1884 / 1 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Jan 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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in Giroverkehr.

2 F.

wickelung in Deutschland eine fast allgemeine sei? In immer größerer

Verhältnißzahl dringen gerade die Geldmänner in die höheren und höchsten Stufen der Einkommensteuer vor, aber die Gewerbetreibenden und Grundbesitzer treten verhältnißmäßig zurück. Und da sollen gerade die Geldmänner, das Geldgeschäft, auch noch ein Steuer⸗ privilegium genießen. 1 1 4 Der gesunde Menschenverstand sieht sofort ein, und die national⸗ ökonomische Wissenschaft lehrt es positiv, daß Ertragssteuern auf alle Erwerbszweige gelegt werden müssen, wenn sie nicht unnatürliche Verschiebungen im Zudrange zu den einzelnen Erwerbsarten und in der Lage der einzelnen Erwerbsarten schaffen sollen. Das liegt geradezu auf der Hand, und da die Liberalen trotzdem die endliche Erreichung des Zieles, durch die Kapitalrentensteuer unser bisheriges Ertragssteuersystem zu vervollständigen, bekämpfen, so machen wir darauf aufmerksam, daß z. B. Emming⸗ haus, der seit Jahrzehnten ein eifriges Mitglied des manchesterlichen volkswirthschaftlichen Kongresses ist, daß ferner Mill u. A. diese Lehre vertreten. Von diesem Standpunkte aus erklären wir in unserer Ueberschrift die endliche Einführung der Kapital⸗ rentensteuer für eine volkswirthschaftliche Nothwendigkeit, um dem ohnehin zu sehr überwuchernden Geldgeschäft wenigstens den künst⸗ lichen Hebel des Privilegs der Ertragsteuerfreiheit zu nehmen, obgleich wir gleich zufügen wollen, daß das wirksamste Mittel der Be⸗ steuerung gerade desjenigen Kapitals, welches in erster Linie getroffen werden muß, in einer kräftigen Börsensteuer liegt, an der wir nach wie vor festhalten. 1 8 Von „Haß“ gegen das Kapital wissen wir uns bei der Befür⸗ wortung der Fapitalrentensteuer vollständig frei. Es ist eine Maßregel volkswirthschaftlicher Nothwendigkeit, die wir befürworten, und eine Maßregel der Gerechtigkeit, g. einestheils gegenüber den drei anderen, schon bestehenden Ertragssteuern, und anderentheils gegenüber den steuerpflichtigen ärmeren Volks⸗ klassen, zu deren Erleichterung der Ertrag der Kapital⸗ rentensteuer ja nur dienen soll. Wir erkennen im Uebrigen den ehrlich erworbenen Kapitalbesitz genau so gut als vollberechtiates Eigenthum an, wie jedes andere Eigenthum, z. B. den Grundbesitz, und sind auch wirklich nicht so beschränkt, daß wir die heilsamen des Kapitals im Volkswirthschaftsleben nicht würdigten. as Kapital soll dieselben aber genau innerhalb der gerechten Schranken ausüben, und dazu gehört nach unserer obigen Darlegung,

daß auch das Kapital eine Ertragssteuer zahlt, wenn auch die übrigen

Erwerbszweige von einer solchen getroffen werden. 8 1 Die „Kölnische Zeitung“ macht in einem Aussatz

8 Vorschläge zur weiteren Vereinfachung des Geldverkehrs und

zwar namentlich zur Ausbildung des Checkverkehrs in Deutsch⸗ sand. In Betreff des in dieser Beziehung bereits Erreichten sagt sie:

8 ... Den grundlegenden ersten Schritt dazu haben wir den un⸗ ermüdlichen und kräftigen Bemühungen des Reichsbank⸗Präsidenten von Dechend zu verdanken. Im April 1876 wurde ein neuer Check⸗ und Giroverkehr bei der erst seit dem 1. Januar desselben Jahres

bestehenden Reichsbank eingeführt und bereits im Jahre 1882

hatten die Umsätze desselben die außerordentliche Höhe von rund

36 Milliarden erreicht, darunter betrugen die Uebertragungen

8 zwischen verschiedenen Plätzen 6 ½ Milliarden, eine Summe, die sonst

größtentheils mit der Post zu befördern gewesen wäre. Diese Einrichtung hatte den Erfolg, daß im Jahre 1882 die Reichs⸗ bank über ein Durchschnitts⸗Giroguthaben von 112 Millionen ver⸗ fügen konnte. Hier bedarf es keiner weitern Erörterug, die Zahlen sprechen genügend für die segensreiche Einrichtung. Ein weiterer

Schhritt auf diesem Gebiete wurde in diesem Frühjahr durch die

Einrichtung der Abrechnungsstellen an den größern Plätzen, darunter auch Cöln, gethan; ihr Geschäftsumfang hat im Durchschnitt der

letzten zehn Monate in der Woche 181 Millionen, im Monat 807 Millionen Mark betragen; er beweist zur Genüge, daß diese Neu⸗

einrichtung schon jetzt trefflich geglückt ist. Jedoch ist sie noch sehr

ausbildungsfähig, vor allem muß sie vorher den Gebrauch der Checks

mehr einbürgern, welcher Gegenstand an dieser Stelle (Kölnische Zeitung 189 2./4. April und 9. Juli d. J.) eingehend besprochen worden ist....

