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8 St. Petersburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Reichsbank ist mit der Emission der 12. Serie 4 % Reichsschatzbonds mit kurzen Terminen im Betrage von 20 Millionen beauftragt, welche am 10. Mai 1884 zu tilgen sind.
New⸗York, 30. November. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 222 000 B. Ausfuhr nach Großbritannien 100 000 B., Ausfuhr nach dem Konti⸗ nent 54 000 B., Vorrath 964 000 B.
Verkehrs⸗Anstalten.
London, 1. Dezember. (W. T. B.) Zwischen dem Baron von Lesseps und dem Comité der englischen Schiffs⸗ rheder ist gestern Abend eine aus zwölf Artikeln bestehende Kon⸗ vention abgeschlossen worden. Nach derselben soll sofort eine Kommission von Ingenieuren und Schiffsrhedern, von denen die Hälfte aus Ergländern zu bestehen hat, gebildet und mit der Prüfung der Frage beauftragt worden, ob der gegenwärtige Suezkanal verbreitert oder ob ein neuer Kanal gebaut werden soll. Dem Verwaltungsrath des Suezkanals sollen sofort 7 neue englische Direktoren hinzutreten; ferner soll ein aus den englischen Direktoren bestehendes berathendes Comité in London gebildet und ein Bureau der Suezkanalgesellschaft in London errichtet werden, bei welchem die Schiffsabgaben bezahlt werden können. Die Zahl der im Transitdienst beschäftigten, englisch sprechenden Kanalbediensteten soll erheblich vermehrt werden. Der Ab⸗ gabenzuschlag soll am 1. Januar 1884 definitiv aufhören, die Lootsengelder sollen mit dem 1. Juli 1884 wegfällig werden, und die Peagegelder sollen vom 1. Januar 1885 ab um 50 Centimes ermäßigt werden. Ueber eine weitere Ermäßigung der Peagegelder nach Maßgabe einer eintretenden Vermehrung der Einnahmen enthält die Konvention besondere nähere Bestimmungen. — Die „Times“ bezeichnet die von den Schiffsrhedern mit Lesseps abgeschlossene Konvention im Vergleich mit der von der Regierung vor einigen Monaten mit Lesseps vereinbarten als befriedigend, indessen bilde dieselbe noch kein definitives Arrangement, sondern sei nur der Anfang eines solchen.
Bremen, 1. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Elbe“ ist gestern Abend 9 Uhr in Southampton eingetroffen.
Berlin, 1. Dezember 1883.
Durch die Liberalität des bekannten Sammlers und Kunstkenners Barthold Suermondt, der seine einstige Privatgalerie bis auf wenige von dem Ankauf ausgeschlossenen Stücke im Jahre 1874 dem reußischen Staat cbtrat, seitdem aber durch neue Erwerbungen aber⸗ mals eine ansehnliche Sammlung zusammenbrachte und aus dieser in jüngster Zeit im Ganzen 133 Stücke seiner Vaterstadt Aachen als Geschenk überwies, ist das dortige Museum, das seitdem ihm zu Ehren den Namen Suermondt⸗Museum führt, in den Besitz einer Gemäldesammlung gelangt, die auf eine im Verhältniß zu ihrem Umfang nicht unerhebliche künst⸗ lerische Bedeutung Anspruch erheben darf. In einem eben erschie⸗ nenen Katalog derselben („Suermondt⸗Museum zu Aachen, beschrei⸗ bendes Verzeichniß der Gemälde; Aachen 1883, Druck von C. H. Georgi“) wird den Besuchern der Galerie nunmehr auch ein treffliches Hülfsmittel und weiteren Kreisen zugleich“ ein anschauliches Bild des in ihr vereinigten Kunstbesitzes dargeboten. Der Katalog, der mit Einschluß weiterer Ueberweisungen von privater Seite und aus älte⸗ rem städlischen Besitz im Ganzen 160 Gemälde aufführt, schließt sich in der Anlage vollständig an den als mustergültig zu bezeichnenden Katalog der Gemäldegalerie der Königlichen Museen zu Berlin an. Neben einer sorgfältigen Beschreibung der einzelnen Stücke giebt er die wichtigsten biographischen Daten über den betreffenden Meister und da, wo es angezeigt erscheint, unter Hinweis auf die einschlägige Literatur eingehendere kritische und sachlich erläuternde Bemerkungen. Außerdem bringt er die Inschriften und Monogramme der Bilder in genauem Faecsimile in der Größe des Originals und in halber Größe die Reproduktion der auf den Gemälden vorkommenden Wappen. Von den so behandelten Bildern entfällt eine geringe Anzahl auf die altniederländische, italienische und spanische Malerei, welche letztere indeß einige interessante Stücke seltenerer Meister und neben ihnen ein dem Murillo zugeschriebenes Porträt aufweist. Von fran⸗ zösischen Meistern sind sodann Boucher und Louise Vigén⸗Le⸗Brun, sowie Bouchet mit dem Porträt Napoleons I. und Fèvre mit dem der Kaiserin Josephine, einstigen Geschenken Nopoleons an die Stadt Aachen, vertreten. Von deutschen Meistern begegnet man Porträts von Ludger tom Ring, Barthol. Bruyn und dem Monogrammisten T. Z. um 1600, einem Altarbild, das dem Meister Wilhelm zuge⸗ schrieben wird, einer Himmelfahrt Mariä von W. von Schadow und den „Wilden“ von P. Meyerheim. Die überwiegende Mehrzahl endlich gehört der holländischen und vlämischen Schule an. In erster Linie steht hier die durchgeführte Studie zu dem Münchener „Sturz der Verdammten; von Rubens, von dem außerdem zwei Skizzen zu den Kaiserstatuen für den Antwerpener Triumphbogen zu