blaugrau, Nase gewöhnlich, Gesicht schmal, Sprache deutsch. Kleidung: dunklen Jaquet⸗Anzug, schwarzen runden Hut.
niedrig,
Steckbrief.
Bart,
nlich, Zähne vo
Mund gewöhnlich, Gesichtsfarbe
Therese
Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe 1,60 m, Statur untersetzt, Haare braun, Stirn frei, Augen⸗ brauen braun, Augen braun, Nase und Mund ge⸗
wöhnlich, Kinn spitz, Gesicht rund, Gesichtsfarbe ge⸗
sund. Besondere Kennzeichen: steifer Gang.
37 Steckbrief. 1
gen den Zimmergesellen Hermann Friedrich . S., welcher
8B e a G aft wegen Dieb⸗
Wilbelm Tänzer aus Altenburg flüchtig ist, ist die Untersuchungsb stahls verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Naumburg a. S. abzu⸗ liefern.
Naumburg a. S., den 24. November 1883.
Königliches AmtsgerichV..
[51738]
Der unterm 7. Mai cr. gegen den Sattlergesellen Carl Friedrich Deutsch aus Mühlhausen i. Ost⸗Pr. erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert.
Raumburg a. S., den 24. November 1883.
Königliches Amtsgericht.
[51913]
Der gegen den Kurferschmied August Ehrig von Hersfeld unter dem 8. Februar 1883 erlassene Steck.
brief wird hiermit zurückgezogen. (E. 3/83.) Esch⸗
wege, den 24. November 1883. Königliches Amts⸗ 8
gericht, Abtheilung II. Bezzenberger.
[51997]
Oeffentliche Ladung. In der Strafsache gegen den Arbeiter Gustav Adolph Herschel, geboren am 17. April 1854 zu Alt⸗Kemnitz, Abtheilung 102, E. 3254. 83, 0. II. B. 63. 83, wegen Bettelns, wird derselbe auf den 8. Januar 1884, Vor⸗ mittags 10 ¾ Uhr, vor die Strafkammer VI. des Königlichen Landgerichts I. hierselbst, Alt⸗Moabit 11/12, Saal 59, zur mündlichen Hauptverhandlung über die von der Amtsanwaltschaft Berlin I. gegen das Urtheil des Königlichen Amtsgerichts I., Ab⸗ theilung 102, zu Berlin vom 20. Juli 1883 ein⸗ gelegte Berufung geladen. Im Falle des unent⸗ schuldigten Ausblei wird über die Berufung der Königlichen Amtsanwaltschaft verhandelt werden.
Zur Hauptperhandlung kann als Stellvertreter ein .
mit schriftlicher Vollmacht versehener Vertheidiger erscheinen. Berlin, den 16. November 1883. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Land⸗ gericht I.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗
“
ladungen u. dergl3. ö
[49826] Subhastationspatent.
Das dem Stadtrath, Kaufmann Carl Beleites zu Bromberg gehörige, zu Bromberg belegene, im Grundbuch von Bromberg Band II. Blatt 409 Artikel 201 Nr. 308, jetzt Neuer Markt Nr. 5/6, verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll im Land⸗ gerichtsgebäude, große Bergstraße, Zimmer Nr. 9,
den 30. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 31. Januar 1884, Vormittags 11 Uhr, verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 23 a 40 qm, mit einem Reinertrag nicht, dagegen zur Gebäudesteuer mit einem jähr⸗ lichen Nutzungswerth von 5340 ℳ veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserer Gerichtsschreiberei, Abtheilung VI., einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses spätestens bis zum Erlaß des Zuschlagsurtheils an⸗ zumelden.
Bromberg, den 8. November 1883.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VI.
Verkaufsanzeige und Edictalladung.