Von den Staatsbehörden sind bis jetzt bezüglich Erleichterung der Zahlungsweise in Cöln die beiden Königlichen Eisenbahndirek⸗ tionen mit gutem Beispiel vorangegangen, indem sie ihre Hauptkassen ermächtigt haben, auf die Reichsbank gezogene Checks an Stelle des baaren Geldes in Zahiung zu nehmen; eine Anordnung, deren Be⸗ quemlichkeit namentlich für den Frachtverkehr in die Augen springt und von der zweifellos unsere einsichtigen Kaufleute ausgiebigen Gebrauch machen werden. Die Eisenbahnverwaltungen haben

übrigens früher schon, als sie noch nicht verstaatlicht waren, gleich das richtige Verständniß für den Giro⸗ und Checkverkehr gehabt und

nach allen Richtungen hin den ausgiebigsten Gebrauch davon gemacht. ... Die Reichs⸗Postverwaltung ist vom Jahre 1879 ab dazu über⸗ gegangen, das Giroverfahren der Reichsbank für die Zwecke der Post nutzbar zu machen. Einem in dem „Archiv für Post und Tele⸗ graphie“ veröffentlichten Aufsatze zufolge traten außer der General⸗ Pofttass nach und nach 60 Postkassen (32 Ober⸗Postkassen und 28 Postamtskassen) mit den am Orte befindlichen Reichs⸗Bankanstalten Zufolge dieser Maßnahmen wurden 577 Millionen jährlich durch Gutschrift und Abschreiben in den Kassenbüchern umge⸗ etzt. Diese Einrichtung hat zu sehr günstigen Erfolgen geführt: der

sGeidumlauf ist beschleunigt, die Anzahl der Baarsendungen vermin⸗ dert, die mit der Beförderung baaren Geldes verknüpften Gefahren

beschränkt, die Beamten sind in ihrer Verantwortlichkeit und in

ihren Dienstleistungen entlastet, außerdem werden Zeit und Kosten für Verpackung, Transport, Oeffnen der Sendungen, Zählen der Geld⸗

sorten erspart. Hierzu treten noch die weiteren wesentlichen Vor⸗

theile, daß etwa 2 Millionen Mark, welche früher bei Beförderung

der baaren Geldsendungen sich dauernd unterwegs befanden, verfüg⸗ bar geworden sind, daß die im Giroverkehr stehenden Postkassen ihre baaren Geldbestände um etwa 1 700 000 vermindern konnten und

daß die Betriebsfonds der Postverwaltung ungeachtet der großen Zunahme der Anzahl der Postanweisungen bis jetzt nicht verstärkt zu werden brauchten. Der Verkehr ist zur Zeit derartig eingerichtet,

daß in dringenden Fällen das Geld telegraphisch, beispielsweise von

einem Konto in Königsberg auf dasjenige in Cöln überschrieben

werden kann, also in Königsberg entbehrliches Geld nach einigen Minuten schon in Cöln Verwendung findet.

Was die Einführung des Checkverkehrs mit dem Publikum an⸗ belangt, so gebührt hierin der württembergischen Postverwaltung der

eete indem dieselbe schon im Februar 1878 in Ulm, etwas später in

Stuttgart und Heilbronn und neuerdings in Göppingen und Reutlingen die Einrichtung getroffen hat, daß auf Wunsch von Personen oder Geschäftsfirmen für die an diese ankommenden Post⸗ anweisungen die Zahlung regelmäßig durch Checks auf die Reichs⸗ bank geleistet wird. Seit dem 1. Oktober 1883 ist auch in Berlin versuchsweise die Einrichtung getroffen, daß solchen Empfängern von Postanweisuugen, welche mit der Reichsbank in Giroverkehr stehen,

In sie sich damit einverstanden erklären, die Postanweisungsbeträge nicht baar ausgezahlt, sondern in ihren Girocontos bei der Reichsbank durch Vermittelung der Postverwaltung gut geschrieben werden ... Auch die Zahlen, die hier in Cöln hierbei eine Rolle spielen, sind

schon von Bedeutung; so wurden im Jahre 1882 393 000 Stück

Postanweisungen im Betrage von 26 Millionen Mark eingeliefert und 921 000 Stück Postanweisungen im Betrage von 62 Millionen

Mark cusgezahlt, und diese Zahlen wachsen erfahrungsmäßig von Jahr zu Jahr.

Marineverordnungsblatt. Nr. 25. Inhalt: Straf⸗ vollstreckung an Bord und Schiffsarrest. Mützenbänder. Mel⸗ dung beurlaubter Marinemannschaften. Schiffsverpflegung. Weiße Mützenbezüge. Schreiber. Marktpreise. Vergütung für Naturalverpflegung. Verpflegungszuschuß. Personalverände⸗ rungen. Benachrichtigungen.

8* 8 8 8 8 W1“ 5 8 1 * 8 *

Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 24. Inhalt: I. Aktenstücke und Aufsätze: Das fünfzigjährige Jubiläum der elek⸗ trischen Telegrapbie. Die Posten der Sultane von Egypten. II. Kleine Mittheilungen: Postbetrieb der Insel Helgoland. Be⸗ schädigungen der Telegraphenleitungen durch Sturm im Oktober 1883. Ergebnisse der Telegraphenschule in Berlin. Zahnradbahn Territet —- Montreux Glion. Postpacketdienst in Enaland. Postsparbankbetrieb auf Helgoland. III. Zeitschriften⸗Ueberschau.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. 88