Ehren Ferdinands von Oester⸗ reichs und ein Thierstück „Der Hahn mit dem Juwel“ aufgeführt werden. Daran reihen sich u. a. A. van Dyck, Snyders, Jan Fyt, Teniers und Jan Brueghel, Ter Borch, A. van Ostade, Jan Steen, Pieter de Hooch, Franz und Dirk Hals, die drei Ruisdael, Jan Huysum, Rachel Ruisch und die de Heem, Govert Flinck, Ferd. Bol, B. van der Helst, Honthorst, Palmedesz ꝛc. ꝛc., so⸗ wie, wenn eine der Annahmen des Katalogs, die sich allerdings noch einer weiteren Kritik werden zu unter⸗ werfen haben, Recht behält, auch Rembrandt mit einem vorzüglichen Porträt aus seiner früheren Zeit. Dem künstlerischen Werth der interessanten Sammlung entspricht die in hbohem Grade geschmack⸗ volle, in Druck und Papier vortreffliche Ausstattung des Katalogs, der mit dem von Ludwig Knaus gezeichneten, von Klitzsch und Roch⸗ litzer in Holz geschnittenen Porträt Suermondts und in der illustrir⸗ ten Ausgabe außerdem mit fünf Heliogravuren aus den Ateliers von Goupil in Paris und der Photographischen Gesellschaft in Berlin geschmückt ist. Die Letzteren reproduziren ebenso viele der interessantesten Stücke der Sammlung: Die Skizze von Rubens, deren Vergleich mit dem Münchener Bilde durch einen Holzschnitt mit den beiderseitigen Abweichungen ermöglicht wird, desselben Meisters „Hahn mit dem Juwel“, ein dem Cornelis de Vos zugeschriebenes, in hohem Maße anziehendes Bildniß eines jungen Mädchens, das merkwürdige Porträt einer bärtigen Frau (Margret Halseber) von Antonis Mor und das Bildniß eines Rabbiners, das bisher für ein Werk des Gerbrand van den Eeckhout galt, von dem Katalog aber für Rembrandt in Anspruch genommen wird.
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Madrid, 28. November. Der erste Ausflug, ven Se. Ma⸗ jestät der König Alfons mit Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Kronprinzen machte, galt der Stadt Toledo; ein Sonder⸗ zug führte Beide Fürsten gestern in anderthalbstündiger Fahrt nach diesem uralten Orte. Was für den Deutschen etwa Nürnberg oder Danzig, das ist für den Spanier Toledo, ein Juwel, ein Museum mit einer unermeßlichen Fülle von Kunstschätzen, an denen die Jahr⸗ bunderte gesammelt und ihre Spuren hinterlassen haben. Denn Römer, Ostgothen, Mauren und Spanier haben hier gewirkt, und aus den epheu⸗ umsponnenen Ruinen, die gen Himmel ragen, blickt uns in ergreifender Weise ein Jahrtausend der Weltgeschichte entgegen. Die Gegend ist öde und ohne besonderen Reiz; das Malerische bilden die schroffen Felsenwände, die sich zum Tajo herabsenken, der in weitem Bogen und reißendem Laufe die Stadt umströmt. Vom Bahnhofe aus ge⸗ langt man durch wenig Grün, aber Jahrhunderte alten Schutt und Moder nach den alten, verfallenen Stadtmauern mit ihren pittoresken Thürmen. Auf letzteren standen Landsknechte in mittelalterlicher Tracht, welche auslugten, was für ein glänzender Zug von Karossen sich dem Thore nahe. Auch unten sah man Hellebardiere, welche ihrem Könige in soldatischer Weise huldigten. Die Toledaner bereiteten dem Könige einen festlichen Empfang; sie
hatten gehört, wie der „Principe Imperial de Alemania“ in Valencia und Modrid aufgenommen worden, und da durfte man nicht zurück⸗ bleiben mit dem Ausputzen der Balkone, mit Viva⸗ und Hurrahrufen und anderen lovalen Demonstrationen. Zunächst wurde der Kirche Cristo de la Luze ein Besuch abgestattet, einem alten noch aus der maurischen Zeit stammenden Bau, in welchem die diesem Style eigenen Formen noch am reinsten erhalten sind. Von hier aus ging es nach dem Hospital de Afueras, wo das prachtvolle Grabdenkmal des Kar⸗ dinals Tavera das Interesse des Kronprinzen in hohem Grade in Anspruch nahm. Eine Abwechselung brachte ein kurzes militärisches Schauspiel, eine Besichtigung der Alumnos de la Academia militar de Toledo, einer etwa 500 Mann starken Truppe, ähnlich unserem Kadettencorps, nur daß die jungen Krieger nicht in so jugendlichem Alter in die Anstalt eintreten. Es wurden Exercitien vorgeführt, und, um einen deutschen technischen Ausdruck zu gebrauchen, die Ba⸗ taillonsschule durchgemacht. Es war ein stattlicher Anblick, den diese jungen Leute in ihrer kleidsamen Uniform, in der Ruhe und Sicherheit ihrer Bewegungen und zugleich in dem sichtbaren Eifer, gerade heute sich auszuzeichnen, boten. An der Stelle, wo die schmale Schlucht zu einer Ebene sich verbreitert, liegt die weltberühmte Waffenfabrik von Toledo, in welcher noch immer die Traditionen der alten Toledaner Schmiedekunst gepflegt werden. Ibre Ursprünge verlieren sich im Dunkel der Geschichte; jetzt eine Königliche Anstalt, waren früher die Arbeiter zu einer Zunft vereinigt und wohnten alle in einer Straße, welche noch heute die „Calle de las Armas“ heißt. Jeder Meister glaubte sich im Alleinbesitze dieser Kunst und lebte in seinem Hause wie in einer Festung, damit das Geheimniß nicht verrathen werde. König Alfons gab in dieser Fabrik den sachkundigen Führer ab, nicht allein dem Kronprinzen gegenüber, sondern auch