[52014]
In Sachen der Spar⸗ und Leihkasse für das
Amt Celle, Gläubigerin, gegen den Schmiedemeister Heinrich Ph. Boden, zu Wardböhmen, Haus⸗Nr. 20, soll der dem Letzteren gehörige Grundbesitz, bestehend
aus:
1) dem zu Wardböhmen sub Haus⸗Nr. 20 belegenen Wohnhause, enthaltend 2 Stuben, 3 Kammern, 1 Schmiede, Dreschdiele, Kuh⸗ und Schweinestall, Bodenraum und Küche, nebst Brunnen vor dem Hause mit Hofraum beim Hause in Größe von 4 a 91 qm, dem Acker im Hoopenbruch in Größe von 23 a 68 qm, dem Acker im Kreuzfelde in Größe von 1 ha 54 a 59 qa,
4) der Wiese und Weide Größe von 53 a 29 qm,
zwangsweise in dem dazu auf
Montag, 21. Januar 1884, Mittags 12 Uhr,
allhier anberaumten Termine versteigert werden.
Kaufliebhaber werden damit geladen.
Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrecht⸗ liche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Realberechtigun⸗
en zu haben vermeinen, werden aufgefordert, sel⸗ ige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren geht.
Bergen bei Celle, den 17. November 1883.
8 Königliches Amtsgericht. Hoffmann.
Cen22- Aufgebot.
Der Büdner Fritz Soost Nr. 4 zu Lübbendorf hat mit der glaubhaften Angabe, daß er den vom hiesigen Amtsgerichte unterm 14. Februar 1883 aus⸗ gestellten Hypothekenschein über 1500 ℳ, welche für ihn Fol. 7 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs der Büdnerei Nr. 6 zu Ramm eingetragen, beim Ab⸗ brand seiner Büdnerei verloren habe, das Aufgebots⸗ verfahren zum Zwecke der Kraftloserklärung dieses
vpothekenscheins beantragt. Demgemäß wird der Inhaber dieser Urkunde hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf
den 8. Dezember 1883,
8 Mittags 12 Uhr, 8 angesetzten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Lübtheen, 28. September 1883.
w Großherzogliches Amtsgericht. ZBur Beglaubigung: A. Laubinger, A. G. Aktuar.
bmg Aufgebot.
Die von der Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft Iduna zu Halle a. S. aus⸗ gestellten Scheine:
1) der Versicherungsschein — Sterbekassenbuch —
Nr. 56 422 allgemeine Sterbekasse Tab. A. vom
2. Dezember 1863 über 50 Thlr. Versicherungs⸗
summe auf das Leben des Schenkwirths Carl
Friedrich Schoenbeck zu Berlin zu Gunsten
dessen Ehefrau Marie Sophie, geb. Schirmer,
der Versicherungsschein Nr. 79, 507 Tab. I. vom
22. Januar 1867 über 300 Thaler Versiche⸗
rungssumme auf das Leben des Maurerpoliers Christian Eduard Basse in Braunschweig zu
2
Gunsten dessen Ehefrau Marie Maddalene, geb. Faßler, 7
der Depositalschein Nr. 7776, d. d. Halle a. S. en 5. August 1878 über Verpfändung der über die auf das Leben des Kaufmanns Julius Theodor Markfeld und dessen Ehefrau Renate roline, geb. Peisong, in Danzig genommenen ersicherung ausgefertigten Police Nr. 67 708 Tab. III. vom 12. Oktober 1865 über 300 ℳ für ein den Markfeldtschen Eheleuten von der oben gedachten Versicherungs⸗Gesellschaft laut Schuldschein vom 1. August 1878 gewährtes Darlehn von 45 ℳ, die Police Nr. 127 276 Tab. I. A. vom August 1879 über 1000 ℳ Versicherungs⸗
im Wittenmoor in
1“
summe auf das Leben des Feuermauerkehrer⸗
meisters Franz Wronka in Allenburg,
[an hiesiger
5) d d