Das von dem Lieutenant a. D. Oskar Brunkow heraus⸗ gegebene umfangreiche und äußerst mühevolle, aber ebenso nützliche und brauchbare Werk „Die Wohnplätze des Deutschen Reiches“ liegt jetzt in 8 Bänden (gr. 4) vollendet vor. Das⸗ selbe zerfällt in 2 Abtheilungen, von denen die 1. Abtheilung sämmt⸗ liche Wohnplätze des Königreichs Preußen in 4 starken Quartbänden, von „Aa“ bis „Zywodeutz“, die 2. Abtb. aber sämmtliche Wohnplätze in allen übrigen Staaten des Deutschen Reichs Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, Mecklenburg⸗Schwerin, Sachsen⸗ Weimar⸗Eisenach, Mecklenburg⸗Strelitz, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen⸗Meiningen, Sachsen⸗Altenburg, Sachsen⸗Coburg⸗Gotha, Anhalt, Schwarzburg⸗Sondershausen, Schwarzburg⸗ Rudolstadt, Waldeck⸗Pyrmont, Reuß ält. Lin., Reuß j. L., Schaumburg⸗Lippe, Lippe, Lübeck, Bremen, Hamburg und Elsaß⸗Lothringen gleich⸗ falls in 4 Quartbänden, von „Aach“ bis „Zwuschwitz“ verzeichnet. Das ganze Werk ist sorgfältig und gewissenhaft auf Grund der amt⸗ lichen Materialien und zwar die 1. Abtheilung auf Grund der amt⸗ lichen Materialien der bezüglichen preußischen Ressortministerien und des königlich preußischen statistischen Bureaus bearbeitet. Lag zwar dem Verfasser für die 2. Abtheilung theilweise viel besser vor⸗ bearbeitetes Material zu Gebote als bei Preußen, so waren doch trotz dieses letzteren Umstandes bei der 2 Abtheilung in Folge der in den 25 deutschen Staaten vorhandenen zahllosen Verschiedenheiten die Schwierigkeiten für die Aufbereitung des Materials, dessen zweck⸗ mäßigste Benutzung und Ueberarbeitung sowie die Herstellung der nothwendigen Harmonie für das Ganze noch viel bedeuten⸗ der als bei der ersten; jedoch sind auch diese Schwierig⸗ keiten vom Verfasser glücklich überwunden worden. Beide Abtheilungen sind alphabetisch geordnet. Bei jedem Wohn⸗ platze sind in der 1. Abtheilung in besonderen Rubriken bei⸗ gefügt: die topeographische Bezeichnung desselben, der Regierungs⸗ bezw. Landdrosteibezirk, der Kreis, das Oberamt bezw. Amt, der Polizeibezirk, das Standesamt, die Zahl der Wohnhäuser, die Ein⸗ wohnerzahl nach der Zählung von 1875, die Justizverwaltung Ober⸗ Landesgericht, Landgericht, Amtsgericht und bezw. Hypothekenamt), der Landwehrbezirk (Bezirks⸗Kommando, Regiment, Bataillon, Kom⸗ pagnie), der Name des Kirchspiels (evangelisch, katholisch), der Schul⸗ verband, die nächste Post⸗ und bezw. Telegraphenanstalt. Für die 2. Abtbeilung trat in dieser Anordnung nur infofern eine Aenderung ein, als hier die Rubrik „Staat“ eingeschaltet, hingegen die Rubrik „Polizeibezirk“ ganz fortgefallen und ebenso bei der Landeseintheilung die Rubrik „Komyvagnie“ und in der Rubrik „Nächste Postanstalt“ die Bezeichnung „Ag.“ (Post⸗Agentur) weggelassen sind. Alle während der ganzen Dauer des Drucks des vorliegenden Werkes im Rahmen der einzelnen Rubriken desselben vorgekommenen Ver⸗ änderungen der angeführten Daten wurden zwar bis auf die neueste Zeit möglichst berücksichtigt, doch sind gleichwohl zur Richtigstellung aller Angaben über die einzelnen Ortschaften, da in den letzten Jahren namentlich bei der Post ziemlich viele Verände⸗ rungen stattgefunden, vom Verf. außerdem noch mehrere besondere Veränderungsnachweisungen gearbeitet und herausgegeben worden. Jeder, der hr. schon mit ähnlichen Arbeiten befaßt hat, weiß, welche bedeutende Schwierigkeiten sich der gewissenhaften Bearbeitung eines solchen Werkes entgegenstellen. Es ist daher sehr natürlich, daß schon die erste, Preußen betreffende Abtheilung des vorliegenden Werkes bei ihrem Erscheinen bei den Ministerien, Behörden, Fachleuten und der Fachpresse eine außerordentlich günstige Aufnahme gefunden hat, und eine ebenso günstige verdient auch die alle deutschen Staaten, ausschließlich Preußens, umfassende zweite. Schließlich bemerken wir noch, deß jede Abtheilung für sich zu beziehen ist und der Preis bei direktem Bezuge 60 resp. 70 beträgt. Die Zahlungsmodalitäten sind in das Be⸗ lieben des Bestellers gestellt.

Gewerbe und Handel.

Die Polizeibehörde in Rotterdam hat nachstehende amtliche Verwarnung erlassen:

„Es haben sich in der Rotterstraat Nr. 2 hier Leute nieder⸗ gelassen, auf welche es nöthig ist, die Aufmerksamkeit zu lenken. Es sind dies: Johannes Kooymann, früher Seemann und dessen Ehefrau Gertruida Optensieke. Die Schrift ihrer Briefe stimmt überein mit derjenigen von Willem Adalbert van Dolder welcher im vorigen Jahre in der Schoolstraat 28 zu Rotterdam dos berüchtigte „Allgemeine Auskunftsbureau“ unter der Firma Does⸗ burg & Co. gehalten hat.“

London, 31,. Dezember. (W. T. B.) Alexander Brog⸗ den, Kohlengrubenbesitzer und Eigenthümer eines Hüttenwerks, hat seine Zahluugen eingestellt; die Passiva werden auf 723 530 £ an⸗ gegeben; ebenso hat Henry Brogden, ebenfalls Kohlengruben⸗ besitzer, fallirt. Die Passiva werden auf 720 645 f geschätzt. Die Bradforder Kohlenfirma John Faust Easby hat mit 100 900 £ Passiven und die Kohlengrubenbesitzer Church, Milsted u.og. hierselbst haben mit 97 000 £ Passiven ihre Zahlungen ein⸗ gestellt.

Glasgow, 31. Dezember. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7100 gegen 9700 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. 8

Bradford, 31. Dezember. (W. T. B.) Wolle fest, aber ruhig, Garne und Stoffe stetig, Fabriken beschäftigt.

New⸗York, 31. Dezember. (W. T. B.) Wetzenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 42 000, do. nach Frank⸗ reich 5000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 10 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 32 000, do. nach dem Kontinent QOrtrs. 8

New⸗York, 31. Dezember. (W. T B.) Der Werth der in der vergangenen Woche hier ausgeführten Produkte betrug

5 500 000 Dollars. 1” Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 31. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Habsburg“ ist heute Vormittag 10 Uhr in New⸗Pork eingetroffen. b

Hamburg, 1. Januar. (W. T. B.) Der Poßtbempfer „Gellert“ der Hamburg⸗Amerikanischen acketfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Nach⸗ mittag auf der Elbe angekommen.