der ganzen Gesellschaft. In einem Saale lag das Album der Fabrik aus, hier zeichnete der Kronprinz Seinen Namen ein; in einem anderen Raume zeigte König Alfons an einer Klinge die Biegsamkeit des Stahls, die sich in die Form einer 8 schmiegte, und die Härte desselben, die selbst bei einem Schlage auf Eisen sich bewährte. Neben der Waffen⸗ fabrikation hat auch das Kunstgewerbe hier eine Heimath, soweit es sich um feinere Stahlwaaren mit eingelegten oder besser ein⸗ geschlagenen Mustern von Silber⸗ und Goldarabesken handelt. Kein Fremder scheidet von Toledo, ohne eine Nadel, einen Ring, einen Haarpfeil, ciselirte Messer ꝛc. als Andenken mitgenommen zu haben. Die Munificenz Sr. Majestät stattete alle Anwesenden mit einer freundlichen Erinnerung an diese lehrreiche Stunde aus. Die freund⸗ liche Mahnung des Königs: „Frisch auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd, es giebt noch viel zu sehen!“ war eine wohlberechtigte, denn noch stand eine Reihe von Genüssen bevor. Die Kirche und das Kloster von San Juan de los Reyes war das nächste Ziel; auf das Alter dieses ehrwürdigen Baues deuteten die noch sichtbaren Ketten an der Außenseite, an welche die Mauren die unglücklichen Gefangenen schmiedeten. Ferdinand und Jsgabella erbauten das Kloster 1477 und wünschten hier die ewige Ruhe zu finden, die ihnen aber in Granada zu Theil ward. Die Kirche hat unter den Stürmen der Zeit außerordentlich gelitten: die Wandmalereien sind verschwunden, zahlreiche Skulpturen ver⸗ stümmelt, vernichtet, aber das Vorhandene spricht noch beredt und deutlich genug von dem Kunstsinne vergangener Jahrhunderte. Glück⸗ licher Weise sorgt jetzt eine Kommission für die Erhaltung der historischen Monumente, sonst würde wohl die Zeit ihnen noch mehr Schaden zugefügt haben und noch zufügen, als es leider schon geschehen ist. Das Kloster ist fast ganz zerstört und die spärlichen noch vorhandenen Reste sind in ein Provinzialmuseum umgewandelt, welches wenig Bedeutendes mehr enthält, nachdem das Werthvolle in die Madrider Sammlung gebracht worden ist. Nur der Kreuzgang ist in seiner reichen Ornamentik erhalten und ein Muster edelster Gothik. Kaum einige hundert Schritte von San Juan de los Rcoyes stehen zwei Synagogen, seit Vertreibung der Juden aus Spanien in katholische Kirchen ver⸗ wandelt. Sie zeigen den Styl maurischer Moscheen; in einer derselben ersetzt die flache maurische Holzdecke, bemalt und stellenweise vergoldet, as Gewölbe. Hier steht noch ein altes Gemäuer, welches den Namen „Haus des Gothenkönigs Wamba“ trägt; neben demselben gut erhaltene maurische Häuser mit den bekannten Fresken und der reichen Orna⸗ mentik der Alhambra. Durch enge, winkelige, aber überaus malerische Gassen gelangten der König und der Kronprinz zur Kathedrale von Toledo, einem gothischen Bau in den größten Verhältnissen, fünf⸗ schiffig mit einem hohen Glockenthurm und mit zahllosen Schätzen der Kunst im Innern. Mit einem erhebenden, andächtigen Gefühle wird ein Jeder in diesen Dom treten, der wohl der interessanteste von ganz Spanien ist. Sieht man ihn Abends beim Sonnen⸗ glanze, wenn die goldenen Strahlen auf die farbigen Fenster fallen, die uralten schönen Töne sich auf dem Boden zeichnen und die düstere Kirche mit buntem Schein erfüllen, so ist sie prachtvoll. Während die Kapellen in reicher Gothik gleichsam das sechste und siebente Seitenschiff, von der Mitte aus gezählt, bilden und mit Grabdenk⸗ malen von Erz und Marmor geschmückt sind, worunter die Capilla mayor und die Capilla de los Reyes nuevos sich auszeichnen, zeigt der Chor mit dem Lettner in der Mitte der Kirche die reichsten Skulpturen dieser reinen Gothik in Spanien. Die Wände, von Marmor, sind so fein durchbrochen gearbeitet, daß sie an ihren Spitzen einem Metallgitter gleichen; das dunkle Holzwerk der Stühle und Orgeln ist eine bewunderungswürdige Arbeit. Die Strebepfeiler und Kapitäle, ja die gesammten Wände der Kirche sind in früheren Jahrhunderten vergoldet gewesen, und noch sind die Spuren davon sichtbar und erhöhen den Eindruck des Reichthums, den die Schnitzereien und Bildhauerarbeiten hervorrufen; über dem Hauptportale der Kirche prangen noch die Adler der Habsburger; dieses Thor öffnet sich nur dem Staatsoberhaupte Spaniens. So waren denn die pracht⸗ vollen ehernen Thore auch gestern geöffnet; der Kardinal Moreno, Primgs von Spanien, empfing hier den König und dessen Er⸗ lauchten Gast. Den Beschluß dieses reichen Tages bildete die Be⸗ sichtigung der Academia militar; die Zöglinge waren in Parade auf⸗ marschirt, und ihre Musik begrüßte den Kronprinzen mit „Heil Dir im Siegerkranz!“ Auch hier wurde Alles eingehend besichtigt. — Mit Beginn der Dunkelheit fuhren der König und der Kronprinz nach Madrid zurück. “
Bredow bei Stettin, 1. Dezember. (W. T. B.) Heute Mittag 12 Uhr wurde die dritte hier erbaute chinesische Panzerkorvette vom Stapel gelassen. Der chinesische Gesandte Li Fong Pao taufte dieselbe auf den Namen „Tchi Yuen“.