5) die Police Nr. 111 750 Tab. I. A. vom 20. Mai 1873 über 1000 Thaler Versicherungssumme auf daos Leben des Materialwaarenhändlers Johann Mathias Steinbach in Ilversgehofen, der Versicherungsschein Nr. 2681 Tab. B. der Allgemeinen Sterbekasse für Berlin vom 14. Mai 1856 über 100 Thaler Versicherungs⸗ summe auf das Leben der Frau Fabrikant Stolzenburg, Louise Amalie Bertha, geb. Düntz, in Berlin, der Bersicherungsschein Nr. 8727, d. d. Halle g. S., den 26. Februar 1859 über eine auf das Leben des Kürschnermeisters Carl August Helbig in Trachenberg zu Gunsten der Ehe⸗ frau desselben genommene Versicherung von
50 Thaler, 11“
sind angeblich verloren gegangen. 4
„Auf Antrag
zu 1 der Wittwe Schoenbeck, Dorothee, geb. Schirmer, zu Berlin,
zu 2 der Wittwe Basse, Martha Marie Magda⸗ lena, geb. Faßler, in Leipzia,
zu 3 des Kaufmanns Julius Theodor Markfeld in Danzig, für sich und in gesetzlicher Ver⸗ tretung seiner minorennen Kinder,
zu 4 der Wittwe Wronka, Minna, geb. Adspodien, in Allenburg, für sich und als Vormünderin ihrer minorennen Kinder,
5 der Wittwe Steinbach, Caroline Auguste, geb. Sulzbach in Hamburg und Genossen als Erben des Materialwaarenhändlers Johann Mathias Steinbach zu Ilversgehofen,
6 der verehelichten Stolzenburg, Louise Amalie Bertha, geb. Düntz, in Berlin,
7 der verwittweten Eisenbahn⸗Sekretär Deum⸗ lich, Anna, geb. Helbig, in Neisse und Ge⸗ nossen als Erben des Kürschnermeisters Karl vgn genannt Gustav Helbig in Trachen⸗
werden die Inhaber der bezeichneten Urkunden auf⸗
gefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf
den 24. April 1884, Vormittags 11 Uhr, Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 31, an⸗ beraumten Termine anzumelden, und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden.
Halle a. S., den 22. September 1883.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
[49823] Aufgebot.
Der Eigenthümer und Stellmacher Carl Bau⸗ mann aus Gr. Crössin, Kreis Baerwalde, hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs der Belgarder Kreis⸗ Sparkasse Nr. 18 867, lautend über dreihundert Mark beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
den 24. Mai 1884, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Belgard, den 10. November 1883.
Königliches Amtsgericht.
133367] Aufgebot.
Auf Antrag der Erben des am 18. Februar 1883 zu Neisse verstorbenen Bäckermeisters Theodor Adam, nämlich:
1) der verwittweten Bäckermeister Maria Adam,
geb. Kunhart, zu Neisse, 2) des Eisenbahn⸗Assistenten Carl Adam zu Berlin, 3) des Buchbindergehülfen Theodor Adam zu Hamburg, 4) des Buchhalters Adolf Adam zu Chemnitz, zu 2 bis 4 vertreten durch ihren General⸗ bevollmächtigten, den Kaufmann Paul Adam
zu Neisse, . er minorennen Maria Adam, es minorennen Fritz Adam, 11“
zu 5 und 6 vertreten durch ihre Vormünderin verwittwete Bäckermeister Maria Adam, geb. Kunhart, zu Neisse, und ihren Gegenvormund, den Lehrer Alois Hirschberger zu Neisse, wird das öffentliche Aufgebot der Neisser Stadt⸗ obligation Litt. A. Nr. 40 über 100 Thlr. zu 3 ½ % verzinslich, ohne Zinscoupons, ausgegeben am 24. Juni 1830, welche dem letzten Inhaber, dem zu Neisse verstorbenen Bäckermeister Theodor Adam, angeblich am 17. Juli 1882 abhanden gekommen ist, angeordnet.
Der unbekannte Inhaber dieser Urkunde wird hier⸗ durch aufgefordert, seine Ansprüche und Rechte auf dieselbe spätestens in dem vor dem unterzeichneten Amtsgericht auf den 21. Februar 1884, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine unter Vorlegung der bezeichneten Urkunde anzumelden, widrigenfalls er mit seinen Ansprüchen auf die aufgebotene Urkunde wird ausgeschlossen und die Urkunde selbst wird für kraftlos erklärt werden.