Triest, 31. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Austria“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberlandpost heute Nachmittag aus Alexandrien hier eingetroffen.

Berlin, 2. Januar 1884

Am 24. Dezember Vormittags wurde die internationale Ausstellung zu Nizza durch den Generalkommissar Mr. F. Martin, in Gegenwart des Maires und des Präfekten von Nizza eröffnet. Von einer Ceremonie wurde bei dieser Gelegenheit aus dem Grunde Abstand genommen, weil eine solche für den 6. Januar in Aussicht genommen ist, an welchem Tage Minister⸗Prä⸗ sident Ferry nebst mehreren Mitgliedern des Ministeriums und zahlreichen Deputirten, welche augenblicklich noch durch die Kammersitzungen in Paris zurückgehalten sind, den offiziellen

Akt der Inauguration vollziehen werden. Schon nungstage war der Zudrang des Publikums ein sehr reger und konzentrirte sich das allgemeine t Bilderhalle, die in der That hervorragende Kunstschätze birgt. Die Arbeiten auf dem Ausstellungsplatz wie im Innern des Industrie⸗ sind in der Hauptsache fertig, so daß man zu der Hoffnung erechtigt ist, am Tage der offiziellen Inauguration schon ein ganz voll⸗ endetes Bild bieten zu können. Dem Eindruck nach, den die noch ziemlich unfertige Deutsche Sektion macht, läßt sich annehmen, daß dieselbe zwar manches Belehrende, jedoch das Ganze in recht einfacher Form vorführen wird.

Unentgeltliche stenographische Lehrkurse beginnen die hiesigen Rollerschen Stenographen⸗Vereine wieder für

erren, Damen und Schüler am Montag, den 7. Januar im „Café

uch“, Blumenstraße 78, nahe der Alexanderstraße, und im „Buckower Garten“, 1 . 9, an der Dresdenerstraße; Dienstag, den 8. Januar im „August⸗Garten“, Auguststraße 24; Mittwoch, den 9. Januar im „Café Quittmann“, Lindenstraße 106, und Donnerstag. den 10. Januar im „Café Thies“, Lützowstraße 89 überall Abends 8 ½ Uhr. Die Kurse erfordern 4 Lehrstunden, wöchentlich eine. Für die vollständigen Lehrmittel hat jeder Theilnehmer 2 ℳ, zu den Unkosten der Bekanntmachung ꝛc. nur 1 beizutragen. Weitere Unkosten erwachsen den Theilnehmern nicht; auch die sich an den Lehrkursus schließenden Uebungsstunden sind unentgeltlich. Mel⸗ dungen zur Theilnahme werden an den obengenannten Abenden in den betreffenden Lokalen von den daselbst anwesenden Lehrern entgegengenommen.

Am Sylvesterabend ging im Königlichen Opernhause Adams komische Oper „Der Brauer von Preston“ neu einstudirt in Scene. Es ist das eins jener harmlosen älteren Werke, welche bei ihrem ersten Erscheinen nicht ohne Wirkung auf das zeitgenössische Publikum waren, aber bald über bessere Neuschöpfungen vergessen wurden. Nichtsdestoweniger bleibt es, wie der Erfolg gelehrt hat, ein löbliches Beginnen der Intendanz, solche Werke durch die Auf⸗ führung wieder in Erinnerung zu bringen. Fast möchte man annehmen, daß uns, seitdem die neueren Meister der Operette, Offen⸗ bach, Strauß, Suppé eine pikantere und stark gewürzte Kost gereicht haben, der Geschmack für jene in der musikalischen Gestaltung etwas ärmlichen, im Libretto naiven Singspiele abhanden gekommen ist! Adams Musik ist gefällig und liebenswürdig, und auch im „Brauer von Preston“, der ja nicht die bedeutendste seiner Schöpfungen ist, finden sich gut erfundene und fein auzgearbeitete Stellen; aber diese Melodieen gleiten leicht an unserem Empfin⸗ den vorbei, sie bieten einen flüchtigen Genuß, interessiren und amusiren im Augenblick, ohne eine tiefere Wirkung zu hinterlassen. Zudem ist das Libretto gerade dieser Oper überaus unbedeutend und uninteressant Robinson, ein Brauer in Preston, nimmt sich Effie, ein niedliches Mädchen zur Frau; dabei erklingen Hochzeitschöre und an⸗ dere fröhliche Weisen. Da erhält er die Nachricht, daß sein geliebter Zwillingsbruder, Offizier in englischen Diensten, ein tapferer Kriegs⸗ mann von leichtem Blut, sich aus dem Lager heimlich entfernt kat und durch das Kriegsgericht wegen Desertion zum Tode verurtheilt werden soll. Unser Brauer eilt, um den geliebten Bruder zu retten, mit seiner jungen Frau ins Lager; mit Hülfe des treu ergebenen Sergeanten Toby übernimmt er die Rolle seines Brudert und erstürmt eine feindliche Redoute. Zum Hauptmann ernannt, überbringt er persönlich die Siegesnachricht dem Könige, der ihn mit der Jugendgeliebten ver⸗ heirathen will. In diesem schrecklichen Dilemma erscheint rechtzeitig der vermeintlich desertirte Bruder, die Rollen werden vertauscht und Alles gewinnt ein glückliches Ende. Daß die Oper trotz der schwachen Handlung von dem gut besetzten Hause eine sehr freundliche Auf⸗ nahme gefunden hat, ist hauptsächlich der ausgezeichneten Darstellung, wie der vortrefflichen Inscenirung zu danken. Hrn. Krolopps Ser⸗ geant war in Spiel und Gesang eine Meisterleistung, Frl. Pollack stattete die Effie mit der ganzen Liebenswürdigkeit und Munterkeit aus, die sie in so erfreulicher Weise besitzt. Hr. Ernst schien An⸗ fangs mit einer leichten Indisposition zu kämpfen, bot aber später sein Bestes. Ganz vorzüglich exekutirte das Orchester seinen Part. Kurz das Zusammenwirken sämmtlicher Faktoren war ein derartiges, daß die Hörer einen freundlichen Eindruck aus dem Hause mitnahmen.