Das Repertoire des Deutschen Theaters bringt in dieser Woche, außer Wiederholungen der „Karlsschüler“, des „Don Carlos“ und dreier einaktigen Stücke, am Freitag neu den „Othello“ mit Hrn. Ludwig Barnay in der Titelrolle. Hr. Barnay ist von seiner Unpäß⸗ lichkeit vollkommen wieder hergestellt und wird auch bereits am Dienstag wieder in dem Lustspiel „Jugendliebe“ auftreten.
— Da im Wallner⸗Theater heute die Lustspielnovität „Der Schriftstellerta“ von Heinrich Heinemann in Scene geht, ist die heitere Gesangsposse „Ein gemachter Mann“ in das Belle⸗ Alliance⸗Theater übergesiedelt, welche heute dort ihre 62ste Aufführung erlebt. Die Besetzung der Hauptrollen ist die nämliche geblieben und selbst die kleineren Partien werden von den Mitgliedern des Wallner⸗Theaters dargestellt. — 1
— Die Operette „Der Lustige Krieg“ von Strauß hat auch im Neuen Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater, wo die Aufführungen derselben gestern begonnen haben, ihre Anziehungs⸗ und Zündkraft bewiesen. Den Hauptdarstellern, den Damen Titzsche⸗ Wagner und Grünfeld, den Herren Wellhof, Swoboda, Tzika wurde allseitiger Beifall gezollt; die Hauptnummern mußten gestern, wie es 278 Mal früher bereits der Fall gewesen, zum 279. Male da capo gesungen und getanzt werden. Die Operette wird vorläufig noch an einigen Abenden erscheinen. 8
— Krolls Theater. Hr. Robert Guthery, der von seinen Engagements am Friedrich⸗Wilhelmstädtischen und Residenz⸗Theater her wohl bekannte Komiker, ist von Hrn. Kommissions⸗Rath Engel für die Krollsche Bühne gewonnen worden und wird heute, Sonnabend, zum ersten Male in der Jacobson⸗Girndtschen Weib⸗
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nachts⸗Novität „Die Puppenprinzessin“ als Steuerbote Kümmerling auftreten. Die Posse selbst mit ihren glänzenden Ballets, ihren drastischen Couplets, der splendiden Ausstattung und dem musikalischen Wunderkinde Ernestine Bouché findet allabendlich den reichsten Beifall.
Die Königliche Akademie der Künste (Abtheilung für Musik) brachte unter Leitung ihres Kapellmeisters, Prof. Joachim, im 4. Abonnements⸗Concert das Oratorium „Belsazar“ von G. F. Haendel zur Aufführung. Der Vortrag der einzelnen Chöre und Soli zeigte, wie sorgfältig und fleißig Lehrer und Schüler gearbeitet haben, um in so wohlgelungener Weise dieses schwierige Werk aufzuführen. Der Chor erfreute durch den frischesten Stimm⸗ klang und reine Intonation. Von großer Wirkung war der Trink⸗ chor der Babylonier „Sesach! die Nacht ist einzig Dein, der freund⸗ lich gab den goldnen Wein.“ Die Soli waren in befriedigender Weise besetzt durch die Damen Frl. Meinhold, Fr. Stappenbeck, Frl. Hildebrandt und die Herren v. d. Meden und Stange, von denen namentlich dem Tenor ein besonderes Lob für die Ausführung der Titelrolle gebührt.
Im Circus Renz kommt der „Rattenfänger von Ha⸗ meln“, bezüglich der Ausstattung eines der schönsten Schaustücke, welche Meister Ren geschaffen hat, heute, vollständig neu inscenirt, wieder zur ersten Aufführung und wird sicherlich seine Zugkraft auch auf weitere Dauer bethätigen. — In der Sonntags⸗Abendvorstellung wird der „Rattenfänger“ ebenfalls den Glanzpunkt des Programms bilden, wogegen in der Nachmittagsvorstellung der Kinder wegen haupt⸗ sächlich das komische Element walten soll, zu welchem Zweck außer den verschiedenen Clown⸗Intermezzi der unverwüstliche „Reineke Fuchs“ wieder seine originellen Schelmenstreiche vollführen wird.
Berlin, 30 Novbr. 1883. Marktpreise nach Ermitt. des K Pol.-Präs.
Höchste]Fiedrigzte Preise. Per 100 Kilogr. ℳ Für Weizen gute Sorte.. 20 21 Weizen mittel Sorte.. “ 1 18 Weizen geringe Sorte.. . 1 15 Roggen gute Sorte.. . . 1 15 Roggen mittel Serte. . 6 14 Roggen geringe Sorte. 8 Gerste gute Sorte. Gerste mittel Sorte Gerste geringe Sorte Hafer gute Sorte. Hater mittel Sorte Hafer geringe Sorte Richt-Stroh . . e.“ Erbsen. u Speisebohnen, weisse 4 EI 8 . eee.““; Rindfleisch von der Keule 1 Kilogr. Bauchfleisch 1 Kilogr.. Schweinefleisch 1 Kilogr.. Kalbfleisch 1 Kilogr... Hammelfleisch 1 Kilogr.. Unttes 1 Mhogr.... Eier 60 Stück. . Karpfen per Kilogr. Aale Zander Hechte Barsche Schleie Bleie 8 Krebse per Schock.
v 2 2 222½ 2 2
v ½ 8½ 1½2 232 2½2 2 à2
☛αꝗ—6bo—nbwdrodeee———- 1S1S881811888 — ,gceönööiööee
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Wetterbericht vom 1. Dezember 1883, 8 Uhr Morgens.