Neisse, den 19. Juli 1883.
Königliches Amtsgericht.
[41766] Aufgebot. 8
Der Eisenhändler Friedrich Ulrich zu Allstedt, als Cessionar des Uhrmachers Armin Hugo Sattler ebendaher, hat das Aufgebot der ihm angeblich ab⸗ handen gekommenen Polize der Lebensversicherungs⸗ Aktien⸗Gesellschaft Germania zu Stettin Nr. 80 045 vom 8. Juli 1865, Inhalts deren die Germania dem ꝛc. Sattler 200 Thaler Pr. Crt., zahlbar am 8. Juli 1883, versichert hat, beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
den 8. Mai 1884, Mittags 12 Uhr.
vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 53, anberaumten Aufgebotstermine 929. Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Stettin, den 24. September 1883. . Koönigliches Amtsgericht.
EEI111“
e Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der Sparkasse des Bitter⸗ felder Kreises Nr. 16969 über 511 ℳ 29 ₰, aus⸗ gefertigt für den Handarbeiter Friedrich Mehlhose in Jeßnitz, ist angeblich bei einem Brande, bei welchem auch das Haus, in welchem Mehlhose mit seiner Familie wohnte, vollständig vernichtet wurde, mitverbrannt und soll auf den Antrag des Ziegelei⸗ besitzers G. Kärner jun. aus Jeßnitz, als des Ku⸗ rators des zur Zeit in der Irvenanstalt befindli
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geisteskranken Handarbeiters Friedrich Mehlhose zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Es werden daher die Inhaber des Buchs auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermin, Dienstag, den 6. Mai 1884, um 9 ½ Uhr Vormittags, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 10) ihre Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, nen die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Bitterfeld, den 23. Oktober 1883.
Königliches Amtsgericht, I. Abtheilung.
[33306] Aufgebot.
I. Der Firma H. Oestreicher & Söhne in Mün⸗ chen ist ein von M. J. Lohmann in Nürnberg acceptirter Primawechsel, d. d. München, den 1. Juni 1883 über 6000 ℳ, zahlbar in 3 Monaten, vom Aussteller noch nicht unterzeichnet,
II. den Erhen des verstorbenen Buchbinders Daumerlang dahier, nämlich dem Buchbindermeister Christian Daumerlang, Kaufmann Ernst Daumer⸗ lang, Kaufmann Karl Daumerlang, sämmtlich da⸗ hier und der Wilhelmine Sackenreuther in Fürth, sind vier Anlehensscheine des hiesigen Creditvereins
über 75 Fl., ausgestellt am 5. Juli 872,
Nr. 2773 über 50 Fl., ausgestellt am 17. August 1872,
Beide auf Carl Daumerlang lautend,
Nr. 3309 über 75 Fl., ausgestellt am 11. August 1873,
Nr. 3133 über 50 Fl., ausgestellt am 21. April 1873, Beide auf Wilhelmine Daumerlang lautend,
zu Verlust gegangen.
Auf Antrag der Firma H. Oestreicher & und der angeführten Daumerlang'schen Erben bezüglich dieser Urkunden das 2 eröffnet.
Demgemäß ergeht an die Inhaber der vorgenann⸗ ten Urkunden die Aufforderung, spätestens in dem auf Montag, den 9. Juni 1884, Vormittags 9 Uhr, Sitzungssaal 4, anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte bei Gericht anzumelden, und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt würden.
Nürnberg, den 6. Juli 1883.
Koönigliches Amtsgericht. Abth. I. (L. S.) Fleischmann. 1G“ Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts. schäftsleitende Königliche Sekretär: ö11“
[52080] Aufgebobt.
Der im Jahre 1818 zu Peckelsheim geborne Ackerknecht Carl Legge ist im Jahre 1860 von Peckelsheim ausgewandert und hat seit dieser Zeit keine Nachricht von sich gegeben. Der Schwager des Verschollenen Josef Legge in Peckelsheim und seine Schwägerin, Wittwe Wilhelm Legge, daselbst haben die Todeserklärung des Wilhelm Legge in Antrag gebracht.