Das Königliche Schauspielhaus hatte zum Sylvester⸗ abend das Festspiel „Palaeophron und Neoterpe“ von Goethe neu einstudirt, welches von Frl. Meyer und Hrn. Berndal vorzüglich dar⸗ gestellt wurde und mit einem hinzugedichteten Glückwunsch an das Publikum schloß. Das dann folgende Lustspiel „Der Winkelschrei⸗ ber“, von A. von Winterfeld, versetzte das Haus in die heiterste Sylvesterabends⸗Stimmung und bewies seine alte unwiderstehliche Wirkung auf die Lachmuskeln Hr. Vollmer, in der Titelrolle des

Knifflig, war von unübertrefflicher Komik, und ihm assistirte Hr.

Krause als sein Faktotum Adam in gleichfalls höchst humorvoller Weise. Ueberhaupt war das Zusammenspiel, in welches sich die Damen Fr. Kahle⸗Keßler und Fr. Breitbach sowie die Hrryn. Kahle, Oberländ er, Keßler, Johannes, Dehnicke und Siegrist theilten, ein außerordentlich flottes und im höchsten Grade erheiterndes, so daß 133 1 reichem Beifall und Hervorrufen ausgezeichnet wurden. 8

Am Sonntag Abend eröffneten die Herren Joachim, de Ahna, Wirth und Hausmann in der Sing⸗Akademie den zweiten Cyklus ihrer Quartett⸗Soireen. Der erste Abend brachte neben Beethovens kleinem Quartett in B-dur (op. 18) und Schuberts Quintett in C-dur ein Quartett in g des in Leipzig lebenden Komponisten von Herzogenberg. Von der Komposition läßt sich sagen, daß sie das Produkt eines feinfühligen Meisters ist und entschieden eine vornehme und echt künstlerische Physiognomie aufweist. Was das Thema anbetrifft, so könnte dasselbe etwas bestimmter be⸗ handelt sein, auch wäre es wünschenswerth, wenn bei der gleich⸗ mäßigen Art der Behandlung ein größerer Gegensatz der Motive stattgefunden hätte, wodurch eine größere Wirkung und reichere Ab⸗ wechselung erzielt worden wäre; die Variationen im zweiten Satz ermüden auf die Dauer. Auch dem dritten Satz würde etwas mehr Lebendigkeit nicht schaden. Das Publikum, welches mit ge⸗ spannter Aufmerksamkeit dem Vortrage der Novität lauschte, bereitete derselben eine freundliche Aufnahme. Im Schubertschen Quintett spielte Hr Dechert das zweite Violoncell und erntete durch sein eraktes, fein durchdachtes Spiel reichen Beifall. Schuberts prächtiges Quintett, vielleicht eines der schönsten Werke, welches der Komponist für In⸗ strumente gedichtet hat, folgte dem Herzogenbergschen Quartett; darf dieses Stück schon an und für sich der Bewunderung und Anerkennung sicher sein, so that die meisterhafte Aufführung das Uebrige, um dem Publikum diesen Abend zu einem in jeder Weise angenehmen und genußreichen zu machen und den alten Ruhm der Quartettgesellschaft von Neuem zu befestigen.

Die Concertabende der Fr. Amalie Joachim, welche im nächsten Monat im Krollschen Theater stattfinden werden und bei dem musikliebenden Publikum viel Interesse erregen dürften, werden auch die Bekanntschaft einer anderen Künstlerin vermitteln, die bereits in Paris, London, Kopenhagen, Wien und anderen Städten namhafte Erfolge geerntet hat, nämlich der jugendlichen Violin⸗Virtuosin Frl. Marianne Eißler. Die Künstlerin ist eine Wienerin; hier in Berlin tritt sie zum ersten Male auf.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elgner. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), und das Postblatt Nr. 1.

Berlin:

am Eroöff⸗ nteresse hauptsächlich auf die

hält, ist die Untersuchungshaft wegen intellektueller

mann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗

Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf Montag,

sschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strasprozeßordnung von den

23. Juni 1883, zu Rawitsch vom 11. September schreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Theodor Wichmann, geb. am 9. April 1856 zu

geboren am 28. Juni 1853 zu Harrenstädte, zuletzt

““

uüschen Neichs⸗An

8

¼

eiger und Königlich Preußische

Berlin, Mittwoch, den 2. Januar

reußischen Stauts-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

Insera e für den Deutschen Reichs⸗ und Königl..

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗

register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Gresshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8. Theater-Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten.

1“ 8

In der Börsen- beilage. K

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „JIuvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Bureaux.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[621 b Steckbrief. Gegen das unten beschriebene Dienst⸗ mädchen, unverehelichte Marie Kallin, am 26. März 1865 zu Insterburg geboren, welche sich verborgen

Urkundenfälschung in actis J. IIc. 290. 83 ver⸗ hängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗ Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 27. De⸗ zember 1883. Königliche Staatsanwaltschaft am Beschreibung: Alter 26. 3. 65 geb.,

„Haare dunkelblond, Stirn frei, Augenbrauen dunkel, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht rund, voll, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch, ostpreußischer Dialekt. Besondere Kenn⸗ zeichen: Pockennarben im Gesicht und auf dem rechten Oberarm eine Schnittnarbe. Bemerkung: Nennt sich häufig Marie Gardei oder Marie Heise.

[61]

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Uhren⸗ händler Gustav TWahle, welcher fluͤchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen betrügerischen und ein⸗ fachen Bankerutts, wiederholten Betruges und wiederholter Unterschlagung in den Akten U. R. II. 972. 83 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu ver⸗ haften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moa⸗ bit 11/12, abzuliefern. Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 27. Dezember 1883. Der Untersuchungs⸗ richter bei dem Königlichen Landgericht IJ. Loewe. Beschreibung: Alter 35 Jahre, geboren 3. 9. 48 zu Waldau, Größe 1,75 m, Statur kräftig, Haare blond, Stirn frei, Bart, blonder Schnurrbart, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht voll, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.