Barometer auf
G 0 Gr. u. d. Meeres- Stationen. spiegel reduc. 4 FIiln
eter.
Temperatui Wetter. in °Celsiuz- 50 C. = 40 R
Wind.
bedeckt heiter Neb el halb bed. bedeckt bedeckt Regen heiter bedeckt¹)
Mullaghmore 775 WNW Aberdeen .. 770 SSW Kopenhagen. 756 NW Stockholm. W Haparanda, 75 NO St. Petersbg. NW Moskau..
dbobdo
·SSn 0 089—6gn2
Regen Nebel Nebel²) bedeckt¹) 5 wolkig ⁴) Nebel
V wolkig V 1
Hamburg.. Swinemünde Neufahrwass. Memel.
Münster.. 1 Karlsruhe. 5 Nebel Wiesbaden bedeckt München.. Dunst
Chemnitz.. wolkenlos Berlin. bedeckt
Breslau... 8 2 Üheiter5)
-9obdoedoesochech—rne
1) Seegang mässig, ⁴) Grobe See. ⁵) Nebel. Anmerkung: Die Stationen sind in 4 Gruppen geordnet: 1) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen, 3) Mittel- europa südlich dieser Zone, 4) Südeuropa. — Innerhalb jeder Gruppe ist die Richtung von West nach Ost eingehalten. 1b Skala für die Windstärke: 1 = leiser Zug, 2 = leicht, 3 = schwach, 4 = mässig, 5 = frisch, 6 = stark, 7 = steif,
2) Staubregen. Abends wenig Regen
8 = stürmisch, 9 = Sturm, 10 = starker Sturm, 11 = heftiger 8
Sturm, 12 = Orkan. Uebersicht der Witterung.
Die Depression, welche gestern an der norwegischen Küste
lag, ist ostsüdostwärts nach dem nordwestlichen Russland fort- geschritten, während westlich von den britischen Inseln ein baro- metrisches Maximum herannaht. Ueber Centraleuropa ist bei schwacher Luftbewegung das Wetter meist trübe, vielfach neblig, im Nordwesten regnerisch. Ueber Nordwesteuropa ist ziemlich erhebliche Abkühlung eingetreten, welche sich auch über Deutsch- land ausbreiten dürfte, wo die Temperatur meistens noch gestiegen ist. 11 Deutsche Seewarte.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsn er.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
v1“““
dert,
zum Deutschen Reichs
283.
Erste Beilage »Anzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Sonnabend, den 1. Dezember
„Anzeiger.
1883.
8 2* b 2— Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
16 Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. — Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlnng
Steckbriefe und Untersuchungs⸗GBachen. [52325] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Schreiber Jo⸗ hann Herborn von Girod, welcher flüchtig ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Wallmerod vom 29. August 1883 erkannte Ge⸗ fängnißstrafe von vierzehn Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern und über Ab⸗ lieferung Drahtnachricht hierher gelangen zu lassen. Wallmerod, den 29. November 1883. Königliches Amtsgericht. Beschreibung: Alter 27 Jahre, Größe 1,60 — 1,70 m, Statur untersetzt, Haare roth⸗fuchsig, Stirn hoch, Bart, röthlicher Schnurrbart, Augen⸗ brauen blond, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zäbne gut, Kinn rund, Gesicht voll⸗ kommen, Gesichtsfarbe frisch, Sprache deutsch. Be⸗ sondere Kennzeichen: rechte Hand verstümmelt.
Steckbriefs⸗Ernenerung. Der gegen den Hand⸗ lungslehrling David Glogauer, am 8. November 1864 in Berlin geboren, wegen Strafvollstreckung von 6 Monaten Gefängniß unter dem 5. Oktober 1882 erlassene Steckbrief wird erneuert. Berlin, den 22. November 1883. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.
[52328] Steckbriefserneuerung.
Der hinter den Kaufmann Bogislav Wentz aus Potsdam, wegen betrügerischen Bankerutts unter dem 20. Oktober 1883 erlassene Steckbrief wird hier⸗ durch erneuert.
Potsdam, den 28. November 1883. 8 8 Der Untersuchungsrichter
bei dem Königlichen Landgerichte.
[52331] .
Steckbriefs Erledigung. Der hinter den Handels⸗ mann und Tischler Gustav Oswald Pinschke, geboren am 28. Juli 1855 zu Berlin, wegen Dieb⸗ stahls, nach mehrmaliger Vorbestrafung wegen Dieb⸗ stahls, in den Akten J. III. D. 552. 83 unter dem 25. Oktober 1883 erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen. Berlin, den 28. November 1883. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgerichte I.
[52329]
Der unter dem 12. November 1883 gegen den
Barbiergehülfen Albert Franz Thiele, geboren am
27. November 1863 zu Güstebiese a./O., erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
Berlin, den 27. November 1883.
Der Erste Staatanwalt beim Königl. Landgericht I. Im Auftrage:
Lippert.