Derselbe wird daher aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 25. Oktober 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird.
Warburg, den 21. November 1883
Königliches Amtsgericht.
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[52018] Ausfertigung. Aufgebot.
Auf den in der Steuergemeinde Steinbach a. Wald liegenden, dem Müller Johann Fehn in Kohlmühle, dieses Gemeindeverbandes, gehörigen Grundstücken Plan Nr. 231 Acker an der Haslach zu 0,34,1 ha und Plan Nr. 232 Acker allda zu 0,74,3 ha haftet laut Hypothekenbuches für die genannte Steuer⸗ gemeinde folgende aus der Zeit vom Jahre 1828 herrührende Resthypothek:
1089 Fl. 2311⁄14 Kr., gleich 1867 ℳ 53 ₰ in die Curatelmasse des in Rußland vermißten Michael Neubauer von Kohlmühle.
Da dieser Gläubiger jedenfalls längst gestorben ist, die Nachforschungen nach dem rechtmäßigen In⸗ haber dieser Hypothekforderung fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese Forderung sich beziehenden Handlung an gerechnet mehr als dreißig Jahre verstrichen sind, so werden auf Antrag des oben genannten bö. dieser Hypothekobjekte gemäß §. 824 der d. C. P. O. und Art. 123 des b. A. G. hiezu, Diejenigen, welche auf diese For⸗ derung ein Recht zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche innerhalb sechs Monaten, spätestens aber in dem auf
Samstag, den 23. August 1884, dahier bestimmten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls obige Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde. “
Ludwigsstadt, den 22. November 1883.
K. b. Amtsgericht. L. S. (gez.) Rothenberger, K. Amtsrichter. Den Gleichlaut bescheinigt: 8
Ludwigsstadt, den 26. November 1883.
Der Kgl. Gerichtsschreiber: 8 Jungkunst. 8
[52085] Oeffentliche Zustellung.
Die zum Armenrechte zugelassene Ernestäne Emilie Thomas, geb. Schmidt, zu Dresden, vertreten durch den Rechtsanwalt Julius Berger zu Leipzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Sattler und Handarbeiter Friedrich Wilhelm Thomas aus Kleinböhla, früher in Schrebitz, zuletzt im Arbeits⸗ und Landarmen⸗ hause zu Schweidnitz, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen den Perteicn bestehende Ehe zu scheiden, eventuell, den Beklagten zur Herstellung des ehelichen Lebens mit der Klägerin zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streites vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig auf den 23. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, den 26. November 1883. 1
Dölling, 8
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Gerichtsschreiber des Köntglicden Landgerichts.
l52088.
Oeffentliche Zustellung.
Die zum Armenrechte zugelassene Marie Friederike Trinius, geb. Deutrich, zu Lindenau, vertreten durch en Rechtsanwalt Dr. Schill zu Leipzig, klagt gegen ören Ehemann, den Schlosser und vormaligen estaurateur Franz Bernhard Trinius, zuletzt in Lindenau, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen bös⸗ licher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestehende Ehe zu scheiden, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Leipzig auf
den 23. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Leipzig, den 27. F 1883.
Gerichtsschreiber des Königlichen 2 indgerichts.