160]

Der gegen die Metzgerburschen Julius Ernst Reetz von Sophienhaus bei Stettin, und Anton Friedrich Heinicke von Schlotau, am 13. August 1874 erlassene Steckbrief wird wiederholt erneuert. (XI. 821/74). Hanau, den 27. Dezember 1883. Der Erste Staatsanwalt: Schumann.

[59]

Ladung. Der Kürassier, Schmiedegeselle Rudolf Bremm, geboren am 25. Februar 1851 zu Gandrinnen hiesigen Kreises, wird angeklagt, als beurlaubter Landwehrmann im April 1881 aus gewandert zu sein, ohne von seiner bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Ueber⸗ tretung gegen §§. 360 ad 3 St. G. B., wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier⸗ selbst auf den 24. März 1884, Vormittags 10 ½⅞ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht hier⸗ selbst, Zimmer Nr. 11, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Inster⸗ burg, den 27. Dezember 1883. Königl. Amts⸗ gericht. (Unterschrift), Gerichtsschreiber des König⸗ lichen Amtsgerichts.

[57239] 3

1) Der Wehrmann, Comptoir⸗Diener, August Hütter, zuletzt in Breslau wohnhaft, am 8. Oktober 1845 in Jätzdorf, Kreis Ohlau geboren, evangelisch, 2) der Arbeitssoldat II. Klasse, Schuhmacher Wilhelm Kurzer, zuletzt in Jackschönau, Kreis Breslau wohn⸗ haft, geboren am 13. April 1850 in Michelsdorf, Kreis Breslau, katholisch, 3) der Reservist, Füsilier, Commis Emanuel Theodor Melchior Buchmann, zuletzt in Jaeschgüttel, Kreis Breslau wohnhaft, am 21. November 1855 in Jaeschgüttel geboren, katholisch, werden beschuldigt, zu Nr. 3 als beurlaubter Reservist, zu Nr. 1 und 2 als Wehr⸗

gesetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des

den 3. März 1884, Vormittags 10 ¾ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Breslau, Saal 59, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent⸗

Königlichen Bezirkskommandos zu Aschersleben vom

1883 und zu Breslau vom 3. Dezember 1883 aus⸗ gestellten Erklärungen verurtheilt werden. Breslan, Dezember 1883. Kammer. Gerichts⸗

[57293) Der Oberhandwerker der Reserve ranz Josef

Sögel und zuletzt wohnhaft daselbst, sowie der Wehr⸗ mann der Kavallerie Johann Hermann Holthaus,

wohnhaft zu Lorup, werden beschuldigt, und zwar Wichmann als beurlaubter Reservist der See⸗ wehr, Holthaus als beurlaubter Wehrmann der Kavpallerie ohne Erlaubniß ausgewanderk zu sein. 8 GSrthbong gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz⸗ uchs.

Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen

Ametsgerichts hierselbst auf Mittwoch, den 12. März 1884,

8 Vormittags 10 Uhr, 8

vor das Königliche Schöffengericht Sögel zur Haupt⸗

8

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben [149] auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung

Sögel, den 28. Dezember 1883. 20 Ottens, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

ladungen u. dergl. Verkaufsanzeige nebst Edictalladung.

In Sachen des Rentiers S. Seckel in Hannover, 1 vertreten durch den Schreiber Heinrich Cordes in 1 Rotenburg, Gläubigers, [148]

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ 8 4.

nummer 26, Schuldners, Lissa i.

dem Schuldner gehörige Anbauerste le Hausnummer Meyer

Grundsteuermutterrolle des Gemeindebezirks Jed⸗ Erben dingen unten zwangsweise in dem dazu auf Freitag, den 4. April 1884, Morgens 10 Uhr,

werden. Kaufliebhaber werden damit geladen.

unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle wird. das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gehe.

Die Versteigerung erfolgt nach den gesetzlichen 8 Bestimmungen mit der Maßgabe, daß der Käufer den Verkaufsstempel trägt.

Beschreibung: Die Anbauerstelle besteht aus einem unter Nr. 26

[44781]

Kuhstall und Bodenraum. Richard Der Grundbesitz umfaßt nach der Beschreibung Ottostr.

dingen belegene Stücke: Parzelle 86, Größe 24 a 43 qm, Parzelle 87, Größe 95 a 53 qm, blatt 2 Parzelle 88, Größe 2 a 84 qm,

blatt 2 Parzelle 89, Größe 3 a 78 qm. Rotenburg i. Hann., den 10. Dezember 1883. Königliches Amtsaericht. Abth. II. Stelling. die Kra wird.

In Sachen der Erben des weiland Anbauers Heinrich Friedrich Meyer in Nindorf, als: 1) des unverehelichten Hinrich Meyer, 2) der Ehefrau des „Hofbesitzers Hinrich von Wiegen in Affwinkel, Sophie, geb. Meyer, 3) des für die minderjährigen Kinder des Vitus weiland Meyer, Diedrich bestellten Vormundes, Christoph Willenbockel in Kohlmannshof,

[57396]

0 Gläubiger,

Visselhövede,

Schuldners, b

soll auf Antrag der erwähnten Gläubiger die dem letzteren gehörige, in Visselhövede am „Walsroder Wege“ belegene Anbauerstelle, bestehend aus einem massiv erbauten und mit Ziegeln gedeckten Wohn⸗ hause, enthaltend 3 Stuben, Kammern, 1 Küche und Bodenraum und einem ebenfalls massiven und mit Ziegeln gedeckten Anbau (Werkstatt) mit Hof⸗ raum, unter Artikel Nr. 106 der Grundsteuer⸗

zelle 86 mit 4 ar 18 qm beschrieben zwangsweise in dem dazu auf 8 Sonnabend, den 5. April 1884a, Vormittags 10 Uhr, 8

werden.

Kaufliebhaber werden damit geladen.

Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte insbesondere Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, werden aufge⸗ fordert, selbige im obigen Termine anzumelden,

und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen unter [42609]

Grundstücks verloren gehe.

den Kaufstempel trägt. Rotenburg i. Han., den 10. Dezember 1883. De Königliches Amtsgericht, Abtheit t

verhandlung geladen.

Stelling.

*

soll auf Antrag des erwähnten Gläubigers die Grundstücks 26 in Jeddingen, mit den unter Artikel Nr. 25 der eingetra

näher beschriebenen Grundstücken, verkauft haben

der Honig dies 1845 eigenthümli

Die In

und die Sparka

[146 Verkanfsanzeige nebst Ediktalladung. Amtsgericht I.

hiemit mit der Au

Die Witt

Aufgebot.

Auf den Antrag des Königlich Preußischen Zahl⸗ von dem Königlichen Landwehr⸗Bezirks⸗Kommando meisters a. D. Carl zu Lingen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Paradiesstraße 34, wird dessen Bruder, der am „Juni 1844 zu Ohlau geborene Johann Dittrich Adam von Gerzabek, welcher Anfang der 1860er Jahre seinen letzten bekannten Anfenthaltsort Breslau verlassen hat, aufgefordert, sich spätestens in dem Aufgebotstermine,

von Gerzabek zu Breslau,

Dezember 1884, Vormittags 11 Uhr,

bei dem unkerzeichneten Gerichte zu melden, widrigen⸗ falls scine Todeserklärung erfolgen wird. Namslanu, den 24. Dezember 1883.

Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

b11“ 1 Der Handels i issa i. P. den Anbauer Diedrich Norden in Jeddingen, Haus⸗ hat 8 Feenesaena, ge Fehegibes. 8 Siab⸗ „Bd. XXVII. Blatt Nr. 963 verzeichneten als dessen Eigenthümer der Schneider

Schlome und dessen Ehefrau Michle Schlome gen sind, auf Grund der Thatsache, daß die der Schlome'schen Eheleute das Grundstück

und daß glaubhaft gemacht ist, daß Grundstück schon seit dem Jahre 2 8 denggc becten R b 1 2. 8 8 werden shalb d . t lpräten⸗ allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert denten an gesorhert ihre Anfprüche auf en 8. bei v bis Umhsstens . 1 1 in dem am 26. Apr „Vormittags 9 Uhr, an Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗ Gerichtsstelle anstehenden Termine anzumelden, wi⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige drigenfalls sie mit ihren Rechten ausgeschlossen wer⸗ dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real⸗] den, ihnen überlassen bleibt, ihre Ansprüche in einem berechtigungen zu haben vermeinen, werden aufge⸗ besondern 8 fordert, selbige im obigen Termine anzumelden Salomon und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, Grundstü

Prozesse zu verfolgen und der Antragsteller Honig als Eigenthümer des bezeichneten cks im Grundbuche desselben eingetragen

„Sissa, den 28, Dezember 1883.

Königliches Amtsgericht.

Sersofat ed Ie dagcs Sparkasse z

1 e 1 arkassenbücher der städtischen Spa 8 li

der Gebäudesteuerrolle für Jeddingen eingetragenen vir 146 643 über 88 v. das Wohnhause. Dasselbe ist aus Fachwerk gebaut und Fräulein Elara Ahlbeer, Körnerstraße 15 hierselbst, mit Stroh gedeckt und enthält 2 Stuben, 1 Kammer, 2) Nr. 41 843 über 47,24 ℳ, ausgefertigt auf

das Aufgebot nachstehender

Haenske, Sohn des Eisenwerkarbeiters, 2 hierselbst, 3) Nr. 180 246 über 102,36 ℳ,

im Güterauszuge folgende in der Feldmark Jed⸗ ausgefertigt auf Sophie Druck, geb. Warnecke, 1 1 . verehel. Schuhmach ister, tr. 41 hierselbst, 1) einen Acker „im großen Felde“, Kartenblatt 2 4) Nr. über 15 62 E1ö“ 5„12G 5 8 41 9 Louise Berlin, Näherin, 2) eine Weide „im großen Felde“, Kartenblatt 2 selbst beantragt worden, und zwar ad 1 von der 9 2 II ittwe Louise Ahlbeer, geb. Kessin, zu Berlin, 3) einen Hofraum „im großen Felde“, Karten⸗ ad 2 bis 4 von den daselbst öö“ Personen. b . 1. * 84 9 haber der Sparkassenbücher werden auf⸗ 4) einen Hausgarten „im großen Felde“*, Karten⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 13. Mai 884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Jüdenstraße 58, Saal 21, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden ssenbücher vorzulegen, widrigenfalls

Alexandrinenstr. 37 a. hier⸗

ftloserklärung der Sparkassenbücher erfolgen Berlin, den 1. Oktober 1883. Königliches

„Abtheilung 54.

——O—OQC—́—

Bekanntmachung.

und Ottilie,

Das K. Landgericht Eichstätt hat in Sachen Konz

Schlossermeisterseheleute in

Catharina Maria und Gaimersheim, vertreten durch Rechtsanwalt Schreyer Pächters dahier, gegen Königer Johann, großjährigen Gütlers⸗ sohn in Niederstimm und Waldmüller Therese, vertreten durch den ad 3 benannten Willen⸗ großjährige Gütlerstochter, zuletzt in Reichertshofen, ckel —, (wegen Forderung zu 1155 ℳ, nachdem der Aufent⸗ halt der Therese Waldmüller unbekannt ist, auf das gegen Gesuch der Klagspartei vom 23. dieses Monats den Anbauer und Tischler Diedrich Bredehorst in durch Beschluß vom 27. Dezember l. J. die öffent⸗ liche Zustellung der Klage vom 13. Dezember 1883 an die Beklagte Therese Waldmüller bewilligt. Seitens der Klagspartei ist der Antrag gestellt: Königliches Landgericht wolle die Beklagten ver⸗ urtheilen, die eingeklagten 1000 mit 5 % Verzugszinsen vom 100,55 mit 5 % Zinsen vom Tage der Klagszustellung an zu bezahlen und die Kosten des Streites zu tragen. Zur mündlichen Verhandlung der gestellten Klage mutterrolle für Visselhövede, Kartenblatt 1 Par⸗ ist vom K. Landgerichte Eichstätt Termin auf Donnerstag, den 28. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, Civilkammer II., anberaumt, wozu die Beklagte Theres Waldmüller I“ fforderung vorgeladen wird, zu allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert ihrer Vertretung an diesem Termine einen bei dem genannten Gerichte zur anwaltschaftlichen Vertretung üg elassenen Rechtsanwalt zu bestellen. Eichstätt, am 27. Dezember 1883. 8 Gerichtsschreiberei des K. Landgerichts daselbst.