[52327] Ulm. Zeugenvorladung. 8 In der Strafsache gegen Elias Schmid, von Ebersbach und Genossen, wegen Nothzucht u. a. V. wird Pauline Heilemann, ledig von Roßwälden, zur Vernehmung als Zeuge auf eississ; den 17. Dezember 1883, ormittags 9 ¼ Uhr, vor das K. Schwurgericht zu Ulm geladen. Sämmtliche Behörden werden ersucht, der ꝛc. Heile⸗ mann vorstehehende Ladung unter Hinweisung auf die in §. 50 der St. P. O. für den Fall des Aus⸗ bleibens festgesetzten Strafen und sonstigen Folgen zu eröffnen und davon Mittheilung hieher zu machen. Den 28. November 1883. K. Württ. Staatsanwaltschaft. [52326] Oeffentliche Ladung zur Hauptverhandlung. Der Reservist, Stellmacher Johann Adolf Plato, geboren am 15. April 1850, zu Groptitz, zuletzt aufenthältlich in Schiffbek, wird beschuldigt, in der Zeit vom 20. Juli 1882 bis 22. Oktober 1883, als beurlaubter Reservist, ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselbe wird auf Donunerstag, den 24. Januar 1884, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr⸗Bezirkskommando von Osnabrück ausgestellten Erklärung vom 22. Oktober 1883 verurtheilt werden. Reinbek, den 26. November 1883. 8. Schabow, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. [407222 Aufgebot.
Der Professor Th. Mithoff zu Dorpat in Ruß⸗ land, vertreten durch den Geheimen Justiz⸗Rath von Wilmowski hier, hat das Aufgebot des angeb⸗ lich abhanden gekommenen Depotscheines des Com⸗ toirs der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere vom 10. März 1877 Nr. 52 632, ausgestellt über 7000 Dollars 7prozentige California Pacific Rail Road Company First Mortgage mit Coupons 24 —40 und auf den Namen des Antragstellers lautend, be⸗ becraßt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor⸗ pätestens in dem auf
“
Reinbek zur
u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. &
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen.
9. Familien-Nachrichten.
In der Börsen-
beilage. —
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlotte,
Annoncen⸗Bureaux.
den 5. Mai 1884, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58, Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ sene die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen ird. Berlin, den 15. September 1883. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 48.
[42221] Aufgebot.
Auf Antrag des Schneidermeisters Albert Blank
zu Berlin werden nachstehende Solawechsel:
a. d. d. Gilgenburg den 1. Oktober 1882 über 300 ℳ, zahlbar am 1. Oktober 1883, Aus⸗ steller Rupietta, Remittant Schneidermeister Albert Blank,
d. d. Gilgenburg, den 1. Februar 1883, über 300 ℳ, zahlbar am 1. Januar 1884, Aus⸗ steller Carl Schumacher, Remittant Schneider⸗ meister Albert Blank, welche der Schneidermeister Albert Blank verloren, zum Zwecke der Kraftloserklärung hiermit aufge⸗ boten mit der Aufforderung an den unbekannten In⸗ haber der Wechsel, spätestens im Aufgebotstermin und zwar “
bezüglich des Wechsels zu a.
am Mittwoch, den 30. April 1884, Vormittags 10 Uhr, bezüglich des Wechsels zu b. am Mittwoch, den 4. Juni 1884, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte bei dem Gericht anzumelden und di Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä rung der Wechsel erfolgen wird. “ Gilgenburg, den 22. September 1883 Königliches Amtsgericht.
8125660) Aufgebot.
Vom Zimmermeister Georg Theodor Carl hier ist das Aufgebot nachstehender drei Hypotheken⸗ urkunden über folgende auf den Carl'schen Grund⸗ stücken, Grundb. von Zella, Bd. A. Bl. 229, Bd. C. Bl. 916, Bd. D. Bl. 1508, eingetragene Forderungen beantragt worden, nämlich:
a. über eine Forderung der Gebr. Simson in Suhl von 49 Thlr. 1 Sgr. 2 Pf., lt. Immis⸗ sionsschein vom 13. April 1863,
über eine Forderung der Hülfs⸗ und Creditcasse
in Zella von 44 Thlr. 29 Sgr. 2 Pf., lt. Im⸗ missionsschein vom 13. April 1870,
c. über eine Forderung der Gebr. Simson in Suhl von 10 Thlr. 12 Sgr. 8 Pf., lt. Im⸗ missionsschein vom 9. Dezember 1872.
Die Inhaber dieser Urkunden werden hiermit auf⸗
gefordert, spätestens in dem auf
den 18. Januar 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterfertigten Amtsgerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erkärung derselben erfolgen wird.
Zella, den 25. Juni 1883.
Herzoglich Sächs. Amtsgericht. Rasch.
[44623202 Aufgebot.
Die Wittwe Friederike Eberius, geb. Kerting, hierselbst, früher in Kl. Paschleben, hat das Auf⸗ gebot des angeblich verloren gegangenen, als Schuld⸗ urkunde für die drei Geschwister Friedrich, Emma und Clara Eberius aus Kl. Paschleben wegen 18 000 Thlr. = 54 000 ℳ väterliche Erbgelder⸗ forderung ertheilten, vom vormaligen Herzogl. Kreis⸗ gericht zu Cöthen ausgefertigten Duplikats ihres Kaufkontrakts vom 16./23 Februar 1869 über die sonst dem Gutsbesitzer Heinrich Wilhelm Eberius, nachmals der Antragstellerin, jetzt dem Oekonomen Franz Otto Lohmann in Kl. Paschleben und resp dem Gutsbesitzer Christian Westphal daselbst ge⸗ hörigen Grundstücke, Grundbuch von Kl. Paschleben Bd. I1I. Bl. 27 und Bd. III. Bl. 69, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
Mittwoch, den 6. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 15/16, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Cöthen, den 8. Oktober 1883. 8
Herzogliches Amtsgericht, II. (L. S.) Holzmann. 8
142392] Aufgebot.