Oeffentliche Zustellung. Freigärtner Lorenz und Pauline, geb. Dziallas, n Eheleute zu Katholisch⸗Hammer, vertreten en Rechtsanwalt Urbach in Militsch, klagen 1) den Schuhmacher Simon Schwiersgott, 2) den Schuhmacher Josef Schwiersgott, Beide zu⸗ etzt wohnhaft in Drungawe, deren jetziger Wohn⸗ ort unbekannt ist, wegen Löschung der auf der Grundbuchblatte Nr. 2 Drungawe Abth. III. Nr. 9 eingetragenen den Beklagten bei der Nachlaßreguli⸗ rung nach Barbara Schwiersgott überwiesenen Posten von je 52 ℳ 66 ₰, welche die Kläger an die Be⸗ klagten auch bereits ausgezahlt, mit dem Antrage: die Beklagten zu verurtheilen, darein zu willigen, daß die ihnen bei der Nachlaßregulirung nach Barbara Schwiersgott, geb. Bartnig, überwiese nen Beträge von je 52 ℳ 66 ₰ von der Post Abth. III. Nr. 9 auf der Freistelle Blatt 2 Drungawe haftend, im Grundbuche gelöscht werden, und laden die Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Festenberg auf den 25. Febrnar 1884, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Moczyüski, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Der Theaterdirektor F. Wiedemann zu Hannover, vertreten durch den Rechtsanwalt Rosenbaum in Oppeln, klagt gegen den seinem Aufenthalt nach un⸗ bekannten Baron Josef von Huppmann⸗Valbella junior aus Simmenau wegen 2100 ℳ Darlehn mit dem Antrage: dden Beklagten zu verurtheilen, dem 2100 ℳ nebst 6 % Zinsen,
a. von 20,0 ℳ seit dem 1. Juli 1882,
b. von 100 ℳ seit dem 15. Mai 1882 zu zahlen und das Urtheil für vorläufig voll⸗ streckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst auf
den 16. April 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Oppeln, den 26. November 1883.
Seidel, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
182002] Oeffentliche Zuͤstellung.
Der Tagelöhner Caspar Preis zu Asbach, in väterlicher Gewalt seiner minderjährigen Tochter Louise Preis, vertreten durch den Rechtsanwalt Grebe zu Schmalkalden, klagt gegen den Hufschmied Friedrich Röder von Asbach, zur Zeit in unbekannter Ferne abwesend, wegen Vaterschaft und Alimenta⸗ tion, und ladet denselben zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor Königliches Amtsgericht dahier zu dem auf den 16. Januar 1884, Vormittags 11 Uhr, bestimmten Termin, in welchem beantragt werden wird:
den Beklagten als Vater des von der Klägerin
am 25. März 1883 geborenen Kindes Katharine
Ernestine Karoline zu erkennen und kostenfällig
zu verurtheilen, der Klägerin für die entzogene
jungfräuliche Ehre 10 Kammergulden (24,37 ℳ)
zu zahlen und ihr als Beitrag zum Unterhalt
des Kindes jährlich 9 ℳ und 2 Viertel Korn
Casseler Gemäß (2 hl 12,16 1) im Voraus bis
zum vollendeten 14ten Lebensjahre des Kindes
zu gewähren, alsdann aber das Kind zu sich zu nehmen und für dessen Fortkommen zu sorgen, auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Vorstehender Auszug der Klage wird dem Huf⸗ schmied Friedrich Röder von Asbach, dessen Aufent⸗ halt unbekannt ist, hiermit öffentlich zugestellt. Schmalkalden, den 21. November 1883. Bergstraeßer, Gerichtsschreiber.
[52020] Amtsgericht Ritzebüttel. Auf Antrag von Dr. Ernst Patow, als cura'or perpetuus des entmündigten Paul Hinrich Jägde alias Jögde in Döse, wird ein Aufgebot dahin erlassen: daß alle Diejenigen, welche außer den in den Hypothekenbüchern eingetragenen Gläubigern Forderungen und Ansprüche an den entmündig⸗ ten Paul Hinrich Jägde alias Jögde in Döse geltend machen wollen, gehalten seien, ihre Fo derungen und Ansprüche bis zum Dienstag, den 19. Februar 1884, Vormittags 10 Uhr, im Amtsgerichte, und zwar Auswärtige durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte, anzumelden und auf Erfordern zu rechtfertigen, bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens. Ritzebüttel, den 28. November 1883. Das Amtsgericht. A. Reinecke. 8
Kläger
[52082] Durch Ausschluß⸗Urtheil vom heutigen Tage ist der von dem Glasfabrikanten Ferdinand Hebe zuu Gerresheim bei Dässeldorf am 28. Februar 1883 auf „Victoria⸗Mineralbrunnen Oberlahnstein, Herrn
Rommenhoeller & Cie. in Rotterdam
gezogene.