25. Juli 1883 an und

Der K. Obersekretär: Sommer.

dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das x. we Hartmann, geborne Loskant, von Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Eelaebe, des 8 bncgeblich Böhanden

Die Versteigerung erfolgt nach den gesetzlichen vereines, eingetragene Genossenschaft, b 16. Sep⸗ Bestimmungen mit der Maßgabe, daß der Käufer eber, 1872, zuf FhakSer enan, astana Aber 300 ℳ, zu 4 % verzinslich, beantragt.

Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf 1 den 26. April 1884, Vormittags 10 Uhr, 4“ vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗

8

6

gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Bahn, den 29. September 1883. S. Königliches Amtsgericht.

16875] 5

u den Akten, betreffend den Nachlaß des am 28. Juni 1838 hier verstorbenen E Friedrich Böttcher, wird für den seit April 1852 verschollenen Sohn desselben, den Matrosen Wilhelm Franz August Böttcher geboren den 27. März 1836 sein väterliches und das ihm aus dem Nachlasse seiner Mutter, der am 25. November 1868

kommene Vermögen verwaltet.

Kurator des abwesenden Wilhelm Franz August Böttcher, wird derselbe jetzt in Gemäßheit 9en Konstitution vom 8. März 1774 hierdurch edictaliter und unter dem Präjudiz geladen, daß, wenn er sich

erklärt werden soll. Schwerin, den 12. Dezember 1883. SDSDOas Waisengericht. 1 Prehn.

lastx Sdictalladung 8 behuf Todeserklärung.

wird der Claus Heinrich Wilhelm Dro 3 Sohn des Schiffers Wilhelm Drost und shhen Ehe⸗

Freitag, den 25. April 1884, Morgens 10 Uhr,

bekannten Erben überwiesen werden soll. des Verschollenen Kunde geben können, zu deren

Todeserklärung etwaige Erb⸗ und Nachfolgeberech⸗ tigte zur Anmeldung ihrer Ansprüche unter der Ver⸗ warnung aufgefordert, daß bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücgficht genommen werden soll. Osten, den 13. März 1883. . Königliches Amtsgericht. II. chnurre. 8

Gegen den Färbergesellen Wilhelm Severing, ge⸗

rung angetragen.

seine etwaigen unbekannten Erben aufgefordert, sich vor oder in dem am Amtsgericht auf den 5. März 1884, Mittags 12 Uhr, anberaumten Termin zu melden, widri W. Severing für todt erklärt wird. Burgsteinfurt, den 23. Mai 1883. Koönigliches Amtsgericht.

[57372] Bekanntmachung.

In der Tolksdorf'schen Aufgebotssache F. N. 1/83 hat das Königliche Amtsgericht zu Mühlhausen O. Pr. am 22. Dezember 1883 durch den Amts⸗ richter Austen erkannt:

Die Hypothekenurkunde über 83 Thlr. 10 Sgr. nebst Zinsen, eingetragen aus der Schuld⸗ urkunde vom 5. Mai 1840, am 23. Septem⸗ ber 1810 für die Kirche in Herrndorf in Ab⸗ theilung III. Nr. 1 des dem Besitzer Friedrich Tolksdorf gehörigen Grundstücks Carwitten Nr. 16, gebildet aus dem Hypothekenschein vom 23. September 1840 und der Schuld⸗ urkunde vom 5. Mai 1840 wird für kraftlos erklärt und werden die Kosten des Verfahrens dem Antragsteller auferlegt.

Mühlhausen O. Pr., den 24. Dezember 1883.

Königliches Amtsgericht.

[573688 Im Namen des Königs!

Auf den Antrag des Bauergutsbesitzers Hieronymus Breitkopf in Gröbnig, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Kurek zu Leobschütz, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Leobschütz durch den Amtsrichter

Haertel für Recht: Der Schuldschein folgenden Inhalts: Ich Endesunterschriebener bekenne hiermit, daß ich von dem Bauergutsbesitzer Hieronymus Breitkopf in Gröbnig 75 vorgeliehen er⸗ halten habe, und verpflichte mich, dieses Dar⸗ lehn vom 12. Januar 1879 mit 5 % zu ver⸗ zinsen und nach dreimonatlicher Kündigung

zurückzuzahlen. 1b Leobschütz. Balduin Schmidt, Generalbevollmächtigter dder Frau von Gellhorn. wird für kraftlos erklärt. Leobschütz, den 20. Dezember 1883.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung III. 8

Auf begründeten Antrag der Wittwe des Schiffers Wilhelm Drost, Catharina, geb. Stüven, aus Bas⸗ beck und des Kaufmanns Hinrich Schlichtmann daher

frau Catharina, geb. Stüven, zu Basbeck, geboren am 4. Oktober. 1844, aufgefordert, spätestens am

auf hiesiger Gerichtsstube zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten

Mittheilung, und für den Fall der demnächstigen

hier verstorbenen Wittwe Böttcher, geb. Nehls, über.

binnen zwei Jahren a dato nicht melden, oder 8 den Ort seines Aufenthalts nicht bekannt machen wird, die Substanz seines hier verwalteten Vermö-

gens seinen nächsten Verwandten für anheimgefallen v

8*

Zugleich werden Alle, welche über das Fortleben

8

78

Bekanntmachung. .

Es werden daher der Wilhelm Severing und

8 Auf Antrag des Aktuars Brusch hierselbst,

boren hierselbst im Jahre 1804, ist auf Todeserklä⸗ 8