Nachstehend aufgeführte Sparkassenbücher der Breslauer Kreissparkasse:
Nr. 14 397. Zimmergesellen⸗Kranken⸗ und Sterbe⸗ kasse hier über 699 ℳ 60 ₰,
Nr. 15 783. Kranken⸗, Sterbe⸗ und Unter⸗ stützungskasse der hiesigen Zimmergesellen (J. Heinze) über 690 ℳ 64 ₰,
Nr. 16 944. Zimmergesellen⸗Kranken⸗ und Sterbe⸗ kasse hier (. Heinze) über 683 ℳ 88 ₰,
Nr. 17 051. Zimmergesellen⸗Kranken⸗, Sterbe⸗ und Unterstützungskasse hier über 1136 ℳ 8 ₰,
Nr. 17 052. Zimmergesellen⸗Kranken⸗, Sterbe⸗ und Unterstützungskasse hier über 1136 ℳ 8 ₰,
Nr. 17 053. Zimmergesellen⸗Kranken⸗, Sterbe⸗ und Unterstützungskasse hier über 381 ℳ 68 ₰,
Nr. 18 013. Kranken⸗ und Sterbekasse der Bres⸗ e Zimmergesellen (J. Heinze) über 1124 ℳ 4 ₰,
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1u“
Nr. 18 014. Kranken⸗ und Sterbekasse der Bres⸗ lauer Zimmergesellen (J. Heinze) über 224 ℳ
Nr. 22 152. Kranken⸗, Sterbe⸗ und Unter⸗ stützungskasse der Breslauer Zimmergesellen (J. Heinze) über 546 ℳ 20 ₰, Nr. 31 009. Kranken⸗ und Sterbekasse der hiesigen Zimmergesellen (J. Heinze) über 818 ℳ Nr. 37 653. Zimmergesellen⸗Krankenkasse von hier über 1000 ℳ, Nr. 41 283. Zimmergesellen⸗Frauen⸗Kasse von heier über 300 ℳ sollen auf Antrag des Vorstandes der Kranken⸗, Unterstützungs⸗ und Sterbekasse der Zimmergesellen zu Breslau (Eingeschriebene Hülfskasse) als verloren aufgeboten werden. Es werden demnach die Inhaber dieser Spar⸗ kassenbücher aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. April 1884, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 47 des hiesigen Amtsgerichts⸗ gebäudes am Schweidnitzerstadtgraben Nr. 2 3 anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unter⸗ zeichneten Gericht anzumelden und die Sparkassen⸗ bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird. Breslau, den 26 September 1883. Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Scheller, Gerichtsschreiber.
[42204] Aufgebot.
Auf den Antrag des pensionirten Lootsen W. Printz in Pillau werden die Inhaber folgender angeblich verloren gegangener Ostpreußischen Pfandbriefe:
a. zu 4 ½ % Litt. F. Nr. 13113 13114 13115
über je 100 ℳ, Litt. E. Nr. 12573 12574 12850 über je 300 ℳ, zu 4 % Litt. C. Nr. 9458 über 1000 ℳ, Litt. F. Nr. 7863 7864 über je 100 ℳ, sämmtlich nebst Coupons pro Weihnachten 1880 bis Johanni 1882 und Talons,
aufgefordert, ihre Rechte auf die Pfandbriefe spä⸗
testens im Aufgebotstermine
den 29. April 1884, 11 Uhr Vormittags, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 33, anzu⸗ melden und die Pfandbriefe vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Königsberg, den 22. September 1883.
1 Königliches Amtsgericht. X. Holtzheimer.
Aufgebot.
parkassenbuch Nr. 3651 der Kreissparkasse zu O.-⸗S. über einen Restbetrag von 365 ℳ 15 ₰ für die Thomas Binkowski'’sche Mündelmasse von Lazarowka lautend, ist angeblich verloren gegangen.
Auf Auntrag des Streckenarbeiters Stephan Bin⸗ kows ki zu Lazarowka werden alle Diejenigen, welche auf das Sparkassenbuch Ansprüche zu haben glauben, aufgefordert, dieselben spätestens im Aufgebots⸗ termin
am 19. April 1884, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Gerichtsstraße Nr. 4 hierselbst, Zimmer Nr. 3, anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls letzteres für kraftlos erklärt werden wird.
Beuthen O.⸗S., den 20. September 1883.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.
Bekanntmachung.
Aufgebot.
Am 22. Novbr. 1882 hat der Weinhändler D. Lauber in Kitzingen für ein Darlehen von 6000 ℳ, rückzahlbar am 22. Februar 1883, bei der bayer. Notenbank Filiale Würzburg nachbezeichnete Effekten, nämlich: 1
1 bayer. 4 % Obligation über 1000 ℳ mit Coupons vom 1. Januar 1883, 2 desgleichen mit Coupons vom 1. April 1883, 1 bayer. 4 % Pfandbrief über 1000 ℳ mit Coupons vom 1. April 1883, 4 desgleichen über à 200 ℳ mit Coupons vom 1. April 1883, 5 österr. Silberrente à 1000 Fl. mit Coupons vom 1. Januar 1883 deponirt, worüber demselben ein Revers ad Nr. 3191. ausgestellt wurde. 1
Letzterer ist dem Lauber nach dessen glaubhafter Angabe auf unerklärliche Weise zu Verlust gegangen, weshalb derselbe die Einleitung des Amortisations⸗ verfahrens beantragt hat. Nachdem die gesetzlichen Voraussetzungen hierzu vorhanden sind, wird der
pä⸗ 8
[25121]
Inhaber der fraglichen Urkunde aufgefordert, s testens in dem auf Samstag, den 26. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr,
im Civilsitzungssaal Nr. 15, bestimmten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung Urkunde erfolgen wird. 16
Würzburg, am 29. Mai 1883. Königl. Amtsgericht I. gez. Leykam. Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §. 842 der Civil⸗Proz.⸗Ord. öffentlich bekannt gemacht.
Würzburg, am 4. Juni 1883.
Gekichte⸗ reiberei des K. Amtsgerichts I.:
“ Baumüller, Sekr.
[40567] Das Königl. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 14. September 1883 folgendes
Aufgebot
8 8 1“ 8 Es sind durch Einbruchdiebstahl im April 1883 folgende Werthpapiere g. Verlust gegangen:
a. eine Stiftungsschuldurkunde der königl. bayer. Staatsschuldentilgungs⸗Hauptkassa vom 2. Novem⸗ ber 1882 Cat.⸗Nr. 3901 über 1200 ℳ zu 4 % mit 16 Nominalcoupons, nämlich vom 1. Mai 1883 bis incl. 1. Mai 1898 zu je 48 ℳ, ausgestellt auf den Namen der Gemeinde Oberfischbach, königl. Bez.⸗ Amts Tölz,
b. eine Stiftungsschuldurkunde derselben Haupt⸗ kassa vom 2. November 1882 Cat.⸗Nr. 5292 über 350 ℳ zu 4 % mit 16 Nominalcoupons, nämlich vom 1. Juli 1883 bis incl. 1. Juli 1898 zu je 14 ℳ, lautend auf den Namen des Schulfonds Oberfischbach,
c. eine Stiftungsschuldurkunde der königl. Spe⸗ zial⸗Kassa München, d. d. 31. August 1842 Com.⸗Cat.⸗Nr. 57 „ s b Ersn Ca ö1 über 100 Fl. zu 3 ½ % mit 11 Nominalcoupons, pro termino 5. Juli 1883 bis incl. 5. Juli 1893 zu je 3 Fl. 30 Kr., ausgestellt auf den Namen des Schulfonds Oberfischbach,
8 8 FeS des allgemeinen Anlehens er. Nr. 2 . 3 8 Fat.-Re. 52 001 über 200 ℳ zu 4 % vinkulirt,
als Eigenthum des Lokalschulfondes Oberfischbach,
e. eine bayerische Grundrenten⸗Obligation
Ser.⸗Cat.⸗-Nr. 132 419 „ ö“ dassa-Oat-Nr. 236 251 über 25 Fl. zu 4 % vinku⸗ lirt, als Eigenthum des Lokalarmenfondes Ober⸗ fischbach; 2) folgende Pfandbriefe der bayer. Hypotheken⸗ und Wechselbank zu 4 %:
a. Litt. F. Ser. XIV. Nr. 125 021, 125 446 128 153 und 128 371 je per 1000 ℳ, Litt. H. Ser. VI. Nr. 43 390 und Ser. II. Nr. 17 264 je per 200 ℳ, Litt. J. Ser. XIV. Nr. 65 303 per 100 ℳ, vinkulirt für die Krankenkassa der Ge⸗ meinde Oberfischbach,
b. Litt. H. Ser. XIX. Nr. 196 164 per 200 ℳ, Litt. J. Ser. XI. Nr. 30 047 per 100 ℳ, vinkulirt für den Armenfond Oberfischbach.
Auf Antrag des königl. Advokaten Dollmann in München, als bevollmächtigten Vertreters des Ge⸗ meindepflegers von Oberfischbach, Andreas Schwai⸗ ger, wird sonach der Inhaber der obenbezeichneten Obligationen und Coupons aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin 31. März 1884, Morgens 9 Uhr, seine Rechte bei hiesigem königl. Amts⸗ gericht, im Geschäftszimmer Nr. 19/I., anzumelden und diese Obligationen sowie Coupons vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.
München, den 17. September 1883.
Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber: Hagenauer.
[52225] Das Königl. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 24. November 1883 folgendes Aufgebot erlassen:
Es ist zu Verlust gegangen die arrosirte 4 %ige Obligation der bayer. 8 Staatschuld . 18 Commissions⸗Nr. München, 2. Januar 1871, — Kasse⸗Kat.Rr. 12 zu 1000 Fl. sammt Coupons vom 1. Februar 1879 bis dahin 1891, auf den Namen des Herrn Grafen Ernst von Berchem⸗Haimhausen in München ausb⸗ gestellt.
Auf Antrag des Domänen⸗Direktors Siegfried Klein dahier, als bevollmächtigten Vertreters des Hans Ernst Grafen von Berchem⸗Haimhausen, wird sonach der Inhaber aufgefordert, längstens bis zum Aufgebotstermin:
18. Juni 1884, Morgens 9 Uhr,
im Geschäftszimmer Nr. 19)I., 1 hiesigen Gerichts seine Rechte anzumelden und die Staatsobligation mit den bezeichneten Nominal⸗ Coupons vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos⸗ erklärung erfolgen wird.
Kaeppel.
München, den 26. November 1883.
Der geschäftsl. Kgl. Gerichtsschreiber: Hagenauer.
[51402] Aufgebot. “
Civ.⸗Nr. 25 123. Schiffmann Adam Friedrich Schmidt von Wertheim hat das Aufgebot der 3 ½ % badischen Eisenbahnobligation vom Jahr 1842 Litt. C. Nr. 7011 über 100 Gulden, deren Besitz und Verlust glaubhaft gemacht wurde, beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. Dezember 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem Gr. Amtsgerichte hierselbst — 1. Stock, Zimmer Nr. 1 — angeord⸗ neten Termin seine Rechte anzumelden und die fragliche Obligation vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen würde. 8—
Karlsruhe, den 16. November 1883.
Gerichtsschreiberei Gr. Amtsgerichts. W. Frank.